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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 15.06.1868
Umfang: 6
, welches Serbien in Trancr versetzte, die durch die Bemühungen des Fürsten Michael erreichten guten Resultate nicht gefährden werde. * Die ParlameutSwahlen in Belgien sind nach heftigen Wahlkämpfen, in welchen die liberale nnd die klerikale Partei sich hitzig das Terrain streitig machten, nun beendet. Das Generalresultat der stattgefunde nen Wahlen besteht nach einer Zusammenstellung der „Jndependance belge' darin, daß die liberale Partei vier, die s. g. klerikale Partei drei Sitze in der Depu- tirtenkammer

mehr eroberten; die liberale Partei hat daher eine Stimme gewonnen, und sitzen gegenwärtig in der Kammer 73 (statt 72) liberale und 51 (statt 52) klerikale Mitglieder. Holland. Ueber die Vorgänge, deren Schauplatz Luxemburg gewesen, wird Folgendes gemeldet: In der Nacht von Samstag auf Sonntag fand man an den Mauern der Stadt und benachbarter Lokalitäten Plakate angeschlagen, welche die Annexion des Groß- herzogthums an Frankreich verlangten. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Die Pariser

anch auf niateriellem Gebiete eine liberale Bewegung gestatten. Redner behält sich vor, diesen Grundsätzen consorme Anträge in der Epezialdebatte zu stellen, und erbittet sich einstweilen die Unterstützung dieser Anträge. (Schluß folgt.) Ausland. ** München, 11. Juni. (Anklageschrift gegen ChorinSky.— Dessen Zurechnungs fähig ke it.) Die Anklageschrift gegen den Grafen ChorinSky ist bereits veröffentlicht. Die ziemlich um fangreiche Schrift bringt nichts NeneS über die Er mordung der Gräfin

. Zu den bevorstehenden Abgeordnetenwahlen hat das Landescomit6 der würt- tembergischen Volkspartie einen Aufruf au seine Ge sinnungsgenossen erlassen, in welchem als Programm der Partei hinsichtlich des Verhältnisses zum deutschen Vaterland das Fortschreiten auf der von ihr bei den Zollparlamentswahlen betretenen Bahn proklamirt wird, und zwar will man sich nicht mehr mit der Ver neinung des Anschlusses an den Nordbund begnügen, sondern eS wird jetzt direkt die Forderung deS Süd- bundeS gestellt, und zugleich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 02.09.1871
Umfang: 10
, wie in früheren Jahren liberale Wahlmänner gewählt, in St. Johann jedoch wurden 6 der klerikalen Partei angehörige Wahlmänner gewählt. Die Betheiligung in der großen 3000 Einwohner zählenden Gemeinde war eine ungemein geringe, es erschienen zur Wahl nur 31 Wähler, 23 Klerikale und 3 Liberale! Die Gemeinde St. Johann reiht sich somit an Lässigkeit zunächst an die große Gemeinde Höttingl ^ Oberinnthnt» Seit 3 Tagen zeigt sich, wie vi: „T. St.' berichten, im Gerichte Silz und Im st eine große Plage der Landleute

Jahres zu Tage treten. Nicht daß unsere Bürger anderer Ueberzeugung auf jener Seite geworden wären, eS ist eben bei vielen die Furcht, die sie von der Bequemlichkeit den von irgend Jemand ihnen zugesteckten gedruckten Zettel mit vem Namen des Hrn. Ritter v. Wörz zu benützen, wird Gebrauch machen lassen; Thatsache ist, daß so mancher seine liberale Gesinnung in seinem Geschäfte büßen mußte. Zu wünschen wäre, wenn diese Män ner, welche ihrer Ueberzeugung Ausdruck zu geben nicht den Muth

haben, ungeachtet dieStimmzettel in gleichförmigen CouvertS verschlossen und ohne NamenS- »ntersertigung abzugeben sind, von der Wahl ganz fern blieben. UebrigenS ist die Majorität für Prof. Dr. Wildauer wenigstens hier gesichert. Von den Kandidaten der klerikalen Partei für den Land- Wahlbezirk Rattenberg verlautet bisher nichts Nähe res. Die Wahl der Wahlmänner ist, wie voraus zusehen, zu Gunsten der Klerikalen ausgefallen. * Ans dem Nnterinnthale. In Ebbs und in Kirchberg bei Kitzbichl wurden auch Heuer

» die Leute, daß auch das Rindvieh erkranken dürfte, wenn man um das Grumet zu retten, dasselbe abmäht, da dann un zählige Würmer mit demselben vermischt werven. Hr Ampezzo. 28. Aug. Heilte Bormittags haben hier die Wahlmännerwahlen für die Gemeinde Ampezzo stattgefunden. Der Sieg blieb wie im vorigen Jahre im eminenten Grade der verfassnngs- freundlichen Partei vorbehalten, indem von den er schienenen 60 Wählern für die verfassungstreuen Kandidaten stimmten, — ein Resultat, das daS vorjährige bei Weitem

