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Brixener Chronik
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Seite 10 von 12
Datum: 10.03.1910
Umfang: 12
nachdem er das Wahl recht erlangt hatte, trat der AdvokaturskonzipM Doktor Lueger in den „Landstraßer Bürgerklub' ein. Damals war Wien in liberalen Händen und auch der Klub gehörte dieser Richtung an. 1875 entsendete dieser Bezirk Dr. Lueger in den Gemeinderat; aber kaum war Lueger in die liberale Partei eingetreten, so sah er, daß unter der Maske des Liberalismus die Korruption üppig blühte. Infolgedessen veran- laßte er den Bezirksausschuß Landstraße, gegen zahl reiche Unregelmäßigkeiten

vom 1. Ap>il 1895 er gaben, trotz der riesigen Agimtionsmittel, die dem liberalen, sogenannten „eisernen' Bürgermeister Dr. Prix zur Verfügung standen, das überraschende Resultat: 68 Liberale, 64 Antiliberale und 6 Wilde. Am 29. Mai desselben Jahres wurde Dr. Lueger im dritten Wahlgange zum ersten Male mit 70 Stimmen zum Bürgermeister gewählt, doch er lehnte ab, da er damals eine entsprechende Majorität nickt hinter sich hatte. Bereits am 30. April wurde der Gemeinderat aufgelöst und Bezirksham'tmann Doktor

christlichsoziale Partei als die einzige Partei, die wirklich staatserhaltend wirken kann, als das Ergebnis der Mühen Luegers da. Dr. Luegers politischer Werdegang bietet die Grund lage zum Verständnis der politischen Verhältnisse Oesterreichs. Im Anfang verlacht, dann fanatisch bekämpft, war der Bürgermeister von Wien Ende seines Lebens der Herr der politischen Situation. Als das österreichische Parlament seine Sommer. ' tagung beendet hatte, da schrieb zähneknirschend di- „Neue Freie Presse', das alte

gegen jede Verlotrerung des öffentlichen Lebens gekämpft und ist rücksichtslos gegen dieselbe auf getreten. In diesem Kampf sind ihm verschiedene Bundesgenossen zur Seite gestanden, mit denen er rechnen mußte, aber seinen Anschauungen blieb er immer treu und das Resultat der jahrelangen Kämpfe war endlich die Bildung jener Partei, die heute nicht nur als die stärkste deutsche und christ liche Fraktion im Parlament dasteht, sondern auch zahllose Gesinnungsgenossen in allen übrigen Nationen besitzt. Im Jahre 1872, kurz

Kampf gegen die Korruption und dessen Hauptträgerin, gegen das international organisierte jüdische Großkapital. Dr. Lueger versuchte nun, gegenüber dem korrupten Liberalismus eine demo kratische Opposition zu organisieren; doch scheiterte dieses Bemühen, da unter den damaligen Demokraten sich leider auch Juden befanden, welche in Doktor Lueger den gefährlichsten Feind erkannten und mit Hochdruck trachteten. Dr. Lueger auch aus dieser Partei hinauszuekeln. Im Jahre 1883 hatte Doktor Lueger wemge

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 03.06.1911
Umfang: 10
., um daS Vaterland zu retten. Nun folgte Herr Redakteur Burg er, der gleichfalls seine Befriedigung aussprach, daß man sich hier in sachlicher Weise mit den Herren der andern Partei über die Gegensätze und über die wichtigen, die Oeffentlichkeit berührenden Ange- legenheiten überhaupt aussprechen könne. Die liberale Versammlung in Bozen habe einen üblen Eindruck gemacht, weil man sich dort um die be deutendsten wirtschaftlichen Fragen scheu herum drückte. So tue er nicht. Er wolle, weil schon die Steuerfrage

. In der Entwicklung seines Programmes wolle er kurz, klar und bündig sein. Nicht lange reden in den Ver sammlungen, dafür aber im Parlamente fest ar beiten. (Beifall.) Der Herr Graf legte nun das religiöse Programm dar. Ihm gelten in Wien die selben kirchenpolitischen Leitsätze, wie hier im Lande. (Beifallssturm) Die Freiheit der Aktion wolle er sich wahren und sich nicht im vorhinein an eine Partei fesseln, er werde aber jede nützliche An regung, woher sie immer komme, annehmen und unterstützen. In nationaler

in die Parole der katholisch-konservativen Partei: „Für Gott, Kaiser und Vaterland', Sollten ihm die Wähler das Ver trauen schenken, werde er für die Interessen der Gemeinden und jedes einzelnen stets ein geneigtes Ohr haben, mit den Wählern in engster Fühlung bleiben und auch gern nach Brixen kommen, um die Wünsche der Brixner Wähler zu vernehmen. Lang anhaltender lauter Beifall lohnte die Ausführungen des Herrn Grafen. Nun ersuchte der Vorsitzende, sich zum Worte zu melden. De? erste, der sich meldete

Partei ein möglichst freundliches Verhältnis anzu- streben. Professor Hilber erklärte sich aä 1 nicht befriedigt, aä 2 freue eS ihn, im Grafen Hartig wenigstens einen Bundesgenossen zu finden. Nun erhielt das Wort Msgr. Waitz. Gras Hartig sei den Christlich-Sozialen in ritterlicher Weise entgegengekommen und habe Parteigezänke vermieden. Möge es in der ganzen Versammlung so folgen, damit sie keinen Stachel des gesteigerten Unfriedens hinterläßt. Der Wahlbezirk sei ein schwieriger. Die 13 Gemeinden

hat die konservative Partei gleichfalls aus grundsätzlichen Beweggründen ihre Kandidaten aufgestellt. Die christlich soziale Partei hat die pro grammatische Verschiedenheit beider Parteien betont, indem sie sich weigerte, die katholischen Grundsätze des Landesprogramms im Reichsprogramm anzu- erkennen. Wir haben Kandidaten aufgestellt, weil die Verhältnisse im Parlament einer Aufbesserung bedürfen. Der Parteienstandpunkt überwuchert heut» zutage im Parlament alles. Zuerst die Partei, heißt

