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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1894
Umfang: 8
so enge verquickt, dass wir gar nicht hoffen können, die liberale Partei werde sich zur Bekämpfung des jüdischen Einflusses gebrauchen lassen, am allerwenigsten, wenn diese Partei auch künftig die größte des Parlaments bleiben wird. Im Kampfe gegen die Socialdemokratie scheint uns die liberale Partei ein sehr un zuverlässiger Bundesgenosse zu sein. Wer ist es denn gerade, ver die Arbeitermassen gegen uns aufhetzt? Doch der Judenliberalismüs. Und das Sympathisieren der tonangebendes jüdischen Presse

als mit diesen. Und was den Nadicalismus jener Partei anbelangt, so lehrt die Erfahrung, dass eine Partei umso gemäßigter wird, je mehr sie an Macht und Einfluss zunimmt. Das wären unsere Bedenken, gegen die im conservativen Grazer Organe entwickelten An sichten. Nach unserer Meinung sollen wir die liberale Partei in derselben Weise bekämpfen wie bisher. Hat sie noch Lebensfähigkeit — und wir unterschätzen unsere Oegner keineswegs dünn wird sie sich durch eigene Kraft behaupten, hat sie keine mehr, dann kann auch eine fremde Kraft

Seite Brixen, Freitag, „Brkxrnrr Chronik.' Z;. August ^89^. Nr. 70. Politische Rundschau. Oestcrreich-Mttgartt. „Conservative und Liberale', so überschreibt das „Linzer Volksblatt' einen Artikel, in welchem es der vor einigen Tagett gesungenen Lobeshymne des „Grazer Volksblatt' ans den Liberalismus entschiede» entgegentritt. Dieses sagt zu jenem Artikel des „Grazer Volksblatt' Folgendes: . „Mit diesen Ausführungen können wir uns in mehrfacher Hinsicht nicht befreunden. Sollen wir etwa für immer

mit der Socialdemokratie, es ist ja doch kein Geheimnis ! Die Behauptung, dass die Ge sellschaft in den Städten und Märkten, der Reich thum und die Intelligenz unentwegt auf Seite der liberalen Partei stehen werden, dürfte heute schon sehr anfechtbar sein. Was ferner die Deutschnationalen und Antisemiten betrifft, so ist ihrProgrannn im allgemeinen nicht schlechter, in vielen Punkten aber entschieden besser als das der Liberalen. Jedenfalls haben wir mit jenen mehr Be rührungspunkte

- rathsabgeordneten gewählt worden. Die „Kärntner Zeitung' fügt dieser Nachricht bei: Hoch die christliche Partei! Die „N. Fr. Pr.' bringt die Meldung so bescheiden, dass man sie fast über sehen muss, begreiflich!' . ' ' 's In Unterkärnten wurde der DeütHnationale Johann Tschernigg mit 161 von 165 Stimmen zum Reichsrathsabgevrdneten gewählt. Ungar». Das ungarische Magnatenhaus hält am 25. September seine erste Sitzung nach den Ferien ab. Auf der Tagesordnung dieser Sitzung befindet sich die Berathung der weiteren

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Seite 4 von 8
Datum: 04.10.1892
Umfang: 8
liberale Partei hat kein Schutzdach gegen den Sturm gehabt, darum suchte sie Schutz bei dem wett er kundigen Kronawetter. Ach, sie würden nicht bei sammenbleiben, wäre der Sturm nicht! Das hat man sehen können bei der Wählerversammlung in der inneren Stadt, wo der wetterharte Mann sich seinen liberalen Wählern vorgestellt hat. Er selbst, sagte er, habe seine Candidatur nicht aufgedrängt, sondern eine so intelligente Wähler schaft (bei der es Vermessenheit wäre, sich auf zudrängen

) habe ihn zu ihrem Vertreter gewählt. — Trotzdem habe aber die liberale Partei nicht kapituliert (weil er halt so eine Größe ist, wahr scheinlich !), beide Parteien seien darin einig, dass jeder Schritt des bereits Errungenen mit äußerster Mühe zu vertheidigen sei. (So groß die Gefahr, so gewaltig der Sturm.) Er selbst habe immer der freiheitlichen Richtung angehört (das der eine Regenschirm, der über beide Parteien ausgespannt ist). Aber nun kam der Mann schon ins Gedränge. Zuerst zog er los gegen die Hofministerien

Seite Brixen, Dienstag, Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Ein traulich Paar unter einem Regenschirm könnte man die Ver einigung der Deutschliberalen mit dem rabuli stischen demokratischen Kronawetter nennen. Der Sturm hat sie zusammeng ewettert. Der Sturm, den die Christlich-Socialen gegen die jüdisch-liberale Herrschaft erregt haben. In dem vornehmsten Stadttheil Wiens, „in dem hervorragendsten Wahlbezirk' der Reichshauptstadt wüthet der Simm, und die officiös-regiernngslüsterne

, er stelle ihn jedoch wegen seines freiheitlichen Sinnes als Kandidaten auf. Das ist die Geschichte von dem Kronawetter, dem letzten Nothhelfer der jüdisch-liberalen Partei in dem vornehmsten Stadttheil Wiens. Das hat mit ihrem Treiben die christlich-sociale Partei gethan. — Noch greller tritt dieses Missverhältnis aus einem anderen Berichte der „N. Fr. Pr.' zutage. Auch einige gewerbliche Wähler (wieviel, wird nicht gemeldet) hielten eine Wahlbesprechung, um gegen die Aufstellung eines clerical-feudalen

Ungarns der Huldigung des Revolutionärs entgegengewirkt habe.—Erfreulicher ist das Vorgehen eines Frauen Vereines. Katholische und calvinische Frauen hatten eine Versammlung und beriethen darüber, ob an einem Hospital barmherzige Schwestern angestellt werden sollten. Mit leidenschaftlicher Heftigkeit stemmte sich die calvinische Partei, an ihrer Spitze die Frau des gewesenen Ministerpräsidenten Koloman Tisza, gegen den Beschluss, aber sie unterlag. Mit mehr als 300 Stimmen siegten die wackeren

