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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 02.12.1892
Umfang: 12
Seite Brixen, Freitag, „Vriseener Chronik.' 2. Politische Kundschau. Gesterreich-Uttgartt» Es gibt kaum einen ekelhafteren Stolz als den, welchen die liberale Partei im Parlamente gegenwärtig zur Schau trägt. Die ganze Geschichte Oesterreichs soll sich um dies eine Ereignis, dass Graf Taaffe die Liberalen beleidigt hat, drehen; alle anderen Fragen sollen zurücktreten, das Parlament ein halten mit seinen Berathungen, damit der Herr Ministerpräsident und die Liberalen Zeit finden könnten

', wie Dr. Lneger nach der berühmten Rede zu dem Grafen Taaffe gesagt haben soll. ,,Wer er soll's nur nicht zu laut sagen', soll darauf Taaffe gesagt haben, und da hat er Recht. DerHilsernf an die Jungczechen. Ach, dass sie doch Raison annehmen möchten — die Jungczechen, so klingt's zwischen den Zeilen einer katholischen Zeitung durch — dann wäre die Majorität ohne die Liberalen vorhanden. Ja, ganz gewiss, dann wäre die Frage gelöst, die liberale Partei trocken gesetzt

nur versucht), Graf Taaffe habe das Ma növer angestellt, um denHohenwarthclub zusammen zuflicken, auf dessen Zusammenbrechen ja die liberale Partei so große Hoffnungen gesetzt hatte. Und das habe Gras Taaffe nicht gethan aus purer Liebe zu den christlichen Gesinnungen seiner Ge treuen, sondern einzig, weil der Herr v. Plener den Kamm zu hoch trug und etwas stark an Ministerstühlen rüttelte und die Herren meinten, es gienge so leicht, den Herrn zu spielen gegen über dem Chef. Jedoch wir wollen zuwarten

, sich zu versöhnen. Ach, es wäre ja so ein heilloses unbegreifliches Unglück, wenn nicht alle Wünsche der Liberalen erfüllt würden und Graf Taaffe sich nicht hinneigen würde mit der ganzen Breitseite seiner Gunst! — Die neuesten Stufen in der Entwickelung des parlamentarischen Streites sind folgende: Schon wieder soll sich — es berichten das liberale Blätter — Graf Taaffe etwas bemüht haben, die Liberalen zu gewinnen und wirklich eine Majorität zu gründen, aber mit den Liberalen, den Polen, dem Coronini- club

in einer der schwierigsten (!), von lausend Zu fälligkeiten bedrohten (so!) finan- ciellenOperation, dem Wechsel der Währung und der Herstellung der Metalleirculation, stehe, von deren Gelingen auf Jahrzehnte hinaus das wirtschaftliche Wohl ab hängig i st'. (Das meinten wir auch immer, aber Dr< Steinbach bringt dies ja im Hand umdrehen fertig, und ohne dass das Volk was davon g'spürt!) In solcher Zeit, meint die „Neue Fr. Pr.', sei es doppelt, ja zehnfach zu beklagen, dass die „deutschliberale Partei in einen Ver

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 08.03.1898
Umfang: 8
Tag.' „Die Schädigung nationaler Interessen durch das Zusammengehen mit den „Czechen' (d. i. mit den Jungczechen) ist viel eher der liberalen Partei vorzuwerfen und nachzuweisen. Während die Jungczechen alles aufs heftigste bekämpfen, was deutsch ist, und selbst das Bündnis mit Deutschland in Frage zu stellen sich bestreben, um dafür die Abhängigkeit von Russland ein zutauschen, unterhält die liberale Partei mit ihnen die innigsten Beziehungen. Ihre Presse belobt sie als „eine wahrhast freisinnige

die liberalen Reichs rathsabgeordneten und die liberale Presse an klagen, welche fort und fort die Bestrebungen der Jungczechen unterstützten und förderten, von dem Tage, wo der Hass der Jungczechen gegen die katholische Kirche und deren Lehren sich öffentlich bemerkbar machte. Denn die moralische Unterstützung der Todfeinde des Deutfchthums in Böhmen kann sich nicht ohne schwere Schädi gung oer nationalen Interessen vollziehen, und dafür ist die liberale Partei und ihre Presse verantwortlich. So verdienen

. Was wir von den Zungczechen halten, ist den Lesern der „Chronik' hinlänglich bekannt. Wir haben die Zungczechen von Anfang an für eine radicalliberale Partei gehalten, für eine Partei, welche an Liberalismus hinter den Deutsch liberalen oder, wie sie sich jetzt nennen, hinter den Deutschforlschrittlichen um kein Haar zurück steht, ja dieselben eher noch übertrumpft. Wir konnten uns deshalb.auch für die parlamentarische Verbindung der Conservativeu mit den Jung ezechen ebensowenig erwärmen als seinerzeit für die Coalition

wird die damalige innige Freundschaft der Deutschliberalen mit den Jungczechen durch folgende Stellen beleuchtet: „Seit die Liberalen damit selbst ihre „Czechen' hatten, und zwar' jene, welche sie verdienen — die Todfeinde des deutschen Wesens, aber die Vertreter des nationalen, politischen und reli giösen Radicalismus — hat die liberale Presse den früher viel missbrauchten Vorwurf des Zu sammengehens der conservativen Abgeordneten mit den Polen und Czechen nicht wieder zn erheben gewagt, bis auf den heutigen

und volkstümliche Paxtei, deren Wachsthum und Erstarken mit innigster Freude Zu begrüßen wäre', nachdem schon früher, zur Zeit, als es sich um den Versuch handelte, nach dem sogenannten Villacher Programm eine Versöhnung Zwischen den deutschconservativen und den deutschliberalen Abgeordneten zustande zu bringen, dieselbe liberale Presse schier einstimmig die Erklärung abgegeben hatte, dass „man sich auf deutsch liberaler Seite eher mit allen nationalen Par teien, auch mit den Jungczechen, aussöhnen könne

