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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1890
Umfang: 8
- liberale Partei mit ihren Antragen durchgreifen würde. Nunmehr sieht aber die Judenpresse selbst schon die Thorheit ein, die sie begangen und sie findet Plötzlich, daß der Stadt Wien selbst nichts an der Bereinigung gelegen sein braucht. DaS kaiserliche Wort ist ihr so mit plötzlich ganz gleichgiltig geworden, nachdem sie das selbe nicht für ihre verwerflichen Parteizwecke ausnutzen kann. . Die Jrredeuta und der JudenliveraliSmuS. Von dem Petarden-Unwesen in Trieft hat das „Tir. Volksbl.' Meldung

in einer unerhörten Weise und speciell die slovenische Bevölkerung Triest's, die treu zu Kaiser und Reich steht, wird von ihr geradezu Merjocht. Wenn man sich nun die Frage vorlegt, wieso solche Zustände entstehen und zu solcher Ausdehnung gelangen konnten, so ist dies nur durch die schrankenlose Unterstützung zu erklären, welcher sich die irredentistische liberale Partei in Trieft, die Partei der Jtalianissimi-Jnden, bei der sich „deutsch' nennen den judenliberalen Partei und ihrer Presse erfreut

gutgemeinten kaiserlichen Wortes, sondern um die scham lose AnSnütznng desselben für die verwerflichsten Partei zwecke handelt. Die antiliberalen Parteien sind daher durchaus keine Gegner der Vereinigung, wie die Jaden- presse in bekannter Verlogenheit behauptet, sondern sie wollen nur nicht, daß diese so wichtige und sür die zu künftigen Schicksale der Reichshauptstadt entscheidende Angelegenheit die Ursache deS Ruines der Reichshaupt- stadt werde, was gewiß geschehen würde, wenn die judeu

gethan. Nun liegt die Frage nahe: Wie konnten sich solche schreckenerregende Zustände ent wickeln? Die Antwort ist folgende: In Trieft herrscht bekanntlich die judenliüerale Partei nnnmschränkt. Die Führer der sogenannten Progresso-(Fortschritts-)Partei sind Juden, die ans allen Theilen des Reiches zusam- mengelausen und kaum noch der italienischen Sprache ordentlich mächtig, sich als die ärgsten Italiener aus spielen. Sie wollen von Oesterreich nichts wissen, daS ihnen viel zu reaktionär

ist, sondern möchten das ge- sammte, von Italienern bewohnte österreichische Gebiet von unserer Monarchie loZreißen und zu Italien schlagen. Unser erlauchtes Kaiserhaus ist ihnen ein Gegenstand deS Hasses und sie schwärmen für die italienische Na tionalrepublik. Wie weit diese schändliche Clique in diesem verruchten Treiben geht, daS beweist am besten das einst von Oberdank geplante Attentat, das in letzter Stunde erst vereitelt wurde. Dabei bedrückt diese „Fort- schrittS'-Partei das arbeitende christlich^ Volk

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 07.09.1901
Umfang: 8
einen Wahlkaiechismus sür christliche bäuerliche Wähler herausgegeben habe, welcher auch im Lienzer Boden massenhaft verbreitet werde. Professor Schoepfer gieng dann einige Partien dieses Wahlkatschismus durch und zeigte Punkt für Punkt die Unehrlichkeit und die kirchsnfe indliche Gesinnung dieses österreichischen Bauerr.bundes. Wo der Katechismus über die dem Bauernstand feind lichen Parteien handelt, werden dis liberale und socialdemokratische Partei ganz kurz, mit wenigen Zeilen abgethan, das Jud?n- thum ganz

erstattete der Abgeordnete Doctor Schoepfer seinen Bericht. Er sagte: einen Thätigkeitsbericht habe er bereits im März in einer recht lebhaften Conferenz erstattet, darum werde er diesmal eine Umschau unter den Parteien halten. Er entwickelte zuerst die wichtigsten Programmpunlte der christlich- socialen Partei und kam dann auf jene Partei zu spreche», die im Parlament den Christ lichsoeialen am nächsten sitzt, aber im schärfsten Gegensatz zu ihnen steht, auf die Social demokraten. Der Redner beschränkte

selbst auf dem Breslauer Parteitag vom Jahre 1895 er klärt habe, es sei ein ganzer Wirrwarr. Damals sei darum beschlossen worden, ein socialdemo kratisches Bauernprogramm aufzustellen, und Bebel selbst habe es verfasst. Ueber Antrag des Ge nossen Kauisky, der den anwesenden Genossen (es waren auch mehrere Socialdemokraten, be sonders Eisenbahner zur Versammlung erschienen) als der intelligenteste Führer der Partei jeden falls bekannt sei, sei das Pcogramm mit fast Dreiviertel - Mehrheit abgelehnt worden

, und zwar ausdrücklich deshalb, weil dieses Programm der Bauernschaft die Hebung ihrer Lage und die Stärkung ihres Privateigenthums in Aussicht gestellt habe. Professor Schoepfer führte eine ganze Reihe Aussprüche der hervorragendsten Führer der Partei an, in welchen ganz klipp und klar gesagt ist, dass die Socialdemokraten für dieErhaltungdesB.auernstandss nicht eintreten wollen und nicht ein treten können. Der Redner zog daraus eine Nutzanwendung, die besonders für unsere Gegend praktisch ist. Er verwies darauf