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Seite 4 von 8
Datum: 19.10.1894
Umfang: 8
. — Die „N. Fr. Pr.' füllte zu gleicher Zeit ihre Spalten (nicht weniger als sieben) mit dem Berichte über die Versammlung der Vertrauensmänner des deutschen Volkes (!) in Böhmen. Von den 800. Geladenen waren 300 „zahlreich' erschienen, um die liberale Partei, die immer Weh«., zu,,. zexbrKckM' begannt,- „Hoher zusammenzuflicken. Die Errichtung einerslovenischen Unterrichtsanstalt in Cilli wurde in langen Reden als Schmerzensanliegen der Partei behandelt. — Die Herbstsession des Abgeordnetenhauses ist am Dienstag eröffnet

der Clericalen. Die Liberalen hatten ihre Kraft offenbar sowohl im Kampfe gegen die Clericalen, wie gegen die Socialisten überschätzt.' „Das neue Wahlrecht hat die clericale Herrschaft nicht erschüttert, den Socialisten eine Genug thuung verschafft, den Liberalen aber einen furcht baren Schlag versetzt.' Seit 44 Jahren hat es für Belgien (d. h. für die liberale Partei) keinen verhängnisvolleren Tag gegeben als den gestri gen.' „Ein neues Belgien ist an Stelle des alten aus der Wahlurne emporgestiegen

des Wahlrechtes das gleiche Schicksal blühen würde? Man begreift das Interesse der Liberalen an der Coalition, die ihnen künstlich ein Dasein verschafft. Die „N. Fr. Pr.' gestattet sich folgende Aeußerung: „Die liberale Partei werde sich endlich entschließen müssen, aus ihrem Tabernakel, wo sie sich anbetete, herauszutreten und zum Volke zu gehen, wie es die Clericalen und Socialisten thun.' Rußland bereitet sich vor, die Mand schurei für sich zu rauben, wenn China zer fällt. — Jüngst wurden die Bauern

der ch r i st e n f e i n d l i ch e l i b e- rale Capitalismus in den Sand gestreckt worden ist. Hier in Wen ist er zuerst über wunden woxden, und unsex Sieg ist das Signal gewesen für den Befreiungskampf, zu welchem sich weit und breit das christliche Volk erhebt. Jeder Streiter, die Mannschaft und die Führer haben ihre Pflicht wacker erfüllt. Einer aber that und thut mehr als seine Pficht.' Dr. Lueger dankte unter brausendem Beifalls, und indem er der christlich-socialen Partei wünschte, dass sie siegest möge über Capitalismus, Judäis- mus

' jetzt, wo er sich eingelebt hat, umso wirksamer fungieren'. Die Coalition ist also jedenfalls nicht mehr als bloßer Nothbehelf anzusehen, wie anfangs die Parole lantete. - , Steiermark. Im Städtebezirke Bruck-Leoben wurde bei der Reichsrathswahl der liberale Candi- dat Lorber mit 767 Stimmen gegen den Deutsch nationalen Walz, der 687 Stimmen erhielt, ge wählt. Nach dem Grundsatze, der Liberalismus müsse vor allem gebrochen werden, scheint man nicht überall vorzugehen. — Was die Nieder lage der Liberalen bedeutet hätte

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Seite 4 von 8
Datum: 09.01.1894
Umfang: 8
.' Was in diesen Sätzen die „N. Fr. Pr.' den Parteien, „die nicht allen Schöpfungen des Constitutionalismus hold sind', zumuthet, beziehungsweise von ihnen als blanke Thatsache annimmt, ist nichts weniger als ein Aufgeben ihrer Grundsätze, ein Ablenken von ihrem Programm! Wenn die Coalition von der liberalen Partei durch dieselbe Brille betrachtet wird wie von dem führenden Organ, wenn also die liberale Partei von den Conservativen und Polen annimmt, sie seien durch die Coalition zur Ueberzeugung gelangt, dass

Seite q. Brixen, Dienstag „BriXVner Chronik.' 9- Jänner ^89^. Nr. Z. Politische Rundschau. Gesterreich-Ungartt. Der „A. P.-Ztg.' wird aus Wien, l. Jänner, geschrieben: Die Neu jahrsbetrachtungen der Blätter sind natürlich dem einzigen Gegenstande gewidmet, welcher sich seit November mit Ausdauer auf der Tagesordnung erhält: dem Regierungswechsel und der damit verbundenen Parteiengruppierung. Im allgemeinen gehen die Urtheile der liberalen Blätter über einstimmend dahin, dass es für die liberale

Partei besser geworden ist. Die „N. Fr. Pr.' fasst ihre spaltenlangen Betrachtungen in die Sätze zu sammen: „Das lässt sich dem verflossenen Jahre nachrühmen, dass es anders war als sein Bor gänger, dass Oesterreich aus dem öden, stets in sich selbst zurückkehrenden Kreislauf von Versuchen, die nach dem Fehlschlagen immer wieder frisch begonnen wurden, herausgekommen ist, dass eine neue politische Idee geboren wurde, und dass diese nicht der Laune eines schwärmenden Geisos, sondern Erfahrungen

ihr Programm nicht taugt, dann kann man sich allerdings nicht wundern darüber, dass die Coalition bei den Katholiken in immer größeren Misscredit kommt. Die „ N. Fr. Pr.' hat mit diesen Sätzen zweifellos die geheimen Gedanken der liberalen Partei verrathen, dieser selbst einen schlechen Dienst erwiesen. Denn so manchen conservativen Kreisen, welche heute der Coalition objectiv gegenüberstehen, weil der kmx xas des Grafen Hohenwarth anders nicht zu reparieren war, dürfte nun ein Licht aufgehen

seine Verfügung infolge einer Vorstellung Jaworskis erlassen hätte, kann man vermuthen. Dem Kaiser konnte ja dieses auffallende Zurückstellen zweier Kronländer selbst als ungerecht erscheinen. Con- sequenterweise können wir es unter dem Coalitions- ministerinm noch erleben, dass nicht nur der Finanzminister, sondern auch der des Innern Verfügungen erlässt, welche nur für jene Kron länder giltig find, welche zumeist liberale Ab geordnete wählen und liberale Landtagsmajoritäten haben. Oberösterreich

