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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 20
Datum: 04.03.1897
Umfang: 20
Prax- marer, in der IV. Kurie Ludwig Kögl, Hauserwirth und Johann Kostenzer, Gemeindevorsteher gewählt. St. Johann. 28 Febr. Von 305 Wählern er schienen 246, von diesen 246 erhielten die Konservativen 175, die Gemischtpartei 71. Die Wahl gieng ohne den geringsten Zwischenfall am 27, sowie am 26. Februar vor sich. Unter der gemischten Partei waren, Liberale. Deutschnationale und Sozialdemokraten. In Lienz sind nach einem gestern eingelangten Telegramm die Sozialdemokraten mit 48 Stimmen

in der Minorität geblieben, besonders Dank der energischen Arbeit des Schustermeisters Straganz. Feldkirch, 27. Februar. Heute hat die konserva tive Partei die alte liberale Hochburg Feldkirch bei der Wahl der V. Kurie erstürmt. Gewählt wurden mit 149 St. 8 konservative Wahlmänner gegen 132 liberale und 15 sozialistische Stimmen. Es herrscht großer Jubel. Dornbirn, 21 . Februar. (Nachtrag zur Wahl.) Erst gestern Abends konnte man das genaue. Stimmenverhältniß erfahren, das ich nun berichte. Markt: Konservative

Konservative, 164 Liberale, 91 Sozialdemokraten. I!. Sektion (Hatlerdors) 183 Kon servative, 34 Liberale, 34 Sozialdemokraten. 111 Sektion (Oberdorf) 204 Konservative, 74 Liberale, 29 Sozial demokraten. I V. (Haselstauden 103 Konservative, 16 Libe rale, Sozialdemokraten keine. Gesammtresultat von Dornbirn 754 Konservative, 286 Liberale und 154 Sozialdemokraten. Es herrscht großer Jubel! Die Stichwahlen in Wilten sind zu Gunsten der Sozialdemokraten ausgefallen, welchen, wie es scheint, Liberale

werden für die vorgeschlagenen Kandidaten Förg und Mahr stimmen ; aber auch erwarten, daß dieselben zur Bildung einer kathol. Partei von Unseligen sich herbeilassen. Kramsach, 27. Febr. V. Kurie: Johann Georg Stöger, 117, Franz Wolf. 117. Alois Kurz 113 Stimmen von 150 Stimmenden. IV. Kurie: Nikolaus Stöger, Vorsteher, 48, Joh. Nußbaumer, 1. Rath, 43, Peter Arzberger, II. Rath, 48, Josef Trag seil, Pfarrer, 41 Stimmen, von 55 Wählern. Münster, 27. Febr. Wahlergebniß am 26. Febr. In der V. Kurie erscheint Altvorsteher Johann

266, Liberale 164, Sozi 95. Hatlerdors: Konservative 183, Liberale 35. Sozi 34. Oberdorf: Konservative 204, Liberale 72, Sozi 28 Haselstauden: Konservative 103. Liberale 17, Soz. keine. — Alle Ehre den Herren Fabrikanten, welche ihren Arbeitern volle Freiheit ließen. Welcher Kontrast gegen Bludenz, wo man die Arveiter entläßt, wenn sie nicht liberal wählen. Zellberg IV. Kurie: Balthasar Ha as, Vor steher. Für die V. Kurie wurde zum Staunen der Leute

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Volksblatt
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Seite 6 von 12
Datum: 15.11.1902
Umfang: 12
Seite 6 Tiroler LolkSblatt. 15. November 1902 Letzte P-st. Bei den Großgrundbefitzwahlen in Salz burg drangen 5 Bauernbündler gegen die katho lisch-konservativen Kandidaten mit 11 Stimmen Majorität durch. Der Salzburger Landtag zählt jetzt 11 Konservative und 17 liberale Gegner. Der Landeshauptmann wird infolgedessen aus der liberalen Partei genommen werden. Jetzt können die Liberalen, die im Nörgeln Meister sind, zeigen, was sie leisten können. Der „alte Säbel' ist bereits in die Hände

nichts, hob hervor, was für Gesetze durch die An träge der konservativen Partei geschaffen wurden, brachte ziffernmäßig zur Darstellung, wie sich die Einnahmen und Ausgaben des Staates, seit die liberale Herrschaft sich verminderte, gebessert haben, beleuchtete durch Prototollauszüge und beglaubigte Nachweisungen, wie gerade für den Bauernstand viel getan wurde, so z. B. Grundsteuer, Abschreibung der Grundsteuer durch Elementarschäden und Grund- . steuernachlaß, speziell für das Land Tirol und ge dachte

