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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 04.07.1893
Umfang: 8
. Die Socialdemokraten hätten Arbeiterschulen, Gesangvereine gegründet, Theater, Rauchclubs und Debatteclubs benützt, um neben der Geselligkeit das Feuer der Begeisterung für die gemeinsame Sache wachzuerhalten u. dgl. Darum, weil die Liberalen eine rein politische Partei in Deutschland seien, habe der liberale Gedanke aus den Massen zurückweichen müssen. Das ist alles ganz richtig. Die „N. Fr. Pr.' unterlässt es, anzufügen, dass und warum das Centrum in Deutschland nicht dem gleichen Schicksal anheim fiel

Seite 2. Brixen, Dienstag, natürlich das Centrum als volksfreundliche Partei dastehen. Um diesen Preis, das Volk zu retten vor der Socialdemokratie, kann ja auch die katholische Partei den Sp ottruf: „Demagogische Partei', der von höchster und hoher Seite ihm zutheil geworden ist, leicht ertragen. Das „Vaterland' nimmt ferner ganz mit Recht entschieden Stellung gegen „die Abneigung, von den Ansichten und Auslassungen der social demokratischen Partei Kenntnis zu nehmen, theils aus Missachtung

haben, und erklärt ihnen haar klein, warum sie den Boden verloren haben. „Der Liberalismus in Deutschland, so lautet ihre erste Strafpredigt, versäumte es, mit dem Volke Fühlung zu halten, er beschränkte sich darauf, sich in der Rolle des großen Uneigennützigen zu gefallen, dem es nur um Grundsätze zu thun sei'. — „Die Einwirkung der gebildeten führenden Elemente der liberalen Partei auf die Massen blieb aus.' Der Socialdemokratie dagegen habe die Organisation der Massen zu einem Ganzen die Macht verliehen

, und warum das Centrum allein mit der Socialdemokratie den Kampf auf nehmen kann. Schwarz oder Roth! Wäre das Centrum nicht eine Volkspartei, würde es die Fühlung mit den Massen verlieren, hätte es sich begnügt, eine rein politische Partei zu sein, anstatt sich der Volksiuteresseu mit allem Eifer anzunehmen, würde es jetzt nicht heißen: Schwarz oder Roth — in Deutschland! Gilt das auch anderswo? Die „Germania' schreibt kaum mit Unrecht: „Deutschland scheint in der That berufen zu sein, wie schon

elektrische Beleuchtung; ihr „Brmener Chronik.' Das endgiltige Wahlresultat ist folgendes: 74 Conservaüve, 24 Reichspartei, 50 National liberale, 12 von der freisinnigen Vereinigung, 24 von der freisinnigen Volkspartei, 11 der süd deutschen Volkspartei, 96 Centrum, 7 Welsen, 44 Socialisten, 16 Antisemiten, 19 Polen, 9 Wilde, 11 Dänen, 7 Elsässer Protestler, 3 Elsässer sür die Militärvorlage. Das Centrum hat nun doch einige Ver luste zu verzeichnen. Endgiltig verloren sind 10 Mandate, und dafür

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 17.04.1891
Umfang: 8
dann in allen seinen Schattierungen die große conservative Partei. Als I. Vicepräsident des Clubs wurde Doctor Johann Rapp, als II. Vicepräsident Klaic ge wählt. Die katholisch-eonservative Gruppe hat auch noch den Prälaten Msgr. Karlon ans Graz in der sogenannten parlamentarischen Commission. Leider steht diesen erfreulichen Nachrichten die unangenehme Thatsache zur Seite, dass im Parla mente selbst die conservative Partei nicht mehr über die Majorität des Hauses verfügt, und dass daher vorerst an eine conservative größere

Action wohl nicht gedacht werden kann, was jedoch die katholischen Abgeordneten gewiss nicht abhalten wird, ihren bisherigen Standpunkt in principiellen wie materiellen Fragen nicht nur aufrechtzu halten, sondern auch energisch zu betonen. Hoffentlich wird die Einigung der Tiroler Abgeordneten in Einen Club in Wien auch dem Zwist im Lande selbst die Spitze benehmen. Gebe Gott, dass daraus dem Lande ersprießlicher Erfolg, der katholischen Partei dauernde Einigkeit erwachse! Politische Rundschau

. Oesterreich-Ungarn. Die Gemeinderaths wahlen im I. Wahlkörper Wiens sind, wie vor auszusehen war, liberal ausgefallen. Esgiengen aus der Urne 44 Liberale und nur 1 Anüsemit hervor. Eine Stichwahl ist in Hernals nöthig. Unter den Gewählten ist der bisherige Bürger meister Dr. Prix. Bis auf eine Stichwahl zählt der neue Gemeinderath 96 Liberale und 41 Anti liberale. Der Oberste Sanitätsrath stellte einen Ent wurf eines Jmpfgesetzes fest, beruhend auf dem Grundsatze der allgemeinen obligatorischen Impfung

von Oberösterreich betreibt gegenwärtig mit vieler Thatkraft den Plan der Errichtung einer medicinischen Hoch schule zu Linz, wie eine solche vom Landtage beschlossen wurde, um den Aerztemangel zu be heben. An die Regiemng ist eine Denkschrift abgegangen. In Böhmen geht man allen Ernstes an die Gründung einer katholischen Partei. Für die Zeit der Schulferien sino hiefür Berathungen katholischer Männer aus dem ganzen Königreiche in Aussicht genommen; wie Graf Erwin Schön- born im katholisch-politischen Vereine

für das Königreich Böhmen mittheilte, sollen auch Arbeiter zu diesen Berathungen eingeladen werden. Es besteht also die Absicht, auch die katholische Arbeiterschaft in den großen Organismus der katholisch-conservativen Partei einzubeziehen. Dem Gedanken solgt aber mit rühmlicher Entschlossenheit die That. Schon hat am 9. d. M. in Prag eine Besprechung stattgefunden, an welcher Vertreter des Clerns aus Prag und vom Lande, der „Brixener Chronik.' katholischen Presse und der katholischen Arbeiter schaft theilnahmen

