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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 19.04.1902
Umfang: 8
Seite 4.3K. 45. Samstag, „Brixener Chronik.' 19. AM 1902. Jahrg. XV. Politische Kundschau. Tlzristlichsorwle und Deutsche Volksxartei. Beim Austritte aus der deutschen Ob männerconferenz hat die Deutsche Volkspartei erklärt: die Christlichsocialen und der liberale Großgrundbesitz hätten den Beschluss der Volks- partei, gegen die Regierung in schärfste Opposition zu treten, abgelehnt. Am 15. April hat die christlichsociale Vereinigung des Parlaments demgegenüber folgende Kundgebung beschlossen

: „Die christlichsociale Vereinigung spricht ihr Bedauern darüber aus, dass die Deutsche Volks partei ohne irgendeinen berechtigten Grund aus der oeutschen Obmännerconferenz ausgetreten ist und dadurch das letzte Band, welches die deutschen Abgeordneten zum Schutze der nationalen Interessen einigte, zerschnitten hat. Die christlich- sociale Verewigung hält es für ihre Pflicht, ausdrücklich festzustellen, dass der Beschluss der Deutschen Volkspartei wegen Einleitung der schärfsten Opposition weder

war, geht u. a. daraus hervor, dass bei der ersten Abstimmung, welche nach dem Beschlusse der Deutschen Volkspartei auf Einleitung der schärfsten Opposition erfolgte, die überwiegende Mehrzahl der Partei für die betreffenden Posten des Bud gets (Volksschulwesen) gestimmt hat. Die wahre Ursache des Austrittes der Volks partei war einerseits, wie erwähnt, der Hass gegen die Christlichsocialen, andererseits das Techtelmechtel zwischen Prade und Wolf. Prade, früher von den Alldeutschen aufs gröbste

gezögert werden darf.' Die Delegationswatzlen haben am 16. April abends stattgefunden, trotz dem die Deutsche Volkspartei dieselben auf acht Tage später verschieben wollte. Grund hiefür hat sie keinen gewusst; der Obmann Dr. von Derschatta erklärte nur, dass es seiner Partei „nicht passend erscheint', sofort die Wahl vorzu nehmen. Der Antrag der Volkspartei wurde in namentlicher Abstimmung mit 191 gegen 62 Stimmen abgelehnt. Die Delegierten werden bekanntlich nach Ländern gewählt. Für Tirol wurden

derDentschen Volks-- partei in Margarethen (Wien) hat eine Re solution beschlossen, in welcher es heißt: „Der Verein hält treu und fest an dem Programm der Deutschen Volkspartei mit alleiniger Ausnahme des der Zeit, dem Fortschritte und der christlichen Lehre hohnsprechenden Anti- semitismus.- Die Freude der Juden kann, man sich denken. Ein minderjähriger Abgeord neter — in Ungarn. Die königliche Curie erklärte das Mandat des im Deeser Wahlbezirke gewählten Abgeordneten für nichtig, weil der gewählte

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 14.03.1914
Umfang: 12
zwischen Wahrheit und Pose bereits belächelt. Dies hat jüngst im „Lande det Freiheit-, in der Schweiz, wo doch Bebelseiern von der Kanzel herab gehalten wurden, sogar die liberale „Neue Züricher Zeituno' (Nr. 351) festgestellt. Das liberale Blatt schreibt unter anderem: „Fast in allen Ländern, in denen der Sozia lismus als politische Partei auftritt, ist ein Abflauen der sozialistischen Propaganda bemerkbar. In Deutsch land geht bei Wahlen ihre Stimmenzahl neuerdings zurück; so in Baden und in Hamburg

dem gelobten Land um ein Haar näher gekommen wäre. Der Wechsel auf den Zukunftsstaat muß immer wieder prolongiert werden. Wir sind heute so weit, daß auch der Blödeste die Unfähigkeit des Sozialismus einsehen muß, seine ausschweifenden Versprechungen auch nur teilweise zu verwirklichen. III Sozialdemokraten sitzen im Deutschen Reichstag. Aber wenn alle diese Sitze leer wären, so könnte der Einfluß der Partei auf die Politik des Reiches nicht geringer sein, als er ist. Trotz des grimmen Wütens

sind ihr einziger Gedanke, das einzige, womit es ihr wirklich ernst ist. Geht die Entwicklung so weiter, so steht die Partei vor einer Krisis, vielleicht viel näher, als sie selber ahnt. Zum mindesten ist allerwärts ein Rückgang in der sozialistischen Bewegung zu kon statieren.' Solche Feststellungen sind für die Nutznießer der sozialistischen Bewegung, die sie ins Fahrwasser der Mandatspolitik gelenkt haben, bitter, um so bitterer, als sie den Tatsachen entsprechen. Wir kennen die Stoßkraft und den Partei

terrorismus der Sozialdemokratie zu gut, als daß wir heute schon von ausgesprochen hippokratischen Zügen der Internationale sprechen wollen, aber Tatsache ist, daß der Ge samtorganismus der roten Partei mitten im Stadium einer schweren Erkrankung steht, einer de» ganzen Organismus fieberhaft erschütternden Krank heit, die früher oder später jede Partei befällt und befallen muß, die sich so weit der goldenen Internationale verpflichtet hat, daß sie fast nur mit dem Gelde und mt den Logenplänen

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Der Burggräfler
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Seite 7 von 16
Datum: 25.05.1910
Umfang: 16
' und „Priesterhenschasl' (Prälaten!) waren ja seine Lieblingsschlager durch 2ahre hin durch, „gut deutsch' und „gut österreichisch' steht tm Wahlspruch der Christlichsozialen. Stammt es von liberaler Seite, so beweist es nur, wie ver ständnisinnig die Liberalen der Anwinselung der „Brirener Chronik' Folge leisteten. Tatsächlich hat die „Meraner Zeitung' vor der Stichwahl für Hölzl und gegen die Konservativen Partei ergriffen. Nach der Wahl am 19. Mai verkündete die „Me raner Zeitung' triumphierend den „19. Mai

des Jahres 1910 als Todestag der lonfervativen Partei' (wie das möglich ist, da man uns seit einem Jahr zehnt fort und fort totgefagt und am 14. Mai schon begraben haben wollte und wir trotz unseres Tot- feins am 19. Mai 4065 Stimmen, sogar mehr wie Hölzl, ohne die liberalen Stimmen hatten, mag die / H-Ä fifosgssäfoa „Mer. Zeitung' mit sich ausmachen, sie scheint silk- ganz die christlichsozialc Nedewcisc angewühnt zu haben uns „Klerikalen' bczw. Kcnscrvaiiven gegen über und schreibt