überragt und den Beweis liefert, wie die hiesige klerikale Partei von Jahr zu Jahr den Boden unter den Füßen verliert. Ge wählt wurden: 1) Herr Bezirkshauptmann Heinrich Gennari; 2) Herr Bezirksrichter Carl Staffler; 3) Herr Angelo FranceSchi, k. k. Straßenmeister; 4) Herr Giuseppe Serzi, Gastwirth; 5) Herr An gelo Ghediua, Gutsbesitzer, nnd 6) Herr Angelo Apollonio, Kaufmann. — In Buchenstein finden die Wahlmännerwahlen am 3V. und in Colle S. Lucia am 31. August statt. Das Resultat der Wahlen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 05.06.1868
Umfang: 10
sind. Die erste große Thatsache, welche auch die Gegner anerkennen müssen, wenn sie sich gerecht sein wollen, ist vor allen andern jene, daß die liberale Partei bisher immer auf der Seite der Regierung stand. Der Liberalismus hat sich dadurch allerdings einen großen Kampf heraufbeschworen, allein gerade in die sem Kampfe hat sich seine Entschiedenheit und Cha rakterfestigkeit am glänzendsten bewiesen. Wir erinnern uns noch an den Kampf, den er da mals in Tirol zu bestehen hatte, als es sich um die sreie

gegen die liberale Partei finden, daß sie ^ sich dem Willen des Staatsoberhauptes unterwarf, weil man sich auf diese Weise selbst in arge Schlin gen gebracht hätte. Allein man fand seine Waffen darin, daß man von der Sache abging und die Ab sichten der Liberalen in ein schiefes Licht zu stellen bemüht war. Man ging daher von clericaler Seite von der Ueberzeugung aus, daß es in den Absichten der Liberalen liege, den Protestantismus zu fördern und auf Unkosten des Katholicismus zu beschützen, uud aus diesem Felde

den Hauptschlag aus die Liberalen gemacht, und die natürliche Folge davon war, daß ein solches Verfahre» nur Erbitterung und Beleidigungen her» vorrufe» konnte. Aus dem Gesagte» leuchtet klar ein, daß sich nun auch die liberale Partei mit aller Entschiedenheit gegen Angriffe vertheidigte, da sie keinen Grund derselben sah, und im Gegentheile das Bewußtsein hatte, daß ihre Bestrebungen als Staatsbürger mit den In teressen der Regierung in schönster Harmonie standen. Wollte man einen Fehler in dem Versahren der Li»

Ansässigmachung der Protestanten in Tirol han» delte. Jeder, welcher damals eS wagte, gegen die bestehende Glaubenseinheit zu Votire» und sich dem kais. Patente geneigt zu zeige», galt als Freimaurer oder Radikaler. Wer aber die Sache beim rechten Lichte betrachtete, mußte nothwendig finden, daß diese ganze Anschuldigung nur auf einer argen Begriffs verwirrung der clericale» Partei beruhte. Man über sah das Patent und machte aus der Sache eine dog matische Streitfrage. Man konnte darin allerdings keine Waffe

eröffnete man den großen Kamps. Daß das im eigentlichen Sinne bloße Luft» fechterei sein tonnte, lag klar am Tage, weil man Etwas bekämpste, was gar nicht existirte, sondern es war der Feind nichts anderes als ein Phantasie» gebilde der Gegner. Die libera'.e Partei verfocht keine Privatprincipien, und man durste die Ursache ihres Kampfes nicht in den Absichten der Einzelne» suchen, sondern ihr Ziel war der Wille d-r Regierung. Das Gesetz der freien Ansässigmachung der Prote stanten in Tirol

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 27.12.1866
Umfang: 8
sind, das Volk von Tirol zu vertreten und nach diesem Wissen werden sie stimmen, dann wird kein zweites Mal der Fall im Tiroler-Landtag eintreten, wo die liberale Partei das Tiroler Volk mund todt zu machen im Stande ist; und wird das Grab, das die liberale Partei dem Tiroler-Volke zu graben versucht hat, zum Grab eben der liberalen Partei geworden sein, während das Tiroler-Volk desto lauter und mächtiger und freier seine Stimme erheben wird. — Rundschau. Wenn wir die Rundschau mit Oesterreich beginnen

, daß die Adresse und die Anträge der Art abgefaßt seien, daß eine Verständigung darüber sich leicht erzielen lassen werde und dankte als Abgeordneter aus Wälschtirol demComit6, dessen Obmann Hofrath Dr. Haßlwanter war. In die Adresse sind einige Worte wörtlich aus dem kaiserlichen Manifeste vom 20. Sep tember 1865 aufgenommen. Hievon nahm die Linke Anlaß über die Sistirungspolitik und das Concordat herzufallen, in einer Weise, wie es die Partei auch im Wiener, Linzer und Grazer Landhause kurze Zeit vorher

gethan hat. Die Redner der Majorität, besonders Prof. Grenter und Eiterer schlugen alle Angriffe der liberalen Partei siegreich , zurück. In überzeugender Weise führte darauf der hochwst. Fürstbischof von Brixen den Beweis durch, daß dieSistirung der Neichsvertretunz, wie dieselbe vom Schmerlingschen Februarpatent ins Leben gerufen worden war, eine politische Nothwendigkeit gewesen sei, und gab das bestimmte Erklären ab, daß mit der Adresse speziell keine Rechtfertigung der Sistirungspolitik weder

