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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 16.08.1879
Umfang: 6
wie- der errichtet und mit der Wegräumung des Schuttes begonnen. Die Vorräthe im Taschli-Han brennen noch immer; die Verluste an baarem Geld in eisernen Kästen stellen sich immer höher. Deutsches Neich. Während die „Nordd. A. Ztg.' in der geschmackvollen Art ihrer Polemik so weit vorgeschritten ist, der liberalen Partei zu insinuiren: sie wolle den Reichskanzler durch den Abgeordneten Rickert ersetzen, beginnt die liberale Presse endlich mit der Auf stellung leitender Gesichtspunkte iür die im nächsten Monate

zu eröffnende Wahlkampagne. Die „Nat.-Ztg.' verlangt von jedem, der ein Mandat für den preußi schen Landtag durch die liberale Partei erlangen will: daß er sich gegen eine Verlängerung der Elats- und der Legislaturperiode erkläre, allen retrograden Bestre bungen auf dem Gebiete der Kirche und Schule Wider stand leiste, jede Rückbildung auf dem Gebiete der die Selbstverwaltung betreffenden besetze und insbesondere jede Verlümmerung der Verwaltungsiustiz bekämpfe und daß er für eine gute Ordnung in den Staats

, das wir zurückweisen, die ausgesührten Punkte den Parteigenossen zur Erwä gung, selbstverständlich ohne damit das Gebiet der in den Vordergrund zu rückenden Fragen irgendwie abzn- grenzen. Wir eral'ten es namentlich für selbstver ständlich, daß die liberale Partei die Mittel, welche die neue Steuerbeiastung an die Hand gibt, dazu benutzt, damit auch in der That den vorzugsweise belasteten Elementen die möglichste Er eichterung zutheil werde. Freilich wird sich dabei herausstellen, wie trügerisch die Versprechungen

, — die Trennung sollte ja nur von kurzer Dauer fein, und die Hochzeit gleich nach der Uebersiedlung gefeiert werden. Bis der Partei-Bewegung steht, spricht sich für eine mög lichst entschiedene Wahlparole aus. Sie schreibt: „Will die nalional-liberale Partei Opposition machen. gegen die hereinbrechende Reaction, so muß sie ein klares Programm haben, ein klareres als sie bisher hatte und bei ihrem Verhältnisse zum Fürsten Bismarck zu haben brauchte. Können die Führer der Partei

, daß das natio» nal-liberale Wahlcomite gesonnen ist, sich mit der Fort schrittspartei förmlich zn verbinden. Natürlich würden die wirklich noch zur national-liberalen Partei Gehöri gen überall da den fortschrittlichen Kandidaten unter stützen. wo derselbe die meiste Anwartschaft auf den Wahlsieg hat, und umgekehrt wird auch die Fortschritts partei so agiren; eine förmliche Allianz beider Frak tionen bei den Wahlen bleibt jedoch ausgeschlossen. Stalten. Aus Rom, 11. August, wird der „Pol. Korr.' geschrieben

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 16.07.1910
Umfang: 14
revolutionären Partei ihre Taktik zu erleichtern. Es mutz deutlich gesagt werden: Die jetzige liberale und radikale Partei Spanien» mit der Regierung schwimmt derartig im Schlepp tau der revolutionären Elemente, datz sie immer mehr revolutionären Charakter annimmt und bedeutende Gruppen der Liberalen sich allmählich von ihr loslösen. Josi Canalejas hat eine böse Erbschaft angetreten, die ihm noch viel bittere Sorgen bereiten wird. Seitdem Moret den internationalen Ferrerrummel in so kläglicher Weise

ausgenützt hat, um Maura und die Konservativen zu stürzen, ist die liberale Partei mit einem bedeutenden Ruck nach links ab gewichen und mutz sich mit notwendiger Konsequenz auf die Republikaner und Sozialisten, also die revo lutionären Massen, stützen. Ohne Konzessionen geht dies aber nicht, und so ist die liberale Re gierung gezwungen, der hungerigen, blutdürstigen Meute den „Pfaffen kn ochen' hinzuwerfen Canalejas mag noch jo lange beteuern, datz er keinen Kulturkampf will; er wird, wie schon gesagt

und Revolution. Die Regierung und die liberale Partei wird nur noch geschoben; die eigentlichen Drahtzieher sind die Feinde der Mo narchie und der Religion, die Ferreristen von Bar- relono, die Republikaner von Valencia und dle fanatische Gruppe der Freimaurer um Morote. Nicht oft und nicht grell genug können die Dienste beleuchtet werden, welche unsere deutsche liberale Presse dieser Gesellschaft leistet. Zwar darf er nach den Leistungen des Herbste« 1909 nicht mehr wun dern, daß dieselbe liberale Presse

' folgende Mitteilungen gemacht. Wer nicht seit Jahren die spanische Politik genau verfolgt hat und durch längern Aufenthalt im Lande selbst sich mit der verworrenen Lage der spanischen Politik etwas vertraut machen konnte, wird aus den jetzigen widersprechenden Nachrichten und Auffas sungen nicht ganz leicht Uug werden können. Es bedarf aber der Klarheit, um so mehr, je mehr die internationale liberale und radikale Presse mit bc- wutzter Absicht die Verwirrung noch vergrößert, um der spanischen

, durch die Macht der Verhältnisse dazu getrieben, denn seine roten Brüder werden ihm keine Ruhe lassen, bis er sie befriedigt hat. Man kann ihm zwar ruhig glauben, daß er keine große Freude über seine schlimme Lage empfindet, denn die Herr lichkeit kann nicht sehr lange dauern, da die kirchen feindlichen Gruppen viel energischere Maß regeln verlangen. Die Aufhebung einiger Ordens schulen kann nicht genügen, und mit begreiflicher Aengstlichkelt sieht die Regierung in dle Zukunft. Die liberale Presse Europas

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 04.01.1908
Umfang: 8
, stand die liberale Partei vor einem unbedeckten De fizit von 452 Millionen Gulden, bezw. 904 Mill. Kronen. Das war die finanzielle Frucht des 1867er Ausgleiches mit Ungarn, den die liberale Partei ge stiftet, und der Dezemberversassung, die ihr die Herr- schaft gebracht. Als im Jahre 1879 die konservative Mehrheit die Regierung übernahm, waren die Staatskassen leer und alle Hilfsquellen erschöpft. Die Situation war eine solche, datz das „Vater land' am 8. Juli 1879 schrieb: „Man könnte fast glauben

, die liberale Parteiherrschast habe so ge- wirtschaftet, wie sie es getan, um jedermann den Appetit zu verderben, ihr nachzufolgen.' Die „N. Fr. Presse' hat nämlich damals gehöhnt: „Die liberale Partei, die acht Jahre lang in dem Kampfe gegen das Defizit sich aufrieb und angeblich als Regierungspartei ihre Sache schlecht gemacht hat, wird nun ruhig in den Zuschauerraum hinabsteigen und die anderen spielen lassen. Der Vorhang kann oufgehen. Wir wollen sehen, wie sie es besser machen.' Nun, Dr. Ritter

v. Dunajewski, dem als Finanzminister die schwierige Aufgabe zusiel, unter der heftigsten Opposition der damals noch sehr starken und mächtigen Partei der Liberalen dem Staate neue Einnahmequellen zu verschaffen, um das Gleichgewicht des Staatshaushaltes Herstellen zu können, zeigte den Liberalen und ihrem Organe, datz man und wie man besser machen kann.' Dabei darf man nicht vergessen, datz der „eiserne Ring', mit dem Dunajewski seine Finanzpläne durchsührte, nur zwei Stimmen mehr zählte, als die liberale