sodann zu einer kurzen Besprechung der liberalen Partei über. Diese habe durch ihre Judenfreundlichkeit und die dem Kapitalismus zugeschnittene Gesetz gebung das wirtschaftliche Unheil auf den Höhe punkt getrieben. Heute sei sie zwar zerstoben, aber es wäre Täuschung, wollte man die Richtung selbst für begraben sehen. Im Gegentheil drängt sich der Liberalismus in anderer Gestaltung und mit vielmehr Energie wieder in den Vordergrund, und sollte er im Glücksfall wieder obenauf kommen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 21.02.1907
Umfang: 8
und eben davurch den besonders in Jntelligenzkceisen so gefährlichen Vorwarf deS politischen Klerikalismus als ganz falsch und unbegründet zurückgewiesen. Dadurch H it sie nicht bloß sich selbst, sondern auch der Kirche im Kampfe gegen die Logentruppen den besten Dienst erwiesen. ES brauchte nur unsere Zu stimmung zum Antrag der Konservativen — und die ganze liberale Meute wäre losgelassen worden, nicht bloß gegen unS zwei Abgeord nete, sondern gegen die ganze Partei, und unisono hätte es geheißen

die Schuld beimessen. Ich gehe von der Frage auS: Welche Haltung hatten der Abgeordnete Schraffl und ich bei der Wiener Konferenz einzunehmen? Wir haben es abgelehnt, mit den vier Vertretern der konservativen Partei ein Wahl kompromiß dahin abzuschließen, daß von den elf Mandaten der Landgemeinden sieben den Christlichsozialen, vier den Konservativen zu gesprochen werden; und dann haben wir auch den Antrag der Konservativen abgelehnt, daß der hochwste. Fürstbischof von Brixen end gültig entscheiden solle

, wie viel Mandate der einen, wie viel der anderen Partei zu kommen sollen. Dagegen nun wendet sich der Korrespon dent „Vom Lande' und glaubt, wir hätten das Angebot der Konservativen annehmen und für die christlichsoziale Partei uns mit sieben Mandaten begnügen sollen. Er bringt hicfür ewe Reihe von Gründen vor, wovon der wich tigste wohl der ist, daß durch die Annahme dieses Kompromisses der Wahlkampf vermieden und der Parteienfriede in Tirol herbeigeführt würde, während die Ablehnung das ganze Land

wie einer neuen Parteikonferenz vorzulegen und darüber beraten und abstimmen zu lassen'. Hiemit beweist der Korrespondent, daß ihm die Sachlage auf der Konferenz selber, wie sie doch schon aus den Zeitungsberichten zu er kennen war, vollständig entgangen ist. Er hat ganz recht, wenn er verlangt, daß der Kom» promißantrag dem Bauernbund und einer ein zuberufenden Parteikonferenz vorgelegt werde. Dies zu tun, war aber die Sache der konser vativen Partei, die ja aus den öffentlichen Blättern ebensogut

wie andere wußte, daß der Bauernbund, die christlichsoziale Parteikonferenz und auch die christlichsoziale Reichspartei die Aufstellung von Kandidaten in sämtlichen Land gemeindenbezirken beschlossen hatten. Die Kon servativen haben sich aber mit ihrem Kom promißantrag nicht an diese politischen Fak^ toren, sondern an uns zwei gewendet und unS zugemutet, daß w i r über die Partei hin weg in der Konferenz selber das Kompromiß abschließen. Wir haben dann, ich glaube mehr als einmal, erklärt, daß die Beschlüsse

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 10
Datum: 24.12.1897
Umfang: 10
, wie man hört, wählte auch einen Anhänger der katholischen Partei. Es sendet also Brixenthal zur Wahl am 30. Devmber siebzehn Wahlmänner, von denen fünfzehn sicher, zwei vielleicht ihre Stimme Herrn Fr. Tollinger geben werden. Der liberale Candidat Buchauer hat nur im Markte Hopsgarten und in Westen dorf einigen Anhang. In Hopsgarten agitierten für ihn die liberalen Beamten, voraus, wie erzählt wird, der Förster von Zöttl; von dort wurden gedruckte Briefe an Bauern verschickt, in denen Buchauer

absetzen, ähnlich wie es seinerzeit geschah, als die Tiroler Bergführer dem hochwst. Fürstbischof bas Versprechen ablegten, keine Tour an Sonn- und Festlagen ohne Messe zu machen. Das wird zedoch nicht allzulange dauern und wieder ver stummen, man Wird sich eben fügen und fünen müssen. Aber in der .Einigkeit liegt die Macht! — Hinaus mit der 'chlechten Presse aus vcm Lande, das sei die Losung! Brixeuthal, 21. December. (Wahlmänner.) In unserem Thale ist die liberale, sich jetzt deutschnational nennende

Partei, die für den Fabriksbesitzer Buchauer arbeitet, glänzend unter -die Bank gefallen. Kirchberg wählte vier gut gesinnte Bauern (s. „Chr.' vom 21. December); Brixen den Herrn Decan und die beiden eben falls erprobten Streifbauern Hirzinger und Streif; Westendorf die Bauern P. Hagleitner (Ober hauser). Joh. Stöckl (Liner) und S. Rieser (Zeilach); Hopsgarten (Landgemeinde) eben falls vier Verlässliche und die Marktgememde zwei Wirte, die erst zeigen müssen, ob sie warm oder kalt sind; Jtter

um ihre Stimmen. So werdet ihr uns nicht fangen! — Die Auracher wählten die zwei alten Wahlmänner, gute, felsenfeste Leute; Jochberg zwei Liberale, Kitzbühel gar socialdemokratisch; in Fieberbrunn sei ebenfalls liberal gewählt worden, in St. Johann dagegen wieder konservativ. (Uugliicksfall.) Heute, am 23. December, um 7 Uhr früh, gerieth in Vuhrn ein Aushilfs- Weichenwächter unter den einherfahrenden Zug und wurde von den Rädern entzweigeschnitten. Der Verunglückte ist in Neustift wohnhaft und Vater von acht

