1.684 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/05_06_1867/SVB_1867_06_05_1_object_2511273.png
Seite 1 von 4
Datum: 05.06.1867
Umfang: 4
man um die Proteste der deutsch-liberalen Partei nicht viel geben zu dürfen, einmal deßwegen nicht, weil diese Proteste nur von einem winzig kleinen Theile der deutschen Bevölkerung in Oesterreich aus gingen, und fürs zweite deßwegen nicht, weil gerade diese protestirende deutsch-liberale Partei ihre völlige Regierungsunfähigkeit nach fünfjähriger parlamentarischer Wirthschaft selbst einbekennen mußte.— Es kam anders. Die wohlbegründete Erwartung patriotischer Österreicher fiel in dem Augenblick in's Wasser

Variationen behandeln. „Die Niederlage von Königgräß wäre unmöglich gewesen, tönt es neuerdings von der ^u'dncrbühne herab, wenn der Liberalismus in Oesterreich in Herr schaft geblieben wäre.' — Gedankenlose Leute, die so reden und schreiben; ^ute mit schwachem Gedächtnisse. Es war in den Juni-Tagen 1865, daß die deutsch-liberale Partei das ueuerdings beliebte Steckenpferd D Tod geritten hatte, nachdem sie den Reiter hatte in den Sand IMken lassen. — Aber hievon abgesehen, hat die deutsch-liberale Partei

die deutsch-liberale Partei den verdächtigen Ausdruck „Sistirungs'- Politik und „Sistirung der Verfassung' und indem die Partei so vorging, zeigte , sie, daß ihr das eigene Interesse mehr gilt als die Wahrheit. Denn was wurde durch das September- Manifest „siltirt'? Etwa die den Völkern feierlichst garantirte Ver fassung? Keineswegs; sistirt wurde» nur die Uebergrisfe der deutsch-liberalen Partei, die das Reich auf eine Sandbank getrieben hatten und dieß geschah, nachdem jene „Reichsvertretung' entlassen

der deutsch-liberalen Partei über Bord warf, um auf Grund der gegebenen und zu Recht bestehenden mannigfachen Verhältnisse eine Verfassung dem Reiche zu geben, daher erfand jene Partei, die so gerne „Volks vertretung' spielt, den verdächtigenden Ausdruck: ,,^istirungs'-Politik uud „Sistirung der Verfassung.' Wie man sich dem Glauben hingeben kann, mit einer Partei lasse sich die österreichische Verfassungsfrage lösen, und mit einer solchen Partei, wie Deutsch-Liberale einzig und allein, könne Oesterreich

, in welchem es sich darum handelte, die Grundsätze des September-Manifestes durchzu führen. Das Iannuar Patent erschien zwar, aber es erschien nur um vorderhand in die Registratur zu wandern. Anstatt die gleich berechtigten Stimmen aller Königreiche und Länder zu hören, ward inseitig von der Regierung der s. g. Ausgleich mit Ungarn abge- ichlossen und die Partei, welche schon einmal vor den „Erfolgen' ihrer eigenen Thaten die Flucht zu ergreifen genöthigt war, welche lich selbst ein Königarätz im Hause

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1862/21_06_1862/BTV_1862_06_21_4_object_3020493.png
Seite 4 von 8
Datum: 21.06.1862
Umfang: 8
Die CrnstitulioneUen in Tirol bilden eine Partei, ein Ganze«; einer für alle und alle müssen für einen sich wchren. Wenn der Vorsteher deS letzten tirolischen Dorfe» wegen Zreisinnig- kcit oder veisassmigSsreundlicher Haltung angegriffen wird, so müssen wir un« seiner anuchiiien, als ov die ganze Partei be droht wäre. Um so weniger dürfen wir c» ruhig hinnehmen, wenn ei» Mann in der Stellung deS Bürger meisters von Aozen vom amtlichen Blatte insultirt wird. Wir hoffen, daß die liberale Mehrheit

unter, wie Sie es thun. Wir verstehen unter staatsbürgerlicher Freiheit die ungehinderte Regung und Bewegung aller Parteien, den freien Austausch aller Meinungen in Wort und Schrift innerhalb der Schran ken des Gesetzes, und die Herrsch aft des Gesetzes und nur des Gesetzes, nicht aber die Willkür oder die Unterdrückung welch immer für einer Partei durch die andere, oder die Mnndsperre derselben. So ver stehen wahre Liberale die Freiheit. Was verstehen Sie darunter? ^ Sie entblödeten sich nicht, mein Herr! zu sagen

Studien Seite 176.) Politische Gesinnung allein ist nach unserem Dafür halten kein Freibrief für Schmähsucht, Ungerechtigkeit und Unglimpf aller Art; — diese Ihre Theorie, Hr. Ver fasser, weist der Liberale weit von sich und läßt seine große Partei durch Ihre Zumuthung nicht herab würdigen, auch für die unedle Handlungsweise eines Genossen einzustehen. Alle Ihre Phrasen, womit Sie den Stand der Sache fo gerne verdrehen möchten, verfangen nichts, mein lieber Herr Verfasser, und es ist liebe Einfalt

de« Bürge>- auSsckuss'S unserer Schwesterstadl Schrille thun wird, um eine ausreichende Senugihuuiig für die ihrem Haupte und somit ibr selbst angethane Vereidigung zu erlangen. Die liberale Bürger schaft Innsbrucks wird sie bei diesem Vorgehen mit ihrer vollen Zustimmung und mit tlieilnehniender Spanmmg begleiten. SS handelt sich ja lim die politische Geltung und Stellung des ganzen Bür>icrtbui»j.« DaS sind die Bemerkungen, zu welchen der unwürdige Ausfall des amtliciien »Bothen sür Tirol inid

, „daß konstitutionelle Gesinnung dem Bothen gegenüber vogelfrei mache' und zwar warnm? Weil Herr Dr. SS« Streiter der Verfasser der Studien eines Tirolers zufälliger Weife Bürgermeister von Bozen ist und zur konstitutionellen Partei gehört. Was sollen wir Ihnen auf diesen Vorwurf erwidern? Einfach, daß er zu dumm ist, um perfid sein zu können! Wir geben Ihnen den wohlgemeinten Rath, die von Ihnen nie erlernte oder vergessene Logik nachzuholen, eS wird Ihnen wenigstens dazu nützen, in Ihre Ar tikel ein Minimum

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1869/04_08_1869/BZZ_1869_08_04_1_object_362295.png
Seite 1 von 4
Datum: 04.08.1869
Umfang: 4
. Der junge Mann prüft den Boden, auf dem er steht, den er sich aneignen und bebauen will, mit scharfem Blick. Auch er übt Kritik, aber die liberale Kritik ist von ganz anderer Art, als die radikale. Sie entspricht uicht der Lust am Niederreißen, nicht der Lust zu vernei nen, sondern sie strebt die Wahrheit zu erforschen. ES ist ein tief positiver Zug in ihr. Sie reinigt eher, als sie zerstört. Der radikalen Kritik begegnet eS leicht, daß sie mit der zerbrechlichen Schale den frucht baren Kern verwirft