beabsichtigt worden sei, noch beabsichtigt werde. Auf diese so versöhnliche Rede hin erhob sich vr. v. Grebmer ^ und erklärte im Namen seiner Gesinnungsgenossen, daß er mit seiner Partei den Saal verlassen werde, falls die Adresse und die 8 den Wälschtirolern günstigen Anträge zur Abstimmung gebracht werden sollten. Mit diesem Antrage sprach die Minorität den offenbar unver nünftigen Satz aus: Die Majorität solle sich von der Minorität ma- jorisiren, d. h. die Mehreren sollen sich von ^ den Wenigeren

vor den Augen ^ setzen zu können. Illegal war dieses Vorgehen der wälschtirolischen z Signori, illegal war auch das Vorgehen der 16. — Die im Landtags- i saale zurückgebliebene Majorität war nach dem Hinweggehen der liberalen ! -Partei nicht mehr beschlußfähig, worauf der Herr Landeshauptmann i die Sitzung schloß, indem er die Fortsetzung der Adreßdebatte für' Nachmittag auf die Tagesordnung setzte. Dein Rufe des Herrn Landes-j Hauptmanns folgte zwar die conservative Majorität, die um 4 Uhr Nachmittags

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Innzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.06.1862
Umfang: 6
nung von amtlicher Seite zu Theil ward, kann nach sei nem Tode leicht die Ehrenrettung durch ein amtliches Blatt entbehren. Er würde kaum sehr entzückt sein über die rasch aufgeschossene, prahlerische Freisinnigkeit des amtli chen Organs. Ein sonderbarer Liberalismus, der sich darin zeigt, daß er den Vorkämpfern der liberalen Partei mit dem Dresch flegel zu Leibe geht. Der „Bote' ist Exoffo liberal, weil wir uns einmal eines liberalen Ministeriums erfreuen; allein der Servilismus steckt so tief

in seiner Natur, daß er von Zeit zu Zeit als Aussatz in Gestalt eines Schmäh- artikels gegen Liberale auf die neuangeschaffte „liberale' Haut hervortritt. Was bezweckte der „Bote' mit seinem Ausfall gegen den Bürgermeister Streiter? Einmal wollte er sich nach oben bei den allfälligen Feinden Streiters em pfehlen; dann trachtete er durch seine Liberalenfresserei die durch gewisse Aufsätze verscherzte Gunst der Klerikalen zu rückzuerobern. Diese beiden Vortheile und noch obendrein der Glanz eines wohlfeilen

brachten, als Streiters Auffassung der Befreiungskriege Tirols oder seine schiefe Beurtheilung Schülers je wird anrichten können? — Uebrigens mag der Bote „die liberale Bürgerschaft Innsbrucks und überhaupt die Bürgerschaft Tirols' mit noch so zärtlicher Pfote streicheln, man weiß jetzt, daß es doch nur eine Katzenpfote ist, und die Katze läßt das Mausen nicht und auch nicht das Kratzen. Wer weiß, ob der „Bote' nicht etwa deßwegen gegen den gewählten Ver treter einer Bürgerschaft Sturm lief

, weil er, wie die „Er widerung' sagt, „in der Bürgerschaft und im Bürgersinne gerade einen Hauptpfeiler unserer freien Verfassung erkennt?' Kurz das Bürgerthum Tirols wird den Exoffo-Libe ralismus des Boten zu würdigen wissen. Wir geben uns noch immer der Hoffnung hin, daß die liberale Bürger- schaft Bozens für ihren Bürgermeister Genugthuung suchen wird, trotzdem daß Dr. Streiter jetzt in der „Erwiderung' der „liberale Bürgermeister', der „Verfassungs freund' geliebkost wird. Wenn der „Bote' unsern Artikel Denunziation

gegen ausgezeichnete Männer der liberalen Partei innezuhalten. Nicht weil wir seine Hiebe fürchten, wie die „Erwiderung' meint, sondern weil wir ihn nicht für verantwortlich ansehen, da er nur als Prü gelknecht des „Boten' figurirte, deswegen lassen wir ihn für jetzt aus dem Spiele. Wenn er aber in seinen „ge nialen' Streichen fortfahren sollte, so werden wir ihm einen Spiegel vorhalten, der ihm die Parabel „vom Split ter und Balken' noch viel anschaulicher machen wird als Dr. Streiters Buch. Wien, 20. Juni. Heute

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 07.08.1862
Umfang: 4
Partei in Tirol nicht nur so klein werden, daß sie gar nicht mehr den Namen einer Partei verdient', sondern die liberale Partei in Tirol würde mitHaut undHaar ganz verschwinden, wenn — es wieder nicht klug oder nicht empfehlend sein sollte,, liberal zu sein.' ' ; Ueber seine Stimmung gegen die Liberalen auf dem Landtage aber mag sich der Hr. Correspondent nur nnt den Worten des „Meisters' trösten: ' Mut zeiget auch der Mameluk, Gehorsam ist deö Christen Schmuck. Wien, 4. Aug. Se. Majestät der Kaiser

