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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1907
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt 1. Mai 2907 Programmatisches und Taktisches aus der christlich-sozialen Partei. Unter diesem Titel erschienen in den „N. T. Stimmen' zwei Artikel, die in ruhiger Sachlichkeit aufklärend über den politischen Unfrieden im Lande wirken können. Es ist gut, wenn die weitesten Kreise im Lande von diesen Ausführungen Kennt nis erlangen, weil sie Gegenstände und Prinzipien- sragen erörtern, die den Kernpunkt unserer Diffe renzen bilden. Die trefflichen Erörterungen ver

für ihre Partei agitieren zu können, und eines fürWien, um im christlich-sozialen Reichsratsklub vollwertige Mitglieder zu sein', hat berechtigtes und nachhal tiges Aufsehen gemacht. Mit Recht wurde den Christlich-Sozialen das Unehrliche und Irre führende eines solchen Doppelprogrammes vor gehalten. Wir verlangten, daß auch die christlich soziale Reichspartei das christlich-soziale Tiroler Programm annehme und zu vertreten verspreche, und wir verlangten weiters, daß die christlich-sozialen Wiener Führer

Verlautbarung erfolgt. Wiederholt haben Wiener Führer während des jetzigen Wahlkampfes in Tirol große Reden gehalten; aber irgend welchen Erklärungen bezüglich des Doppelprogrammes ist man sorgsam aus dem Wege gegangen. Während sowohl die Tiroler wie die Wiener Führer der christlich-sozialen Partei den Vorwurf des unehrlich ausgespielten Doppelprogrammes auf sich sitzen lassen müssen, gab es in der christlich sozialen Tiroler Presse doch ein paar schüchterne Versuche der leidigen Sache näher zu treten

, wenn man sie im Wiener Klub nicht gelten läßt? Was nützt das schönste Ziel, wenn es im Wiener Klub nicht einmal genannt, beileibe denn angestrebt werden darf? Was nützt das schönste Tiroler Programm, wenn die Abgeordneten dasselbe im Klub und im Reichsrat sorgsältig in der Tasche behalten müssen?! 2. Der Leitartikel der „Brixener Chronik' klammert sich an eine Erklärung des Hofrates Geß mann auf dem christlich-sozialen Reichsparteitag. Diese Erklärung lautete: „Die christlich-soziale Partei ist eine christliche

Partei. Das Christentum, das unter den Kultursaktoren des deutschen Volkes von jeher eine so hervorragende Stellung eingenommen hat, muß trotz der wütenden Angriffe unserer unter jüdisch-freimaurerischer Führung stehenden Gegner als heiliges Erbgut der Väter unseren Kindern und Kindeskindern... unvermindert überliefert werden.' Mit dieser Erklärung des Hofrates Geßmann ist der Verfasser des Leitartikels vollauf befriedigt. Wir gestehen, daß wir ihn um seine wirklich heroische Genügsamkeit beneiden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 23.11.1901
Umfang: 8
. Der Artikel wendet sich bloß an die Christlichsocialen Nordtirols, erklärt, dass dieselben zwar „nimmerumzubringen seien', meint aber auch, dass die Christlich- socialen „nicht die geringste Aussicht haben, als selbständige Partei, selbst mit Hilfe von südlich oeS Brenner und von Wien, jemals zu irgend welchen nennenswerten Erfolgen zu gelangen'. Der Artikel gipfelt im Vorschlage, die Christlich socialen Nordtirols sollen sich mit den Alt- conservativen zu einer Partei fusionieren, wobei

die Christlichsocialen die„Jungen',die „Scharfen', der «linke Flügel' wären, die Altconfervativen aber die „Alten', die „Ruhigen', der „rechte Flügel'. Dabei sollten jedem Flügel Organisation, Presse, Programm :c. vollends belassen bleiben. Wir gehen wohl nicht irre, wenn wir in Form und Inhalt dieser Ausführungen jenen Mann wiedererkennen, welcher seinerzeit ein Haupt begründer der christlichsocialen Partei in Nord tirol gewesen ist. Dass die Christlichsocialen in Nordtirol bis heute noch nicht ganz

den Er wartungen dieses Mannes entsprechen konnten, erklärt sich daraus, weil dieser Mann, welcher nach dem Grundsatz: „Leben ist Kampf!' allzu schneidig war, gar manche Maßlosigkeiten und Missverständlichkeiten sich leistete, welche dann die ganze Partei zu tragen und zu verantworten hatte. Wir finden es unschön, die theilweise Erfolg losigkeit dort zum Vorwurf zu machen, wo man sie selber durch Unthätigkeit und Ungeschicklichkeit nicht in letzter Linie verschuldet hat. Die Christlichsocialen von Nord