, während die Christlichsozialen eine sehr schwankende Haltung eingenommen haben. Eine Neuregelung erfuhren die Lehrergehaltc, welche mit den knappen Landcsmiitcln rechnen mutzte und daher die Wünsche der Lehrerschaft nicht befriedigte, wirtschaftliche Not stands- und Meliorationsangelegcnheiten wk-rden in grotzer Menge erledigt, nicht erledigt die Gesetzesvor- lagcn über die bäuerlichen Berufsgenossenschaften, welche die konservative Partei mit dem Großgrund besitz cinbrachte. Ebenso blieb unerledigt die Wahl» reformvorlagc

er folglos blieben, wurde ein Landtag in den letzten zwei Jahren nicht mehr einberufen und geschah die jährliche Bedeckung des Landeshaushaltes durch Ein- .-Steuern Und Umlagen im Detordnungs- ^ Wege. 1 ir Jahresschlutz brachte die Auflösung des Landtages und die Anordnung der Neuwahlen. Die Christlichsozialen haben für diese Wahlen bereits seit Jahren vorgcarbeitct und die Bauernbündler haben beschlossen, datz sie und die Christlichsozialen in den Landgemeinden keinen Kompromiß mit irgend einer Partei

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 09.04.1895
Umfang: 8
: der liberalen Partei). Er habe den, Census bis zu einer so tiefen Grenze herabmindern wollen, dass „die liberale Partei auch auf ihrem jetzigen Boden von den Gegnern erdrückt werde'; die „liberale Partei würde vernichtet worden sein'. Die Wahl reform wäre durch weine Anträge „ausschließlich und einseitig gegenM 'Deutschen in Oesterreich und gegen die liberale Partei gerichtet' gewesen. „Die Linke und die Polen könnten sich leichtverständigen.' Hand genommen haben würde. Jedenfalls

; auch jetzt hat er noch seine Kanzlei und viele Clienten. Doch ein College waltet in derselben, denn er selbst ist entweder im Parlament oder im Gemeinderath oder im Stadtrath oder Diese erregten Auslassungen bezeugen doch nur, dass die liberale Partei jeden Einfluss der Conservativen in der Wahlreform verhindern wolle. Mit Recht schreibt das „Linzer Volksblatt' zu dem letzten Antrag Dipaulis: „Es ist falsch, wenn die Liberalen ihren Widerstand damit be gründen, dass der Antrag Dipauli eine Ver letzung des Besitzstandes bedeute

,' schreibt das „L. V.', „dass die liberale Partei selbst nach den entsetzlichen Niederlagen in Wien noch immer kein Einsehen hat, sondern auf dem verfehlten Wege, der sie in den Abgrund führte, noch weiter wandelt. So sei es denn! Volsnti non üt iiyuM. Die Conservativen mögm viele Pflichten haben, die andere Parteien nicht haben, aber die Pflicht haben sie gewiss nicht, mit den Liberalen zugrunde zu gehen.' Man könnte dagegen meinen, dass gerade diese Niederlagen die Liberalen zu dem verzweifelten

werde; die Conservativen dagegen: damit sie bei der Wahlreform gehörigen Einfluss hätten; das jetzige Wahlrecht ist ein Wahlunrecht, rein zu gunsten der liberalen Partei und zu offener Schädigung der conservativen Partei, wie die früher so häufigen Klagen von conservativer Seite bezeugen. Die Conservativen sind darum ganz nothwendig darauf angewiesen, bei einer Aenderung das Unrecht abzuschaffen. Wie lässt sich das vereinigen, wenn die Conservativen nicht einmal das anstreben dürfen, dass ihre Position

nicht noch schlechter werde, als sie ehedem ist? Das „Vaterland' hat einmal die Bemerkung ge macht: „Es ist eine längst bekannte Thatsache, dass von liberaler Seite jedes vor kommende Ereignis zum Vortheile desCapitalismusausgebeutet wird.' Kann es wundernehmen, dass jetzt die Wahl reform ganz besonders von den Liberalen be einflusst wird ? — das letzte Rettungsmittel, das Zwangsmittel, diese Partei noch über Wasser zu erhalten, nachdem sie andererseits so schmähliche Niederlagen erleidet. „Es ist bezeichnend

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 02.12.1892
Umfang: 12
Seite Brixen, Freitag, „Vriseener Chronik.' 2. Politische Kundschau. Gesterreich-Uttgartt» Es gibt kaum einen ekelhafteren Stolz als den, welchen die liberale Partei im Parlamente gegenwärtig zur Schau trägt. Die ganze Geschichte Oesterreichs soll sich um dies eine Ereignis, dass Graf Taaffe die Liberalen beleidigt hat, drehen; alle anderen Fragen sollen zurücktreten, das Parlament ein halten mit seinen Berathungen, damit der Herr Ministerpräsident und die Liberalen Zeit finden könnten

', wie Dr. Lneger nach der berühmten Rede zu dem Grafen Taaffe gesagt haben soll. ,,Wer er soll's nur nicht zu laut sagen', soll darauf Taaffe gesagt haben, und da hat er Recht. DerHilsernf an die Jungczechen. Ach, dass sie doch Raison annehmen möchten — die Jungczechen, so klingt's zwischen den Zeilen einer katholischen Zeitung durch — dann wäre die Majorität ohne die Liberalen vorhanden. Ja, ganz gewiss, dann wäre die Frage gelöst, die liberale Partei trocken gesetzt

nur versucht), Graf Taaffe habe das Ma növer angestellt, um denHohenwarthclub zusammen zuflicken, auf dessen Zusammenbrechen ja die liberale Partei so große Hoffnungen gesetzt hatte. Und das habe Gras Taaffe nicht gethan aus purer Liebe zu den christlichen Gesinnungen seiner Ge treuen, sondern einzig, weil der Herr v. Plener den Kamm zu hoch trug und etwas stark an Ministerstühlen rüttelte und die Herren meinten, es gienge so leicht, den Herrn zu spielen gegen über dem Chef. Jedoch wir wollen zuwarten

, sich zu versöhnen. Ach, es wäre ja so ein heilloses unbegreifliches Unglück, wenn nicht alle Wünsche der Liberalen erfüllt würden und Graf Taaffe sich nicht hinneigen würde mit der ganzen Breitseite seiner Gunst! — Die neuesten Stufen in der Entwickelung des parlamentarischen Streites sind folgende: Schon wieder soll sich — es berichten das liberale Blätter — Graf Taaffe etwas bemüht haben, die Liberalen zu gewinnen und wirklich eine Majorität zu gründen, aber mit den Liberalen, den Polen, dem Coronini- club

in einer der schwierigsten (!), von lausend Zu fälligkeiten bedrohten (so!) finan- ciellenOperation, dem Wechsel der Währung und der Herstellung der Metalleirculation, stehe, von deren Gelingen auf Jahrzehnte hinaus das wirtschaftliche Wohl ab hängig i st'. (Das meinten wir auch immer, aber Dr< Steinbach bringt dies ja im Hand umdrehen fertig, und ohne dass das Volk was davon g'spürt!) In solcher Zeit, meint die „Neue Fr. Pr.', sei es doppelt, ja zehnfach zu beklagen, dass die „deutschliberale Partei in einen Ver