, den die liberale Kritik sorgsam ausschält. An Kühnheit bleibt diese nicht hinter jener zurück. Der Liberale wagt sich an die höchsten Fra gen und prüft Alles ohne Furcht, aber nicht mehr mit dem Leichtsinn deS Knaben, sondern mit der Ent schlossenheit des Mannes. Keine Autorität ist ihm so heilig, daß er sich ihr blindlings unterwürfe, er untersucht die Bedingungen ihrer Ansprüche, und hul digt ihr nur, so weit er diese berechtigt erfindet. Aber er bestreitet auch uicht die nothwendige Autorität

. Während der Radikale leicht die eine Autorität ver göttert und dir andere für Nichts achtet, prüft der Liberale alle Autoritäten und schätzt jede nach ihrem Werth. Die echte wissenschaftliche Kritik, wie wir sie z. B. durch Lessing vertreten sehen, ist vornehmlich liberal. Ebenso verhält sich der Liberale den staatlichen Ein richtungen gegenüber. Es fällt ihm uicht ein, daS Bestehende deßhalb zu verwersen, weil eS schon vor ihm entstanden und ans der Vergangenheit auf die Gegenwart überliefert

, welches schwächliche Radikale irriger Weise als Liberale betrachtet. Voran» zeichnet sich die erste männliche Jugend durch die Entwicklung der zeugenden Lebenskräfte au». Der juuge Mann sucht nun sein eigene» Leben selbst- ständig zu entfalten, eine ihm angemessene Stellung in der Welt «inzünehmea und zu behaupte». Men schen, welche auch indivivuet diesen jugendlichen Cha rakter haben, bewahren daher auch diese^ gestaltende Kraft. EineS der untrüglichsten Kennzeichen eines Liberalen im höchsten Sinn de» Wort

» ist die orga nisatorische Kraft, welche er im Leben zeigt. Die großen schöpferischen Geister der Weltgeschichte waren meistens Liberale oder hatten doch eine bedeutende liberale Eigenschaft m ihrem vielleicht gemischten Wesen. - - ' / ^ Der Schule entspricht daS Systematische. Die po litische Zeugungsirast bewährt sich im Organisiren. Wenn der Radikalismus daS Alte zerschlagen und den Boden für die Neubildung bereitet hat, dann ist eS eine liberale Aufgabe, den Neubau auf demselben auszuführen. In England

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/06_07_1870/BTV_1870_07_06_2_object_3052434.png
Seite 2 von 6
Datum: 06.07.1870
Umfang: 6
, welche auf den Landtag gehen werden. Er bleibt der betrogene Mann, und die Gemeinde Grigno hat nicht Wahlmänner nach ihrem Sinne. O Salzburg. 3. Juli. Die Landtagswahlen sind gerade recht ausgefallen. Sowohl die liberale als auch die klerikale Partei ist derart ver- treten, daß gefährliche Ausschreitungen nicht möglich sind. Die Geschichte lehrt, daß die Uebermacht ei ner Partei dem betreffenden Lande zum Nachtheil ist, daß Uebermuth und Ztnechtnngsgelüsie sich daran hängen. Nach der Restauration Ferdinand VII

Intervention kam die klerikale Partei abermals an'S Brett. Die wütheten nun wieder gegen die Liberalen. Nach Ferdinand's Tod (1833) gelangte die liberale Partei an'S Ruder. Jetzt folgte Plünderung der Klöster, Ermordung der Mönche (1834). So ging es in Spanien fort. Dasselbe geschah in Portugal. Der Regent Michael halte dort die von ihm beschworen? Verfassung über Bord geworfen; die klerikale Partei jubelte und unterstützte den Meineid. Die Liberalen wurden geknebelt. Aber auch für die Klerikalen kam

, Wahlmänner zu wählen, welche für den Landtag sind. Da war nun höchste Zeit. Ein einziger Tag fehlte noch zur Wahl, als eS Dreien der Nationalpartei gelungen ist, einen ordentlichen Mann der andern Partei dadurch zu überreden, daß sie zu verstehen gaben, sie würden, wenn sie Wahlmänner würden, auf alle andern der Art ein wirken, daß Abgeordnete gewählt werden, die ganz sicher den Landtag besuchen, und sie würden ihm die Stimmen als Wahlmann geben, wenn er eS dahin zu bringen wüßte, daß auch sie Wahlmänner

. tobte die absolntistisch - klerikale Partei gegen die Liberalen, Tausende mußten unter dem Vorwande der Freimaurerei Spanien verlassen. Die scheuß liche Inquisition stand in Flor. Die Folge war konzentrirte Wuth der Liberalen, ihr Aufstand und Sieg 183l). Jetzt kamen die Klerikalen an'S Messer. Dem königlichen Kaplan, den man, wie neuestenS den Beichtvater Jsabella'S, als den Haupturheber der Reaktion betrachtete, wurde der Kopf gespalten, der Bischof von Valencia ermordet. Durch die französische

die Heimzahlung. 1833 wurde der Nuntius verjagt, die Klöster wurden aufgehoben :c. :c. DaS Gleiche geschah in anderen Ländern. Nur wo die Geist lichkeit mit der liberalen Partei Hand in Hand ging, wie in Belgien und 1848 in Frankreich, blieb die Kirche inmitten des Sturmes unbeschädigt. — Diese Betrachtung war es, welche in unserer Stadt meh rere, und zwar gerade die intelligenteren Geistlichen bestimmte den Kandidaten der liberalen Partei bei zupflichten. Als nämlich vom Lande die Nachricht hieher kam

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/11_12_1867/SVB_1867_12_11_4_object_2510447.png
Seite 4 von 6
Datum: 11.12.1867
Umfang: 6
des Silzer landwirthschaftlichen Bezirks-Vereines annehmen. O Innsbruck, 8. Dez. sHofrath vr. Haßlwanter. Die „liberale' Adresse und ihr Ende. Was den „Libera len' gegebenes Wort gilt.) Der Zustand des Herrn Landes hauptmannes hat sich gottlob verbessert. Die Krankheit nimmt einen die Aerzte befriedigenden Verlauf und ist daher die beste Hoffnung anf eine recht baldige Genesung des Herrn Landeshauptmannes ganz gegründet. — Die concordatsstürmende „liberale' Znnsbrucker Adresse, in welcher man überdies

durch Verdrehung der Wahrheit den Abge ordneten Greuter beim Volke zu discreditiren suchte, hat nun ihren Rnndlauf im Lande gemacht und auf diesem weiten Wege im Ganzen 1318 Unterschriften, wir Alle wissen, auf welche Weise, erhalten. Von diesen 1318 Namensunterfertigungen entfallen 1017 (??) auf Innsbruck, somit bleiben für Ober- und Unterinnthal, für Wippthal, Eisak- und Pusterthal 318 Unterschriften — so viele Wühlereien und doch nur 318 konnten gewonnen werden! Fürwahr diese „liberale' Agitation zeigt

sehr blamirt, haben sie ja daß Gegentheil von dem erreicht, waS sie beabsichtigten. — Ist doch gerade durch die liberale Adresse noch klarer geworden, waS daS Tirolervolk will. Ein Staatsmann, der auf die „Liberalen ' sein Haus bauen wollte, von dem müßte man sagen, daß er sein Haus mit Wissen und Willen auf Sand baut. — Ueberdies darf man den sehr wichtigen Umstand nicht vergessen, daß bereits sehr viele Gemeinden die Abgeordneten Greuter, Baron Giovanelli und Jäger zu Ehrenbürgern ernannt