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Seite 2 von 8
Datum: 17.04.1891
Umfang: 8
dann in allen seinen Schattierungen die große conservative Partei. Als I. Vicepräsident des Clubs wurde Doctor Johann Rapp, als II. Vicepräsident Klaic ge wählt. Die katholisch-eonservative Gruppe hat auch noch den Prälaten Msgr. Karlon ans Graz in der sogenannten parlamentarischen Commission. Leider steht diesen erfreulichen Nachrichten die unangenehme Thatsache zur Seite, dass im Parla mente selbst die conservative Partei nicht mehr über die Majorität des Hauses verfügt, und dass daher vorerst an eine conservative größere

Action wohl nicht gedacht werden kann, was jedoch die katholischen Abgeordneten gewiss nicht abhalten wird, ihren bisherigen Standpunkt in principiellen wie materiellen Fragen nicht nur aufrechtzu halten, sondern auch energisch zu betonen. Hoffentlich wird die Einigung der Tiroler Abgeordneten in Einen Club in Wien auch dem Zwist im Lande selbst die Spitze benehmen. Gebe Gott, dass daraus dem Lande ersprießlicher Erfolg, der katholischen Partei dauernde Einigkeit erwachse! Politische Rundschau

. Oesterreich-Ungarn. Die Gemeinderaths wahlen im I. Wahlkörper Wiens sind, wie vor auszusehen war, liberal ausgefallen. Esgiengen aus der Urne 44 Liberale und nur 1 Anüsemit hervor. Eine Stichwahl ist in Hernals nöthig. Unter den Gewählten ist der bisherige Bürger meister Dr. Prix. Bis auf eine Stichwahl zählt der neue Gemeinderath 96 Liberale und 41 Anti liberale. Der Oberste Sanitätsrath stellte einen Ent wurf eines Jmpfgesetzes fest, beruhend auf dem Grundsatze der allgemeinen obligatorischen Impfung

von Oberösterreich betreibt gegenwärtig mit vieler Thatkraft den Plan der Errichtung einer medicinischen Hoch schule zu Linz, wie eine solche vom Landtage beschlossen wurde, um den Aerztemangel zu be heben. An die Regiemng ist eine Denkschrift abgegangen. In Böhmen geht man allen Ernstes an die Gründung einer katholischen Partei. Für die Zeit der Schulferien sino hiefür Berathungen katholischer Männer aus dem ganzen Königreiche in Aussicht genommen; wie Graf Erwin Schön- born im katholisch-politischen Vereine

für das Königreich Böhmen mittheilte, sollen auch Arbeiter zu diesen Berathungen eingeladen werden. Es besteht also die Absicht, auch die katholische Arbeiterschaft in den großen Organismus der katholisch-conservativen Partei einzubeziehen. Dem Gedanken solgt aber mit rühmlicher Entschlossenheit die That. Schon hat am 9. d. M. in Prag eine Besprechung stattgefunden, an welcher Vertreter des Clerns aus Prag und vom Lande, der „Brixener Chronik.' katholischen Presse und der katholischen Arbeiter schaft theilnahmen

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Seite 4 von 8
Datum: 15.12.1893
Umfang: 8
gegen ihn er heben. „Was wollen Sie,' sagte der Minister, „wenn Sie nicht — Kaiser und Reich unter stützen?' Man müsste eigentlich erwarten, dass der Minister sagte, „wenn sie uicht die liberale Partei unterstützen'. Die liberalen Blätter ver weisen darauf, dass im Anschlüsse der Deutsch nationalen an die Regierungspartei die liberale gekräftigt werden würde und ihre Stimmen die der Conservativen und Polen weit überflügeln. Kein Zweifel, von den Liberalen wird die gegen wärtige Cottstellation als überaus

über den Ausnahmszustand in Prag begonnen. 15 Redner sind gegen den Ausnahms zustand zum Wort gemeldet. Politische Rundschau. Gesterveich-Ungarn. Um die Deutsch nationalen wird von den Liberalen mit thränenfeuchten Augen und sehnsüchtigem Herzen geworben, dass es eine Art hat. Zuerst hat es Baron Czedik gethan, der liberale Landtagsab geordnete von Korneuburg, dann Graf Wurm brand, der neue Handelsminister. Czedik wünscht, dass die Deutschen Oesterreichs, wenn wieder ge- kämpst werden muss, vereint und mit der Kraft

es jetzt schon Zeit sei, und warnten davor, zu früh den General streik zu beginnen, dessen Missglücken ein großer Schaden sein würde. Im Frühjahre werde ja ohnehin ein Parteitag sein und darüber berathen werden. Aber andere wollten schon gleich Partei tag und Generalstrike eröffnen. Die Vorgänge in Frankreich werden gewiss nicht ohne Einfluss bleiben. Für den früheren Minister v. Zaleski foll nach Berichten aus Wien eine Vicepräsidenten- stelle des Verwaltnngsgerichtshofes neu geschaffen werden. Nimmt

sich aus wie ein Capitel „Lebens versorgung'. Böhmen. Liberale Blätter wissen zu melden, dass die czechischen Mitglieder des böhmischen Großgrundbesitzerclubs sich gegen den Beitritt ihrer Vertreter zur Coalition ausgesprochen und eine Resolution in Form eines Promemoria dem Hohenwarthclub zugesendet haben. Ungarn. Die Regierung bemüht sich an gelegentlich um die Reform oder Umgestaltung des Magnatenhauses, weil sie fürchtet, dass dieses nicht nach Wunsch an der Knechtung der katho lischen Kirche theilnehmen