- und Süd tirol haben sich verbunden; es gibt nur eine christlichsociale Partei in Tirol, und darum ist es uns unerfindlich, wie der Artikelschreiber nur die Christlichsocialen Nordtirols in den Friedens schluss einbeziehen will. Der Artikelschreiber sagt unter anderem: „Der christlichsocialen Partei fehlte und fehlt es zwar nicht überhaupt an Intelligenzen, aber an Intelligenzen, die nach Neigung und Lebensstellung berufen und in der Lage gewesen wären, be ziehungsweise in der Lage

sind, sich fortgesetzter politischer Agitation und Arbeit hinzugeben, und die den Ehrgeiz haben, Mandate in den ver schiedenen Vertretungskörpern anzustreben. Poli tischer Ehrgeiz, nämlich ein solcher, im besten Sinne für Partei, Volk, Sache mit ganzen Kräften und voller Hingabe einzustehen und Ersprießliches für das Volkswohl und die höchsten Güter zu leisten, ist aber eine unerlässliche Eigenschaft für die Mitglieder einer politischen Partei; in ge spickter und angestrengter Wahlagitation darf sich die Thätigkeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.06.1911
Umfang: 8
Die Mahnworte dcs greisen Kardinals kamen den hiesigen konservativen Parteilenkern offenbar sehr ungelegen, so daß sie nur durch die Anssprengung,. es sei „erlogen', daß der Kardinal das Wunsche, ihre^ Leute von der Wahl Mahrs abhalten konnten. . ' Mit den „katholischen Grundsätzen', mit welchen diese Partei immer prahlt, muß es also wirklich schlecht bestellt sein, sonst würde man sich wohl besser an die Mahnworte des Papstes und der Bischöfe hal ten. Dajz die Konservativen, welche uns verleum

'- Konservativen ins Gesicht sagen: DerPapst gehtuns garnichtsan! Weit fehlt es ohnedies nicht mehr. Ein hiesiger katholischer Druckcrei- leitcr, der auch als Redakteur eines katholisch sich nennendes Blatt zeichnet, machte in Gasthäusern siir den Liberalen Dr. Kofler dadurch Stimmung, daß er erklärte: Von zwei Nebeln ninssc man das kleinere wählen und das kleinere sei Dr. Kofler! Schöne „katholische Grundsätze' das, wenn der liberale Ku l tu rk ä m P sc r und Kirch enfeind das kleinere Uebel sei

' auf dem Gewissen. An die christtichsoziakn Wähler und Barteianhänger in Stadt und Land! Nach Abschluß der Neichsratswahlen hält es die christlichsoziale Landesparteileituiig für ihre Pflicht, allen ihren Wählern und Anhängern den wärmsten Dank und volle Anerkennung auszusprechen. Du? Wahlen in den Landgemeinden erbrachten der christ lichsozialen Partei ein glänzendes Zeugnis dcs Ver trauens seit-'.ns der katholischen Bevölkerung. Gleich zeitig bedeutet der Ausgang der Wahlen in den Land gemeinden

in den vielen Plaudcrstuben und Versamm lungen. .. ^ , Spezielle Anerkennung^v^d'ienen unsere Partei genossen in den Städten Bozen, und Meran, welche im Interesse unserer heiligen Sache so selbstlos und opferwillig, wenn auch leider vergeblich, für die Wahl dcs konservativen Kandidaten Huber sich eingesetzt und damit die Praktische Betätigung unserer katholi schen Grundsätze mustergültig bewiesen haben. Diese Haltung unserer Gesinnungsgenossen wirkt um so wohltuender, als leider trotz der größten Opser

- kabinetts einzureichen, wenn die christlichsoziale Par tei ihren Austritt aus der Rcgierungsmajorität er klären oder gar in die Opposition gehen sollte. Mit Rücksicht auf die krisenhafte politische Lage wurde die Ende dieses Monats beabsichtigte Abreise dcs Kaisers nach Ischl auf dcn Anfang Juli verschoben. Die größte deutsche Partei ist die christlichsoziale. Auch nach dcn Zahlen der diesmaligen Wahl ist die christlichsoziale Partei die größte deutsche Partei iu Oesterreich. Die größte Stimmenzahl

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 22.10.1901
Umfang: 8
. Die Alldeutschen in Tirol können sich rühmen, nicht mehr die neueste Partei zu sein. Nachdem sie sich von den Nationalliberalen getrennt und aus dem Deutschen Wählerverein die gemäßigteren Deutschnationalen hinausgedrängt hatten, bilden sie schon seit einem halben Jahre eine, wenn auch kleine Partei unter Führung des Apostaten Dr. Fritz Lantschner. Sie sind also älter als die neueste „Deutsche VolkZpartei in Tirol' (richtiger »in Nordtirol') des Doetor Erler. Letztere Partei scheint übrigens

