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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 18.01.1901
Umfang: 4
, Heiliggeiststraße. — Bozen: Hans Münster Gärbergasse 5. H Junsbruck, Fveitag, 18 . J änn er 1 001 . IX. Jahrgang Die nächste Nummer der Volks-Zeitung er scheint am Douuerstag den 24. Jan.., abends mit dem Dalum des sorgenden Tages. Die Laudesconfrreuz der socialdemokr.atischen Partei in Tiro findet am 24. und 25. März statt. Die Tagest ordnung wird später bekannt gegeben werden. Sie LandeL-parteivertretuttq. Die Neuwahlen. Für drei Stimmen prostituirt. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" heißt

- mentaren versehen, vollinhaltlich zum Abdrucke gebracht. Was natürlich Herrn Dr.' Drexel und seinen Trabanten Loser nicht hinderst wird, sich vor den Arbeitern als Förderer der Arbeiter schutzgesetzgebung aufzuspielen. Die Arbeiter, die sich als Anhänger der christlichsocialen Partei aus spielen, meisten es ja doch nicht. Das falscheSpiel und die große Masse ist zu indifferent, um auf das Treiben der christlichen Volksretter zu achten. Was den schwarzen Brüdern am unangenehmsten ist, ist der Umstand

selbst nicht, irgendwelchen Widerspruch. Jehly hat vor einiger Zeit seinem Genossen Engel ange- rathen, er möge einen Preis dafür ausschreiben, ob es noch einen ungeschickteren Politiker geben könne als Engel. Wir glauben, daß dieser Preis dem Jehly zufallen müßte. Bis zu den nächsten Wahlen wird er seine Partei vollständig ruinirt haben. Die lachenden Erben sind dann vorläufig die Anhänger Engels. Wie lange es dauern wird, bis die Christ lichsocialen dieses Erbe zu Tode verwaltet haben, ist freilich fraglich

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Tiroler Post
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Seite 5 von 16
Datum: 22.12.1900
Umfang: 16
folgte ein gewaltiger Knalleffeet. Aus diese Ausführungen erwiderte ganz kurz Dr. Erler. der nichts da gegen vorzutragen hatte, als dass er nicht wisse, welcher Partei er beitreten werde. Die Ver- theidigung des schwer beschuldigten Liberalismus, bezw. seiner parlamentarischen Partei, übernahm Dr. Lecher. Nichts Wesentliches konnte der unterliegende Redner dagegen ins Feld führen, vielmehr erklärte derselbe wenigstens achtmal: „Ja. meine Herren, die liberale Partei hat große, sehr große Fehler

, in welcher die christliche Weltan schauung auch gegenüber einem eleganten Reprä sentanten des Liberalismus als unbesiegbar bewies. Bozen. (W a h l m ü n n e r w a h l.) Die am Dienstag stattgefundene Wahlmännerwahl in Bozen hatte folgendes Ergebnis: Es wurden abgegeben 600 liberale, 409 svcialistische und 226 Stimmen für die Anhänger Schraffls. Es kommt somit zur Stichwahl zwischen Liberalen und Socialdemokraten. Die hiesigen Conser- vativen haben Wahlenthaltung geübt. Die hier anwesenden Mitglieder des Franciscaner

- und Kapuziner-Ordens haben für die Wahlmänner Schraffls gestimmt. Brixen im Thale, 17. December. Gestern wurde I. Horngacher von hier von der Bahn überfahren und war sofort tobt; er gieng in der Nähe des Geleises und war schwerhörig, weshalb er den herannahenden Zug nicht be achtete. Das Unglück geschah in der Nähe des Hoferschmiedes. — Die Wahlmünner von Kirch- berg-Aschau werden, wie zu erwarten steht, mit den übrigen Brixenthalern für Herrn Wechner stimmen, da man sich für Herrn Förg und seine Partei

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Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 01.04.1899
Umfang: 16
nicht Wunder nimmt. Im Uebrigen bestätigt dies nur wieder, dass nicht die Verdienste, sondern Partei gründe bei seiner Anstellung maßgebend waren. Die Beantwortung der Frage, wie sich die christlichsoziale Partei den Italienern gegenüber verhält, geht ihn gar nichts an. Kunst und Wissen schaft sind schließlich international u. gerade an den Kliniken der Innsbrucker Universität wirkten italienische Kapazitäten, zu welchen die Hörer, — auch Deutschnationale — mit vollem Ver trauen und Hingebung aufblickten

entspringt, sie von Undank freisprechen faitn. Rundschau. Eine Mahnung zur Thätigkeit. Der Rcichs- rathsabgeordnete Dr. Geßmann sprach am 21. März in einer glänzend besuchten christlich sozialen Versammlung in Linz mit Recht seine Verwunderung aus, dass gegenüber der Ent scheidung des Verwaltungsgerichtshofes bezüg lich des Subventionsrechtes von Kirchen re. von Seite der Gemeinde bisher nur die christlich-soziale Partei offen und e n e r g i s ch Stellung genommen habe, und dass namentlich