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 04.12.1894
Umfang: 8
Seite 6. Brixen, Dienstag, „VLwenvr Chronik.' Nr. 97. Hassauer. „Den Ausschlag gab,' so bemerkt selbst das „Tiroler Tagblatt', „die Wahl in Hall, wo die liberale Zweidrittel-Majorität des Jahres 1889 durch eine clericale Majorität von 24 Stimmen ersetzt worden ist. Hall ist aus einer entschieden liberalen eine ent schieden rlerirale Stadt geworden.' — Es fehlt nur noch, dass das liberale Blatt auch schon gleich erklärte, was die Wähler von Hall in das christliche Lager getrieben. Die Antwort

ist ja leicht. Die Friedhofsfrage, die liberale Wirtschaft des Haller Gemeinderathes haben ihre Wirkung gethan. Die Haller Friedhofsfrage ist, wie sich jetzt deutlich zeigt, eine Parteisrage ge wesen. Und die Landtagswahl hat der Haller Bürgerschaft die erste Gelegenheit geboten, die rechte Antwort auf das Cliquewesen der Gemeindestube zu geben und den Dank für die schnöde Behandlung, die der Petition der Bürger schaft zntheil geworden ist, abzustatten. Da dies so unzweifelhaft vorliegt

, wird man es uns nicht verübeln, wenn wir den Haller Friedhof-Artikeln unseres Blattes einen Theil jenes Erfolges zu messen. Vielleicht ist die Angelegenheit der Inns brucks Trutzschule auch so ein Mittel, in die liberale Zwingburg der Landeshauptstadt eine Bresche zu schießen. (Bezirks-Krankencasse Brixen.) Die für Sonntag, den 2. December anberaumte außer ordentliche Generalversammlung konnte wegen Mangel an Theilnahme seitens der Delegierten nicht abgehalten werden. Bekanntermaßen sind auch Wochentags-Abende geeigneter

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 25.02.1902
Umfang: 8
. Beim zweiten Wahlgange erhielt Villa nur mehr 135 Stimmen, Costa 25; 142 Stimmzettel waren leer. Infolge dessen hat das Ministerium Zanardelli feine Demission gegeben. In England ist die liberale Partei in Spaltung begriffen. Am 20. Februar hat der Ausschuss der national liberalen Verbindung eine Versammlung gehalten, die sich gegen Lord Roseberry aussprach und zu unbedingter Ergebenheit für Campbell- Bannerman aufforderte. Letzterer erklärte sich dagegen, dass eine bedingungslose Capitulatlon

die christlichsociale Partei thun? Obstruktion treiben? Das darf sie nicht, denn die Obstruction ist eine zweischneidige und sehr bedenkliche Waffe, sie ist der Selbstmord des Parlamentarismus, aber wir werden uns,' so schloss Prinz Liechten stein, »gegen den Ausgleich wehren und gegen denselben stimmen, so lange er ein ungerechter ist; das versprechen wir heute neuerdings und werden es in Zukunft auch so halten.' Freundesurktzeile über Wolf. In der letzten Nummer der „Unverfälschten' Schönerers werden die Reden

des Reichsraths abgeordneten Rudolf Berger und des Hof- und Gerichtsadvocaten Dr. Vineenz v. Berger, ge halten in der Versammlung der alldeutschen Vertrauensmänner Wiens am 9. Februar, ver öffentlicht. Rudolf Berger äußerte sich damals über Wolf: „Keine Partei hat so wie die all deutsche den Kampf persönlich geführt, hat so sehr auf die moralische Eignung der einzelnen Politiker gesehen, und gerade Wolf war es, der den persönlichen Kampf am schärfsten ver treten hat. Und so können wir nicht plötzlich

für einen, der unserer Partei angehört, eine Aus nahme verlangen, an ihn einen anderen Maß stab legen, als wir an andere zu legen gewohnt waren, und dadurch vielleicht unsere ganze Sache gefährden. Ich muss offen gestehen: der Wolf, der heute in das Abgeordnetenhaus gewählt wurde, ist nicht der Wolf von früher. Wolfs Stellung ist eine unhaltbare geworden. Mag er mit noch so großer Mehrheit gewählt worden sein, mögen noch so viele Vertrauenskuudgebungen und Ehrungen beschlossen werden und die ge sammte Presse

gefürchtet.' Dr. v. Berger sagte u. a.: „Als Wolf kürzlich an mich die Frage stellte, was er thun solle, so war meine Antwort sofort darauf: ,Die Mandate müssen Sie zurücklegen und sich vom öffentlichen Leben fernehalten. Sie haben sich eine Blöße gegeben und können sich nicht beständigen An griffen aussetzen, wodurch auch die ganze Partei und unsere Sache in Mitleidenschaft gezogen würde.' Wolf stimmte mir vollständig zu. Es war ihm damals wenigstens vollständig klar, dass er, ohne die Partei

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 17.08.1894
Umfang: 8
- candidatnr die nöthigen .Säfte gelassen hat. Bedarf es noch eines deutlicheren Fingerzeiges^ dass es mit Aussichten auf einen Aufschwung - oder gar auf eine Wiedereroberung verlorenen Besitzes für die liberale Partei, wie solcher von den Worthelden derselben dem zusammengeschmol zenen Anhange in Aussicht gestellt wurde, definitiv zu Ende ist? Besonders erfreulich ist es aber, dass in Kärnten,. jenem Lande, welches dem Liberalismus sich so recht von Grund ans er geben zu haben schien, der Widerstand

ergebenst ein der Mandatar. Aus Körnten, 14. August. (Kein libe raler Caudidat mehr zu finden.) Das ist der deutlichste Beweis einer absterbenden poli tischen Partei, dass sich kein Mann von einigem Selbstvertrauen mehr dazu herbeilässt, ihre Grund sätze in der Oeffentlichkeit zn vertreten. Der maßen abgewirtschaftet hat die judenliberale Partei in Oesterreich, dass nach dem eigenen Geständ nisse der Parteiblätter sich absolut kein Candidat für den unterkärntnerischen Wahlbezirk