haben. — Noch ein Beispiel „liberaler Gesinnungstüchtigkeit' muß ich Ihnen mittheilen. Conservative Männer von St. Z. und K. in Unterinn thal haben sich mit dem dortigen Führer der Liberalen dahin ver ständigt, es solle von keiner Seite an der Adressenbewegung teilge nommen werden. Wie erstaunten die Conservativen. als sie hörten, daß die „liberale' Innsbrucker Adresse in K. trotz deS gegebenen Wortes 42 Unterschriften erhalten hat. Damit nicht zufrieden, hat man die Unverschämtheit mit diesen 42 noch zu Paradiren

der N. fr. Pr., „die klerikale Partei in Deutschtirol sei bereit der Regierung einen Entwurf eines eigenen Landtages für Wäljcbtiivl vorzulegen nnd anzuempfehlen.' Auf diese Nachricht in solcher F.,ssuiig, noch dazu in der N. fr. Pr. veröffentlicht, fand man nicht der Mühe werth, auch nur Ein Wort zu erwidern, weil man voraussetzte, es werde für jeden, der die Ansichten der „klerikalen Partei' in dieser Frage kennt, und diese kann Zedermann mit leichter Mühe aus den stenographischen LandtagSberichten kennen lernen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/02_09_1871/BTV_1871_09_02_3_object_3056702.png
Seite 3 von 10
Datum: 02.09.1871
Umfang: 10
, wie in früheren Jahren liberale Wahlmänner gewählt, in St. Johann jedoch wurden 6 der klerikalen Partei angehörige Wahlmänner gewählt. Die Betheiligung in der großen 3000 Einwohner zählenden Gemeinde war eine ungemein geringe, es erschienen zur Wahl nur 31 Wähler, 23 Klerikale und 3 Liberale! Die Gemeinde St. Johann reiht sich somit an Lässigkeit zunächst an die große Gemeinde Höttingl ^ Oberinnthnt» Seit 3 Tagen zeigt sich, wie vi: „T. St.' berichten, im Gerichte Silz und Im st eine große Plage der Landleute

Jahres zu Tage treten. Nicht daß unsere Bürger anderer Ueberzeugung auf jener Seite geworden wären, eS ist eben bei vielen die Furcht, die sie von der Bequemlichkeit den von irgend Jemand ihnen zugesteckten gedruckten Zettel mit vem Namen des Hrn. Ritter v. Wörz zu benützen, wird Gebrauch machen lassen; Thatsache ist, daß so mancher seine liberale Gesinnung in seinem Geschäfte büßen mußte. Zu wünschen wäre, wenn diese Män ner, welche ihrer Ueberzeugung Ausdruck zu geben nicht den Muth

haben, ungeachtet dieStimmzettel in gleichförmigen CouvertS verschlossen und ohne NamenS- »ntersertigung abzugeben sind, von der Wahl ganz fern blieben. UebrigenS ist die Majorität für Prof. Dr. Wildauer wenigstens hier gesichert. Von den Kandidaten der klerikalen Partei für den Land- Wahlbezirk Rattenberg verlautet bisher nichts Nähe res. Die Wahl der Wahlmänner ist, wie voraus zusehen, zu Gunsten der Klerikalen ausgefallen. * Ans dem Nnterinnthale. In Ebbs und in Kirchberg bei Kitzbichl wurden auch Heuer

» die Leute, daß auch das Rindvieh erkranken dürfte, wenn man um das Grumet zu retten, dasselbe abmäht, da dann un zählige Würmer mit demselben vermischt werven. Hr Ampezzo. 28. Aug. Heilte Bormittags haben hier die Wahlmännerwahlen für die Gemeinde Ampezzo stattgefunden. Der Sieg blieb wie im vorigen Jahre im eminenten Grade der verfassnngs- freundlichen Partei vorbehalten, indem von den er schienenen 60 Wählern für die verfassungstreuen Kandidaten stimmten, — ein Resultat, das daS vorjährige bei Weitem

überragt und den Beweis liefert, wie die hiesige klerikale Partei von Jahr zu Jahr den Boden unter den Füßen verliert. Ge wählt wurden: 1) Herr Bezirkshauptmann Heinrich Gennari; 2) Herr Bezirksrichter Carl Staffler; 3) Herr Angelo FranceSchi, k. k. Straßenmeister; 4) Herr Giuseppe Serzi, Gastwirth; 5) Herr An gelo Ghediua, Gutsbesitzer, nnd 6) Herr Angelo Apollonio, Kaufmann. — In Buchenstein finden die Wahlmännerwahlen am 3V. und in Colle S. Lucia am 31. August statt. Das Resultat der Wahlen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/26_01_1867/SVB_1867_01_26_3_object_2511802.png
Seite 3 von 8
Datum: 26.01.1867
Umfang: 8
', an der die sogenannte liberale Partei theilnahm. Die Wahl der Kandidaten dieser Partei, die es Heuer sorgfältig vermied, sich als liberale Partei der Oeffentlichkeit gegenüber zu gerireu, fiel auf Herrn Landeshauptmann Kiechl und Dr. Florian Blcms. Aus den Landgemeinden des Ober- nmd Unterinnthales, des Wipp- und Eisakthales kommt uns die Nachricht zu, daß durchgehends streng konservative Wahlmänner aufgestellt wurden. Seit einigen Tagen ist im hiesigen Museum die für die Ambraser Schloßkapelle bestimmte Statue

gewöhntes Gewächs bei uns eben wegen Mangel an geeignetem Erdreich nur kümmerlich sein Dasein gefristet, schemt nun vollends seinem Siechthum zu erliegen. Sein Todesröcheln findet Echo in den schrillenden Klagetönen der, Judenblätter. ^ Das fühlen unsere Liberalen nun selbst, daß ihnen der Boden unter den Füßen zu wanken beginnt. Der liberale Lalws wortalis aus dem Land hause ist mißglückt, und Verachtung und Hohn folgte der politischen Kabulisterei der Liberalen. Ein letzter Versuch wird noch gemacht

sich zu halten. Die von ganz Tirol verabscheute liberale Devise wirb nun herabgerissen, und unter der Maske der namen- und farbelosen Ge mäßigten tritt man vor das Volk. So verlangt es jetzt nach der Flucht aus dem Landtaassaale die Taktik. Doch auch dieser Kunstgriff wird die rettende Kraft ver missen. In den nahe bevorstehenden Wahlkämpfen wird die öffent liche Meinung des Tirolervolkes den Vernichtungskampf gegen den Liberalismus kämpfen. Der Liberalismus war in Tirol ^er Verräther des Heiligthums

des Volkes, und das Tilolervol! wird an der Wahl urne über ihn das Todesurtheil sprechen! — Letztverflossenen Sonntag hatten sich die konservativen Wähler Innsbrucks, ungefähr 130—140 an der Zahl, größtenteils Bürger, zu einer Vorbesprechung bezüglich der künftigen Landtagswahlen im Gasthaus zur „Traube' versammelt. Dr. Haßlwanter und Dr. Napp wurden mit Stimmeneinhelligkeit als Kandidaten der konservativen Partei aufgestellt. Am Montag war eine Wahlversammlung im „Oesterreichischen Hof

