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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 25.06.1895
Umfang: 8
frei geworden für den Kampf gegen den Liberalismus, für jenen Kampf, der ein Lebenselement für jede katholische Partei bildet, jenen Kampf gegen den gemeinsamen Feind, der umso nothwendiger ist, je gewaltiger und verderblicher die nächste Folge des Liberalismus, die Socialdemokratie, auf tritt. Es geht nun einmal nicht an, die Social demokratie bekämpfen wollen und zugleich die liberale Partei als eine „st aats er haltende' Partei anerkennen und sich mit ihr zu verbinden auf der Grundlage

der Gleichwertigkeit, die dem Liberalismus noch die Möglichkeit bietet, seine Grundsätze aufrecht zu erhalten und zu ver breiten. Diese Anschauung wird gerade durch das bekräftigt, was jetzt zum — Lobe oder zur Ent schuldigung der Coalition gesagt wird. Das einzige, was ihr nachgerühmt wird, ist: Die liberale Partei sei durch die Coalition geschwächt worden, Graf Hohenwart habe die liberale Partei in Schach gehalten und gezähmt. Es ist von großem Nutzen, dass man die Schwächung der liberalen Partei in dieser Weise

als ein erstrebens wertes Ziel hinstellt. Angenommen, dass Graf Hohenwart dieses Ziel durch die Coalition er reicht hat, so wird man doch auch so gerecht sein, der christlich-socialen Partei ein derartiges Verdienst außer der Coalition zuzuerkennen. Umso leichter wird man sich aber auch auf diesem Boden wieder finden. — Wird doch jetzt als glaub würdig (!) berichtet, Graf Hohenwart habe sogar die Unterstützung der Jungczechen (!) gesucht, um die liberale Partei zu schwächen, und die Jung ezechen seien

auf dem Wege, regierungsfähig zu werden. Noch eine andere Freiheit oder Unabhängig keit ist gegenwärtig außer Frage. Die conservative und die liberale Partei waren in der Coalition Regierungsparteien. Jetzt ist es auch die con servative Partei nicht. Es ist nun zwar leicht denkbar, dass eine ganze liberale Partei in einem Staate als Regierungspartei sich eines behaglichen Daseins erfreut, aber es wird in keinem con- fessionslosen modernen Staate vorkommen, dass eine ganze katholische Partei

, Weife für die liberale Partei zu fructificieren sucht, und mit einer gewissen Absichtlichkeit be tont, dass er der erste protestantische Minister des Innern in Oesterreich ist. Wir machen kein Hehl daraus, dass insbesondere der letztere Um stand in unseren Konservativen Kreisen Miss stimmung hervorgerufen hat. Aber wir müssen, um der Wahrheit die Ehre zu geben, auch an führen, dass während der Amtsführung des jetzigen Ministers als Statthalter, so viel wir wissen, trotz der mannigfachen kirchlichen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 08.04.1896
Umfang: 4
Nr. 80. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Mittwoch, den 3. April t836. Aus dem Wege nach Damaskus. Die „Neue Freie Presse' ist auf dem Wege aus einem SauluS ein Paulus zu werden. Auch ihr dämmert nun die Erkenntnis aus, daß die liberale Partei nicht immer der Liberalismus ist. Was in diesen Blättern .-schon vor nun neun Iahren verirrten wurde, nämlich, daß die deutsche Partei den Unterströmungen, welche eine neue Zeit mit anderen Bedürf nissen und Anschauungen hervorgerufen

hat, sich anpassen müsse, das wird nun von der „N. Fr. Presse', jenem Or gane, welches am hartnäckigsten den modernen Anschauungen Widerstand leistete, in einem Osterarlikel ausgesprochen. „Einer Umgestaltung wird sich die liberale Partei unterziehen müssen; d e n n s i e i st a l t g e w o rd e n und wer alt wird, sagt Goethe, wird eines wichtigen Menscbenrechtes beraubt: von seinesgleichen beurtheilt zu werden.' Ja, wirklich ist die liberale Partei alt geworden, während der Liberalismus selbst jung geblieben

bei ihr ihren Sammel- und Zu stuchtSort finden, alle deutschen Minoritäten in den Ländern auf ihre Unterstützung rechnen können, jedes an irgend einem Punkte der Monarchie gesährdete deutsche Interesse muß von der ganzen Partei ausnahmslos und solidarisch als das ihrige betrachtet und mit den äußersten Mitteln vertheidigt werden, dann wird dem deutschen Volke auch dort das Vertrauen zur Partei wieder« kehren, wo es zum Theile schon verloren gegangen ist. Die deutsch-liberale Partei muß ferner liberal

und im Landtage die liberale Partei nennt, sich zu einer solcken Verjüngung aufraffen kvnrte. Die „N. Fr. Presse' sagt ja selbst, daß sie alt geworden ist und ein Greis kann sich nicht, beim besten Willen nicht, zum Manne zurückleben. Wenn die „N. Fr. Presse' eS ernstlich meint mit ihrem Ruf nach einer nationalliberalen Partei, so muß sie den Ruf nach neuen Männern erheben, nach Männern, deren GesichtSweite groß genug ist, um die moderne Welt zu überblicken, nach Männern, die nicht zu müde sind, um den Kampf

mit den feindlichen Mächten wirklich aufzunehmen und die eS ver schmähen, alles von der Gunst der Regierung zu erwarten, nach Männern, welche den Weg zum Volke wieder finden, den die deutschliberale Partei als solche verloren hat. Diese neu? liberale Partei wird nicht nur unbeugsam national, nicht nur unbeugsam freiheitlich und antiklerikal, sie wird auch sozial sein müssen. Sozial nicht im Sinne einer Gnade, welche die oberen Stände den unteren erweisen sich ein wenig mit deren Bedürfnissen zu befassen, sozial