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Seite 3 von 8
Datum: 20.01.1891
Umfang: 8
noch bewährten Worte über die liberale Presse Oesterreichs: „Was inOesterreich das Verhältnis zwischen der (liberalen) Partei und der (liberalen) Presse noch prekärer gestaltet, ist die bedauerliche Thatsache, dass die Zeitungseigenthümer und zum Theile auch die Journalisten zum Schachern mit ihrer Ueber zeugung (!!) geradezu gezwungen werden, dass sie sich gewöhnt haben, die stärksten Einnahmen aus Quellen (!) zu beziehen, welche öffentlich nicht genannt werden können. . . . Große und kleine Organe

sind in das Eigenthum von Banken übergegangen; nicht der nominelle Eigenthümer, nicht der Mitarbeiter verfügt über die Macht derselben ...' So äußerte sich damals das Wiener liberale Blatt über die liberale Presscorruption in Oesterreich auf wirtschaftlichem Gebiete. Denn für die Geschenke und Bezahlungen muss doch die liberale Presse offenbar das verschweigen, was jenen Banken, Capitalien und Speculanten, welche ie aushalten, benachtheiligen könnte, und müssen ie dafür die Trommel rühren

für alles und alles anpreisen, was jenen nützt. Ob dabei viele oder einzelne aus dem Volke durch diese liberale Presscorruption zu Schaden kommen, zumal die kleinen liberalen Blätter aus Kurzsichtigkeit der großen liberalen Judenpresse aufs Wort nach schreiben und demgemäß ihr Urtheil bilden, falls sie eines haben wollen, kümmert die bezahlten Presssöldner der großen Corrnptionsjournale nicht. Wenn's nur einträgt. Gewissen ist bei diesen Leuten ohnehin Nebensache. Deutsches Reich. Doctor Windthorsts 80. Geburstag wurde

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Seite 2 von 10
Datum: 03.10.1890
Umfang: 10
des Landeshauptmanns, Dr. Beck, gehört der liberalen Partei an. In Oberösterreich, Steiermark, der Bukowina, Mähren und Schlesien sind die früheren Landeshauptmänner wieder ernannt. Zum Landes hauptmann in Salzburg ist der liberale Bürgermeister von Salz burg, Dr. Schuhmacher, an Stelle des bei den Wahlen durch gefallenen conservativen Grafen Chorinsky ernannt worden (diese Wendung hat die Holzwurmarbeit des Herrn Lienbacher auf dem Gewissen), zum Stellvertreter wurde der Dechant Al. Winkler, ein Mitglied

; und der kämpft gegen den Liberalismus mit einem zweischneidigen Schwert, der ihn als den Vater des Socialismus hinstellt. Vor dem Socialismus hat sogar die liberale Bureaukratie einen heilsamen Schrecken. Wochen-Aundschsu. Oesterreich-Ungan». Neue Landeshauptmänner. In Vorarlberg, wo der bisherige liberale Landeshauptmann Graf Belrupt eine Wiederwahl in den Landtag nicht annahm, ist der katholifch-confervative Landeshauptmann-Stellvertreter Rhomberg zum Landeshauptmann ernannt worden; der neue Stellvertreter

der Chorinsky-Partei, ernannt (die Lienbacher -Partei ist somit ganz übergangen). Antrag auf — Zerreißung Tirols. Die italienisch-tirolischen Landtagsabgeordneten haben letzter Tage dem Landesausschusse ihren Antrag auf Theilung der Landes vertretung überreicht. Demselben zufolge fordern die Herren Italiener, dafs der tirolische Landtag in zwei Territorialvertretungen (eine deutsche und eine italienische in Trient) zu zerfallen habe, welche über die meisten wichtigen Angelegenheiten Beschluss zu fassen

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Seite 3 von 5
Datum: 13.10.1910
Umfang: 5
, war die liberale Partei stets anderen fremdlän dischen Elementen in unserem Volke gefällig und kokettierte dabei mit einer bis an den Republika nismus streifenden Demokratie. Der Kampf mit einer solchen Partei war außerordentlich schwer und nur der Gedanke, daß diese Partei das Volk und Vaterland an dm Abgrund führen muß, hat uns bewogen, den Kampf aufzunehmen. Die Sozialdemokratie war damals erst im Werden, aber später ist diese in die von den Liberalen geräumten Stellungen nachgerückt und hat im Vereine

llmtturxpsrtelen. In einer Wählerversammlung im X!II. Bezirke in Wien am 7. Oktober hielt Dr. Pattai eine be merkenswerte Rede, in der er u. a. folgendes ausführte: Als im Jahre 1892 die christlichso ziale Partei gegründet wmde, stand ihr die damals ungeheure Macht der Liberalen gegenüber, der noch dazu eine mächtige Presse zur Seite stand. Dieser Partei war die Devise: „Freiheit und Gleichheit' nur ein Schattenspender für die innere Fäulnis, für die Korruption. Dem Volke Religion und Vaterlandsliebe raubend