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 07.04.1893
Umfang: 8
Bauersleute, zugegen. Beim Mahle saßen sie an der Seite ihres Sohnes, und her Erzbischof Don Prag brachte auf sie einen Toast aus. „Brwener Chronik> gewarnt, dass die liberale Partei bis zu einem Kronäwetter herabsteige. In dem Nachruf auf den dahingeschiedenen Juden Fischhof citiert dann die „Boznerin' noch die „Münchener Allgemeine Zeitung' und lässt sich von dieser die herrlichen Charaktereigenschaften des Juden Fischhof rühmen. „Kein Wunder,' heißt es da, „dass Fischhof die Ehrfurcht genoss

Wechselfällen als Führer der demokratischen Partei Einfluss genommen. Da erzählt nun die „Bozner Zeitung' m einem Leitartikel, wie dieser Mann bei der Beerdigung auf dem Centralfriedhofe (israelitische Abtheilung) in rührender Weise ver herrlicht worden ist. Dr. Plener war dabei, Graf Kuenburg auch, und am offenen Grabe hat der bekannte Schwefelmaier Professor Sueß eine Rede' gehalten über seinen Jugendfreund Fischhof und gesagt, wie dieser Jude mit seiner Menschenliebe die Akademiker „in Sphären getragen

' ist für diese Geschichte geradezu unerhört. Wenn man liberale Zeitungen in der Weise durchmustert, dann merkt man erst, wie das jüdische Element die liberale Presse be herrscht und mit seiner offenen Unsittlichkeit be einflusst. . '-s' Volks-uFandwirkschastliches. Marktberichte. Bahrn bei Brixen, 6. April. Der am 5. d. M. hier stattgefundene Vieh markt war ziemlich gut betrieben, besonders war an Kühen kein Mangel. Da aber die nöthigen Käufer fehlten und wohl auch die bessere Ware abgieng, gieng der Handel

folgende Nachricht aus Mürzzuschlag: Der Vorstand des Gewerbe- Genossenschaftsverbandes des Bezirkes Kind berg hat heute beschlossen, den Abgeordneten Dr. Heilsberg aufzufordern, aus der Ver einigten Linken auszutreten. Ueber die Wahl des Redacteurs Fusangel (der nicht Geistlicher ist, wie wir irrthümlich letzt hin meldeten, wohl aber einen Bruder hat, der Priester ist) bringen die „Hist.-polit. Blätter', Heft 7, einen beachtenswerten Artikel vom „Rhein', worin offen ausgesprochen wird, dass die Partei

allem sei auch die Wahl in Arnsberg für das Centrum nicht verhängnisvoll. Freilich muss man die Strö mungen erkennen, sich denselben nur insoweit entgegenstemmen, als die Grundsätze der Partei dies erfordern, und nicht die Partei für bedroht erachten, wo man dieselbe nicht bedrohen will und thatsächlich nicht bedroht. Der Wahlkreis Olpe-Meschede-Arnsberg ist dem Centrum am 20. März nicht verloren gegangen, aber man kann aus der ruhigen und Vorurtheilslosen Be obachtung der Vorgänge in diesem Wahlkreis

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 10.03.1891
Umfang: 8
auf die Jungczechen 3, auf die Altczechen 1, auf die Deutschliberalen 8, auf die Polen 3, den Coroniniclub 3, die mährische Mittel partei 4, die Deutschconservativen 1 Mandat. Unter den Gewählten befinden sich Plener und Coronini. Bei den 4 Stichwahlen zwischen Alt- und Jnngezechen in Prag enthielt sich die altezechische Partei der Wahl, wodurch 4 Jungczechen durch drangen. Auch Rieger ist demnach unterlegen und kommt nicht mehr in den Reichsrath. Bei den Wahlen der Handels- und Gewerbekammern in Prag gaben

die Altczechen leere Zettel ab, so dass zwei Jungczechen mit 11 jungczechischen Stimmen gewählt wurden. — Die einst so im ponierend dastehende altezechische Partei ist eigent lich vernichtet und hat in Böhmen selbst nur ein einziges Mandat gerettet. - Von den 13 mährischen Städtewahlen sind 11 bekannt: 8 Deutschliberale und 3 Altczechen. Die Deutschliberalen nahmen den Deutschnationalen ein Mandat ab. Sonst ist der Besitzstand un verändert. Die Landgemeinden in Steiermark wählten 5 Katholisch-Conservative

, 2 conservaüve Slovenen und einen Deutschnationalen. Die Landgemeinden von Kärnten wählten wieder wie gewöhnlich 4 Liberale. In Czernowitz wurde der Liberale Wagner gewählt. Bei den Stichwahlen in Galizien wurde Rntowsky, Czerkawsky. und Bloch, bei der Stichwahl in Parenzo der Italiener Vergottini gewählt. In Gradiska wurde Dompropst Jordan gewählt. Die Handelskammern in Linz, Brunn und Olmütz wählten liberal. Ebenso sandten die schlesischen Städte 4 liberale Abgeordnete. In den krainischen Städten

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Volksblatt
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Seite 2 von 22
Datum: 09.02.1910
Umfang: 22
Seite 2 Tiroler Volksblatt 9. Februar 1910 ausgeschaltet ist, dann steht es jederzeit jedermann frei, aufzustehen und zu sagen: die jetzige Partei taugt nicht mehr recht, weg damit, und eine andere her! Sie sehen wohl selbst, meine Herren, Parteien, die nicht der kirchlichen Autorität sich unterstellen, sind Eintagsfliegen. Erst bei strenger Anlehnung an diese, geht auch auf die politische Partei ein Fünkchen jener Verheißung des ewigen Bestandes über, die der Kirche gegeben wurde

auch die noch umzureißen, wir begraben uns ja nur selbst im Schutt — finden wir die Notwen- digkeit der katholisch-konservativen Partei mit ihren strengen, aber unerschütterlichen Autoritätsprinzip wohl nur zu sehr begründet. „Trennung vonReligion un dPolitik' ruft in moderner Begeisterung der Christlich-Soziale und das Echo tönt zurück: „Trennung von Kirche und Staat.' Man möchte doch meinen, die Herren verstünden es. aber nein, sie sind taub wie eine Glocke. Die Trennung auf allen Linien ist halt heutzutage