nur das Uebergangsstadium zur Alldeutschen Partei zu sein; denn Dr. Erler hat wohl den Altliberalen das Grablied gesungen, gegen die Stalldeutschen hat er nur sein Deutschthnm vertheidigt; sonst wusste er an ihnen nicht viel auszusetzen — ganz eonscquent: ist Dr. Erler ja der eifrige Schutzanwalt des .Scheret'! — Die ganze Ge schichte mit der Gründung seiner neuen Partei dürfte demnach nur eine Komödie sein: Doetor Erler wollte einerseits die Führung nicht an Dr.. Lantschner abtreten, andererseits verstand er, dass

es noch nicht thunlich sei, als alldeutsch sich zu bekennen; dahet gründete er die neue Partei, welche nach dem Ausspruche eines Gründungsredners (Dr. v. Scala) der Mittel punkt aller anticlericalen Parteien in Tirol sein soll. Diese unsere Auffassung hat der radicale Deutsche Wählerverein selbst in seiner General versammlung am 16. October l. I. bestätigt. Es wurde in derselben laut Bericht der „Jnns- brucker Nachrichten' vom 18. October betont, dass, „den Reichsrathsabg. Dr. Erler betreffend, nicht der mindeste

war, ist diesmal mit einer halben Stimme in der Minderheit geblieben. Wieder ein Beweis, wie manchmal eine einzige Stimme den Ausschlag geben kann. Ungarisches Wahlbild. In Pinezehelyl wurde am 18. October abermals eine Wahl vorgenommen, nachdem die erste Wahl, bei der sieben Anhänger der Volks- partei erschossen wurden, suspendiert worden war. Zur Aufrechthaltung der „Ordnung' waren dies mal zwei Regimenter (Z)'ausgerückt, ein Regiment Infanterie und ein Regiment Cavallerie. — Bis 19. October waren gewählt

: 271 Liberale, 79 Koffuthmner. 23 Volksparteiler, 11 Ugronisten, 13 „Wilde', 5 Slovaken, 1 Demokrat; 9 Stich wahlen sind noch ausständig. Kaiser Wilhelm und Kakholische Wissenschaft. Vor kurzem stand in Blättern die Ernennung Dr. Spahns zum katholischen Geschichtsprofessor der Umversttat Frelburg zu lesen. Wie nun di» .„Kirchen.Ztg.' aus allerbester Quelle erfährt kät die deutsche Regierung mit dieser Ernennuna k-i» Glück gehabt. Der neue Professor, erst 25 Jak!? alt, ein Sohn

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
Drittel liberale Gemeindevertretung nicht der Gesinnung der Bürger, sondern nur dem Plutokcatischen Wahlsystem ihre Herrschaft der- dankt. Die christlichsoeiale Partei kann mit dem AuSgang der LandtagSwahlen Wohl zufrieden sein. Angesichts des gewaltigen Aufgebotes auf dem Sterzinger Parteitage und 'in Rücksicht darauf, dass manche Wconservative an scrupelloser Agitationsarbeit Unglaubliches leisteten — man denke nur an die Bezirke Bcixen und Bruneck — um vor allem die Führer der christlichsoeialen

Partei zu stürzen, muss das Ergebnis als vollstän diger Sieg bezeichnet werden. Es ist nicht ge lungen, auch nur einen der verdienten christli chsoeialen Abgeordneten zum Falle zu bringen. (Dass Herr Stiftspropst Dr. Walter nicht mehr im Land tage erscheint, wird von uns sehr bedauert; doch war auf dieses Mandat, das nur 3 Wähler zählt, den Landescomthur des Deutschen Ordens, Propst von Bozen und Stiftspropst von Znnichen, nie zu rechnen.) Dafür wurden drei neue Mandate ge wonnen: eines in Bozen

und zwei im Bezirke Hall-Schwaz. Za den bewährten früheren Arbeitskräften Dr. Schorn, Dr. v. Guggen- berg, Dr. Schoepfer, Schraffl, Pfarrer Steck, Rainer, Jungmann sind als neue hinzugekommen: Dr. Kopferer, der Obmann des christlichsocialen Bereines in Tirol, Post meister Arnold, Vorsteher Kienzl. (Herr Abgeordneter Steinbacher hat vor den Wahlen erklärt, der christlichsoeialen Partei beizutreten, und ist von dieser zuerst als Candidat aufgestellt worden. ES bleibt abzuwarten, auf welche Seite

er sich stelle» wird.) — Die christlichsociale Partei hat sich neuerdings und noch glänzender als voriges Jahr als sehr lebenskräftig und fest gegründet in Tirol erwiesen. Sie ist so stark geworden, dass alle anderen Parteien, ob konser vativ oder liberal, mit ihr rechnen müssen. Die Vernichtung war uns angedroht; ein General-- sturm war in Scene gesetzt. Umsonst: in stärkerer Zahl kehren unsere Abgeordneten ins JnnSbrucker Landhaus zurück. Es geht nun an die neue Arbeit im Land tage

nicht unter der Botmäßigkeit irgendeiner Partei; sie sei frei und müsse zur Vollendung ihres Werkes auch, frei bleiben. Die Regierung sei nicht nur keine Feindin des böhmischen Volkes, sie würdige vielmehr dessen Bedeutung vollauf. Doctor v. Koerber versicherte, dass die Czechen, wenn es sich darum handeln wird, einen Friedens preis sür beide Theile zu finden, die Regierung weder übelwollend noch lässig finden werden. „Der Regierung schwebt als klares und unver- dunkeltes Ziel die Zukunft des Staates