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 02.12.1892
Umfang: 12
Seite Brixen, Freitag, „Vriseener Chronik.' 2. Politische Kundschau. Gesterreich-Uttgartt» Es gibt kaum einen ekelhafteren Stolz als den, welchen die liberale Partei im Parlamente gegenwärtig zur Schau trägt. Die ganze Geschichte Oesterreichs soll sich um dies eine Ereignis, dass Graf Taaffe die Liberalen beleidigt hat, drehen; alle anderen Fragen sollen zurücktreten, das Parlament ein halten mit seinen Berathungen, damit der Herr Ministerpräsident und die Liberalen Zeit finden könnten

', wie Dr. Lneger nach der berühmten Rede zu dem Grafen Taaffe gesagt haben soll. ,,Wer er soll's nur nicht zu laut sagen', soll darauf Taaffe gesagt haben, und da hat er Recht. DerHilsernf an die Jungczechen. Ach, dass sie doch Raison annehmen möchten — die Jungczechen, so klingt's zwischen den Zeilen einer katholischen Zeitung durch — dann wäre die Majorität ohne die Liberalen vorhanden. Ja, ganz gewiss, dann wäre die Frage gelöst, die liberale Partei trocken gesetzt

nur versucht), Graf Taaffe habe das Ma növer angestellt, um denHohenwarthclub zusammen zuflicken, auf dessen Zusammenbrechen ja die liberale Partei so große Hoffnungen gesetzt hatte. Und das habe Gras Taaffe nicht gethan aus purer Liebe zu den christlichen Gesinnungen seiner Ge treuen, sondern einzig, weil der Herr v. Plener den Kamm zu hoch trug und etwas stark an Ministerstühlen rüttelte und die Herren meinten, es gienge so leicht, den Herrn zu spielen gegen über dem Chef. Jedoch wir wollen zuwarten

, sich zu versöhnen. Ach, es wäre ja so ein heilloses unbegreifliches Unglück, wenn nicht alle Wünsche der Liberalen erfüllt würden und Graf Taaffe sich nicht hinneigen würde mit der ganzen Breitseite seiner Gunst! — Die neuesten Stufen in der Entwickelung des parlamentarischen Streites sind folgende: Schon wieder soll sich — es berichten das liberale Blätter — Graf Taaffe etwas bemüht haben, die Liberalen zu gewinnen und wirklich eine Majorität zu gründen, aber mit den Liberalen, den Polen, dem Coronini- club

in einer der schwierigsten (!), von lausend Zu fälligkeiten bedrohten (so!) finan- ciellenOperation, dem Wechsel der Währung und der Herstellung der Metalleirculation, stehe, von deren Gelingen auf Jahrzehnte hinaus das wirtschaftliche Wohl ab hängig i st'. (Das meinten wir auch immer, aber Dr< Steinbach bringt dies ja im Hand umdrehen fertig, und ohne dass das Volk was davon g'spürt!) In solcher Zeit, meint die „Neue Fr. Pr.', sei es doppelt, ja zehnfach zu beklagen, dass die „deutschliberale Partei in einen Ver

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 25.06.1903
Umfang: 8
ist nämlich nicht mmder Szell, nur in etwas anderer Form, der Mann Börse, der Mann des Liberalismus. Man und wünschte, daß er die liberale Partei diese, nicht um Ungarn oder um die handelt es sich—, man hoffte und wünsch t?, liberale Partei ebenso wie sein Vorgänge ^^uhalten und ihre Herrschast im Lande sichern Tirol,», werde; einige Blätter teilten zugleich mit der Nachricht von seiner Berufung schon die ganze Ministerliste mit; sie meldeten, daß die Opposition, besonders die UnabhäugigkeitsparA ganz

bestürzt sei, daß der Präsident des Reichstags, .Graf Apponyi, nicht bloß das Präsidium, sondern sogar das Mandat nieder legen werde, daß somit die liberale Partei viel geeinigter und stärker dastehen werde. Und siehe, nichts von alldem ist eingetroffen. Stephan TiSza hat kein Ministerium zusammengebracht; nur den einzigen, den Honved- (oder LandeSverteidi-! gungS-Minister Fejeroary, dessen Verbleiben im Kabwett der Kaiser verlangt hat, nur diesm konnte er für sein Kabinett gewinnen

wurde. Ein Kabinett Khuen-Hederoary wird aber sür Ungarn zum allermindesten dasselbe bedeuten, wie das Kabinett Badeni sür Oesterreich. Daß eS ihm gelingen werde, die bestehende Krise zu beseitigen, davon ist keine Rede, schon deshalb nichts weil die Frage „Was wird nun kommen?' noch etwas anderes bedeutet/ nämlich: - 2. welche Parteigestaltung in Ungarn wird eS nun abgeben? In letzter Zeit hat es nämlich in Ungarn eine sehr große liberale Partei gegeben, die seit dem Eintritt der Nationalpartei

. Mittwoch 1. Theobald E., Verena I. Hört, ich will gehorsamst sagen,. Was euch in die Seele schneidet: Jeder zollbreit guten Namens Wird von eurem Stolz beneidet: Seb. Brunner. Die poktische Lage in Ungarn. Wien, 20. Juni 1903. Wie die Geschicke Oesterreichs durch Böhmen so werden die Geschicke der Gesamtmonarchie durch Ungarn bestimmt, wenigstens seit dem Jahre 1848. Ungarn oder vielmehr die dort herrschende Partei hat eS verstanden, die Monarchie Nicht zur Ruhe kommen zu lassen und seit 18K7