-sozialen Partei, eine fieber hafte Organisationstätigkeit. Ich fürchte sehr, diese Kartenhäuser fallen einmal alle zusammen und zwar deshalb, weil man vor lauter Organisationen gänzlich auf die Einzelpersönlichkeit vergißt. Was nützt, Verehrteste, eine wohlorganisierte Kompagnie unentschlossener wankelmütiger Soldaten? Die kon servative Partei geht den gegenteiligen Weg. Sie wendet sich mit ihren Grundsätzen zuerst an den Einzelnen, darauf legt sie das Hauptgewicht und erst dann kann die Organisation

beginnen. Meine Herren! Sagen Sie mir, geht die konservative Partei nicht den einzig richtigen Weg? Organisa tionen, Verehrteste, hätten wir bald genug, aber Männer, große und führende Geister, haben wir keine. Diese aber gedeihen nur auf den von der konservativen Partei vorgezeigten Weg. Ich sollte freilich auch bei dieser Gelegenheit noch das Verhältnis der konservativen Idee zum Nationalismus erörtern. Allein ich würde allzusehr in die Länge geraten. Ich will nur soviel sagen: Die konservative

Partei ist in ganz Oesterreich die einzige, die noch nie ihr Knie vor den nationalen Götzen gebeugt hat. Wäre das ihr einziges Verdienst, so wäre sie schon unentbehrlich. Und nun, Verehrteste, komme ich zum letzten Kapitel: zur sozialen Frage. Ich möchte hier zuerst auf einen sehr häufigen Irrtum hinweisen: man meint oft, eine soziale Frage gebe es nur heute. Nichts ist sälscher als diese Ansicht. Eine soziale Frage gibt eS solange die Menschheit existiert, denn immer wies die menschliche

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 10
Datum: 15.05.1909
Umfang: 10
sein Urlaubsgesuch im letzten Abdruck günstig erledigt worden war. ciea?, 12. Mai. (Bürgermeisterwahl.) Am 7. Mai wurde nach längeren Schwierigkeiten der Bürgermeisterstuhl wieder neu besetzt. Man darf die ganze Sache wohl als eine Schwergeburt bezeichnen, da die liberale Mehrheitspartei nicht weniger als dreier Versammlungen bedurfte, um die Sache zu ordnen. Und trotzdem gelang es nur notdürftig, alle Risse in der Partei zu ver kleistern. Herr I. Rohracher, der schon seit neun Fahren dieses Amt bekleidet, wurde

und Hotelier Mühlberger. Lins. 12. Mai. (Landtagswahlen.) Nachdem schon der 3. Mai für die christlichsoziale Partei inOberösterreich so glücklich begonnen hatte, vollendete der 10. Mai die Tage der Siege. Im vorigen Landtage zählte die Partei 21 Abgeordnete, jetzt 37. Der Gewinn beträgt also 16 Mandate. Von den 19 neuen Mandaten eroberten die Christ lichsozialen 15, von den alten 1. Das Bild ist: Majorität: Minorität: Christlichsoziale. . 37 Liberale .... 20 Großgrundbesitz. . 10 Sozialdemokratie

. 1 Virilstimme ... 1 Sa. 48 Sa. 21 Die Bedeutung der heurigen Wahlen liegt darin, daß sie der christlichsozialen Partei zum ersten Male die Mehrheit verschafften. Bis jetzt bestand ja die Mehrheit aus den Christlichsoziale« und den konservativen Großgrundbesitzern. Das ist gewiß ein mächtiger Ansporn zur einmütigen Arbeit und zum ausdauernden Kampf für die gute Sache! VlMvau a. I., 13. Mai. (Die Leiche der Braut im Reisekorb.) Der Fleisch hauergehilfe und zuletzt Lohndiener Bruno Scharinger, der in Wien

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 21.05.1901
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 61. Dienstag, „Brixener Chronik.' 21. Mai 1901. K°hrg, XIV, Politische Rundschau. Die Deutsche Volksxsrlek hat seit ihrem Bestehen immer ihren Antisemitis mus betont; dieser war ja auch der Hauptunter, schied gegenüber der altliberalen „Deutschen Fort schrittspartei'. Jetzt aber ist die Deutsche Volks partei auf dem besten Wege, wieder die alte liberale Partei zu werden, der ihre Väter an gehört haben. Ein echtes Judenblatt, die Wiener „Ocherr. Volksztg.«, ist ihr Organ geworden

, in welchem besonders ein Hauptfeind der Christ lichsocialen, Abgeordneter Völkl, sein Licht leuchten lässt. Das Organ des „Deutschen Volksvereins' in Wiener-Neustadt, das dem Abgeordneten Kienmann nahesteht, hat nun vollends den Anti semitismus der Deutschen Volkspartei für ab gethan erklärt. ES schreibt: .Eine große Wendung und Wandlung ist auch in der Deutschen Volks partei, die aus den deutschnationalen Stürmern hervorgieng, eingetreten. Sie hat endlich die Eierschalen des Antisemitismus abgestreift