Tiroler Landtags session und bedauerte, daß nicht mehr geleistet werden konnte, da die welsche Autonomiefrage die meiste Zeit in Anspruch nahm, wies aber mit aller Energie den immer gemachten Vorwurf, die Kon servativen haben im Landtage nie viel geleistet, zu rück. Er kam zurück aus das, was durch die kon servative Partei geschaffen wurde, wie z. B. Hypo thekenbank, Höserrecht, Raiffeisenkasse, Heimatsrecht u. f. w. Auch habe die konservative Partei stets eingesehen, daß der Bauernstand, wie er heute

steht, ein Stand des Kampfes sei, der mit Müh salen und Entbehrungen verbunden ist, und die konservative Partei sei auch immer bereit gewesen, dem Bauernstande zu helfen, wo sie nur konnte. Herr Abgeordneter schloß mit den Worten der Hoffnung, er wünsche nur, daß der Landtag sich lästige, einige, fest erstehen möge zum Wohle des Vaterlandes Tirol. Nachdem der Herr Obmann den Dank für die so gediegenen Ausführungen dem Herrn Abgeordneten erstattet hatte, wurde die Debatte über diesen Gegenstand

der Rede eröffnet. Da sich niemand zum Worte meldete, wurde dem Herrn Pfarrer Schrott das Wort erteilt. Herr Pfarrer Schrott stellte sich der Versammlung vor, schilderte in humoristischer und doch zu Herzen dringender Weise seine Vergangenheit als Bauern sohn von Lajen, und sprach, daß er ganz gut ein sehe, wo den Bauern heute der Schuh drücke. Er behandelte die letzte Reichsratssession, kam auch aus den Vorwurf zu sprechen, der der konservativen Partei immer und immer gemacht wird, sie arbeite

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1907
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt 1. Mai 2907 Programmatisches und Taktisches aus der christlich-sozialen Partei. Unter diesem Titel erschienen in den „N. T. Stimmen' zwei Artikel, die in ruhiger Sachlichkeit aufklärend über den politischen Unfrieden im Lande wirken können. Es ist gut, wenn die weitesten Kreise im Lande von diesen Ausführungen Kennt nis erlangen, weil sie Gegenstände und Prinzipien- sragen erörtern, die den Kernpunkt unserer Diffe renzen bilden. Die trefflichen Erörterungen ver

für ihre Partei agitieren zu können, und eines fürWien, um im christlich-sozialen Reichsratsklub vollwertige Mitglieder zu sein', hat berechtigtes und nachhal tiges Aufsehen gemacht. Mit Recht wurde den Christlich-Sozialen das Unehrliche und Irre führende eines solchen Doppelprogrammes vor gehalten. Wir verlangten, daß auch die christlich soziale Reichspartei das christlich-soziale Tiroler Programm annehme und zu vertreten verspreche, und wir verlangten weiters, daß die christlich-sozialen Wiener Führer

Verlautbarung erfolgt. Wiederholt haben Wiener Führer während des jetzigen Wahlkampfes in Tirol große Reden gehalten; aber irgend welchen Erklärungen bezüglich des Doppelprogrammes ist man sorgsam aus dem Wege gegangen. Während sowohl die Tiroler wie die Wiener Führer der christlich-sozialen Partei den Vorwurf des unehrlich ausgespielten Doppelprogrammes auf sich sitzen lassen müssen, gab es in der christlich sozialen Tiroler Presse doch ein paar schüchterne Versuche der leidigen Sache näher zu treten

, wenn man sie im Wiener Klub nicht gelten läßt? Was nützt das schönste Ziel, wenn es im Wiener Klub nicht einmal genannt, beileibe denn angestrebt werden darf? Was nützt das schönste Tiroler Programm, wenn die Abgeordneten dasselbe im Klub und im Reichsrat sorgsältig in der Tasche behalten müssen?! 2. Der Leitartikel der „Brixener Chronik' klammert sich an eine Erklärung des Hofrates Geß mann auf dem christlich-sozialen Reichsparteitag. Diese Erklärung lautete: „Die christlich-soziale Partei ist eine christliche

Partei. Das Christentum, das unter den Kultursaktoren des deutschen Volkes von jeher eine so hervorragende Stellung eingenommen hat, muß trotz der wütenden Angriffe unserer unter jüdisch-freimaurerischer Führung stehenden Gegner als heiliges Erbgut der Väter unseren Kindern und Kindeskindern... unvermindert überliefert werden.' Mit dieser Erklärung des Hofrates Geßmann ist der Verfasser des Leitartikels vollauf befriedigt. Wir gestehen, daß wir ihn um seine wirklich heroische Genügsamkeit beneiden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.06.1894
Umfang: 8
, da man es an der maßgebendsten Stelle sehr wohl gewürdigt hat, dass dieselbe bestenfalls ein Ministerium zustande bringen könne, dass aber dieses die Dauer einer Eintagsfliege haben würde. In dieser Hinsicht hatte die liberale Partei eine ernste Gegnerschaft nicht zu besorgen, allein, es schien nicht gleich- giltig, wer aus ihrer Mitte mit der Führung der Geschäfte betraut ist. Zuletzt spitzte sich die Frage so zu, ob in dem reconstruierten Cabinet Wekerle für Justizminister Szilagyi, dem eigent lichen Träger der ganzen