; alle anderen, die er anging, haben ihm ewe Absage erteilt. Nicht bloß diese; ein sehr beträchtlicher Teil der liberalen Partei. 80—1l)0 Mann, haben einen förmlichen Absagebrief geschrieben. Die Unabgängigkeitspartei, anstatt bestürzt zu sein, hob Yen Kopf wegen dieses Miß erfolges ihres Gegners nur um so höher; und der unbequeme Apponyi erklärte, nachdem kein Ministerium existiere, müsse er das Präsidium behalten und die zwei Vizepräsidenten, mit ihm stehen und fallen zu wollen. Apponyi ist eben ein schlauer Fuchs

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 26.05.1883
Umfang: 6
Arbeiter führer und Schriftsetzer in Wien, Höger, hat un mittelbar «ach dieser Expertise i« „Vorwärts' am 11. d. M. Folgendes veröffentlicht: „Ma» hat endlich auch in Oesterreich die Noth wendigkeit erkannt, de» Schwache» in Schutz zunehmen gegenüber de» Bedrückungen des Starken, und man einsehe» gelernt, daß es die Pflicht deS Staates ist, diese» Schutz durch zweckmäßige Gesetze zu regeln. „Die liberale Partei in Oesterreich, welche 20 Jahre lang an der Herrschaft gewesen, hat trotz ihrer so oft

- und Kinderarbeit und die So»»tagS- und Feiertags arbeit, zu schaffe« und endlich will man in dieser Abtheilung zum Gewerbegesetze auch eine Zustimmung bezüglich des NormalarbeitStageS festsitzen. ' „Daß ei« solcher Gesetzentwurf »icht nach dem Geschmacke der Liberale», ist begreiflich nach dem, waS wir bisher von dieser Partei erfahren haben. Und wir haben es erlebt, daß sich einige Stimmführer dieser Partei mit aller Kraft ihrer Lungen gegen die „neue Ord»u»g der Diuge' auflehse». „Um ein möglichst klares

war der Wahlkampf der Bozner Land gemeinden ein so lebhafter wie dieses Mal. Als Zal- linger zumReichSraths-Abgeordneten gewählt wurde gab eS in diesem Theile seines Wahlbezirkes nur 11 „liberale' Stimme». Diese 11 hatte» heute Vormittags mit dem Schlagworte: Wählt Bauer»! »och. 25 Wahl männer auf ihre Seite gezogen, und als eS zur Nach-, Wahl kam, da gab eS im Ganzen schon 44 Summe«: für den allerdings nicht als „liberal' zu bezeichnenden Bauer Mairegger, wozu übrigens die 13 Anhänger Giovanelli's, bezeichnend

» so sehr aus der Fassung gebracht werde! Jetzt voll führten die „Liberalen' aus de« „U»terla»de' ei» solches Zettergeschrei, daß der Herr Statthaltereirath erschien, dem Zallinger auf Befragen, was eS gebe, erwiderte: Diese Herre» nennen sich „Liberale' und sind so wenig freisinnig, daß sie «eine Gegenwart also beunruhiget. Was weiter geschah, sehe» die Leser aus obiger Berichtigung. — Die Arbeiter und die „Liberalen'. Der den Lesern des „Tiroler VolkSblatteS' auS den Berichten über die Gewerbeenquete bekannte

und so ausdringlich betonten „Arbeiter- srenndlichkeit' sich nicht die Zeit genommen, Gesetze zum Schutze der Schwache» im Staate zu schaffen. Sie hat die soziale Frage vornehm ignorirt, > indem sie ihr bei Bodenbach Zollschranke» zu setzen meinte, inLem sie dies.lbe, als sie trotz dieser Zoll- ? schranken bis nach Wien sich eingeschmuggelt hatte, in - höhnender Weise in eine» Biersalon verwies. „Seit der Herrschaft der gegenwärtige» Partei hat sich nun in söftrne ein Umschwung vollzogen, als diese Partei

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.07.1892
Umfang: 8
, ohne die werkthätige Mithilfe der Deutschliberalen zu einem erheblichen Resultate in irgend einer Angelegenheit gekommen wäre. Es hat Momente gegeben, wo die liberale Linke Grund hatte, anzunehmen, daß die mit ihr getroffenen Stipulationen ein todter Buchstabe zu bleiben drohten, und es waren innerhalb der Partei Dränger genug, welche von ihr eine energische Abkehr von ihrer bis dahin beobachteten Haltung begehrten. Allein die Führung der Linken zog es vor, mit Klugheit und Vorsicht die Vortheile

, hat die liberale Partei eben durch ihr staatsmännifches Verhalten erreicht. Und selbst ihre ärgsten Gegner werden ihr zugeben müssen, daß sie diesmal viel geeinigter, kräftiger und politisch consolidirter aus dem Hause gehe, als sie hinein gegangen ist. Dieses befriedigende Bewußtsein redlich erfüllter Arbeit drückte sich in den Reden aus, die bei dem kürzlichen Abschiedsbanket der Deutschen Linken gehalten wurden, Reden, die sich über das Niveau Aus Tiroler Soulluerflischell. Ferialplauderei von Robert Pohl

«, well man sie bequem in jedem Reisehandbuch nachschlagen kann. Sie sind aber alle höher, SS. Jahrgang. von so gnt österreichischen nnd patriotischen Gesichts punkten geleitet ist und den Staatsbednrfnissen gegenüber sich so opferwillig zeigt, wie die deutsch liberale Linke. Ueberblicki mau nnn ihre Haltung zn den ver schiedenen, ihr und zugleich der Regierung gestellieit Problemen, so muß'man mit der in der Banket- rede des Führers der dentscytiberalen Partei. Herrn v. Plener, ausgedrückten

und Zamjlag, Abend» >/,? Uhr. » Nr. 148. Me Politik der Ktreinigte» jiiille». Meran, L6. Juli. Das „Neue Wiener Tagblatt' bespricht in einem bemerkenswerthen Aufsatze die Politik der Vereinigten Deutschen Linken im letzten Sessions abschnitte und findet, daß die Partei nicht nur ihre Positionen energisch vertheidigt, sondern sogar auch neues Terrain gewonnen habe. Niemand, sagt das genannte Blatt, wird zu bestreiten vermögen, daß weder irgend Jemand im Abgeordnetenhaus?, noch die Regierung

und die Nachtheile ihrer Position zu erwägen, und nach dieser Prüfung entschloß sie sich, mit Zähigkeit und Geduld die einmal beschrittene Bahn weiter zu verfolgen. Und die Deutschliberalen haben gut daran gethan. Es giebt keine einzige Partei in Oesterreich, die trinmphirend aus dem Parlamente heraustreten und auf immense Erfolge hinweisen könnte. Dazu ist unsere parlamentarische Situation überhaupt nicht angethan; aber man kann sagen: waS unter den gegebenen schwierigen Verhältnissen erreicht werden konnte