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Seite 2 von 8
Datum: 17.08.1895
Umfang: 8
, des ersten unter den Bischöfen Ungarns. Die liberale Regierung und selbstverständlich auch die ganze liberale Partei rühmt sich des Wohlwollens des friedfertigen Cardinals, des Fürstprimas und Erzbischoses von Gran, Claudius Vaszary, welcher — angeblich aus Liebe zum Vaterlande — den dogmatischen Standpunkt gegenüber den kirchen^ politischen Gesetzen nicht angewendet haben will. Wir gÄen es gerne zu, dass der Fürstprimas von Ungarn gewisse Rücksichten auch der liberalen kirchenfeindlichen Regierung

in den übrigen Bezirken besondere Lust und Freude haben werden, die „schärfere Tonart' zu unter stützen. Der „Burggrfl.' handelt in einem Leitartikel über die Reichsraths-Ersatzwahl für Bozen-Meran- Glurns, die durch die Mandatsniederlegung des Freiherrn v. Widmann nothwendig geworden ist, und empfiehlt ein Zusammengehen der vereinigten eonservativen Partei und der chri st- lichen (so!) Gewerbepartei, da bei dem Zwiespalt in der liberalen Partei (Altliberale, Judenliberale und Deutschnationale) eine Aussicht

auf Erfolg sei. Ueber die Haller Gemeindewahlen ist jetzt das „T. Tagbl.' mit den „Jnnsbr. Nachr.' in Streit gerathen. Eine „liberale' Stimme aus Hall hatte sich nämlich verlauten lassen, dass der „Fort schrittler' Erler trotz des Verbotes des „T. T.' die Wahl annehmen solle, um seine Arbeitskraft als Führer der Minorität im Gemeinderathe zur Geltung zu bringen. Das „T. T.' meint aber im Ernst, die ganze-Haller Commune sei unrettbar verloren, wenn Herr Erler die Wahl nicht annehme

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Seite 3 von 8
Datum: 10.01.1901
Umfang: 8
nicht besonders erfreut sind, ist selbstverständlich, aber unbefriedigt treten Wir vom Kampfplatze auch nicht ab. Denn wenn wir das Wahlergebnis in den einzelnen Wahl orten durchblicken, dann sehen wir es deutlich, dass die christlichsociale Partei in Nordtirol bereits festen Boden gefasst hat, und dass kein Hochdruck imstande ist, unsere Partei zugrunde zu richten. Im zweiten Wahlgange haben sich die Gegner der Wahl zumeist enthalten; Herr Jörg hat in der Stichwahl acht conservative Stimmen verloren und fünf

zu nichts, und doch kamen sie von allen Ländern; ein Wort, und eine halbe Million Menschen sind da. Da war ein Leben in Rom rechts vom Tiber wie in einer Welt stadt ; der Papst erschien in seiner Gefangenschaft wieder einmal als Herrscher. Selbst Gegner des Papstes blieben staunend und nachdenkend vor dieser Erscheinung stehen. So schrieb z. B. der liberale Abgeordnete Chiesi im Mailänder »Lsoolo« zum 12. Oktober 1900: „Es gibt ein doppeltes Rom, eines links vom Tiber, eines rechts. Das erste hat man ungeachtet

für die „Neue Freie Presse'. Die czechisch-liberale „Politik' hielt der „Neuen Feien Presse' folgende Lection: „Wenn die ,N. Fr. Pr/ in ihrer giftigen Art das Manifest des conservative« Großgrundbesitzes bekrittelt, so wird das niemandem verwunderlich erscheinen. Es ist der zersetzende Geist dieses Blattes, der auch hier waltet, jener zersetzende Geist, welcher das liberale Deutschthum auf gerieben hat, und welcher nun auch in fremde Parteikörper einzudringen sucht. Aber er wird hier keinen empfänglichen

Niveau einer Partei, wie es der böhmische Großgrundbesitz ist.' Vorgängers, um der Welt dieses Schauspiel zu geben, das uns mit einemmale die Bedeutung und weltumspannende Macht des Papstthums zeigt: die Freiheit und Lebensfähigkeit in, der Kirche, die Katholicität derselben. Und könnte man es nur erkennen, wa? das Jubiläum sonst noch alles gebracht hat! Kostbare Lehren für Italien, wenn es darauf hören wollte. Rom kann nicht die Hauptstadt eines Landes sein, es gehört der Welt und dem Papste. Kost

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Seite 3 von 6
Datum: 06.02.1891
Umfang: 6
, welches die vorbereitenden Schritte zur Gründung eines katholischen Vereines mit dem Sitze in Brünn einzuleiten hat. — Aber auch liberalerseits ist man überall schon in voller Thätigkeit. Ein liberaler „Niederösterreichischer Partei tag' hat unter dem Vorsitze des Dr. Kopp in Wien stattgefunden, an welchem liberale Ver- und waren damit — zufrieden. Von einer Ver einigung mit Rom wollten nach Erreichung dieses Zweckes weder Zankov noch andere etwas wissen. Unterdessen war ein solcher neuernannter bul garischer Bischof