Seite q. Brixen, Freitag, „Brwsnsr Chronik.' ;5. Juni ^89^. Nr. HZ. Politische Rundschau. Gesterreich-Uttgavtt. Der Ausgang der Ministerkrise in Ungarn, der Sieg des Mini steriums Wekerle-Szilagyi hat- die liberale Presse in Oesterreich in die tollste Freudenlaune ver setzt. Das wirkt auch bis in die Provinzen. Und weil die Civilehefrage und der Kossuth-Rummel, die zur Krisis geführt haben, so wichtig seien, so kann man daran den Gehalt und die Färbung gewisser Blätter beurtheilen. In Tirol

sich von einem Kampfgenossen nicht leichten Herzens trennen werde, galt vorneherein als sicher, und wenn das dennoch in letzter Stunde geschehen sein sollte, so war eben jene Erwägung maßgebend, die von Szilagyi selbst so heftig betont wurde, dass einer Partei, welche wirklich liberal ist, Principien über die Personen stehen müssen. Allerdings wäre es wünschenswert, dass dieser Gedanke, an dessen Berechtigung nicht zu mäkeln ist, allenthalben Anklang finde.' Der Grundsatz, dass Principien über die Personen stehen müssen

, wäre auch gewissen so genannten Couservativen und deren Leibblättern sehr zu empfehlen. Eine Illustration zu obigem Grundsatze: ?rmeiML obsts, liefert auch Folgendes: Be kanntlich istderosfieiösen „Presse' das inhaltschwere Wort entschlüpft: Dem Grafen Khuen habe das am meisten geschadet, dass er im Gerüche stehe, die Korruption (feile Bestechlichkeit) zu verschmähen und zu bekämpfen. Das heißt, dass er nicht nur liberale Gesinnung, sondern auch reine Hände verlange. Wahrlich, ein gar merkwürdiger

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 21.05.1901
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 61. Dienstag, „Brixener Chronik.' 21. Mai 1901. K°hrg, XIV, Politische Rundschau. Die Deutsche Volksxsrlek hat seit ihrem Bestehen immer ihren Antisemitis mus betont; dieser war ja auch der Hauptunter, schied gegenüber der altliberalen „Deutschen Fort schrittspartei'. Jetzt aber ist die Deutsche Volks partei auf dem besten Wege, wieder die alte liberale Partei zu werden, der ihre Väter an gehört haben. Ein echtes Judenblatt, die Wiener „Ocherr. Volksztg.«, ist ihr Organ geworden

, in welchem besonders ein Hauptfeind der Christ lichsocialen, Abgeordneter Völkl, sein Licht leuchten lässt. Das Organ des „Deutschen Volksvereins' in Wiener-Neustadt, das dem Abgeordneten Kienmann nahesteht, hat nun vollends den Anti semitismus der Deutschen Volkspartei für ab gethan erklärt. ES schreibt: .Eine große Wendung und Wandlung ist auch in der Deutschen Volks partei, die aus den deutschnationalen Stürmern hervorgieng, eingetreten. Sie hat endlich die Eierschalen des Antisemitismus abgestreift

. In dem sie den letzten Rest des schon lange ver schämten Antisemitismus abschüttelt, ist sie aus einer reactionären Gruppe zu einer wirklich frei sinnigen Partei geworden. Ihre hervorragendsten Führer haben schon vor zwei Fahren zugestanden, dass der Antisemitismus für sie ein überwundener Standpunkt sei, und dass nur die großen, aber tiefsten Schichten ihrer Partei noch mit dieser Kinderkrankheit behaftet seien.' — Es wird sich nun fragen, ob die Wählerkreise dieser gegenwärtig noch stärksten deutschen Partei

hiemit einverstanden sind, und ob sie ihr nicht das Schicksal der altliberalen Partei bereiten werden. Der neueste Seandal in Serbien. Serbien hat in den letzten Jahrzehnten der Welt öfters merkwürdige Ueberraschnngen ge boten. Die neueste Tragikomödie stellt aber wohl alles andere in Schatten. Im letzten Jahre hat bekanntlich der junge, 24 Jahre alte König Alexander sich in den Kopf gesetzt, die circa zehn Jahre ältere Jngenieurs-Witwe Draga Maschin zu heiraten. Er hat sich über alle Hindernisse

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 04.12.1894
Umfang: 8
Seite 6. Brixen, Dienstag, „VLwenvr Chronik.' Nr. 97. Hassauer. „Den Ausschlag gab,' so bemerkt selbst das „Tiroler Tagblatt', „die Wahl in Hall, wo die liberale Zweidrittel-Majorität des Jahres 1889 durch eine clericale Majorität von 24 Stimmen ersetzt worden ist. Hall ist aus einer entschieden liberalen eine ent schieden rlerirale Stadt geworden.' — Es fehlt nur noch, dass das liberale Blatt auch schon gleich erklärte, was die Wähler von Hall in das christliche Lager getrieben. Die Antwort

ist ja leicht. Die Friedhofsfrage, die liberale Wirtschaft des Haller Gemeinderathes haben ihre Wirkung gethan. Die Haller Friedhofsfrage ist, wie sich jetzt deutlich zeigt, eine Parteisrage ge wesen. Und die Landtagswahl hat der Haller Bürgerschaft die erste Gelegenheit geboten, die rechte Antwort auf das Cliquewesen der Gemeindestube zu geben und den Dank für die schnöde Behandlung, die der Petition der Bürger schaft zntheil geworden ist, abzustatten. Da dies so unzweifelhaft vorliegt