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Brixener Chronik
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Seite 7 von 8
Datum: 03.01.1905
Umfang: 8
heute vormittags den Ministerpräsidenten Freiherrn v. Gautsch. Von den Herren Magyaren. Ofen'Pest, 2. Jänner. Nach Beglückwünschung ihres Parteipräsidenten Podmanizky begaben sich die Mitglieder der liberalen Partei gestern zur Beglückamnschung Tiszas. Erley hielt an Tisza eine Ansprache, worin er auf die bisherigen Erfolge Tiszas hinwies und erklärte: die liberale Partei werde die schwere Pflicht. Ordnung und Frieden im Parlament wieder herzustellen, mit aller Kraft erfüllen und in dieser Arbeit

übertrumpfen, dessen Parole lautet: Los von Oesterreich! D. Red.) Schließlich ersuchte Tisza seine Partei, diese Auffassung vor den Wählerschaften kräftigst zu vertreten. (Stürmischer Beifall.) — Hierauf begaben sich die Parteimitglieder zum Präsidenten deS Abge ordnetenhauses Perczel und versicherten ihn ihrer Anhänglichkeit. Percjel dankte und bekannte offen, daß er am 18. November Formalitäten der Haus ordnung verletzte, erklärte jedoch: em anderer Weg sei unmöglich gewesen. Ofen.pest, 2. Jänner

. Die verschiedenen oppositionellen Klubs beglückwünschten ihre Präsi denten, darunter Apponyi (der nun zur Kossuth- partei übertreten will. D. Red.) und Julius Andrassy, welche die Einigkeit aller oppositionellen Parteien im Kampf gegen Tisza hervorhoben. Kossuth schob den jetzigen Zustand Ungarns den schlechten Einflüssen der österreichischen Krise zu, welche das Vertrauen des Landes zur Heiligkeit deS Königseides erschütterten. Port Arthur vor der Uebergabe? Tschisu, 2. Jänner. Vier russische Torpedo

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 07.04.1900
Umfang: 8
an den Mittelschulen fordert. Die deutsch? liberalen Blätter begrüßen die neue Partei' sympathisch, wohl vor allem, weil sie eine juden-- liberale ist; sie haben aber kein Vertrauen» dass- sie lebensfähig sein werde, da sie alles andere als volksthümlich sei. Das italienische Parlament hat endlich gegen die Obstruction zur Selbst hilfe gegriffen. Am 3. April wurde folgender Antrag des Grafen Cambray - Digny ange nommen: Die Kammer beschließt mit einem ein zigen Namensaufrufe, ohne Debatte und ohne Unterantrag

Masaryk eine neue- Partei gegründet worden, welche sich selbst Czechische Volkspartei nennt, aber schon vor der Gründung von den anderen den Nacken „Realistevpartei' erhielt. Sie will den Radiealis- mus der Jungczechen abschwächen und gegen die Deutschen eine versöhnliche Haltung einnehmen^ Sie strebt eine Verständigung mit den Deutschen auf Grund völliger Gleichberechtigung beider Nationalitäten an, spricht sich für die Abgrenzung, der nationalen Bezirke aus, ohne hierin eine- Zerreißung Böhmens

zu erblicken, und verlangt- die Einführung des obligatorischen Unterrichtes- in der deutschen Sprache an den czechischen Mittel schulen. — Die radikalen „Narodni Listy' sind daher aus die neue Partei nicht gut zu sprechen- und nennen sie eine Pestbeule, welche mit der Zeit das ganze gesunde Blut der böhmischem Nation vergiften werde. Der »Hlas Naroda'' in Brünn sägt: „Die neue Partei begieng einem Selbstmord am Tage ihrer Geburt', weil sie den obligatorischen Unterricht in der deutschem Sprache

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.08.1893
Umfang: 8
Herbst die liberale Partei in die Minderheit ge drängt würde. Baieru. Der christlich-sociale Abgeordnete Dr. Albert Gessmann in Wien ist vom Comite der 40. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands in Würz bürg eingeladen worden, über die katholische Bewegung in Oesterreich einen Vortrag zu halten. Herr Dr. Gessmann wirb diesem ehrenvollen Rufe Folge leisten und Sonn tag, den 27. August nach Würzburg abreisen. Außer diesem werden noch andere christlich-sociale Herren aus Oesterreich

wieder vollkommene Ruhe. Croatien und Slavonien. Die „N. Fr. Pr.' brachte am 10. August einen für uns sehr er- freulichenBerichtüber das Aufblühen der katholisch- slovenischen Partei, den wir hier wiedergeben. Die clericale Majorität unter den Slovenen hat in letzter Zeit wieder den alten Einfluss zurückerobert und ist daran, die Jungslovenen allerorten zurück zudrängen. Dieser Umschwung der Stimmung trat auf dem slovenischen Katholikentage für Unterkrain, der in Rudolfswert unter freiem Himmel stattfand