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 03.10.1890
Umfang: 10
des Landeshauptmanns, Dr. Beck, gehört der liberalen Partei an. In Oberösterreich, Steiermark, der Bukowina, Mähren und Schlesien sind die früheren Landeshauptmänner wieder ernannt. Zum Landes hauptmann in Salzburg ist der liberale Bürgermeister von Salz burg, Dr. Schuhmacher, an Stelle des bei den Wahlen durch gefallenen conservativen Grafen Chorinsky ernannt worden (diese Wendung hat die Holzwurmarbeit des Herrn Lienbacher auf dem Gewissen), zum Stellvertreter wurde der Dechant Al. Winkler, ein Mitglied

; und der kämpft gegen den Liberalismus mit einem zweischneidigen Schwert, der ihn als den Vater des Socialismus hinstellt. Vor dem Socialismus hat sogar die liberale Bureaukratie einen heilsamen Schrecken. Wochen-Aundschsu. Oesterreich-Ungan». Neue Landeshauptmänner. In Vorarlberg, wo der bisherige liberale Landeshauptmann Graf Belrupt eine Wiederwahl in den Landtag nicht annahm, ist der katholifch-confervative Landeshauptmann-Stellvertreter Rhomberg zum Landeshauptmann ernannt worden; der neue Stellvertreter

der Chorinsky-Partei, ernannt (die Lienbacher -Partei ist somit ganz übergangen). Antrag auf — Zerreißung Tirols. Die italienisch-tirolischen Landtagsabgeordneten haben letzter Tage dem Landesausschusse ihren Antrag auf Theilung der Landes vertretung überreicht. Demselben zufolge fordern die Herren Italiener, dafs der tirolische Landtag in zwei Territorialvertretungen (eine deutsche und eine italienische in Trient) zu zerfallen habe, welche über die meisten wichtigen Angelegenheiten Beschluss zu fassen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 10
Datum: 24.12.1897
Umfang: 10
, wie man hört, wählte auch einen Anhänger der katholischen Partei. Es sendet also Brixenthal zur Wahl am 30. Devmber siebzehn Wahlmänner, von denen fünfzehn sicher, zwei vielleicht ihre Stimme Herrn Fr. Tollinger geben werden. Der liberale Candidat Buchauer hat nur im Markte Hopsgarten und in Westen dorf einigen Anhang. In Hopsgarten agitierten für ihn die liberalen Beamten, voraus, wie erzählt wird, der Förster von Zöttl; von dort wurden gedruckte Briefe an Bauern verschickt, in denen Buchauer

absetzen, ähnlich wie es seinerzeit geschah, als die Tiroler Bergführer dem hochwst. Fürstbischof bas Versprechen ablegten, keine Tour an Sonn- und Festlagen ohne Messe zu machen. Das wird zedoch nicht allzulange dauern und wieder ver stummen, man Wird sich eben fügen und fünen müssen. Aber in der .Einigkeit liegt die Macht! — Hinaus mit der 'chlechten Presse aus vcm Lande, das sei die Losung! Brixeuthal, 21. December. (Wahlmänner.) In unserem Thale ist die liberale, sich jetzt deutschnational nennende

Partei, die für den Fabriksbesitzer Buchauer arbeitet, glänzend unter -die Bank gefallen. Kirchberg wählte vier gut gesinnte Bauern (s. „Chr.' vom 21. December); Brixen den Herrn Decan und die beiden eben falls erprobten Streifbauern Hirzinger und Streif; Westendorf die Bauern P. Hagleitner (Ober hauser). Joh. Stöckl (Liner) und S. Rieser (Zeilach); Hopsgarten (Landgemeinde) eben falls vier Verlässliche und die Marktgememde zwei Wirte, die erst zeigen müssen, ob sie warm oder kalt sind; Jtter

um ihre Stimmen. So werdet ihr uns nicht fangen! — Die Auracher wählten die zwei alten Wahlmänner, gute, felsenfeste Leute; Jochberg zwei Liberale, Kitzbühel gar socialdemokratisch; in Fieberbrunn sei ebenfalls liberal gewählt worden, in St. Johann dagegen wieder konservativ. (Uugliicksfall.) Heute, am 23. December, um 7 Uhr früh, gerieth in Vuhrn ein Aushilfs- Weichenwächter unter den einherfahrenden Zug und wurde von den Rädern entzweigeschnitten. Der Verunglückte ist in Neustift wohnhaft und Vater von acht

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 18.08.1893
Umfang: 12
Seite q. Brixen, Freitag, Politische Kundschau. Oesterreich - Ungar». In Aspern im Marchfelde und in Obergrafendorf bei St. Pölten hat am 15. August die socialdemokratische Partei Volksversanimlungen unter freiem Himmel ein berufen und abgehalten. Die Tagesordnung bildete allein „das allgemeine gleiche und directe Wahl recht'. Um die sehr zahlreich erschienenen Bauern und Gewerbetreibenden zu ködern, geberdeten sich die rothen Stimmführer wie Wölfe im Schafs pelze, verabscheuten jede Revolution