, werden die Gegner sofort wieder frech ihr Haupt erheben und versuchen, die Herrschaft wieder an sich zu reißen. Gegen diesen Kampf müssen alle die kleinen Reibereien, die uns verstimmen, als be langlos zurücktreten. Eine Partei kann nur groß werden, wenn sie die Grundsätze nicht verläßt, auf denen sie entstanden ist, und deshalb müssen wir, wie in den Anfängen unserer Partei, selbst los arbeiten, nur aus Liebe zum Volke, aus dem wir hervorgegangen sind; die Liebe zum Volke, die Liebe zu Wahrheit und Recht

hat uns zu sammengeführt und so muß und soll es auch bleiben für alle Zeiten. kldg. l>ergelt Morden. Abg. Dr. Anton Pergelt ist am Montag im Alter von 58 Jahren gestorben. Er war Vertreter des 98. böhmischen Wahlkreises (Warnsdorf) und seit Jahren einer der führenden Abgeordneten der deutschfreiheit- lichen Partei. Zu wiederholten Malen war er in den letzten Jahren als Ministerkandidat sür den deutschen Landsmannministerposten in Vor schlag gebracht worden. Seit längerer Zeit kränkelnd, konnte

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Seite 5 von 10
Datum: 15.05.1909
Umfang: 10
sein Urlaubsgesuch im letzten Abdruck günstig erledigt worden war. ciea?, 12. Mai. (Bürgermeisterwahl.) Am 7. Mai wurde nach längeren Schwierigkeiten der Bürgermeisterstuhl wieder neu besetzt. Man darf die ganze Sache wohl als eine Schwergeburt bezeichnen, da die liberale Mehrheitspartei nicht weniger als dreier Versammlungen bedurfte, um die Sache zu ordnen. Und trotzdem gelang es nur notdürftig, alle Risse in der Partei zu ver kleistern. Herr I. Rohracher, der schon seit neun Fahren dieses Amt bekleidet, wurde

und Hotelier Mühlberger. Lins. 12. Mai. (Landtagswahlen.) Nachdem schon der 3. Mai für die christlichsoziale Partei inOberösterreich so glücklich begonnen hatte, vollendete der 10. Mai die Tage der Siege. Im vorigen Landtage zählte die Partei 21 Abgeordnete, jetzt 37. Der Gewinn beträgt also 16 Mandate. Von den 19 neuen Mandaten eroberten die Christ lichsozialen 15, von den alten 1. Das Bild ist: Majorität: Minorität: Christlichsoziale. . 37 Liberale .... 20 Großgrundbesitz. . 10 Sozialdemokratie

. 1 Virilstimme ... 1 Sa. 48 Sa. 21 Die Bedeutung der heurigen Wahlen liegt darin, daß sie der christlichsozialen Partei zum ersten Male die Mehrheit verschafften. Bis jetzt bestand ja die Mehrheit aus den Christlichsoziale« und den konservativen Großgrundbesitzern. Das ist gewiß ein mächtiger Ansporn zur einmütigen Arbeit und zum ausdauernden Kampf für die gute Sache! VlMvau a. I., 13. Mai. (Die Leiche der Braut im Reisekorb.) Der Fleisch hauergehilfe und zuletzt Lohndiener Bruno Scharinger, der in Wien

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 18.10.1898
Umfang: 10
auf- genommen: die Beleuchtungsanlage und den öffent lichen Verkehr, die beide in Händen von jüdischen, theilweise auslandischen Gesellschaften waren, der Commune zu überantworten. Mit deut Fahre 1899 nun geht der Vertrag, den der frühere jüdm- liberale Gemeinderath mit der englischen Gas-- gesellschaft geschlossen hatte, zu Ende. Der neue christlichsoeiale Gemeinderach hat den Vertrag gekündigt und beschlossen, eine neue, städtische Beleuchtung anzulegen. Die Gasgesellschaft ver langte erstlich

ein glänzendes Fiasco; man suchte vor allem die Geldbeschaffung unmöglich zu machen. — Dr. Lueger hat alle Angriffs zurückgeschlagen. — Die Gemeinde wurde jedoch in einen Process verwickelt. Es handelte sich um die Frege, ob die Verträge, welche die früheren Vororte Wiens einzeln mit der Gasgesellschaft beschlossen hatten, durch Ein verleibung derselben in Groß-Wien erloschen seien oder nicht. Schon der alte liberale Stadt rath hatte die Einholung eines Rechts-- gutachtens beschlossen. Dr. Pfaff und Exner

dieses Ver gleiches mit der Gasgesellschaft brauchte es nun die Zustimmung des Gemeinderathes. Das war also der Gegenstand der stürmischen Sitzung vom 7. October, die angeblich eine Niederlage, in Wirklichkeit aber ein^ Sieg der christlichsocialen Partei war. Die Judenliberalen sagen nun schadenfroh: Hätte Dr. Lueger am Beginn der Actiön diese Vereinbarung getroffen, so wäre der Gemeinde Wien eine bedeutende Summe erspart worden. Darauf hat Dr. Lueger auf einer am 10. October ftattgefundenen