, deutlich zutage. Der Erfolg dieser von nahezu viertausend Personen besuchten, selbst aus den entferntesten Gegenden des Landes beschickten Versammlung hat den radiealen Slovenen, die schon lange um ihre Landtags- und Reichsraths mandate fürchten, nun völlig die Stimme verschlagen. Reichsraths-Abgeordneter Wilhelm Pfeifer aus Gurkfeld, der mit der bischöflichen Partei seit Monaten liebäugelte und dadurch den Jungslovenen schwere Sorgen bereitete, hat sich vollkommen zu den National-Clericalen geschlagen

Katholikenver sammlung in Laibach den Vorsitz führte. Das Referat über die Organisation der katholisch- slovenischen Partei auf Grund der Beschlüsse des ersten Katholikentages für alle slovenischen Landes theile übernahm Arzt Dr. Gregoric aus Laibach. Dr. Gregoric hatte anlässlich der Constitniernng der Aerztekammer für Krain die Parole aus gegeben: „Der Slave muss an den Tag!' Die Versammlung erwies sich als ein Triumph der clericalen Slovenen gegen die slovenischen Radi calen. Sie wurde mit Slava-Rufen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 01.12.1900
Umfang: 8
die Christlichsocialen wirklich ,d?r Femd^, der sogar ärger zu bekämpfen ist als principielle Gegner?' Die „N. T. St.' antworten auf diese Frage unbedenklich mit „Ja', indem sie schreiben: „Nie hat eine Partei die alte katholische Garde Tirols so heftig und mit so verwerf lichen Mitteln bekämpft wie diese sogenannte christlichsociale, weder die Liberalen, noch die Nationalen, noch selbst die Socialdemokraten. Sie stehen in Reih und Glied mit all diesen kirchenfeindlichen Parteien gegen das katholisch- conservative

, das ist ja der helle Verfolgungswahnfinn. Wozu war Hraby auserfthen? Baron Di Pauli sagt in seiner Erklärung vom 22. Oetober: „Hrabys Thätigkeit wurde von mir für die Stadt angestrebt zur Unterstützung der katholischen Partei principiellen Gegnern gegenüber.' Wie sehr sich Hans Hraby hiezu geeignet hätte, ersehen unsere Leser aus der Charakterzeichnung dieses Mannes, welche wir in der letzten Nummer gebracht. Also in den Städten sollte Hraby sprechen „zur Unterstützung der katholischen Partei prin cipiellen

Hraby sich als im Zwie spalt mit seiner Partei darstellte, als Organisator der auf katholischer Grundlage bfi,blichen Vereine, die Kunfchak-Partei (das ist die christlichsociale Arbeiterpartei) zu stürzen'.' Also nach Scholdan wollte Hraby, „der ohnedies im Begriffe war, nach Tirol zu reisen', gegen die christlichsociale Arbeiterpartei losgehen, nicht gegen die Socialdemokraten, wie Se. Excellenz vorgibt. Wer hat Recht, der Baron oder sein Pächter? Zu allem Ueberslusse kommt noch Dr. Schöppel

habe gegolten «der Unterstützung der katholischen Partei in den Städten principiellen Gegnern gegenüber'. Wem soll man Recht geben, dem Baron oder seinem Pächter oder dem Dr. Fritz Schöppel, dem „einzigen unbetheiligten Zeugen in der Astaire Di Pauk'? Aber glauben wir es einmal, dass Hraby von Baron Di Pauli gegen die Socialisten in den Städten sollte losgelassen werden. Wo hätte es den Hraby gebraucht? In Brixen oder in Klausen, in Glurns, in Sterzing oder in Bruneck? Unsere Leser lachen wohl

'. sehr übel gelaunt gewesen. Es waren ja die Wahlen schon ausgeschrieben! Nun da Baron Di Pauli ein bezahltes Subject vom Schlage eines Hraby bringen wollte „zur Unter stützung der katholischen Partei in den Städten püncipiellen Gegnern gegenüber', da findet man alles schön und recht. Wir möchten meinen, Dr. Lueger hätte ein größeres Auditorium erzielt, auch von Seite der Gegner, und er hätte „zur Unterstützung der katholichen Partei principiellen Gegnern gegenüber' besser getaugt