die Katholische Volks partei in dieser für die Kirche so hochwichtigen Frage bisher nicht einmal ihre Stimme erho ben hat. Es sei doch Pflicht aller Katholiken, in dieser Frage wie ein Mann znsammenzu- stehen und dem durch einen Juden veranlassten Vorstoß gegen den Glauben der Völker, der sich in seinen Folgerungen auch gegen den Bestand des Staates kehre, fest und muthig zu begegnen. Um die Herren der Katholischen Volkspartei aus ihrem fortgesetzten Winter schlafe aufzurütteln, wurde eine Resolution

ein stimmig angenommen, worin die Katholische Volkspartei an ihre Pflicht erinnert und zu versichtlich die Hoffnung ausgesprochen wird, dass „sie sich der eminenten Bedeutung dieser Entscheidung des Verwaltungsgerichthofcs be wusst. Schulter an Schulter mit der christlich-sozialen Partei für die Frei heit der katholischen Kirche in Oester reich eintreten und kämpfen werde." Den schweren Schlag, den die Radikal national Liberalen Gr eil, Dr. Erler, Edlinger

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Tiroler Post
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Seite 4 von 8
Datum: 02.01.1901
Umfang: 8
Seite 4 „Die Post" Nr. 1 Wundschau. Zur Wahlbeweguug. Es steht bereis fest, dass die socialdemokratische Partei bei den bevor stehenden Wahlen fast vollständig zertrümmert wird. Damit aber die armen Opfer der jüdischen Socialdemokratie die Niederlage des größten VolWetruges aller Zeiten nicht bemerken, soll die Arbeiterschaft wieder auf die Straße gehetzt werden, um nach der Einführung des allgemei nen, gleichen und directen Wahlrechtes zu schreien. So ist die Solialdemokratie abermals bereit

stimmen. In der Landgemeindencurie ist eben falls die Mehrheit für den katholischen Candi daten Don Giacinto Maffei, Dechant zu Riva. In den Wahlbezirken des Nonsthales und des Valsuganathales stellten die Liberal-Nationalen gegen die Clerical-Nationalen keine Gegencandi- daten auf. Dagegen dürften in der Städte- curie zwei Liberale gewählt werden, anderseits aber im Großgrundbesitz die zwei Mandate den Liberalen verloren gehen. „Eine bedenkliche bischöfliche Wahlkund gebung." Anlässlich

ertheilt und an dieselben die Bitte gestellt, im Sinne der altconservativen Partei zu wählen. Begreiflicherweise hat dies Hirtenschreiben in Geistlicher!- und Laien-Kreisen peinliches Aufsehen erregt, lieber diese ^bischöf liche Wahlkundgebung finden wir nun in dem vornehmsten deutschen Centrumsblatte „Kölner Volkszeitung" unter obigem Titel fol gende Kritik: „Im Grundsatz unterscheidet der Herr Fürstbischof richtig zwischen seiner all- gerneinen „Ermahnung" einerseits, seinem be sonderen „Rath

" und seiner „Bitte" anderseits, für die „alte katholisch-conservative Partei" ein zutreten. Niemand kann dern Herrn Fürstbischof das Recht bestreiten, selbst Anhänger dieser Partei zu sein — die auch wir hier in keiner Weise kriti sieren - und andere zur Unterstützung derselben zu ersuchen. Aber dieser „Rath" und diese „Bitte" find dann die private Angelegenheit des Herrn Fürstbischofs, und wir halten es nicht für richtig, dass diese Bitte gewissermaßen in der Form eines Hirtenbriefes ausgesprochen

ischen Kirche zu schirmen bereit seien: niemals dagegen haben sie unseres Wissens eine bestimmte Partei empfohlen oder gar zwischen verschiedenen kirchlich gesinnten Gruppen entschieden, wie es jetzt in Trient geschieht. Auch wir legen den größten Wert ans die „engste Verbindung" des Volkes mitden Bischöfen: aber ganz gewiss wird dieselbe nicht dadurch befördert, dass ein Bischof seine bischöfliche Autorität in der in Driestt gewählten Form für eine politische .Gruppe ein-setzt

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 11.03.1899
Umfang: 12
das Be dauern auszudrücken. Weiters wird der Antrag angenommen, wonach die Regierung ersucht wird, die Raiffeisenkassen durch zinsenfreie Darlehen und nicht rückzahlbare Beträge zu unterstützen. Es wird zur Kenntnis gebracht, dass aus dem Ertrage der Staatslotterie für den Spitalbau in Cattaro 40.000 fl. gespendet wurden. Der „Sieg" der Obstruktion in Ungarn sieht ganz anders ans, als die ärgsten Schreier ihn ausposaunen. Die liberale Partei hat nach Rückkehr der abgefallenen Mitglieder wieder die alte Höhe

von 285 erreicht. Nun trat dazu die bisherige Apponyipartei mit 32 Mitgliedern. Mit den 40 Kroaten hat also die liberale Partei 357 Stimmen. Gegen diese stehen 16 Mitglieder der Volkspartei, 51 Kossuthianer, 7 Ugronistische äußerste Linke und 4 wilde äußerste Linke, schließlich 18 Parteilose, also im Ganzen 96, durch nichts zusammengehaltene oppositionalle Stimmen. Ein netter „Sieg" der Obstruktion! Neue Militärlasten. Die „Berliner Täg liche Rundschau" malt das Gespenst einer Er höhung

