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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 20
Datum: 04.03.1897
Umfang: 20
Prax- marer, in der IV. Kurie Ludwig Kögl, Hauserwirth und Johann Kostenzer, Gemeindevorsteher gewählt. St. Johann. 28 Febr. Von 305 Wählern er schienen 246, von diesen 246 erhielten die Konservativen 175, die Gemischtpartei 71. Die Wahl gieng ohne den geringsten Zwischenfall am 27, sowie am 26. Februar vor sich. Unter der gemischten Partei waren, Liberale. Deutschnationale und Sozialdemokraten. In Lienz sind nach einem gestern eingelangten Telegramm die Sozialdemokraten mit 48 Stimmen

in der Minorität geblieben, besonders Dank der energischen Arbeit des Schustermeisters Straganz. Feldkirch, 27. Februar. Heute hat die konserva tive Partei die alte liberale Hochburg Feldkirch bei der Wahl der V. Kurie erstürmt. Gewählt wurden mit 149 St. 8 konservative Wahlmänner gegen 132 liberale und 15 sozialistische Stimmen. Es herrscht großer Jubel. Dornbirn, 21 . Februar. (Nachtrag zur Wahl.) Erst gestern Abends konnte man das genaue. Stimmenverhältniß erfahren, das ich nun berichte. Markt: Konservative

Konservative, 164 Liberale, 91 Sozialdemokraten. I!. Sektion (Hatlerdors) 183 Kon servative, 34 Liberale, 34 Sozialdemokraten. 111 Sektion (Oberdorf) 204 Konservative, 74 Liberale, 29 Sozial demokraten. I V. (Haselstauden 103 Konservative, 16 Libe rale, Sozialdemokraten keine. Gesammtresultat von Dornbirn 754 Konservative, 286 Liberale und 154 Sozialdemokraten. Es herrscht großer Jubel! Die Stichwahlen in Wilten sind zu Gunsten der Sozialdemokraten ausgefallen, welchen, wie es scheint, Liberale

werden für die vorgeschlagenen Kandidaten Förg und Mahr stimmen ; aber auch erwarten, daß dieselben zur Bildung einer kathol. Partei von Unseligen sich herbeilassen. Kramsach, 27. Febr. V. Kurie: Johann Georg Stöger, 117, Franz Wolf. 117. Alois Kurz 113 Stimmen von 150 Stimmenden. IV. Kurie: Nikolaus Stöger, Vorsteher, 48, Joh. Nußbaumer, 1. Rath, 43, Peter Arzberger, II. Rath, 48, Josef Trag seil, Pfarrer, 41 Stimmen, von 55 Wählern. Münster, 27. Febr. Wahlergebniß am 26. Febr. In der V. Kurie erscheint Altvorsteher Johann

266, Liberale 164, Sozi 95. Hatlerdors: Konservative 183, Liberale 35. Sozi 34. Oberdorf: Konservative 204, Liberale 72, Sozi 28 Haselstauden: Konservative 103. Liberale 17, Soz. keine. — Alle Ehre den Herren Fabrikanten, welche ihren Arbeitern volle Freiheit ließen. Welcher Kontrast gegen Bludenz, wo man die Arveiter entläßt, wenn sie nicht liberal wählen. Zellberg IV. Kurie: Balthasar Ha as, Vor steher. Für die V. Kurie wurde zum Staunen der Leute

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 30.05.1893
Umfang: 8
bei seiner Ankunft in Leipzig oder wo begrüßt wurde. Diese kräftige Abwehr gegen den ausgearteten Liberalismus könnte vielleicht noch anderen tirolischen Städten zum Muster und Beispiel dienen. Es gibt doch in Tirol manche Leute, die sich zur liberalen Partei zählen, ja sogar noch Salon-Liberale sein möchten, trotzdem sie das recht kräftig üben, was der liberale Bürgermeister von Meran als eine Ausartung des Liberalismus bezeichnet. Aber wenn schon das alles nobel und vornehm klingt, was in diesem Programme

der Mittelpartei über die Religion festgestellt wird, so bleibt doch die eine Frage: „Wie reimt sich das zusammen' — gemeinsam mit der liberalen Partei Oesterreichs auf dem Boden der Staatsgrundgesetze stehen und eine solche Pflege des Religiösen auf katholischer Grundlage empfehlen uNd verfechten? Jedenfalls hat sich diese liberale Partei Metans ihr politisches Recept nicht von Wien ans, etwa von Dr. Sneß, oder Kronawetter, oder Dr. Plener oder Chlumecky verschreiben lassen, und das wär gut. Wien, 28. Mai

v. Schleinitz ist in belletristischen Kreisen als gefeierte Schrift stellerin bekannt. Meran, 28. Mai. (Ein nobler Liberalis mus) ist von unserem Herrn Bürgermeister letzt hin in einer Wählerversammlung zur Vorbereitung auf die Gemeindewahlen als Programm einer Mittelpartei entwickelt worden. Dr. Weinberger verkündete die Devise: „Frieden und Eintracht auf der Bahn zeitgemäßen Fortschrittes' und entwickelte dann folgendeProgrammpuukte: 1. „Wir stehen gemeinsam mit der liberalen Partei auf dem Boden

der liberalen Partei vorgenommen. Es heißt: „Wir fordern, dass die Anhänger der liberalen Partei Merans sich endgiltig lossagen von jenen führenden Einflüssen, die ihre Aufgabe in der Bekämpfung und Zerstörung jedweden religiösen Sinnes, in der Hetze und Verleumdung unserer Priester er blicken und deswegen selbst vor einem Bündnisse mit denjenigen Kreisen des Arbeiterstandes nicht zurückschrecken, welche die Beseitigung der Religion, der Familie und des Staates betreiben.' „Eine solche Richtung

des Liberalismus halten wir für eine Ausartung (!) desselben, ihren zersetzenden Hass aber und ihre Leidenschaften für derart verderbenbringend, dass wir ein Defensivbünd nis selbst mit der conservativ en Partei Merans für zulässig hielten und diesen Bund im Jahre 1890 zu knüpfen uns entschlossen.' Ist das nicht nobel? Wenn man das liest, besonders den 4. Punkt, so wird man es begreiflich finden, dass em Levi Hofmann in Meran das Weite suchen musste und in einer socialdemokratischen Zeitung in Deutschland