(!!) in der Kirche ausüben, außerhalb derselben sollen sie das Maul halten (wie adelig!), sie haben kein Haus, keine Frau, keine Kinder, wenigstens keine ehelichen' (!!!) (un erhört)^—. Auf den energischen Protest des Clerus und der Wählerschaft erhielt Herr Oberamtmann einen — leichten Verweis!! Um diese Rede kann ihn der roheste Socialdemokrat beneiden! II. Der Jude und liberale Bürgermeister von Ettlingen sprach gegenüber einem Bürger unter zahlreicher Zuhörerschaft die entsetzlichen Worte aus: „Ich haue

die Katholiken von Karlsruhe mit einer Denkschrift an das Ministerium, welche zur Folge hatte, dass kurze Zeit nachher der Redac teur zum — Hofrath ernannt wurde! Zahlen sprechen, und Thaten beweisen. Auf solche Vorfälle hin gibt es nur eine Antwort: „Die Wahlen', und das katholische Volk von Baden wird diese Antwort in einigen Wochen zum kräftigsten Ausdrucke bringen, es wird dem Großherzog sagen: „Bediene dich besserer Räthe wie bisher'; seine Stimme wird es sein, welche die liberale Einmannmehrheit

im Landtage zer reißen wird. Es scheiden 31 Abgeordnete, darunter 19 Liberale, 8 Centrumsmitglieder, 2 Social demokraten. Der liberale Wahlminister Eisenlohr hat dem Centrum im Landtage mit den schroffen Worten den Fehdehandschuh hingeworfen: „Ich werde Ihre Bestrebungen bekämpfen, wo und wie ich kann'(!). Die Antwort des Pfarrers Wacker war: „Und wir werden nicht ruheu und nicht rasten, bevor wir Ihnen nicht eine möglichst baldige Pension verschaffen können.' Auch die Ordensfrage kommt auf das Tapet

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 05.12.1901
Umfang: 8
von Ridnaun tchristlichsoeial), gezogen. Die bisherigen V-rlreter dieses Bezirkes waren Dr. v. Gaggenberg und Graf Brandts; letzterer ist j'tzt Candidat des adeligen Großgrundbesitzes. Krmreck: Es wurden 72 giltige Stimm zettel abgegeben. Gewählt wurden die Candidaten der christlichsoci alen Partei: Dr. Aemilian Schoepser mit 38 und Josef Jungmann, Gemeindevorsteher von Sand in Taufers, mit 37 Stimmen. Wettx: Von 62 abgegebenen Stimmen ent fielen ans die christlichsoeialen Candidaten Josef Schraffl

, Bürgermeister von Sillian, 47 und Franz Rainerin Nikolsdorf 55 Stimmen. Die Bauernbund-Candidaten Hutsr und Michael Plankensteiner erhielten zwölf, respective zehn Stimmen. Meram: Abgegeben wurden 121 Stimm zettel. Gewählt wurden die Candidaten der con servativen Partei, Decan Jakob Schönafinger in Schlanders mit 93 und Matthäus Plot tatsch er, Bauer in Algund, mit 97 Stimmen. Decan Gottlieb Pernter W St. Lzonhard, christ social, erhielt 24 und Peter Ladurner, Bauer in Grätsch, ebenfalls christlichsocial

des Wahlbezirkes Czvalese, Fassa und Pcim'.ö.o beträgt 67. Es erschienen in Cavalese 44 und in Prim as 22. Gewählt wurden die Compro- misseandidaten der liberalen und der conservativen Partei: Decan Luigi Bertamini in Pcim'ö.o mit 59 und Giovanni Deflorian, Präsident der Fleimser Generalgemeinde, mit 60 Stimmen. Die socialdemokratischen Candidaten Dr. Cesare Battisti und Romano Joris erhielten vier, beziehungsweise eine Stimme und Don Delvai und Don Giacomo Graf di Forno ebenfalls je eine Stimme. Drei

Stimmzettel waren leer. TAHer war dieser Bezirk durch den Jnterventio- mstm Nsnes und nach der Mandatsniederlegung Esterles durch Bertamini vertreten. ^ den 63 Wählern sind 45 zur Wahl erschienen, und es wurden gewählt die Compromsscandidaten der liberalen und der Aervatlv-natwnalen Partei, nämlich Luigi Nizza, Gemeindevorsteher in Piövs Teswo, und Ermano Agostini. Gemeindesecretär in Cal- donazzo, mit je 26 Stimmen. Zwölf Zettel waren leer, die übrigen Stimmen zersplittert. Die bisherigen Vertreter

waren Nizza und Strosio. Mes: Von 102 Wahlberechtigten erschienen 64. Gewählt wurden die Candidaten der liberalen und der conservativ-nationalen Partei Dr. Enrico Conei, Advocat in Trient» mit 56 Stimmen und Dr. Luigi Joris, Arzt in Corredo. mit 56 Stimmen. Die Socialdemokraten Dr. Cssare Battisti und Romano Joris erhielten 8, bezw. 6 Stimmen. Die bisherigen Vertreter waren Dr. Conci und Dr. Fiorini. Roveret»: Zu Landtagsabgeordneten wurden die Compromiss-Candidaten der liberalen und der national

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 08.05.1909
Umfang: 12
dies ein bißchen eine seichte Ausfassung zu sein. Gewiß find Par- teien denkbar, die konkrete Programmforderungen stellen und mit deren Erfüllung eben überflüssig geworden find, aber es gibt doch wohl, — und das mögen die Christlich-Sozialen nicht übersehen, — auch Parteien, die auf Grundsätzen süßen, und Grundsätze sind unveränderlich und ewig. Sie bil den das Wesen und Zentrum der Partei, und von diesen Strahlen Übergossen flutet das vielgestaltige Leben rastlos vorüber. Aus den Formen der jewei ligen Zeit

ergeben sich dann die konkreten Pro grammforderungen. immer umrahmt und getragen von ehernen Grundsätzen. So herrscht Festigkeit und UnVeränderlichkeit im Wesen der Partei und steter, jugendlicher Fortschritt an ihrer Peripherie. Den Begriff einer katholischen Partei aber können wir uns nicht anders denken, als so wie er hier in ein paar Strichen gezeichnet wurde. Niemand aber wird dann behaupten können, daß so eine Partei je „erfüllt' und überflüssig sei. Der Artikler der „Chronik' meint dann wei

ters, daß unser Programm (gemeint find wohl die konkreten Programmsorderungen) veraltet seien. Den Haupttrumpf gegen die Konservativen spielt er dann mit dem ablehnenden Verhalten der kon- servativen Partei gegen das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht aus. Allein, sehr hervorragende Führer der christlich-sozialen Partei geben unum wunden zu, daß man sich mit der Einführung die- seS Wahlrechtes gewaltig blamiert habe. Ist sich blamieren denn gar so modern? Die konservative Partei ist deswegen