dann: „Die allmächtige Reichspartei, die einen weit verzweigten Agitationsapparat ins Feld rückte, die sich einen ganzen Stab von Parleiobmännern aus Wien verschrieb, welche sogar die Wallfahrer auf offenem Markte abfingen und bearbeiteten, kurz die Partei, die vor keinem Mittel, nicht dem schmutzigsten und nicht dem heiligsten, zurückfcheute, wenn es einen agitatorifchen Zweck zu erreichen galt, diese Partei konnte nur mit Hilfe der deutschfreiheitlichen Stimmen von Untermais die Majorität erlangen

vom Bürgermeifterstuhl zugunsten des Herrn Hart- mann wegwählen wollten, zu erhalten, müßte erst untersucht werden. Die Konservativen halten liberale wie sozialdemokratische Stimmen im voraus in einem Aufrufe abgelehnt, die „Brkner Chronik' hat um liberale Stimmen öffentlich gebettelt und nur diesen liberalen Stimmen verdankt Hölzl das Mandat, nicht der Kraft de» christlichsozialen Programme». Beschämend ist es für die Christlichsozialen, mit liberaler Hilfe ge siegt zu haben, nicht für uns, von den vereinigten

keine Ursache, so auf jeden Wink der herrschenden Partei gewärtig wie dieser, war noch kein Statthalter. Die Partei ist aber nicht zufrieden mit der rechten Hand, sie will den ganzen Mann! Heil der Re- glerungslrippe l Telegramme des Sarggräster. Wien, 25. Mai. Der Hallriische Koinrt wurde heule 8 Uhr 40 Min. abends auf der Sternwarte „Urania' oberhalb des Sirius im großen Hund ge sichtet. Der Komet war von Kowa (Nebeihülie) umgeben, die sehr deutlich sichtbar war. Verantwortlicher Redakteur: Josepb Tbaler

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 21.12.1909
Umfang: 8
hat die liberale Partei ihre alte Stellung nicht mehr zu erringen vermockt. Der Schulkampf war vorläufig zu Guusteu des katholischen Volkes ent schieden worden. Wie in dieser Frage, so hat König Leopold II. auch zu der flämischen Frage, welche besonders seit dem Jahre 189-1 in den Vordergrund der inner politischen Fragen rückte, keine offenkundige Stellung genommen. Die flämische Frage wurde im Jahre 1898 durch die Gewährung der Gleichberechtigung an die Flamen etwas in den Hintergrund gedrängt. In dem Kampfe

zwischen dem Liberalismus und den katholischen Mehrheitsparteien nahm der König mehr eine vermittelnde Stellung ein, ohne sich jemals stark zu exponieren, wenngleich oft genug feine Vorliebe für die liberale Partei zum Vorschein kam. Dem Kampfe um die Verfassungsänderung, dessen erste Folge die Einführung des Pluralwahl rechtes l war uud der mit dem Proportional wahlsysteme des Jahres 1899 einen vorläufigen Abschluß fand, und den aus diesem Anlasse zutage tretenden revolutionären Bewegungen nnter der Ar beiterschaft

seiner kirchenfeindlichen Politik zu ziehen sich nicht scheute, indem es den Religionsunterricht aus den: Schulprogramme strich. Die diplomatische Be ziehungen zu Rom wurden abgebrochen und dem Nuntius die Pässe zugestellt. Es war dies die Ant des belgischen Kulturkampfs. Gleich wie in Deutschland erhoben sich aber auch hier das katholische „Brixener Chronik.' 21. Volk nnd seine Priester gegen diese freisinnigen Anmaßungen und so fegte der allgemeine Volks unwille 1^84 die liberale Regierung hinweg. Seit her

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 12
Datum: 24.03.1908
Umfang: 12
, daß die Partei mit dem Christeutnln nnd seiner Ethik eng verbunden ist. Die sogenannte liberale Periode, welche nach der Revolution 1848 folgte und den Juden eine volle Gleichberechtigung gewährte, erzeugte m der Bevölkerung einen religiösen Jnöifferenlismno und sogar den Haß gegenüber den christlichen Lehren und Dogmen.' Dann folgt eine treffliche Schildernng der jüdisch-liberalen Herrschaft in unserem Vaterland. — „Die Christlichsozialen' — lesen wir weiter —^ „waren die Ersten, die erkannt haben, welch

machen, unter anderen: Der Baske und Alttiroler sind verwandt und die Urheimat beider ist im Kaukasusgebiete zu suchen. Wilh elm Mor od er-L usenbcrg. Die über die christlich soziale Partei vnd Dr. Lueger In den „^1 c>cnv>,jaVVie(Imj>osli' („Mos kauer Nachrichten'), dem größten Tagblatt Moskaus, befindet sich in der Nummer vom 10. März ein sehr interessanter Artikel über die christlichsoziale Partei und über Bürgermeister Dr. Karl Lueger, desseu Inhalt wir im nach stehenden — teilweise in genauer Uebersetzuug — wiedergeben

. Nachdem der Verfasser des Artikels in der Einleitung über den Sozialismus überhaupt und über die Prinzipien der Sozial demokraten gesprochen hat, schreitet er zur Charakteristik der Christlichsozialen und schreibt folgendes: „Ich muß vor allem konstatieren, daß die christlichsoziale Partei in Oesterreich mit dem Sozialismus nichts gemeinsam hat. Wir könnten dieselbe eher eine demokratische Partei der sozialen Resorm nennen. Wenn sie gegen den Kapitalis mus kämpft, so hält sie sich doch in gewissen

sich die Ideologie der Christ lichsozialen wesentlich von jener der Sozial demokraten. Die christlichsoziale Partei trachtet auf fried lichem parlamentarischem Wege solche soziale Ge setze durchzuführen und ins Leben zu rufen, die das kleine Eigentum vor der Ausbeutung von seiten des Großkapitals in Schntz nehmen und der Heranbildung eiuer starke« Mittelklasse der kleinen Besitzer, der kleinen Unternehmer nnd der kleinen Handwerksmeister die Wege ebnen. Dem entsprechend lcuchtct dieser Partei als ihr öko

gefährlicher und mächtiger Feind für die übrige Bevölkerung das Judentum ist, und nahmen daher mit diesem einen Verzweiflungskampf auf. Es war sonnenklar, daß sich in diesem Kampfe gegen das alles vergiftende prostituierende Jndentnm als mächtige sittliche Waffe die Auferstehung der alten christlichen Ideale erweisen werde. Deshalb wnrde eine eifrige Verbreituug der christlichen Sittlichkeit und der ans ihr basierenden christlich- arischen Ethik zum Grundprinzip der christlich sozialen Partei genommen