, in denen sich die unerschütterliche Zugehörigkeit der niederösterreichischen Agrarier zur christlich sozialen Partei dokumentiert. Derselben hatten außer den bereits als Redner erwähnten noch folgende Abgeordnete beigewohnt: Prinz Liechtenstein, Dr. Geß- mann, Dr. Scheicher, Axmann, Kletzenbauer, Troll, Schlesinger, Schreiber, Eichhorn, Steiner, Sengstbratl, Riegl, Sturm. Es hat sich wieder einmal glänzend bewiesen, wie stark und umfassend die Organisation der christlich sozialen Partei ist, die sowohl

, wenn Oesterreich nicht gewesen wäre, wenn nicht das katholische Wien mit verzweifelter Gegenwehr und mit heldenmüthiger Ausdauer den Andrang der nur sieggewohnten Heere der Türken aufgehalten hätte. — Später erhob sich im Reiche selbst ein nener Feind, der auch von Osten kam. und so sei Oesterreich, das fried liebendste Reich, das gemächlichste Volk, nie zur Ruhe gekommen. Die christliche Partei hat nun in der letzten Zeit große Siege errungen, da stellt sich jetzt dem Strome christlicher Begeisterung

!" Die Begeisterung war eine kolossale. Bei 150 Telegramme und weit über 200 Begrüßungs schreiben waren aus der Provinz zu der Ver sammlung eingelangt. Einen jeden Deutschen muss das Treiben der radikalnationalen Partei mit tiefster Ver achtung erfüllen, weil sie in dem Augenblick' wo die Einheit unter den Deutschen am meisten noth thut, einen Religions streit heraufbeschwören wollen. Rundschau. Die Landtage. Im oberösterreichischen Land tage wurde ein Antrag eingebracht, die Abschaff ung der Uebelstände

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Tiroler Post
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Seite 4 von 8
Datum: 12.07.1902
Umfang: 8
zum mindesten den Kultusminister von Landmann zu verschlingen. Dieser liberale Minister des liberalen Gesamtministeriums hat es nämlich im Einverständ nis mit seinen Kollegen gewagt, für die Lehrerauf besserungsvorlage, in welcher zugleich das Simultan schulsystem auf das Notwendigste beschränkt wurde, einzutreten. Bei den Landtagsoerhandlungen hat ihm nun die liberale Partei durch ihren „großen" Sprecher Dr. Casselmann das unbedingte Miß trauensvotum ausdrücken lassen, weil er, wie der liberale

Scharfmacher wetterte, seine Ueberzeugung und die unbedingte Notwendigkeit der Verbesserung der Lehrerstandsverhältnisse dem Parteiterrismus nicht opfern wollte. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich so recht wieder die berühmte „liberale Lehrer freundlichkeit", die immer so großspurig im Munde geführt wird; wäre das böse Zentrum nicht gewesen, so könnten die Lehrer noch weiter darben. Aber dieser Minister hat noch einen Stein im Brett, über den er unbedingt stolpern soll. Die bayerische Uni versität Würzburg

der liberale Professor Dr. Chroust vor der Wahl zum ordentlichen Professor. In einem seiner Werke hatte derselbe, als „liberal" im guten Sinne des Wortes, auch dem Jesuiten orden Gerechtigkeit willfahren lassen. - Dies war Grund genug für die Würzburger Liberalen, über den politischen Charakter desselben an dem Orte seiner früheren Lehrtätigkeit höchst beleidigende Recherchen zu pflegen. Ein solcher Nachforschungs brief gelangte in die Hände des Professor Chroust. Da dieser durch dieses unehrliche

, heimtückische, schuf tige Vorgehen seine Existenz bedroht sah, erhob er Beschwerde gegen den „prüfungseifrigen" Univer sitätssenat beim Ministerium. Auch in der Abgeord netenkammer kam der Fall zur Sprache. Und, ein Schauspiel für Götter, die „schwarzen Finsterlinge" und „Rückschrittler", das Zentrum, mußten für die wahre Freiheit der Wissenschaft und gegen die Ver gewaltigung eines liberalen Professors seitens „neu gieriger" Liberale eintreten! Auch der liberale Mi nister warf dem liberalen

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1899
Umfang: 8
viel mehr geschadet. Das vorgehaltene Sün denregister war nicht klein und nur allzu wahr; man hätte es ganz gehörig vermehren können.' Hätte die herrschende liberale Partei seiner zeit nicht nur mit Versprechungen die Lehrer unter ihre Fuchtel zu bringen gesucht, so hätten sie heute standesgemäß zu leben. Die liberalen Regierungen haben ja Hunderte von Millionen zum Fenster hinausgeworfen, warum thaten sie für die Lehrer nichts, trotzdem diese so ge horsam hinter der liberalen Partei einhertrabten