gewählt wurden. Dieses Wahlergebnis erklärt sich zum Teil dadurch, daß die national liberale Majorität deS Salzburger Landtages eine LandtagSwahlordnung geschaffen' hat, welche die er Wirt und Grundbesitzer war und als „Ehrvest und sürnember Herr' im Jahre 1740 einen Wappenbrief erhielt. Seit der Zeit sind Tiroler, Männer und Frauen aus dem Pustertal, dem Un terinntal und Stubai. lauter kerndeutsches Blut, meine Vorfahren. Die beiden Groß väter, Elias Domanig und Anton Obrist

lein an der Wage gebildet haben. Als Erfolg ihrer Kurzsichtigkeit önnen sich die Liberal-Nationalen das zugute schreiben, daß nun ihre Partei in der Allgemeinen Kurie überhaupt nicht vertreten ist. Die Entscheidung über die Zusammensetzung deS Landtages sällt am 7. Mai, wo die Zensuskurien der Sädte und Landgemeinden wählen. Man er wartet für die Christlich-Sozialen gute Erfolge. Ausland. Da» Nier-MMiarden-Kndget in Frankreich. * Die Ausgaben deS französischen Budgets für 1909 belaufen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 12
Datum: 06.06.1900
Umfang: 12
ent geht. Man vermuthete großen Jammer ob dieses traurigen Geschickes der liberalen Partei, welcher sie Jahrzehnte hindurch mit Hingebung diente. Aber merkwürdig: sie schweigt! Sie trägt diesen Umschwung mit einem sonderbaren Gleichmuth! Ich meine, sie ist vom Wunsche beseelt, die Liberalen mögen nun bald ganz verschwinden, dann wird sie eben mit den Deutschnationalen durch dick und dünn gehen! Die liberale Partei hat sich selbst aus der führenden zur Vice-Partei degradiert. Ob nun wohl

Seite 6. Nr. 65. Mittwoch, „Brixener Chronik.' 6. Juni 1900. Jahrg. XM. in irgendeinem stillen Winkel eines Gastloeals leeren zu helfen! — Die Witterung ist trostlos; Regen und Schnee, selten ein Sonnenblick. Vom äußersten Nordwesten unseres.Landes, 1. Juni. Was für a g'fraßiger Gugger der „Tiroler Wastl' sein thuat, ist gar nit zum g'lab'n. All's isst 'r unteranand eini: Pfaffa, Christlichsociale, Confervative, halt alles, was nit der socialdemokratisch'« und deutschnational'n Partei ang'hört

.) W es vn der socialistischen Partei gegeben haben, da der Fuhrer und Redacteur der socialdemokratischen .Salzburger Wacht«, Prähauser, Amt und Würde niedergelegt haben soll. — Am Sonntag wurden beim Pferderennen zwei Taschendiebe eingefangen und ihre reichlich gefüllten Säcke von der com- petenten Behörde geleert. ' Am 26. Mai war Se. hochfürstl. Gnaden Dr. Katschthaler nach Wien gereist, am 28. Mai fand der canonische Jnformationsprocess statt, hierauf beim Nuntius Diner, am 29. Mai war der Erzbischos schon

wieder bei der Versammlung des akademischen Zweigvereins anwesend. — Im September findet hier eine großartige Fischerei-Ausstellung statt; sogar von Berlin werden die Aquarien entlehnt. Linz. 31. Mai. (Bürgermeister. Wechsel.) Unsere Landeshauptstadt hat jetzt einen neuen Bürgermeister in der Person des Herrn Apothekers Gustav Eder erhalten. An Stelle der liberalen ist nun die deutschnationale Partei gekommen. Mit großer Neugierde wartete man, was denn die „Tagespost' dazu sagen wird, der ja nicht das Geringste aus Linz

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 06.06.1907
Umfang: 8
Seite 4. Str. 68. Donnerstag, Der unüberwindliche Turm. Mönche«, 2. Juni. Mit einem erhebenden Keudegefühl, wie es den Freund erfaßt, wenn sein Freundschafts genosse nach langem Kampfe die Früchte erntet, die er in stiller,, jahrelanger Kleinarbeit gesäet, haben wir Deutschen und besonders Ihre Nach kam innerhalb der weiß-blauen Grenzpfähle den herrlichen Erfolg der christlichsozialen Partei in Oesterreich am 14. und 23. Mai wahrgenommen. Heute sind auch wir in der Lage, Ihnen ein Gleiches

'! Sie hatten sich auch mehr erhofft und nun sehen sie mit einem nassen und einem trockenen Auge dem Gange der Dinge zu und freuen sich partei offiziell und vorschriftsmäßig über die Erfolge, was unter solchen Umständen wohl das — Klügste ist. Die vereinigten Blockparteien, die als Aus fluß der vom hohen Norden übernommenen Be scheidenheit für sich 48—50 Mandate heraus gerechnet hatten, müssen es also schon wesentlich billiger geben: sie zählen nun 25 Mann, haben also gegen die letzte Wahl, wo sie wegen der ablehnenden

, nicht dem Volke zu helfen, sondern — den „Ultramontanismus niederzuringen' und ödeste Kulturkampfpaukerei zu treiben. Nach den definitiven Ergebnissen der Wahl — Stichwahlen sind bei dem System der rela tiven Majorität seltener und im gegebenen Falle gar nicht nötig — setzt sich das bayrische Parla ment zusammen wie folgt: 99 Zentrum, 25 Liberale (Liberale und Demokraten), 19 freie Vereinigung (Konservative, Bund der Landwirte und Bauernbündler), 20 Sozial - demokraten, insgesamt 163 Mandate gegen 156