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 14.04.1894
Umfang: 10
ist die Wahl Matze na uers als zweiter Vicebürgermeister in Wien. Mit ganzer 4 Stimmenmehrheit wurde er von der Clique gewählt. Die Folge ist, daß sich nun mehrere Altliberale von der fortschrittlichen Partei los sagen. Köstlich ist es zu lesen, wie gerade die liberalen Zeitungen mit den schärfsten Worten über Matzenauer herfallen und über die Clique böse zu reden sind, die mit ihrer Wahl „einen Keil in die ohnehin zerrissene und gespaltene liberale Partei treibt und den Riß unheilbar zu machen droht

.' So die „Wiener Allg. Ztg.,' die noch dazu setzt, „daß durch solche Taktlosig keit und Mißgriffe der Gegner (sie meint die Clique) die reaktionär antisemitischen Elemente täglich mehr an Nahrung gewinnen. In der Sitzung des Polenclub am 9. d. beklagte sich der Abg. Byk (Jsraelit) lebhaft über die Schwierig keiten, welche die Regierung der Anstellung von jüdischen Beamten in den Weg lege. Daran sei hauptsächlich die liberale Partei schuld, welche „eine sonderbare Rolle' spiele. Ein anderer jüdischer Redner

Partei von den Juden „verkappter Anti semitismus' vorgeworfen wurde. Wer also nicht sür unbedingte Herrschast der Juden über die Christen ist, der ist ein Antisemit. Merken Sie sich das, meine Herren Liberalen: Nicht Gleichberechtigung, sondern jüdische Vorherrschaft! Daß den Altliberalen die Judenherrschaft allmälig zu dick wird, ist leicht begreiflich, denn mit einer Energie und Rücksichtslosigkeit gehen die Juden vor, daß sie j neben sich nichts gelten lassen. Gegenwärtig sind drei

sitzt. Eine erfreuliche Nachricht kommt aus Salzburg, wo im 2. und 3. Wahlkörper sämmtliche Kandidaten der conservativen Partei durchgingen. Die Salzburger Antiliberalen haben, was ganz besonders hervorgehoben werden muß, stramme Disciplin gehalten, und wenn sie in derselben Weise weiter kämpfen, werden ihnen Siege auch bei den bevorstehenden Wahlen aus dem ersten Wahlkörper beschicken sein. Die Liberalen lassen natürlich die kürzlich noch so hoch getragene Nase ganz bedenklich hangen

, wird es ihnen doch bange um den Fortbestand einer liberalen Partei in Salzburg. Hof fentlich geht ihre bange Sorge recht bald in Erfüllung, aber nicht nur für das wackere Salzburg, sondern sür unser ganzes herrliches, katholisches Oesterreich. Auf fallend war auch die Bürgermeisterwahl in Graz, wo Dr. Portugal! das 4. Mal zum Bürgermeister ge wählt wurde, aber dieses Mal nur mit knapper Noth, indem 15 Stimmen gegen die Wiederwahl waren, eine bis heute ganz unerhörte Opposition. Spaltungen unter den Liberalen kommen

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 16
Datum: 29.11.1892
Umfang: 16
Graf Taaffe, dass er nur den günstigen Augen blick abwarte, um einen Candidaten Sr. Majestät vorzuschlagen. Die Liberalen hatten sich schon lange ge rühmt, dass ein liberales Parteiministerium bald zur Herrschaft kommen werde; sie hatten es in der letzten Zeit so und so oft hervorgezogen, dass die Regierung die liberale Partei nothwendig habe und mit ihrer und unter ihrer gnädigen Aufsicht eine Majorität bilden müsse. (Von anderer Seite ist die Furcht vor einem unmittelbar bevorstehenden liberalen

Parteiministerium freilich auch immer wieder hervorgezogen worden als Schreckmittel für die Oppositionslustigen in conservativen Kreisen.) Da sagt nun Graf Taaffe einfach, dass er auf die liberale Partei gar.nicht anstehe. „Er hat,' wie die „N. Fr. Pr.' schreibt, „mit nicht misszuver stehendem Höhne gegen die Linke die Bildung einer Majorität unter Mitwirkung dieser Partei abgelehnt.' Unter stürmischer Heiterkeit sagte Graf Taaffe dem Parlament, dass er wohl lieber ohne Parlament regieren

und heraus fordernder Hochmuth mit der feigsten und niedrigsten Kriecherei vor demErfolgpaart')verschiedenePnnkte ernster und großer Bedeutung herauszugreifen und direct Fragen an den Ministerpräsidenten zurichten. Seit emsm halbe» Jahve. Mit dem Rücktritt des Ministers Prazak) ist der Posten eines ezechischen Landsmannministers unbesetzt. Prinz Schwarzen berg hielt der Regierung vor, dass sich seine Partei keines Schrittes bewusst sei, der das Verhalten der Regierung ihr gegenüber zu beeinträchtigen