. In dem sie den letzten Rest des schon lange ver schämten Antisemitismus abschüttelt, ist sie aus einer reactionären Gruppe zu einer wirklich frei sinnigen Partei geworden. Ihre hervorragendsten Führer haben schon vor zwei Fahren zugestanden, dass der Antisemitismus für sie ein überwundener Standpunkt sei, und dass nur die großen, aber tiefsten Schichten ihrer Partei noch mit dieser Kinderkrankheit behaftet seien.' — Es wird sich nun fragen, ob die Wählerkreise dieser gegenwärtig noch stärksten deutschen Partei

hiemit einverstanden sind, und ob sie ihr nicht das Schicksal der altliberalen Partei bereiten werden. Der neueste Seandal in Serbien. Serbien hat in den letzten Jahrzehnten der Welt öfters merkwürdige Ueberraschnngen ge boten. Die neueste Tragikomödie stellt aber wohl alles andere in Schatten. Im letzten Jahre hat bekanntlich der junge, 24 Jahre alte König Alexander sich in den Kopf gesetzt, die circa zehn Jahre ältere Jngenieurs-Witwe Draga Maschin zu heiraten. Er hat sich über alle Hindernisse

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Seite 6 von 12
Datum: 06.06.1900
Umfang: 12
ent geht. Man vermuthete großen Jammer ob dieses traurigen Geschickes der liberalen Partei, welcher sie Jahrzehnte hindurch mit Hingebung diente. Aber merkwürdig: sie schweigt! Sie trägt diesen Umschwung mit einem sonderbaren Gleichmuth! Ich meine, sie ist vom Wunsche beseelt, die Liberalen mögen nun bald ganz verschwinden, dann wird sie eben mit den Deutschnationalen durch dick und dünn gehen! Die liberale Partei hat sich selbst aus der führenden zur Vice-Partei degradiert. Ob nun wohl

Seite 6. Nr. 65. Mittwoch, „Brixener Chronik.' 6. Juni 1900. Jahrg. XM. in irgendeinem stillen Winkel eines Gastloeals leeren zu helfen! — Die Witterung ist trostlos; Regen und Schnee, selten ein Sonnenblick. Vom äußersten Nordwesten unseres.Landes, 1. Juni. Was für a g'fraßiger Gugger der „Tiroler Wastl' sein thuat, ist gar nit zum g'lab'n. All's isst 'r unteranand eini: Pfaffa, Christlichsociale, Confervative, halt alles, was nit der socialdemokratisch'« und deutschnational'n Partei ang'hört

.) W es vn der socialistischen Partei gegeben haben, da der Fuhrer und Redacteur der socialdemokratischen .Salzburger Wacht«, Prähauser, Amt und Würde niedergelegt haben soll. — Am Sonntag wurden beim Pferderennen zwei Taschendiebe eingefangen und ihre reichlich gefüllten Säcke von der com- petenten Behörde geleert. ' Am 26. Mai war Se. hochfürstl. Gnaden Dr. Katschthaler nach Wien gereist, am 28. Mai fand der canonische Jnformationsprocess statt, hierauf beim Nuntius Diner, am 29. Mai war der Erzbischos schon

wieder bei der Versammlung des akademischen Zweigvereins anwesend. — Im September findet hier eine großartige Fischerei-Ausstellung statt; sogar von Berlin werden die Aquarien entlehnt. Linz. 31. Mai. (Bürgermeister. Wechsel.) Unsere Landeshauptstadt hat jetzt einen neuen Bürgermeister in der Person des Herrn Apothekers Gustav Eder erhalten. An Stelle der liberalen ist nun die deutschnationale Partei gekommen. Mit großer Neugierde wartete man, was denn die „Tagespost' dazu sagen wird, der ja nicht das Geringste aus Linz

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 11.02.1896
Umfang: 8
und Rechtfertigung mit der vor liegenden Zwangslage, auf der anderen Protest gegen die Versuche der Regierung, die . Zwangs lage zu schaffen.' Ferners schrieben wir: „Das Grundbuch wird nach Herrn v. Grabmayr die einzig mögliche Grundlage bilden, auf der die Rettung des Bauernstandes sich vollziehen kann.' So meint es auch die „Neue Freie Presse'. (Wir wollen die Stelle genauer citieren: „Mit der Einführung des Grundbuches in Tirol, für welche die liberale Partei so lange aus sichtslos gekämpft, ist wohl

halten. Da er Berichterstatter war für die Grundbuchsdebatte und die ganze liberale Partei geschlossen für das Grundbuch zu stimmen gesonnen war,- konnte man mit Recht bezüglich der starken Besetzung der Galerie die Frage aufwerfen: „Ist es ein zu herrliches Schauspiel, den sinkenden und ertrinkenden Bauernstand von den liberalen Volksbeglückern auf den goldenen Boden des Grundbuches ge hoben zu sehen?' Offenbar haben vornehmlich diese Stellen uns von einem Blatts, das sich erst kürzlich

„einiger Advocaten' handelte, ist eine geradem lächerliche Behauptung (ganz gewiss. A.' d M nachdem die Majorität der Bauern fiir die Vor lage gestimmt hat. — Ebenso unwahr ist es die Abstimmung als einen Sieg der liberalen Partei auszuschreien. — Man will wieder eine Situation schaffen wie bei der Wehrdebatte und die Herren Abgeordneten in die „Zwangslage' bringen, den Dictaten (!) des Brixener Organes bedingungslose zu gehorchen, widrigenfalls sie vor dem „Volke' diskreditiert werden.' (!) Wir fühlen

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Seite 4 von 10
Datum: 14.03.1899
Umfang: 10
wenigstens das Uebereinkommen der gemein samen Bank bis 1911 verlängert werden. — Also möglichst viel Profit für Ungarn auf Kosten Oesterreichs! Der „Sieg der Opposition' ficht in Wirk lichkeit nicht so glänzend aus, als er von mancher Seite ausgemalt wurde. Die liberale Partei hat nach Rückkehr der abgesallenen Mitglieder wieder die Höhe von 285 erreicht. Nun trat dazu die Nationalpartei des Grafen Apponyi mit 32 Mit gliedern. Mit den 40 Croaten zählt also die liberale Majorität 357 Stimmen