, der bis jetzt unbestrittene Domäne der Liberalen war, finden lässt. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Die Liberalen schieben es auf Sommer hitze und Bequemlichkeit, dass dieser fern.'von Wien gelegene Bezirk aufgegeben wird,- aber es ist nicht die Wetterschwüle der äußeren Luft, denn die Coalition hat ja nach Möglichkeit der hinsiechenden liberalen Partei wieder auf die Beine geholfen, sondern es ist die eigene Ge brechlichkeit des greisenhaften Liberalismus, welche ihm nicht einmal mehr zur That einer Wahl

, sterben ab, und von der heran wachsenden Jugend gibt sich niemand von Talent und Charakter dazu her, einer Partei mit dem Todeskeime im Herzen seine Kraft zu- leihen. Das ist der Untergang des politischen Liberalis mus. Wenn es nur mit dem wirtschaftlichen auch schon so .weit wäre! >>. ' > ' Kleine Chronik. (Die Wiener Socialistenführer) beziehen jährlich folgende „fixe Gehalte' im Dienste ihrer Partei: „Genosse' Dr. Adler fl. 2500, „Genosse' Radimsky fl. 1080, „Genosse' Bretschneioer fl. 1080

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Volksblatt
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Seite 5 von 16
Datum: 26.04.1902
Umfang: 16
unbequem sein, denn die Männer ihrer Partei werden immer verdrängt, die Socialdemokraten gewinnen an Boden und allem Anscheine nach wird nächsten Monat sogar ein Führer der Anarchisten gewählt werden und seinen Einzug ins Parlament halten. Anlass zur Erörterung dieser Frage über das „Aon sxpeäit' gab die Antwort des Erzbifchofs von Capua, Car dinal^ Capecelatro, der von einem Redacteur des katholisch-liberalen Blattes „Aiornale ä'Italia' dar über befragt wurde. Der Cardinal antwortete, das hänge ganz

'. Nun, wie können denn Sie, geehrter Herr, über die conservativen Blätter reden, da sie kein einziges halten? Sie kennen dieselben höchstens aus Ihrer „Chronik' und „Reichspost' und „Tiroler Post' und dem „Tiroler', und diese Quellen sind aber doch zu trübe! Also reden Sie doch nicht von dem, was Sie nicht kennen; und wenn Sie schon reden müssen, so wollen Sie auch nicht verschmähen, die Blätter zu lesen, die Sie angreifen! — Noch etwas: Wie können Sie zum Frieden mahnen, solange Sie selbst jener Partei anhängen, die den ganzen

Unfrieden ins Land gebracht hat? Sie werden in Gottes Namen doch denn wissen, wer den Streit ange fangen hat? Etwa die Conservativen? Nein, die Christlich-Socialen, weil diese eine neue Partei ge gründet haben, welche sogleich anfieng, die bisherige katholische Landespartei zu bekämpfen, die besten Abgeordneten zu verleumden und zu verdrängen und neben der Kirche eine Kapelle zu bauen. Wenn es euch um die gute Sache zu thun war, warum habt ihr nicht die alte Partei unterstützt, warum habt ihr sie mehr

bekämpft, als Juden und Liberale, da sie doch katholisch war und guten Willen hatte? Und jetzt, nachdem ihr alles durcheinandergebracht habt und sehet, dass ihr die Conservativen nicht so nach Herzenslust auffressen könnt, jetzt steht ihr rathlos da und weint und heult nach Frieden, ohne das einzige Hindernis des Friedens, nämlich eure Sonderpartei, aufgeben zu wollen. Jetzt ruft ihr nach dem Bischof; aber wisst ihr denn wirklich nicht, dass Hochderselbe schon von Ansang an gegen die Gründung

und gegen das Fortbestehen der christlich-socialen Partei in Tirol ist, und zwar hauptsächlich deswegen, weil er voraussah, dass es mit zwei Parteien im gleichen Lager nicht gehen kann. Der nämlichen Überzeugung ist auch der Fürst bischof von Trient. Warum folgt ihr ihnen also nicht, wenn ihr so aufrichtig den Frieden wollt? Gehorchet nur ihr den Bischöfen, dann ist der Frieden da, den wir alle wünschen! Aus diesem Grunde will ja auch der Fürstbischof den Eintritt in den „Katholisch-politischen Volksverein

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
Drittel liberale Gemeindevertretung nicht der Gesinnung der Bürger, sondern nur dem Plutokcatischen Wahlsystem ihre Herrschaft der- dankt. Die christlichsoeiale Partei kann mit dem AuSgang der LandtagSwahlen Wohl zufrieden sein. Angesichts des gewaltigen Aufgebotes auf dem Sterzinger Parteitage und 'in Rücksicht darauf, dass manche Wconservative an scrupelloser Agitationsarbeit Unglaubliches leisteten — man denke nur an die Bezirke Bcixen und Bruneck — um vor allem die Führer der christlichsoeialen