Wählerversammlung geantwortet. Unter dem tosenden Beifall der Zuhörer schilderte er das Verhalten des jüdisch-liberalen Gemeinde rathes seit den Siebziger-Jahren und geißelte ihre Verlogenheit in gebärender Weise: „Wenn es gestattet ist/ sagte er, „aus der Vergangenheit einer Partei auf die Zukunft einen Schluss zu ziehen, so erzähle ich Ihnen Folgen des : Vor dem Jahre 1873 wollten die Liberalen eigene städtische Gaswerke angeblich bauen; sie hatten schon den Grand gekaust, und als es zum Klappen kam, wurde

die Verbesserung mehr gekostet hat als neue Gaswerke. Köln war gezwungen, den Gaspreis zu erhöhen. Wir haben also ge sagt, wir begeben uns in diese Gefahr nicht, bauen eigene Gaswerke; das Werk ist auch ge schaffen worden und wird, wie ich glaube, zum Ruhme und zur Ehre unserer Partei jahrhunderte lang bestehen.' der Gefangenschaft des Mahdi geschmachtet. Außer vielen im Dienste der Mission gestandenen Laien ruhen 25 österreichische Priester in der heißen Erde Nubiens und des Sudan

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 30.09.1892
Umfang: 8
gegen die Christlich- Socialen unzufrieden find. Sie brauchen einen volksthümlichen Vertreter. So bedeutet diese Kandidatur 1. dass die liberale Partei immer mehr den Einfluss in Wien verliert; 2. dass die Juden darin das Commando führen; 3. dass das Herz von Wien, die innere Stadt, die Hochburg des Liberalismus, über kurz oder lang den Christlich-Socialen in die Hände fallen wird. Das wird aber einmal einen Lärm absetzen. — Die Katholisch-Conservativen-stellen als Gegen- candidaten den in christlich-socialen

Truppe des österreichisch-ungarischen Heeres nicht mehr nach Specialfächern, wohl aber politisch dreigetheilt sein. Warum Dr. Kronawetter, der halb socialdemokratische Held, von den Liberalen als Candidat für die innere Stadt an Stelle der liberalen Größe, Dr. Herbst, aufgestellt wurde? Eine gute Erklärung bringt die „K. V.-Z.' Einige Wiener jüdische Kreise erzwängen in der liberalen Partei die Aufstellung dieses Candi- daten, weil sie mit den geringen Erfolgen der Alt-Liberalen im Kampfe

Kreisen an gesehenen Freiherrn Max v. Bittinghoss-Schell. — Die Liberalen gehen einer Spaltung ihrer Partei entgegen. Ueber die Zustände in der Bukowina will die „N. Fr. Pr.' in einem Leitartikel auf klären, indem sie den Ursachen der Verderbnis nachforscht, die in dieser äußersten Provinz Oesterreichs unter der Finanzwelt und in weiteren Kreisen bis jetzt geherrscht hat. Das Ergebnis ist außerordentlich lehrreich. Die Schuld an dem ganzen Uebel hat eine Adelspartei und die unter dem gegenwärtigen

, den 3. October antreten sollen. Der Verfasser der Schmähschrift über den „heiligen Rock in Trier', ein protestantischer 21jähriger Theologe^wurde zu sechs Wochen, der Verleger der Schrift zu drei Wochen Gefängnis verurtheilt. — Der praktisch-sociale Lehrcurs in M.-Gladbach schreitet rüstig vorwärts. Die Zahl der Theilnehmer ist auf 400 gestiegen. Einige liberale Zeitungen haben einen heillosen Spectakel geschlagen, weil ein paar Jesuiten, nämlich ?, Kathrein und?. Pesch, auch Vor träge dabei halten

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 22.11.1902
Umfang: 12
und kulturellen Verhältnisse in den deutsch-italie- nifchen Grenzgebieten Tirols' sprach, ließ sogar auch Pfarrer Schrott, im Gegensatz zu Professor Tränkl, Gerechtigkeit widerfahren. — Am Freitag den 21. d., findet im „Grauen Bären' die Haupt versammlung des „Vereines der deutschen Volks partei' statt und wird Herr Dr. Erler wieder einmal sein Licht leuchten lassen. — Bezüglich der Delegiertenversammlung des „Tiroler Sängerbund' soll nächstens etwas nachgetragen werden. Kardaun, 17. November. Als heute

(3 Kinder), hier brach das Feuer aus; zweite Partei Joses Gnutsch, Drechsler (6 Kinder). Jakob Pinggera, Maurer (1 Kind); zweite Partei Christian Frank, Taglöhner. Kreszenz Peer; zweite Partei Anna Gnutsch, Anton Rainisch, Bauer, Jos. Platter, Bauer (2 Kinder), Michael Strickner, Bauer, Josef Telfer, Bauer (4 Kinder); zweite Partei Josef Roßner, Bauer. Martin Tschiggsrei- Rainisch; zweite Partei Peter Blaas, Taglöhner, beide haben kleine Kinder. Bernhard Ruepp, Bauer, (5 Kinder), Florian Frank, Bauer

; zweite Partei Christian Danei (2 Kinder); dritte Partei Josef Danei, Bauer. Josef Tafatsch, Tischler (6 Kinder). Theiner Jakob, Bauer; zweite Partei Jakob Rainisch (9 Kinder). Psarrwidum, Kaspar Pircher, Bauer, Josef Kofler, Schuster (3 Kinder), Gemeinde haus, Tschiggsrei, Tagwhner, (3 Kinder); zweite Partei Josef Stocker, Bauer; dritte Partei Florian Rainisch, Pfründler. Jakob Danei, Taglöhner (zwei Kinder), Michael Danei, Taglöhner, Alois Hainisch, Bauer, Johann Danei, Bauer (2 Kinder). Michael