nach dem alten Wahlsystem. So sehen wir, daß jede Partei bei den letzten Wahlen geerntet hat, was sie gesäet; dem Zentrum mag es eine Genugtuung sein, den richtigen Weg gegangen zu sein, aber zugleich auch ein rechtes Nene tekeZ, die Streitereien im eigenen Lager, die in den letzten Wochen durch eine allzukleinliche Kirchturmspolitik in seine Reihen getragen worden sind, mit dröhnen dem Machtworte zu bannen, damit man am Ende nicht auf das bayrische Zentrum den Spruch eines berühmten verblichenen Parlamen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 24.11.1900
Umfang: 8
, 22. November. Aus der Curie wurde gewählt Peter Pedarnig, edarnigbauer in Schlaiten (christlichsocial). Windischmatrei, 20. November. Im Markt Mndischmatrei wurden gewählt: 5. Curie: Kanz Wolsegger, Spengler, „Schoepfer-Partei'. ^ Curie: Johann Wolsegger, Postmeister, und Herr Dr. Josef Remler, praktischer Arzt, sür Dr. Schoepser. Hopsgarten i. D., 21. November. Bei im gestrigen Wahlmännerwahlen wurden folgende Wahlmänner gewählt: für die 4. Curie: Hoch- Brden Joses Moser, Pfarrer, und Alois Feldner, Mner

Wahl- Manner gewählt. «n Obervinstgau. 19. November. Die ^vayluiännerwahlen im Gerichtsbezirke Glurns Und nun beendet; insoweit Schreiber dieses das Multat derselben heute übersehen kann, ist es M die christlichsociale Partei keineswegs ein ungünstiges. Wer die hiesigen Verhältnisse kennt, wird sich sehr zufrieden geben, wenn er constatieren kann, dass unter 18 Wahlmännern der sünften Curie a ch t stramme Antidipaulianer gewählt sind; mehrere Wahlmänner sind noch unentschieden. Ausgefallen

Reisch, den Notar Cathrein, den Bürgermeister Stitz und den Bacherwirt N. Stöckl wählen, fielen aber durch und schlugen sich zu den Soci. Das ist ganz bezeichnend für diese Partei, der zu gutem Theil die k. k. Beamten tt. angehören. Man erzählt, dass auch in der Landgemeinde Kitzbühel vier Soci ge wählt wurden. Es ist nicht zu verwundern, denn in Kitzbühel hat unser Kath.-Polit. Volks verein nie Gelegenheit gefunden, Versammlungen abzuhalten. Bezeichnend ist auch, dass der deutschnationale Reisch

m der Gemeindekanzlei die Wahlmännerwahl statt. Die „Fortschrittspartei' ließ es an rühriger Agitation nicht fehlen. Schon in der vorigen Woche giengen Vertreter dieser Partei von Haus zu Haus, um Stimmung zu machen. Möglicher weise wäre ihnen auch der Versuch gelungen, wenn nicht auch die „Reactionspartei' alles aufgeboten hätte, um die Gutgesinnten zu eifriger Betheiligung an der Wahl zu ermuntern. Nur dadurch ist es gekommen, dass die „Reaction' sowohl in der fünften, als auch in der vierten Curie glänzend

: Die christlichsociale Partei hält hier fleißig Versammlungen in allen Theilen des Landes, und erfreulicherweise mit großem Erfolge. Besonders der Candidat der fünften Curie, Herr Loser, hat bei der größeren Ausdehnung seines Wahlkreises die Aufgabe, sich an zahl reichen Orten vorzustellen und das Programm seiner Partei zu entwickeln. Seine Candidatur findet die lebhafteste Unterstützung. Eine Anzahl verschiedener Gemeinden hat bereits gewählt, und zwar alle ausnahmslos christllchsoeial. Interessant war der Ausfall

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 08.08.1907
Umfang: 8
der Sommerszeit schon überschritten. — Möge dem Landmann, dem vielbesorgten und vielgeplagten, der Herbst eine reichliche Ernte und glückliche Heimkunft des Alpenviehes, möge der Herbst dem Geschäfts mann eine gefüllte Kasse und den vielen fremden Gästen und Sommerfrischlern eine gestärkte oder wiedererlangte Gesundheit bescheren! Die Entwicklung der christlich- soziale« Partei in Oesterreich» i. Seitdem sich der Anschluß der bisherigen deutschkonservativen Parteigruppen an die christ lichsoziale Partei

unter der ausschlaggebenden Initiative Ebenhochs vollzogen hat, ist die christ lichsoziale Partei ein Machtfaktor geworden, mit dem alle Parteien Oesterreichs nun rechnen müssen, ein Machtfaktor, dem das Parlament bereits die führende Rolle zuerkannt hat; seitdem Ebenhoch und Lueger sich die Hand zum Bunde gereicht haben, ist die christlichsoziale Partei erst eigent lich die führende Partei Oesterreichs. - also eine wahre Reichspartei geworden. Da ist es nun gewiß für jeden österreichischen Patrioten, über haupt

für jeden, der sich um die politische Ge schichte Oesterreichs in den letzten Jahrzehnten gekümmert hat, von Interesse, wenn wir in den folgenden Ausführungen eine politische Rückschau halten und die Entwicklung der christlichsozialen Partei Oesterreichs von ihren ersten Anfängen an bis zur imponierenden Höhe ihrer gegenwärtigen Machtstellung in flüchtigen Bildern zu zeichnen versuchen. Es ist kein leichtes Ding, den Anfängen dieser lebensfrischen und arbeitsfrohen Partei nachzugehen-, übrigens gibt es immerhin

noch manche selbst intelligente und begeisterte christlich soziale Parteigenossen, die wenig informiert find darüber, wie die christlichsoziale Partei in Oester reich eigentlich entstanden ist. — Derjenige, der den befruchtenden Samen zur Gründung der christlichsozialen Bewegung auswarf, war kein Oesterreicher, sondern ein Norddeutscher, nämlich der bekannte Sozialpolitiker Baron Vogelsang. An seiner Tafelrunde in Wien versammelte dieser weit ausschauende Sozialpolitiker am Beginn der achtziger Jahre einen Kreis von jungen

nach rechts aus einander und letztere raunten sich dabei manchmal geheimnisvoll zu: „Wenn das der Szeps erführe oder wenn uns jemand mit Geistlichen zusammen sähe, das gäbe einen Sturm in der ganzen Wiener Presse!' Indes es dauerte noch lange, bis aus den kleinen Anfängen einer Tischgesellschaft die christ lichsoziale Volksbewegung und Partei herauswuchs. Die christlichsoziale Partei als solche ist eben nicht wie eine Pallas Athene aus dem Haupte des Zeus gleich anfangs fix und fertig aufgetreten