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.10.1888
Umfang: 8
wird, daß sich ein solcher Fall kein zweites Mal ereignet. Die Veränderungen im Cabinet Taaffe bereiten der liberalen Partei sehr unangenehme Stunden. Wie weit die Hoffnungsseligkeit bereits gediehen war, zeigt die Rede des Dr. Kopp, welche er selber in der vorigen Woche über die „poli tische Lage und die Aufgaben der Deutschen in Oester reich' gehalten hat. Dr. Kopp machte in dieser Rede besonders aufmerksam, daß die Uneinigkeit unter den liberalen Deutschen die Ursache gewesen sei, warum die ^liberale Partei die Herrschaft

in Oesterreich verloren ! habe. Es sei ein großer Fehler, daß die liberale Partei ! in der letzten Zeit nicht „regierungsfähig' hab? sein - wollen, da eine Partei, welche nicht die Macht erlangen ! wolle, keine politische Berechtigung habe. Auch in anderer Z Beziehung hat die liberale Partei gerade in der letzten Woche eine große Enttäuschung erlebt. Die liberalen i Blätter munkelten viel davon, daß ein Theil des böhmi- j fchen Großgrundbesitzes, insoweit er bisher mit der ! Regierung gegangen sei

zu können, die man gelegentlich recht hätte erweitern können. Man begreift vollkommen den Schmerz, daß die liberale Partei nun auch diese schöne Hoffnung mitbegraben muß. — Die liberale ungarische Presse ist von den Neuernennungen im Cabinet Taaffe durchaus nicht erbaut. Graf Taaffe, schreibt der „Pester Lloyd', scheint vorbehaltslos nach rechts hinüberrücken und sein Ministerium zu einer klerikalen Parteiregierung machen zu wollen. Prag, 15. Okt. (?. Johann Nep. Öhler 8.5.f.) Weil das „Tiroler Volksblatt' über diesen edlen

hat nicht nur die liberale, fondern auch die — officiöse Presse in Har nisch gebracht. Diese Thatsache ist für unsere Zustände überaus bezeichnend. Die offiziösen Blätter, gleichfalls von Juden geschrieben, fürchten nämlich in dem Grafen Schönborn den eifrigen Katholiken und zittern vor dem Jnslebentreten der konfessionellen Schule. Es ist unseres Wissens zum ersten Male der Fall, daß Regierungs organe gegen die Berufung eines Ministers remonstriren. Man sieht hieraus, daß die verbündeten Juden und Liberalen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.10.1873
Umfang: 6
derReichS- rathswahlen. Prag, 27. Okt. Auf die direkte Ansrage des „Pokrok', ob die Narodni Listy' gesonnen seien, eine eigene liberale Partei mit selbstständigem Pro gramm zu organisiren, erwidern die „Narodni', eine solche Organisirung vollziehe sich aus innerer Nothwendigkeit. Eine liberale selbstständige czechische Partei werde von selbst über Nacht orgauisirt da stehen. Pesth» 27. Okt. Der „Pesther Lloyd' erhält folgende Mittheilung über das neue Aulehen: Bis her haben zwischen dem Finanzminister

-X- Klaa-Nfurt. 26. Okt. (Zu den Wahlen.) Mit dem gestrigen Tage sind in Karnlen die Wah- len für den ReichSralh beendet worden und da« höchst erfreuliche wie für «ärnten sehr ehrenvolle Resultat derselben ist, daß alle 9 Abgeordneten, die unser «lpenland In den direkt gewählten ReichSrath ,u entsenden hat, der verfassungstreuen Partei an- gehören. Alle Anstrengungen, welche die sogenannte Rechtspartei' seit Monaten in Bezug auf die Wch- len der Landgemeinden und selbst der Städte ge than

auch der Groß grundbesitz zur Wahlurne. Die Bestrebungen der klerikalen Partei erwiesen sich auch in diesem Wechl- körper als resultatlos. Von 65 abgegebenen Stim me» erhielt der Kandidat der Verfassungspartei, der bisherige ReichSrathSabgeordnete Karl Frhr. v. Cnob- loch die Majorität (52 Stimmen), während auf den Kandidaten der Rechtspartei, dem Abte der Benedik tiner in St. Paul, nur 11 Stimmen fielen nnd 2 Stimmen sich zersplitterten. Sie sehen also, Körn ten kann zufrieden sein mit dem Resultate

zu übertragen. * — Berichte über die Wahlmännerwahlen vom 28. Oktober liegen bis Abends nur aus den Städten vor. In Berlin siegte die Fortschrittspartei, außer- dem siegten Liberale entschieden in Magdeburg, Wiesbaden, Wraudenz, Königsberg, Erfurt, Kassel, Liegnitz, Kiel, Elberfeld, HildeSheim, Stettin und Naumburg. Klerikale siegten in Münster; in K:b- lenz wurden gewählt 54 Liberale und 33 Klerikale, in Köln 2/, Liberale, in Posen 142 Deutsche und 50 Polen. Hannover, Göttingen, Dortmund, Schleswig wählten

liberal, Fulda 23 Liberale und 15 Klerikale; in BreSlau sind von 720 Wahlmän- nern 24 klerikal, in Osnabrück 81 Liberale und 11 Ultramontane, in Danzig 293 Liberale und 18 Ultramontane und Konservatire; in den schlesischen Provinzialstädten ist die Mehrzahl liberal. Dresden, 30. Okt. Der jüngstverstorbene König Johann von Sachsen, geboren den 12. Dezem- ber 1801, folgte seinem verstorbenen Bruder Friedrich August am 9. August 1854 auf dem Throne; er war vermählt seit 1322 mit Königin Amalie

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.08.1895
Umfang: 4
werden soll, ein solcher kann vielleicht ein ganz guter Fachminister sein. ihn zu halten hat aber weder das deutsche Volk, noch derStaat, der über tüchtige Fachleute genug verfügt, ein Interesse. Politische Uebersicht. Oesterreich. In der inneren Politik ist vollständige Ruhe eingetreten. Einige Rechenschaftsberichte allein unterbrechen die Stille. Der Wortlaut der von uns schon gemeldeten Rede des Führers der Klerikalen in Oesterreich, Dr. Ebenh 0 ch liegt nun mehr vor. Der Passus über die liberale Partei lautet wörtlich

Taktik der politischen Parteien innerhalb des Parlaments. Wenn eS z. B. einerseits zweifellos ist, daß die liberale Partei im Volke ihre Sympathien und ihren Anhang verloren hat und bei Neu wahlen vermuthlich nicht unwesentlich geschädigt ins Parlament zurückkehren wird, so ist es andererseits ebenso zweifellos, daß dieselbe liberale Partei gegenwärtig noch eine numerisch sehr gewichtige Partei im Parlamente ist, welche man durch auch noch so maßlose Bernrtheilnng ihrer Haltung und ihrer Grundsätze

vor den Wahlen nicht dezimiren kann. Da nützt kein Anschwärzen und kein Beschönigen; die Parteien sind nun einmal noch in ihrer Stärke da, und damit muß der Parla mentarier rechnen. Bei Betrachtung der parlamentarischen Kräfte verhältnisse wird sich uns zeigen, daß irgend ein Zusammen schluß verschiedener Parteien auch iu Zuk nst bis zu den Neuwahlen wieder nothwendig sein wird, und daß auch die liberale Partei oder doch ein Theil derselben nicht wird ausgeschlossen werden können. Die Führung