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 08.05.1909
Umfang: 12
dies ein bißchen eine seichte Ausfassung zu sein. Gewiß find Par- teien denkbar, die konkrete Programmforderungen stellen und mit deren Erfüllung eben überflüssig geworden find, aber es gibt doch wohl, — und das mögen die Christlich-Sozialen nicht übersehen, — auch Parteien, die auf Grundsätzen süßen, und Grundsätze sind unveränderlich und ewig. Sie bil den das Wesen und Zentrum der Partei, und von diesen Strahlen Übergossen flutet das vielgestaltige Leben rastlos vorüber. Aus den Formen der jewei ligen Zeit

ergeben sich dann die konkreten Pro grammforderungen. immer umrahmt und getragen von ehernen Grundsätzen. So herrscht Festigkeit und UnVeränderlichkeit im Wesen der Partei und steter, jugendlicher Fortschritt an ihrer Peripherie. Den Begriff einer katholischen Partei aber können wir uns nicht anders denken, als so wie er hier in ein paar Strichen gezeichnet wurde. Niemand aber wird dann behaupten können, daß so eine Partei je „erfüllt' und überflüssig sei. Der Artikler der „Chronik' meint dann wei

ters, daß unser Programm (gemeint find wohl die konkreten Programmsorderungen) veraltet seien. Den Haupttrumpf gegen die Konservativen spielt er dann mit dem ablehnenden Verhalten der kon- servativen Partei gegen das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht aus. Allein, sehr hervorragende Führer der christlich-sozialen Partei geben unum wunden zu, daß man sich mit der Einführung die- seS Wahlrechtes gewaltig blamiert habe. Ist sich blamieren denn gar so modern? Die konservative Partei ist deswegen

gewählt wurden. Dieses Wahlergebnis erklärt sich zum Teil dadurch, daß die national liberale Majorität deS Salzburger Landtages eine LandtagSwahlordnung geschaffen' hat, welche die er Wirt und Grundbesitzer war und als „Ehrvest und sürnember Herr' im Jahre 1740 einen Wappenbrief erhielt. Seit der Zeit sind Tiroler, Männer und Frauen aus dem Pustertal, dem Un terinntal und Stubai. lauter kerndeutsches Blut, meine Vorfahren. Die beiden Groß väter, Elias Domanig und Anton Obrist

lein an der Wage gebildet haben. Als Erfolg ihrer Kurzsichtigkeit önnen sich die Liberal-Nationalen das zugute schreiben, daß nun ihre Partei in der Allgemeinen Kurie überhaupt nicht vertreten ist. Die Entscheidung über die Zusammensetzung deS Landtages sällt am 7. Mai, wo die Zensuskurien der Sädte und Landgemeinden wählen. Man er wartet für die Christlich-Sozialen gute Erfolge. Ausland. Da» Nier-MMiarden-Kndget in Frankreich. * Die Ausgaben deS französischen Budgets für 1909 belaufen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 14.01.1902
Umfang: 10
' erklärt: „Wolfs Vergehen verschwindet neben der Handlungsweise Seidls wie die Ameise neben dem Elefanten.' (!) Merkwürdig ist, dass nicht bloß Abgeordneter Dr. Tschan sich auf die Seite Wolfs stellt, sondern dass auch Frau Tschan in einem Briefe, den die „Ostdeutsche Randschau' ver öffentlichte, gegen ihren Schwiegersohn (Doctor Seidl) und gegen ihre eigene Tochter für Wolf Partei ergreift. Gegeneandidat Wolfs ist der liberale (deutsch- fortschrittliche

) ÜniversitätsprofessorDr.Bachmann, den der Führer der liberalen Partei in Böhmen, Dr. Eppinger, in den Wählelversammlungen empfiehlt. Die Anhänger Wolfs halten die Wahl ihres Führers am 15. Jänner für sicher. Die „Egerer Nachrichten' des Schönerer - Knappen Hofer erklären gegen Wolf: „Die alldeutsche Partei hat die Losung ausgegeben:,Durch Rein heit zur Einheit!' Was unrein ist, muss daher Anbarmherzig beseitigt werden.' — Was bliebe dann von der stalldeutschen Partei noch übrig? Aus Ungarn. Die königliche Curie in Budapest erklärte die Wahl

. Der Culturkampf in Spanien. In Saragossa bewarfen am 8. Jänner die Liberale» daS Jesuitenkloster mit Steinen und versuchten, in dasselbe einzudringen. Die Gen darmerie musste von der Waffe Gebrauch machen, um die Ordnung wieder herzustellen. DieHinrichtungTung-fu-shiangs. Der Tatarengeneral in Kansu telegraphierte nach Peking: er habe Tung-su-shiang gesangen ge- nommen; er erbat sich Instruktionen von der Kaiserin'Witwe, welche den Austrag gab, dass das Esiet betreffend die Hinrichtung Tung'fu- shiangs

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 21.01.1905
Umfang: 8
die geistvollen Ausfühmngen, die mit gespanntem Interesse verfolgt wurden. Bin Angehöriger der liberalen Partei bot durch einige Pauschalverdächtigungen gegen alle Reichsratsabgeordneten ohne Ausnahme noch Anlaß zu kurzer Heiterkeit, indem der Vorsitzende den gemütlichen Gegner ebenso loyal als jovial widerlegte, so zwar, daß der liberale Herr dazu selbst herzlich lachte. Nach begeistertem Hoch auf die beiden Träger der höchsten Gewalten ertönte zum feierlichen Abschluß der denkwürdigen Tagung die Tiroler