. Dieser stehen 16 Mitgliedes der Volkspartei, 51 Kosfuthianer, 7 Mitglieder der äußersten Linken und 22 Partei lose, also im ganzen 96 Stimmen der Mino rität gegenüber, die durch nichts zusammengehalten werden. Aus Deutschland. Die Budgetcommission des Reichstages hat am 8. März den Antrag des Centrums, die Friedenspräsenzstärke des Heeres auf 495.500 Mann zu erhöhen, angenommen. — Der Centrums abgeordnete Dauzenberg beklagte die feindselige Behandlung der katholischen Kirche in Preußen Es ist eine Fügung

der Vorsehung, dass eben Oesterreich das Prvtectorat über die Mission des Sudans ausübt. Keine Macht eignet sich besser als Oesterreich, daS dabei nicht egoistische Zwecke verfolgt, sondern die Ausbreitung des Glaubens und die eigene Ehre als katholische Nation mit frommer Dynastie im Auge hat. Ein Land wie Oesterreich kann und muss sich haupt sächlich durch die höheren und höchsten Ideen des Glaubens erhalten und für sie Partei nehmen. Dieses uneigennützige Wirken Oesterreichs für die Ausbreitung

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 04.12.1894
Umfang: 8
Seite 6. Brixen, Dienstag, „VLwenvr Chronik.' Nr. 97. Hassauer. „Den Ausschlag gab,' so bemerkt selbst das „Tiroler Tagblatt', „die Wahl in Hall, wo die liberale Zweidrittel-Majorität des Jahres 1889 durch eine clericale Majorität von 24 Stimmen ersetzt worden ist. Hall ist aus einer entschieden liberalen eine ent schieden rlerirale Stadt geworden.' — Es fehlt nur noch, dass das liberale Blatt auch schon gleich erklärte, was die Wähler von Hall in das christliche Lager getrieben. Die Antwort

ist ja leicht. Die Friedhofsfrage, die liberale Wirtschaft des Haller Gemeinderathes haben ihre Wirkung gethan. Die Haller Friedhofsfrage ist, wie sich jetzt deutlich zeigt, eine Parteisrage ge wesen. Und die Landtagswahl hat der Haller Bürgerschaft die erste Gelegenheit geboten, die rechte Antwort auf das Cliquewesen der Gemeindestube zu geben und den Dank für die schnöde Behandlung, die der Petition der Bürger schaft zntheil geworden ist, abzustatten. Da dies so unzweifelhaft vorliegt

, wird man es uns nicht verübeln, wenn wir den Haller Friedhof-Artikeln unseres Blattes einen Theil jenes Erfolges zu messen. Vielleicht ist die Angelegenheit der Inns brucks Trutzschule auch so ein Mittel, in die liberale Zwingburg der Landeshauptstadt eine Bresche zu schießen. (Bezirks-Krankencasse Brixen.) Die für Sonntag, den 2. December anberaumte außer ordentliche Generalversammlung konnte wegen Mangel an Theilnahme seitens der Delegierten nicht abgehalten werden. Bekanntermaßen sind auch Wochentags-Abende geeigneter

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 17.11.1893
Umfang: 8
Nr. 92. Brixen, Freitag, „Brwener Chronik.' 57. November zgHZ. 5eite Z. genossen und zum Schaden derselben mehr Arbeit aufgewendet als gegen irgendwelche andere Nation. 'Ja, sie verbanden sich mit den liberalen Deutschen, nur um gegen die eigenen Mit- Krüder in religiöser Hinsicht aufzukommen. Jede Aeußerung des Clerus,. jede Handlung des Bischofs Wurde kritisiert und natürlich im antinationalen Sinne ausgelegt. Es ist nur folgerichtig, wenn ber Liberale auf den Eid nichts hält und darum

-auch die dynastische Treue nicht mehr ernst nimmt. So hat das liberale Tagblatt „Llovenski naroä' Hyr etwa sechs Jahren Korrespondenzen aus Mussland veröffentlicht, die von entschieden anti- vsterreichischem Geiste erfüllt waren. Dies wnrde -etlichen slovenischen Abgeordneten gegenüber selbst -an allerhöchster Stelle gerügt. Die Liberalen, nicht zufrieden, das slovenische Volk um seine unbescholtene Loyalität gebracht Zu haben, fanden es mit ihrer Liebe (!) zur Nation vereinbar, die Slovenen auch in religiöser

Hinsicht, soweit ihre Kräfte reichten, in üblen Ms zu bringen. Sie gründeten ein Blatt <„ZIovs,nski svst') eigens zu dem Zwecke, um Anter den Slovenen für die fchismatische Kirche Propaganda zu machen. In diesem Vorhaben bedienen sie sich als Schildes der slavischen Liturgie. Der „Llovanski svst« wurde vom Ällynscheu Metropoliten Aloisius Zorn selbst als „häretisch' gebrandmarkt. Das Aergste aber sollte Zymmen. Das schon erwähnte liberale Tagblatt „Llovknski naroä' hat sich in einer Korrespon denz

Arbeits einstellung empfahl, wenn ihre Lage nicht gebessert werden sollte. (Die ungarische socialistische Partei) beschloss, energisch in die Agitation um Erlangung des allgemeinen, gleichen und direeten Wahlrechtes einzugreifen. Zu diesem Behufe fanden bereits in sämmtlichen Budapester Bezirken äußerst stark besuchte Arbeitermeetings mit der Tagesordnung: Allgemeines, gleiches und directes Wahlrecht, statt. In nächster Zeit, sollen zahlreiche Versammlungen der ungarischen Arbeiterschaft