'. 'Ganz dasselbe gilt von den nach Schmerling folgenden Führern der öster reichischen Deutschliberalen bis auf Herrn von Plener. In dem Jntriguiren, Wühlen und Wüthen gegen die eigenen Männer, um ans oft kleinlichen, persönlichen oder parteilichen Motiven deren Sturz herbeizuführen — darin ist diese einstige „Verfassungsparlei' und heutige „Deutschliberale Linke' sich getreu geblieben. . . . Man sollte eS kaum für möglich halten, daß eine politische Partei, die so viel Intelligenz in sich saßt

, wie dies bei der einstigen „Verfassungspartei' und deren heutiger Nachfolgerin, der „Deutsch-liberalen Linken', der Fall ist, daß eine solche Partei aus ihrer eigenen Vergangenheit gar nichts gelernt hat und immer wieder von neuem dieselben Fehler begeht. Wie der Sturz Schmerlings, so fallen die weiteren Mißgeschicke dieser Partei bis auf das Leidenskabinet Auersperg und die Torturen der liberalen Mitglieder in dcm Kabinet Taaffe und das heutige Schicksal der Koalition und ihres Ministeriums hauptsächlich und vorwiegend

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 25.06.1903
Umfang: 8
ist nämlich nicht mmder Szell, nur in etwas anderer Form, der Mann Börse, der Mann des Liberalismus. Man und wünschte, daß er die liberale Partei diese, nicht um Ungarn oder um die handelt es sich—, man hoffte und wünsch t?, liberale Partei ebenso wie sein Vorgänge ^^uhalten und ihre Herrschast im Lande sichern Tirol,», werde; einige Blätter teilten zugleich mit der Nachricht von seiner Berufung schon die ganze Ministerliste mit; sie meldeten, daß die Opposition, besonders die UnabhäugigkeitsparA ganz

bestürzt sei, daß der Präsident des Reichstags, .Graf Apponyi, nicht bloß das Präsidium, sondern sogar das Mandat nieder legen werde, daß somit die liberale Partei viel geeinigter und stärker dastehen werde. Und siehe, nichts von alldem ist eingetroffen. Stephan TiSza hat kein Ministerium zusammengebracht; nur den einzigen, den Honved- (oder LandeSverteidi-! gungS-Minister Fejeroary, dessen Verbleiben im Kabwett der Kaiser verlangt hat, nur diesm konnte er für sein Kabinett gewinnen

wurde. Ein Kabinett Khuen-Hederoary wird aber sür Ungarn zum allermindesten dasselbe bedeuten, wie das Kabinett Badeni sür Oesterreich. Daß eS ihm gelingen werde, die bestehende Krise zu beseitigen, davon ist keine Rede, schon deshalb nichts weil die Frage „Was wird nun kommen?' noch etwas anderes bedeutet/ nämlich: - 2. welche Parteigestaltung in Ungarn wird eS nun abgeben? In letzter Zeit hat es nämlich in Ungarn eine sehr große liberale Partei gegeben, die seit dem Eintritt der Nationalpartei

. Mittwoch 1. Theobald E., Verena I. Hört, ich will gehorsamst sagen,. Was euch in die Seele schneidet: Jeder zollbreit guten Namens Wird von eurem Stolz beneidet: Seb. Brunner. Die poktische Lage in Ungarn. Wien, 20. Juni 1903. Wie die Geschicke Oesterreichs durch Böhmen so werden die Geschicke der Gesamtmonarchie durch Ungarn bestimmt, wenigstens seit dem Jahre 1848. Ungarn oder vielmehr die dort herrschende Partei hat eS verstanden, die Monarchie Nicht zur Ruhe kommen zu lassen und seit 18K7

; alle anderen, die er anging, haben ihm ewe Absage erteilt. Nicht bloß diese; ein sehr beträchtlicher Teil der liberalen Partei. 80—1l)0 Mann, haben einen förmlichen Absagebrief geschrieben. Die Unabgängigkeitspartei, anstatt bestürzt zu sein, hob Yen Kopf wegen dieses Miß erfolges ihres Gegners nur um so höher; und der unbequeme Apponyi erklärte, nachdem kein Ministerium existiere, müsse er das Präsidium behalten und die zwei Vizepräsidenten, mit ihm stehen und fallen zu wollen. Apponyi ist eben ein schlauer Fuchs

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 25.11.1892
Umfang: 8
. Dem liberalen Abgeordneten Dr. Menger ist nun im Parlament förmlich die Missbilligung ausgesprochen worden, weil er die Czechen Hoch verräther genannthat. Mit 155 gegen 164 Stimmen wurde der Antrag angenommen, eine Majorität gegen die liberale Partei, die nun nicht mehr mit so großem Stolze sich als die anständigste, rein lichste und nobelste Partei rühmen kann. — Der Abgeordnete Menger soll dafür dadurch entschädigt werden, dass deutsch böhmische Gemeinden Ver trauenskundgebungen veranstalten. Es dient

das in erster Linie freilich nur dazu, den Streit zu verschärfen, Zwietracht zu säen. Die liberale Partei Niederösterreichs hat das Bedürfnis gefühlt, sich zu organisieren, um die letzten Bollwerke zu retten. In Wien wurde am 20. November eine große Versammlung abge halten, um die Ideen der Partei leuchten zu lassen und sich zum Kampfe gegen den -- Antisemitismus zu rüsten. Einige Aussprüche der Redner dürften interessieren. Professor Sueß sagte als Vorsitzender der liberalen Partei nach, dass

Juden, die an der Versammlung der liberalen Partei teilgenommen, in den Ohren geklungen haben mag! Verschiedene Bürgermeister aus Niederösterreich sprachen ihre Freude aus, dass die liberale Partei sich endlich aus ihrer Lethargie aufraffe. Selbstverständlich ließ es Edler v. Plener auch nicht fehlen, der liberalen Partei Weihrauch zu streuen. Ungarn. Der neue Ministerpräsident Doctor Wekerle hat seine Programmrede im Parlamente gehalten und sich dabei auch über die brennendste Frage Ungarns

ihre politischen Erfolge heute noch nicht bedeutend seien. Von dem Antisemitismus behauptete er, dass diese Bewegung sich, wie heute jedermann einsehe (!), nicht bloß gegen die Juden richte, sondern gegen jede Gestalt des Menschenthums. Ihr Gewerbe sei Zwietracht und deren Werkzeuge Verleumdung. Als Wahl-' spruch der liberalen Partei stellte er auf: „Nichts für uns, alles fürs Volk.' Endlich rühmte er, dass die Demokraten Schulter an Schulter mit den Liberalen kämpfen. — Wie „süß' wohl diese Rede den vielen

, die kirchenpolitische, ausgesprochen. Das vollbesetzte Haus folgte der Entwicklung mit großer Spannung, die liberale Regierungspartei mit fortwährenden Beifallsrufen. Dr. Wekerle erklärte unter anderem: „Es wurden mit allerhöchster Genehmigung, jene Principien festgestellt, welche den die all gemeine Einführung der Civilmatrikel, die Reception der israelitischen Confession und die Freiheit der Ausübung der Religion betreffenden Gesetzent würfen als Grundlage dienen sollen. Diesen Principien entsprechend