Bundeshymne, welche von allen Protestteilnehmern kraftvoll mitgesungen wurde. So schloß der Tag von Jenbach, auf den die Ehristlichsozialen Tirols stolz sein dürfen. Politische Rundschau. Kurze Nachrichten. In Trient hat am 15. Jänner ein Kongreß der welschtirolischen Sozialisten statt gesunden, dem der jüdische Soziführer Abgeord neter Dr. Ellenbogen aus Wien anwohnte, um den Jrredentismus der welschen Sozi etwas ab zukühlen. Es wurde auch beschlossen: die Partei solle mit den Genossen Deutschtirols

und die Flott machung des Tiroler Landtages eingehend er örtert wurden. In Ungarn gibt es bereits blutige Zu sammenstöße, obwohl die Wahlen erst am 25. Jänner beginnen. Liberale Kandidaten wurden mit Steinen beworfen; sogar geschossen wurde; ein Bauer ist an den Verwundungen gestorben. Wie wird es erst in den Wahltagen selbst zugehen? In Italien will die Regierung alle Eisenbahnen (11.000 Kilometer) mit 1. Juli 1905 in Staatsbetrieb übernehmen. — In Genua errang bei den Gemeindewahlen am 18. Jänner

die Liste der mit der katholischen Partei ver bündeten konstitutionellen Partei einen vollstän digen Sieg. Es wurde weder ein der früheren Gemeindeverwaltung angehöriger Sozialist noch unsere Freundschaft stirbt nicht und ändert sich nicht! — Wenn das der Fall, dann habe ich Mut, dm Hirtenstab in die Hand zu nehmen. Bin ich klein und schwach, meinem großen Amte nicht gewachsen, wenn all die vielen alten Wohl täter uns beistehen, wenn ihre Liebe wie ein starker Strom unser Schifflein emporträgt

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 16.10.1913
Umfang: 8
zu schaffen. Doch ist es nicht ausgeschlossen, daß bei geeignetem Vorgehen seitens der Regierung auch ein der Mehr heit des Landtages genehmer Modus zur endgültigen Beseitigung der leidigen Frage gefunden werden wird. Der Standpunkt der liberalen Partei ist durch den liberalen Parteiführer Abg. Dr. Hammerschmidt in folgender Weise präzisiert worden: „Die liberale Partei sei trotz bestehender Bedenken grundsätzlich bereit, an der Verfassungsänderung, welche die Voraus setzung der Thronbesteigung bildet

Donnerstag, .den charaktervollen Wen. in der schmucken Nationaltracht nicht im «edächtmS, wie er bei Festlichkeiten an der Spitze Uner Kapelle als 60er noch im strammen Schritt Mh Tritt durch die Straßen der altehrwürdigen «schofsstadt gezogen ist? Fürwahr, auf solche Männer kann eine Tiroler Gemeinde stolz sein! Wie Bauernstand und Landwirtschaft, verliert Mh das politische Leben, verliert die christlichsoziale Partei an Völkl eine nicht « unterschätzende Kraft. Ihr war er ein ehrlicher

, als er von Sr. Majestät dem Kaiser durch die Verleihung des GoldenenVerdrenst- treuzes ausgezeichnet wurde, eine Ehre, die Völkl mit Fug und Recht verdient und die weit über Brixen hioass namhafte Freude erweckt hat. Die Fuge M dm Balkan. In Serbien ist seit längerer Zeit ein inner- politischer Kampf im Gange, der sich gegen die Person und die Politik des serbischen Minister präsidenten Pasic richtet. Paste soll nun in einer geheimen Sitzung der altradikalen Partei die Er klärung abgegeben haben, Serbien sehe

stehenden Mitteln bekämpfen. „Grazer Volksblatt' und „Deutsches Zentrum'. Das „Grazer Volksblatt', eines der besten Organe der christlichsozialen Partei, bot bisher beiden christlichsozialen Richtungen in Steiermark, vertreten durch die Abg. Hagenhoser und Pantz, Gast freundschaft in feinen Spalten; es war in einer sehr peinlichen Lage, die hauptsächlich dadurch herbei geführt wurde, daß eine gemeinsame Landespartei leitung nicht zustandezubringen war und ein Reichs parteitag nicht einberufen wurde

. Die Baueruorgani- sationgerietinimmerhestigeren Gegensatz zuder Organi sation der Städte und Märkte, welch letzterer sich auch Abg. v. Pantz anschloß, als er aus der christlichsozialen Reichspartei austrat. Als nun das „Deutsche Zentrum' nicht nur sich mit den freiheitlichen Agrariern verbündete, sondern sich auch anschickte, in die Wahlbezirke der Bauern organisation einzufallen, sah sich das „GraZer Volks blatt' gezwungen, der Pantz-Partei das Gastrecht in seinen Spalten zu kündigen. Es teilt diesen Ent

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 26.10.1894
Umfang: 8
', Monsignore Böglin, wurde aus Rom und Italien ausgewiesen, nach dem schon vor einiger Zeit ein Abb6 Montennis, Redacteur des Blattes, Rom hat verlassen müssen. Das Blatt geht infolge dessen ein. Es hat „die Finanzlage und die Politik Italiens in Miss credit gebracht', was allerdings nicht schwer ist. Belgien. Die Stichwahlen haben zum Aerger der Liberalen den Sieg der Katholiken noch erhöht. Resultat: 104 Katholiken, 29 Socia listen, 19 Liberale. Diese sind jetzt eine bedeutungs lose Partei

.Nr. 86. Brixen, Freitag, Deutsches Reich. An dem socialdemo kratischen Parteitag in Frankfurt sind 222 Dele gierte (darunter 9 weibliche) betheiligt. In der Sitzung wurde bei Erörterung des Berichtes des Parteivorstandes eine Reihe Don Anträgen gestellt, welche die Verminderung der Gehalte der Partei- beatnten und Redacteure bezwecken. Der höchste Gchält soll jährliche 3000 Mark nicht übersteigen. Bebel bekämpft entschiedest diesen Antrag. Die Socialdemokraten — führt Redner aus — streben

günstige Arbeitsbedingungen und Löhne für die Arbeiter an und wollen jetzt ihre eigenen geistigen ' Arbeiter nicht entsprechend bezahlen. .Eine Reihe von Redacteuren würde, wenn der Antrag ange nommen werden sollte, ihre Posten sofort nieder- , legen, da sie bei bürgerlichen Blättern höhere! Gehalte beziehen würden. (Aber diese Geldsucht! und dieser Eigennutz !) Mehrere andere Redner! betonten dagegen, die socialdemokratische Partei sei eine arme Arbeiterpartei, welche mit Arbeiter-! groschen

nachzugeben, wenn sienichteinefurchtbareKatastrophe heraufbeschwören wollen.' In Italien wurden durch ein Decret gleich- i zeitig in allen Provinzen sämmtliche Vereine auf gelöst, welche den Titel führen: „Socialistische! Partei der italienischen Arbeiter'; ebenso wurden ! die Zweigvereine der genannten Verbände und diejenigen Vereine aufgelöst, die, obfchon zu philanthropischen oder wirtschaftlichen Zwecken gegründet, in der Folge sich das Programm der erwähnten socialistischen Gesellschaften aneigneten