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 04.10.1905
Umfang: 12
die „Empörung' Gleichzeitig aber, während die Christlichsozialen über den Fürstbischof so „empört' tun, versuchen sie die gutmütigen Leute zum Anschlüsse an die christlich- soziale Partei zu bewegen mit dem Hinweis aus eine Aeußerung des nämlichen Fürstbischofs, die dieser irgendwo in Wien angeblich gemacht haben soll, wonach er mit den Christlichsozialen eines Herzens und eines Sinnes wäre und mit Ungeduld aus die Zertrümmerung der konservativen Partei durch die Christlichsoztalen warte. Dies erinnert fast

einen und einer Reihe anderer Vereine und Ge- uoffeuschaften für Errichtung der italienischen Rechts- fakuttät in Trient im Gegensatze zur Parole der uatiouallieberaleu Partei: „Trieft oder nichts.' Die Christlichsozialen haben in einer Jnter pellation im Abgeordnetenhause bedauert, daß der Einfluß des Reichsrats bei der gemeinsamen Gesetz gebung zu gering sei, dagegen der der Regierung sich erhöht habe, die ihren Erfolg darin gesucht habe, Abmachungen zugunsten Ungarns durchzu setzen. Die Partei

ist gegen den Versuch der Re gierung, sich gesetzlich zur Flüssigmachung der für die gemeinsamen Zwecke nötigen Mittel ermächtigen zu lassen, weil den Delegationen die Kontrolle zn stehe, deren Betätigung die'Ungarn immer durch Vereitlung der Delegationswahl verhindern könnten Wetters begrüßt d>e Partei Fcjervary's Wahlresorm und beklagt, daß dieselbe durch Gautsch vereitelt worden sei, da nur das allgemeine gleiche und direkte Wahlrecht in Ungarn Ordnung schaffen könne. — Der christlichsoziale Wiener Mitarbeiter

. Ein eigenes Eisenbahn- und Wohnungskomitee besorgt für die auswärtigen Teilnehmer die Quartiere, weshalb bet den Anmeldungen gleich die betreffenden Wünsche bekanntgegeben werden sollen. 2. N. B. AuSlarw. Im Münchener Rathaus streiken die Mit glieder der Zeutrumspartei well die liberale Mehr heit zwei Rechtsratstellen ohne auszuschreiben einfach im Bewußtsein ihrer Macht mit Parteimännern be setzte ohne auf die Tauglichkeit zu achten. Die Zeotrumswähter sind begeistert für das stramme Vorgehen

der Zeutrumsmänner gegen die liberale Gewaltherrschaft. Die Liberalen gehen mit Geld strafen gegen die streikenden Gemeinderäte vor. Die Stichwahl in Essen hat den Sieg des Zeutrums-Sandidateu Giesberts ergeben, der mit 42.704 Stimmen gegen den sozialdemokratischen Redakteur Gewehr mit 38.085 Stimmen gewählt wurde. Bei der Wahl am 1S. September hatte Giesbnt» 35.500 Stimmen, der Sozialdemokrat 28.728, der Liberale 17.886. Bei der Stichwahl hat das Zentrum von Konservativen und Polen mindesten» 2500 Stimmen

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 12
Datum: 10.03.1910
Umfang: 12
nachdem er das Wahl recht erlangt hatte, trat der AdvokaturskonzipM Doktor Lueger in den „Landstraßer Bürgerklub' ein. Damals war Wien in liberalen Händen und auch der Klub gehörte dieser Richtung an. 1875 entsendete dieser Bezirk Dr. Lueger in den Gemeinderat; aber kaum war Lueger in die liberale Partei eingetreten, so sah er, daß unter der Maske des Liberalismus die Korruption üppig blühte. Infolgedessen veran- laßte er den Bezirksausschuß Landstraße, gegen zahl reiche Unregelmäßigkeiten

vom 1. Ap>il 1895 er gaben, trotz der riesigen Agimtionsmittel, die dem liberalen, sogenannten „eisernen' Bürgermeister Dr. Prix zur Verfügung standen, das überraschende Resultat: 68 Liberale, 64 Antiliberale und 6 Wilde. Am 29. Mai desselben Jahres wurde Dr. Lueger im dritten Wahlgange zum ersten Male mit 70 Stimmen zum Bürgermeister gewählt, doch er lehnte ab, da er damals eine entsprechende Majorität nickt hinter sich hatte. Bereits am 30. April wurde der Gemeinderat aufgelöst und Bezirksham'tmann Doktor

christlichsoziale Partei als die einzige Partei, die wirklich staatserhaltend wirken kann, als das Ergebnis der Mühen Luegers da. Dr. Luegers politischer Werdegang bietet die Grund lage zum Verständnis der politischen Verhältnisse Oesterreichs. Im Anfang verlacht, dann fanatisch bekämpft, war der Bürgermeister von Wien Ende seines Lebens der Herr der politischen Situation. Als das österreichische Parlament seine Sommer. ' tagung beendet hatte, da schrieb zähneknirschend di- „Neue Freie Presse', das alte

gegen jede Verlotrerung des öffentlichen Lebens gekämpft und ist rücksichtslos gegen dieselbe auf getreten. In diesem Kampf sind ihm verschiedene Bundesgenossen zur Seite gestanden, mit denen er rechnen mußte, aber seinen Anschauungen blieb er immer treu und das Resultat der jahrelangen Kämpfe war endlich die Bildung jener Partei, die heute nicht nur als die stärkste deutsche und christ liche Fraktion im Parlament dasteht, sondern auch zahllose Gesinnungsgenossen in allen übrigen Nationen besitzt. Im Jahre 1872, kurz

Kampf gegen die Korruption und dessen Hauptträgerin, gegen das international organisierte jüdische Großkapital. Dr. Lueger versuchte nun, gegenüber dem korrupten Liberalismus eine demo kratische Opposition zu organisieren; doch scheiterte dieses Bemühen, da unter den damaligen Demokraten sich leider auch Juden befanden, welche in Doktor Lueger den gefährlichsten Feind erkannten und mit Hochdruck trachteten. Dr. Lueger auch aus dieser Partei hinauszuekeln. Im Jahre 1883 hatte Doktor Lueger wemge

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.12.1893
Umfang: 8
gegen ihn er heben. „Was wollen Sie,' sagte der Minister, „wenn Sie nicht — Kaiser und Reich unter stützen?' Man müsste eigentlich erwarten, dass der Minister sagte, „wenn sie uicht die liberale Partei unterstützen'. Die liberalen Blätter ver weisen darauf, dass im Anschlüsse der Deutsch nationalen an die Regierungspartei die liberale gekräftigt werden würde und ihre Stimmen die der Conservativen und Polen weit überflügeln. Kein Zweifel, von den Liberalen wird die gegen wärtige Cottstellation als überaus