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.07.1895
Umfang: 4
Provinzen, den vorgeschrittenen Alpenliüwern und in Deutschböhmen drängt zu einer schärferen und energischeren Betonung der Grundprin zipien der deutschen und liberalen Partei. Mit Recht bemerkt daS „Tir. Tgbl.', daß „die liberale Partei heute Vertreter im Ab- geordnetenhause henöthigc. welche sich vollkommen der vollsten Unabhängigkeit nach ObeU erfreuen.' Ueber den Rücktritt des Freiherrn von Widm ann wurde uus aus Wien berichtet, daß seine Verstimmung hauptsächlich auf die Erfolglosigkeit

Mit diesem Amt DHer Rang und Gehalt eines Mini sters HerhWdxn; nach bisher beobachteter Gepflogenheit kann der Ernannte keinem Vertretungskörper der beiden Reichs hälften angehören. 1831 hatte Graf Taasse bekanntlich Herrn von Plener dieselbe Stellung angeboten, Plener lehnte da mals» um die Partei ihres Führers nicht zu berauben,, ab, auch von einem Ehrengeschenk reicher Parteifreunde wollte er nichts wissen. Nach der Abdankung des Koalitionsministeriums hat er nun der kaiserlichen Huld

, welche jenes Anerbieten einer hohen, reichdotirten Stellung wiederholte, Folge geleistet. Freilich ist ihm dabn eine seltsame Ungeschicklichkeit, Irrthum oder Entstellung der Wahrheit vorzuhalten. Plener — dies gcht auö allen seinen Aeußerungen hervor — zürnt seiner Partei, welche durch ihre Opposilon gegen die Slovenisirung MjS .hse Hz>alitipu gesprengt und das Ministerium, dem er angehörte, zum Fall gebracht hat; grollend scheidet er von s«im» MnWM und nach rvenigen Tagen zeigt er die Nieder- legung

seines HhMHWtxnWOakB an mit der Begründung, daß W Verhalten seiner Partei sein Werk, die Koalition der «gemäßigten' Parteien, also auch sein ferneres Wirken unmög lich gemacht habe. Die Parter, die Wählerschaften erscheinen über diese Erklärung bewegt, der „beste' Mann, der oberste Führer her Linken, von dem man nun erst recht eine unein- durch keine Rücksicht behinderte Wirksamkeit erwartet, scheidet gebeugt durch Kränkung, Enttäuschung, die er nicht etwa von saue» Feinde»:, sondern von seinen Freunden

keine Bedeutung bei und mürrisch wirft er seinen Partei. Messen vor, auch sie hätten ursprünglich einer ähnlichen Aus sagung schuldigt. Er hat damit nicht so ganz Unrecht : Die Parteifreunde, auf welche der Parteiführer am liebsten sich gestützt, die Herren vom Großgrundbesitz, die Großindu striellen und Kapitalisten, alle jene, welche neben deutschen Wählerschaften auch noch ganz bestimmte Interessen und Vor- Ber erste Tag in Wien. Bon Karl Wolf. Rasselnd und pfauchend hielt der Zug in einer der letzten

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 10.03.1891
Umfang: 8
der drei Städte treu zum deutsch - fortschrittlichen Banner hält. Sowie Tausende unserer Brüder in den übrigen Kronländern haben auch wir unsere Pflicht gethan und wenn auch im hartnäckigem Wahlkampfe da und dort eine Position verloren ging, oder der Sturm auf eine andere abgeschlagen wurde, so ist doch schon heute die Thatsache gewiß, daß die deutsch-liberale Partei in fast der nämlichen Stärke als vordem ihren Einzug in das neue Haus halten wird, wo sie in der achtunggebietenden Zahl von mehr

Beispiel einer Partei, ordneten wiedergewählt und auch der böhmische Großgrundbesitz, der ebenfalls am SamStag wählte, wird wie vordem durch sechs deutsch-liberale und siebzehn feudale Abgeordnete vertreten sein. Bezüglich derTir olerL andgeine inde nwah len ist die Thatsache zu verzeichnen, daß in Wälschtirol kein einziger National-Liberaler durchdrang und nur clerikale Italiener gewählt wurden. — In den Ztädtebezirken Kärntens drangen, wie vor 6 Jahren, zwei Deutschliberale und der Deutschna- tionale

;- örundbesitzes, l8 conservative Großgrundbesitzer, 26 Clericale, 2 Deutsch-Conservntive, 3 clerikale Italiener, ZI Jniigezechen, 10 Altczechen, -1 „wilde' Czechen, 37 Polen, 3 Rnthenen, 15 Anti semiten, 8 Deutsch-Nationale, 5 Rumänen, 13 Slovenen. Mit Berücksichtigung der Wiener Stich wahlen hat die deuisch-liberale Partei nenn Man date verloren; dagegen hat sie sechs Sitze gewonnen, so daß sich ihr effektiver Verlust auf drei Mandate stellt. Das preußische Abgeordnetenhaus hat am Freitag

, den 10. März 18S1. 35. Jahrgang. Uach der MahWIllcht. Meran, 9. März. Nach hitzigem Kampfe ist der Sieg im Städte wahlbezirke Bozen-Meran-Glurus, wie vorauszu sehen war, unserer Partei zugefallen und Freiherr von Widmann wird als Vertreter dieses Bezirkes seinen Sitz im Reichsrathe einnehmen. Das ein- müthige Zusammenhalten aller Parteigenossen hat seine Früchte getragen und mit Befriedigung können wir heute auf einen Erfolg blicken, der Beweis da für ist, daß der überwiegende Theil der Bevölkerung

in ihrem Wahlaufrufe dargethan und daß von diesem Programme bei den bevorstehenden Unter handlungen mit der Regierung um keines Fingers Breite abgewichen werde, ist das nächste und drin gendste Verlangen, welches die Wählerschaft unserer Partei an ihre Vertreter im Reichsrathe zu stellen hat. Mögen die Propositionen der Negierung auch sein, welche sie immer wollen, kein Preis ist so hoch, daß der deutsch-liberalen Partei damit auch nur ein Buchstabe ihres Programms abgekauft werden könnte. Das abschreckende

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1894
Umfang: 8
so enge verquickt, dass wir gar nicht hoffen können, die liberale Partei werde sich zur Bekämpfung des jüdischen Einflusses gebrauchen lassen, am allerwenigsten, wenn diese Partei auch künftig die größte des Parlaments bleiben wird. Im Kampfe gegen die Socialdemokratie scheint uns die liberale Partei ein sehr un zuverlässiger Bundesgenosse zu sein. Wer ist es denn gerade, ver die Arbeitermassen gegen uns aufhetzt? Doch der Judenliberalismüs. Und das Sympathisieren der tonangebendes jüdischen Presse

als mit diesen. Und was den Nadicalismus jener Partei anbelangt, so lehrt die Erfahrung, dass eine Partei umso gemäßigter wird, je mehr sie an Macht und Einfluss zunimmt. Das wären unsere Bedenken, gegen die im conservativen Grazer Organe entwickelten An sichten. Nach unserer Meinung sollen wir die liberale Partei in derselben Weise bekämpfen wie bisher. Hat sie noch Lebensfähigkeit — und wir unterschätzen unsere Oegner keineswegs dünn wird sie sich durch eigene Kraft behaupten, hat sie keine mehr, dann kann auch eine fremde Kraft