, die Regierung sollte darauf Wert legen, dass die Parteien sie aus Ueberzeugung unterstützen. Man müsse sich die Frage vorbehalten, ob die Regierung mit Parla ment oder ohne Parlament regieren wolle. Gegen die Liberalen war besonders die Bemerkung ge richtet: „Die Frage steht weiterhin so: ob con- servativ oder radical. Der liberale Standpunkt scheint heute nicht mehr von der Bedeutung zu sein wie früher.' Gang überraschend war ferner, dass der Führer des Hochadels den Bemühungen der Liberalen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 04.03.1882
Umfang: 8
. < DaS Herrenhaus hat gestern mit einer Mehrheit von 14 Stimmen daS Sperrgesetz angenommen, nachdem es vorher einstimmig der Regierung die Befugniß erheilt hatte, in. Dalmatien die Bestrafung gewisser Delikte deü Miliärgerichten zu überweisen. Die liberale Partei ist darüber natürlich sehr ungehalten, sie jammert, daß die Majorität in der PairSkammer durch die wiederholten Ernennungen neuer Mit glieder in andere Hände übergegangen ist, well sie noch immer hoffte, de« Cabinet Taaffe Verlegenheiten bereiten

auf die Regierung und die Mehrheit. Gestern wurde zum hundertsten Male die Affaire Kuchelbad breitgedroschen. Der Zweck kann offenbar nur der sei», Zeit zu vertrödeln. AuS dem Gewerbeausschuß. Die Liberale» sind uner schöpflich in Auffindung neuer Mittel, um die Verhandlungen deS Ausschusses zit verzögern. Der liberale Abgeordnete Ehrlich war in der Sitzung, in welcher über Schankgewerbe verhandelt wurde, nicht erschienen, er griff darum in der letzte» Ausschußsitzung, auf dte bereits abgeschlossenen

, eine Einigung aber nicht erzielt, weil erst der liberale Abgeordnete Matschecko und dann sein Genosse Süeß Plötzlich Anträge auf Schluß der Sitzung stellten. Als beide Anträge abgelehnt wurden, entfernten. sich die Liberalen, so daß der Ausschuß beschlußunfähig wurde. Man glaubt allgemein, daß bald nach Ostern die Session deS ReichSratheS geschlossen wird, sobald daS Budget, der Zeithammer'sche Antrag, die Gewerbe- und Schulgesetzvorlage erledigt sei« werden. Bei einer Neueinberufung deS Parlamentes

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 18
Datum: 26.01.1910
Umfang: 18
in Oesterreich; statt in einer Zeit du industriellen Aufschwunges dafür vorzusorgen, daß die daraus folgenden ungünstigen Erwerbs- bedtngungen für den Mittelstand gebessert wurden, verschlimmerten sie die Wirtschaftskrise und beschmutzten sich dabei als Gründer der zweifelhaftesten Unter nehmungen. In jenen Tagen entwickelte sich die Krankheit, an der die ave liberale Partei dahinsiechte. Weil sie weder in nationaler noch in wirtschaftlicher Beziehung den Bedürfnissen des deutschen Volkes genügt

hatte, wendete sich diesu von ihr ab. Wien, ihr Sitz, kam dadurch in der ganzen Monarchie in Verruf, sie war es, die das Gefühl der Gemeinschaft du Deutschtums ln der Provinz schwächte, gerade die Deutschnationalen, de die „Neue Freie Presse' so gerne mit dem Makel der Jdeengemeinschast und Blutsverwandtschaft mit der altliberalen Partei be hosten will, um sie als Werkzeuge der Gettopolitik gebrauchen zu können — gerade die Deutschnationalen waren e«, di« Anfang der Achzigerjahre die Fahne du Aufruhrs

gegen die Altliberalen entfalteten, die zu allen ihren Torheiten und Verbrechen schließlich noch das eine hinzugefügt hatten, durch ihren hirn losen Widerstand in der bosnischen Frage — Bis marck hatte sie deshalb die „Herbstzeitlosen' ver spottet — das System Taaffe zu begründen. Das sind die „historischen Zeugnisse', die über die Ursachen der Machteinbutze der Deutschen in Oesterreich vorhanden sind; als Beraterin stand der altliberalen Partei aber zur Seite eben die „Neue Freie Presse'. Ihren Stempel trägt

die Politik der „Verfassungspartei' und „Verwaltungs- Partei', wie der Volksmund die „Verfassungspartei' nannte. Daß der Mangel verfassungsrechtlicher Bestimmungen über die deutsche Staatssprache end lose nationale Kämpfe anzündete, daß die dadurch gefährdete Stellng du Deutschtums nicht durch einen Vergleich mit den Polen gestärkt, daß durch Regelung der nationalen Frage in Böhmen auf einer Grundlage, wie sie heute die Deutschen Böhmens sich in heißem Ringen zu er kämpfen suchen, nicht erfolgte

, und daß schließlich die Deutschen national und wirtschaftlich geschwächt, dreizehn Jahre Taaffe über sich ergehen lassen mußten, das ist das Werk der alten liberalen Partei, die heute die „Neue Freie Presse' den Deutschen Oesterreichs zu empfehlen sich erkühnt, indem sie ihre Sünden anderen anzuhängen sucht! . . . . Die Schönerianer haben in den letzten zwanzig Jahren eine Geschicklichkeit sondergleichen an den Tag gelegt, denen in die Hände zu arbeiten, die die bittersten Feinde des Volkes sind; nur zu oft