Partei zu stürzen, muss das Ergebnis als vollstän diger Sieg bezeichnet werden. Es ist nicht ge lungen, auch nur einen der verdienten christli chsoeialen Abgeordneten zum Falle zu bringen. (Dass Herr Stiftspropst Dr. Walter nicht mehr im Land tage erscheint, wird von uns sehr bedauert; doch war auf dieses Mandat, das nur 3 Wähler zählt, den Landescomthur des Deutschen Ordens, Propst von Bozen und Stiftspropst von Znnichen, nie zu rechnen.) Dafür wurden drei neue Mandate ge wonnen: eines in Bozen

und zwei im Bezirke Hall-Schwaz. Za den bewährten früheren Arbeitskräften Dr. Schorn, Dr. v. Guggen- berg, Dr. Schoepfer, Schraffl, Pfarrer Steck, Rainer, Jungmann sind als neue hinzugekommen: Dr. Kopferer, der Obmann des christlichsocialen Bereines in Tirol, Post meister Arnold, Vorsteher Kienzl. (Herr Abgeordneter Steinbacher hat vor den Wahlen erklärt, der christlichsoeialen Partei beizutreten, und ist von dieser zuerst als Candidat aufgestellt worden. ES bleibt abzuwarten, auf welche Seite

er sich stelle» wird.) — Die christlichsociale Partei hat sich neuerdings und noch glänzender als voriges Jahr als sehr lebenskräftig und fest gegründet in Tirol erwiesen. Sie ist so stark geworden, dass alle anderen Parteien, ob konser vativ oder liberal, mit ihr rechnen müssen. Die Vernichtung war uns angedroht; ein General-- sturm war in Scene gesetzt. Umsonst: in stärkerer Zahl kehren unsere Abgeordneten ins JnnSbrucker Landhaus zurück. Es geht nun an die neue Arbeit im Land tage

nicht unter der Botmäßigkeit irgendeiner Partei; sie sei frei und müsse zur Vollendung ihres Werkes auch, frei bleiben. Die Regierung sei nicht nur keine Feindin des böhmischen Volkes, sie würdige vielmehr dessen Bedeutung vollauf. Doctor v. Koerber versicherte, dass die Czechen, wenn es sich darum handeln wird, einen Friedens preis sür beide Theile zu finden, die Regierung weder übelwollend noch lässig finden werden. „Der Regierung schwebt als klares und unver- dunkeltes Ziel die Zukunft des Staates

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 11.05.1893
Umfang: 8
gehalten und dabei von den Abgeordneten Chlumecky und Weber hochpolitische Reden über die Aussichten der deutsch liberalen Partei halten lassen. Beide bemerkten, die liberale Partei habe keinen Grund, gegen die Regierung in grundsätzliche Opposition zu treten, solange die Regierung an ihrem Programm festhalte. Böhmen. Der Abgeordnete Gregr hat im böhmischen Landtag eine Adresse an Se. Majestät den Kaiser wegen Emeuerung des czechischen Staatsrechtes beantragt und gedroht, dass alle Czechen

Bürgermeister gewählt worden. Die Feier des 1. Mai ist hier wie in ganz Baiern ohne Ruhestörung verlaufen. Zu dem beginnenden Wahlkampf schreibt die „N. Fr. Pr.': „Mit Zuversicht tritt fast keine Partei außer den Socialdemokraten in den Kampf ein. Tiefbedauerlich ist die Verheerung, welche innerhalb der freisinnigen Partei angerichtet ist. Den ersten empfindlichen Schlag hat schon der Liberalismus dahin.' Die „A. P.-Ztg.' bemerkt: „Das Centrum wird, das hoffen wir zuversichtlich, nach der bedauerlichen

Krisis einiger und ge schlossener als je sich um die Fahne des neuen Wahlprogramms scharen. Dem Standpunkte eines Huene und Genossen dürfen keine Concessionen mehr gemacht werden. Das Centrum wird auch in Zukunft keine Partei der blinden Opposition sein, aber es kann und darf d i e Wü nsche der Regierung nur dann unterstützen, wenn sie mit den Interessen des Volkes übereinstimmen.' Weiterhin wird in den Centrumsblättern vorausgesetzt, dass die zehn Ab geordneten aus dem Centrum, welche für den Antrag

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 12
Datum: 04.01.1902
Umfang: 12
schaft häufig als Aschenbiödel behandelt, weil die Bauern leider nicht geeinigt seien. Werde aber dann eine Bereinigung von Fachgenossen angestrebt und durchgeführt, bei der man sich nicht einer „gewissen' Partei ergebe, fo werde von dieser gleich die, Religion dagegen her genommen. (Gemeint ist offenbar die christlich- sociale Partei. Nicht diese jedoch, sondern Baron Rokitansky,' der früher im Osttiroler Bauern bund auftrat, hat die Religion hergenommen. D. R.) Redner verwahrt sich dann feierlich

, dass bei derlei Veranlassungen die Religion hereingezerrt werde. Er spricht dann von einer „gewissen' Partei, deren »sxiriws rsotor« ganz andere Dinge zu thun habe als die Hebung des Tiroler Bauernstandes, einer Partei, die an der Oeffnung der rumänischen Grenze zum Zwecke der Vieheinfuhr sehr interessiert sei, was unsere viehzuchttreibende Bevölkerung sehr schädigen müsste, trotzdem man dies wegzudisputieren ver suche. Wenn man sage: von Tirol seien in den letzten Jahren nur ein paar Ochsen

sich auch Bauern- bündler abträglich über sein Auftreten in dieser Beziehung geäußert haben. Man hat gesehen, dass diese Ausfälle doch nicht recht ziehen. So hat man diesmal in dem landwirtschaftlichen Fachlehrer, einem engeren Landsmann, sicher eine bessere Wahl getroffen. Sein Vortrag hätte aber gewiss besseren Eindruck gemacht, wenn er die unbegründeten Ausfälle aus die christlichsoeiale Partei und einen verdienten christlichsocialen Ab geordneten unterlassen hätte und als Fachlehrer bei seinem Fache