; denn auch diese 19 sind in sich ge theilt, die einen gemäßigt-liberal, die anderen radical-liberal, die einen bourgeois-liberal, die anderen zu den Socialisten hinneigend. Man ver nehme, was für eine Wirkung die Wahlresultate auf die „N. Fr. Pr.' ausüben. „Die Uneinigkeit,' „Brwener Chronik.' schreibt sie, „ist der Fluch der liberalen Partei.' „Von ihren erbittertsten Gegnern, den Clericalen. haben die Liberalen noch immer nicht gelernt, dass man unter allen Umständen zur Fahne halten muss, der man zugeschworen, und sie vergessen

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 14.08.1891
Umfang: 8
Nr. 65. Brixen, Freitag „Brwener Chronik.' Seite 5. Wien, 10. August. (Zurinnerpolitischen Lage.) In der vergangenen Woche vollzog sich ein politisches Ereignis, über welches die ge summte liberale Presse in Oesterreich mit einem merkwürdigen Süllschweigen hinweghuschte, das für den Politisch Eingeweihten die Bedeutung desselben in umso hellerem Lichte erscheinen lässt. Wir meinen die allerhöchsten Auszeichnungen, welche den drei hervorragendsten Repräsentanten politischen Einflusses

eines ins Liberale umge wandelten Cabinet Taaffe den Posten eines neu zu schaffenden Commnnicationsministeriums zu er langen hoffte, die mit einigen bescheideneren Strebern im Sinne der Judenliberalen im Polen club thätig waren. Aber denselben wurde zu nächst von der conservativen Fraction unter den Polen ein <zuc>s sAc>! zugerufen, und nun machte auch Graf Taaffe einen dicken und entscheidenden Strich durch die Rechnung. Mit der jüdisch- liberal-polnischen Verbindung, die der Revolver auf die Brust

der Regierung hätte sein sollen, ist's für einige Zeit vorbei. Die Stimmung In den parlamentarischen Kreisen der liberalen Partei ist infolge dessen eine sehr gedrückte. Mit einem Siegesbewusstsein sondersgleichen sind die Herren Plener, Chlumecky und Consorten in das neue Haus eingezogen, und sie hatten die Portefeuilles nach ihrer Meinung schon so gut wie in der Tasche. Ja selbst ihren Erfolg bei den Wahlen hatten sie wesentlich dem Umstände zu danken, dass sie sich als die zur Regierung Berufenen

hinstellten und all die miserablen Streber, die von der momentan herrschenden Partei allerhand Trinkgelder und Sporteln zu erHaschen hofften, in den Dienst ihrer volksausbeuterischen Partei woselbst voriges Jahr ein ziemlich umfangreiches Fort vollendet wurde, dessen dortiges Klima aber einem Europäer infolge oer dort grassierenden epidemischen Krankheiten den Aufenthalt nur während der 6 Monate November bis Ende April gestattet. Von den Beduinen selbst wird Ouargla gemieden während der Sommermonate

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 26.09.1905
Umfang: 8
mit den einzelnen Partei- Mrern sich besprochen, ihnen aber Geheimhaltung aufgetragen. Trotzdem verlautet: er habe die Umwandlung des Beamtenkabinetts in ein parla mentarisches als Notwendigkeit erklärt, besonders wegen der Lage in Ungarn. Die Sozialdemokraten Deutsch lands haben letzte Woche ihren Parteitag in Jena abgehalten. Er ist ruhig verlaufen; die schmutzige Wäsche der inneren Zänkereien wurde nicht mehr, wie 1903 in Dresden, öffentlich, sondern in einem Komitee gewaschen. Die russische Revolution wurde

begrüßt als „das größte welt historische Ereignis der Gegenwart'; die Maifeier wurde zur Pflicht gemacht, „wo es angeht'. In Spanien haben die Neuwahlen fürs Parlament ergeben: 217 (liberale) Ministerielle, 90 Mauristen, 16 Villaverdisten (Anhänger der früheren konservativen Ministerchefs Maura und Villaverde), 7 Romeristen, 4 Karlisten, 8 Regiona lsten, 3 Unabhängige, 29 Republikaner und 2 Jntegristen. Die Konservativen verfügen über 106 Stimmen. Die frühere Kammer hatte 232 Konservative, 70 Liberale

, 28 Republikaner, 6 Romeristen, 10 Jntegristen, 7 Karlisten, 6 Katalanen, 10 Jndependenten und 11 Radikale gezählt. Blutige Wahlen gibt es auf Kuba. Anläßlich der am 24. September stattgefundenen Wahlen kam es tags vorher zu Zusammenstößen, bei denen sechs Personen getötet und 25 ver wundet wurden. Unter den Getöteten befinden sich der Führer der liberalen Partei und ein Polizeichef. ^ In. Konstantinopel hat man am 21. September angeblich einen Minengsng, der uMr die große Kaserne in Pera führte, entdeckt

. Die in demselben arbeitenden Armenier hätten ausgesagt, daß auch unter der Moschee Hagia Sophia Minengänge angelegt wurden. Infolge dessen wurden zahlreiche Armenier verhaftet. Dr. Lueger über Ungarn. In einer Wählerversammlung des Katholisch politischen Vereins Leopoldstadt am 22. Sep tember sagte Dr. Lueger: „Darüber darf man sich keiner Täuschung hingeben, mögen sich die Herren da drüben un abhängig oder Dissidenten nennen, alle ohne Unterschied der Partei wollen sich etwas heraus schlagen und sich mästen, so weit