Ausgleichspunctationen sind; der Aufruf erklärt die Bereitwilligkeit der Jungczechen zu einem Ausgleiche mit den Deutschen auf Grund lage der vollständigen Gleichberechtigung, der Aufrechthaltung des „böhmischen Staatsrechtes' und der Unteilbarkeit Böhmens. In den letzten Tagen haben in Wien Be sprechungen hervorragender Katholikenführer statt gefunden, welche die Lage der katholischen Partei, die Schulfrage und die Einberufung eines Katho likentages betreffen. Der dritte österreichische Katholikentag ist für Jänner 1892 in Wien

in bestimmte Aussicht genommen. Das wäre wieder eine freudige Nachricht, wenn nur auch die That folgt. Im Kronlande Mähren fängt man sich katholischerseits mehr zu regen an. Am 27. Jänner fand im Brünner bischöflichen Valais eine ver trauliche Besprechung bezüglich oer Reichsraths wahlen statt, an der Bischof Dr. Bauer, Propst Landsteiner, Graf Spiegel und andere Persön lichkeiten der conservativen Partei Mährens teil nahmen. Nach mehrstündiger Discussion wurde ein Comite gewählt

calculieren, wenn man annimmt und hofft, dass das bul- garisch-schismatische National-Kirchenthum einem wissenschaftlichen, moralischen, dogmatischen und politischen Krach und Bankerott entgegengeht, wie unseligen Angedenkens der Altkatholicismus oder wie das heutige „ofsicielle, liberale Cnspi-Ztaken' und dann erst die Kirche mit ihrer kräftigen, rettenden Hand die Wi äisxsrsi (die venrrten 6. Februar 5395. Seite 3. Frankreich. In Paris gab es am 30. Jänner wieder Studentenkrawall. Eine Schaar

man 314 regierungsfreundliche Abgeordnete und 97 oppositionelle, worunter 60 Liberale, 30 Republikaner und 7 Carlisten. Portugal. Dort erhebt die Revolution ihr Haupt. Aus Lissabon wurde am 31. v. M. telegraphiert: Drei Regimenter in Oporto ver suchten eine republikanische Bewegung. Es erfolgte ein Zusammenstoß mit der Municipalgarde, welche der Regierung treu geblieben. Weiter wird fol gendes berichtet: Das amtliche Blatt veröffentlicht einen Erlass, welcher die Behörden ermächtigt, die Sicherheit

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 22
Datum: 18.02.1898
Umfang: 22
, als ich es im Interesse meines Vaterlandes für nothwendig halte. Ge ehrte liberale Partei! Wenn wir unser Volk nicht fremden Waffen ausliefern wollen, lasst uns alles, was wir zu Wahlzwecken bekommen haben, zur Unterstützung des Volkes verwenden. Mehr sage j ich nicht.' Rohonczy ist aus der liberalen Partei aus getreten und wird jetzt von der dies- und jen seitigen Judenpresse als verrückt (I) bezeichnet. Wir sind gespannt, welche Consrquenzen diese Enthüllungen nach sich ziehen werden. Bauernaufstand in Ungarn

. Am 20. No vember 1881 wurde Graf Kalnoky nach dem plötzlichen Tode des Barons Haymerle Minister des Aeußern. Er setzte die Friedenspolitik semer Vorgänger fort, festigte den deutsch-österreichischen Bund, schuf auch mit Russland bessere Be ziehungen. Sein Streben war mit Erfolg darauf gerichtet, jedweden Conflict zu vermeiden. Die Einführung der Civilehe in Ungarn stieß dort auf den vehementesten Widerstand, und die liberale Presse Cis- und Transleithaniens konstruierte daraus eine thätige Antheilnahme

durch Dinge, wie sie jener Adressent wurf, wie sie die Thätigkeit des Sprachenaus schusses ohne Mitwirkung der Deutschen sind. Feine Wirtschaft! Im ungarischen Abgeordnetenhaus machte der liberale Abg. Gedeon Rohonczy, der sich mit seinem Parteichef Banffy zerworfen, folgendes Geständnis: „Ich opfere mich um jeden Preis auf. Was ich jetzt sagen werde, davon verbiete ich jedem anderen Gebrauch Zu machen. Ich habe zu Wahl zwecken 5000 Gulden erhalten. Uebrigens ist dies nichts Neues. Jedermann weiß, dass

seit 1867 jede Wahl davon abhieng, wie viel Geld- die Geschicklichkeit des Ministerpräsidenten zu sammenzubringen vermocht hat. Ein charakter loser Mensch ist derjenige, der hievon später Ge brauch machen wird. Ich kann es thun, weil ich die Verantwortung hiefür trage. Diese Partei (die Linke) hat 3 Millionen Gulden für Wahlzwecks verwendet. Ist das nicht traurig? Ich bin ein Schuldner, aber nicht des Herrn Ministerprä sidenten. Er hat ja das Geld nicht aus seiner Tasche gegeben

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 18.04.1896
Umfang: 14
, 98 Liberale, 10 Karlisten, Wiedergewählt wurden die Herren Franz Engl, 2 Republikaner, 10 Unabhängige. 11 Wahlbe- Dirnberger und Rullmann; neugewählt zirke waren sehr zweifelhaft. — Die liberalen die Herren Dr. Kaltner, Stainer, Dr. Syl- . Blätter versichern, Sagasta, der Führer der vester, Dick, Janisch und Greimel. Die Liberalen, werde die Nichtanerkennung der katholisch-konservative Partei hat einen Wahlen in Madrid wegen angeblicher großer Sitz behauptet und einen gewonnen, die anti- .Wahlmißbräuche

verlangen, semitische Partei hat vier Sitze gewonnen und ! Der griechische Staatsmann Trikupis f. einen verloren und die liberale Partei zwei Sitze Der frühere griechische Ministerpräsident Tri- behauptet und fünf verloren. Zwei von den kupis ist in Cannes (Frankreich) am 12. d. M. Ncugewählten gehören keiner bestimmten Partei- gestorben. Diese-TodeSkunde kam ziemlich über- richtung nicht an. ' raschend. Erst vor einigen Tagen ist er in die Aus dem liberalen Musterstaate Ungarn, griechische Kammer

hat über Herrn v. Kotze Zimmerarrest Die Gemeindewahlen in Salzburg haben mit i verhängt. Um die Aufmerksamkeit von dem einer glänzenden Niederlage der Liberalen geendet; Duell möglichst abzulenken, war kürzlich berich- aber auch der bisherige Vizebürgermeister Dr. Po- tet worden, Frhr. v. Schrader sei nach England vinelli, der der antiliberalen Partei angehört,' gereist und auch Herr v. Kotze habe auf längere wurde im ersten Wahlkörper zum Falle gebracht.: Zeit Berlin verlassen. Thatsächlich hat Herr