über den Ausnahmszustand in Prag begonnen. 15 Redner sind gegen den Ausnahms zustand zum Wort gemeldet. Politische Rundschau. Gesterveich-Ungarn. Um die Deutsch nationalen wird von den Liberalen mit thränenfeuchten Augen und sehnsüchtigem Herzen geworben, dass es eine Art hat. Zuerst hat es Baron Czedik gethan, der liberale Landtagsab geordnete von Korneuburg, dann Graf Wurm brand, der neue Handelsminister. Czedik wünscht, dass die Deutschen Oesterreichs, wenn wieder ge- kämpst werden muss, vereint und mit der Kraft

es jetzt schon Zeit sei, und warnten davor, zu früh den General streik zu beginnen, dessen Missglücken ein großer Schaden sein würde. Im Frühjahre werde ja ohnehin ein Parteitag sein und darüber berathen werden. Aber andere wollten schon gleich Partei tag und Generalstrike eröffnen. Die Vorgänge in Frankreich werden gewiss nicht ohne Einfluss bleiben. Für den früheren Minister v. Zaleski foll nach Berichten aus Wien eine Vicepräsidenten- stelle des Verwaltnngsgerichtshofes neu geschaffen werden. Nimmt

sich aus wie ein Capitel „Lebens versorgung'. Böhmen. Liberale Blätter wissen zu melden, dass die czechischen Mitglieder des böhmischen Großgrundbesitzerclubs sich gegen den Beitritt ihrer Vertreter zur Coalition ausgesprochen und eine Resolution in Form eines Promemoria dem Hohenwarthclub zugesendet haben. Ungarn. Die Regierung bemüht sich an gelegentlich um die Reform oder Umgestaltung des Magnatenhauses, weil sie fürchtet, dass dieses nicht nach Wunsch an der Knechtung der katho lischen Kirche theilnehmen

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1903
Umfang: 8
, Passeirer- traße ?e. fallen in diese Periode. Im ver- lossenen Jahre 1902 war wieder Gemeindewahl. Die Parteien maßen ihre Kräfte und das Resultat war, daß die liberale oder, wie sie sich jetzt nennt, „freisinnige' Partei über ^/z der Stimmen auf brachte, daß also der zukünftige Gemeinderat nur aus Liberalen bestanden hätte. Aber die Meraner Freisinnigen kannten die vorzüglichen Kräfte in der Gegenpartei und wollten diese in der Ge meindestube nicht missen. Und so arbeiten auch in dieser Periode beide

des Gasthofs „Weißes Kreuz' abgehalten wurde. Alle drei Redner: Dr. Geßmann, Doktor Schoepfer, und Schraffl sprachen packend und überzeugend. Die anwesenden Sozialdemokraten, welche bei dieser Versammlung des öfteren das Wort ergriffen, erfuhren eine Widerlegung, wie sie besser kaum hätte gegeben werden können. Daß die christlichsoziale Partei ein Programm hat, das sie nicht bloß bei festverschlossenen Türen und Fenstern, sondern offen und ehrlich, auch vor Andersgesinnten, verficht, macht bei billig

hat nach Urteil aller weitgereisten Kurgäste einen der größten und schönsten Sportplätze in Europa und diesen Sportplatz, für einen Kurort von doppelter Bedeutung, hat Meran dem Opfer und Gemeinsinn feiner Bewohner zu verdanken. Die Meraner hatten einst eine liberale Gemeinde vertretung und liberale Kurvorstehnng und beide brachten es dahin, daß der Hochadel, welcher mit Vorliebe Meran aufsuchte, durch das brutale, ja oft frivole Auftreten dieser Gemeinde-- körper Meran mied; hat ja selbst die verewigte

Parteien harmonisch zu sammen zur Lösung so schwieriger Fragen, die der Stadt bevorstehen; jede Partei stellt auch im gesellschaftlichen Leben zu allem Gemeinnützigen gerne ihre Dienste zur Verfügung. Wien, im März. (Erster Tiroler Andreas Hofer-Berein in Wien.) Bei der am 8. März stattgefundenen ordentlichen Generalversammlung wurden folgende Herren in die Vereinsleitung gewählt: Obmann: Herr Karl Costenoble, Landtagsabgeordneter, Gemeinderat und Grundbesitzer in Andrian (Tirol

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 02.06.1910
Umfang: 8
Eeite 4. Nr. 65. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 2. Juni 1910. XXlll. Jahrg. Die GtlllkilideratgWhltn in Inns bruck. Am Montag fanden in Innsbruck die Gemeinde ratswahlen aus'dem dritten Wahlkörper statt. Das Stimmenverhältnis war folgendes: Liberale Rath ausPartei: Wilhelm Müller 668 Stimmen Franz Schweiggl 668 Hans Wiedner 667 „ Josef Gröbner 621 „ Raphael Thaler (auf zwei Jahre) 678 Sozialdemokraten: Simon Abram 400 Stimmen Josef Holzhammer 394 Franz Otter 342 Wilhelm Scheibein 380 Max

sein. Viele wollen der von Dr. Schoepser angeführten Partei eben weder den Willen noch die Fähigkeit zutrauen, hier in der Landeshauptstadt gegen den Liberalismus etwas auszurichten, nach dem die Partei anderswo wichtige Positionen dem Liberalismus vor kurzem erst verraten hat, beziehungs weise, wie in Untermais, in innigstem Verband mit den Liberalen gegen einen katholischen Priester als Kandidaten ins Feld gezogen ist. Solche Erfahrungen wirken nicht belebend, sondern lähmend im Kampfe

nichts, nur gegen die Christlichsozialen wird gearbeitet und dabei tröstet man sich mit dem ein gebildeten Bewußtsein, die patentkatholische Partei zu sein. Ja, ihr Herren Konservative, warum helfet ihr denn da nicht, euer „katholisches' Programm durchführen? Der „Anzeiger' schreibt: „Der 3. Wahlkörper Innsbrucks zählt 3034 Stimmberechtigte. Nicht einmal die Hälfte davon hat ihre Schuldigkeit getan und ist zur Urne ge gangen. Ueber 1500 Wähler sind zu Hause geblieben. Von diesen 15 Hunderten sind ganz sicher — niedrig gegriffen

— mindestens tausend mehr oder minder ausgesprochen katholischer Gesinnung. Weit über die Hälfte dieser Zahl mögen gewiß der christlich sozialen Partei freundlich gegenüberstehen. Wir sind überzeugt, daß bei einer tüchtigen, völlig diszipli nierten Organisation und einer unermüdlichen und umsichtigen Hausagitation ein Großteil davon, wenn nicht alle, hätte zur Wahlurne gebracht werden können. Leider — gestehen wir es zu — ist unsere Organisation noch zu jung, die Menge gewandter Organisatoren

eines Großteiles von Innsbrucks Katholiken besiegt. Heuer wollen wir alles daransetzen, um unsere Organisation so gut als möglich auszubauen. Nur eine starke Organisation im Bunde mit einer starken leistungsfähigen Presse vermag die Schlafenden auf zurütteln, die Wachen zu ermuntern, alle aufzuklären und uns, solcherart gerüstet und gemchrt, den endlichen Sieg zu verbürgen. Der Kampf gegen das herrschende religiös und wirtschaftlich liberale geschlossene Stadt regiment hat begonnen. Wir werden ihn zu Ende