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 15.09.1903
Umfang: 8
Monarch wird sie eben als konstitutioneller Monarch und daher ohne Gewissensskrupel ziehen können. Es wird damit in Ungarn übrigens nur derselbe Weg betreten werden, der auch in der diesseitigen Reichshälste nun schon seit einer Reihe von Jahren eingeschlagen werden mußte. Spaltung in der sozialdemokrakiMen Parket. In der sozialdemokratischen Partei wird seit Jahren ein bedenklicher Riß immer mehr zu ver kleistern gesucht. Die Alten bleiben streng auf dem Boden der marxistischen Lehren, die Jungen

stein :c. und den Alten unter Führung Bebels, der von der Annahme dieser Stellung ein Auf geben der Grundsätze der Sozialdemokratie als einer im Grund revolutionären Partei befürchtet. Im Unmut über diesen neuen Konflikt schreibt er: „Die Revidierungen, die sich seit nunmehr vollen sechs Jahren in unabsehbarer Reihenfolge an allem, was die Partei war und ist, tut oder nicht tut, wiederholen — und allmählich in der Partei einen Zustand der Gereiztheit und der Erbitterung erzeugt haben, von der unsere

unserer Revisionisten darauf hinarbeitet, den Gegensatz zwischen bürgerlicher Gesellschaft und klassenbewußtem Proletariat mehr und mehr abzuschwächen, ist für mich außer Zweifel . . . Seit der Rede Vollmars im Jahre 1891 in München, in der er offen und für alle Welt sichtbar seine Mauserung vom ehemaligen Hyper radikalen zum Hyperopportunisten dokumentierte — eine Mauserung, die verschiedene ehemalige Hyperradikale in der Partei seitdem auch machten — treten diese Bestrebungen immer lebhafter hervor

. Eine Reihe Debatten, die wir über diese Strebungen seitdem auf den verschiedenen Partei tagen gehabt und die uns, wie zum Beispiel in der Budgetbewilligungsfrage, zur Annahme be stimmter Anträge zwangen, bestätigen dieses. Die Vizepräsidentenfrage ist nicht nur ein Ring in dieser Kette, sie ist ein Stück in derselben. Ich habe bei einer früheren Gelegenheit nachge wiesen und andere mit mir, wie aus dem ersten Gang zu Hof weitere Schritte notwendig folgen und wir schließlich in eine Position ge raten

müssen, in der es ganz unmöglich ist, die bisherige Taktik der Partei noch aufrecht zu er halten. Unsere Gegner wissen ganz genau, wohin diese revisionistische Taktik mit tödlicher Sicherheit führen muß, daher der Jubel und das Interesse, mit dem sie jeden Versuch unserer Revisionisten, einen Keil in die alte Taktik zu treiben, begrüßen und, so weit es an ihnen ist, bestrebt sind, die bestehenden Gegensätze in der Partei zu erweitern. Es wird also gut sein, die Sachen uns auch von diesem Standpunkt

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 17.11.1893
Umfang: 8
Nr. 92. Brixen, Freitag, „Brwener Chronik.' 57. November zgHZ. 5eite Z. genossen und zum Schaden derselben mehr Arbeit aufgewendet als gegen irgendwelche andere Nation. 'Ja, sie verbanden sich mit den liberalen Deutschen, nur um gegen die eigenen Mit- Krüder in religiöser Hinsicht aufzukommen. Jede Aeußerung des Clerus,. jede Handlung des Bischofs Wurde kritisiert und natürlich im antinationalen Sinne ausgelegt. Es ist nur folgerichtig, wenn ber Liberale auf den Eid nichts hält und darum

-auch die dynastische Treue nicht mehr ernst nimmt. So hat das liberale Tagblatt „Llovenski naroä' Hyr etwa sechs Jahren Korrespondenzen aus Mussland veröffentlicht, die von entschieden anti- vsterreichischem Geiste erfüllt waren. Dies wnrde -etlichen slovenischen Abgeordneten gegenüber selbst -an allerhöchster Stelle gerügt. Die Liberalen, nicht zufrieden, das slovenische Volk um seine unbescholtene Loyalität gebracht Zu haben, fanden es mit ihrer Liebe (!) zur Nation vereinbar, die Slovenen auch in religiöser

Hinsicht, soweit ihre Kräfte reichten, in üblen Ms zu bringen. Sie gründeten ein Blatt <„ZIovs,nski svst') eigens zu dem Zwecke, um Anter den Slovenen für die fchismatische Kirche Propaganda zu machen. In diesem Vorhaben bedienen sie sich als Schildes der slavischen Liturgie. Der „Llovanski svst« wurde vom Ällynscheu Metropoliten Aloisius Zorn selbst als „häretisch' gebrandmarkt. Das Aergste aber sollte Zymmen. Das schon erwähnte liberale Tagblatt „Llovknski naroä' hat sich in einer Korrespon denz

Arbeits einstellung empfahl, wenn ihre Lage nicht gebessert werden sollte. (Die ungarische socialistische Partei) beschloss, energisch in die Agitation um Erlangung des allgemeinen, gleichen und direeten Wahlrechtes einzugreifen. Zu diesem Behufe fanden bereits in sämmtlichen Budapester Bezirken äußerst stark besuchte Arbeitermeetings mit der Tagesordnung: Allgemeines, gleiches und directes Wahlrecht, statt. In nächster Zeit, sollen zahlreiche Versammlungen der ungarischen Arbeiterschaft

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 13.03.1891
Umfang: 8
die Bemerkung von anderen Geistlichen gehört: Wenn ich Gewalt hätte, würde ich alle und jede Notizen über Wahlen und Wahlkämpfe u. f. w. in unseren conservativen Landeszeitungen, welche geeignet sind zu beleidigen oder Zwietracht zu säen, ver bieten; dies der Wunsch mehrerer, denen es mit der Erhaltung des Friedens ernst ist. Osttirol, 11. März. (Liberale Logik.) Es sei mir nochmals gestattet, auf unser liberales Wochenblatt, die „Lienzer Zeitung', hinzuweisen, welche dem „Fortschritt' zu huldigen vorgibt

zum Zweck, um Bozen und Meran für den Liberalismus zureiten. Liberale Logik! Noch etwas. Die „Lienzer Zeitung' will den Conservativen Pusterthals das Armuts zeugnis ausstellen, sie hätten keine Leute für den Reichsrath, dagegen seien unter den Liberalen „Männer genug', denen man ein Mandat an vertrauen könnte. Das schreibt sie, nachdem von den Liberalen zuerst ein eonservativer Gutsbesitzer ausersehen wurde, und während sie selbst auf den Abgeordneten Steiner hinweist. Liberale Logik! Ja, Männer