geblieben wäre, wie er es ein gangs seiner Rede versprochen hatte. Keine andere politische Partei wurde sonst erwähnt. Herr Grimm ist gewiss ein tüchtiger Fach- und Wanderlehrer. Das konnte man ans seinem Vortrage merken. Während er beim mehr oder weniger politischen Theil seiner Rede mit einer gewissen Unsicherheit und Erregtheit sprach, kam er, als er auf die Düngerwirtschaft und andere wirtschaftliche Fragen übergieng, recht in sein Element. Dass das vom Parlament neuestenS beschlossene Gesetz

über die Berussgenossenschasten der Landwirte gar nicht einmal erwähnt wurde, ist sonderbar. Ob es weiter zur Einigkeit unter den Bauern beiträgt, wenn man in einem Bezirke, der bei den letzten Wahlen seine christlichsoeiale Gesinnung in ziemlich unzweifelhafter Weise zum Ausdruck brachte, sich in AuSsälle gegen die Partei und Abgeordnete ergeht, möchte ich sehr bezweifeln. Eine „gewisse' Partei würde sich das! anderswo nicht gefallen lassen. Es dürste übrigens Herrn Grimm als landwirtschaftlichem Fachlehrer einer Landesanstalt

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 09.02.1905
Umfang: 8
Donnerstag. Verbot, das die Vertretung der wirtschaftlich Schwachen durch ihre wahren Freunde aufhebt, «och nicht existiert, so ist man aus lweralen Redaktionen nicht faul gewesen, eS M erfinden. Eine Weisung des Papstes an die Btschöse, memt das liberale Beamtenevangelium, dle „Augsburger Wendzeitung', verlange von allen Seelsorgepriestern, sich der Politik möglichst ferne zu halten. Der Rücktritt des Abgeordneten Kohl als neuernannten Pfarrers von Jngolstadt war den Weisen an den Ufern

zu unter sagen und damit die soziale Ent wicklung ganzer Berufsstände zu hemmen. Der jüngst verstorbene Erzbischof Dr. von Schork in Bamberg hat weit über seine Diözese und die bayerische Hauptstadt hinaus sich allseitiger Hochachtung erfreut. Aus gesprochen liberale Blätter und auch die soge nannte farblose Presse schilderte ihn wegen seiner Mlde und seines Gerechtigkeitssinnes als geliebt und geachtet von allen. Die katholische Presse widmete ihm wärmste Nachrufe in ein gehenden Leitartikeln

des Senates Johnson und gab mehrere Schüsse auf diesen ab. Johnson war sofort tot. Ein Geheimpolizist feuerte auf den Attentäter, der verwundet ins Spital gebracht wurde. Der Gemeinderat des Seinedepartements in Frankreich hat 2000 Franken zur Unterstützung der Opfer in Rußland bewilligt. Ueber London wird berichtet: Am 6. Febmar fand in Petersburg eine Konferenz der Großfürsten- Partei statt, in welcher beschlossen wurde, für einen Friedensschluß mit Japan einzutretend?) Kurze Nachrichten

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 27.07.1905
Umfang: 8
im Unterhaus er littenen Niederlage; diese sei nur Zufall ge wesen und bedeute kein Mißtrauensvotum. Die überwältigende Mehrheit der ministeriellen Partei hat sich ehrenwörtlich verbunden, wann immer eS notwendig werden sollte, vollzählig zu den Sitzungen zu erscheinen, um der Regierung in dieser Session jede weitere Verlegenheit zu ersparen. In Serbien sind Parlamentswahlen ge wesen. Gewählt wurden 77 selbständige und 50 gemäßigte Radikale, zwei radikale Dissidenten, 13 Liberale und Nationalisten, vier

Fortschrittliche, zwei Sozialisten und ein Anhänger der Bauern partei; die Regierungspartei dürfte die absolute Majorität erhalten. Aus Stadt und Mnd. Brixen, 26. Juli. kehrer. Ernennungen. In der gestrigen Bürgerausschußsitzung wurden die Lehrer Rainer (bisher provisorisch hier angestellt) und Planken steiner (derzeit in Steinach) zu städtischen Lehrern m Brixen ernannt. Don unserer Post. Seit einiger Zeit er folgt die Beförderung des größten Teiles der Wiener Briefpostsendungen für Südtirol mit dem um 7 Uhr

um 11 Uhr 45 Minuten vormittags erhaltenen Bries sendungen vollständig im ganzen Bestellrayon zuzustellen, wodurch sür manche Partei der Vorteil sich ergibt, noch mit dem Schnellzug Nr. 7, welcher um 5 Uhr 18 Minuten abends von Brixen abgeht, eine Antwort nach Wien zurücksenden zu können. t>ersonaleinkommensteuer. Das Ergebnis der Veranlagung der Personaleinkommensteuer des Jahres 1904 wird gemäß Z 217 des Gesetzes vom 25. Oktober 1896 in der Zeit vom 6. bis 20. August in den Amtslokalitäten