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/16_08_1871/SVB_1871_08_16_1_object_2504629.png
Seite 1 von 6
Datum: 16.08.1871
Umfang: 6
des Vaterlandes. Die liberale Partei kann füglich in zwei Zweige getheilt werden, Ersteht sich insoferne die politischen Bestrebungen derselben in's Auge gefaßt werden. Der eine Theil ist der weniger fortgeschrittene oder vielleicht mehr abhängige; er will den Centralismus, die Allein herrschaft der Deutschen in Cisleithanien; aber immer noch innerhalb der schwarzgelben Grenzpfähle. Diese Liberalen haben noch eine österreichische Gesinnung, sie verdienen noch die Bezeichnung einer berechtigten

, daß wir es mit keiner österreichischen, sondern mit einer vaterlandsverräthe- rischen Partei zu thun haben.' ' Wie oft mußten wir Ultramontane von den Organen jener Partei den Vorwurs hören, wir zögen Rom dem Vaterland vor, wir seien Verräther, Vaterlandslose u. s. w. Heute wird jeder ehrliche Ocsterreicher einsehen, daß alle diese-Vorwürfe die liberale Partei treffen, wenn statt Rom — Berlin gefetzt wird. Diese Partei ist es, welche jetzt in Oesterreich den Ausgleich bekämpft, und das Ministerium Hohenwart angreift

liches Patent vom 11. d. M., wodurch die Landtage sämmtlicher im Reichsrathe vertretener Königreiche und Länder aus den 14. September einberufen werden. Hiemit beginnt die Lösung der innern Wirren in Oesterreich, und die Wahlen werden uns jene Männer zeigen, welche den Zeitpunkt, bei dem wir jetzt ange kommen sind, verstehen, und in diesem für Oesterreichs Wohle so wichtigen Momente ihre Pflicht über Alles schätzen. Die deutsch - nationale Partei in Oesterreich. Die politische Parteibildung gehört

österreichischen Partei. Leider kann man von ihnen als nner selbstständigen Partei kaum reden; denn fie treten immer und überall nur als treue Diener der Deutschnationalen auf. Diese haben A Führerschaft der liberalen Partei errungen. Auch sie sagen, die Deutschen müssen herrschen in Cisleithanien, aber sie setzen hinzu: Lder wir. die Deutschen Oesterreichs, rufen die Hilfe des neuen deutschen Reiches an. Entweder werden unsere Bestrebungen erfüllt, vder wir kehren Oesterreich den Rücken und streben

die Vereinigung unsern Stammesbrüdern, im Lande der Pickelhaube und der Zünd- ^del an. Sie treten uns nicht mehr als eine österreichische Mtei entgegen, sondern als eine deutsche. Sie nehmen in der Wahl A Mittel zur Erreichung der Parteizwecke keinerlei Rücksicht auf das ^ohl oder Wehe Oesterreichs. Sie sind mit einem Worte nicht mehr 'e berechtigte österreichische Partei. Das wußten wir schon lange; aber die letzte Zeit hat es unS erst ganz klar gemacht, untz beständig in's Gedächtniß gerufen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/05_11_1863/BTV_1863_11_05_2_object_3025401.png
Seite 2 von 6
Datum: 05.11.1863
Umfang: 6
, eine brauchbare Basis zur Verständigung darbietet, mag einstweilen dahingestellt sein. Vorläufig hat der Bund bekanntlich die Streitfrage für eine solche erklärt, welche der Einmischung des Auslandes sich entziehe. Berlin. Die preußischen Wahlen sind nun been det, und jede Partei zählt nun die Häupter ihrer Lieben. Die „Nationalzeitung' klassifizirt die jetzt be kannten 345 Wahlen so: 'Fortschrittspartei 140 in klusive Doppelwahlen, linkes Centrum 32, neuge wählte liberale 19, Altliberale 7, Lette

des neugewählten Abgeordnetenhauses rechn»«. Mit Ausnahme einiger Ultramontan»« und Polen wird die gesammte ?ande«vertr»tung ohne allen Unterschied der Parteien, der Abwehr derjenigen An- griffe sich anschließen, welche gegen die Stellung der Monarchie Deutschland und dem Auslande gegenüber gerichtet sind. Der Borwurf, daß die liberale Partei die dauernden Staatöinteressen den augenblicklichen Partheileidenschaften aufopfere, wird verstummen müssen, wenn dem Abgeordnetenhaus« eine Gelegen heit geboten

Bevölkerung die empörendsten Aeußerungen über den Mord Kuczynöki's hört, welche selbst den gewöhnlichsten Grad bedauernden Mitgefühls ver- läugnen, das sich sonst bei ähnlichen Anlässen zu äußern pflegt. — Es ist dies ein Beweis, wie sehr es einer gewissen Partei bereits gelungen ist, die Bevölkerung gegen die Hüter des Rechtes und der Gesetze aufzu reizen. Daß das Schreckensereigniß die verschieden artigsten Gerüchte hervorruft, können Sie sich denken. So wird auch unter Anderem erzählt, daß dem Landes

4, keiner Frak tion angehörige Liberale 4. Liberale Majorität etwa 260, Klerikale 24, Konservative 37, Polen 26, Un bestimmte 2. Von 7 Wahlen ist das Resultat unbe stimmt.' Ueber die Vorlagen für die Kammer berich tet die „Kreuzzeitung', daß außer nachträglicher Ge nehmigung deS Budgets pro 1362, die Budgets pro 1363 und 1364, ein Gesetz über die Dienstpflicht, die Preßverordnung vom 1. Juni, vermuthlich eine No velle zum Preßgesetze und eine Hypothekenordnung eingebracht wird.' Wie sich das neue

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/14_06_1870/BZZ_1870_06_14_1_object_355708.png
Seite 1 von 8
Datum: 14.06.1870
Umfang: 8
einig! Der hiesige Liberale politische Verein hat sich be kanntlich dem Wiener Programm der deutschen Partei vom 22. Mai einstimmig angeschlossen. Dieses Programm hat nun, wenn auch keine wesentliche Abänderung, so doch eine neue Schattiruug erhalten, welche in Folge der drohenden Spaltung der Libe ralen und des geschlossenen Auftretens der Klerikalen zur Nothwendigkeit geworden. Wir bettachten diesen unwesentlichen Frontwechsel der Wiener Conserenz vom 22. Mai als einen sehr wichtigen Fortschritt im Interesse

ist somit zur Einsicht gelangt, daß alle jene Männer, welche den Reichsrath nur als die Pforte zu VerwaltungSrathstellen und fetten Sinnecuren be trachteten, das Vertrauen der Bevölkerung eingebüßt haben und fallen gelassen werden müssen, und diese Einsicht ist ein großer Gewinn, denn wir können nun eine Candidatenliste erwarten, gegen welche kein all gemeiner Protest erhoben wird. Der festgeschlossenen klerikalen und reaktionären Partei steht nun die ebenso festgeschlossene deutsch- liberale Partei

der Verfassungspartei und glauben, daß der Liberale politische Verein dem genannten Programm auch in der veränderten Form beistimmen wird. Wir haben den Gegenstand bereits wiederholt angedeutet, und wenn wir denselben heute in einer Wiener Corre- spondeuz der Grazer „Tagespost' vom 9. d. noch einmal reproduciren, so geschieht eS, weil die gegen wärtigen Landtagswahlen für unser künftiges Ver- fassungSleben von entscheidender Bedeutung und die Wiener Parteistellung nicht ohne Rückschlag auf das Vorgehen

der Kräfte in dem bevorstehenden Wahlkampfe nicht mehr zu befürch ten ist. Das Verdienst, diese Einigung, welche gestern noch ein frommer Wunsch gewesen, zu Stande gebracht zu haben, gebührt dem „alliirten gewerblichen und kauf männischen Vereine', welcher eine vertrauliche Con serenz der einzelnen Parteiführer berief und ihnen eine Art Mittelprogramm vorlegte, das allen Parteien genügte und von ihnen acceptirt wurde. Der Versuch einer Einigung wäre aber sicher ge scheitert, wenn die Partei des deutschen