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 17.04.1894
Umfang: 8
die obersten Führer der katho lischen Gläubigen ließen es an Entschiedenheit und klarer Weisung und dadurch an jenem Er folge und an jener Einmüthigkeit fehlen, die immer nur die Frucht von begeisterter Hingabe an die Eide ist, die man geschworen.' — Den vollen Sieg hat die liberale Partei allerdings auch nicht errungen. Mit der Special- debatte „beginnt der Kampf um die einzelnen Bestimmungen des Gesetzes'. („N. Fr. Pr.') „Vielleicht ist es nicht zu sanguinisch, wenn man annimmt, dass es möglich

. Der Sieg Wekerles gilt ja in Ungarn als „der Triumph der Ideen Kossuths'. Nicht weniger beachtenswert scheint uns ferner eine kurze Anwendung des neuesten Er eignisses auf die österreichischen Verhältnisse zu sein. Ueber den Sieg in Ungarn freut sich „jeder liberale Mann', und das Triumphgeschrei der „N. Fr. Pr.' dringt auch in die Spalten der liberalen Provinzblätter. Der Liberalismus, der sich so unbändig in Freude ergeht und die katho lische Gegenpartei in Ungarn mit Hohn und Spott übergießt

, ist derselbe, der in Oesterreich eine coalitionsfreundliche Grimasse schneidet und von Zurückstellen der Parteiinteressen faselt, zu Frieden und Duldsamkeit ermuntert und auf diese Weise eine energische katholische Bewegung zu hindern sucht. Man kann nicht glauben, dass es dieser Partei ernst ist mit dem Entgegenkommen. Die „N. Fr. Pr.', die in ihren ungarischen Artikeln so unverhüllt den Hass gegen die katho lische Religion hervortreten lässt und so offen als das Organ der Freimaurerei und des Juden- thumS sich gebärdet

. Der Sturm des dreißigjährigen Krieges war zwar an unserem Vaterlande gnädig vorübergegangen, aber im Herzen der Monarchie „Brixener Chronik.' ersticken.' „Es ist (seit der Coalition) wirklich besser geworden. Die Luft ist reiner, und das Hansieren wurde in der Politik verboten.' Sie rühmt „die politische Wahrhaftigkeit des Herrn v. Plener und des Fürsten Windischgrätz'. „Der Charakter des Ministerpräsidenten bietet die Bürgschaft, dass die Regierung eine Verfälschung der Coalition gegen die liberale

Partei (ein Auf kommen der katholischen Bestrebungen!) nicht dulden werde. Fürst Windischgrätz wird den Glauben, den die Deutschen ihm entgegenbringen, stets hochhalten und mit Treue erwidern—. Die Regierung wird in der Majorität eine sichere Stütze finden, solange die Coalition bleibt und nicht, des innersten Kernes beraubt, zum Werkzeug der geistigen, nationalen oder wirtschaftlichen Be drückung wird.' Mag sein, dass die „N. Fr. Pr.' durch ein theilweise erheucheltes Freudengeschrei zu täuschen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 13.10.1910
Umfang: 5
, war die liberale Partei stets anderen fremdlän dischen Elementen in unserem Volke gefällig und kokettierte dabei mit einer bis an den Republika nismus streifenden Demokratie. Der Kampf mit einer solchen Partei war außerordentlich schwer und nur der Gedanke, daß diese Partei das Volk und Vaterland an dm Abgrund führen muß, hat uns bewogen, den Kampf aufzunehmen. Die Sozialdemokratie war damals erst im Werden, aber später ist diese in die von den Liberalen geräumten Stellungen nachgerückt und hat im Vereine

llmtturxpsrtelen. In einer Wählerversammlung im X!II. Bezirke in Wien am 7. Oktober hielt Dr. Pattai eine be merkenswerte Rede, in der er u. a. folgendes ausführte: Als im Jahre 1892 die christlichso ziale Partei gegründet wmde, stand ihr die damals ungeheure Macht der Liberalen gegenüber, der noch dazu eine mächtige Presse zur Seite stand. Dieser Partei war die Devise: „Freiheit und Gleichheit' nur ein Schattenspender für die innere Fäulnis, für die Korruption. Dem Volke Religion und Vaterlandsliebe raubend

, werden die Gegner sofort wieder frech ihr Haupt erheben und versuchen, die Herrschaft wieder an sich zu reißen. Gegen diesen Kampf müssen alle die kleinen Reibereien, die uns verstimmen, als be langlos zurücktreten. Eine Partei kann nur groß werden, wenn sie die Grundsätze nicht verläßt, auf denen sie entstanden ist, und deshalb müssen wir, wie in den Anfängen unserer Partei, selbst los arbeiten, nur aus Liebe zum Volke, aus dem wir hervorgegangen sind; die Liebe zum Volke, die Liebe zu Wahrheit und Recht

hat uns zu sammengeführt und so muß und soll es auch bleiben für alle Zeiten. kldg. l>ergelt Morden. Abg. Dr. Anton Pergelt ist am Montag im Alter von 58 Jahren gestorben. Er war Vertreter des 98. böhmischen Wahlkreises (Warnsdorf) und seit Jahren einer der führenden Abgeordneten der deutschfreiheit- lichen Partei. Zu wiederholten Malen war er in den letzten Jahren als Ministerkandidat sür den deutschen Landsmannministerposten in Vor schlag gebracht worden. Seit längerer Zeit kränkelnd, konnte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 01.12.1900
Umfang: 10
mit Kohle förmlich überflutet wird. Wie jetzt zugestanden wird, herrscht schon seit dem Monate August keine Kohlennoth mehr und es wäre nun an der Zeit, für die Herab setzung der Kohlenpreise energisch einzutreten.' Dieses Circular dürfte wohl damit zusammenhängen, dass die Bergarbeiter unter Hinweis auf die hohen Kohlenpreise Lohnerhöhung begehren, und mit Streiks drohen. In Brüx ist es auch bereits zu einer Arbeitseinstellung gekommen. Ausland. Kine christlich sociale^ Partei wird nunmehr

der Geistlichkeit herabzu drücken. Dr. Schöpfer wird genannt der „Friedens-- störer', der den verderblichen Streit innerhalb der katho lischen Partei in Tirol entfacht und zum hellen Auflodern gebracht hat, der alles Unheil, daS aus dem Bruderkampf in Tirol entsteht, verschuldet habe. Von den Brixener Theologieprofessoren und ihren Anhängern heißt es, sie hätten einen katholischen Abgeordneten, den Baron Di pauli, so heftig angegriffen, verdächtigt und verunglimpft, dass sie darin sogar die Liberalen