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Seite 4 von 8
Datum: 21.12.1909
Umfang: 8
hat die liberale Partei ihre alte Stellung nicht mehr zu erringen vermockt. Der Schulkampf war vorläufig zu Guusteu des katholischen Volkes ent schieden worden. Wie in dieser Frage, so hat König Leopold II. auch zu der flämischen Frage, welche besonders seit dem Jahre 189-1 in den Vordergrund der inner politischen Fragen rückte, keine offenkundige Stellung genommen. Die flämische Frage wurde im Jahre 1898 durch die Gewährung der Gleichberechtigung an die Flamen etwas in den Hintergrund gedrängt. In dem Kampfe

zwischen dem Liberalismus und den katholischen Mehrheitsparteien nahm der König mehr eine vermittelnde Stellung ein, ohne sich jemals stark zu exponieren, wenngleich oft genug feine Vorliebe für die liberale Partei zum Vorschein kam. Dem Kampfe um die Verfassungsänderung, dessen erste Folge die Einführung des Pluralwahl rechtes l war uud der mit dem Proportional wahlsysteme des Jahres 1899 einen vorläufigen Abschluß fand, und den aus diesem Anlasse zutage tretenden revolutionären Bewegungen nnter der Ar beiterschaft

seiner kirchenfeindlichen Politik zu ziehen sich nicht scheute, indem es den Religionsunterricht aus den: Schulprogramme strich. Die diplomatische Be ziehungen zu Rom wurden abgebrochen und dem Nuntius die Pässe zugestellt. Es war dies die Ant des belgischen Kulturkampfs. Gleich wie in Deutschland erhoben sich aber auch hier das katholische „Brixener Chronik.' 21. Volk nnd seine Priester gegen diese freisinnigen Anmaßungen und so fegte der allgemeine Volks unwille 1^84 die liberale Regierung hinweg. Seit her

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Seite 4 von 8
Datum: 18.07.1893
Umfang: 8
, auch von den Bänken der freisinnigen Volkspartei, von den Bänken der Socialisten. Es sind eben demokratische Anschauungen, etwas, was mich nicht in Er staunen setzt, seit wir in der Zwischenzeit mit Emphase haben verkünden hören, dass die demo kratische Richtung im Centrum zunimmt, und dass man in der Umwandlung von einer confessionell- kirchlichen in eine politisch-demokratische Partei begriffen ist.' Gegen diese Aeußerung lege ich namens und im Auftrage der Centrumsfraction Verwahrung ein und habe in deren

Auftrag folgende Erklärung abzugeben: Die Centrums- fraction ist niemals eine confessionell-kirchliche „Brwener Chronik.' Partei gewesen. Wenn ihr dies in früheren Jahren fälschlich insinuiert wurde, hat sie jedes mal Verwahrung dagegen eingelegt. Der Schutz der Rechte der katholischen Kirche, gleichwie der übrigen anerkannten Religionsgesellschaften ist und bleibt stets eine ihrer vornehmsten Aufgaben, aber nicht die einzige. Die Erhaltung des föderativen Charakters des Reiches, der Schutz der bürger

gab ihm das Geleite auf den Bahnhof. Baiew. Bei den Wahlen zur Abgeordneten kammer, welche am 13. Juli stattfanden, wurden gewählt: 73 Centrum, 8 Bauernbund, 66 liberale Fraction, 2 gemäßigte Liberale, 3 Conservative, 1 Demokrat, 5 Socialisten. Ueberraschend war, dass Dr. Sigl zweimal durchgefallen ist: in Kel- heim und in seinem Heimatbezirk Landau. Das Centrum verlor sieben Sitze, gewann aber wieder zwei. Die Liberalen verloren vier Mandate an die Socialisten, eines an die Demokraten

, eines an den Bauernbund. Das Centrum zählt zwölf Geistliche. Das Gesammtergebnis ist in Anbetracht der Htztze in Niederbaiern, Oberbaiern und Unter franken verhältnismäßig günstig. Eine liberale, kulturkämpferische Mehrheit wird im neuen Land tage noch weniger möglich sein als im vorigen. In Würzburg haben die Rüstungen be gonnen, um die 40. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands zu einer solchen zu ge stalten, welche der hohen Bedeutung derselben und der äußerlichen Feier der vorhergegangenen Katholikentage

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Seite 2 von 8
Datum: 20.11.1900
Umfang: 8
und unserer Nation nicht viel gelegen, daher wollen wir denselben nicht mehr als unseren Vertreter im Reichsrathe.' Der nsttonallibersle Candidsk in Vüdkirvl. Man schreibt uns ausBruneck: Bei der Wählerversammlung am 10. November, in welcher sich der von den Liberalen und Deutschnationalen für die fünfte Curie in Südtirol aufgestellte Candidat Simon Zelger vorstellte, erschienen nur wenige Wähler: einige Beamte und Liberale und der Neugier halber, auch einige von der conservativen Partei; vom Clerus

' Rück ficht zu nehmen, wird die altconservative Partei leitung bei unseren städtischen Wählern kaum sehr großen Anklang finden. Dieselben find nicht in der Stimmung, beim Artikelschreiber des „Tiroler Volksblattes' ein Vernunftanlehen machen zu wollen. Wird der Vernunft- und nicht Stim- mun gs-Candidat für die dritte Curie doch noch Di Pauli heißen? Die Versammlung in Sk. Lorenzen lässt die „N. T. St.' nicht zur Ruhe kommen, was leicht begreiflich ist; sie kommen gegenwärtig überhaupt

reich besuchte Versammlung der organisierten christlichen Arbeiterschaft Merans beschloss nach längerer Debatte, bei den Wahlmännerwahlen für die fünfte Curie gemeinsam mit der con servativen Partei in den Wahlkampf zu treten. Man verlangte aber von Baron Di Pauli im Falle seiner Wahl, dass er mit den Wählern in Contact bleibt und für die Interessen des Arbeiterstandes, für das allgemeine und directe Wahlrecht, sowie für die Altersversorgung der Arbeiter und Privatbeamten eintritt. — Man darf wohl