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 05.06.1894
Umfang: 8
demonstrativ zu ehren, dem Kaiser und König zum Trotz und zur Verhöhnung. Soweit der Einfluss der Juden- Presse reicht, wirkt es auch, wie aus den Berichten hervorgeht. So wird gemeldet: Budapest, 1. Juni. Der abends zurückgekehrte Dr. Wekerle wurde am Bahnhofe und auf der Straße von einer großen Menge demonstrativ begrüßt. Man spannte die Pferde seines Wagens aus und geleitete ihn in das Clublocale der liberalen Partei, wo die Demon strationen sich erneuerten. Wekerle sagte, er habe nicht alle „Garantien

des Cabinetes Wekerle ist nur eine Phase in dem dreihundert jährigen Kampfe Ungarns gegen die österreichische Strömung, welche Ungarn neuerdings zur Provinz degradieren will.' Liberale Blätter melden mit Befriedigung, dass die Bemühungen des neuen Ministerpräsi denten, das Ministerium zu bilden, auf Schwierig keiten stoßen. In Budapest veranstaltet man einen demonstrativen Fackelzug zu Ehren Wekerles; nächstens wird er zum Ehrenbürger von Buda pest ernannt werden. Als sehr bezeichnend wird gemeldet, dass

, ohne einem die Nothtaufe gespendet zu haben. So ist es uns unmöglich, den armen Duldern ein Wort des Trostes und der Ermunterung, geschweige denn eine andere Linderung für ihre Leiden zukommen zu lassen. Nicht bloß an den vier Thoren des großen Dorfes, sondern selbst an den Mündungen der Seitengassen und Nebenstraßen haben die Heiden ganze Batterien und verschiedene Boll- der liberalen Partei stimmt dafür, dass Graf Khuen sich nicht so offen für die Wekerle-Vorlaqe geäußert hat, als gemeldet wird. (Börse, Judenthum

, ist mit der Bildung eines neuen ungarischen Ministeriums offenbar aus der Mitte der liberalen Partei beauftragt. Dr. Wekerle hat heute nachmittags Wien verlassen, und während diese Zeilen gedruckt werden, umsängt ihn schon der brausende Jubel der Volks massen in Ungarns Hauptstadt. Er kehrt als derpopulärste MannUngarnK nach Budapest zurück, und in seiner Hand liegt trotz seines Sturzes das. Schicksal des Landes.' Lveal-u. Provinz -Nachrichten. (Das Wetter) ist seit einigen Tagen beständige sehr warm

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 23.01.1894
Umfang: 8
und über eine außerordentlich kräftige Stimme verfügt u. s. f. Doch muss sie gestehen, dass die Versammlung überaus Zahl--' reich besucht war. Schon „vor Beginn der Ver sammlung Herrschte ein lebensgefährliches Ge dränge in dem Riesensaale'. Das „Publicum konnte nur nach der Zertrümmerung vieler Glas scheiben ans Ziel gelangen'. Ferner muss sie jedoch erklären, dass die Lage für die liberale Partei sehr ernst geworden sei. Mt der Judenpresse in Wien heult auch die übrige gesinnnngsverwandte Zeitungswelt Jammer und Elend

die Abgeordneten für ihre Mandate zittern und jeden Tag neue Abtrünnige; sich melden. Wie weit der Zersetzungsprocess der liberalen Partei noch gehen werde, kann niemand ' bestimmen.- Thatsache ist, dass sie vorerst' noch die Mehrheit besitzt, aber für die nächste Zukunft, sie zu verbürgen, wäre schwer. Die Cleriealen schöpfen Muth auch daraus, dass der Kaiser die Drahtkundgebung des Katholikentages in eigener Person beantwortete, während sonst in solchen Fällen bloß der Obersthofmeister im Namen des Monarchen

zuliebe herauf beschworen hat. Die Regierung ist jetzt auch klar über ihr Verhältnis zum Lande und zum Mon archen, und je früher sie die Consequenzen zieht aus den verschiedenen Kundgebungen, desto besser wird es sein für das Reich des hl. Stefan.' Man sieht daraus, welche Kraft in dem entschiedenen Auftreten einer katholischen Partei enthalten ist. ' > ^ ^ LyrAu u. Provinz- Nachrichten. (Jm Kath.-polit. Casino) wird am Dienstag, den 30. Jänner ein Unterhaltungsabend ver anstaltet. Da der vorigjährige

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 10.04.1902
Umfang: 8
in Krim. Als man in der „Brixener° Chronik' vom geschäftlichen Druck und Boycott schrieb, wollte man oer hiesigen altconservativen Partei einen Wink geben, dass man gar wohl die Mittel und Wege kenne, wie ihrerseits gearbeitet werde. Wir wollten dadurch jedem Bürger seine Stellung nahme zu den beiden katholischen Parteien er leichtern und besonders seine Wahlfreiheit. die kirchlich erseits gewährleistet und staatlich zugesichert ist, schützen. Nun hat sich aber besagte Partei damit nicht begnügt

dann für heute unsere Mappe. Der erste Fall betrifft einen Doctor der Medicin, welcher unserer Partei angehörte, jetzt aber alteonservativ ist. Eine Reihe von Zeugen kann es bestätigen, dass genannter Herr ein Hindemis der Erhaltung seiner Praxis darin erblickte, dass er eben unserer Partei angehöre. Er nannte unter anderem Klöster und Institute, in denen es ihm bei seiner dermaligen (christlich- socialen) Ueberzeugung schwer sei, Hausarzt zu werden oder zu bleiben. Einzelne Herren dieser Anstalten mussten

wir zum zweiten Beispiele über; es betrifft einen Schneidermeister. Er klagte einem Vertreter der christlichsocialen Partei seine Noth: er müsse ins neue (katholisch-patrio tische) Casino eintreten, weil er so nst von einem großen Institut keine Arbeit mehr bekomme? er spüre schon jetzt den Rückgang seines Geschäftes. Man rieth ihm, sich vom Felde des politischen Kampfes zurückzuziehen, bis wieder ruhigere Zeiten kämen. Er möge bedenken, dass es nicht nur alteonservative Hosen und Talare gebe