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 01.11.1900
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 126. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 1. November 1900. Jahrg. XM. Zur WahlbtMgilng. v. Zsllingers Anficht?« über Baron Di Paulis Candidatur haben wir nach der „Oesterreichischen VolkZztg.' in letzter Nummer mitgetheilt. Erst nachttäglich lesen wir im „Vaterland' ein Telegramm Herrn v. Zal- lingers, worin er erklärt, dass er nicht selbst an die (liberale) „Oesterreichische VolkSztg.' ge schrieben, sondern dass ein Redacteur derselben eine Besprechung nachsuchte, die v. Zallinger

zu überlassen. — Die Frage ist also, ob der Liberalismus in Vorarlberg daS Grausen vor seinem vatermörderischen Sohne, dem Socialismus überwindet. UebrigenS dürfte auch ein Wahl bündnis der Liberalen und Socialisten das Mandat deS bisherigen christlichsocialen Abgeordneten Loser nicht inZ Wanken bringen. Vorläufig stehen sich für die fünfte Curie drei Candidaten gegenüber: Loser, der Socialist Makart (Schuhmacher) und der liberale Alworsteher Fridolin Hämmerle von Lustenau. Für die dritte Curie

als Ministerpräsident vermöge ganz zu ermessen, wie viel Oesterreich in den letzten Jahren versäumt habe. (Lebhafte Zustimmung.) Mau müsse aber auch an die Zu kunft denken, an die unmittelbar bevorstehende Aufstellung eines neuen Zolltarifes, an die Er neuerung der Handelsverträge. Die Antwort auf die Frage, waS die Regierung wolle, und warum sie sich nicht einer, dasselbe wollenden Partei anschließe, laute: die Regierung wolle einen emsige arbeitenden, rüstig vorwärts schreitenden Ver- fassungSstaat. (Lebhafter

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 10.04.1902
Umfang: 8
in Krim. Als man in der „Brixener° Chronik' vom geschäftlichen Druck und Boycott schrieb, wollte man oer hiesigen altconservativen Partei einen Wink geben, dass man gar wohl die Mittel und Wege kenne, wie ihrerseits gearbeitet werde. Wir wollten dadurch jedem Bürger seine Stellung nahme zu den beiden katholischen Parteien er leichtern und besonders seine Wahlfreiheit. die kirchlich erseits gewährleistet und staatlich zugesichert ist, schützen. Nun hat sich aber besagte Partei damit nicht begnügt

dann für heute unsere Mappe. Der erste Fall betrifft einen Doctor der Medicin, welcher unserer Partei angehörte, jetzt aber alteonservativ ist. Eine Reihe von Zeugen kann es bestätigen, dass genannter Herr ein Hindemis der Erhaltung seiner Praxis darin erblickte, dass er eben unserer Partei angehöre. Er nannte unter anderem Klöster und Institute, in denen es ihm bei seiner dermaligen (christlich- socialen) Ueberzeugung schwer sei, Hausarzt zu werden oder zu bleiben. Einzelne Herren dieser Anstalten mussten

wir zum zweiten Beispiele über; es betrifft einen Schneidermeister. Er klagte einem Vertreter der christlichsocialen Partei seine Noth: er müsse ins neue (katholisch-patrio tische) Casino eintreten, weil er so nst von einem großen Institut keine Arbeit mehr bekomme? er spüre schon jetzt den Rückgang seines Geschäftes. Man rieth ihm, sich vom Felde des politischen Kampfes zurückzuziehen, bis wieder ruhigere Zeiten kämen. Er möge bedenken, dass es nicht nur alteonservative Hosen und Talare gebe

, sondern auch christlichsociale. Wir wollen ihn nicht boycot tieren; wenn man aber öfters mit solchen Mitteln die Leute abspenstig mache, werde es nothwendig, Aehnliches zu thun. Vielleicht täusche sich der Herr Meister über den Boycott, dem er ausgesetzt zu sein vermeine. Aber der Schneider meister blieb bei seiner Behauptung und trat nicht nur als Mitglied unseres Vereins aus, sondern stellte sich auch in die Reihen der Vorkämpfer für die alteonservative Partei, ohne wie sein Vorgänger den Wechsel seines politischen

Glaubensbekenntnisses öffentlich begründet zu haben. Ziehen wir den Schluss: Zwei Mitglieder der christlichsocialen Partei fühlten sich wegen ihrer politischen Anschauung geschäftlich bedrückt und dem Boycott ausgesetzt, sprachen sich in diesem Sinns aus, haben auch deswegen ihren Stand punkt gewechselt und sind alteonservativ geworden. Für deren Aussagen stehen Zeugen zu jeder Zeit zugebote. Ist also unsere Behauptung, „dass christlich social gesinnte Bürger dem geschäftlichen Druck u. Boycott ausqesetzt