. — Aber-freilich sie haben ihm das Patent , vom 8. April micht „kräftig' genug vertheidigt. Das wird es'sein,.was-er ihnen hier nachträgt. Gewiß hat er in jenen Tagen, als die Landtagsminorität trotz der traurigen Erkenntniß, daß ihre Sache gegenüber der Macht der weitaus überwiegenden Mehrzahl erliegen müsse, dennoch/ uneingeschüchtert von der Pression, welche die,: klerikale Partei auf den Landtag ausübte, und mit dem Muthe. Überzeugungstreuer Männer ihre. ; Ansichten - offen -> aussprach

,~ und; ihre kräftigen „Nein,' deren jedes schwerer in die Wagschale fiel, als zwanzig kleinlaute „Ja', erschallen-ließ:; ^- ge wiß, sagen wir, hat der Correspondent des „Tiroler- Bothen' damals in seinem Lieblingsorgan kräftiger jene Sache geführt, gewiß hat er damals feint „libe rale' Stimme erschallen lassen und der „liberale' Ti- roler-Bothe hat sich beeilt, seinen kühnen Artikeln die Spalten zu öffnen. O der Correspondent muß da mals grimmig' liberal gewesen sein, weil ihn: die Libe ralen des Landtages

ihre Sache nicht'recht gemacht Haben. Doch wir haben damals umsonst Im' Tirolerbothen nach einem Worte der Vertheidigung des Patentes ge sucht; nun, der Correspondent wird damals im Stil len gegrollt haben; denn liberal ist er, er sagt es ja selbst, er sagt es jetzt und freut sich kindisch darüber, daß er's sein darf. % : J Aber wenn auch der Herr Correspondent liberal ist, liberal por exeellenee,es ist doch gut, daß nicht alle Liberalen in Tirol so liberal sind wie er; denn sonst „dürfte die liberale

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.01.1863
Umfang: 4
des Landesfondes, die zweite in gleicher Weise den Domestikal- und die dritte den Grundentlastungsfond zu prüfen haben. Aus dem Gemeindeausschuß hat sich ein engeres Ko- mitö unter dem Vorsitze des Fürsten Salm gebildet, welches aus den Kurien gewählt wurde. Die liberale Partei ist in diesem engeren Konnte in der entschiedenen Minorität, und es dürfte am zweckmäßigsten sein, die feudale Partei i» voller Freiheit walten zu lassen und sich bloß darauf zu beschränken, einen liberalen Ge- genentwurf auszuarbeiten

Europa's zu sein, theilhaftig werden; das Gerücht, daß diesmal die Partei der Glaubenseinheit aus Klug heitsgründen leiser auftreten werde, entbehrte der Be gründung, und der Antrag auf Erhaltung des „größ ten nationalen Gutes', des einheitlichen und durch ketzerische Ansiedelung getrübten ausschließlich katholischen Charakter des Landes, ist bereits durch die dem geist lichen Stande angehörenden Abgeordneten eingebracht worden. Ihn zu vertheidigen, ist nun Aufgabe jener Advokaten

, welche bei den heurigen Neuwahlen an Stelle der wenig redegewandten Bauern von den Ultra- montanen mit so großem Aufwande von Agitations arbeit durchgesetzt wurden. Bei der gegenwärtigen Zusammensetzung des Landtages und der Schwächung, welche das liberale Element durch das Ausbleiben der 12 wälschtirolischen Abgeordneten erleidet, muß man der Annahme des von den Prälaten und Jesuiten ein gebrachten Antrages durch eine allerdings nicht allzu gewichtige Majorität entgegensehen. Zum Glücke geht die Autorität

. Wahrscheinlich wird bei der Majorität der Entwurf eines Gemeindestatutes vom Grafen Gabor Serenyi wieder zur Geling kom men. Der erste Wahlkörper des großen Grundbesitzes (Fideikommiß-Besitzer) haben den Grafen Joseph Maria Seilern-Aspang, Besitzer von Lukow und Krälitz, zum Abgeordneten für den mährischen Landtag gewählt. Der Graf wird die Partei auf der Linken des Hauses nicht verstärken. Troppau, 27. Jänner. Der Landeschef, Graf Belcredi, bringt zwei Regierungsvorlagen ein, ein Gesetz, betreffend

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 26.08.1871
Umfang: 8
, wie sie in der pragmatischen Sanktion garan tirt ist, sondern auch die Rechte der Länder über den Haufen ge worfen. Das Weitere, was wir in den letzten Jahren miterlebt haben, braucht nicht mehr angeführt zu werden. Gründe für die Rechts- giltigkeit dieser Verfassung können schlechterdings keine aufgefunden werden. Wenn die liberale Partei in diese Verfassung wirklich sterblich verliebt ist. so kann man ihr diese Freude schon gönnen, aber sie möge die Begriffe nicht verwechseln, sie möge die Verfassung als ihr politisches