Ausgleichsentwurf zur Annahme, so dürfen sie sich gefasst machen, von ihren Wählern „mit dem Besen hinausgejagt zu werden." Recht temperamentvoll wurde Gen. Rieger, und später Genosse Holzhammer, als es galt, unserem Blatte einen Hieb zu versetzen. Ja, was hat es denn gethan, dass es also den Zorn erregte? Das ist doch immer die alte Geschichte. Wenn man einem Juden auf die Hühneraugen tritt, dann schreit die gesammte judenliberale und judokratifche (genannt sozial demokratische) Partei. Wir hatten das Gemau

auf dieseu Gegenstand gelenkt haben. Jeder verständige Arbeiter wird endlich bei einigem Nachdenken erkennen, dass die Sozialdemokraten von ihren jü dischen Führer genarrt werden. Wir unserseits bedauern lebhaft unsere christlichen Stammesgenossen, die sich an den Wagen der jüdisch - rothen Internationale schirren lassen und diesen hinziehen, wohin es die Adler, Ingwer, El bogen und Kohnsorten verlangen.— — — Nach der Rede Riegers trat der liberale Malermeister Hummel auf und beantragte eine Resolution

und der Pferde fuß sorgfältig verhüllt. Rundschau. Zur Lage. Es hat den Anschein, als ob sich eine Wendung zum Besseren langsam vor bereiten würde. Graf Thun hat zwei Tage hindurch in Prag geweilt und bei dieser Ge legenheit nicht nur mit leitenden Persönlichkeiten der jungczechischen Partei und des feudalen Großgrundbesitzes, sondern auch mit den Land tags-Abgeordneten Schlesinger verhandelt. Was da beschlossen wurde, ist freilich ein Ge heimnis. Wie die Situation jetzt ist, haben die deutschen Abgeordneten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 19.04.1934
Umfang: 16
. In der Ver teidigung der Landesrechte zeigte der ständische Landtag sich einmütiger als der jüngere Landtag. Politische Par teien werden zum ersten Male im Jahre 1848 deutlich erkennbar. Damals traten sich zwei Parteien gegenüber, die liberale Partei und die konservative Tiroler Landes partei. Gegner waren die beiden Parteien in Fragen der Weltanschauung. Die Konservativen traten dafür ein, daß das Land und Volk von Tirol ihren katholischen Charakter bewahren; sie verlangten religiöse Erziehung

des Schulwesens den Ansprüchen, welche die katholische Kirche folgerichtig stellen muß, nicht Genüge leisten. Die Libe ralen waren Anhänger des Zentralismus und in der Ver fechtung der Landesrechte weit weniger folgerichtig und unbeugsam als die Konservativen. Das hing vielfach mit der Herkunft und der Lebensstellung der Tiroler Liberalen zusammen. Die liberale Partei fand ihren Anhang vor allem in den reicheren, oberen Schichten des Bürgertums, bei den Fabrikanten und Großkaufleuten, mit einem Wort

ward das Recht zu einseitigen Aenderungen des Landes rechtes zugestanden. Sie hielten auch dem Kaiser als tiro lischen Landesfürsten gegenüber am Standpunkt fest, daß das Landesrecht ohne Zustimmung der rechtmäßigen Lan desvertretung, des Landtages, nicht geändert werden dürfe. Von den Liberalen war ein großer Teil nicht religions feindlich; viele Liberale erfüllten im privaten Leben treu lich ihre religiösen Wichten; sie wollten aber im öffent lichen Löben und namentlich auch in der Einrichtung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 04.06.1927
Umfang: 16
ihrer un populären, reaktionären Politik sichtlich ab. Wie nämlich aus London gemeldet wird, ist am 1. ds. das Ergebnis der Nachwahl zum Unterhaus im Bezirke Boworth bekannt- gegeben worden. Es ist eine schwere Niederlage Kr die Re gierung. Gewählt wurde an Stelle des bisherigen konser vativen Abgordneten der Liberale Edge, die rechte Hand Lloyd-Georges bei der Reorganisation 'der liberalen Partei. Er erhielt 11.981 Stimmen, der Kandidat der Arbeiter- Partei 11.710, 'der Konservative 7685. Bei der vorigen Wahl

des faschistischen E-nee-rs-stetL«. Die letzte offizielle Mtg-liederstatistik der faschistischen Partei nannte eine Zahl von mehr als zivei Millionen An hängern. Die Faschisten haben diese Ziffer m:t großer Selbst gefälligkeit als einen Beweis für die Wandlung des natio nalen politischen Geistes aufgegriffen, da die überwiegende Mehrheit dieser faschistischen Jünger aus dem Lager der Oppositionsparteien stamme. Bei Besprechung dieser Er scheinung jedoch erklärte dieser Tage der Generalsekretär der Partei Augusto

im Jahre 1924 erhielt der Konservative 10.114, der Liberale 9756, der Kandidat 'der Arbeiterpartei 9145 Stirnmen. Die- beiden Oppositionsparteien haben also einen Zulvachs Von je 2000 Stimmen, der Konservative einen Verlast von 2500 Stimmen zu verzeichnen. Es ist die dritie Wahl innerhalb: sechs Wochen, bei 'der die Liberalen siegten, und die erste Nachwahl, die nach der neuen Wendung in der Ruffenpolitik und dem Gewerkschaftsge-letz erfolgt ist. Der liberale Kandidat und der Kandidat der Arbeiter