, wird man es uns nicht verübeln, wenn wir den Haller Friedhof-Artikeln unseres Blattes einen Theil jenes Erfolges zu messen. Vielleicht ist die Angelegenheit der Inns brucks Trutzschule auch so ein Mittel, in die liberale Zwingburg der Landeshauptstadt eine Bresche zu schießen. (Bezirks-Krankencasse Brixen.) Die für Sonntag, den 2. December anberaumte außer ordentliche Generalversammlung konnte wegen Mangel an Theilnahme seitens der Delegierten nicht abgehalten werden. Bekanntermaßen sind auch Wochentags-Abende geeigneter

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 14
Datum: 27.11.1902
Umfang: 14
in die Welt hinaus. Nun ist aber im Gerichtssaal ziffermäßig nachgewiesen worden, daß von den 34 wegen Wahlschwindeleien Verurteilten 32 waschechte „Genossen' und Juden liberale waren, und nur zwei gehören der antisemitischen Partei an. — Diese höchst inter essante Statistik wud natürlich von den liberalen Blättern unterschlagen. Die Volksschule in der Schweiz. Mit 256000 gegen 78 0Z0 Stimmen hat das Schwerzervotk in der Volksabstimmung am 23. Nov mber den neuen Veifafsnngsartikel an genommen

erklärte in der .OstoeutsAm Rundschau', daß er von der Hsrausgeberschafr des Blattes zurücktrete. Das Blatt sei mit dem 23. November in das Eigentum Josef Fabers übergegangen. Gegen die Kaiserhymne «Gott er halte!' hat im ungarischen Parlament am 22. No vember der Kosslthianer Barabas heftig los gezogen: angesichts des ganzen Parlaments könne er namens seiner Partei auf Eyrenwort schwören, daß seine Partei auch bei der Anwesenh it des Königs auf das energischeste gegen das Spielm der Kaiseihymne

in Europa ist die Rückkehr nach Südafrika verboten; auch E Präsident Steijn, der noch immer k ank ist, darf nicht zurück. Der Delegierte Wolmarans hat sich nun ohne Erlaubnis eingeschifft, um zu Provieren, was die Engländer mit ihm tun werden. Ein katholisch es Zetttrum in Eng. land. Am 20. November fand in London die erste Versammlung der katholischdemokratischen Liga statt, deren Ziel die Bildung einer katho lischen Partei nach dem Muster des deutschen Zentrums sein soll. Die Liga

und Zank entsteht, durch welchen die Religion Schaden leidet. Nun sage und früge ich: Wenn eine Partei einem Großteil der Wähler nicht mehr entspricht, so gibt's Zank und Streit und es ist kein Zweifel, daß der Bischof das Recht, mitunter sogar die Pflicht hat, sich ins Mittel zu legen. Hat er aber auch das Recht, wie der „alte Säbel' behaupten möchte, zu sagen: „Ihr Unzufriedenen habt ein fach zu schweigen und den andern zu folgen' ? ? Ich glaube, ein weiser Hausvater wird nicht, wie es im „alten

Säbel' steht, fragen: „Wer hat angefangen?', sondern er wird fragen: „Was ist geschehen?' Er wird beide Teile zur Ver antwortung ziehen und nur dadurch den Un frieden zu heben imstande sein. Nach den ganz unzweideutigen Darlegungen des „alten SabelS' kann der Bischof bei Streitigkeiten kurzweg be fehlen: „Ihr habt dieser Partei anzugehören, ihr habt diesen Abgeordneten zu wählen.' Kurz, er hat den politischen Part.eistanspunkt seiner Diözesanen zu bestimmen. Halten wir daneben, was vr. Huris vanomoi

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 17.08.1894
Umfang: 8
- candidatnr die nöthigen .Säfte gelassen hat. Bedarf es noch eines deutlicheren Fingerzeiges^ dass es mit Aussichten auf einen Aufschwung - oder gar auf eine Wiedereroberung verlorenen Besitzes für die liberale Partei, wie solcher von den Worthelden derselben dem zusammengeschmol zenen Anhange in Aussicht gestellt wurde, definitiv zu Ende ist? Besonders erfreulich ist es aber, dass in Kärnten,. jenem Lande, welches dem Liberalismus sich so recht von Grund ans er geben zu haben schien, der Widerstand

ergebenst ein der Mandatar. Aus Körnten, 14. August. (Kein libe raler Caudidat mehr zu finden.) Das ist der deutlichste Beweis einer absterbenden poli tischen Partei, dass sich kein Mann von einigem Selbstvertrauen mehr dazu herbeilässt, ihre Grund sätze in der Oeffentlichkeit zn vertreten. Der maßen abgewirtschaftet hat die judenliberale Partei in Oesterreich, dass nach dem eigenen Geständ nisse der Parteiblätter sich absolut kein Candidat für den unterkärntnerischen Wahlbezirk