Vereines, die Männer vom 22. Mai ihr ursprüngliches Pro gramm nicht aufgegeben hätten. Der Kern dieses Programmes war bekanntlich, die früheren Vertre.'er sämmtlich wieder zu wählen und hiedurch eine Demon stration für die Verfassung zu machen. In der erwähnten vertraulichen Conserenz erklärte nun der Obmann des deutschen Vereines, die Partei beabsichtige nicht mehr auf der Wiederwahl der „Ab- gewirthschafteten' zu bestehen, und damit war das größte Hinderniß der Einigung behoben. Der deutsche Verein

10
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1869/09_01_1869/BZZ_1869_01_09_1_object_366435.png
Seite 1 von 8
Datum: 09.01.1869
Umfang: 8
uud ». i» wie», w»ll,t«r «. M K. Einzelne Nr. 4 kr. Samstag, dm S. Jlimer. Gi»teli«« Nr. 4 kr. Die Parteien ill Baien». München, 4. Jänner. Ja meinem ersten Briefe habe ich in kurzen Zügen die Stellung zn zeichnen gesucht, welche die national- liberale Partei gegenüber den inneren TageSfrage» der Freigabe der Advocatur und de» allgemeinen di rekten Wahlrecht» eingenommen hat. — Eine kurze Schilderung der Tendenzen der übrigen Parteien und der hauptsächlichsten Differenzpunkte

wird die von mir geübte Antik als eine nicht unberechtigte erscheinen lassen. Den Nationalliberalen am nächsten steht die sog. ' „liberale Mittelpartei', welche sich nach maunigsachen GeburtSwehen in jüngster Zeit endlich definitiv con- stitunt hat. Da» Programm dieser Partei, deren Führer in der II. Sammer der frühere StaatSauwalt, jetzt OberappellationSgerichtSrath Stenglei» ist, rin- dieirt sich, wie schon der Name andeutet, eine Art Vermittlerrolle zwischen der nationalliberalen und par- tilulanstlschen Partei

. Während die „Mittelpartki' in den Fragen der innern Politik durchweg sür eine ge sunde gesetzliche Fortentwicklung unserer innern Zu stände im liberalen Sinne eintreten wird, und sich nur zur Zeit gegen tie Einführung de» allgemeinen direkten Wahlrecht» auSsprich», wird sie in Bezug auf die äußere, insbesondere deutsche Politik iu dem Sinne zu wirken suche», daß die bekannten Alliance- und Zollverträge in loyalster Weise ausgeführt werden.— Dagegen erklärt sich die Partei, während sie einer eventuellen Hereinbeziehung

Oesterreich» in einen en gern oder weiter» Bund eine ziemlich nichtssagende Phraje widmet, mit aller wünschenawerthen Entschie denheit gegen den derzeitigen Eintritt Baiern» in den norddeutschen Bund, besonder» in seiner jetzige» Ge stalt. Wie Sie au» Vorstehende» entnehmen «ollen, hat die Mittelpartei daS bekannte Programm de» Für sten Hohenlohe vollständig zu dem ihrigen gemacht, und man kann sie daher ebensogut die ministerielle Partei neonen. Letztere Benennung ist um so gerechtfertigter

Geg ner eillgrsiehea, daß die Partei i» jüngster Zeit ent schieden an Boden gewönne» hat. Die größte« bairi- fche» Städte habe» jetzt Vereine auszuweisen, welche das Programm der Mittelpartei angenommen haben. Der MünchnerZVerei» läßt nicht nur zeitweilig auto- graphirte Corresponden^e» erscheinen, welche die Par teislieder über die wichtigsten illnexen TägeSfragen auf dem.Lailftlldea erhalten sollen^ sondern seit 1. Jän. '1869 vertritt 'Unter dem Titel „Bairische Laudeszei- tung' unter Redaction

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/25_11_1871/BZZ_1871_11_25_1_object_456476.png
Seite 1 von 8
Datum: 25.11.1871
Umfang: 8
in der Majorität sein wird, aber eben so zweifellos ist eS auch, daß die Föderalisten kein Mittel werden unversucht lassen, um durch activen oder passiven Widerstand die Versammlung beschlußunfähig zu machen oder wenigstens keine liberale Zweidrittel- majorität auskommen zu lassen. Diese Zweidrittel« Majorität muß aber die liberale Partei erhalten. um die Verfassung in der Weise ändern zu können, daß sie den berechtigten Forderungen aller Nationalitäten entspricht, ohne die Einheit de» Reiches unddenGeist

werden. Und da stehen wir heute noch. Der Borwurf des Passiven Widerstände» trifft in der neuesten Zeit die liberale Partei ebenso wie die föderalistische, und wir wüßten über unsere Freunde, welche die Verfassung durch Passiven Widerstand zu vertheidigen glauben, dasselbe Verdammungsurtheil aussprechen, das wir wiederholt über unsere Gegner ausgesprochen, welche durch Deklarationen und Resolutionen gegen die Ver fassung aus der Ferne ankämpfen, wenn nicht über wiegende MilderungSgründe

und der politischen Unreife des Zur parlamentarischen Activa. Das Ministerium Auersperg als Thatsache voraus gesetzt wird nun bald wieder ein Rollenwechsel in der Stellung der Parteien sichtbar werden: die liberale oder VerfafsuogSpartei wird wieder zur parlamenta rischen Offensivbewegung, die föderalistisch-klerikale zur Defensive zurückkehren, ob inner- oder außerhalb der Verfassung, das ist noch die Frage. Der Kampf innerhalb der Verfassung ist ein parlamentarisch cor- recter, denn er erkennt die Verfassung

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/04_01_1870/BTV_1870_01_04_2_object_3050276.png
Seite 2 von 8
Datum: 04.01.1870
Umfang: 8
vor dem Feinde wie Offiziere, sonst aber wie Unteroffiziere bei Anwendung des höchsten Ausmaßes behandelt werden. *5Wien. Das „Vaterland' schreibt in seinem Leit artikel vom 31. Dezember v. IS. unter Anderem: „Auch die deutsch - liberale Partei ist ein wichtiger Faktor des österreichischen StuatSlebenS; mit ihr muß gerechnet, muß ein iu»üus vivLiilli gefunden werden.' Also selbst für daö „Vaterland' bricht sich diese Er kenntniß Bahn. Also auch das „Vaterland' sieht sich zu dem ihm gewiß sauer gewordenen