, die von sich selber sehr viel halten, finden sich in ihrer Partei gewiss genug; daraus folgt aber noch keineswegs, dass sie die noth wendigen Eigenschaften auch wirklich besitzen. Ich verweise diesbezüglich auf die letzteren Nummern der „Bozner Zeitung'. Von dieser liberalen Collegin kann die „Lienzer Zeitung' sich belehren lassen, wie hoch man die Forderungen stellen muss, um dem „importierten' Candidaten gegen den einheimischen Geltung zu verschaffen. Ich schließe mit den Worten der „Lienzer Zeitung

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Seite 4 von 8
Datum: 13.04.1894
Umfang: 8
Stimmung. Das liberale „Volksblatt' hat kürzlich selbst bezweifelt, ob man bald noch von einer liberalen Partei werde reden können. Hört sich das nicht wie Galgen humor an? Wahrscheinlich werden die Antiliberalen auch bei der Ergänznngswähl des ersten Wahl-- körpers Erfolge erzielen. Auf antiliberaler Seite herrscht ausgezeichnete Disciplin, daher solche erfreuliche Resultate. Steiermark. Der „Politik' wird geschrieben: „In Luttenberg (Steiermark), einem rein slove- nischen Markte, wurde

über die socialdemokratische Bewegung. Der „K. V.?Ztg.' z. B. wird geschrieben: „Die socialdemokratische Action hatte in jüngster Zeit Missgeschick. Der Parteitag hat die in der Partei bestehende Spaltung erweitert, wie sich jetzt anlässlich der Berichterstattung über den Congress in den Pro vinzen zeigt. Aber vor allem haben der Partei leitung die gänzlich verfehlten Arbeitsausstände der jüngsten Zeit schweren Schaden gebracht. Seit Beginn des Jahres wurden in Wien allein 37 größere Ausstände eingeleitet, die fast

' und die Valutaregulierung waren, gegen den Willen der Massen Gewehr bei Fuß gestanden, wohl einzig aus dem Grunde, weil der Anstoß zu der Gegenbewegung von christlichen Parteien gegeben wurde. Und wenn der breite Strom der socialdemokratischen Gefolgs leute sich diesem Oberbefehle fügte, lag der Grund einzig und allein in der eisernen Parteidisciplin, deren sich die Partei erfreut.' Es wird aber beigefügt, dass diese Parteidiseiplin stark nach lasse. „Bereits besteht neben der ossiciellen social demokratischen

durchleuchtet, wird folgender Ausspruch des Ge feierten berichtet: „So viel vermag ich ohne jede Ueberwindung zu erklären: wenn ich mich wirklich definitiv in meiner Heimat niederließe, so käme ich gewiss nicht mit der Absicht, eine Perturbatio» der Ordnung herbeizuführen. Jedermann wird es natürlich finden, wenn ich den Grundsätzen meines Vaters treu bleibe und dieselben befolge. Ebenso wenig fällt es mir schwer zu erklären, dass ich mich in diesem Falle weder einer Partei noch den Parteien anschließen

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Seite 4 von 8
Datum: 27.09.1898
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 78. Dienstag, „Brixener Chronik.' September 1898 Ist der Katholicismus an dem Untergänge Spaniens HM? Zu dieser Frage schreibt die „Reichspost': Ms die Nachrichten von dem für Spanien unglücklich ausgegangenen Krieg mit Amerika einliefen, da glaubte die liberale und social demokratische Presse ein glückliches und dankbares Thema gefunden zu haben, um ihren Lesem zu zeigen, dass niemand änderer an dem Untergange Spaniens, dieses so reichen und fruchtbaren Landes schuld sei

preisgegeben ist. An den Rand des Bankerotts hat also nicht die katholische Kirche dieses von der Natur so reich gesegnete Land geführt, sondern die liberale Herrschaft. Die Judenpresse, die den unglücklichen Ausgang des letzten Krieges benutzen wollte, um Stimmung gegen die katholische Kirche zu machen, indem sie ihren Lesern das Ammenmärchen von der elericalen Herrschast in Spanien erzählte, hätte besser gethan, wenn sie in einem „schwachen' Momente einmal dis Tugend der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit

nicht so sehr eine Partei, am aller wenigsten eine ausschließlich «wienerische' Partei, welche für uns nicht passe, sondern es sei das naturgemäße Losungswort aller jener, welche der leider bereits durch den antichristlichen Libe ralismus eingetretenen gesellschaftlichen Misere nicht bloß dadurch entgegentreten wollen, dass sie Ueberreste der christlichen Gesellschaftsord nung erhalten, sondern auch dadurch, dass sie dieselbe wieder vollends aus christliche Grund lage zu stellen suchen. Dass es auch in diesem Sinne

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 20.10.1893
Umfang: 8
Schlußfolgerung. Wenn der Herr Landesschul- inspector wirklich gewünscht hätte, dass nicht alles „Liberale' in den Ausschuss gewählt werden, so Hätte man ja der genannten, allzeit unterthänigen Jnspectoren- und Directorenwelt einen Wink geben können und geben müssen; und der wäre so gewiss oder uoch viel eher befolgt worden als mancher Wink bei früheren Wahlen der Lehrer. Man hätte Wochen und Monate vorher dafür eintreten können, so wie man — andere Wünsche geäußert hat. Es müsste denn sein, dass man „oben

? Entweder hat man sich also „oben' die Verhütung einer ganz katholischen Wahl an gelegen sein lassen, oder man konnte die liberale Wahl nicht verhüten, so wie man die ganz katholische verhüten konnte. Beides kennzeichnet die Situation, in der wir sind. Gerade in Anbetracht des strammen Regiments kommt die Nichtbeachtung des Wunsches, alle Bezirke bei der Wahl zu berücksichtigen, in den Verdacht, eine Finte zu sein und scheint geeignet, den Verdacht abzulenken. Nur kurzsichtige Leute Äbersehen, dass

, worin um die Be setzung des erzbischöflichen Stuhles durch einen würdigen croatischen Priester gebeten wird. Der französische Präsident ernannte den russischen Admiral Avilane zum Großofficier der Ehrenlegion und verlieh den übrigen Officieren Orden. Der französische Komponist Gounod ist ge storben. Das „Linzer Volksblatt' bringt die Erklärung, dass die Redaction den Wahlreformvorschlag der Regierung für die conservative Partei für un annehmbar halte, weil dadurch die Mittelstände majorisiert

und beiseite geschoben werden. Einer zeitgemäßen Ausdehnung des Wahlrechtes werde die conservative Partei niemals entgegen sein. Prinz Liechtenstein hat erklärt, dass die Christlich-Socialen für das allgemeine, gleiche und directe Wahlrecht einstehen.