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 01.11.1912
Umfang: 10
den Einfluß zu skizzieren, den die Uebernahme der politischen Führung Ita lienisch-Tirols durch die christlich-demokratische V'.'lkspartei urter Gentili und Genossen für den rrredentistischen Gedanken har. So lange die liberale Partei am Ruder war, konnte schon insolge der wirtschaftlichen Gegensätze der Jrredentismus im Landvolte keinen Fuß fassen. Die liberalen Führer gingen aus den Kreijen des liberalen Teiles des Adels und der bürgerlichen Intelligenz, kurz aus jenen Kreisen hervor, welche vänziich

gegen die katholisch konservative Partei. Das war in der Tat konsequent, denn der nationale Jtalianismus joh ganz richtig in der konservativen Partei Tirols die verkörperten tirolisch patriotischen Grundsätze oder, wie das Organ der italienischen Volkspartei sich jüngst ausdrückte, „il Lirolesisino' („Trentiro' Nr. 225, 2. Oktober 1912). Daö Charakteristikum dieser Z>-,t in in verfassungsrechtlich Programm«- tischer Richtung die Aenderung d-S Titels, den das führende katholische Organ in Trient, die voce eattolioa

, durch mehr als vierzig Jahre getragen batu-. Das Blatt nennt sich seit 17. März 1906 »il ^rentino'. Damit hat die Partei der G--nnl», Lanzerotll und Genoss.n nicht nur tat sächlichdasnationale Moment über das Katholische gestellt, sondern sie hat damit offiziell das national-s eparat i- stische Programm der Liberalen über nommen. An dieser Tatsache kann die Erklärung, daß eine Programmänderung nicht stattgefunden habe, nichts ändern, sie läßt im Zusammenhalte m?t der bereits erwähnten Reise nack Mailand

, ja selbst dem Interesse des giößern Teiles Italienisch'Tirols vorgezogen. Aber geiade dieses so ungeniert durchgeführte Manöv r dürfte nicht zuletzt einem großen Teil der christlich-sozialen Partei über die Gefahr, welche ihre Bundesgenossen für Tirol heraufbeschwören, die Augen geöffnet haben. So machten, wenigstens in jüngster Zeit, auch christlich soziale Organe Front gegen düse bedenklichen Bestrebungen. Wir haben hier nur in ganz kurzen Zügen den Gang der Ereignisse angedeutet; es erübrigt noch in wenigen Worten

andere, oft gegensätzliche Interessen vertreten als die Interessen des Landvolkes. Damit ist es heute anders geworden, und darin liegt die Größe der Gesahr. Die Herren Gentili und Genossen operieren mit demokratischen PH a'en und wirtschaftlichen Versprechungen. Ob besonders letztere ernst zu nehmen sind, soll hier nicht untersucht werden. Sicder aber ist es, daß diese Partei den Weg zum Landvolk gesunden hat. Während die liberal irre- dentistnche Presse über die engen Kreise liberaler JrteNlger.z

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1906
Umfang: 8
sind auch Konservative, ja auch die liberale Partei ist darin vertreten. Nach der anmaßenden Schreib weise des „Tagblatt'-Korrespondenten ist nun offenbar ein Liberaler gegenüber einem Klerikalen voll Einsicht und Umsicht, Vorsicht und Weisheit und imstande, Erdbeben und Epidemien zum mindesten vorauszuwissen und abzuwehren, Wind und Wetter zu regeln und jeden Bazillus zu entdecken, jeden Würgengel zu vertreiben, kurz eineMusterwirtfchaftherzustellen, während die Kleri kalen nur eine Skandalwirtschaft zu leisten

, bleiben dürsten. Ungarn in der Hand Kossuths. Wie es vorauszusehen war, hat die neue Regierung Kossuch — genannt W?ker!e — die Wahlen ganz nach Wunsch gemacht. Am 30. April abends waren unter 277 gewählten Abgeordneten bereits 177 KossuthiWer. die canz los von Oesterreich wollen, und nur 92 Anhänger des „Brixener Chronik.' Dualismus, d. h. der Gemeinsamkeit mit Oester reich. Das ist die erste Folge der „Kapitulation' Kossuths. Liberale SkandaSschniiffelci. Der Skandalschnüffler des „Tir. Tagblatt

, keine Verordnungen an die Hausbesitzer, keine sanitäre Untersuchung der Häuser, keine Verhaltungsmaßregeln für die Eltern'. Nein! Wir sehen in dem allen tatsächlich nichts anderes als einen sehr plumpen Versuch, „Pfaffenhaß' und „liberale Anmaßung' in das Mäntelchen der Humanität Zu kleiden. Aber wir wollten die Vorwürfe hören, wenn wir es ge wagt hätten, in dieser Weise Uebelstände, die durch die Ungunst der Witterung oder sonstwie entstehen, aufzubauschen, solche lächerliche Ueber treibungen zu veröffentlichen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 06.10.1895
Umfang: 16
hinlänglich hoch gestiegen zu sein, als daß ein österreichischer Ministerpräsident die Allianz der Christlich-Sozialen mit den Deutsch nationalen gegen die liberale Partei auszunützen für gut finden könne und bietet dem Grafen Badeni ihre Hilfe an; selbst dieJungczechen glauben, es wäre für sie besser, bei Badeni wohlgelitten zu sein, als ihm sofort wieder mit dem hussitischen Dresch flegel entgegenzukommen und sich auf eine Reihe von Jahren genöthigt zu sehen, diesen Dreschflegel zu schwingen

die Parteien, welche nicht von vorneherein ihre Hoffnungen aus den neuen Ministerpräsidenten setzen können, wie die Polen, bestrebt, eine zuwartende Haltung ein zunehmen, welche freilich mitunter schon mehr ein Anbieten wie ein Zuwarten ist. Der Hohenwart- klub meint, daß auch diesmal von der schon zur Ueberlieferung gewordenen Freundlichkeit der Regier ung für die Klerikal-Feudalen und ihre kleinen und großen Protektionskinder nicht werde abgegangen werden;die Wiener Mischmasch-Partei glaubt bereits