, der bis jetzt unbestrittene Domäne der Liberalen war, finden lässt. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Die Liberalen schieben es auf Sommer hitze und Bequemlichkeit, dass dieser fern.'von Wien gelegene Bezirk aufgegeben wird,- aber es ist nicht die Wetterschwüle der äußeren Luft, denn die Coalition hat ja nach Möglichkeit der hinsiechenden liberalen Partei wieder auf die Beine geholfen, sondern es ist die eigene Ge brechlichkeit des greisenhaften Liberalismus, welche ihm nicht einmal mehr zur That einer Wahl

, sterben ab, und von der heran wachsenden Jugend gibt sich niemand von Talent und Charakter dazu her, einer Partei mit dem Todeskeime im Herzen seine Kraft zu- leihen. Das ist der Untergang des politischen Liberalis mus. Wenn es nur mit dem wirtschaftlichen auch schon so .weit wäre! >>. ' > ' Kleine Chronik. (Die Wiener Socialistenführer) beziehen jährlich folgende „fixe Gehalte' im Dienste ihrer Partei: „Genosse' Dr. Adler fl. 2500, „Genosse' Radimsky fl. 1080, „Genosse' Bretschneioer fl. 1080

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 04.05.1907
Umfang: 12
Seite 4, Nr. 54/65, Samstag, „Brixener Chronik.' 4. Mai 1907. XX. Jahrg. Politische Rundschau. Oesterreich. ein aeutlch.ttchechjsch.polnilcher Mo« in «us- Acht. Letzte Woche erschien im „Linzer Volks blatt' ein Artikel, in welchem auf Grund ver schiedener Vorgänge die Vermutung ausgesprochen war, daß eine liberale Mehrheit im nächsten Abgeordnetenhause zwischen liberalen Deutschen, Tschechen und Polen bereits gebildet und ein Kabinett Derschatta im Anzüge sei. Die deutsch nationale Presse

seÄes Amtes in Galizien vorgestellt und den Polen die tiefsten Komplimente und glänzendsten Versprechungen gemacht. Wie man die Tschechen gewinnen will, sieht man nur zu deutlich an den PrAger Kaisertagen. Und wie seinerzeit der einstige konservative eiseme Ring gegen den Juden- > liberalismus gegründet war, würde die liberale deutsch-tschechisch-polnische Majorität die Wieoer- aufrichtung des Judenliberalismus bedeuten. Daß das Deutschtum dabei beträchtlichen Schaden nehmen würde, liegt

für die Aufmerksamkeiten aus, deren Gegenstand er war. Der König trank auf das Gedeihen der französischen Nation. Montenegro. Sie Revolution im canäe äer „schwarzen Verge'. Im Lande der Hammeldiebe, das noch nicht lange eine Verfassung hat, geht alles drunter und drüber. Eine radikale Partei stachelte fort während zur Revolution auf. Das neue Kabinett Tomanowitsch ließ nun, nachdem es die Druckerei des Organes der radikalen Nationalisten „Naradno Mifao' in Niksitsch durch Militär hatte zerstören lassen

, auch die zweite in Podgoritza befindliche Druckerei dieser Partei durch ein verstärktes Bataillon nehmen und zerstören. Das Druckerei personal verteidigte sich, so daß mehrere Tote und Verwundete am Platze blieben. In ganz Montenegro herrscht ungeheure Aufregung. Die drei größten Stämme Wassojewici, Bjelopawlici und Kutschi empörten sich. Die Wassojewici und die Kutschi hielten in Andrjewitza eine bewaffnete Versammlung ab und beschlossen einen Marsch nach Eettinje. Fürst Nikolaus ließ das Stand recht

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
Seite 2. Nr. 64/65. Samstag, „Brixener Chronik.' 29. Mai 1909. Jahrg. geschieht, eine durchaus moderne und im wahrsten Sinne vorzügliche Richtung einschlagen. Nicht geringer ist der Erfolg, den die christlichsozale Partei in Oberösterreich davon getragen hat. Früher waren die Freisinnigen daselbst so stark, daß sie. obgleich in der Minorität, doch bei jedem Anlasse hindernd auf die Ver waltung des Landes Einfluß nehmen konnten. Die christlichsoziale Partei, welche bei den letzten Wahlen

verdoppelt. Sie verfügen nun übex 18 Mandate, haben also die Hälfte der in diesem Wahlgange neu hinzuge kommenen Wahlkreise erobert. Die Städtebezirke konnten die Freiheitlichen diesmal noch behaupten. Doch zeigte sich auch hier, daß der christlich soziale Reformgedanke bereits festen Fuß gefaßt hat und die herrschende Partei in ihrem Besitz stande ernstlich bedroht. Eine Zusammenstellung sämtlicher, der christlichsozialen Partei angehörigen Landtags abgeordneten in den deutschen Alpenländern, ergibt

bereits dermalen die überaus stattliche Ziffer von 230 Landboten. Es existiert keine zweite Partei, die auch nur annähernd auf eine gleiche Stärke in den Landesvertretungen hinzu weisen vermöchte. Nehmen wir nun noch die Tatsache hinzu, daß die christlichsoziale Partei auch im Reichsrate die stärkste und unter allen bürgerlichen Parteien gewiß die am besten organi sierte ist, so zeigt uns dieses Bild die ganze politische Bedeutung dieser Partei im Staate. Wer immer an der Spitze einer österreichischen