Telser, Gemeindesekretär (7 Kinder), Josef Gnutsch, Förster, Josef Rainisch, Bergführer (3 Kinder), Josef Salutt, Bauer (5 Kinder), auch voriges Jahr abgebrannt, Chri stian Frank, Bauer (5 Kinder), alles Krüppel, Florian Rainisch, Taglöhner (10 Kinder), Stocker, Gastwirt (3 Kinder); zweite Partei Hans Thurner, Lehrer. Florian Salutt, Taglöhner (5 Kinder); zweite Partei Brigitta Danei, Psründlerin; dritte Partei Pelagia Tschiggsrei. Feldsrüchte verbrannten von Anna Perlinger, Wirtin, Alphons Frank

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 23.09.1905
Umfang: 8
, Arbeitersekretär Giesberts, aufgestellt; femer ein Kandidat der Sozialdemokraten, der National liberalen, der Evangelisch-Christlichsozialen und der Polen. Die Wahlbeteiligung war eine ungeheuer große. Von 90.000 Wahlberechtigten waren 85.897 Wähler zur Wahlurne geschritten, von denen 35.478 ihre Stimme für Giesberts (Zentrum) abgaben. Der sozialdemokratische Kandidat erhielt 28.532 Stimmen, der National- liberale 17.873, der Pole 1722 und der Evangelisch-Christlichsoziale 2196 Stimmen. Der Zentrumskandidat

können. . Wieder eine Revolution in Süd amerika. Nach einer bisher unbestätigten Depesche aus Panama hat sich in Bogota, der Hauptstadt von Kolumbia, Präsident Reyes am 8. September zum Diktator erklärt und die Mit glieder des Obersten Gerichtshofes gefangen gesetzt. Der Pöbel griff seinen Palast an, die Truppen gaben Feuer. Dabei wurden viele verwundet und getötet. Keine katholische Partei in Eng land. Anfangs September fand in Leeds eine Generalversammlung der katholischen Jugend Englands statt, auf der die Frage besprochen

wurde, ob eine katholische Partei gegründet werden solle. Der Erzbischos von Westminster, Bourne, riet entschieden davon ab. Er sagte: man habe das deutsche Zentrum vor Augen; aber dieses sei die Frucht religiöser Verfolgungen, wie sie in England nie eintreten würden. Die Gründung Erstaunens, voll mitleidiger Verwunderung dem Vorgang zu, wie wenn ihnen das unfaßbare Geheimnis der gänzlichen Erniedrigung des Messias in einer Vision vor der Seele schwebte. Edel, zart und voll fürsorglicher Liebe

eine bedeutende Freiheit und bezeichnende Selbst verständlichkeit erreichen und der Gesichtsausdruck der Schergen je nach dem Charakter und der momentanen Stimmung (Spott, Haß oder dgl.) sv mannigfach sich abstuft. (Fortsetzung folgt.) Gln Speckbacher-Denkmal will der Tiroler Künstlerbund anläßlich der Erinnerungsfeier der Kämpfe des Jahres 1809 in Innsbruck errichten. einer eigenen katholischen Partei, wenn diese nicht nötig sei, schaffe der Kirche vielfach Ungelegenheiten. In England genüge

es, wenn in jeder politischen Partei Katholiken zu finden seien. Die Versammlung machte sich die Ansicht des Erzbischoss zu eigen und deutsche Zentrumsblätter stimmen bei. Der Waffenstillstand auf dem Kriegs schauplatz in Ostasien ist am 16. September in Kraft getreten. Bis dahin fanden noch immer kleine Scharmützel in der Mandschurei statt. Der japanische Admiral Katoga hat mit zwei Schiffen am 12. September (?) den sibirischen Hafen Petropawlowsk beschossen und Gebäude am Leuchtturm sowie andere Gebäude zerstört

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 21.10.1892
Umfang: 10
, um sich gegen die österreich-feindliche Politik der Jungczechen zu verwahren. „Nur die clericale Partei,' schreibt die „N. Fr. Pr.', „entsendete keinen Wortführer in die Debatte und vermied es, eine Erklärung über ihre Haltung gegenüber dem Dreibund und gegenüber den jungczechischen Angriffen abzu geben.' „Dieses Schweigen,' bemerkt das jüdische Blatt mit sonderbarer Frechheit dazu, „sei nicht ohne Bedeutsamkeit, wenn man sich die feind selige Haltung vergegenwärtigt, welche die Politik des Vatican gegen den Dreibund

durfte nur die Revolution, nicht aber die Vertretung des Rechtes gefeiert werden. Die zahlreiche Unabhängigkeits partei beschäftigt sich mit dieser Angelegenheit und will im Abgeordnetenhause eins Inter pellation einbringen und' ein Manifest an die Nation richten. Man darf sich also auf recht stürmische Ausbrüche des ungarischen National gefühls gefasst machen, und schließlich dringen sie doch durch. So was kann eben nur in Uugarn vorkommen! Deutsches Reich. Gegenwärtig erörtett

nur: „Wenn einer auch nicht alles glaubt, so kann er doch in der Kirche und im Amt bleiben, wenn er sich nur ruhig verhält.' Die liberale Presse hält mit dem ungläubigen Professor. Der Staat mischt sich nicht ein. Man fürchtet eben, dass von der protestantischen Kirche nicht viel übrig bleibt, wenn man die ungläubigen Theile ausscheiden will. Theologieprofessoren, Pfarrer, Diaconen, Lieen- tiaten zc. theilen den Unglauben Harnachs, und das Volk ist gleichgiltig. Die Militärvorlage wird fortlaufend in spaltenlangen Artikeln