Bekenntniß ge drängt, daß die liberale deutsche Partei ein Macht saktor im österreichischen Staatsleben ist. Ist daS nicht wunderbar? Wer weiß, was sich dem „Vaterlande' im neuen Jahre noch für andere politische Einsichten erschließen werden. — DaS klingt doch anders, als die Worte, mit denen ein tirolischer Landtags - Abge ordneter, dem man Wohl mit Fug zur Partei des „Vaterlandes' zählen, und als den Führer derdortigen LandtagS-Majorität betrachten darf, die deutsch-öster reichische Partei

in der 16. Sitzung der letzten Land- tags-Sesfion geschildert hat, als er sie eine „ebenso hochmüthige als unwissende Partei' schalt. Ausland. Darmftadt, 30. Dez. Die Abgeordnetenkammer lehnte Dumonl'S Antrag, daß die CancessionS-Erwei« terung der süddeutschen Bank verfassungswidrig ist, ab, dagegen nahm sie einstimmig eine Resolution an, nach welcher die Negierung zu ersuchen ist, ein das Bankwesen betreffendes Bundesgesetz zu fördern, bis dahin keineEoncessionS.Erweiterung eintreten zu lassen undAank-Filialen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1864/05_11_1864/Innzeitung_1864_11_05_2_object_5024738.png
Seite 2 von 4
Datum: 05.11.1864
Umfang: 4
-reaktionären Partei die Redaktionsanmerkung, daß ein Anschluß dieses NeichSrathsabgeordneten, der die Brinz'sche Inter pellation bezüglich der Jesuitengymnasien unterschrieben, gegen Artikel V der Strafnovelle gestimmt und im parlamentarischen Feldzuge für Schleswig-Holstein mit den Resolutionisten votirt hat, an die genannte Partei in Feldkirch wohl nicht ernstlich genommen werden könne, sondern vielmehr anzunehmen sei, er finde Erheiterung daran, die Klerikalen an der Nase herumzuführen. Wir begreifen

durch den ganzen Riesenkörper strömt, um die bisher zerstreuten Glieder zusammenzuhalten und zu ist, einen Gefallen zu erweisen. Mit den Jesuiten dahier steht er ausgezeichnet, liest ja täglich ein Jesuit in seinem Hause Messe! Ein vollgiltiges Zeugniß für seine klerikale Gesinnung gibt auch die Thatsache, daß bei den hiesigen Ausschußwahlen die Klerikalen ihn und er die Klerikalen wählte. Mag er in Wien stimmen wie er will, Thatsache ist, daß Herr Wohlwend an der Spitze der klerikalreaktionären Partei dahier

steht. — Bei dieser Gelegenheit sei uns noch eine Darlegung des Resultates der hiesigen Gemeinde wahl gestattet. Das Ergebniß lautete im dritten Wahl körper dahin, daß 5 entschieden liberale, 1 liberal konservativer und 2 klerikallreaktionäre Ausschüsse (I. M. Längle und P. Duisböck) gewählt waren. Die beiden letzteren halten die relativ geringste Stimmen- zahl auszuweisen. Die zwei höchsten Stimmenzahlen hatten zwei Liberale, die dritthöchste ein Liberal- Konservativer erhalten. Der nächste

Selbständigkeit zu verzichten und sich am klerikalen Gängelbande herum führen zu lassen. Das Wahlresnltat des zweiten Wahlkörpers gieng dahin, daß 4 Liberale, 1 von der Mittelpartei, 1 Konservativer und 2 Klerikalreaktionäre (Wohlwend und Greußing) gewählt erschienen. Die Differenz in der Stimmenzahl der 8 Ausschüsie bewegte sich zwischen 59 (jener, der Mittelpartei) und 53 (Greußing.) Auch diese Ziffern und jene der 4 Ersatz männer (50, 50, 47 und 45) sind sehr lehrreich. Sie beweisen, daß die Herren

14
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1862/11_06_1862/Innzeitung_1862_06_11_1_object_5021810.png
Seite 1 von 6
Datum: 11.06.1862
Umfang: 6
) und durch alle k.k.Postämter frankirt entgegengenommen. Unversiegelte Zeitungsreklqmativnenwerden portofrei befördert. Wer ist der Führer der liberalen Parthei m Tirol ? Wüßten die Anhänger der Verfassung und constitu- tionellen Freiheit in unserem Lande diese Frage entweder gar nicht zu beantworten oder lautete die Antwort darauf von verschiedenen Seiten verschieden, dann stünde es schlimm um die liberale Partei in Tirol. Was eine Parts! sein will, muß einen Führer haben, aber auch nur Einen, den sie als obersten Leiter

anerkennt.. 'Ohne Führer kann keine Partei bestehen, aber ebensowenig mit mehr als Einem; im ersten Falle wäre sie nur eine Anzahl von Menschen, die zufällig einmal denselben Zweck verfolgen, jedoch ohne festes und geordnetes Zusammenwirken, das allein den Erfolg sichert. Im zweiten Fall wären es meh- rere Parteien, von denen jede ihrem Führer nachginge. Die Klerikalen, eben weil sie eine trefflich organisirte Partei sind, würden auf die Frage, wer ihr Führer sei, Mann für Mann die gleiche Antwort geben

. Fragt ihr die Föderalisten im Reichsrath um ihren Führer, so wer den sie euch wie mit einem Munde den Grafen Thun nennen. Zur Zeit des ungarischen Landtags wußte auch jedes Kind in Ungarn den Namen des Führersder libe ralen Partei zu sagen und wer diese Frage als eine noch unentschiedene betrachtet hätte, wäre gewiß für blödsinnig gehalten worden. Sollte nun für die tirolischen Liberalen, die doch für eine Partei gelten wollen, die Eingangs gestellte Frage noch eine offene sein? Gewiß

nicht , denn sie ist schon lange durch die Thatsachen .beantwortet. Wir haben sie auch nicht in dem Sinne gestellt , als ob sie erst zu beantworten tväre; denn die Leser der Jnn-Zeitung und alle wahren Anhänger des constitutionellen Gedankens kennen die Ant wort, die einzige, die darauf möglich ist. Und nicht blos die Liberalen selbst, sondern auch unsere Gegner, die Kle rikalen, wissen recht gut, wer das Haupt der liberalen Partei in Tirol ist ; sie haben durch die Richtung ihrer wüthendsten Angriffe diese Kenntniß

genugsam bewiesen. Es ist also einfach lächerlich, wenn in einem tirolischen Blatte, das freilich nichts weniger als Organ der libe ralen Partei ist, diese Frage so berührt würde , als ob sie. noch unentschieden wäre oder von den Liberalen, nicht gleichlautend beantwortet würde. Wir haben unsere Gründe, warum wir eine Meinungsverschiedenheit in dieser Sache für unmöglich halten; die Entwickelung derselben dürfte dazu beitragen , auch die Wenigen aufzuklären, die sich vielleicht bisher im Halbdunkel

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/08_06_1867/SVB_1867_06_08_1_object_2511283.png
Seite 1 von 8
Datum: 08.06.1867
Umfang: 8
hat nur die Regierung gemacht, weil sie die Grundsätze des Liberalismus uicht zu völliger Durchführung gebracht.' So heißt es jetzt, und die „Gesinnungstüchtigen' werden nicht müde, diesen Satz einem gutmüthigen Publikum so oft vorzu sagen, bis er bei männiglich Glauben findet. Die deutsch-liberale Partei wird es, so weit es an ihr ist. dies mal voraussichtlich sicher nicht schien lassen, dem Liberalismus in Oesterreich so rasch wie nur möglich absolute Geltung zu verschaffen, und wie eS scheint, kann die Partei