Seite Brixen, Freitag, „Brkxrnrr Chronik.' Z;. August ^89^. Nr. 70. Politische Rundschau. Oestcrreich-Mttgartt. „Conservative und Liberale', so überschreibt das „Linzer Volksblatt' einen Artikel, in welchem es der vor einigen Tagett gesungenen Lobeshymne des „Grazer Volksblatt' ans den Liberalismus entschiede» entgegentritt. Dieses sagt zu jenem Artikel des „Grazer Volksblatt' Folgendes: . „Mit diesen Ausführungen können wir uns in mehrfacher Hinsicht nicht befreunden. Sollen wir etwa für immer

mit der Socialdemokratie, es ist ja doch kein Geheimnis ! Die Behauptung, dass die Ge sellschaft in den Städten und Märkten, der Reich thum und die Intelligenz unentwegt auf Seite der liberalen Partei stehen werden, dürfte heute schon sehr anfechtbar sein. Was ferner die Deutschnationalen und Antisemiten betrifft, so ist ihrProgrannn im allgemeinen nicht schlechter, in vielen Punkten aber entschieden besser als das der Liberalen. Jedenfalls haben wir mit jenen mehr Be rührungspunkte

- rathsabgeordneten gewählt worden. Die „Kärntner Zeitung' fügt dieser Nachricht bei: Hoch die christliche Partei! Die „N. Fr. Pr.' bringt die Meldung so bescheiden, dass man sie fast über sehen muss, begreiflich!' . ' ' 's In Unterkärnten wurde der DeütHnationale Johann Tschernigg mit 161 von 165 Stimmen zum Reichsrathsabgevrdneten gewählt. Ungar». Das ungarische Magnatenhaus hält am 25. September seine erste Sitzung nach den Ferien ab. Auf der Tagesordnung dieser Sitzung befindet sich die Berathung der weiteren

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 09.05.1868
Umfang: 8
der Wichtigkeit der Wahl der Gemeindevertreter immer mehr in allen Schichten der Bevölkerung um sich greift, so muß andererseits auch volle Anerkennung der Parteidisziplin gezollt wer den, die beiderseits beobachtet wurde, und der es zuzu schreiben ist, daß jede Partei iu kompakten Massen auf dem Wahlplatze erschien, so daß fast keine Stimmen zersplitterung vorkam. Die liberale Partei hat von ih ren für die drei verschiedenen Wahlkörper aufgestellten 11 Kandidaten deren 10 durchgesetzt, und nur einem Zufalle

hatte. — Denn ein nicht zu unterschätzender Vortheil, den die klerikale Partei gegenüber der libera len in frühern Jahren voraushatte, war sicher der, daß sie im „katholischen Verein','daö leitende Organ besaß, von dem alle auf daS Wahlgeschäft bezugneh menden Weisungen und Befehle ausgingen, während die liberale Partei, eines solchen organisirtenSammel- pnnkteS früher entbehrend, sich nur schwer zu einem ge meinsamen Vorgehen aufraffen konnte. X Silz. 6. Mai. (Ein numismatisches Werk.) Wir hatten unlängst Gelegenheit im Stifte Stams

ist es zuzuschreiben, daß anstatt des 11. ein von der Gegenpartei aufgestellter Kandidat — ein übrigens sehr gemäßigter'Mann — durchdrang. Die versassungSsrenndliche Partei in unserm Gemeinderathe hat durch das Ergebniß der letzten Wahlen einen Zu wachs von 6 Stimmen erhalten, und dadurch das ent schiedene Uebergewicht gewonnen. Vielfach ist die Frage dieser Tage aufgeworfen worden, wie es denn gekom men fei, daß Heuer im Vergleiche mit den vorjährigen Wahlen die Gemeindewahlen einen der liberalen Partei

,fo günstigen Verlauf genommen haben. Der Gründe hiefür sind wohl mehrere; einer der wichtigsten dürfte jedoch das immer mehr in der Bevölkerung Platz grei fende Bewußtsein sein, daß man nicht länger dem all gemeinen Zeitgeiste widerstreben, und nicht in Inns bruck allein rückwärts gehen könne, während die ganze übrige Welt vorwärts schreitet. In dieser Beziehung blieb die namentlich in letztererZeit oft maßlose Sprache der „Tiroler Stimmen' — des Organs der klerikalen Partei — nicht ganz ohne Einfluß

auf die jüngste Hal tung derWähler, wenigstens versicherten viele Wähler, die früher mit der obigen Partei gestimmt hatten, ledig lich durch daS rücksichtslose Vorgehen der .^Tiroler Stimmen' zum Verlassen ihrer frühern Fahne be stimmt worden zu sein. In den Reihen derWähler de».- dritten Wahlkörperö dürften wohl auch die. letzten Ver-. nntreuuugen des städtischen Amtsdieners W . . ., für die allerdings nicht die konservative Partei/oder über--- Haupt eine politische Partei als solche verantwortlich.? gemacht

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Volksblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 18.08.1883
Umfang: 6
«- tel« und zu verdecken. Von all der Aufregung und den Ausschreitungen, welche die liberale» Blätter voraus- sagten^ ist nämlich gar nichts bemerkt worden, im Gegen theil, die Wahlen vollzöge« sich in einer Ruhe und mit einer Regelmäßigkeit, die selbst in manchen Länder«, wo: ei» Natwnalitätenstreit »icht e»tsacht ist, erst ange strebt werde» muß. - Der Sieg verblieb der konserva tive» Partei, die ihre Hauptstütze i» Böhme» im Groß grundbesitze hat und den Czt chm und die liberale Partei

, die sich gebärdet, als ob sie daS Deutschthum in Erb pacht hätte, sah sich in die Minorität gedrängt. Wieder prohezeihte» die Blätter dieser Partei, daß »uumehr die Czechm diesen ihre» Sieg bis in'S Maßlose aus nützen würdat. und wieder geschah umgekehrt, daß die Czechen eme seltene Mäßigung und eine praktisch be thätigte Friedensliebe bekundete», währe»d die Liberale» ^ i« eine-förmliche Wuth sich hineinredete» und schließlich gar eine StaatSfrage daraus machte»,: ob e»tgege»- kommende Botschläge der Mehrheit

redlich wie g'izige Leute ausnützte«. Sie überträfe» sich förmlich selbst darin, fort und fort wichet zu versicher«, daß sie Krieg führe« wolle« um deS Krieges wAe«, daß sie «icht gleichberechtigt sei», sonder» herrsche« wolle«, und daß sie alle Eleme«t^ die nicht ihrer Partei «gehöre?, als »iedrig, unterge ordnet, zum Die«e» u«d Gehorchen u»K zum Zahle« «ur geeig«et betracht« — und all, das zum Beste» deS bedrohte« „DeutschthumS'. Hiebei darf wohl noch hervorgchobm werde«, daß die Haupanllage, wÄche

diese Vertreter deS DeutschthumS gegen die Böhmen s? richte«, immer die ist, daß die czechische« Abgeord«ete« im RcichSrath mit den konservative« und «icht) mit den liberale» deutsche» Abgeordnete» stimme».^ Immer und immer wieder klingt durch die Rede» der - Liberale» die ^Versicherung durch, daß^ sie- sich eher noch mit den Czechen versöhnen und verbünde^ möchten, ^ als mit den konservativen Männern deutschen Stammes, : daran allein kann wohl jedermann sofort erkenne», wie ! werthvoll für Leute dieser Sötte

heute das „Deutsch- ^ chum' ist, das >ste morgen^ verkaufen und-verrathe» . und in dm Koth ziehe», wen» sie dafür das Bündniß^ der nichtdeutsche» Stämme zur praktische» Durchführn»^ der liberale» Idee» sich erschachern könne». Leute solcher. - Art si»d gewiß gefährlich u»d müss» beachtet werde»,' aber A»spr»ch auf Achtu»g Habe» sie nicht. ^ ' .Bisher war ma» gewohnt, daS Kapital neben-, den StaatSauctoritäte» ewherfchreite» zu sehe»; ^»un begnügt es sich mit ^dieser Rolle nicht mehr. DaS z K Mal