. 4. Curie: zwei Eonservative. — In Sonnberg. 5. Curie: ein Deutschnationaler. 4. Curie: zwei Eonservative. — In Maishofen. 5. Curie: drei und in der 4. Curie drei Eonservative gewählt. — In St. Johann, Tirol, errangen die sechs Wahlmänner der katholisch» conservativen Partei in der 5. Curie den Sieg^ ebenso in der 4. Curie. — In Fusch giengen drei, in Niedernsill je zwei, in Piesendorf je drei Eonservative hervor. — In Radstadt wurden in der 5. Curie fünf Bauernvereinler, in der 4. Curie drei

Bauernvereinler gewählt. — In der Land gemeinde Saalfelden siegten in der 5. Curie die sechs gegnerischen Wahlmänner; in der 4. Curie die sechs Conservativen. — Untertauern wählte einen parteilosen Wahlmann. — Krimml wählte in der 5. Curie einen Conservativen, in der 4. Curie einen Conservativen und einen Bauern vereinler. — Mittersill wählte für die 5. und 4. Curie je drei Eonservative. — Brück wählte für die 5. Curie zwei, für die 4. Curie drei Liberale. —> Flachau wählte für die 5. Curie drei

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Seite 2 von 8
Datum: 08.03.1898
Umfang: 8
, als Gegner angesehen zu werden. Ueber die Art und Weise unserer Action und über die Theilnahme auf Seite der kon servativen Partei schreibt das „T. T.': „Ganz im geheimen, gerade wie in Kältern, veranstaltete nun der streitlustige Theil des hiesigen Clerus ein Massenaufgebot von bäuer lichen Wählern aus dem Burgfrieden von Brixen und Kranebitt, von kleinen Handwerkern, Commis, Schriftsetzern des Katholisch-politischen Pressvereins und verschiedenen NichtWählern. Dieser Landsturm hatte sogar einen Herrn

Lehranstalt, komm: der aus Scandal- sucht? Aus diesen Zeilen spricht eine echt liberale Großmannssucht, die sich erhaben fühlt über die „inissra oontribusus plsks'*); es zeigt sich jene den Semiten abgelauschte Methode, welche den Priester nur als einen mehr oder minder ge schickten Agitator hinstellen möchte. Hat einmal der Liberalismus die Gleichwertigkeit der Staats bürger im politischen Leben ausgesprochen, so soll in erster Linie der Liberale sie niemandem ab sprechen. — Es folgt mm del Bericht

seine Person und seine Partei, vorzüglich aber die Deutschnationalen in maß loser Weise an, geradeso, wie er dies auch <üus dem sogenannten christlichen Volkstag in Brixen und bei der hiesigen clericalen Wähler- Versammlung für Rohracher gethan. Damit die politischen Blößen, welche sich dieser Herr in Hülle und Fülle gab, ja keine gebärende Klarstellung durch Herrn Dr. Perathoner finden könnten, stellte sofort nach Beendigung seiner Rede der bereits erwähnte Herr Supplent den Antrag auf Schluss

, ja nicht Herrn Dr. Perathoner die Stimme zu geben, sondern dem Candidaten treuen Partei, um dük»^'''''ein k°» Verherrlichung des diesjährig? beizutragen. Ein Stmm d e en impertinenten diesen imper!imnt?Wwen x Ä^MHliche Komö^ Haber entfernten sich ^)ler m-t Herrn Dr.Per^ dich. im Sinne seiner VoraeseMen s „m. . - . der fortschrittlichen Partei in Bnx ^ *) Das mindere steuerzahlende Volk. existiert nicht, auch keine Literatur. Das einzige Buch in Abessynien ist die händschriftlich ver breitete Bibel

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Seite 4 von 8
Datum: 10.07.1894
Umfang: 8
Seite H. Brixen, Dienstag, „Brixenrr Chronik.' ^0. Juli 5894. Nr. ZZ. Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Die liberale Presse klagt anlässlich der jetzt in Niederösterreich sich vollziehenden Gemeindewahlen Wer den Rückgang der liberalen Partei, die in dem für die politischen Wahlen ausschlaggebenden dritten Wahlkörper fast überall unterliegt. So wurde auch in St. Polten der berühmte Sociologe und Theologie-Professor Monsignore Dr. Scheicher mit drei Gesinnungs genossen gewählt

. Dr. Scheicher, der bereits Land- tagsabgeordneter ist, bewirbt sich um das seit nahezu einem Jahre unbesetzte Reichsrathsmandat des Bezirkes St. Polten. — Auch in Kärnten, wo durch den Tod zweier, der liberalen Partei an- gehörigen Reichsrathsabgeordneten Ergänzungs wahlen vorzunehmen sind, hat die liberale Partei so geringe Aussichten, dass sie bis jetzt nicht ein mal Candjdaten aufzustellen vermochte. Sie ver liert in diesem Kronlande den Boden immer mehr an die wenigstens in wirtschaftlichen Fragen ent

eingestellt und viele Hunderte abgewiesen werden mussten. Infolge aller dieser Erscheinungen hat sich der liberalen Partei eine arge Beunruhigung bemächtigt, und der Vorstand der vereinigten deutschen Linken hat sich vertraulich an die Regierung mit dem Ersuchen gewandt, dem angeblich agitatorischen Eingreifen des katholischen Clerus Einhalt zu thun. Mit Ausnahme einer auf die antiliberale Presse bezüglichen Verordnung des Justizministers ist indes von Seite der Regierung, wenigstens so weit öffentlich