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 17.01.1907
Umfang: 12
sind, und zwar von liberaler Seite, dann, glaube ich, würden sie wenig zufrieden sein mit dm Vätern der Schul gesetze, aus denen sie die Vertreibung der Religion aus der Schule ableiten wollen. Denn, wenn auch die Redner der liberalen Parteien ihre Überzeugung äußern, daß die Aufsicht und Leitung der Schule dem Staate zustehe, so betonen sie doch alle und zum Teile in ganz unzweifelhafter Weise, daß die Grundlage der Erziehung die Religion sein müsse. Der liberale Krainer Abgeordnete Dr. Klun sagte bei der Verhandlung

des geseylich be stellten Neligionslehrers abweicht.' ^hin stimmte im Abgeordnetenhame der pro testantiscbe Abgeordnete Schneider aus Schlesien dei, der für die Trennung der Lchnlen nach Konfessionen sprach und mit den Worten schloß: „Wenn wir von der einen Seite hören: wir sind .ttaibolilen und wollen Katholiken bleiben, so Hai das ebenso ZU seine Berechtigung, wie wenn man auf der anderen Seite sagt: wir sind Protestanten und wollen Pro testanten bleiben!' Ja selbst der sonst sehr verbissen liberale

Ab geordnete Schindler von NiedeiÖsterreich betont: „Wir sind nicht Feinde der Konfession, als oberstes Prinzip wird ja (im Reichsvolksschulgesetze) hin- gestellt die sittlich-religiöse Erziehung.' So, meine Herren von der „Freien Schule', sprachen damals jene, die das Ncichsvolksschulgesetz beschlossen, und das waren doch gewiß keine klerikale, sondern waschechte Liberale. Weil sich die Anhänger der „Freien Schule' so gerne auf die Schulgesetze, insbesondere das Reichsvolköschulgesetz berufen

, so wollen wir ein mal letzteres in die Hand nehmen, denn in ihm haben ja die liberalen Parteien jene Grundsätze niedergelegt, die sie für die Beziehungen zwischen Schule und Kirche geltend sehen wollen. Gleich der erste Paragraph dieses Gesetzes, der den Zweck der Volksschule behandelt, sagt: „Die Volksschule hat zur Aufgabe, die Kinder sittlich-religiös zu erziehen, deren Geistestätigkeit zu entwickeln und die Grundlage für Heranbildung tüchtiger Menschen und Mitglieder des Gemeinwesens zu schaffen.' Das liberale

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 22.11.1902
Umfang: 12
und kulturellen Verhältnisse in den deutsch-italie- nifchen Grenzgebieten Tirols' sprach, ließ sogar auch Pfarrer Schrott, im Gegensatz zu Professor Tränkl, Gerechtigkeit widerfahren. — Am Freitag den 21. d., findet im „Grauen Bären' die Haupt versammlung des „Vereines der deutschen Volks partei' statt und wird Herr Dr. Erler wieder einmal sein Licht leuchten lassen. — Bezüglich der Delegiertenversammlung des „Tiroler Sängerbund' soll nächstens etwas nachgetragen werden. Kardaun, 17. November. Als heute

(3 Kinder), hier brach das Feuer aus; zweite Partei Joses Gnutsch, Drechsler (6 Kinder). Jakob Pinggera, Maurer (1 Kind); zweite Partei Christian Frank, Taglöhner. Kreszenz Peer; zweite Partei Anna Gnutsch, Anton Rainisch, Bauer, Jos. Platter, Bauer (2 Kinder), Michael Strickner, Bauer, Josef Telfer, Bauer (4 Kinder); zweite Partei Josef Roßner, Bauer. Martin Tschiggsrei- Rainisch; zweite Partei Peter Blaas, Taglöhner, beide haben kleine Kinder. Bernhard Ruepp, Bauer, (5 Kinder), Florian Frank, Bauer

; zweite Partei Christian Danei (2 Kinder); dritte Partei Josef Danei, Bauer. Josef Tafatsch, Tischler (6 Kinder). Theiner Jakob, Bauer; zweite Partei Jakob Rainisch (9 Kinder). Psarrwidum, Kaspar Pircher, Bauer, Josef Kofler, Schuster (3 Kinder), Gemeinde haus, Tschiggsrei, Tagwhner, (3 Kinder); zweite Partei Josef Stocker, Bauer; dritte Partei Florian Rainisch, Pfründler. Jakob Danei, Taglöhner (zwei Kinder), Michael Danei, Taglöhner, Alois Hainisch, Bauer, Johann Danei, Bauer (2 Kinder). Michael

Telser, Gemeindesekretär (7 Kinder), Josef Gnutsch, Förster, Josef Rainisch, Bergführer (3 Kinder), Josef Salutt, Bauer (5 Kinder), auch voriges Jahr abgebrannt, Chri stian Frank, Bauer (5 Kinder), alles Krüppel, Florian Rainisch, Taglöhner (10 Kinder), Stocker, Gastwirt (3 Kinder); zweite Partei Hans Thurner, Lehrer. Florian Salutt, Taglöhner (5 Kinder); zweite Partei Brigitta Danei, Psründlerin; dritte Partei Pelagia Tschiggsrei. Feldsrüchte verbrannten von Anna Perlinger, Wirtin, Alphons Frank

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 27.01.1900
Umfang: 8
über die Festsetzung der Quote durch den Monarchen. Die Unabhängigkeit^ Partei erklärte dies für ungesetzlich, weil das österreichische Parlament die Quote nicht berathen hat. Dagegen wurde vonseite der Regierungs partei darauf hingewiesen, dass die Quote vom Kaiser eben darum provisorisch bestimmt werden musste, weil die beiden Parlamente (in Wien und Budapest) zu einer Vereinbarung darüber nicht gelangt find. Ministerpräsident von Szell hob hervor, in Oesterreich sei die Quote doch im Ausschusse verhandelt