Regierung stehen wird, muß diese Tatsache voll und ganz in Rücksicht ziehen, will er überhaupt ernst genommen werden. Er wird dies aber um so mehr tun müssen, als gerade die christlich soziale Partei als eine staatserhaltende, ja als die Staatspartei Kai' exoeliLn mit Rücksicht auf ihr Programm bezeichnet werden muß. Dazu kommt noch, daß sehr zum Unterschiede von den übrigen politischen Parteien in der christlichsozialen Partei die Mäßigung der Aspirationen auf persönlichem Gebiete der hervorstechendste

Grundsatz ist. In der christlichsozialen Partei herrscht die An schauung, daß eine Regierung nicht unter dem Gesichtspunkte der Beteilung mit Portefeuilles, sondern nur nach ihrer Leistungsfähigkeit für das allgemeine Volksinteresse beurteilt werden muß. Und so hat sich gerade die christlichsoziale Partei, obwohl sie die stärkste unter allen parla mentarischen Fraktionen ist, was die Beteiligung an der Regierung betrifft, immer der größten Bescheidenheit befleißigt, nur von dem einen Gesichtspunkte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 08.01.1910
Umfang: 12
«eit» 2 .D « r » i r » ! » »' LamStag, 8. Jänner 1910 .Ich würde mich nie im deutschen R e i ch Z t a g e e i a er katholische» Partei angeschlossen habe», weil ich fest zu dem Grundsätze stehe, daß die Parität unter den verschiedenen gesetzlich anerkanmen Konfessionen öffentliches Recht in Deutschland ist' — so hat Bischof Ketteln: sich einst geäußert über seinen An schluß an die ZeutrumSpartei. Wenn er weiter sagt: .Ich kann in diesem Falle ohne Anmaßung und ohne Furcht eines Widerspruchs

im Namen aller meiner Fraktion«genofsen sprechen,' so bestätigt da« die Wirklichkeit vollends. Alle Redner der Partei haben einmütig, oft in recht scharfen Worten, wo immer die Gelegenheit sich bot, die Behauptung, das Zentrum sei eine konfessionelle Partei, mit allem Nach druck als falsch zurückgewiesen. Und — was um so schwerer in die Wagschale fällt — auch jene Mitglieder der Partei, welche einst der .katholischen Fraktion' im preußi schen Adgeordnetenhause angehört hatten und bei denen

. Und eL erschien in der parlamentarischen Arena die politische Zentrumspartei. Wenn der hervorragend scharfsinnige Bischof W. I. v. Ketteler seinerzeit die Bildung einer konfessionellen Partei für die Katholiken Deutsch lands auS dem Grunde perhorreSzierte, .weil die Parität unter den verschiedenen gesetzlich anerkannten Konfessionen öffentliches Recht in Deutschland ist', so muß man gestehen, daß die Verhältnisse in Oesterreich nicht anders liegen, denn auch hier ist die Parität der Konfessionen leider schon

über ein Halbjahrhundert gesetzlich festgelegt. Tai .Zentrum', eine im vorigen Jahre gegründete, hervorragende Wochenschrift der ZentrumSpartei in Deutschland, schreibt: .In den kirchenpolitischen Kämpfen hat die ZentrumS- partei nie sogenannte „klerikale', sondern stets echte VolkSpolitik entsprechend unseren modernen deutschen Verhältnissen getrieben: sie hat nie versucht, die Staatsbürger in mittelalterlicher Auffassung kirchlichen Organen zu unterstellen.' um alles Ansehen bringen mußie. Denn vuse „fabienden

, Wenn aber der Liberalismus die Staatsgewalt zu Singriffen in kirchlich» Dinge mißbrauchte, hat die ZentrumSpartei energisch ihr Veto ein gelegt, wa» ihr dann allerding» seitens der Liberalen die Bezeichnung al« .katholische Kon» fessionSpartei' eintrug. Ebenso steht eS mit der christlichsozialen Partei in Oesterreich, die, wenn sie auch nicht eine konfessionelle Partei ist, im gegebenen Falle, d. h. wenn Eingriffe in kirchliches Gebiet zu rückzuweisen find, energisch ihren Mann zu stellen weiß, weshalb die Freisinnigen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 12.07.1902
Umfang: 8
gegen den Minister und gab mit dem Rektor seine Demission. Die liberale Presse fordert nm zur Sühne für das „Verbrechen' ' des Ministsrs, daß dieser mit Schimpf und Schande abdanke. Indessen eine weitere Blamage für die „Vorausschungslosen': Dr. Chroust erklärte in der „N. Fr. Pr.', daß er kein Tscheche, sondern in Graz geboren sei, zu den Gründern der „Südmark' gehöre und sich als Angehöriger der Deutschen Volkspartei in Steiermark be kenne. Der König von Italien sollte nach dem „A. A.' heute (11. Juli