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 23.01.1901
Umfang: 8
Tirols zeigen sich sehr entrüstet darüber, dass Herr Schraffl mit Hilfe einiger nationalliberaler Stimmen gewählt worden sei. Die christlich- sociale Partei wird vom hiesigen conservativen Blatte sogar als die gefährlichste „liberale" Partei Tirols bezeichnet und die christlichsocialen Priester als „liberal gesinnt" hingestellt. Solchen Verdrehungen gegenüber wollen wir folgende Thatsache, die sich bei den letzten Landtags wahlen ereignet hat, festnageln. Für die Städte Glurns, Meran, Kaltern

eine bestimmte Partei e m pfohlen oder gar zwischen verschiedenen kirchlich gesinnten Gruppen entschieden, w i e es jetzt in Trient geschieht." Dem haben wir heute nichts hinzuzufügen. Wundjchau. Der deutsch-italienische Autononneausschuss, der am Donnerstag in Innsbruck tagte, wählte ein viergliedriges Comite zur Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes. Der Statthalter gab hiebei die Erklärung ab, dass die Regierung auf ihrem ab lehnenden Standpunkte beharren müsse. Zweierlei Maß. Die conservativen Blätter

seines Parteigenossen Dr. Schmied in Kaltern ein Diner gab. Die altconservativen Blätter haben daher gar keine Ursache, sich darüber aufzuhalten, dass Herr Schraffl einige liberale Stimmen erhalten hat. Sie haben Butter mehr als genug auf ihrem Kopfe und genug zu thnn, wenn sie vor der eigenen Thüre kehren wollen. Anschließend daran müssen wir die Behauptung, dass uns von nationalliberaler Seite die Unter stützung für Herrn Wechner versprochen worden wäre, als Unwahrheit zurückweisen. Wir haben mit unseren Gegnern

in keiner Angelegenheit jemals Verhandlungen oder Unterredungen ge pflogen und sie am Tage der Wahl mit keinem Worte gebeten, für Herrn Wechner zu stimmen. Wohl aber hat ein deutschnationaler Gemeinde rath einem Parteigenossen mitgetheilt, dass die Deutschnationalen nicht für Herrn Wechner stimmen werden, weil dieser Mann ihrer Partei viel gefährlicher sei als Herr Förg.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 19.02.1903
Umfang: 4
Seite 2. Bolks-Zeitung. Nr. 8. Der Entwurf enthalte wenig Verbesserungen, lasse viele schlechte Bestimmungen unberührt und verschlechtere ganz erheblich in manchen Punkten das Be stehende. Er erklärt namens seiner Partei den Entwurf für un annehmbar. Auch Abgeordneter Dr. Sylvester erklärt, daß der Inhalt der Vorlage der hübschen Etikette nicht entspreche, doch will er auch die Verbesserungen mehr berücksichtigen. Der Polenhäuptling I a w o r s k i war „überrascht", daß die Preßresorm

zu dem Vorgehen seiner Partei freunde, daß es den Steuerträgern das Geld aus dem Sacke stehlen heiße. Der Gemeinderat hat näm lich einen Platz vor der L a z a r i st e n k i r ch e in der Kaiser straße im VII. Bezirke der Lazaristen-Kongregation um 130 Kronen per Quadratmeter verkauft, obwohl in einer Nebengasse (die Kaiserstraße ist eine der größeren Verkehrsstraßen) derQuadratmeterGrund 500 Kronen koste. Herr Gregorig meinte nicht mit Unrecht, daß es wichtiger sei, die Interessen des Be zirkes zu wahren

und aus Bosheit gegen die Opposition lehnte die christlich soziale Majorität diesen Antrag ab. Jetzt nach acht Wochen beantragt sie selbst die Erbauung von vier Pavillons um den Kostenbetrag von l l l 2 Millionen Kronen. Damit ist natürlich das angeblich so schöne Budget erschüttert und ein Defizit vorhanden, denn der Reservefonds besteht nur aus 1 Million. Eine solche unehrliche, unaufrichtige Wirtschaft lobt unsere klerikale Presse über den grünen Klee, denn sie weiß, daß dabei für ihre Partei-Institutionen

recht viel abfällt, ohne daß es die große Menge der Nachläufer merkt. Wolfs Umlehr. Am 1. Februar sprach der Abgeordnete Wolf in einer Versammlung in Krammel in einer Weise, die von einer Einkehr und Selbsterkenntnis zeugte, die sonst nicht an dem Abgeordneten von Trautenau zu merken war. Er führte unter anderem nach dem Berichte des Aussiger „General-Anzeigers" aus: „Eine freie alldeutsche Partei brauchen wir jetzt in Oester reich dringender denn je. Unsere Kräfte sind bisher nur auf ulkige

Mätzchen, politische Demonstrationen und anderen Sport vergeudet worden, was am besten in dem Spruche: „Durch Reinheit zur Einheit" zum Ausdruck kommt. Dies war ein Unsinn, der uns viel Schaden gebracht hat. Ich glaube, wir haben erkannt, daß man nicht auf Katastrophen rechnen kann " Es ist recht schön, wenn Wolf einfieht, daß seine Partei bis jetzt nur ulkige Mätzchen gemacht hat, aber wir meinen, diese Einsicht kommt spät, so daß kaum eine Umkehr zu ernster politischer Erziehungsarbeit bei den freien