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Seite 4 von 8
Datum: 29.11.1906
Umfang: 8
.' hatte, soll bei einer bleiben. Darum müssen die Achtkronen-Männer zwei Stimmen erhalten. Und siehe da! Sie beantragten eine zweite Stimme für die Studierten und Halbstudierten; sie boten damit den Reichen, die Gelegenheit haben, zu studieren, dafür noch eine politische Prämie an; sie verlangten für die vielfach liberale Städte-Intelligenz ein politisches Vorrecht gegen über der noch immer sehr christlich gesinnten ärmeren Bevölkerung: nette Konservative! — Sie verlangten eine zweite Stimme für 35 Jahre alte, verheiratete

Schrott, sind Tirol auf- und abgewandert, um für das Pluralwahlrecht Stim mung zu machen und die Bauern gegen die Christlichsozialen als Anhänger eines sozialdemo kratischen Wahlrechts zu mobilisieren. Und nun kommt es auf, daß diese Agitation ebenso gegen den eigenen Klubobmann, gegen den Landeshauptmann, gerichtet war. Hat eine Partei, die nach außen solche Niederlagen sich bereitet, nach innen so zerfahren ist, überhaupt noch eine Bedeutung? Im Parlament wird den Konservativen die Bedeutung bereits

zu sein. Die nächste Zukunft gehört den Christlichsozialen, der Parteihader wird bald ein Ende nehmen. Der heiß ersehnte Frieden wird ins Land einziehen. Das hat der Sieg des gleichen Wahlrechts in der Parlaments-Sitzung vom 21. November getan. Aolltifcke Mundschau. Oesterreich. Ku§ üen velegationen. Beim Cerele, den der Kaiser nach der Begrüßungsansprache der Mitglieder hielt, entspann sich zwischen dem Kaiser und dem Delegierten Fink der christlichsozialen Partei folgendes sensationelle Zwiegespräch: „Ich freue

mich, Sie wiederzusehen; kommen Sie von Vorarlberg her?' Delegierter Fink: „Majestät, momentan ans Wien vom Reichsrat.' Der Kaiser: „Ihre Partei hat zum Zustande kommen der Wahlreform redlich viel beigetragen. Es war eine schwere Arbeit; das gegenseitige Entgegenkommen der Parteien war aber sehr nützlich.' Delegierter Fink: „Ja, Majestät, im X. Jahrg. Abgeordnetenhause wird hoffentlich die Wahl reform bald fertig, wenn nur das Herrenhaus keine Schwierigkeiten macht.' Der Kaiser bemerkte darauf: „Nein, nein

, es wird dort schon auch gehen.' — Dieser aufsehenerregenden Willens kundgebung des Kaisers, die zugleich verbunden war mit einem schmeichelhaften Lob der christlich- sozialen Partei hinsichtlich ihrer Haltung in der ganzen Wahlreformkampagne, wird große Be deutung beigemessen. Es darf wohl als ausge schlossen betrachtet werden, daß sich das Herren haus in der Wahlreformfrage mit der Aenßerung des Kaisers in Widerspruch setzen werde. Ungarn. Wenn jemand aus der Geschichte Ungarns der letzten Jahre den Schluß

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Seite 4 von 8
Datum: 12.06.1900
Umfang: 8
, auf die Einheit des Staates und die Größe der Monarchie bedachte Partei heraus kratzen möchte aus dem Grabe, das die Ver blendung der Regierungen ihr gegraben; aber dann wird es zu spät sein.' — Welch rühren der Grabgesang für den schmählich gefallenen Liberalismus in einem Blatte, das sonst nicht selten demselben das Sündenregister vorgehalten hat! — Wir quittieren das Geständnis, dass die liberale Partei im Grabe steht, und wünschen, die Erde möge ihr leicht werden! Sie wieder „herauszukratzen' wird wohl

, ms ob es sich um Kandidaten der eigenen Partei handeln würde'. Die «N. Fr. Pr.' klagt infolge dessen: »Die Zahl der eigentlich socialistischen Stimmen ist daher überraschend klein und relativ so unbedeutend, dass sich niemand dem Eindruck« verschließen wird, diese Wahl müsse erschlichen und gefälscht sein.' — In letzterem Stücke ist das gleichfalls judenliberale „Fremdenblatt' an derer Meinung. Es schreibt: „Die in den ein zelnen Bezirken von der christlichsocialen Partei erzielten Mehrheiten find derart überwältigend

, dass es thöricht wäre, Wahlpraktiken und Wahlmanövern irgendeinen maßgebenden Einfluss zuschreiben zu wollen.' Mit der „Arbeiter-Zeitung' wetteifert die „N. Fr. Pr.' in Heuchelei und Lüge. Eine Probe hievon: „Welche Anziehung sollten die Führer der elericalen Partei auf die Armen und Dürftigen haben? Niemals hat sich bei ihnen das geringste Mitgefühl für den harten Lebenskampf und für die Noth gezeigt. Von den Quellen der Bildung wollen sie gerade die Arbeiter ausschließen. Die reine Menschlichkeit

den berechtigten Wünschen der Arbeiterschaft eine legale Vertretung gewähren, nicht im Interesse der Partei, sondern im Gefühle für Recht. Am Wahltage der vierten Curie ist unsere Haltung von selbst gegeben. Wir dürfen unser Wahlrecht nicht zur Unterdrückung der Stimmen der arbeitenden Classen missbrauchen.' Eine gemeinere Heuchelei lässt sich schwer denken. Kein Wunder, dass die christlichen Ar beiter in ihrer großen Mehrzahl von den Juden- soci nichts wissen wollten. Hoffentlich gehen auch vielen

über die Christlichsocialen: „Pöbelpartei', „Finsterlinge', „Pflasterhelden' sind die Kosenamen für dieselben. Es jammert, dass die Hauptstadt des Reiches von der Re gierung „verschachert', dass „die einzig mögliche, staatserhaltende Partei, die Partei der Freiheit, des Lichtes, des Fortschrittes', ruiniert sei. Dann folgt noch die urkomische Drohung: „Jesuiten und Finsterlinge mögen heute jubeln in Oester reich; allein, es wird der Tag anbrechen, an dem manche Regierung diese so selbstlose, allzu selbstlose

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