wird durch seine Herolde' als der Mann der „starken Hand' gegenüber den extremen Parteien ausgerufen. Ist es denkbar, daß er seine Politik damit einführt, den Jungczechen wenigstens ein Fenster zu öffnen, durch welches sie einen Blick auf die Erfüllung ihrer staatsrechtlichen und nationalen Forderungen werfen können, die wahrlich nicht „gemäßigt' sind? Freilich der Ab geordnete Eim hat den Jungczechen die Botschaft gebracht, der neue Ministerpräsident betrachte sie — die Jungczechen — nicht als „extreme' Partei

im Großgrundbesitze für die nächsten Landtags wahlen zusammen und gilt für einen Verfechter dieses Kompromisses . . . Freilich, er könnte für denselben wirken, auch wenn er nicht mehr Statt halter wäre. Wer aber wäre der Nachfolger Thuns auf diesem Posten? Ein anderer Feudaler, der zugleich den Czechen wie den Deutschen angenehm wäre? Wie man sieht, hat es für einen Minister präsidenten seine Schwierigkeiten, den Jungczechen gefällig zu sein. Wie dem aber immer sein mag, die deutschfort schrittliche Partei

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Seite 1 von 4
Datum: 13.06.1889
Umfang: 4
, aber wie so Manches schon, so kam auch der neueste Fall ans Licht. Wärs nur eine Ungeschicklichkeit mehr, die dem Wiener Gememderath aufs Kerbholz zu schreiben wäre, man hätte in politischen Kreisen lieber da von abgesehen, darüber Erörterungen anzustellen. So aber will man glauben machen, als ob der Wiener Gememderath einen guten Theil der libe ralen Partei repräscntire. Dem ist aber, wie er wähnt. nicht so. Die liberale Partei hat. wenn auch ihr Fehler nicht abzusprechen sind, sich doch gegen den gutcn Ton

noch nicht versündigt. Es ist ihren Führern noch niemals eingefallen, dort, no den liberalen Prinzipien zugestimmt wurde, sich belästigend bemerkbar zu machen. Und was sollte auch dies einer guten Sache nützen? T e Wiener Sradtvertreter werden sich in Zukunft hüten, vordringlich zu sein; die Führer der libe ralen Partei sollten ihrerseits jedoch den maß gebenden Personen im Wiener Gemeinderathe nahelegen, ihre Kundgebungen in Zukunft nicht so abzufassen, daß leicht ein Unbefangener der Meinung

sein könnte, dieselben seien uon der li beralen Partei bestellt und folglich auch diese dafür verantwortlich zu machen. Der neueste Fall gemeinderäthlicher Ungeschicklichkeit wird hoffent lich die Herren darüher belehren, saß es auch im politischen Leben Momente gibt, welche Taktge fühl erfordc:». politischer Tagesbericht. Oesterreich-Ungarn. (Vor den Land tags wählen.) Wie der „Deutschen Ztg.' aus Tirol mitgerbeilt wird, icheint Herr Franz von Zallinger->s:ille ndorf die Zeit für sehr günstig zu halten, denn er bewirbt

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Seite 2 von 10
Datum: 26.09.1873
Umfang: 10
, die ausscheidenden Mitglieder des GemeindeauSschusseS durch Männer mit den angedeuteten Eigenschaften zu ersetzen, so wird es auch ein Leichtes sein einen Bürgermeister zu finden, der mit der nöthigen Ener- gie und Thatkraft eine volle Unabhängigkeit nach jeder Richtung hin verbindet und auch die Kenntnisse besitzt, welche man vom Träger einer solchen Stelle verlangt. Möge also die liberale Partei die Hände nicht müßig in den Schoß legen, sondern die letzten Stun» den noch benutzen, um sich das Uebergewicht

was näher beleuchtend, müssen wir constatiren, daß ^ dieselben ihre Pflichten dadurch vollständig zu erfüllen glaubten, daß sie bei» jeder Abstimmung über An gelegenheiten. die nur irgend einen liberalen Anstrich hatten oder von einem Mitglied e der liberalen Partei be antragt worden Hären, mtt erstaunlicher Cozsisequeoz „Nein' sagten.» Am MiterHAäben^fie Mit MäaWi von Zweien, die an^anvAmäßen Ho« ^sehr vies Verdienstliches geleistet, sicher während Oer -ganzen 3 Jahre

, die sie im GemeindeauSschusse saßen, nicht daS geringsteInteresse vZder Verständniß 'für izaS Woh!l und Wehe der Stadt bewiesen. Heute zu Tage ist eS jedoch damit Dicht abgethan, es braucht Männer, die das Herz auf dem rechten Flecke haben, die muthig für ihre Ueberzeugung einstehen für die Zeit und die ge änderten Verhältnisse ein offenes Äuge haben und auch in Gemeindeangelegcnhciten stets dem Fort» schritte huldigen. Der Wahl solcher Männer werden wir also das Wort reden und gelingt eS der liberalen Partei

Vereinbarung der hessischen Prinzen mit der preußischen Regierung. Frankreich. Em französischer Correspondentder „Times' macht eine wichtige Mittheilung betreffs der Absichten der monarchischen Partei in Frankreich. Sollte Graf von Chamdord sich weigern, Zugeständ nisse zu machen, so wird, dem „Times'.Cornspon. denten zufolge, das monarchische Princip förmlich proclamirt und Marschall Mac Mahon, auf dessen Ergebenheit die Oldnungspartei sich, wie sie glaubt, verlassen kann, zum „General-Lieutenant