, sondern auch christlichsociale. Wir wollen ihn nicht boycot tieren; wenn man aber öfters mit solchen Mitteln die Leute abspenstig mache, werde es nothwendig, Aehnliches zu thun. Vielleicht täusche sich der Herr Meister über den Boycott, dem er ausgesetzt zu sein vermeine. Aber der Schneider meister blieb bei seiner Behauptung und trat nicht nur als Mitglied unseres Vereins aus, sondern stellte sich auch in die Reihen der Vorkämpfer für die alteonservative Partei, ohne wie sein Vorgänger den Wechsel seines politischen

Glaubensbekenntnisses öffentlich begründet zu haben. Ziehen wir den Schluss: Zwei Mitglieder der christlichsocialen Partei fühlten sich wegen ihrer politischen Anschauung geschäftlich bedrückt und dem Boycott ausgesetzt, sprachen sich in diesem Sinns aus, haben auch deswegen ihren Stand punkt gewechselt und sind alteonservativ geworden. Für deren Aussagen stehen Zeugen zu jeder Zeit zugebote. Ist also unsere Behauptung, „dass christlich social gesinnte Bürger dem geschäftlichen Druck u. Boycott ausqesetzt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 05.03.1907
Umfang: 8
strcmme Parteidisziplin zu halten und ausnahmslos für die Kandidaten der christlichsozialen Partei einzutreten. Ter Parteitag fordert die Presse auf, im Sinne der heutigen Beschlüsse vorzugehen. In den noch übrigen drei Bezirken ist die Stimmung und der Wille eingehend zu erforschen und dann jener als Kandidat auszustellen, für den die überwiegende Mehrheil der Wählerschaft sich ausgesprochen hat.' .Der Parteitag ladet die Konservativen Tirols ein, der christlichsozialen Partei bei zutreten

und zu be obachten.' „Ter Parteitag erklärt : Die christlichsoziale Partei ist nicht ausschließlich Partei eines ein- zelnen Standes; sie ist nicht Bauernpartei, nicht Arbeiterpartei allein, sondern eine Partei deS ganzen Volkes, aller von ehrlicher, körper licher oder geistiger Arbeit lebenden Berufs stände ; sie betrachtet cS als eine ihrer wich tigsten Ausgaben, die Arbeit deS christlichen Volkes und dadurch den Staat selbst vvn der wucherischen Ausbeutung durch daS meist jüdische Großkapital zu befreien

. Die Partei verlangt darum von ihren Abgeordneten, daß sie in und außer dem ReichSrat für die berechtigten Interessen aller Berussständc eintreten und die im Rahmen dcS christlichsozialen Programme? lernt und wenn euch das im Zivil von Nutzen ist, so soll eS uns Vorgesetzte freuen, wenn unsere Arbeit nicht umsonst war. Und wenn ich manchen von euch auch hie und da strafen mußte, glaubct mir, so war das etwa nicht auö persönlicher Abneigung oder aus Haß ge schehen, im Gegenteil, zur Wahrung der Dis ziplin

Em.BoScarolli in Schönberg, Johann Kathrein, Bauernrat in WennS, Pitztal, die Bauernbündler von Axams, die Mitglieder der christlichsozialen Partei in Oderpersuß, Benedikt Rainer, Pfarrer in Lberpeifuß, Pfarrer Raaß in Vomp, Anton Äiechl jun., Schlossermeister in Schwaz, Alois Grießer in Grinzens, Bauernbündler Alois „So, meine Herren, jetzt psüat enk Gott!' und will jedem noch die Hand reichen. „SerouS, laß dir's gut geh'n! Schreib amal!' „EchmeißiSu aussi, den Zivilisten!' scherzt ein anderer. .Du, i tät

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 28.11.1901
Umfang: 8
werden. Innsbruck, Ende November. Der Wahl aufruf des Sterzwger Parteitages leistet sich eine Beleidigung der Chnstlichsocialen, die bisher noch kaum beachtet wurde. Er vergleicht unsere Partei mit den Girondisten der französischen Revolution, den Vorläufern der Jakobiner, von denen ein nicht geringer Theil für den Tod des Königs Ludwig XVI. gestimmt hat. Also den Vergleich Weiter und conscquent aus geführt: Dr. Lueger, der vom heiligen Vater geehrte Bürgermeister von Wien, Haupt einer Revolutionspartei

! — Theologikprofessoren von Brixm, denen ein Mit glied des Kaiserhauses die Erziehung der ihm untergebenen Ordenselenker anvertraut, Glieder einer Partei, die gegen die bestehende Ordnung revoltiert, unter Umständen auch — ts.es, ns oon- Lseatur tolwm! — Ist eine solche Anrempelung der Christlichsoeialen vielleicht geschehen, um zu einem bekannten Schreiben aus Rom einen Commentar zu liefern? — Aber naMlich! Wenn selbst der heilige Vater wegen seines Rundschreibens „über die christliche Demokratie' sich von gewissen

mit ihrem Vertreter einverstanden oder nicht. Sind sie im vorliegen de» Falle nicht einverstanden, so werden sie sich bei einer anderen Wahl die Sache besser über legen und sich nicht mehr aufhetzen lassen; sind sie jedoch einverstanden, nun, dann sollte und könnte jedes Kloster eine Aushilfe verweigern, da ja andere Ortschaften, keine Städte, aber doch mit 600 Einwohnern, auch manchmal und mit ebensoviel Recht eine Aushilfe verdienten. So nützen national-liberale Abgeordnete den unteren Bevölkrungsschichten

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