, wenn man gegen einen Priester schimpft und schmäht, als wenn ein Laie nur Gegenstand gerechten Tadels ist. Wenn man Dr. Schöpfer vor wirft^ dass er einen Mann wie Baron Dipauli wahr heitsgetreu dem Volke vorstellt, was soll man dann sagen, wenn man ihn einfachhin ohne Begründung auf die gleiche Stufe stellt mit Apostaten, Ketzern n. s. w. und gegen jede Vertheidigung nichts Anderes zu thun weiß, als das Gleiche nochmals zu wiederholen. Aas heißtman kämpfen wie Socialdemokraten, Radical-liberale und Juden es zu thun pflegen

. Es ist gerade so, als wenn ein Vogel mit Pech auf den Federn fliegen wollte. Ferners hat er bewundern gelernt, die lebensfrische Kampfesweise der jungen christlichsocialen Partei und ihre Erfolge in religiöser und wirtschaftlicher Beziehung in Wien. SamStag, 1. December 1900 Nicht bloß er, sondern auch viele andere angesehene Männer mit ihm haben erkannt, dass nur eine Kampfes weise ohne sclavische Rücksicht nach oben, eine Kampfes- weise, die nur geradeaus ohne Wiukelzüge, o h ne Schwen kungen ihr Ziel

anstrebt, bei der heutigen Zeitlage einen nennbaren Erfolg für das wahre Wohl des Volkes er reichen kann. Die Begeisterung für die christlichsociale Partei hat nicht bloß in der Hauptstadt des Reiches Viele ergriffen, sie hat sich verbreitet über einen großen Theil der Alpen länder. Das hat besonders gefallen, dass diese Parte^leben der Religion es sich zu einer der Hauptaufgaben gemacht hat, den Iudeuliberalismus mit allen erlaubten Mitteln zu bekämpfen. Sie nennt sich deshalb christlichsocial

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 10
Datum: 24.12.1897
Umfang: 10
, wie man hört, wählte auch einen Anhänger der katholischen Partei. Es sendet also Brixenthal zur Wahl am 30. Devmber siebzehn Wahlmänner, von denen fünfzehn sicher, zwei vielleicht ihre Stimme Herrn Fr. Tollinger geben werden. Der liberale Candidat Buchauer hat nur im Markte Hopsgarten und in Westen dorf einigen Anhang. In Hopsgarten agitierten für ihn die liberalen Beamten, voraus, wie erzählt wird, der Förster von Zöttl; von dort wurden gedruckte Briefe an Bauern verschickt, in denen Buchauer

absetzen, ähnlich wie es seinerzeit geschah, als die Tiroler Bergführer dem hochwst. Fürstbischof bas Versprechen ablegten, keine Tour an Sonn- und Festlagen ohne Messe zu machen. Das wird zedoch nicht allzulange dauern und wieder ver stummen, man Wird sich eben fügen und fünen müssen. Aber in der .Einigkeit liegt die Macht! — Hinaus mit der 'chlechten Presse aus vcm Lande, das sei die Losung! Brixeuthal, 21. December. (Wahlmänner.) In unserem Thale ist die liberale, sich jetzt deutschnational nennende

Partei, die für den Fabriksbesitzer Buchauer arbeitet, glänzend unter -die Bank gefallen. Kirchberg wählte vier gut gesinnte Bauern (s. „Chr.' vom 21. December); Brixen den Herrn Decan und die beiden eben falls erprobten Streifbauern Hirzinger und Streif; Westendorf die Bauern P. Hagleitner (Ober hauser). Joh. Stöckl (Liner) und S. Rieser (Zeilach); Hopsgarten (Landgemeinde) eben falls vier Verlässliche und die Marktgememde zwei Wirte, die erst zeigen müssen, ob sie warm oder kalt sind; Jtter

um ihre Stimmen. So werdet ihr uns nicht fangen! — Die Auracher wählten die zwei alten Wahlmänner, gute, felsenfeste Leute; Jochberg zwei Liberale, Kitzbühel gar socialdemokratisch; in Fieberbrunn sei ebenfalls liberal gewählt worden, in St. Johann dagegen wieder konservativ. (Uugliicksfall.) Heute, am 23. December, um 7 Uhr früh, gerieth in Vuhrn ein Aushilfs- Weichenwächter unter den einherfahrenden Zug und wurde von den Rädern entzweigeschnitten. Der Verunglückte ist in Neustift wohnhaft und Vater von acht

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 11.04.1907
Umfang: 8
Nacht neuer dings Wmter überrascht und das junge Grün mit einer hübschen Schneedecke zugedeckt. Man ist darüber wohl allseits erfreut, weil dadurch endlich einmal dem Boden die so notwendige Feuchtigkeit zugeführt wird. In einigen Tagen schon werden wir die große Wirkung erfahren, wenn uns von allen Seiten tiesdunkles Grün entgegenlacht. Kien?. 9. April. (Wählerversammlung.) Gestern stellte sich der liberale Wahlwerber Dr. v. Grabmayr den hiesigen Wählern vor. Die Versammlung beim „Fisch' dauerte

von V^9 Uhr abends bis gegen Mittemacht. Er schienen waren zirka 60 Liberale, etwas über 20 „Schwarze' und gegen 20 „Rote'. Bei einer Wählerzahl von über 1(XX) also ein sehr mäßiger Besuch. Die Versammlung verlief überaus ruhig. Weder großer Applaus noch Widerspruch war. zu vernehmen. Die Kandidatenrede, bewegte sich so ziemlich in jenen Geleisen, die von Zwöls- malgreien, Gries, Brixen usw. genügend bekannt sind: vorsichtig um alle Klippen herumsteuern, nirgends anstoßen, überall „Zuckerln' austeilen

und kritisierte ausänglich die in diesen beiden Bezirken befindlichen Parteien, wobei er zuerst über die Sozialdemokraten, darin aber über die christlich soziale Partei herfiel und, wie es schon immer üblich, kein gutes Haar daran ließ. Herr Egger erklärte: die altkonservative Partei sei von einigen tüchtigen Agitatoren ausgenützt und zur Bildung der christlichsozialen Partei verwendet worden unv haben es die Agitatoren der christlichsozialen Partei mit Zuhilfenahme des Tiroler Volkskunde» so weit gebracht

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 04.12.1900
Umfang: 8
Snte 2. Nr. 140. Dienstag, „Brixener Chronik.' 4. December 1900. Jahrg. XM. mindestens ebenso berechtigt als das Princip, „soviel als möglich heraus zuschlagen' um den Preis der Un freiheit und der Abhängigkeit von einer wechselnden Regierung. Darum wird sich Schoepfer auch zu trösten wissen über die Liebenswürdigkeiten, mit denen man ihm von Nord und Süd begegnet. Wie wurde in Wien vor etlichen Jahren die christlichsociale Partei vernadert und verdächtigt und sogar in Rom denunciert