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 14.01.1902
Umfang: 10
Gerte 2. Nk. 5. Dienstag, „Brixener Chronik.' 14. Jänner 1902. Jahrg. XV. Wolf gegen Schönerer Partei. Schönerer wird der „eigensinnige Alte* genannt, der, weil von der .glänzenden Begabung- Wolfs in Schatten gekellt, mit Hilfe der „Unbedingten' (Jro, Herzog, Hofer u. f. w.) seine .Diktatur* zu retten sucht: »Bon K. H.Wolf lasten wir nicht; fürihu sind uns viele andere feil. DaS mögen sich manche gesagt sein lassen.* So der »Bote aus dem Egerthale*. — Auch Dr. Eisenkolb, der salbungs volle

Abfallkprediger, stellt sich auf Seite Wolfs. Im alldeutschen Aussiger Blatte ist schon die Rede vom „Kladderadatsch', d.h. dem Zusammen bruche der alldeutschen Partei; dem Schönerer wird sein unsinniger Wuotanscult vorgehalten, mit dem er den Abfall zum Lutherthum lächerlich macht; am Schluss« heißt es: wenn dem Herrn Schönerer an der Einigkeit des deutschen Volkes (d. h. der alldeutschen Partei) nichts liege, sei dieselbe den Anhängern Wolfs auch gleichgiltig; dann möge die „alldeutsche Vereinigung

' nur ruhig zerfallen. Letzthin ist ein Wahlaufruf für Wolf den „Unersetzlichen' veröffentlicht worden, der 1224 Unterschriften trägt (auch zwei aus Innsbruck, wovon eine vom Apostaten Dr. Fritz Laxtschner). Der 15. Jänner wird für die Stalldeutschen ein Verhängnisvoller werden. Wird K. H. Wolf wiedergewählt, so ist die Trennung unausbleiblich. Aber auch im Falle, dass er bei der Wahl durch fällt, wird ihm Schönerer seine Unbotmäßigkeit schwer verzeihen. In jedem Falle hat die Dis ciplin in der Partei

schon jetzt derart gelitten, dass Schönerer sie nicht mehr wird restaurieren können. SchönererS Allgewalt hat einen so schweren Stoß erlitten, dass ihm und seiner Partei die Fuchtel, mit der sie bisher andere Parteien und selbst die Regierung in Schrecken gesetzt hat, entwunden ist. Das katholische Volk kann diese Vergeltung, welche kein bloßer Zufall so un erwartet der Schönerer.Partei gebracht, nur mit Genugthuung begrüßen und nun, wie von schwerem Alp befreit, erleichtert aufathmen

gestorben. — Am 9. Jänner, abends 7 Uhr, ist in Sterzing Herr Jakob Mader, der weit über Sterzing hinaus bekannte Lammwirt, Guts besitzer und Schmiedmeister, im Alter von 61 Jahren eines plötzlichen Todes gestorben. Christlichsociale L>arteiconferenz. Donnerstag, 9. Jänner, hat in Franzensfeste eine Confereuz stattgefunden, an der die chnstlichsocialen Land tagsabgeordneten, insoweit sie nicht verhindert waren, und Vertreter der Partei aus Nord- und Südtirol theilgenommen haben. Die Con- ferenz zählte

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 02.01.1901
Umfang: 8
2. Jänner 1901 Tiroler Volksblatt. Seite 7 Wie die Christlich-Socialen den Liberale» Hiebe versetzen. Wenn man die „Brixner Chronik' und ihr verwandte Blätter hört, so ist es sür uns Tiroler höchste Zeit, von der kath. Volkspartei abzulassen, 'die nichts Wesentliches ausgerichtet habe und uns den Christlichsocialen anzuschließen, die den Libera lismus am erfolgreichsten bekämpfen und ihm be reits die wuchtigsten Hiebe versetzt haben. Wir sind .zwar bis jetzt in unserer Einsalt

hochhält! Das ist Cha rakter! Als die Conservativen infolge des Eigen sinnes der Aichinger-Zelger-Partei sich der Wahl enthalten musste, nannte das Aichinger „Personen über die Principien stellen'. Wir sind neugierig,mit welch' schönem Namen er die Stimmenabgabe zu Gunsten der Liberalen bezeichnen wird. Noch eine Hoffnung ist uns geblieben. Vielleicht haben die Christlichsocialen einen ganz geheimen Plan, die Liberalen zu vernichten; sie vereinigen sich nämlich völlig mit ihnen, wie sie mit ihnen schon