, wie sie in der pragmatischen Sanktion und im Patent vom 11. August 1304 enthalten sind. Die Februar-Verfassung vom Jahre 1861 stand mit diesen rechtlich giltigen Staatsakten im Widerspruch. Und als Se. Majestet im Jahre . 1865 wieder in die alte historischen Bahnen einlenken wollte, wußte die centralistische Partei die Absichten des Monarchen zu vereiteln, und so erlebten wir glücklicher Weise im Jahre deS Heils 1867 den sog. „Reichs'rath für Cisleithanien. Damit war nicht allein die Reichseinheit

Schlepptau genommene Bezirksvorsteher Frank weder selbst, noch dessen Beamten in Staats uniform, sondern blos in Civilkleidern bei der Kirchenfeier erschienen sind. Daraus kann jeder österreichische Bürger ersehen, wie redlich eS jene Partei mit ihrem angestammten Herrscherhause meint. Oester reichisch solange als die Partei herrschen darf, so lautet daS deutsch nationale Programm. Aus Baiern wird gemeldet: Die Wahl Döllinger's zumMektor wurde bestätigt, die des Professors Friedrich nicht. Gemäß

Majestäten setzen, desto allgemeiner und größer wird das Mißtrauen in die Lage. Ja merkwürdiger Weise gibt es sogar rothe „Liberale', die dem Wetter nicht trauen und offen von einem „bevorstehenden' Krieg deS preußischen Deutsch land gegen Oesterreich sprechen. Die Gerüchte von „rascherer' Räumung des occupirten französischen Gebietes, die außerordentliche Emsigkeit in der Erweiterung der Festung Metz und der Wiederher stellung der Festung Straßburg stehen damit im engsten Zusammen hange

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.01.1863
Umfang: 4
liberalen Blättern Oester reichs zur Genüge erörtert, und es ist nicht nöthig, hier darauf zurückzukommen, um zu untersuchen, wie viel die Sache der Freiheit durch den Eintritt Wildauers in den tirolischen Landtag gewonnen hätte. Wir schreiben diese Zeilen nicht aus Leidenschaft, sondern um das Resultat der letzten Jnnsbrucker Land tagswahl ins rechte Licht zu stellen. Den siegreichen Kandidaten der liberalen Partei, Herrn Dr. Blaas, kennen wir nicht, und haben daher über die Hoffnun gen, zu denen

er berechtigt, vorläufig gar keine Ansicht. Nur müssen wir aus dem Umstände, daß der liberale Blaas dem „liberalen' Wildauer gegenüber gestellt wordewist, schließen , daß die Haltung des Ersteren wenigstens zu keiner Deutelei Anlaß gegeben hat. Und dieß ist das Wichtigste, worauf ein Repräsentanten körper zu achten hat, wenn er seine Würde bewahren will. und selbst der Regierung müßte ein aufrichtiger Feind viel lieber sein als ein unaufrichtiger Freund. /Doch mit der Feindschaft hat es keine Gefahr. Blaas

Auftreten einiger radikalen Führer zugeschrieben wird. Trotz dieser früheren Schroffheit, und trotz der ent schiedenen Majorität, welche die Fortschritts-Partei un ter der Wahlmannschaft hatte, machte das Komite der selben dem Komite der altliberalen Partei den Vorschlag, sich über einen gemeinsamen Kandidaten aus den Reihen der letzteren zu verständigen. Das Komite der Alt liberalen gieng hierauf ein, und that seinerseits einen entgegenkommenden Schritt, indem es einen etwas vor geschrittenen

Kandidaten, der bereits früher Abgeord neter gewesen war, in Vorschlag brachte. Derselbe trat indeß, nachdem er vom Komite der Fortschritts- Partei bereits acceptirt war, aus zwingenden Familien- Rücksichten zurück, und da bei der Kürze der Zeit ein anderer geeigneter Mann aus den Reihen der Partei nicht mehr aufgestellt werden konnte, traten die Kon stitutionellen selbst mit dem Vorschlage hervor, einen gemäßigten Fortschrittsmann, den Kaufmann Laßwitz; zu wählen. Bei dem Wahlakte fanden sich nur vier

zehn , die das Interesse ihrer Partei über das gemein same Interesse aller Verfassungstreuen stellten und sich der Abstimmung enthielten.' Wie die Br. Ztg. vernimmt, ist der Abgeordnete Justizrath Karsten aus Waldenburg in der gegen ihn schwebenden ehrengerichtlichen Untersuchung wegen Be leidigung des Ministers v. d. Heydt vom Ehrenrath der Rechts-Anwalte freigesprochen worden. Berlin, 6. Jänner. Offiziöser Mittheilung zufolge wurde die Neujahrsadesse der Berliner Stadtverord neten dem Könige