; man hat schon ein Anathem erwartet, wie man jetzt eines für Schoepfer gerne hätte; man hat aus einen großen Krach gewartet, aber er kam nicht; diese Partei hat ihre Probe glänzend bestanden; gekracht hat es wohl von den Schlägen, welche die vereinigten Juden- liberalen und Socialdemokraten und Radicalen vom tapfern Lueger erhalten haben. Diese Partei hat ihre Probe bestanden und hat, ganz auf sich angewiesen, angefeindet von hohen und höchsten Katholiken oder mit scheelen Augen angesehen, dennoch

ist es, der diese Vereinigung durch seinen Bund mit den Jungczechen hinter trieben hat. Wenn seine Verdienste verzehnfacht wären, so könnte daS nicht wettmachen das Miss verdienst, das er auf sein Haupt durch diefeS unbegreif liche Verhalten gesammelt, Und da sind sie dann ge kommen „mit ihrem dogmatischen Sieb' und haben die christlichsociale Partei als minderwertig und minder katholisch hinzustellen gesucht und in der herzlosesten Weise Herz und Nieren durchforscht, was nur Gott allein zusteht. Ja, wenn man in unserer

Zeit eine solche Prüfung vornehmen wollte, wenn man alle katholischen Abgeordneten und diejenigen, mit denen sie in positivem Ver bände waren, auf ihren rein dogmatischen Ge halt prüfen würde, wie viele kämen dann da heraus, die nach des großen Bischofs Eberhards Worten auch nur Geschäftskatholiken oder poli tische Katholiken wären! Nur ehrlich sein! Ja, es wäre eine schöne Aufgabe der Katholischen Volkspartei, wenn sie Hand in Hand mit der christlichsocialen Partei als dogmatisches und mäßigendes

Element, als Mentor zur Seite stünde gegenüber Hyperbestrebungen und Ab irrungen, wie sie in jeder aufstrebenden Partei vorkommen! Einmal muss es ja doch dazu kommen, wenn Oesterreich nicht zu- grundegehen will. Das muss j.dsr Gips kopf einsehen. — Hiemit habe ich eigentlich auch schon die dritte Frage beantwortet: ob diese Schvepfer'sche Richtung auch sür Tirol passt? A'°memen nämlich, für Wien und die großen TMte paffe die christlichsociale Politik, aber nicht für Tirol. Mau greift

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Seite 6 von 8
Datum: 05.12.1901
Umfang: 8
von Ridnaun tchristlichsoeial), gezogen. Die bisherigen V-rlreter dieses Bezirkes waren Dr. v. Gaggenberg und Graf Brandts; letzterer ist j'tzt Candidat des adeligen Großgrundbesitzes. Krmreck: Es wurden 72 giltige Stimm zettel abgegeben. Gewählt wurden die Candidaten der christlichsoci alen Partei: Dr. Aemilian Schoepser mit 38 und Josef Jungmann, Gemeindevorsteher von Sand in Taufers, mit 37 Stimmen. Wettx: Von 62 abgegebenen Stimmen ent fielen ans die christlichsoeialen Candidaten Josef Schraffl

, Bürgermeister von Sillian, 47 und Franz Rainerin Nikolsdorf 55 Stimmen. Die Bauernbund-Candidaten Hutsr und Michael Plankensteiner erhielten zwölf, respective zehn Stimmen. Meram: Abgegeben wurden 121 Stimm zettel. Gewählt wurden die Candidaten der con servativen Partei, Decan Jakob Schönafinger in Schlanders mit 93 und Matthäus Plot tatsch er, Bauer in Algund, mit 97 Stimmen. Decan Gottlieb Pernter W St. Lzonhard, christ social, erhielt 24 und Peter Ladurner, Bauer in Grätsch, ebenfalls christlichsocial

des Wahlbezirkes Czvalese, Fassa und Pcim'.ö.o beträgt 67. Es erschienen in Cavalese 44 und in Prim as 22. Gewählt wurden die Compro- misseandidaten der liberalen und der conservativen Partei: Decan Luigi Bertamini in Pcim'ö.o mit 59 und Giovanni Deflorian, Präsident der Fleimser Generalgemeinde, mit 60 Stimmen. Die socialdemokratischen Candidaten Dr. Cesare Battisti und Romano Joris erhielten vier, beziehungsweise eine Stimme und Don Delvai und Don Giacomo Graf di Forno ebenfalls je eine Stimme. Drei

Stimmzettel waren leer. TAHer war dieser Bezirk durch den Jnterventio- mstm Nsnes und nach der Mandatsniederlegung Esterles durch Bertamini vertreten. ^ den 63 Wählern sind 45 zur Wahl erschienen, und es wurden gewählt die Compromsscandidaten der liberalen und der Aervatlv-natwnalen Partei, nämlich Luigi Nizza, Gemeindevorsteher in Piövs Teswo, und Ermano Agostini. Gemeindesecretär in Cal- donazzo, mit je 26 Stimmen. Zwölf Zettel waren leer, die übrigen Stimmen zersplittert. Die bisherigen Vertreter

waren Nizza und Strosio. Mes: Von 102 Wahlberechtigten erschienen 64. Gewählt wurden die Candidaten der liberalen und der conservativ-nationalen Partei Dr. Enrico Conei, Advocat in Trient» mit 56 Stimmen und Dr. Luigi Joris, Arzt in Corredo. mit 56 Stimmen. Die Socialdemokraten Dr. Cssare Battisti und Romano Joris erhielten 8, bezw. 6 Stimmen. Die bisherigen Vertreter waren Dr. Conci und Dr. Fiorini. Roveret»: Zu Landtagsabgeordneten wurden die Compromiss-Candidaten der liberalen und der national

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Seite 3 von 8
Datum: 21.01.1905
Umfang: 8
die geistvollen Ausfühmngen, die mit gespanntem Interesse verfolgt wurden. Bin Angehöriger der liberalen Partei bot durch einige Pauschalverdächtigungen gegen alle Reichsratsabgeordneten ohne Ausnahme noch Anlaß zu kurzer Heiterkeit, indem der Vorsitzende den gemütlichen Gegner ebenso loyal als jovial widerlegte, so zwar, daß der liberale Herr dazu selbst herzlich lachte. Nach begeistertem Hoch auf die beiden Träger der höchsten Gewalten ertönte zum feierlichen Abschluß der denkwürdigen Tagung die Tiroler