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 10
Datum: 07.11.1908
Umfang: 10
Großgrundbesitzer, der Rektor Magnifikus, zwei liberale Italiener und Doktor Kapferer. Die Abgeordneten Bliem, Dr. Mayr, Schrafsl und Winkler enthielten sich der Ab stimmung. Alle übrigen Christlichsozialen, alle andern Italiener und die liberalen Städtevertreter stimmten gegen die Vertagung. Darauf wurde der Antrag des Verkehrsausschusses mit dem Zusatz antrag Lodron mit großer Mehrheit angenommen. Vereins--Vwckrtckten. Viirger- una 6ewerbekongregat!on. Sonntag, 8. November, halb 7 Uhr früh, Generalkommunion

Partei hielt heute unter dem Vorsitz Dr. L u e- gers eine längere Sitzung ab, worin gegen die Einsetzung eines Beamtenministerimns in entschie denster Weise Stellung genommen wurde. Die Idee einer Koalition der bisher mit dem Par lamente verbundenen Parteien wurde gutgeheißen und wird sich die christlichsoziale Partei an einer solchen auch fernerhin beteiligen. Sie 2llNnMge Haltung ser Zungtlchechen. Prag, 6. November. Der erweiterte Voll zugsausschuß der jungtschechischen Partei faßte einstimmig

eine Refolution, worin der erweiterte Vollzugsausschuß den Beschlüssen des Aktionsaus schusses vom 20. Oktober zustimmt, womit die Einbringung der Demission seitens des Mini sters Fiedler genehmigt und dieser aufgefordert wird, bei seiner Demission zu verharren. Weiters erklärt derselbe, daß die Partei die gegenwärti ge Regierung nicht unterstützen könne. Den Reichsratsabgeordneten der Partei wurde aufge tragen, im Schöße des reichsrätlichen Narodny- klubs in diesem Sinne energisch Zu wirken. End lich wurde

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Seite 4 von 8
Datum: 22.03.1906
Umfang: 8
der christlichen Wählerschaft gut brauchen können, die verwerfliche, terrorisierende Absicht ausgesprochen, die zur christlichen Partei gehörigen Geschäftsleute zu boykottieren. Ein lästiges, all gemeines Pfui war die wohlverdiente Antwort für diese liberale Intoleranz. Nicht minder ab« fällig wurde auch das Paktieren der Fortschritt lichen und Deutschtümler mit den internationalen, gewerbefeindlichen Sozialdemokraten bekrittelt; verspüren doch die einheimischen Geschäftsleute bereits die Segnungen

.) Zwanzig Gemeinden des Lienzer Bezirkes sowie der Seelsvlgsklerus der Stadt Lienz haben über Einladung einer konservativen Persönlichkeit der Generalversammlung des Kath.-polit. Volkvverems in Bozen Protestkundgebungen gegen Ehereform und „Freie Schule' gesendet. Die konservative Presse macht aber aus diesen Protestkundgebungen gegen die Ehereform Vertrau-nskundgebungen sür den Volksverein und will ihre Leser glauben machen, der Lienzer Boden sei von der christlichsozialen Partei abgefallen und bereits

werden. Ins besondere ist es unrichtig, daß die Stimmung im Lienzer Bezirke zugunsten der konservativen Partei und des Katholisch-politischen Volksvereins umge schlagen hätte. 3. Man bedauert hier allgemein das Vorgehen der konservativen Presse, die aus diesen Protestkundgebungen gegen die Ehereform politisches Kapital schlägt und diese Angelegen, heit, in der gewiß alle Katholiken geeint vorgehen sollten, zum Anlasse nimmt, cms die christlichsoziale Presse loszuschlagen und so den Unfrieden im Lande

des sozialdemokratischen Konsumvereins. Die Stimmung der Versammlung zeigte ganz deutlich, daß das parteiliche Vor gehen den Fortschrittlichen keine Erfolge bringen wird. Nach einigen kürzeren Ansprachen wurden sodann die Vorschläge betreffend die Kandidaten der Versammlung mitgeteilt. Obwohl die Kandi datenliste noch nicht endgültig fertiggestellt ist, zeigte sich, daß die christliche Partei in der Kandi datenwahl weit liberaler vorgeht als die Fort schrittshelden, deren Liste nur einseitiger Partei haß

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 23.09.1905
Umfang: 8
, Arbeitersekretär Giesberts, aufgestellt; femer ein Kandidat der Sozialdemokraten, der National liberalen, der Evangelisch-Christlichsozialen und der Polen. Die Wahlbeteiligung war eine ungeheuer große. Von 90.000 Wahlberechtigten waren 85.897 Wähler zur Wahlurne geschritten, von denen 35.478 ihre Stimme für Giesberts (Zentrum) abgaben. Der sozialdemokratische Kandidat erhielt 28.532 Stimmen, der National- liberale 17.873, der Pole 1722 und der Evangelisch-Christlichsoziale 2196 Stimmen. Der Zentrumskandidat

können. . Wieder eine Revolution in Süd amerika. Nach einer bisher unbestätigten Depesche aus Panama hat sich in Bogota, der Hauptstadt von Kolumbia, Präsident Reyes am 8. September zum Diktator erklärt und die Mit glieder des Obersten Gerichtshofes gefangen gesetzt. Der Pöbel griff seinen Palast an, die Truppen gaben Feuer. Dabei wurden viele verwundet und getötet. Keine katholische Partei in Eng land. Anfangs September fand in Leeds eine Generalversammlung der katholischen Jugend Englands statt, auf der die Frage besprochen