Revolution „Menschen- ^ Rechte.' nannte, die aber neben dem omnipotenten Staat einer Hülse ohne Inhalt gleichen. Der Liberalismus stellt die willkührlichen Ge setze des Staates über das Recht, über die christlichen Gebote und daS Gewissen und behauptet die Gesetze des Staates seien das öffent liche Gewissen. Weil demnach der liberale Staat mit seinen Gesetzen die Sitte verdrängt und die Sitte in der geoffenbarten Religion wurzelt, darum muß der Liberalismus die Kirche verfolgen. Daher das Geschrei

, und behauptet sich schließlich^ in den Vertretungskörpern anstatt des Gewissens und des Rechtes der Absolutismus des Kapitals, und zwar dies dadurch, daß man das Prinzip der Majorität zur ausschließlichen Geltung bringt. Der liberale Staat gibt vor, auf der reinen Vernunft gegründet zu sein, darum verwirft er die religiös-sittliche Basis und kündet Gott den ! Gehorsam, und dieser liberale Vernunftstaat entpuppt sich schließlich ! als Geldstaat, als der Staat, wo die Materie die Freiheit, das Recht

16
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1864/26_10_1864/Innzeitung_1864_10_26_1_object_5024703.png
Seite 1 von 4
Datum: 26.10.1864
Umfang: 4
, Zallin- ger, Oettl, Holzt, Heinisch, Schueler. Innsbruck, 26. Okt. Die liberale Partei in Bozen hat also durch treffliche Disciplin und festes Zusammenhalten in den Gemeindewahlen wieder einen vollständigen Sieg errungen, wie aus dem vorstehenden Telegramm hervorgeht. Indem wir den freisinnigen Bürgern von Bozen zu diesem glänzenden Ergebniß von Herzen Glück wünschen, können wir es uns nicht versagen, unsere Freude darüber auszudrücken, daß sie mit entschiedener Haltung und unabhängigem Sinn

war. Streiter hatte nach den 6 Kandidaten der klerikalen Partei im III. Wahlkörper am meisten Stimmen, optirte aber für den I., wodurch im III. sein Nachmann Franz Rein alter, ein Liberaler, eintrat. Man glaubt, daß von den übrigen 5 Gewählten des III. Wohlkörpers wenigstens Einer sicher zur liberalen Partei stehen wird, die ganze Errungenschaft der Klerikalen würde sich also auf höchstens 4 Mann beschränken. Da von den früheren Ausschüssen nur zwei ihrer Partei angehören, sind sie nun eben nicht sehr stark

vertreten. Eine liberale Stimme dürfte bei der Bürgermeisterwahl verloren gegangen sein, da sich der Magistratsrath Josef Kofler auf Reisen befindet. Nach dem Ergebniß der Wahlen des I. Körpers trat auf der Seite der Klerikalen eine staunenswerthe Windstille ein. Man sprach wohl von Petitionen; wenn sie wirklich umhergereicht wurden, kamen sie nur an die Vertrautesten. Auffallend war nur die Reise eines k. k. Oberlandesgerichtsrathes zum Fürstbischof von Trient, die angeblich durch die letzte Predigt

, moch ten sie dabei was immer für eine Absicht haben, dies mal ausnahmsweise einen Anfing von prophetischem Geist bewährten. Hoffen wir, daß die Sprüche dieses Orakels immer nur dann sich erfüllen, wenn sie der liberalen Partei Glück verkünden. Der Neichsrath und die vo!kswilthschast!ichen Interessen. Den am 12. des nächsten Monates zusammen tretenden Reichsrath erwartet in jeder Hinsicht ein tüchtiges Stück Arbeit, das Schwerste aber, und auch das Nothwendigste, was zu thun ist. dürfte wohl

17
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1864/11_10_1864/Innzeitung_1864_10_11_3_object_5024653.png
Seite 3 von 4
Datum: 11.10.1864
Umfang: 4
werden, weil sie „regierungsfeindlich' sei. Die liberale Partei hielt darauf eine Versammlung auf hessischem Gebiete. Werren gieng die hessische Regierung um ein Verbot an. Diese weigerte es. Darauf versuchte Werren eine Disciplinar- Untersuchung zu veranstalten gegen die auf der Ver sammlung erschienenen Obergerichtsanwälte; allein das Obergericht verweigerte die Einleitung der Prozedur als ungesetzlich. Während nun die klerikale Partei ununterbrochen und ungestört fortfährt, von ihrem vor- zugsweisen Vereinsrechte Gebrauch

zu machen, sah sich die liberale Partei, der alle öffentlichen Versammlungen, die sie anmeldete, verboten wurden, genöthigt, sich auf gesellige Privatzusammenkünfte zu beschränken. Auch diese werden jetzt gehindert; und der faktische Zustand ist der: die Klerikalen genießen freies Vereins- und Versammlungsrecht. Die Liberalen haben nur „die bange Wahl' zwischen dem Verbot angemeldeter öffent licher Versammlungen und der Auflösung nicht ange meldeter Privat-Gesellschaften. Sie werden indeß trotz

siegt. In Folge dessen wurde Anfang dieses Jahres das Haupt der klerikalen Partei, Herr Werren, an die Spitze der Regierung berufen. Er begann damit, seinerseits durch das ganze Ländchen klerikale Versamm lungen in regelmäßiger Aufeinanderfolge zu organisiren, sie in seinem Organ öffentlich auszuschreiben und sie in eigener Person zu besuchen und zu leiten, — da gegen die Versammlungen der Liberalen auch dann, wenn alle Formvorschriften des Vereinsgesetzes auf das pünktlichste erfüllt

waren, sofort nach erfolgter Anmel dung zu verbieten. Er verbot sogar eine zum Zwecke der Sammlung von Wein und sonstigen Liebesgaben für die deutschen Soldaten in Schleswig ausgeschriebene Versammlung, wie das offizielle Blatt sagte, blos des halb, weil sie von liberaler Seite ausging. Das offizielle Blatt proklamirte offen den auch gegenwärtig noch von ihm festgehaltenen und vertheidigten Regie rungsgrundsatz , der liberalen Partei dürfe überhaupt gar keine Versammlung mehr gestattet

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/08_07_1870/BTV_1870_07_08_1_object_3052456.png
Seite 1 von 6
Datum: 08.07.1870
Umfang: 6
trotz des vielen LärmenS auch in Galizien die Verfassungspartei die Oberhand zu gewinnen verspricht, und von dieser Seite der Beschickung des ReichSratheS kein Hinder niß entgegengeht. Die Niederlage, welche wir am Anfange der iu5ahlaktiou in den Landgemeinden jener Provinzen befürchteten, ist durch das Ergebniß der Städtewahlen und schließlich durch die Wahlen deS Großgrundbesitzes paralifirt worden. Insbeson dere kann die liberale Partei sich zu dem AuSgange der Großgrundbesitzerwahlen in Mähren

. Bei alle dem aber, daß die liberale Partei wieder den Sieg errungen, dürfte es doch nicht angezeigt sein, die Hände müßig in den Schooß zu legen; im Gegentheil müssen die Gefahren, welche in der letzten Wahlkampagne eine genug drohende Gestalt angenommen haben, alle Verfassungsfreunde zu einer umfassenden und syste matischen Thätigkeit auf dem verfassungsmäßigen Boden bestimmen und aneifern. ZVien» 5. Juli. Als Termin für den Zusam mentritt der Landtage ist die zweite Halste des MonatS August in Aussicht genommen. Die Liste