über das Centrum hergefallen. Trotz vielfacher Leugnung wird immer wieder behauptet, das Centrum sei bereit, für die Vorlage zu stimmen, es hänge sich an den Kanzler, um was anderes zu erHaschen, es sei erkauft und in eine Regierungs partei umgewandelt worden. Köstlich hat sich darüber der Centrums abgeordnete Dr. Lieber in einer Wahlversammlung der Centrumspartei in Bonn ausgesprochen. Er sagte unter anderem: „Was wir beim Volksschulgesetz erfahren haben, war für uns eine zu gründliche Warnung, als dass

uns diesmal die Lust anwandeln sollte, schon im vorhinein eine bindende Stellung zur Militärvorlage einzunehmen. Das Volksschulgesetz hat uns nur zu deutlich gezeigt, was eine Partei erfahren kann, wenn sie — unter Hintansetzung erheblicher und begründeter Forderungen sich auf die Seite der Regierung stellt. Ein Fuchs geht nicht mehr in die Falle, in welche er schon ein mal hineingerathen. Es war ein sehr wahres Wort, das vom Herrn Rechtsanwalt Schmitt auf der deutschen Katholikenversammlung in Mainz

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Seite 2 von 8
Datum: 23.10.1900
Umfang: 8
und muss in der praktischen Gesetzgebung bethätigt werden. Heraus mit dem praktischen Christenthum! war der Ruf, welcher diese innere religiöse Empfindung kennzeichnete. Die Politische Partei, welche sich zuerst auf diesen wahrhaft katholischen Standpunkt stellte, nannte sich christlichsoeial. Sie will eine gedeih liche Regelung der wirtschaftlichen Verhältnisse zugunsten der in ihrem Bestände bedrohten Volksschichten im Einklänge mit der Kirche, auf Grund ihrer katholischen Ueberzeugung, auf dem friedlichen Wege

der geregelten Gesetzgebung. Dass die sogenannten Liberalen mit der neuen Partei nicht einverstanden sind, ist begreiflich, weil selbe von einer Aenderung der gegenwartig herrschenden Wirtschaftsform und der gesetzlichen Einschränkung der Geschäftswillkür von vorne- herein nichts wissen wollen; ebensowenig ist zu wundern, dass die Socialdemokraten Gegner der Partei sind, denn ihnen ist der geregelte Ge setzesweg ein Dorn im Auge; sie wollen in kurzer Frist und, wenn nöthig, mit Gewalt eine Aenderung

der Wirtschaftslage herbeiführen und überdies eine völlige Gütergemeinschaft innerhalb der menschlichen Gesellschaft erzwingen. Dass aber die sogenannten Conservativen und insbesonders die Katholische Volkspartei sich nennenden Gesinnungs genossen derselben die Christlichsocialen gar so sehr befehden und sie sogar grimmiger anfeinden als ihre übrigen unmittelbaren Gegner — das ist doch mehr als sonderbar. Die Erklärung dafür liegt jedoch nicht gar so ferne. Die neue Partei ist ebenso gut katholisch und ebenso

patriotisch als jede andere conservative Partei. In dieser Beziehung ist ein Unterschied nicht zu finden und lässt sich trotz vielfachen Bemühens auch nicht constatieren. Worin also liegt wohl die Differenz? Antwort: In den wirtschaftlichen Gegensätzen. Die Conservativen der einen Richtung stehen in wirtschaftlicher Hinsicht vielfach auf liberalem und kapitalistischem Boden, die anderen nicht. Das ist des Pudels Kern und das der springende Punkt. Das immerwährende Hin- und Herschwanken der Partei und gar

der Conservativen des Landes eine Partei der sogenannten schärferen Tonart. Diese Partei gleicht der christlichsoeialen wie ein Ei dem anderen. Sie will auf wirtschaftlichem Gebiete durch zeitgemäße Beschränkung der Capitalsallmacht und gleichzeitiger Stärkung und Entlastung des Arbeiter-, Bauern- und Gewerbestandes den sonst unausweichlich drohenden, zukünftigen Zusammen stößen vorbeugen; sie will in dieser Richtung führend voranschreiten, anstatt — zum Schaden des von ihr vertretenen religiösen Gedankens

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 12
Datum: 06.04.1901
Umfang: 12
ist. Weniger ist man von der vorge schlagenen Therapie befriedigt. Das Entgegen kommen des Artikels findet allgemeine Aner kennung.- Den letzten dieser drei Sätze bestätigen vnr gerne. Die Beurtheilung der „Therapie' überlassen wir, wie schon bemerkt, den beider- P'Aleitungen und dem vom Landtage gewählten Friedenseomit6. Die „Diagnose', wie sie im Artikel des altconservativen Blattes über die christlichsoeiale Partei in Tirol gegeben wurde, ist keineswegs „vortrefflich', sondern fast durch weg unrichtig

und irrig. So sehr es uns freut, dass von alteonservativer Seite endlich ein Ent gegenkommen in Form und Sache gezeigt wird, ebensosehr vermissen wir dabei noch das unbe fangene, gerechte Urtheil über die jüngere Bruder partei. Soll ein dauernder Friede, nicht bloß ein theilweiser fauler Waffenstillstand, wie er jetzt besteht, Zustandekommen, so erscheint uns Folgendes unerlässliche Vorbedingung: Es muss die Existenz der Christlichsoeiale» in Tirol als politische Partei anerkannt werden. Es freut