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.01.1934
Umfang: 8
Er erroarb die französische Staatsbürgerschaft und fand bald Zugang in die Kreise der Politik. Man sagt, daß die R a d i- kalsoziale Partei bedeutende Zuwendungen von ihm erhalten haben soll. Zn ganz Europa wurde er schließlich von der Polizei gesucht, weil es kaum noch eine Stadt gab, in der er seine Spezialität, den Scheckbetrug, nicht ausgeübt hatte. Im Jahre 1926 wurde er endlich dicht bei Paris, in einem verschwenderisch ausgestatteten Schlößchen ausfindig gemacht und mitten

und Er satz des Monopols der rusiifchen kommunistischen Partei bei der Führung der Internationale durch eine wirksame kollektive internationale Führerschaft. Schenkt verglanclbücher! Die „Eiserne Garde“ in Rumänien. Wenige werden die Ermordung des rumänischen Minister präsidenten Duca durch ein Mitglied der „Eisernen Garde" als das bewerten, was es ist: als ein revolutionäres Fanal, das über die Grenzen Rumäniens hinaus Zeugnis ablegt für das Erwachen des bäuerlichen Balkans. Es ist, auf Rumänien bezogen

und schwächsten Gruppen unter den vielen Parteien und Patteichen Rumäniens, die im Namen des un bekannten Bauern auftreten und sprechen. Sie hat aber vor allen diesen Organisationen und Parteien voraus, daß sie von vorneherein nicht als Partei aufgezogen worden ist, son dern als „Bund", der feine Mitglieder zu unbedingtem Gehor sam und Führertreue verpflichtet. Die Mitglieder der „Eisernen Garde" legen beim Eintritt einen Schwur ab, der sie für das ganze Leben bindet. Die „Eiserne Garde" besteht etwa seit

dem Jahre 1923. Sie entstand dadurch, daß eine Gruppe von radikalen Studenten dem Führer der antisemitischen Partei Rumäniens, dem Uni versitätsprofessor C u z a, die Gefolgschaft kündigte. Ihr da maliger wie heutiger Führer war der moldauische Lehrerssohn Zelea C o d r e a n u, der die Meinung vertrat, daß man ganz zum Volk zurückkehren müsse, daß man, um den Bauern zu verstehen, einmal längere Zeit wie der niederste und ärmste Bauer gelebt haben müsse. Rasse, Religion und hochgesteigerter

und seiner Lehre zumindest sympathisch gegenübersteht. Eine der Hauptaufgaben der „Eisernen Garde" besteht darin, > den Bauern, der immerhin 85 Prozent der Bevölkerung aus macht, über das Uebel der rumänischen Parteienwirtschaft aus zuklären, aus dem stumpfsinnigen Stimmvieh, als das er stets betrachtet wird, urteilsfähige und konsequente Menschen zu machen. Durch diese Aufklärungspropaganda fühlten sich nicht nur die gegenwärtig herrschende liberale, sondern auch die anderen alten Parteien in ihrem Bestände

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.08.1901
Umfang: 4
erklären. Was geschah denn gar so Schreckliches in Graz, dass die bürgerlichen Presshusaren ihre Federn in eine gemein same Jauche tunken? Im Grazer Gemeinderäthe wollte die liberale und deutschnationale Geldsackclique die durch ihre Unfähigkeit und Gewissenlosigkeit zerfahrenen städtischen Finanzen mit Hilfe eines Zwanzig Millionen-Anlehens sanieren. Die Kosten der nun unhaltbar gewordenen Luderwirtschaft wollen sie aber dem arbeitenden Volke aufhalsen und zwar durch Erhöhung der Verzehrungssteuer

. Die Herren Giovanelli, Call und wie sie alle heißen, die Zierden der Ministerfauteuils bleiben uuS erhalten und zwei frischgebackene 12.000 fl.-Mänuer kommen hinzu. Ein Minister der öffentlichen Bauten und ein deutscher LandSmanumiuister geht unr noch ab — das meinen nämlich die verschiedenen Officiöseu, die damit einen Herzenswunsch etlicher Miuisterposten- Aspiranteu aussprechen. Die deutschen Parteien erörtern bereits mir Behagen die Frage ihres Partei-Ministeriums

— etwas anderes ist doch ein Landsmann-Ministerium nicht — obwohl doch die Verhältnisse seit der Zeit, als die Schaffung eines der artigen Ministeriums schroff zurückgewiesen wurde, noch nicht so „geklärt" find, um zur Regierung volles Vertrauen zu habca. Die Futterkrippe zieht halt alle an, dort lässt sich- jede bürgerliche Partei gut gehen. Noch interessanter ist die auftauchende Nach richt von der Besetzung deS za schaffenden Ministeriums der öffentlichen Bauten mit dem Sohne de! ehemaligen Miaister- Präsidenten Ta affe

JunkcrS ohueweiterS gefallen lässt, ja eS für selbstverständlich hält, dass ein solcher daS Amt eines Ministers erhält, bloß weil er der Soha einer einflussreichen Adelsfamilie ist. Socialdemokratifcher Wahlsieg. Am Dienstag den 23. Juli fanden, wie wir bereit- in voriger Nummer kurz be richteten, in Rovereto die Gemeindewahlen deS dritten Wahl körpers statt. Die socialdemokratische Partei hatte eine Liste von fünf Candidateu aufgestellt und außerdem unterstützte sie fünf demokratische Candidateu