Waffenbruderschaft geschlossen haben, und dann helfe Gott dem armen Liberalismus! Unter den Conservativen haben die Schöpserianer schon ungeheuere Verwirrung angerichtet; sie mögen nur getrost zu der liberalen Partei übergehen, dann wird diese gewiss nach kurzer Zeit explodieren und. nach allen Seiten zersprengt werden. Gott gebe es! Korrespondenzen. Woran, 27. December. (Verschiedenes.) Das Theater im Gesellenhause hatte gestern wieder einer großen Ersolg zu verzeichnen durch Ausfüh rung des Weißerhoferschen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 29.11.1900
Umfang: 8
Snte 2. Nr. 138. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 29. November 1900. Jahrg. XM. Gegner Di Paulis geht!' Dieses Flug blatt beginnt mit folgender saftiger Emleimng: „Aus einer Mücke eineit Elefanten, aus einer ganz harmlosen politischen Geschichte ein Verbrechen machen, lügen, lügen und wieder lügen, selbst unter eigener Selbstbeschmutzung, das ist der Kampf, das sind die Mittel, die eine Partei -- bei der katholische Priester an der Spitze stehen — gegen Baron Di Pauli verwenden; man hat längst

empfohlen, welche di- Annahme ge stattete, dass die christlichsociale Partei le i t u n g der Mission des Herrn Hraby, anfangs wenigstens, nicht entgegentrat'. Wir erinnern uns bei dieser Gelegenheit — ohne sonst weitere R fl xwnen machen zu wollen — dass Baron Di Pauli auf der berühmten Brixener Versammlung vom 14. Oetober be hauptete: „Der Kampf, den Sie führen, findet nicht einmal die Billigung Ihrer ehemaligen Bundesgenossen, der Wiener Christlichsoeialen. Ich habe Daten > hiefür

. Die Christlichsocialen haben verlangt, dass gegen mich kein Gegen- candidat aufgestellt werde; sie haben sogar ge warnt vor einer Gegencandidatur.' Doctor Schoepser wies, diesen ersten Versuch Seiner Excellenz, die Wiener Christlichsoeialen gegen die Tiroler Christlichsoeialen auszuspielen, zurück mit deu Worten: „Ich bin vom Herrn Bürger meister Dr. Lueger in Wien ermächtigt zu erklären, dass er und die Partei als solche sich in den Wahlstreit in Tirol und in die Candi- datenfrage gar nicht einmischen.' Baron

Di Pauli aber suchte seine Behauptung, dass die christlich sociale Partei als solche für seine Kandidatur *) In den „Tiroler Stimmen' stand weniger vor sichtig: „als bekannter christlichsocialer Redner'. und gegen eine christlichsociale Gegencandidatur sei. zu beweisen durch einen Brief des Fikstei» Liechtenstein. — Recht behalten hat Dr. Schoepfer indem bald darauf die Wiener christlichsociale Partei offieiell ihre strengste Neutralität iur Wahlkampfe der fünften Curie von Deutsch, südtirol aussprach

. Wenn Dr. Schöppel, der doch ganz für Baron Di Pauli Partei nimmt, der, wie n selbst gesteht, die Kundgebung der Tiroler Ar- beitexvereine zugunsten Di Paulis veranstaltet hat, dessen Mithilfe bei der Mission Hrabys von D, Pauli selbst angerufen wurde, der Di Paulis Verhandlungen mit Hraby bei HrabyK zweitem Besuche Di Paulis im Wiener „Grand Hotel' anwohnte, ordentlich unterrichtet ist, s» ist Hraby zuerst Sr. Excellenz von einer höheren Seite empfohlen worden, und dann erst ist der Diensteifer des Pächters

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Seite 5 von 8
Datum: 16.12.1898
Umfang: 8
in dem allgemeinen Elende anstreben und ihren Anhängern versprechen. Alle diese Par teien, wie die Socialdemokraten, die Bauern-, Gewerbe- und deutschnationale Partei, sowie der - Liberalismus können beiin besten Willen nicht Hilfe bringen,, Weil sie es eben nicht imstande sind. Jede Partei verfolgt nur ihre eigenen Ziele und selbstsüchtigen Zwecke und wird es allein zu keiner^ausschlaggebenden Mehrheit bringen. Auch vom Staate, voy dem jede Partei Abhilfe, fordert und erwartet, könne , man nicht alles erwarten

, den auch der Arme kaufen muss, werden sechs Kreuzer per Kilo eingehoben, für feine Bonbons und Luxus- Zuckerwaren, die nur der Reiche spendiert, nur zwei, sage zwei. Kreuzer per Kilo)- Nachdem er also gezeigt, wo die Hilfe nicht zu suchen und nicht Zu finden sei, sagt er; Außer den genannten gäbe es noch eins Partei: die christliche. Diese vereinigt in sich Vertreter und Mitglieder aus allen Ständen und Classen, vom einfachen Ar beiter an bis hinauf zum höchsten Adel; diese Partei umschließt das Band

der christlichen Ge rechtigkeit, die jedem, was ihm gebürt, lässt; die christliche Liebe heißt jeden auch sorgen für seinen Mitmenschen. Diese, die christlichsociale Partei, wenn alle redlich Denkenden und ehrlich Strebenden sich ihr anschließen, kann es auch am ehesten zu einer Mehrheit bringen. Vor allem aber müssen sich die einzelnen selbst helfen. Dies könne geschehen durch Gründung von ver schiedenen Productiv-Geyyfjenschaften, Verbänden, Cassen- und Versicherungs-Vereinen

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