uns, dass dies nunmehr, wenn auch vielleicht noch mit Widerstreben, geschieht. — Es muss ferner die neue katholische Partei als christlichsoeiale anerkannt werden, die dasselbe Programm hat wie die Christlichsocialen in Vorarlberg. Es muss daher der Name „Schoepfer-Partei', der immer wiederholt wird, um die christlichsociale Volksbewegung in Tirol zu leugnen, aufhören. Dr. Schoepfer ist gar nicht Mitglied der christlichfocialen Parteileitung. Man muss vor allem von alteonservativer Seite die Grundsätze

der Christlichsoeialen wahr und gerecht beurtheilen. Dies vermissen wir sowohl im ersten Artikel der „N. T. St.' und noch mehr in den zwei neuesten Zuschriften dieses Blattes. Solange man ohne Beweise be hauptet, die Christlichsoeialen huldigen dem Radi- calismus, dem Nationalitätsprincip, dem (extremen) Centralismus, kann von ernster Friedensmöglich- keit Wohl nicht die Rede sein. Die Grundsätze der christlichsoeialen Partei sind oft genug im Partei programme und in Wahlaufrufen zu allgemeiner Kenntnis gelangt

; wir wünschen nur, dass die altconservative Partei in Tirol auch ihre Grund sätze einmal klar und bestimmt programmatisch zum Ausdrucke bringe; unsers Wissens besitzt sie weder ein geschriebenes, noch ein beschlossenes, sondern nur ein „alttirolischeS' Traditions programm. — Wir hoffen, dass die zutagetretende Friedensstimmung auf alteonservativer Seite nicht gleich wieder verschwinde, sondern sich zu ge rechterem Urtheile vertiefen werde. Zur Vwstgaubahnfrage. So sehr wir an anderer Stelle ein Entgegen

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 20.04.1898
Umfang: 10
bietet dem Jmparcial ein großes, eben jetzt im hiesigen Künstlerverein ausge stelltes Bild an, ' das der Jmparcial versteigern wird. In zahlreichen Caf6s und Restaurants Madrids und anderer Städte improvisiert man Concerte und ver, anstaltet Sammlungen und berauscht sich an den Klängen des Marsches von Cardiz, der spanischen Nationalhymne. Vor dem äußeren Feinde gibt es keinen Unterschied der Partei noch des Bekenntnisses. Liberale, Conser vative, Socialisten, Republikaner und Karlisten, Priester

der conservativen Partei den neuen Eisenbahnprojecten hold, weil ja in Tirol auch größtentheils die Terrainverhält nisse hiefür weniger günstig sind und die Rentabilität großen Bedenken unterliegt. Eine Bahnangelegenheit der letzten Session hat politische Bedeutung erlangt. Die Ablehnung der Gesuche um Subventionierung der projektierten Trambahnen in Jtalienischtnol hat einen Sturm der Entrüstung erregt gegen die conservative Landtagsmajorität und besonders gegen den Laudes- ausschuss. Letzterer sei

und Laien kennen keine Differenzen mehr, vor dem Feinde sind sie alle Spanier zuerst und vor allen Dingen Spanier. Sand. Dann ein Sprung und er sitzt dem Stier auf dem feisten Nacken, die Pratzen und Zähne ins Fleisch einhauer.d. Nun beginnt da drunten ein Rasen und droben eine Leidenschaft, die jeder Beschreibung spottet. Jeder nimmt Partei, der eine sür den Stier, der andere sür den Löwen — und aus dem allgemeinen Geschrei vernimmt man nur aus nächster Nähe laute Wetten, von den oberen Stufen her

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 25.01.1908
Umfang: 8
Memme. Die Sozialdemokraten erleben gegenwärtig nicht allzu lustige Tage. Ihr Dringlichkeitsfeldzug gegen die Lebensmittelteuerung wurde als Schwindel entlarvt, denn die Sache war für die Partei so „dringlich', daß der sozialdemokratische Referent Resel, als die ernste Beratung der Teuerung im landwirtschaftlichen Ausschusse beginnen sollte, plötzlich „krank' wurde, ohne daß sich ein anderes der sozialdemokratischen Ausschußmitglieder des Referats, das ja jeder einzelne der sozialdemo kratischen

Alleswifser nach den Behauptungen ihrer Redner im November schon längst gründlich beherrschen muß, angenommen hätte; im Gegen teil, als der Ausschuß wenigstens einen Teil der Teuerungsdringlichkeitsanträge auch in Abwesen heit des „erkrankten' Resel in Beratung zog, obstruierten die Sozialdemokraten durch Verlassen des Beratungssaales. So dringlich war den Sozialdemokraten der Inhalt ihrer Dringlichkeits anträge. Aber ein anderes Ereignis trifft, die sozial demokratische Partei jetzt knapp vor den Land

tagswahlen noch viel schwerer. Bekanntlich haben die Sozialdemokraten auf ihrem Parteitage in Brünn die sogenannte nationale Autonomie (nationale Selbstverwaltung), wie sie Dr. Renner, der derzeitige sozialdemokratische Abgeordnete, in seinen politischen Schriften dargelegt und em- fohlen hat, in ihr Programm aufgenommen und ie Redner der Partei im Parlamente haben sich wiederholt mit Berufung auf diesen Programm- „Brixener Chronik.' Punkt gerühmt, daß die Sozialdemokraten die emzige Partei wären

, wenn es mit einer Sache ernst wird, so auch hier. Am vorigen Sonntag beschloß in Prag hie tschechische sozialdemokratische Partei, also der einflußreichste Flügel des sozialdemo kratischen Verbandes, die nationale Autonomie, das Brünner Programm zu verwerfen, indem sie sich für die Einheit «und Unteilbarkeit der Landesverwaltung aussprach. So wird die Be völkerung von den Sozialdemokraten genarrt. Zuerst wird die nationale Autonomie zum Pro gramme erhoben und dann, sobald sie praktische Bedeutung erhält, verworfen