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 29.01.1867
Umfang: 6
lehrcrö spät bekannt wurde. Hr. Tricntl beabsichtigt auf der Rückreise von Lienz hier »och einen zweiten Vortrag zu halten. ^ V Bozen, '3. Jän. Die Wahlbewegung für den Landtag ist nunmehr auch bei uns in vollen Fluß ge loiiimen. Dir liberale Partei, vorzugsweise im Han delsstande repräsenlirt, hielt am 26. d. im Saale „;u den Schlüsseln' eine Wahlversammlung, in welcher L^r. Dr. Streiter, d. z. Bürgermeister von Bozen, als Kandidat aufgestellt wurde. Für seine Wahl wird von den thäligen

und in dergleichen Angelegenheiten wohl bewanderten Vorkämpfern der Fortschrittspartei aus allen Kräften gearbeitet, und Herr Dr. Streiter, dem jedenfalls noch bei der Handelskammer für den Fall des Mißlingen« ein Plätzchen refervirt bleibt, scheint auch eine große, jedenfalls anerkennenSwerthe Ambition darein zu legen, diesesmal mit dem Mandate der Bürgerschaft beehrt zu werden. Die konservative Partei hielt gestern eine Wahlversammlung im schönen Saale deö neuen GesellenhanseS, und stellte ein wüthig den Herrn

serne zu hallen, und obwohl vor zugsweise und entschieden deutsch gesinnt, doch auch die Eigenthümlichkeiten unserer wälschtirol. Nachbarn gebührend zu würdigen weiß, und dabei über jeden Verdacht erhaben dasteht, mit der Österreich-feindlichen, zu deutsch preußischen Partei zu kokettireu. Z Bon der Et sch, 23. Jän. Dank der Korrespon denz aus Wälschtirol in Nr. 12 Ihres Blattes ist der Schleier von der geheimnißvollen deutschen Schule in Palü gefallen. Ein halbes Jahr lang fand nian keinen Lehrer

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 13.09.1871
Umfang: 6
bereits bis in die untersten Schichten verdorben. Da rafften sich vor ungefähr 10 Jahren die Katholiken auf; ein kleines Häuflein — um dem Riesen-LiberaliSmuS den Fehde-Handschuh hinzuwerfen. Man kämpfte mit Ausdauer und heute stehen in Belgien die Katholiken als Sieger da. Darüber sind nun die Liberalen außer sich. Sie wüthen, daß sie, als sie noch am Ruder saßen, die Katholiken nicht gänzlich zu Heloten und somit, wie sie meinen, unschädlich gemacht haben. So schreibt eine liberale Stimme

auS Belgien: „Hätte die letzte liberale Regierung eine gehörige Wahlreform vorgenommen (etwa ein Wahlgesetz geschaffen wie,das jetzige in Oesterreich) so wären seine klerikalen Nachfolger nicht Mehr im Stande gewesen, ein Wahlgesetz zu schaffen, das ihnen bei den nächsten Wahlen fast mit mathema- tischer Sicherheit eine ungeheure Majorität sichert.' Und warum ge schieht dieses? Weil in Belgien durch daS neue Wahlgesetz dem „Volke' sein Recht gegeben wurde. Was in Belgien geschehen, M auch anderswo Möglich

daS deutschfeindliche, daß verfassungsfeindliche Gelichter nicht siegen. Hat uns auch diese Partei gestürzt in ganz CiSleithanien, so wollen wir doch Bozen be haupten.' ^ So rief er krampfhaft; und an die Arbeit ging's. Er und ändere,'sie waren sehr fleißig, alle Häuser werden abgesucht, mit überzeugender Beredsamkeit wurde überall von Verrath an deutscher Sache, an dem chl. Gute. der Verfassung n. s. w. geleltartikelt,c mit Feuer wurde die Gelehrsamkeit und „Schönheit' des liberalen Kandidaten gepriesen

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 05.08.1863
Umfang: 4
, die bankerott sind an Religion nnd in ihrem Vermögen, treten als Volkstribnne auf und fordern die Turner auf, sich nicht blos zu stärken im Turnen, sondern auch die^Waffen zu schwingen gegen die Tyrannen, die Deutschland in der Sklaverei erhalten e Bereits meint daSVolk an vieleu Orten, die Turner seien da^ um die Fürsten fortzujagen. Doch genug davon! Man merke sich's! Wie wenig der liberale deutsche M i ch e l seinen deutschen Charakter zu bewahren weitz, geht neuerdings ans dem Schützenfeste

^ da nicht von der pnseytischen Partei, die der katholischen Kirche schou mehrere hundert Prediger und mehrere tausend Personen aus deir ersten Familien zugeführt hat; wir sprechen da von der protestantischen Partei der Umoniften, welche direkt und offen den Wunsch nach einer, wie sie sich ausdrückt, körperlichen Vereinigung der anglik.mischen und selbst der griechischen Kirche mit der katholischen ausspricht. Die Unionisten. haben in dieser Absicht seit Weihnachten v. Jahres einen Gebetsverein, der schon 6000 Mitglieder

, daß der Bischof von Rom der erste der vier Patriarchen ist, und welcher Wort für Wort der kath. Lehre folgt. Bei ihrem großen Eifer für die Volkserziehung werden sie so die Massen für den reinen kath. Glauben empfänglicher machen. Ein Prediger dieser Partei, welcher Katholik geworden ist, um in den Trappisten-Orden zu treten, hat uns erklärt, daß zwanzig Andere zu gleicher Zeit mit ihm den wahren.Glauben angenommen haben. Alles dieses ist geschehen ohne irgend eine Einmischung oder Unterstützung von Seiten