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Seite 1 von 4
Datum: 23.10.1895
Umfang: 4
Linken.) Ugron erging sich in heftigen Angriffen wider die Regierung und die liberale Partei. Ersterer warf er Energie 53. Iahrgano .osigkeit und Unfähigkeit, letzlerer Mangel an Selbstgefühl vor. (Heftige Proreftrnfe auf der Rechten.) Redner verlangte die Hissung der ungarischen Fahne an der Stelle, wo sie beleidigt wurde und forderte die An ordnung zur Defilirung der Truppen und Behö r- d e n vor derselben. Der Ministerpräsident verwahrte ich gegen die Vorwürfe in entschiedener Weise

sei und als Ganzes dem Hause zur, Annahme empfohlen werden wird. Ferner solle die Steuerreform fortgeführt werden. Zum Schlüsse appelliert die Regierung an daS HauS um dessen Unterstützung. Sie werde gegen keine Partei die Marime ..Divide et impera' anwenden, sondern sie stets als oberstes Prinzip der Gerechtigkeit betrachten. Die Rede wurde mehrfach von Beifall unterbrochen uud der Redner lebhaft beglückwünscht. Mien» 23. Okt. (Eigenbericht.) Im Abgeordneten haus« ging eS lange vor Eröffnung

die Sympathien des ganzen Hauses. Der Beifall war anfangs schüchtern, dann immer lauter und herzlicher und als Badeni schoß, war es ein Beifalls sturm im ganzen Parlament. Badeni wußte jeder Partei etwas Verbindliches und Angenehmes zu sagen und die Form, in die er etwas Unangenehmes kleidete, war so tadellos liebens würdig, daß selbst die Oppositionsmänner um jeden Preis, wie Vasaty und Konsorten, nur einmal den Versuch machten, ihn zu unterbrechen. Den Antisemiten schien als sie die entschiedene Sprache

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Seite 3 von 6
Datum: 07.04.1874
Umfang: 6
Morgen« hat die Stadt Bozen einen höchst ehremverthen, charakterfesten und gesinnnngStüchtigen Bürger, den Herrn Franz Eberli«. Stadtapoiheker dahier, durch den Tod verloren. Die liberale Partei betrauert in dem Verstorbenen einen ihrer entschiedensten Anhän ger. der seine Gesinnungen in Wort und That stets aufs mannhafteste vertrat. Schon in früheren Zeiten und auch bei der vorsetzten Wahl hatte ihn das Ver trauen feiner Mitbürger in den GemeindeanSfchnß entsendet. Möge dem theuren Dahingeschiedenen

Herigen sistematischen Opposition losgesagt und eine unter der Führung des Deputirten de Lucca stehende, wohl diSciplinirte Mittelpartei gebildet, welche 64 Parteigenossen zählt und der Regierung ihre ener gische Unterstützung zusagte. Rechnet man hiezu noch die eigene Partei Minghetti'S selbst und die verschie denen Elemente der Rechten und des Centrums, welche die Meinung der gegenwärtigen Regierung vertreten, so muß mau erkennen, daß das Kabinet Minghetti in der Kammer über eine Majorität

ge bietet, deren sich bisher keines seiner Vorgänger er freuen durfte, und daß es im Stande sein werde, der Opposition auch dann mit durchgreifendem Er folge die Stirne zu bieten, wenn ein Theil der Rechten und namentlich die Partei Sella's, die an die Unfehlbarkeit der Finanzpolitik ihres Führers glaubt, sich der Opposition anschließen würde. Unter solchen Umständen darf man das Schicksal der Finanzvorlagen Minghetti'S uud dadurch auch die Existenz des von ihm präsidirten KabinetS für vollkommen

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Seite 1 von 6
Datum: 13.01.1899
Umfang: 6
ist, nach welcher Formel die Schwierigkeiten zu lösen sind. Den Häuptern der Opposition und den «US der Partei der Liberalen Ausgeschiedenen wurde ein förmlicher Kompromißantrag vor gelegt, demzufolge daL ganze Kabinet Banffy zurückzutreten bereit ist, falls die Opposition in die sofortige Berathung des Staatsvoran- schlageS eingeht und dzm Ausgleich— nicht bloß dem AuSgleichSprovisorium — keinen Widerstand entgegensetzt. Die Opposition sperrt sich noch, darauf einzugehen und die aus der liberalen Partei

zur Herstellung guter Beziehungen zwischen beiden Staaten. Denn?: d«x -Ausgleich hat keine Aussicht, unverändert' in Oesterreich-, parlamentarisch'angenom auch Thun/die^ Preise, wMe ei< d?n Parteim der ' Rechten^- bewiUgt>., verdoppeln nHrde. Dieser Ausgleich -kannZ Oesterreich nur im abs-MistMni Mege-' deS^M 14--ans den Nackensollte man aber deh^ LeK^MMen Wifei er. fahren haben, -Mtz. der Leitha der Absolutismus seine Fänge ausstreckt. Der K 14 war es, der Banffy auf Abwege brachte und selbst die liberale

Partei in Ungarn zur jetzt glücklich begrabe nen Tisza verführte. In Ungarn wird also die Verfassungsmäßigkeit durch Entfer nung Banffy's einen Sieg seiern. Wahr- schemlich wird derselbe jedoch nicht zur Her stellung der Verfassungsmäßigkeit — soweit man von einer solchen bei. uns überhaupt reden kann in Oesterreich — führen. Un garn wird wahrscheinlich die Zusage Banffy's bezüglich des I 14 nicht zu rückziehen, waS zur Folge haben müßte, daß Graf Thun sein Bündel schnüren und daß auch in Oesterreich

. Nun sind die Forderungen der Oppositionsparteien des un garischen Reichstages, die sie als vonGtlo sine ljua. voll des Friedensschlusses mit der liberalen Partei darbieten — den Rücktritt Banffy's als selbstverständliche Forderung vorausgesetzt — bekannt: die Errichtung eine» Gerichtshofes in Sachen der Wahlgerichtsbar keit, die Herabsetzung des Wahlzensus und die Durchführung des bestehenden Jntompakibili- täts-Gesetzes. Die beabsichtigte Herabsetzung des Wahlzensus macht dem politischen Ge rechtigkeitssinne

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