. Die Partei der Utopisten darf eben nur Utopien nachjagen-, sobald ein Programmpunkt den Charakter einer Utopie verliert, hat er für die Führer keinen Reiz mehr, also fort mit ihm. Das Heitere an der Sache ist, daß sich das Wiener Organ gegen den Prager Beschluß aus sprach und die nationale Autonomie, wenn auch sehr schwächlich, verteidigte, so daß wir wieder einmal das interessante Schauspiel erleben, daß die sozialdemokratische Partei in einerFundamental- srage ihres Programmes uneinig

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 10.04.1909
Umfang: 8
, die christlichsoziale Presse hätte nach den Wahlen nicht ermangelt, die Kon servativen zum Friedensschlüsse einzuladen. Das ist unseres Wissens unrichtig. Nach den Rrichsrats- wählen wurde uns öjfiziell der gleiche Bernichtungs- kämpf für die Landtagswahlen angekündigt (chrijt- lichsoziale Parteikonferenz vom 4. August 1907) und nach den Landtagswahlen wurde wohl die Geneigt heit der christlichsozialen Führer bekannt, einzelne Konservative in die christlichsoziale Partei aufzu nehmen, mit der katholisch

-konservativen Partei aber in keine Verhandlungen einzutreten. Das sind doch keine Friedensangebote, sondern Einladungen zu Selbstvernichtung und Fahnenflucht. Dann wird auf das christlichsoziale Tiroler Programm verwiesen, das mit seinen religiösen Grundsätzen kein Hindernis bilden könne für die Konservativen. Aber wie steht's mit der Durchführung dieser Grundsätze in der Ge samtpartei ? Etwas gereizter ist ein Artikel in der „Brirener Chronik', der noch Fortsetzungen zu erhalten scheint. Dieser Artikel

der „kathol. Volks- Partei' kam und datz dann gerade die Mitglieder der „scharfen Tonart' wie Di Pauli, v. Zallinger usw. nicht lange darauf Gegenstand heftigster An griffe seitens der Brirener wurden, weil erstere diesen nicht auf der schiefen Ebene von der „scharfen Ton- art' zur christlichsozialen Partei folgten. Die Friedens- Vermittlung des Herrn v. Zallinger vor den Reichs- ratswahlen war ein einfaches Wahlabkommen und ge- fchah, nachdem eine diesbezügliche Konferenz der maß gebenden Führer

beiderseits in Franzensfefte wegen der maßlosen Ansprüche der Brirener gescheitert war, ohne Auftrag der Partei und gab die konservativen Forde rungen sämtlich preis, weshalb die konservative Par teileitung die« Harikiri an sich zu vollziehen ablehnte. Für die Friedenskonferenzen wurde nicht der Antrag gemacht, die „kathol. Gesinnung der Christlichsozialen zum Gegenstände einer Voruntersuchung zu machen', wie die „Chronik' behauptet und nicht zu Ende geführt wurden die Friedenskonferenzen

, weil die Christlichsozialen entstellte Protokolle veröffentlichten und, als deren Abordnung mit den konservativen Vertretern das Programm im Detail festsetzen sollten, die Christlichsozialen immer ausweichende Haltung einnahmen und erklärten, kein Mandat von ihrer Partei zu Abmachungen zu haben. , Für die Reichsratswahlen heißt es weiter, hätte ein „Kompromiß' nie genannt werden sollen, d. h. wohl so viel, als die kath.-konservative Partei hätte aufhören sollen, zu bestehen. Eine Unrichtigkeit ist, daß für den Landtag

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 02.01.1901
Umfang: 8
2. Jänner 1901 Tiroler Volksblatt. Seite 7 Wie die Christlich-Socialen den Liberale» Hiebe versetzen. Wenn man die „Brixner Chronik' und ihr verwandte Blätter hört, so ist es sür uns Tiroler höchste Zeit, von der kath. Volkspartei abzulassen, 'die nichts Wesentliches ausgerichtet habe und uns den Christlichsocialen anzuschließen, die den Libera lismus am erfolgreichsten bekämpfen und ihm be reits die wuchtigsten Hiebe versetzt haben. Wir sind .zwar bis jetzt in unserer Einsalt

hochhält! Das ist Cha rakter! Als die Conservativen infolge des Eigen sinnes der Aichinger-Zelger-Partei sich der Wahl enthalten musste, nannte das Aichinger „Personen über die Principien stellen'. Wir sind neugierig,mit welch' schönem Namen er die Stimmenabgabe zu Gunsten der Liberalen bezeichnen wird. Noch eine Hoffnung ist uns geblieben. Vielleicht haben die Christlichsocialen einen ganz geheimen Plan, die Liberalen zu vernichten; sie vereinigen sich nämlich völlig mit ihnen, wie sie mit ihnen schon

Waffenbruderschaft geschlossen haben, und dann helfe Gott dem armen Liberalismus! Unter den Conservativen haben die Schöpserianer schon ungeheuere Verwirrung angerichtet; sie mögen nur getrost zu der liberalen Partei übergehen, dann wird diese gewiss nach kurzer Zeit explodieren und. nach allen Seiten zersprengt werden. Gott gebe es! Korrespondenzen. Woran, 27. December. (Verschiedenes.) Das Theater im Gesellenhause hatte gestern wieder einer großen Ersolg zu verzeichnen durch Ausfüh rung des Weißerhoferschen

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