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1893
Umfang: 8
zu bringen. Sie müsste ja blind sein, wenn sie noch glauben sollte, die alte liberale Partei, selbst in jüngster Schichte, habe im Volke noch einen Boden. Sie fasse Muth und lasse diese Partei einmal endgiltig fallen. So siegesmuthig Herr von Plener angeblich Neuwahlen ins Gesicht schaut die Bombe der Reichsrathsauf lösung hat jüngst Grausen und Entsetzen in den Reihen der Seinen hervorgerufen. Ein Fingerzeig' für die Re gierung! Sie soll sich nur kühn auf die christliche Seite stellen

die Social demokratie die consequentere Tochter des Liberalismus ist. Freilich möchte die liberale Partei diese Vaterschaft von sich schütteln; aber es gelingt ihr nicht. Auch die Verhandlungen der Enquete haben ergeben, dass die Vertreter der liberalen Partei mit den socialistischen Experten liebäugelten^ zwenn diese über die Handwerker recht loszogen.., ^ ^ ' Mit der socialistischen Partei gibt es kein Liebäugeln und kein Paktieren; da müssen Grundsätze gegen Grundsätze stehen. Darum

' Partei. Für die nationale Gesinnung der „deutsche' Linken' ist recht charakteristisch die Art und Weist- in welcher sie das nationale Interesse in Brünn ver treten haben. Der Landeshauptmann Graf Vetter ließ ohne jeden äußeren Anlass die deutschen Aufschrift vom Landhause entfernen. Als Vertreter der Briinner Deutschen, sowie des deutschen Mährens begaben sich 3 liberale Landesansschussbeisitzer zum Landeshaupt' mann, um die Motive dieser Verfügung zu erfahren- Graf Vttter bedeutete die Herren

nach der größte Club ist die „Vereinigte deutsche Linke,' in welchem die Deutschliberalen beisammen sitzen. . Zur Zeit des eisernen Ringes Opposition bis zum Excess ist die „Vereinigte deutsche Linke' heute die erste Regierungspartei im Hause, sie mag das leugnen oder nicht. Sie hatte es schon bis zum eigenen Partei minister gebracht; aber als er glaubte, um der Ehre der Partei willen demissionieren zu müssen, liess die Partei ihn im Stiche und sie ist heute ohne Partei minister ebenso ministeriell als früher

derselben an seine Partei noch immer nicht verzweifeln. Herr von Plener und seine Partei haben außer uns Conservativen noch andere Gegner, welche ihnen die Arbeit recht sauer machen. Ich meine nicht die Jungczechen, sondern die Deutschnationalen unter Steinwenders Führung. Pleners Kampf mit Steinwender wird ein sehr schwieriger sein. Steinwender steht wirtschaftlich auf antiliberalem Boden und so ist einmal die Stimmung des nothleidenden Volkes. Wenn auch die Partei Steinwender in religiöser und vielleicht auch streng

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 07.11.1877
Umfang: 12
nur noch durch die Gnade des Fürsten besteht. Den linken Flügel bilden die jüngeren Männer welche sich noch in früheren Zeiten an Ristitsch und Radiwoj angeschlossen haben, die eS aber mit der „inneren Freiheit' und „nationalen Politik' sehr ernst meinen, und die einen Schritt weiter als ihre Stammväter thun wollen. Die Fraction ist noch sehr jung und hat ihre Kräfte noch nicht in der Regierung versucht. Aber wenn einmal Ristitsch und Radiwoj von ihren Arbeiten müde werden, dann wird die junge liberale Partei

enden. Und bevor eine solche eingetreten ist, kann diese Partei in Serbien nicht zur Geltung kommen. J-tzt stehen wir dem Ende sehr nahe. Die momentan regierende echk liberale Partei Ristitsch - Radiwoj hat in der bevorstehende« Skupschtina zu kämpfen gegen die Conservativen, gegen ihren eigenen recht?» und linken Flügel und gegen die Socialdemokrat, n. Das Auffallendste ist: wie es kommt daß Ristitsch-Radiwoj mit dem rechten Flügelihrer Partei zu kämpfen haben, während der Führer und derMuptling

Partei welche mit einer neuen Idee anfängt. Aber wo man sich im Grunde über keine neue Idee zu begeistern hat, wo die ganze Partei auf einer, höchstens auf zwei Persönlichkeiten ruht, da sind auch die Aussichten anderer Natur. Hier handelt es sich dann lediglich um die Person. Nach der Person richtet sich die gan^e Partei — wenn man sie eine solche nennen kann. Die Wünsche, Ansichten und Handlungen des Führers werden als diejenigen der Partei angesehen. In so schweren und verwickelten Zuständen

befindet sich das Parteiwesen vor der Skupschtina. Wollte man in diese Betrachtungen alle kleinen Geister hineinziehen, so hätte man von eben so dielen Parteien zu sprechen als eL schon Min-.sterpräsidenten^gegeben hat, und daß Serbien an Ministerpräsidenten reicher ist als jeder andere viel größere Staat, ist ja männiglich bekannt. Wir bleiben aber bei unserer ersten Eintheilung in die Ristitsch-Radiwoj'sche und die Marinowitsch'sche Partei. WaS wollen nun diese beiden Parteien? Diese Frage

ist sehr schwer zu beantworten. Die ganze Welt ist darüber im unIlaren. In Europa ist nur so viel bekannt: daß die Partei Ristitsch den Krieg, die Partei Marinowitsch den Frieden will, daß der erstere Staatsmann als ein zu freisinniger Kops, dagegen der letztere als ein stiller Denker gilt. Beides ist ganz falsch. Weder kann man Hrn. Ristitsch mit dem Krieg und Marinowitsch mit dem Frieden identifieiren, noch ist Ristitsch zu freisinnig und Marinowitsch ein zu stiller Kopf. Solche Vorstellungen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 09.07.1879
Umfang: 8
der Regierung 3 liberale und 1 konservativer Abge ordneter gewählt. Der im conservativen Lager überaus thätige Professor Einspieler in Klagenfurt unterlag leider seinem Gegner. Im krainischen Großgrundbesitz obsiegten die 2 Can- didaten der Verfassungspartei. In den Städtebezirken Mährens wurden 11^bisherige Abgeordnete und 2 neue gewählt. Von diesen sind 11 liberal und 2 conservativ. Das Parteiverhältniß blieb dasselbe. In den steirischen Städten hat überall die Fortschritts partei gesiegt und die Jungen