von einem solchen Mädchen aus Rovereto und von einem Liebhaber, der als Abbate gekommen und mit dem Mädchen allein gelasfen worden wäre. — Man sieht, was ein Blatt wie die „Ostdeutsche Rundschau' leisten kaun, Wenn es gegen Religion und kirchliche Anstalten geht; bei anständigen Leuten ist ein solches Lügenblatt gerichtet. — (Nachschrift der Redaction. Selbst liberale Blätter haben beim Beuchte über den tramigen Vorfall betont, dass dis ehrwürdigen Klosterfrauen keine Schuld treffen kann, und haben deren Verdienste

nichts zu thun; diese Recommandation wird vom Auf geber freiwillig und jedenfalls im Interesse der Partei veranlasst. Das zur genannten Zeit auf gegebene Aviso gelangt sodann am selben Tage um 3 Uhr nachmittags nach Sand; wenn nun einerseits das Aviso von Sand weg nicht der Partei in Rein sofort zugestellt wird, fondern diese erst einen Abgabeschein zu unterfertigen hat und das Postamt in Sand erst auf Grund des eingezogenen Abgabeschcines dem Postboten für Rein das Aviso aushändigt, wenn andererseits

hievon in der Altstadt unweit des „goldenen Dachl' zum Verkauft feilbieten, das Kilo zu 90 kr. bis 1 fl. ö. W., werden von den Hausfrauen völlig belagert, und in wenigen Stunden ist alles ausverkauft. Später kommende Kunden finden sich dann bemüssigt, in einem Lebensmittel- und Specereiwarengeschäft dafür eingesottene Butter, d. i. Schmalz, zu dem derzeit üblichen Preise von 1 fl. 30 kr. das Kilo zu kaufen. Auch im gegebenen Falle war die Partei angewiesen, in einem hervorragenden Ge schäfte

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 11.03.1899
Umfang: 14
, dann helfen Sie uns auch in der Volks schule den Einfluß der Kirche zu kräftigen, dann helfen Sie uns im Land tag beim Volksschulgesetz! Wir sind Ihnen dankbar, aber Sie dürfen uns nicht ver wehren, wenn wir an die Vergangenheit erinnern. Jeder dieser Sätze des Württembergischen Zentrumsführers ward vom Zentrum mit stürmischem Beifall begleitet. Der national liberale Graf Oriola suchte die Angriffe Gräbers auf feine Partei abzuwehren und fügte bei: „Der Kulturkampf liegt hinter uns. Wir treten

der Religion so eintritt. Sie rufen mir zu: „Immer!' Nein, das war nicht immer so. (Beifall im Zentrum und rechts). Wo war zur Zeit des Kulturkampf es die nationalliberale Partei? Wo waren Sie, als man ehrwürdige alte Geistliche ins Gefängnis warf? Wenn Sie über Ver rohung klagen, dann suchen Sie die Schuld nicht allein bei den Sozialdemokraten, sondern greifen Sie auch an die eigene Brüst und rufen Sie: mea culpa, mea maxirna. Wenn Sie jetzt derart die Noth wendigkeit der Religion betonen

hat an dieser Debatte selbstverständlich kein Gefallen ge sunden, namentlich nicht daran, daß selbst ein Mitglied der nationalliberalen Partei solch' ungewohnte religiöse Töne anschlug. Das hat ihr „auf die Nerven gegeben'. Die „Frkf. Ztg.' schilt den Protestanten Paasche einen „Junker und Pfaffen', und höhnt,, so lange es einen Reichstag gebe, habe noch kein nationalliberaler Red ner über ein ähnliches Thema solch' jubeln den Beifall vom Zentrum und von der Rechten geerntet. Die Hauptgefahr, die dem religiösen

Landleute theil und bildete derselbe eine der großartigsten Kundgebungen der niederöster- reichischen Bauernschaft, die je von der christlich sozialen Partei veranstaltet wurde. — Die DolkS- halle des RathhauseS war bereits um 9 Uhr, wiewohl die Versammlung erst für 7,11 Uhr angesetzt war, zum Erdrücken voll. Alle die Späterkommenden, die nach Tausenden zählten, erlangten infolge dessen keinen Einlaß mehr und begaben sich dieselben entweder in den Rathhaus keller oder in die nächstgelegenen Gastwirth

schaften. — Von Vertretern der antisemitischen Partei waren erschienen: Bürgermeister Dr. Lueger, die Abgeordneten Fürst Liechtenstein, Dr. Scheicher, Dr. Geßmann, Mayer, Axmann, Kletzrnbauer, Schreiber, Eichhorn, Daschl, Rizler, Jos. Baumann, Huber, Steiner, Sengstbratl, Ritter v. Troll, Thoma, Professor Schlesinger, Jax, Professor Sturm, Wohlmeyer und Dr. WeiS- kirchner, ferner fast sämmtliche Landbürgermeister Niederösterreichs und zahlreiche Gemeinderäthe und Bezirksausschüsse der Stadt Wien

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 13.09.1892
Umfang: 8
der Valutaregulierung sogar öffentlich erklärt hatten, dass sie auch die Ansichten der Anhänger der Vorlage respectieren und achten, wenn sie ihnen auch nicht beipflichten können. Auch handelt es sich bei dieser Beschimpfung katholischer Abgeordneter etwa nicht um einige wenige Mitglieder der Partei, indem ja die ganze katholisch-conservative Gruppe des Hohenwart- club (mit Ausnahme von vier, eventuell fünf Mitgliedern) geschlossen dagegen gestimmt hat. Die katholisch-conservativen Abgeordneten

ich allerdings ganz unnöthig, wohl aber soll es öffentlich beklagt werden, wenn eine gewisse „milde Tonart' der eigenen Partei presse die Abgeordneten der eigenen Partei öffent lich beschimpft. Wie soll der Abgeordnete wirken, etwas erreichen, die conservative Gruppe zu poli tischer Bedeutung gelangen, wenn ihr die erste Bedingung dazu, die öffentliche Achtung, von der eigenen Parteipresfe gewaltsam entzogen wird. Wie sollen die Regierung, die politischen Gegner, „Brwener Chronik.' ja selbst die eigenen