Bundeshymne, welche von allen Protestteilnehmern kraftvoll mitgesungen wurde. So schloß der Tag von Jenbach, auf den die Ehristlichsozialen Tirols stolz sein dürfen. Politische Rundschau. Kurze Nachrichten. In Trient hat am 15. Jänner ein Kongreß der welschtirolischen Sozialisten statt gesunden, dem der jüdische Soziführer Abgeord neter Dr. Ellenbogen aus Wien anwohnte, um den Jrredentismus der welschen Sozi etwas ab zukühlen. Es wurde auch beschlossen: die Partei solle mit den Genossen Deutschtirols

und die Flott machung des Tiroler Landtages eingehend er örtert wurden. In Ungarn gibt es bereits blutige Zu sammenstöße, obwohl die Wahlen erst am 25. Jänner beginnen. Liberale Kandidaten wurden mit Steinen beworfen; sogar geschossen wurde; ein Bauer ist an den Verwundungen gestorben. Wie wird es erst in den Wahltagen selbst zugehen? In Italien will die Regierung alle Eisenbahnen (11.000 Kilometer) mit 1. Juli 1905 in Staatsbetrieb übernehmen. — In Genua errang bei den Gemeindewahlen am 18. Jänner

die Liste der mit der katholischen Partei ver bündeten konstitutionellen Partei einen vollstän digen Sieg. Es wurde weder ein der früheren Gemeindeverwaltung angehöriger Sozialist noch unsere Freundschaft stirbt nicht und ändert sich nicht! — Wenn das der Fall, dann habe ich Mut, dm Hirtenstab in die Hand zu nehmen. Bin ich klein und schwach, meinem großen Amte nicht gewachsen, wenn all die vielen alten Wohl täter uns beistehen, wenn ihre Liebe wie ein starker Strom unser Schifflein emporträgt

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Seite 6 von 12
Datum: 06.06.1900
Umfang: 12
ent geht. Man vermuthete großen Jammer ob dieses traurigen Geschickes der liberalen Partei, welcher sie Jahrzehnte hindurch mit Hingebung diente. Aber merkwürdig: sie schweigt! Sie trägt diesen Umschwung mit einem sonderbaren Gleichmuth! Ich meine, sie ist vom Wunsche beseelt, die Liberalen mögen nun bald ganz verschwinden, dann wird sie eben mit den Deutschnationalen durch dick und dünn gehen! Die liberale Partei hat sich selbst aus der führenden zur Vice-Partei degradiert. Ob nun wohl

Seite 6. Nr. 65. Mittwoch, „Brixener Chronik.' 6. Juni 1900. Jahrg. XM. in irgendeinem stillen Winkel eines Gastloeals leeren zu helfen! — Die Witterung ist trostlos; Regen und Schnee, selten ein Sonnenblick. Vom äußersten Nordwesten unseres.Landes, 1. Juni. Was für a g'fraßiger Gugger der „Tiroler Wastl' sein thuat, ist gar nit zum g'lab'n. All's isst 'r unteranand eini: Pfaffa, Christlichsociale, Confervative, halt alles, was nit der socialdemokratisch'« und deutschnational'n Partei ang'hört

.) W es vn der socialistischen Partei gegeben haben, da der Fuhrer und Redacteur der socialdemokratischen .Salzburger Wacht«, Prähauser, Amt und Würde niedergelegt haben soll. — Am Sonntag wurden beim Pferderennen zwei Taschendiebe eingefangen und ihre reichlich gefüllten Säcke von der com- petenten Behörde geleert. ' Am 26. Mai war Se. hochfürstl. Gnaden Dr. Katschthaler nach Wien gereist, am 28. Mai fand der canonische Jnformationsprocess statt, hierauf beim Nuntius Diner, am 29. Mai war der Erzbischos schon

wieder bei der Versammlung des akademischen Zweigvereins anwesend. — Im September findet hier eine großartige Fischerei-Ausstellung statt; sogar von Berlin werden die Aquarien entlehnt. Linz. 31. Mai. (Bürgermeister. Wechsel.) Unsere Landeshauptstadt hat jetzt einen neuen Bürgermeister in der Person des Herrn Apothekers Gustav Eder erhalten. An Stelle der liberalen ist nun die deutschnationale Partei gekommen. Mit großer Neugierde wartete man, was denn die „Tagespost' dazu sagen wird, der ja nicht das Geringste aus Linz

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Seite 2 von 8
Datum: 11.02.1896
Umfang: 8
und Rechtfertigung mit der vor liegenden Zwangslage, auf der anderen Protest gegen die Versuche der Regierung, die . Zwangs lage zu schaffen.' Ferners schrieben wir: „Das Grundbuch wird nach Herrn v. Grabmayr die einzig mögliche Grundlage bilden, auf der die Rettung des Bauernstandes sich vollziehen kann.' So meint es auch die „Neue Freie Presse'. (Wir wollen die Stelle genauer citieren: „Mit der Einführung des Grundbuches in Tirol, für welche die liberale Partei so lange aus sichtslos gekämpft, ist wohl

halten. Da er Berichterstatter war für die Grundbuchsdebatte und die ganze liberale Partei geschlossen für das Grundbuch zu stimmen gesonnen war,- konnte man mit Recht bezüglich der starken Besetzung der Galerie die Frage aufwerfen: „Ist es ein zu herrliches Schauspiel, den sinkenden und ertrinkenden Bauernstand von den liberalen Volksbeglückern auf den goldenen Boden des Grundbuches ge hoben zu sehen?' Offenbar haben vornehmlich diese Stellen uns von einem Blatts, das sich erst kürzlich

„einiger Advocaten' handelte, ist eine geradem lächerliche Behauptung (ganz gewiss. A.' d M nachdem die Majorität der Bauern fiir die Vor lage gestimmt hat. — Ebenso unwahr ist es die Abstimmung als einen Sieg der liberalen Partei auszuschreien. — Man will wieder eine Situation schaffen wie bei der Wehrdebatte und die Herren Abgeordneten in die „Zwangslage' bringen, den Dictaten (!) des Brixener Organes bedingungslose zu gehorchen, widrigenfalls sie vor dem „Volke' diskreditiert werden.' (!) Wir fühlen

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Seite 6 von 8
Datum: 03.01.1893
Umfang: 8
, wie von liberaler Seite wurde rührig gearbeitet. In der ersten liberalen Wählerversamm- lung schleuderte der liberale Mandatar Dr. Julius Perathoner, Advocat, den Confervativen denVor- würf ins Gesicht, dass sie die geistigen und' materiellen Interessen der Bevölkerung vernach lässigen und nur die kirchlichen betonen. Man ist allgemein der Ueberzeugung, dass die Liberalen diesen „Schlager' ein anderes Jahr nicht mehr anwenden; denn dieser Vorwurf wurde von con servativer Seite so glänzend zurückgewiesen, dass

die Gegner kein Wörtchen mehr erwidern konnten, sondern sich einfach in tiefes Schweigen hüllten. Das Wahlresultat blieb für die Confervativen leider hinter den Erwartungen zurück. Im ersten Wahlkörper brachte man bis jetzt auf dem Com- promifswege hie und da einen confervativen Candidaten durch; Heuer herrschte jstreng liberale Disciplin, und ein ohne Vorwissen des liberalen Wahlcomitss getroffenes Uebereinkommen fand keine Gnade. — Auch im zweiten Wahlkörper wurde den Confervativen von Seite mehrerer

liberaler Wähler, welche mit den von ihrem WahlcomitZ aufgestellten Candidaten nicht zufrieden waren, ein Compromifs angetragen, doch war dasselbe zu spät insceniert und blieb darum auch erfolglos. Im dritten Wahlkörper war der Wahlkampf am heißesten. Eine bisher noch nie erreichte Zahl der Wähler, 344, trat zur Urne; es drangen durch zwei liberale Candidaten, Josef Kerschbaumer, Kaufmann, mit 182 und Johann Doblander, Schlofsermeister, mit 172 und ein Conservativer, Dr. Georg Schund