von Großgrundbesitz der conservative Dr. Fuchs in Wien mit 82 gegen 49 Stimmen zum Reichsraths abgeordneten gewählt. DieHandelskammern von Niederösterreich, Görzund Mähren wählten 5 liberale Abgeordnete. Der oberösterreichische Großgrundbesitz wählte 3 Liberale, darunter Dr. Groß, der bei den Städtewahlen durch- gefallen ist. Im niederösterreichischen Großgrundbesitz wurden 6 Liberale und 2 Conservative (Fürst Croy und Abt Fröschl) gewählt. — In den Städten von Kärnten wurden in Folge objectiver Unterstützung

haben die Alten aus dem Sattel gehoben; selbst der Minister Stremayr kam zum Fall gegen den sprachseligen Wiener Doktor Magg. Die Städte Galiziens wählten 13 Abgeordnete. Ehedem be saßen die Polen 11 Mandate, jetzt besitzen sie bereits 12. Die Ruthenen fielen gänzlich durch. Die Städtegruppen der Bukowina entsenden 2 liberale Ab geordnete, darunter den bekannten Ritter v. Ofenheim. Bei dem Großgrundbesitz von Mähren sind neue Er folge der Conservativen zu verzeichnen. Es wurden gewählt: Belcredi, Berchtold

, der bisher tonangebend war, (wir meinen das liberale Bürgerthum in den Städten,) keine Wurzel hat. Diese liberalen Philister in dm Städten haben sich so sehr in die Phrase verstrickt, daß sie stets auf jene hören, welche die beste Lunge haben und am gelungesten Prasen herableiern können. Den besten Beweis für diese Behauptung liefern uns die Städtewahlen in Steiermark, wo die Alten von den Jungen verdrängt, die Liberalen von der Fortschrittspartei abgelöst wurden. Die. Fortschrittspartei

es die Regierung doch endlich einmal einsehen, daß die liberale Bourgeoisie dem Radikalismus verfallen ist, und daß sie demgemäß auf andere Volkselemente zu Gunsten des gefährdeten Staatswesens zu reflektiren habe. Es wäre des Schweißes jedes Edlen werth, das Bürgerthum in ein besseres Fahrwasser zu bringen. Anders wird eS jedoch nicht gehen, als durch die Verbreitung der conservativen Blätter, damit der liberale Philister einmal aufhöre, in voller Einseitigkeit ganz auf die Lebensregel zu vergessen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 26.04.1880
Umfang: 4
4 Conservative. 1 Liberalen — zu sammen 204 Conservative, 283 Liberale; in Schott land die Grafschaften 6 Conservative. 25 Liberale, die Städte 26 Liberal? — zusammen 6 Conservative, 51 Liberale; in Irland die Grafschaften 11 Conservative, 9 Liberale. 44 Home-RulerS,,die Städte 12 Conser- vative, 6 Liberale. 19 Hvme Rülers, die Universitäten 2 Conservative — zusammen 25 Conservative, 1s Li» berale, 63 Home-Rnlers. Der parlamentarische Erfolg, dm die liberale Partei davongetragen, entspricht jedoch keineswegs

emigrirenden Jesuiten den ungehin derten Aufenthalt in Spanien, mit Ausnahme der bas kischen Provinzen, zu gestatten. Offenbar fürchtet Ca- novas eine carlistische Agitation?voa den Patres. GnglZnd.DMHdem ^Mnmehr^ie Wahlen in Englanvxcheendigt W>, werden, öle ^ genauen Ziffern übes dieHarteiHrhältniffi »m peuey.Unterhause von Interesse sein. Es Daben gewählt: 'in England die Grafschaften (Coünties) 119 Conservative, 71 Liberale, die Städte (BoroüghS) 3l Conservative. Lll Liberale, die Universitäten

einein ebenso großen Abstände der Ziffern im Stimmenverhältnisse der Wähler. Die Zahl der Wahlberechtigten, deren Namen in die Liste von 1830 eingetragen sind, beläuft sich aus 3.033.930. An libe ralen Stimmen wurden l.590.727 abgegeben, an ministeriellen 1,198.9 l3, also ein Unterschied von nur 391.814. Im Lande ist die liberale Majorität klein, im Unterhaus« enorm. (Kof- und Jersonal-Zlachrichte».) Herr Erzherzog Ferdinand. Großherzog von To-cana, ist vm Salz burg in Wien angekommen. — Erzherzogin

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.11.1891
Umfang: 8
, welche etwas lernen. Ein Monopol für den Gewerbestand ist heute unmöglich; aber wenn es selbst ein solches geben könnte — es wäre werth los sür einen Gewerbestand, der nichts tüchtiges leistet. Das hat die liberale Partei zu einer Zeit erkannt, als die Gewerbefrage von den Clericalen noch nicht zu einem politischen Hebel mißbraucht wurde; zu einer Zeit als es das Ding, welches man h'ute Antisemitismus nennt, noch gar nicht gab. Das hat die liberale Partei erfaßt, als die Gewerbefrage überhaupt

, daß sie vor dieser liberalen Großthat scheu auf die Seite weichen — denn ihr ganzes Lügengebäude bezüglich der Ge werbe- und Handwerkerfrage sinkt vor dem gewerb lichen BildungSwesen, dieser Schöpfung des Libe ralismus, in Schutt und Staub. Das war eS denn auch, was die liberalen Ab geordneten Dr. Polak, Habermann und Dr. Menger den Reactionären jetzt unter die Augen hielten. Dr. Polak sagte, die gewerbliche Frage sei ein Staats problem ; an dessen Lösung war zu allererst die liberale Partei gegangen. Heute suche

, den SS. November I8S1. SS. Zahrgmg. Weißer iß, »er <w«« d««». Meran, 24. November Im Abgeordnetenhaus? war bei der Ver handlung über das Gewerbeschulwesen und die Fachschulen wieder vom Bestände des Gewerbes die Rede. Bei dieser Gelegenheit sprachen Liberale eingehend über diese Fragen; Czechen und Polen brachten Wünsche für einzelne Orte vor: die Er steren stets im Hinblicke auf die Sprachenfrage — denn die Czechen sehen in der Gewerbeschulfrage, sowie in allem Anderen nichts, als eine nationale Frage

noch nicht in diesem Maße aufgeworfen war wie heute. Diese Partei, welcher von ihren rückschrittlichen Gegnern vorgeworfen wird, daß sie kein Herz für den Gewerbestand, für die Mittelstände habe, ging damals ohne Noth und Drang bereits daran, dem Gewerbestand durch Ein richtung von Kunstgewerbe-. Gewerbe-, Fach-, Hand- werker- und Fortbildungsschulen, in Gewerbe- und anderen Museen dasjenige zu schaffen, was dem Gewerbestande zu seiner Erhaltung und Entwick lung das Allernöthigste und Wichtigste

sein würde; diese Partei, welche sich von den Verführern des Volkes, von Ehrgeizlingen, welche die Mittelstände für ihre politischen Zwecke zn mißbrauchen suchen, vorwerfen lassen muß, sie habe niemals für Ge- werbsmann und Handwerker Etwas gethan — hat das GewerbebildungSwesen, ohne Vorbild in ande ren Staaten, in Oesterreich geschaffen und zu einer Höhe entwickelt, welche uns zu Lehrmeistern anderer Völker gemacht hat. Deutschland und Frankreich sind später die Spuren gegangen, welche ihnen Oesterreich

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