, die demnach nicht maßgebend find. Wien, 5. Juli. (Wahlresultate.) So sehr beim Beginn der LandtagSwahlen in den ein- zelnen Kronländern, speziell Steiermark und Ober österreich, manche Befürchtung gerechtfertigt erschien, so hat heute die lieberale Partei, welche mit vollem Recht die Verfassung als die einzig maßgebende Norm ihrer politischen Thätigkeit behufs der Kon- solidirung der inneren Verhältnisse betrachtet, alleu Grund, sich über die bisherigen Wahlergebnisse in den Kronländern zu freuen, nachdem

und Ober-- österreich Glück wünschen, umsomehr, als im erster« Lande die Deklarantenpartei eS an nichts fehlen ließ, um ihrer Partei Stärke zu verleihen, den ver fassungstreuen Theil des Hochadels in ihr Lager zu ziehen, und dadurch die eventuelle Beschlußfähigkeit deS Landtages unmöglich zu machen; dies ist aber nicht gelungen; in Folge derWahlen des mährischen Großgrundbesitzes hat dieVersassuugSpartei auf dem neuen Landtage wieder die Majorität, wodurch die Beschickung des ReichSratheS gesichert

der zu ernennenden Landmarschälle scheint noch nicht festgestellt zu fein. Im „Fremdenblatt' finden wir über diese Angelegenheit folgende ossiciöse Andeu tung: „Ueber die Ernennung der Landmarschälle in den Kronländern ist noch nichts definitiv beschlossen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Regierung dem Kaiser, dem das Ernennungsrecht zusteht, nur solche Persönlichkeiten vorschlagen wird, die der liberalen verfassungstreuen Partei angehören. Dies entspricht der politischen Richtung, welche die Re gierung

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/18_01_1870/BTV_1870_01_18_2_object_3050441.png
Seite 2 von 8
Datum: 18.01.1870
Umfang: 8
«eindevertretung bisher noch verfassungstreu ge- blieben ist. In einer der ersten Gemeinden des GerichtSbezirkeS Welsberg wurde kürzlich über das neue Heidenthum gepredigt und gegen die liberalen Blätter, „mögen sie auch Provinzblätter sein', ge. HSrig losgezogen. Freilich fand man bisher im Pusterthale Blätter von der Sorte der „Tiroler Stimmen' und des „Tiroler VolkSblatteS' nur ausnahmsweise in öffxntlichen Lokalen und Tast häusern; dafür aber um so mehr liberale Zeitungen von der Residenz

einer gewissen Partei im Lande so geläufig sind, für den Tiroler Wahlspruch: „Für Gott, Kaiser und Vat-r> land!' abgelegt hat, hohen Orts eine gnädige Beachtung finden. — Vor mehreren Tagen ist auch an unseren hochverehrten Herrn Landeshauptmann Dr. v. Grebmer eine VertrauenSadresse der neuen Gemeindcvorstehung abgegangen, — eine Kund gebung, die schon früher von dem größten Theile der Bevölkerung gewünscht wurde, zumal hier große Sympathien für den Herrn Landeshauptmann herr schen. Die gedachte Adresse

ist in sehr konstitu tionellem und loyalem Tone gehalten, rühmt di- hervorragenden Eigenschaften des Herrn Lande«. Hauptmanns, seine bewährt- konstitutionelle Gesin. nung, seine wohlwollenden Absichten für das Hei mathland, und empfiehlt endlich Ampezzo seiner Huld und seinem Wohlwollen, von dem es bereits schon in vergangenen Zeiten mehrfache Beweise erhalten hat. — Daß solche Kundgebungen, sowie die liberale Gemeindevertretung überhaupt gewissen Leuten in loco nicht recht zu Gesichte stehen, dafür sprechen

: Die ernsteste Frage in diesem Momente ist die: welcher Art. ist die Stellung Beust's inmitten dieser entgegengesetz ten Strömungen? Gestern wurde uns von Wien telegraphisch mitgetheilt, daß die reaktionäre Partei mit erhöhter Kraft an feinem Sturze arbeite. Es ist dies möglich, ja wahrscheinlich. Bisher war die deutsch: Partei die Hauptstütze Beust's gegen Die jenigen, welche in ih-n nur einen Eindringling ge sehen haben, den man sobald als möglich zu besei tigen trachten müsse. Seine Gegner

werden sein Zerwürsniß mit der deutschen Partei gewiß nicht unbenutzt lassen, um die Ausführung ihres lange gehegten Planes zu versuchen. Sollte ihnen ihr Plan gelingen, so wäre dies ein Ereigniß von großer und — wir sprechen es offen aus — von der unheilvollsten Bedeutung für den weitern Gang der österreichischen Politik. Es sollte in der That nichts unterlassen werden, um das Einvernehmen zwischen dem Grafen Beust und der österreichischen Ministermajorität, sowie der deutschen Partei herzu- stellen. Kleinliche

20
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1863/31_01_1863/Innzeitung_1863_01_31_2_object_5022605.png
Seite 2 von 4
Datum: 31.01.1863
Umfang: 4
des Landesfondes, die zweite in gleicher Weise den Domestikal- und die dritte den Grundentlastungsfond zu prüfen haben. Aus dem Gemeindeausschuß hat sich ein engeres Ko- mitö unter dem Vorsitze des Fürsten Salm gebildet, welches aus den Kurien gewählt wurde. Die liberale Partei ist in diesem engeren Konnte in der entschiedenen Minorität, und es dürfte am zweckmäßigsten sein, die feudale Partei i» voller Freiheit walten zu lassen und sich bloß darauf zu beschränken, einen liberalen Ge- genentwurf auszuarbeiten

Europa's zu sein, theilhaftig werden; das Gerücht, daß diesmal die Partei der Glaubenseinheit aus Klug heitsgründen leiser auftreten werde, entbehrte der Be gründung, und der Antrag auf Erhaltung des „größ ten nationalen Gutes', des einheitlichen und durch ketzerische Ansiedelung getrübten ausschließlich katholischen Charakter des Landes, ist bereits durch die dem geist lichen Stande angehörenden Abgeordneten eingebracht worden. Ihn zu vertheidigen, ist nun Aufgabe jener Advokaten

, welche bei den heurigen Neuwahlen an Stelle der wenig redegewandten Bauern von den Ultra- montanen mit so großem Aufwande von Agitations arbeit durchgesetzt wurden. Bei der gegenwärtigen Zusammensetzung des Landtages und der Schwächung, welche das liberale Element durch das Ausbleiben der 12 wälschtirolischen Abgeordneten erleidet, muß man der Annahme des von den Prälaten und Jesuiten ein gebrachten Antrages durch eine allerdings nicht allzu gewichtige Majorität entgegensehen. Zum Glücke geht die Autorität

. Wahrscheinlich wird bei der Majorität der Entwurf eines Gemeindestatutes vom Grafen Gabor Serenyi wieder zur Geling kom men. Der erste Wahlkörper des großen Grundbesitzes (Fideikommiß-Besitzer) haben den Grafen Joseph Maria Seilern-Aspang, Besitzer von Lukow und Krälitz, zum Abgeordneten für den mährischen Landtag gewählt. Der Graf wird die Partei auf der Linken des Hauses nicht verstärken. Troppau, 27. Jänner. Der Landeschef, Graf Belcredi, bringt zwei Regierungsvorlagen ein, ein Gesetz, betreffend

21