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.06.1871
Umfang: 8
keine Mehrheit auszubringen im Stand ist. Entscheidend für den AuSgang war der Abfall Ple- oers, der zum erstenmal nicht mit der VerfassungS- partei und sich gegen die Budget -Verweigerung anS- sprach. Bon seinem Wahlkörper, der HandelSkam- wer von Eger, telegraphisch desavouirt, legte er in correct constitutioneller Weife noch^ vor der Abstim mung sein Mandat nieder; indessen hatten gerade seine AuSsühruugen, und daß, wie er. auch der Fi- nanzminister des BürgerministeriumS. Brestel. in den Conferenzen

er rungen. ist nicht imposant, dennoch ist die Niederlage der Linken vollkommen und ihr als Partei höchst empfindlich. So sehen wir denn die VersassungSpartei stets in dieselben Fehler verfallen: zuerst Ueberschätzung der eigenen Kräfte — man glaubt den Gegner mit einen Stoß vernichten zu können; dann Allianz ohne festen Pact, dabei Uneinigkeit in der Partei selbst, so daß der in sich geschlossene Alliirte gleich ein entschiedenes Uebergewicht erlangt; hierauf ein planloses Herum- taumeln

Bezeichnung wahrheitsgetreu stützt, selbst entehrender Natur sein, denn das eine ist von dem anderen logisch absolut nicht trennbar, und dann würde der Beweis der Wahr heil gelten müssen, der den vorausgegangenen Aus führungen gemäß anch zugleich schon vollends er bracht sei. Gegen die Freisprechung des Angeklagten meldete 5er NSgerische Vertreter sofort die Berufung an, und so kann es bei dessen Hartnäckigkeit wohl kommen, daß diese Angelegenheit alle drei Instanzen noch ein «isl durchlaufen muß. Partei

vertreten sein werden: die Rechte und die äußerste Linke, d. h. die klerikal-föderalistische und deutsch- nationale Partei. (A. Z.) Vom Reichsrath. Wien, 10.Juni. (Sitzung des Abgeordneten hauses.) Bei der Berathung des Budgets (Kapitel Cultus und Unterricht) wurde heute folgende Resolu tion angenommen: „Die k. und k. Regierung wird dringend aufgefordert, ungesäumt jene in dem aller höchsten Handschreiben vom 30. Juli 1870 und in der allerhöchsten Thronrede angekündigten Vorlagen an den Reichsrath

, welchen staatSgesährlichen Widerstand er den Schulgesetzen entgegengesetzt, wie er überall Partei nimmt gegen die StaatSgrundgesetze und gegen die Schulgesetze. „Man muß Gott mehr gehorchen, als den Menschen.' sagt der Herr Bischof. Möglich, daß der liebe Herrgott sich mit dem Herrn Bischof in eine Specialaction eingelassen hat. aber der störrische Sinn und der geistliche Hochmuth des Herrn Bischofs, das find die Götzen. denen er die Ruhe des Landes, den Frieden, die Cultur und den Fortschritt in Obcröster- reich

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.10.1870
Umfang: 6
das Devtschtbum ein wenig zu mäßigen. G Trient» 9. Okt. In einer unserer letzteren Korrespondenzen schrieben wir Ihnen, wie die hiesige separalistische Partei, welche ,u Beginn des gegen wältigen Krieges sich der sichern Hoffnung hingab, baldigst ihr bekanntes Programm erfüllt zu sehen, durch die von den deutschen Waffen errungenen Siege ihre Hoffnungen sinken ließ. Nun wird auch diese Partei von Seite der osfi ziellen und offiziösen italienischen Presse völlig er nüchtert, denn das Schlagwort

nach Trient, morgen „nach Corsica und übermorgen vielleicht nach Cypern „und Candia schreien» so wisse Europa, daß dieses „die Operationen einzelner Individuen, nicht aber R15« „Italiens sind, welches mit Rom sein nationale» „Einigungswerk abgeschlossen hat.' Deutlicher konnte die „Opinione' zu unsern Se- zaratisten und zu den wenigen in Italien lebenden Wälschtirolern, die ebenfalls stet» bemüht waren, die Agitation im Lande wach zu halten, nicht sprechen, eS ist daher zu hoffen, daß diese Partei

, die sich national nennt, in Hinkunft den Schmollwinkel ver- lassen und im Interesse deS Landes an der konstitu tionellen Arbeit theilnehmen wird. Die Enthaltsamkeit vom JnnSbrucker Landtage wird freilich von der nationalen Partei schon als Konsequenz ihres vieljährigen Verhaltens noch auf recht erhallen bleiben, dagegen ist man sicher, daß die erste Gelegenheit der direkten Wahlen zur ReichS- v.-rtretung benützt wird, um Deputirte in den Reichs- rath zu entsenden. Wer weiß, ob die hiesigen Deputirten