Wahlkörper fo ziemlich den letzten Mann aufgeboten haben. Das schönste an der ganzen Sache ist noch dieses, dass sich die liberale „Bozner Heitung' noch über ganz „unerhörte clerieale Agitation' beklagte, und zwar in Ausdrücken, die einem Fuhrmann alle Ehre machen würden. Ob sie dadurch ihre „fort schrittliche Gesinnung' dokumentieren oder die Conservativen einschüchtern wollte, ist noch nicht ganz klar; es ist aber das eine wie das andere gänzlich misslungen. Eines aber haben wir Heuer von den Liberalen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 14.01.1903
Umfang: 8
14. Jänner 1903 Tiroler Volksblatt. Seite 5 ein Fachblatt ist; es treibt aber doch wieder Poli tik, weil es die Lehrergehaltsaufbesserung aus seine Fahne geschrieben hat, und da wendet es sich je weilig jener Partei zu, „die mehr bietet'. Also die reinste Schacherpolitik ohne Grundsätze. Wenn die liberale oder nationale Partei mehr bietet, so, möchte man wenigstens sagen, ist diese Hahn im Korbe. Wir haben es aber erlebt, wie es in Wirklichkeit gemeint ist. Bieten können alle Parteien gleich

Volksschule' in hoher Gunst. Das haben wir früher gesehen. Deshalb bekommen wir z. B. eine Rede Schraffls zu lesen, welche dieser in Vinschgau gehalten hat. In Nummer 15 lasen wir: „Aus Gerechtigkeit sei jedoch noch mit Dank und Anerkennung konstatiert, daß die christlich soziale Partei die einzige war, welche durch einen Dringlichkeitsantrag eine rascheEntscheidung herbeizuführen suchte und auch ein Provisorium vor Vertagung des Landtages durchsetzen wollte, aber leider nicht durchdrang'. Das muß

Abgeordneten ein und er ließ den An trag in der Tasche stecken. Das ist bei Putz und Stingel das große Verdienst der christlich-sozialen Partei in der letzten Landtagsperiode und darüber stimmt die „Katholische Volksschule' Lobeshymnen auf dieselbe an und sagt z. B. in Nummer 18: „Wir haben damit eine Pflicht des elementarsten Austandes erfüllt. — Hätten wir es nicht getan, dann könnten uns — und zwar mit vollem Recht — die christlich-sozial gesinnten Lehrer, ja über haupt jeder ruhig denkende Mensch

gezerrt zu werden. Denn so droht es in der angebenen Nummer 18: „JederAbgeordnete, der sich in dieser Richtung dem Bessern entgegenstellt, sei es nun Bauer oder Baron, Advokat oder Geistlicher, wird auch im Organ der katholischen Lehrerschaft zur Rechenschaft gezogen werden.' — Welches Wohl wollen die „Katholische Volksschule' der konserva tiven Partei entgegenbringt, ersieht man auch aus dem Tone, den die Redaktion in der letzten Nummer gegen das Hauptorgan derselben, den „Neuen Tiroler Stimmen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 05.11.1903
Umfang: 8
Glauben. Er legte dann den Eltern die christliche Erziehung ihrer Kinder ans Herz, worauf sie in der Gegenwart umsomehr achten müssen, als sogar die Luft schädlich sei, welche die Kinder einatmen, und ermähnte sie, diesen ein gutes Beispiel zu geben. — Die liberale Presse Italiens kann die Furcht nicht verbergen, daß durch diese Bolksempsänge die Anhänglichkeit des Volkes an den Papst zu sehr gestärkt werde. Drei neue ungarische Selige. Papst Pius X hat jüngst den ersten Seligsprechungsakt voll zogen

die Uebergabe der Ware an den Käufer nicht im Geltungsgebiet der österreichischen Maß- und Gewichtsordnung erfolgt. Telegramme. Ofen > j?est, 4. November. (Die neue Regierung.) Ministerpräsident Tisza erschien gestern abends mit den Ministerkollegen im Klub der liberalen Partei und wurde mit stürmischen Ovationen begrüßt. Er erklärte: die Regierung erachte im vollen Bewußtsein der übernommenen schwierigen Aufgabe deren Lösung nicht für hoff nungslos, da die Art der Entwirrung, welche er dem Land vorschlage

Einsicht der anderen Parteien zu er reichen. Die finanzielle Lage Ungarns, welche auf eine schiefe Ebene geraten sei, erfordere Sparsamkeit auf allen Linien. In der Politik werde sich die Regierung von wahrem Liberalismus, Gesetzesachtung und brüderlicher (! ?) Liebe zu den Nationalitäten und fremdsprachigen Staatsangehörigen leiten lassen. Der Minister präsident schloß, wiederholt von lebhaftem Bei fall unterbrochen, feine Rede mit einem warmen Appell an die Partei, deren Einheitlichkeit

durch das Ergebnis der jüngsten Parteikonferenz auf recht erhalten wurde: sie solle die Regierung in den patriotischen, auf den Fortschritt und die Entwicklung des ungarischen Nationalstaates gerichteten Bestrebungen nachdrücklichst unterstützen. (Stürmischer Beifall.) — Der Abgeordnete Hegedüs begrüßte das Kabinett namens der liberalen Partei und sprach die Hoffnung aus, daß die Regierung ihr wich tigstes Ziel erreichen werde, nämlich die Her stellung der vollsten Harmonie zwischen Parlament und Regierung sowie

zwischen Krone und Nation; hiezu bedürfe oie Regierung der hingebungs vollsten, vorurteilsfreien Unterstützung der liberalen Partei, die nach oer Ueberzeugung des Redners aus den schweren Fügungen der letzten Zeit ge stärkt hervorgehen wird. Redner versichert die Regierung des Vertrauens und der Unterstützung der Partei. (Lebhafter Beifall; die Sitzung wird geschlossen.) Budapest, 4. November. Das Amtsblatt publiziert ein Handschreiben des Monarchen an Graf Khnen-Hedervary, welches diesen seines Postens

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