wurde, ob eine katholische Partei gegründet werden solle. Der Erzbischos von Westminster, Bourne, riet entschieden davon ab. Er sagte: man habe das deutsche Zentrum vor Augen; aber dieses sei die Frucht religiöser Verfolgungen, wie sie in England nie eintreten würden. Die Gründung Erstaunens, voll mitleidiger Verwunderung dem Vorgang zu, wie wenn ihnen das unfaßbare Geheimnis der gänzlichen Erniedrigung des Messias in einer Vision vor der Seele schwebte. Edel, zart und voll fürsorglicher Liebe

eine bedeutende Freiheit und bezeichnende Selbst verständlichkeit erreichen und der Gesichtsausdruck der Schergen je nach dem Charakter und der momentanen Stimmung (Spott, Haß oder dgl.) sv mannigfach sich abstuft. (Fortsetzung folgt.) Gln Speckbacher-Denkmal will der Tiroler Künstlerbund anläßlich der Erinnerungsfeier der Kämpfe des Jahres 1809 in Innsbruck errichten. einer eigenen katholischen Partei, wenn diese nicht nötig sei, schaffe der Kirche vielfach Ungelegenheiten. In England genüge

es, wenn in jeder politischen Partei Katholiken zu finden seien. Die Versammlung machte sich die Ansicht des Erzbischoss zu eigen und deutsche Zentrumsblätter stimmen bei. Der Waffenstillstand auf dem Kriegs schauplatz in Ostasien ist am 16. September in Kraft getreten. Bis dahin fanden noch immer kleine Scharmützel in der Mandschurei statt. Der japanische Admiral Katoga hat mit zwei Schiffen am 12. September (?) den sibirischen Hafen Petropawlowsk beschossen und Gebäude am Leuchtturm sowie andere Gebäude zerstört

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Seite 3 von 8
Datum: 05.09.1907
Umfang: 8
sich nicht untereinander, sondern gegeneinander organisieren. Sie schlagen sich in zwei Lager, in ein 1848er und in ein 1867er Lager, um gegeneinander ins Feld zu ziehen. Die ungarische katholische Volks menge interessiert sich viel zu wenig für die Organisationen. „Die Basis der Partei besteht aus Prinzipien. Das Parteileben aber wird von der Organisation genährt. Organisieren wir uns also, denn heute ist es noch nicht zu spät!' Neue Nrike in äer lioalttion. Der Riß in Her ungarischen Koalition klafft weiter. Der Kon

flikt zwischen der Unabhängigkeits- und Volks partei, welcher über Intervention des Grafen Zichy provisorisch beigelegt wurde, droht von neuem loszubrechen. Schon spricht man von dem Austritte der Volkspartei aus der Koalition. Kossuth und Genossen beeilen sich aber, dies in Abrede zu stellen. Die Krise ist nur eine latente. Es heißt, daß sie binnen kurzem zum Ausbruche kommen muß und der Kaiser aus Kärnten direkt nach Wien zurückkehren werde. Man spricht auch davon, daß ein neuer Banus

Verluste durch das Ausbleiben der Pilgerzüge (sie wurden vom Papste infolge der antiklerikalen Ausschreitungen abgesagt) sich zeigen werde. Sie haben nun Volksfeste in Aussicht genommen, zu denen mittelst Fahrpreisermäßigung Leute aus ganz Italien zusammenströmen sollen. Legen Sie l>rielterhet?e in Italien. Der liberale Abgeordnete Calliani richtete an die Re gierung eine Anfrage, in welcher er die Regierung auffordert, angesichts der letzten brutalen und frechen Ueberfälle zu erklären

, was für Maßregeln sie ergreifen wolle, welche die persönliche Sicher heit der Bürger garantieren werden. Der liberale Abgeordnete Eornaggia fragt hinwieder das Ministerium des Innern, was für Maßregeln ge troffen worden seien betreffs des Unterpräfekten von Savona, welcher in dem Salesianer Fall zu Varezze sich taktlos benommen hat. — Der Polizeipräfekt von Rom Hätz an alle Polizei kommissariate ein geheimes Rundschreiben gerichtet, in welchem dieselben verständigt werden, daß von nun ab alle Beleidigungen

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Seite 4 von 8
Datum: 03.04.1906
Umfang: 8
„Brixener Chronik.' 3. April löllk. Sand in Taufers, 1. April. (Zur Ehe reform und anderes.) Der Protest gegen die Ehereform, wie sie vom Liberalismus geplant ist, ist im ganzen Tauferer- und Ahrntal ein allgemeiner und gibt es keinen einzigen Tauserer und Ahrntaler, oer nicht dagegen protestieren würde. Und unsere Bevölkerung wird dazu weder gehetzt, wie liberale Blätter wissen wollen, noch wird in Unkenntnis der Sache darauf los Prote stiert. Daß das Sakrament der Ehe unauflöslich

andere Frage. Der zweite und erste Wahlkörper haben die allerdings etwas optimistische Hoffnung, die wir nach dem Wahl resultate des dritten Wahlkörpers geäußert haben, nicht erfüllt. Es wurde in beiden Wahlkörpern durchaus liberal gewählt und zwar mit großer Mehrheit, nämlich im zweiten mit 60 bis 54 Stimmen gegen 25 bis 18 und im ersten mit 30 bis 24 gegen 11 bis 8. Im ganzen sind also jetzt gewählt: 18 liberale und 6 christlich- soziale Ausschüsse, 9 liberale und 3 christlichsoziale Ersatzmänner

; am Donnerstag stand an den Plakaten: „Morgen, Freitag. kosMaUs, Studenten stück in drei Aufzügen'; am nächsten Tag hieß es: „Studentenstück in vier Aufzügen.' Da man wußte, daß der „freiheitliche' Teil des Publikums die überwiegende Majorität haben wird, konnte man auch den gemeinen dritten Akt aufführen; aber dieser errang auch bei der duellfreundlichen Partei nur geringen Erfolg, außer bei einigen Berufsschreiern. Aus dem ZMertal, 30. März. (Schwindler.) Schon seit längerer Zeit hat sich im Zillertal