, welche den Weg über Innsbruck nach Wien scheuen, sich doch noch einmal über Wien nach Innsbruck begeben werden. WZien, 3- Okt. Die Gegensatze im böhmischen Landtage find so scharf zugespitzt, daß die eine Partei bereits darauf vernichtet, der andern eine Erwiede rung zu geben. Die Rede des Grafen Leo Thun ist ohne Verwunderung und ohne Widerlegung an gehört worden. Sie beweist eben, daß seine Partei an zwei Gebrechen leidet: sie deut t die alte Ge- chicht?, wie eS ihr jetziges Interesse zu erfordern cheirt, und sie legt

der neuen Geschichte gar keinen Wert'? bei. Die Männer der historischen Partei unserer Tage sind Antiquare: was nicht auf Per- gament, n>aS nur auf gewöhnlichem Papier geschrie ben ist, fiadct bei ibnen keine Beachtung. Mit der Neugestaltung der Staaten wird diese Part-i in der Weise sert'g, daß sie dieselbe nicht als eine Ent wicklung, sondern als ein Unrecht betrachtct, oder daß sie dieselbe einfach ignorirt. Daß daS Volk von Böhmen mittelst in voller Freiheit von ihm voll- zogenen Wahlen Abgeordnete

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 29.10.1862
Umfang: 6
,' weilt die Königin in der Ferne, und wie die neuesten Nach richten melden) wird dieselbe in den nächsten Monaten noch nicht nach Berlin zurückkehren. Das kronprinz liche Paar ist gegenwärtig nach Italien gereist und wird in Catania einen großen Theil des Winters zubringen. So ist der König allein berathen von Männern einer Partei, die ebensowenig das wahre Wohl Preu ßens und Deutschlands versteht, wie die ihr entgegen- geletzte demokratische Partei. Er empfängt die Er gebenheitsadressen

jubelt; sie träumt bereits von ihren Siegen. Aber sie merkt nicht oder will nicht merken, daß gerade der König durch den von ihr geförderten und belobten Adressen- und Deputationenschwindel am meisten kom- promittirr wird. Es hat das Abgeordnetenhaus tief erbittert, daß der König seit den letzten Monaten eifrig Partei ergriffen hat; daß er vor diesen Deputationen sich so bitter gegen das Abgeordnetenhaus ausläßt, weil dasselbe, und zwar nicht blos die radikalen, son dern auch die konservativen

Mill., Belgien 189, Italien 143, Ruß land 130, den Zollverein 127 Millionen; ausgeführt wurde nach England für 403 Millionen, Italien für 176, dem Zollverein für 156, Belgien für 189, der Schweiz für 126, den Vereinigten Staaten für 76 Mill. Franken. Italien. Sogar auf Seiten Ratazzi's, schreibt man der „Allg. Ztg ' aus Paris, wird jetzt eingestanden, daß sich in Italien eine kleine aber mächtige Partei ge bildet hat, welche den Verzicht auf Rom und Neapel in ihr Programm schreibt, und am Turiner

Hof be deutenden Einfluß gewinnt. Als Haupt der Partei wird von Ratazzi's Agenten selbst der General La- marmora genannt, und es wird hinzugefügt, daß diese Partei, im Einvernehmen mit der Partei La France und Proudhon in Frankreich, also im Einver nehmen mit dem Episkopat, mit fast sämmtlichen Se natoren und Dcputirten, sowie mit einem großen Theil der liberalen Demokratie, welche die piemon- tesische Einheit perhorrescirt, sich hauptsächlich auf die französische Allianz stützt, ganz so wie Herr

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 08.08.1871
Umfang: 8
drich. Die franz. Kriegsgefangenen.) Die liberale ..Presse' rückt dem Minister v. Lutz wegen seiner Zauderpolitik in der kirchlichen Frage scharf zu Leib. Der „Pfälzische Kurier' erblickt in den Hoff nungen, welche die Ultramontanen auf die unverän derte Fortsetzung des bisherigen SchaukelsystemS der Regierung setzen, die „zermalmendste Vernrtheilung der Lntz'schen Politik' und einen nicht mißzuverstehen den Wink für die Liberalen, mit ollem Nachdruck auf die Entfernung dieses Ministers

nicht erlangen, was sie wolle, nämlich ein Ministerium Hohenlohe-Hör- villlin, und die patrio lische Partei sehe ihre Wünsche auch nicht erfüllt, weil man an deren Erfüllung eben nicht denke. — Der demokratische „Nürnberger An zeiger bleibt steif und fest dabei, daß Fürst BiSmarck Z>ie katholisch-kirchlichen Wirren nur dazu ausnutzte, um den guten Deutschen, während sie sich darüber hervmstreite», den CäfariSmuS und Militarismus zu Hctroyiren. — Für den voraussichtlichen Fall, daß die Wahl

um so oersührerischer. — Wir kennen leider diese Broschüre nicht, sind aber geneigt, die Warnung der „Tir. St.' für eine Empfehlung zu halten. Letzte Poft Ischl, 5 August. Es werden hier große Vorbe reitungen zu dem am l2. d. erwarteten Besuche der beiden Kaiser getroffen. Der Aufenthalt des Kaisers Wilhelm wird bis zum Abend währen. Ärünn, 5. August. Gestern Abends fanden in der Vorstadt Jasephstadt anläßlich der Delogirung einer Partei Arbeiter-Unruhen statt. Militär mußte ein schreiten und Verhaftungen vornehmen

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