Himmel abgehalten wurde, sägte Bürgermeister Dr. Lueger : die Deutsche Volks partei sei nichts anderes als eine Art Ableger der Alldeutschen Partei, denn ein eigenes Pro gramm habe sie nicht. „Sicher ist, daß diese Deutsche Volkspartei von einer Stunde zur andern nicht weiß, was sie will. Diese Partei ^ noch Fisch; sie ist herabgesunken zur Dienerin des Judentums und desweaen werden wir sie überall bekämpfen.' . Österreich und China. Aus den von . der chinesischen Regierung für die österreichisch

die Fortschrittlichen: Steinbacher, Perathöner, Avanzini, Francesconi, Buchberger, Hörhager; im zweiten Wahlkörper: Ager, I. Huber, Gollner, Josef Seisl, Josef Esterhammer, Werlberger; im dritten Wahlkörper: Alworsteher Joh. Mayr, Gruber, Seb. Esterhammer, Seh. Gasteiger, Kirschner und Sillaber. Der zweite und dritte Wahlkörper sind gut konservativ. — Die Kon servativen haben, 100 Stimmen, die Fortschritts partei 55 Stimmen, die Sozi 66 Stimmen auf gebracht.

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 12
Datum: 04.01.1902
Umfang: 12
schaft häufig als Aschenbiödel behandelt, weil die Bauern leider nicht geeinigt seien. Werde aber dann eine Bereinigung von Fachgenossen angestrebt und durchgeführt, bei der man sich nicht einer „gewissen' Partei ergebe, fo werde von dieser gleich die, Religion dagegen her genommen. (Gemeint ist offenbar die christlich- sociale Partei. Nicht diese jedoch, sondern Baron Rokitansky,' der früher im Osttiroler Bauern bund auftrat, hat die Religion hergenommen. D. R.) Redner verwahrt sich dann feierlich

, dass bei derlei Veranlassungen die Religion hereingezerrt werde. Er spricht dann von einer „gewissen' Partei, deren »sxiriws rsotor« ganz andere Dinge zu thun habe als die Hebung des Tiroler Bauernstandes, einer Partei, die an der Oeffnung der rumänischen Grenze zum Zwecke der Vieheinfuhr sehr interessiert sei, was unsere viehzuchttreibende Bevölkerung sehr schädigen müsste, trotzdem man dies wegzudisputieren ver suche. Wenn man sage: von Tirol seien in den letzten Jahren nur ein paar Ochsen

sich auch Bauern- bündler abträglich über sein Auftreten in dieser Beziehung geäußert haben. Man hat gesehen, dass diese Ausfälle doch nicht recht ziehen. So hat man diesmal in dem landwirtschaftlichen Fachlehrer, einem engeren Landsmann, sicher eine bessere Wahl getroffen. Sein Vortrag hätte aber gewiss besseren Eindruck gemacht, wenn er die unbegründeten Ausfälle aus die christlichsoeiale Partei und einen verdienten christlichsocialen Ab geordneten unterlassen hätte und als Fachlehrer bei seinem Fache

geblieben wäre, wie er es ein gangs seiner Rede versprochen hatte. Keine andere politische Partei wurde sonst erwähnt. Herr Grimm ist gewiss ein tüchtiger Fach- und Wanderlehrer. Das konnte man ans seinem Vortrage merken. Während er beim mehr oder weniger politischen Theil seiner Rede mit einer gewissen Unsicherheit und Erregtheit sprach, kam er, als er auf die Düngerwirtschaft und andere wirtschaftliche Fragen übergieng, recht in sein Element. Dass das vom Parlament neuestenS beschlossene Gesetz

über die Berussgenossenschasten der Landwirte gar nicht einmal erwähnt wurde, ist sonderbar. Ob es weiter zur Einigkeit unter den Bauern beiträgt, wenn man in einem Bezirke, der bei den letzten Wahlen seine christlichsoeiale Gesinnung in ziemlich unzweifelhafter Weise zum Ausdruck brachte, sich in AuSsälle gegen die Partei und Abgeordnete ergeht, möchte ich sehr bezweifeln. Eine „gewisse' Partei würde sich das! anderswo nicht gefallen lassen. Es dürste übrigens Herrn Grimm als landwirtschaftlichem Fachlehrer einer Landesanstalt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 24.12.1903
Umfang: 10
' eine Erklärung ab, um die Haltung der „Tiroler Post' (Herr Thaler ist Redakteur dieser Zeitung) in der Angelegenheit „Andre Hofer' von Krane witter zu verteidigen. Wir können uns nun durch aus nicht mit dem Gesagten zufrieden geben. Herr Thaler meint, eine politische Partei befasse sich nicht mit Schauspiel-Rezensionen und will damit beweisen, seine Haltung in genannter Frage gehe die Partei nichts an. Pardon, das sind Wort klaubereien; eine politische Partei befaßt sich aller dings nicht mit Rezensionen