Wähler Vertrauen den katholisch-conservativen Abgeordneten entgegen bringen, wenn die eigene Presse sie öffentkch als urtheilslos und Politisch unreif hinstellt. ^ Und wird nicht endlich mit folchem Vorgehen allen unabhängigen, für die Interessen des Volkes bedachten Männern alle Lust benommen, sich zu Abgeordneten einer solchen Partei hinzugeben. Es ist wahrhaft hohe Zeit, dass gerade m unseren Tagen hochgradiger socialer Gähruug von berufener Seite solchem Kesseltreiben in der eigenen Partei

Artikels in der Feder stecken geblieben ist, muss doch auffallen. Ungarn. Fürstprimas Vaszary hat kürzlich in einem Hirtenbriefe gegen eine Beschimpfung der katholischen Kirche, die von einem protestantischen Bischof ausgegangen war, Beschwerde erhoben. Darüber sind nun liberale Zeitungen in hellen Zorn gerathen. Die „Neue Fr—eie Presse' schreibt z. B.: „In dem neuesten Hirtenbriefe sei eine der gefährlichsten Minen zu erblicken, die dem kirchenpolitischen Frieden in Ungarn jemals gelegt wurden

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1907
Umfang: 8
wenn man von „einseitig militärischer Anschauung' spricht und dadurch die Wähler zu schrecken sucht — kann man denn nicht mit mindestens ebensoviel Recht von „ein seitig advokatischer Anschauung' reden? Eine Partei, die in den h Städtebezirken von Deutschtirol Z Advokaten ausstellt, sollte schon etwas vorsichtiger schreiben. Daß sich ge rade die Advokaten samt und sonders „vor urteilsvoll in die Lage des Bauernstandes hinein denken und hineinfügen können', wie es der liberale Aufruf von einem Abgeordneten verlangt

zeit von 40 auf 35 Jahre herabgesetzt worden ist. Der liberale Aufruf stellt die Frage: „Kann ein General mit Energie gegen militärische Lasten auftreten?' Gegen Militärlasten poltern wird er nicht; damit ist den Wählern auch nicht geholfen. Wohl aber wird General v. Guggenberg als Abgeordneter auch in militärischer Beziehung die Bedürfnisse des Volkes vertreten und als militärischer Fachmann zugleich nachweisen, daß diese und jene Volkswünsche ohne Gefahr für die Wehrkraft des Staates be friedigt

ohne Ab stimmung. Als besonders blamabel für die- Deutschfreiheitlichen muß noch beigefüat werden daß dieselben ungestüm verlangten, der Herr Kompromißkandidat M. Mayr möge erklären welcher Partei er im Reichsrate beitreten wech/ obgleich nämlich dermalen in Oesterreich bekannter maßen niemand so obdachlos ist und in politische Hinsicht ein Zigeunerleben sührt wie die Herren Deutschfreiheitlichen. Nus Ltadt und Land. Brixen, 13, Mai 1907. 1 «unckmachung <!er Stacktgemeinaevorltehuna Stixe». Die Brandassekuranz

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1908
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 100. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 20. August 1908. XXI. Jahrg. eine Meinungsverschiedenheit unter den Bischöfen geben. Was hat dann zu gelten? Als Fürst bischof Vinzenz Gasser wegen seiner her vorragenden Begabung eine führende Stellung in der politischen Partei Tirols inne hatte, wie sie vorher und nachher bisher noch kein Bischof in Tirol zur Geltung gebracht hat, gab es eine Meinungsverschiedenheit über die Frage, ob man den Reichsrat beschicken solle oder sich ferne halten

müsse. MonsignoreGreutervertrat eine gegen teilige Auffassung gegenüber der Mehrheit der ande- rm führenden Persönlichkeiten und die Folgezeit hat ihm Recht gegeben. Wer entscheidet aber in einem solchen Fall, wenn die Bischöfe selbst ver schiedener Meinung wären, was ja doch möglich ist? — Als Johannes von Leys Fürstbischof von Brixen wurde, war damals die herrschende konservative Partei die bischöfliche Partei? Fürst bischof Simon Aichner hinwieder hat überhaupt nie die Führung in der Politik

in solchem Um fang gefordert oder in Anspruch genommen, wohl aber öfters geäußert, es sei sein Wunsch, daß nur eine Partei im Lande sei, und sei es auch, daß dies die christlichsoziale Partei wäre. Seit dem in Vorarlberg die christlich soziale Partei die ausschlaggebende, ja fast ausschließliche ist, fällt es niemand mehr ein, den Christlich sozialen im Ländle Ungehorsam gegen die bischöfliche Autorität vorzuwerfen, und doch stehen die Christlichsozialen Vorarlbergs in dieser Frage auf demselben grundsätzlichen

Standpunkt wie die Christlichsozialen Tirols. Und was dann endlich, wenn der eine der Landesbischöfe mehr der christlichsozialen, der andere mehr der konser vativen Partei zuneigen würde? Es ist doch auch das möglich. Was ist dann bischöfliche Partei, die konservative oder die christlichsoziale'? Oder hört dann das auf, noch das Merkmal einer politischen Partei zu sein? Wie müßte ferner eine solche Führung in der Partei zur Geltung kommen und ausgeübt werden? Nehmen wir ein Beispiel. Die kon servativen

Landtagsabgeordneten sind, als sie die Wahrmundfrage im Landtage in ihrer Weise aufrollten, hierin offenbar nicht den Weisungen der Bischöfe gefolgt. Bekanntgegeben wenigstens wurde das nicht und es hatte auch nicht den Anschein, als ob alle Bischöfe der gleichen An sicht über die Art des Vorgehens gewesen wären. Sollten in einem solchen Fall die Bischöse mit einem Manifest hervortreten und bestimmt fordern, wie die Partei im Landtag oder im Reichsrat sich zu verhalten habe? Wir haben nicht ein mal gesehen

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