', Monsignore Böglin, wurde aus Rom und Italien ausgewiesen, nach dem schon vor einiger Zeit ein Abb6 Montennis, Redacteur des Blattes, Rom hat verlassen müssen. Das Blatt geht infolge dessen ein. Es hat „die Finanzlage und die Politik Italiens in Miss credit gebracht', was allerdings nicht schwer ist. Belgien. Die Stichwahlen haben zum Aerger der Liberalen den Sieg der Katholiken noch erhöht. Resultat: 104 Katholiken, 29 Socia listen, 19 Liberale. Diese sind jetzt eine bedeutungs lose Partei
.Nr. 86. Brixen, Freitag, Deutsches Reich. An dem socialdemo kratischen Parteitag in Frankfurt sind 222 Dele gierte (darunter 9 weibliche) betheiligt. In der Sitzung wurde bei Erörterung des Berichtes des Parteivorstandes eine Reihe Don Anträgen gestellt, welche die Verminderung der Gehalte der Partei- beatnten und Redacteure bezwecken. Der höchste Gchält soll jährliche 3000 Mark nicht übersteigen. Bebel bekämpft entschiedest diesen Antrag. Die Socialdemokraten — führt Redner aus — streben
günstige Arbeitsbedingungen und Löhne für die Arbeiter an und wollen jetzt ihre eigenen geistigen ' Arbeiter nicht entsprechend bezahlen. .Eine Reihe von Redacteuren würde, wenn der Antrag ange nommen werden sollte, ihre Posten sofort nieder- , legen, da sie bei bürgerlichen Blättern höhere! Gehalte beziehen würden. (Aber diese Geldsucht! und dieser Eigennutz !) Mehrere andere Redner! betonten dagegen, die socialdemokratische Partei sei eine arme Arbeiterpartei, welche mit Arbeiter-! groschen
nachzugeben, wenn sienichteinefurchtbareKatastrophe heraufbeschwören wollen.' In Italien wurden durch ein Decret gleich- i zeitig in allen Provinzen sämmtliche Vereine auf gelöst, welche den Titel führen: „Socialistische! Partei der italienischen Arbeiter'; ebenso wurden ! die Zweigvereine der genannten Verbände und diejenigen Vereine aufgelöst, die, obfchon zu philanthropischen oder wirtschaftlichen Zwecken gegründet, in der Folge sich das Programm der erwähnten socialistischen Gesellschaften aneigneten
; denn auch diese 19 sind in sich ge theilt, die einen gemäßigt-liberal, die anderen radical-liberal, die einen bourgeois-liberal, die anderen zu den Socialisten hinneigend. Man ver nehme, was für eine Wirkung die Wahlresultate auf die „N. Fr. Pr.' ausüben. „Die Uneinigkeit,' „Brwener Chronik.' schreibt sie, „ist der Fluch der liberalen Partei.' „Von ihren erbittertsten Gegnern, den Clericalen. haben die Liberalen noch immer nicht gelernt, dass man unter allen Umständen zur Fahne halten muss, der man zugeschworen, und sie vergessen