, die sich verpflichtet haben, für die wirtschaftlichen und politischen Forderuagea unseres Minimal- pcogrammes eiuzutreteu. DaS Ergebnis deS Wahlkampfes ist für unsere Partei sehr günstig gewesen. ES wurden 248 giltige Stimmen abgegeben. Von diesen entfielen auf den Genoffen Dr. PiScel (welcher seit drei Jahren im G:meinderathe sitzt) 237, auf den Tischler Dorighelli 156, auf deu Maurer Riolfatti 143 auf den Schuster Filippi 141 und auf den Friseur Refatti 135 Stimmen. Der auffallende Stimmen- unterschied

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 12
Datum: 06.11.1896
Umfang: 12
Am 28. und 29. October als den beiden ersten Wahltagen wurden in 392 Wahlbezirken gewählt: 266 Anhänger der jüdisch-freimaurerifchen Regierungs partei, 37 Anhänger der Apponyi'schen National partei, 10 Parteilose, 46 Anhänger der Kossuth- Fraction, 6 Anhänger der Ugron-Fraction und 21 Mitglieder der Volkspartei. In 7 Bezirken müssen Stichwahlen vorgenommen werden und sind zwei Neuwahlen nothwendig. Mit unerhörten Gewalt akten hat sich das Ministerium Banffy diesen gro ßen Sieg errungen

, der enorme Summen Geldes kostete und dem auch Menschenleben zum Opfer fie len. In nicht weniger als 22 Bezirken war die katholrsche Volkspartei in der entschiedenen Mehrheit; durch rohe Gewalt wurde ihr dieselbe streitig gemacht und der liberale Candidat gegen alles Recht als ge wählt erklärt. Daß es die Volkspartei unter sol chen Umständen doch noch auf 21 Mandate gebracht hat, ist ein außerordentlicher Erfolg, ja ein halbes Wunder. Das Wiener „Vaterland" schreibt: „Die ungarischen Wahlen

machen das größte Aufsehen. Nicht wegen des erdrückenden Sieges Banffy's, den man bei der zunehmenden Bestechlichkeit im Lande und bei den unerhörten, direkt anbefohlenen Gemeinheiten und Gewaltthätigkeiten der Vewaltungsorgane gegen die ehrlichen Wähler voraussetzen mußte, sondern wegen des Anwachsens der radikalen Kossuth- Partei und ihrer greifbaren Förderung durch die Regierung. Conservative Politiker müssen ein sol ches Zusammenspiel von jedem Gesichtspunkte aus um so bedenklicher finden, als die Regierung

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 25.01.1908
Umfang: 16
und mit stürmischem Beifall im Hause angenommen, und die liberale Presse aller Schattierungen über bot in ihrem Jubel fast den der christlichfozialen Presse. Das ist der große Erfolg der starken, führen den christlichsozialen Partei, der einzigen Vertreterin katholischer Interessen im österreichischen Parlamente. Die „Tiroler Stimmen" nennen in einem sehr beherzigenswerten Artikel vom 21. Dezember 1907 mit Recht das ganze ein geschickt durchgeführtes Rückzugsgefecht. Es gibt null Rückzugsgesechje verschiedener

der Wiener Antisemitenpartei, wohl zu gute halten kann, benutzte nun die christlich soziale Partei, um ihren verdienten Führer, wie man sagt, sitzen zu lassen, und um sich selbst von dem furchtbaren Verdachte zu reinigen, daß sie in klerikalem Sinne tätig gewesen sei. Emsig wurde > in Reden und Zeitungsartikeln versichert, Lueger ! habe nur die Verjudung der Universitäten und j einige Uebergrisfe liberaler Studenten bekämpfen wollen, die Tätigkeit der Professoren und die Freiheit der wissenschaftlichen

Lehre habe weder Lueger noch jemals die Partei angreisen wollen. Den Abschluß des ganzen Geplänkels bildete dann der Antrag des christlichsozialen Abgeordneten Drexel, der nicht weniger und nicht mehr ver langt, als die Beibehaltung des von Lueger so scharf angegriffene Unwesens auf den Universitäten, nämlich staatlichen Schutz gegen parteipolitische Angriffe auf Lehr- und Lernfreiheit, auf Freiheit der Wissenschaft, Glaubens- und Gewissensfreiheit. Der Antrag wurde natürlich einstimmig

oder nicht, er ist doch der naturgemäße Ausdruck des Empfindens der gläubigen Bevölkerung eines Landes, die durch ihre Steuern die Hochschulen erhält, die ihre Söhne diesen Hochschulen anver traut, und in denselben den Hort des Staates, des Glaubens und der kulturellen Entwicklung sieht. Eine Partei nun, die bei den Wahlen verspricht, dieses christlich-gläubige Volk vertreten zu wollen, muß notwendig auch diesen Standpunkt vertreten; ist aber eine solche politische Partei zu feig oder zu schwach, die Forderung aufzustellen

haben, heute nicht mehr für ka tholische Interessen einzutreten. Die Herren haben sich eben der glorreichen, aber zur größeren Hälfte sehr wenig, oder gar nicht katholischen Wiener Partei überantwortet; jetzt dürfen sie nicht mehr ihr katholisches Tiroler Programm ans der Tasche ziehen, denn das könnte der Partei s staden. Partei ist Trumps uud jedes andere Interesse muß daneben verschwinden. Wir wollen den neugewählten Abgeordneten daraus nicht zu schwere Vorwürfe machen — sie wußten