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Seite 3 von 8
Datum: 29.11.1900
Umfang: 8
Jahrg. XM. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 29. November 1900. Nr. 138. Seite 3. brach. Die letzten Tage haben Dinge zutage gefördert, die in ihrer traurig-wuchtigen Sprache ein vernichtendes Urtheil über Hraby sprechen. Der „stramme Antisemit' und Cleriealenfresser Hraby hat sich um Geld und glänzende Ver sprechungen als Agitator Mv den eleriealen Di Pauli und gegen die christlichsoeiale Partei in Tirol kaufe« lassen .... Es ist eine hässliche Erscheinung, die sich uns aus dem Vorangeführten

, so Möchte man auch mit den Schlussworten der Di Paul i'sch e n Erklärung vom 22. November — freilich in ganz anderem Sinne — ausrufen: „Es sind recht merkwürdige Blüten, die dieser Wahlkampf treibt, und gehört für einen anständigen Menschen wirklich heroische Selbst. Überwindung dazu, solchem Treiben gegenüber sich überhaupt noch am politischen Leben zu betheiligen.' Die Christlichsoeiale Partei hat den Hraby tzvegen des Falles Di Pauli-Hraby aus der Partei feierlich ausgestoßen. Die Leitung

der christlich- socialen Partei in Wien hat nämlich in einer Sitzung «m 24. November folgenden Beschluss gefasst:' „Es wird zur Kenntnis genommen, dass Hans Hraby alle seine Stellen in christlich« socialen Bereinen zurückgelegt hat, und wird weiters erklärt, dass Hans Hraby nicht berechtigt ist, als christlichsocialer Redner aufzutreten. Alle christlichsocialen Vereine werden hievon , Mit dem Ersuchen verständigt, den Genannten Zu den Versammlungen weder zu laden, noch denselben in Versammlungen als Redner

auf treten zu lassen. Uebrigens hat sich nach den gepflogenen Erhebungen herausgestellt, dass nicht Hraby an Baron Di Pauli oder Scholdan, sondern Scholdan an Hraby herangetreten ist und den letzteren dem Baron Di Pauli vor geführt hat. Aus dieser Thatsache allein ergibt sich, dass die christlichsoeiale Partei mit dieser Angelegenheit nicht das Geringste zu thun hatte.' Mit solchem Ernst sorgen die Christlichsocialen Pr die Reinheit und das Renommee ihrer Partei! Baron Di Pauli

(in Steinach) eine sehr gut besuchte Wählerversammlung ab. Aus Steinach, Navis, Schmirn, St. Jodok, Vinaders, Trins,' Ellbögen waren Geistliche erschienen und zahl reiche Wähler. Herr Dr. Giamara, Präsident des Vereins, eröffnete die Versammlung und führte die Bestrebungen der christlichsocialen Partei in wohlthuender Weise ohne feige Seitenhiebe auf den Gegner den Zuhörern vor. Den braven Redner löste der nicht minder wackere Rufer im Streite, Beneficiat Engel von Hall, ab. das Lieblingskind

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Seite 6 von 8
Datum: 28.10.1905
Umfang: 8
Seite 6. Nr. 129. Samstag hiesigen Christlichsozialen wiederum im Gasthaus .zur Krone' zu einer Tischgesellschaft, welche sehr gut besucht war. Als Redner war Herr Rudolf Wimmer aus Innsbruck erschienen, um über das Thema: „Das Programm der christ lichsozialen Partei sür den Arbeiter-, Gewerbe- «nd Bauernstand' zu sprechen. Nicht aas Zu fall, erklärte der Redner, sei dieses Programm auf die heutige Tagesordnung gesetzt worden, sondern das eigene Verlangen der Bevölkerung, die Ziele

und den Zweck der volksfreundlichsten Partei kennen zu lernen, sei die Ursache; der Drang der gegenwärtigen Verhältnisse bestimmte gerade diese Tagesordnung. In großen Zügen ftihrte nun der Redner der Reihe nach aus, warum gerade der Arbeiter-, der Gewerbe und Bauernstand aus die christlichsoziale Partei an gewiesen sind und nur von ihr etwas zu er warten haben. 40 Jahre habe man geduldig gewartet, daß sich die bis jetzt herrschende Partei auch dieser bedrückten Stände erinnere; aber ver gebens. Die Lasten

seien von Jahr zu Jahr ge wachsen, während man die Rechte der Bevölke rung mit Füßen trat. Man habe nicht den Mut gehabt, gegrn die Kartille, die statutengemäß die Vol'sausbeutung betreiben, gehörig aufzutreten; dieselben erfreuten sich heute noch der Gunst der regierenden K<eise. Die Arbeiter, Gewerbetreibenden und Bauern haben nun einge>ehm, daß sie sich an eine Partei anschließen Massen, welche für sie eintritt, und dies ist nur di - christlichsoziale Partei, wie ihr Programm und ihre bisherigen

Taten zeigen. Alle Stände müssen sich organisieren. Die Arbeiter müssen sich in Gewerkschaften zu sammenschließen, die Gewerbetreibenden werden sich einer starken Partei anschließen, die gewerbe- fteundliche Gesetze schafft, und für die Bauern ist die beste Organisation der Bauernbund. Alle aber sollen sich in der christlichsozialen Partei zu sammenschließen und, wenn diese Partei überall an das Ruder kommt, wird eine mue Aera für die soziale Wirtschaft anbrechen. Während seiner Ausführungen kam

der Redner mehrmals auf die jetzt so akut gewordene Wahlresormfrags zu sprechen und sprach sich unter dem Beifall der Ver sammlung für das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht und für die Wahlpflicht aus. Reicher Beifall folgte den trefflichen Ausführungen des Redners. — Herr Brand feierte die Verdienste des Herrn Wimmer um die hiesige Arbeiterschaft und auf seinen Antrag wurde auf denselben ein brausendes Hoch ausgebracht. Ebenso wurde auf den um die christlichsoziale Partei in Schwaz

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