, wenn aber ein Blatt irgend ein liederliches Werk günstig rezensieren würde, ohne die falsche, verderbliche, katholiken feindliche Tendenz zu tadeln, und die Partei schweigt dazu, so macht sich die Partei mitschuldig und sägt den Ast ab, auf dem sie sitzt. Herr Thaler möge die Hand auss Herz legen und recht ehrlich sein: als seinerzeit die Administration der „Tiroler Stimmen', wohlverstanden nicht die Redaktion, die Dummheit machte und jene Danneberg'sche An nonce ausnahm, wie hat damals Herr Thaler

nicht sich, sondern seine Partei mit einem großartigen Mantel der Unschuld malerisch drapiert und wie schlecht ging's der konservativen Partei. Heute noch nennt er die „Tiroler Stimmen' das „Danneberg- Blatt'; es wäre ihm aber sicher sehr unlieb, wollte man die „Tiroler Post' nunmehr das „Krane- witter-Blatt' nennen. .Wir schreiben das gewiß 'nicht, um die christlich-soziale Partei anzugreisen, aber uns scheint, daß jeder Tiroler das Recht hat, zu wachen darüber, daß der Tiroler Katholizismus nicht gar zu sehr verdünnt

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 06.10.1903
Umfang: 8
, daß die verantwortliche Regierung vor dem „souveränen' Parlament nicht erscheinen will. Sie wollten in einer ge heimen Sitzung am 3. Ortober den Finanzminister zur Rechenschaft ziehen, daß er im Lx Isx-Zu- stand (ohne bewilligtes Budget) den auf Ungarn entfallenden Teil der gemeinsamen Heeresaus lagen an die Armeeverwaltung abgeliefert habe. Der liberale Abgeordnete Nagy hatte den Mut, den Minister zu verteidigen unter Zustimmung seiner furchtsamen Kollegen von der Regierungs partei, indem er den Kossuthianern

. Die christlichsoziale Partei in Niederösterreich veröffentlicht eine Kundgebung an die Landtagswähler der Städte und Märkte in Niederösterreich, worin sie den Vorwurf der Deutschvölkischen zurückweist, daß die christlich soziale Landtagsmehrheit gegen diese Städte in einseitig terroristischer Weise vorgegangen sei; es wird aufgezählt, was für diese Städte vom Land tag und Landesausschuß in den letzten drei Jahren geschehen ist. Gegen die Obstruktion hat der steirische Landtagsabgeordnete des liberalen Groß

grundbesitzes F. Graf Attems eine Broschüre veröffentlicht: „In zwölfter Stunde.' Wenn das Parlament keine bessere Geschäftsordnung zustande bringe, solle eine solche mit einer neuen Ver fassung oktroyiert werden. Dieser Vorschlag ist nicht neu; man getraut sich nur nicht, ihn aus zuführen. Unter den Sozialdemokraten in Deutschland geht es seit dem Dresdener Partei tag noch ärger zu als früher. Zahlreiche Ver sammlungen haben ihrem Unwillen über den Parteitag Ausdruck gegeben, führende „Genossen' treten

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 29.12.1894
Umfang: 8
des „Tiroler Tagblatt', auffordert. Die Parteileitung beklagt, dass die Liberalen in sehr übel ange brachtem, lässigem Beharren auf großen Er folgen einer glänzenden (!) Vergangenheit die rege Sorge für Gegenwart und Zukunft zuviel außeracht lassen und insbesondere die liberale Presse zu wenig befördern. Dabei macht sie den konservativen der „clericalen Partei' das Com- Pliment, dass „sie seit Jahren alle Vorzüge ihrer Organisation für ihre Presse nutzbar zu machen gesucht hat, wohl wissend, dass

politische Arbeit ohne Presse heutzutage undenkbar ist'. Es heißt darin auch, dass „den clericalen Blättern, ab gesehen von der unermüdlichen Propaganda ihrer geistlichen Agenten auf der Kanzel und im Beicht stuhl (schrecklich!), in den Casinoversammlnngen nno im Familienkreis reichliche Pressfonds ver schiedenster Namen und Stiftungen zu geböte stehen', während „die deutschfortschrittliche Partei in Tirol keinerlei „natürliche Gnadenmittel' für den Gebrauch oder Missbrauch im poli tischen Kampfe

aufzuweisen hat'. Am Schluss des Aufrufes wird die trostreiche Versicherung gegeben, dass man durch Förderung des „Tiroler Tagblattes' beitragen werde zur Förderung und Verbreitung fortschrittlicher Gesinnung in Tirol auch auf wirtschaftlichem Gebiete, auf welchem sich der Einfluss der Partei zum Wohle des Landes nicht weniger geltend machen soll wie auf politischem. Die Herren müssen auf deu Unverstand der „Tagblatt'-Leser Häuser bauen können, wenn sie heute noch von den Wohl thaten der liberalen

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