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 5 von 14
Datum: 18.03.1899
Umfang: 14
, einen großartigen Verlauf nahm. Dass es natürlich an Ver leumdungen und Verdrehungen nicht fehlt, da für war bestens gesorgt; denn der ganze Artikel wimmelt von groben Ausfällen gegen die Christ lichsozialen. und ist das ein eklatantes Beispiel, wie gefürchtet wir sind. Uns ringt dieses wahn sinnige Treiben, ein Sturm im Wasserglase, ein erbarmungsvolles Lächeln ab — die arme abgewirtschaftete liberale Partei! Und nun eine kleine Blütheulese, womit die „Meraner Zeitung" ihre geduldigen Leser abspeist

Be zirksgenossenschaft bilden dürfte. Die Gründe hiefür werden, wenn der Zeitpunkt zur Er reichung dieses Zieles ein günstiger ist, gerne veröffentlicht werden. Von der Passer. Unser judenliberal-prote stantisches Chameleonblatt, die „MeranerZeitung" leistet sich in Nr. 30 unter der Spitzmarke „Ein Geisterkampf" einen blühenden Unsinn. Den Grund dieses Wuthanfalles bildet der II. niederösterrcichische Bauerntag. der durch das eifrige Bestreben der christlichsozialen Partei zu Stande kam und, wie bekannt

kann, wird den Römlingen schon bang werden." Ganz sicher! Dann könnte gegen eine gewisse juden liberale Clique ein Sturm beginnen, in welchem sich der biedere, glaubenstreue Tirolerbauer be währen wird, eingedenk seiner Väter. Ein weiteres Kommentar zu diesem hohlen Phrasenwerk ist wohl überflüssig. Erschallen soll aber auch bei uns der Ruf: „Hinaus mit der judenliberalen, volksfeindlichen „Meraner Zeitung". Nus aller Welt. Die negative Liebe zn Israel, wegen seiner- unvergleichlichen „Tugenden", breitet sich immer

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 30.06.1911
Umfang: 12
An meine Wähler! Allen Wählern und Vertrauensmännern, welche bei der Haupt- und Stichwahl mit so gro ßer Begeisterung und Aufopferung für meine Wahl eingetreten sind und dadurch den Beweis erbracht haben, daß die christlichsoziale Parte: :m Nordtiroler Städtebezirk weitaus die stärkste po litische Partei ist, sage ich herzlichen Dank. Auch jenen vielen Konservativen gilt der Dank, welche bei der gestrigen Stichwahl die gemeinsame katho lische Sache vertraten und sich nicht von lenen beirren

aufklärung Weiterarbeiten. Innsbruck, den 21. Juni 1911. Prof. Dr. M. Mayr. Ml Ml-M» Fahnenflucht der „katholisch"-konser- vativen Partei und ihre bischöfliche Autoritätspolitik. Mit einer offenen Anfrage an die Leitung der „katholifch"-konfervativen Partei. Der Ausgang der Stichwahl im Bezirke der Nordtiroler Städte und Orte wird in den An nalen der „katholisch"-konservativen Parte: für alle Zeiten ein düsteres, schwarzumrandetes Blatt bilden. Die Partei, die einst für die Glau benseinheit Tirols

hochverdienstlich gewirkt hat, ist zur V err ät er i n an der k a th o l \- schen Sache geworden, sie hat T r e u b r u ch an einer katholischen Bruderpar- t e i geübt und einen sicheren katholi schen Besitzstand dem glaubens feindlichen Liberalismus ausgelie fert. Die konservative Partei ist damit ihrer ganzen Vergangenheit, ihrem Programm untreu geworden, un- treudemPapsteunddenBifchöfen. Sie steht vor einer neuen, tief ab steigenden Phase ihrer Entwick lung. Diese Fahnenflucht in einer tief ernsten Zeit

auf. Zur Abhaltung des nächstjährigen Be zirksfeuerwehrtages wurde der Ort Stanz be stimmt. ben, es müssen alle Sonderbestrebungen dem ge meinsamen höheren Ziele geopfert werden. Treue Anhänger des konservativen Prinzipes selbst, Alte und Junge, sahen wir an dem denk würdigen Tage des 20. Juni schamrot und voll männlichen Zornes ihren Unwillen gegen die jenigen äußern, welche die Partei mit so fol- genfchwererSchuld beladen haben. Selbst den verantwortlichen Leitern der „Neuen Tiro ler Stimmen" war nicht recht

zu rechtfertigen, es wäre dies bei den ungünstigen Stimmungsberichten aus den einzelnen Wahlorten nur ein Theater und eine unwürdige Komödie gewesen, zu der sich die Partei mit Recht nicht herbeilas sen konnte. Solche Argumentationen sind ange sichts der Tatsache, daß zwischen der konservativen und christlichsozialen Partei anläßlich der letzten Friedensverhandlungen unter den Auspizien der Landesbischöfe ein verpflichtendes Stichwahlkompromiß vereinbart wurde, nur geeignet, das Schuldbewußt

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