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 29.01.1907
Umfang: 8
der Unabhängigkeitspartei von der Auffassung durchdrungen, daß, wenn sich »auch Polonyi große Verdienste um die 48er Partei lowie als Justizminister erworben hat, man sich doch nicht der Einsicht wird verschließen können, daß durch ein weiteres Bleiben im Ministerrat die Interessen des Landes leiden würden.' Rußland gedenkt seine Truppen noch vor dem mit Japan vereinbarte» Zeitpunkt (15. April 19? >7) aus der Mandschurei zurückzuziehen. Die Räumung der Mandschurei hat bereits begonnen. Z«r Htahlt>ewegu«g. Herr von Zallinger

. Was die Personenfrage für das Kur- ortemandat betrifft, so ist die Meldung jedenfalls verfrüht. Die Aufstellung der Kandidatm ist doch Sache der Vertrauensmänner aller Kurorte. Di- Mahle« zum deutsche« Reichstag. Die Wahlen am 25. Jänner wiesen eine bis jetzt nicht dagewesene Beteiligung auf. In ein zelnen Bezirken beteiligten sich 9d'/<> aller Wahl berechtigten. Der Appell der Regierung an die „Partei der NichtWähler' ist also nicht wirkungs los geblieben. Das Resultat des heißen Ringens ist ein bedeutender

Kitt und ein rein negatives Programm. Sobald es sich dann um positive Arbeit handeln wird, werden sich sofort fast un- übersteigliche Hindernisse einstellen. DaS Kanzler wort von der Paarung des konserva tiven und liberalen Geistes nimmt sich fast wie ein Scherz aus. Wie sollen Konserva tive und Liberale erfolgreich zusammenarbeiten, nachdem die Konservativen extreme Agrarier und Schutzzöllner, die Liberalen aber ebenso extreme Jndustrieritter und in bezug auf Landwirtschaft fast Freihändler

und Liberalen doch bald als ein Spaß vorkommen, welcher durch die schönen Augen des Fürsten Bülow zu wenig, honoriert wird. Bei solcher Konstellation und bei der inneren Zerrissenheit der Blockparteien wird daS Zentrum als relativ größte und innerlich am meisten gefestigte Partei doch immer eine aus schlaggebende Stellung einnehmen, ob es nun die Regierung und die Blockparteien wollen oder nicht. Ueber den Siegesjubel in der gesamten liberalen und Regierungspresse schreibt ein liberales Wiener Blatt

Gegners, die in den höheren Schichten Deutschlands zum Ausdruck kommt. Tie Sozial demokraten sind ärmer an Mandaten geworden, das ist eine unleugbare Tatsache. Von den 79 Mandaten, die sie ihr eigen nannten, werden sie günstigsten Falls etwa fünfzig behaupten, während sie im Jahre 1903 schon im ersten Wahlgange 56 Abgeordnetensitze erlangten. Aber man sollte sich doch fragen, ob für eine Partei wie die deutsche Sozialdemokratie, die grund sätzlich in Opposition verharren muß

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 07.05.1910
Umfang: 10
Seite 2 Tiroler VolkSblmt 7. Mai IdIL tischen Lande gelingen konnte. Wir wurden um fast allen Einfluß in Land und Reich gebracht und die Partei Dr. Schöpfers, die christlich-soziale Partei, ist nicht nur an unsere Stelle getreten, sondern im Besitze einer Macht, wie wir sie nie besaßen. Lässig keit im Kampfe gegen den Liberalismus hat man uns vorgeworfen, um gegen uns ins Feld ziehen zu können. Nun ist es Sache unserer Nachfolger, es auch hierin besser zu machen, die Pflichten katholischer

Volksvertreter die „erste Pflicht' katholischer Abgeordneter, die Pflicht, „weder in den Konstitutionen, noch in den Gesetzen irgend einen revolutionären Grundsatz bestehen zu lassen?' Armes, betrogenes Volk Tirols! Die Feinde der Gesellschaft sind der christlich sozialen Partei wohl bekannt. Sie erklärten einst: „Wir erkennen im Liberalismus den Grundirrtum unserer Zeit und die eigentliche Quelle jener unheilvollen Zustände, die heute den geordneten Bestand der bürgerlichen Gesellschaft aufs äußerste

gefährden. Im Liberalismus erblicken wir den fruchtbaren Boden, aus dem die Sozialdemokrntie und der für Oesterreich sehr gefährliche radikale Nationalis mus emporgewuchert sind. Man möchte nun meinen, daß die Taten der Partei dieser Erkenntnis entsprechen. Leider täuschen wir uns, wie öfters wenn wir christlich, sozialen Worten glauben. Kein einziges liberales Gesetz wurde abgeschafft, kein einziges gemildert, nicht einmal ein Versuch dazu gemacht. Nie hat eine christlich-soziale Zeitung hievon

ist z. B. sogar die Umsturzmänner zählende Schulgesetzgebung ein Juwel, das sie nach eigener Versicherung nicht antasten läßt. Einst bekämpften uns die christlich-sozialen Führer, weil wir ihnen im Kampfe gegen die liberalen Gesetze zu wenig erreichten, heute haben diese nämlichen Führer den grundsätzlichen Kamps fogar ausgegeben und ihre Partei zur Schutztruppe der liberalen Gesetzgebung gemacht und sie verfolgen sogar jene, die als katholische Partei die Erfüllung der katholischen

Abgeordnetenpflichten fordern. Es ist, als ob man uns nur deshalb verfolgt hat und nur deshalb zu vernichten trachtet, um den Libe ralismus in der Gesetzgebung zu retten. Niemand sage: es ist der christlich-sozialen Partei nicht möglich, die kirchenseindlichen Gesetze zu ändern. Wenn es der kleinen katholisch-konser- vativen Partei möglich war, vieles zu erreichen, dann muß es der großen christlich-sozialen Riesen partei möglich sein, alles zu erreichen. Sie ist ja, wie einer ihrer Führer kürzlich schrieb, „die all

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