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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
selbst liberale und radikale Blätter gestanden: so sei im conservativen Blatte mcht einmal gegen Kirchenfeinde gekämpft worden: Ha fand kein Altconservatwer den ehrlichen Muth, diese Kampfesweise „beleidigend und lieblos' zu nennen. — Im „Tiroler Volksblatt' vom 7. De cember ist in einer Correspondenz aus Klausen vom 4. December folgender Satz enthalten: „Da er (Bürgermeister Gschwenter) auch ein guter 'Redner ist, so kann nur jener blinde Partei hass, der von der Profefforenclique in Brixen geschürt

wird, einen solchen Mann abweisen und dafür einen Beamten als Vertreter der Bürger erwählen. Wir wollen hoffen, dass der von der Professorenclique in Brixen angefachte Partei hass den Bürgern den Verstand nicht geraubt hat!' — Ist das ehrend und liebevoll? Wenn aber mitunter in der Hitze des Kampfes auch von christlichsoeialer Seite ein scharfer Ausdruck fällt, so sind die Herren Alt conservativen sofort „höchst beleidigt'. Warum so empfindsam und so ungleich, ja ungerecht im Maße? — Wenn den Führern der alteonserva

tive« Partei in Brixen das von ihnen durch «gesperrten Druck hervorgehobene Wort so im Wege ist, so machen wir sie auf ihre eigene Partei- Presse aufmerksam. Wir richten an sie die Bitte, ihrer Presse etwas die Zügel anhängen zu wollen; dann wird ganz von selbst vieles besser werden. Es wäre überhaupt nie so weit gekommen, wenn nicht der altconservativen Presse alles erlaubt wäre. -t- « Die Parteiverhältnisse des neuen Landtages stellen sich, soweit die deutschen Ver treter in Betracht kommen

, folgendermaßen: 22 Konservative, 10 Christlichsociale und 11 Liberale. Wälschtirol zählt, wenn der hochwst. Herr Propst Chini eingerechnet wird, 11 „National- clerieale' und 9 „Nationalliberale'. Liberale Blätter scheiden die Abgeordneten ohne Rücksicht ans Nationalität in „Clericale' und „Liberale' und zählen so 44 „Clericale' nvd 20 „Liberale'. Im Wahlbezirke Levieo-Borgo-Pergine wurden beim zweiten Wahlgang am Samstag 402 giltige Stimmen abgegeben, von denen auf Dr. Karl v. Bellat, Gemeindearzt in Bsrgo

, 272, auf Roman Joris 130 Stimmen entfielen. Dr. v. Bellat ist somit gewählt. Meran, 3. December. Der Wahltag vom 2. December ist hier ruhig verlaufen. Bon unserer Partei wurde gar keine Agitation insceniert. Es musste jeder mann einsehen, dass mit der Dummheit die Götter vergebens kämpfen. Die Altconservativen rückten mit allen alten Schlagern heraus, um die christlich- sociale Sache in möglichst schiefes Licht zu stellen. Monsignore Glatz hielt schon am Vortage der Wahl und am Wahltage

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 25.05.1907
Umfang: 8
haben. Beide Maßnahmen scheinen aber die ungarischen Chauvinisten nicht befriedigt zu haben, denn „Budapests Hirlap' bespricht in einem längeren Artikel die Verfügung des General stabschefs Konrad v. Hohendorf, nach welcher jährlich nur 5 Honvedosfizsere in die Kriegsschule sollen aufgenommen werden. Durch diese Ver fügung würden die Honvedosfiziere allmählich ganz von der Kriegsschule ferngehalten. Rumänien. Sas Programm öer rumänischen kegierung. Am 18. Mai hielt die liberale Partei in „Brixener Chronik

.' Braila eine Versammlung ab, in welcher Minister präsident Sturdza und Minister des Jnnem Bratiano sprachen'^ Ministerpräsident Sturdza erklärte, daß das Programm, mit welchem die liberale Partei vor die Wähler trete, darin be stehe, zunächst eine gute Finanzverwaltung zu sichern, die dem Lande Budgets geben solle, die sich auf nützliche Ausgaben beschränken und Über schüsse nicht durch Steuern, sondem durch Er sparnisse erzielen. An zweiter Stelle beabsichtige die liberale Partei, dem Laude

zahlreiche gute Schulen zu geben, die insbesondere praktische Ziele verfolgen, ferner eine gute Justizpflege zu sichern. Die wichtigste Lebensaufgabe der liberalen Regierung müsse jedoch die Lösung der Agrarfrage sein. (Andauernder Beifall.) Minister des Innern Bratiano führte aus, daß in der Agrarfrage, zu deren Lösung die liberale Partei berufen sei, die erste Aufgabe der Re gierung darin bestehe, eine gute Rechtspflege und eine gute Verwaltung zu sichern sowie das Ver hältnis zwischen den Bauern

die Aufmerksamkeit auf die abnormalen Witterungs verhältnisse, die momentan herrschen. Die christ lichsoziale Partei bat um Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Einwohner des Landes und verwies auf die Wichtigkeit derartiger Erleich terungen. Lx?ellen? ttnger, WSNckent ües Reichs gerichtes — Äer Sutreiber für ctte Sozial demokratie! Ueber die neueste Stellungnahme Dr. Ungers zugunsten der Sozialdemokraten bei den Stichwahlen äußert sich das „Kärntner Tag blatt' wie folgt: „Das Anschwellen der Sozial

demokratie am 14. Mai hat die weitesten Kreise mit Besorgnis erfüllt. 33 Mandate haben die Deutschen beim ersten Wahlgange an die Sozial demokraten abgeben müssen, an eine Partei, die in nationaler und sozialer Beziehung die erbittertste Gegnerin des Deutschtums ist. Bei den Stich wahlen wird ebendieselbe Partei infolge der wahn sinnigen Politik der deutschnationalen und liberalen Ueberbleibsel vielleicht noch zwanzig Mandate erhalten. Während sich nun die Regierung eifrigst bemüht, eine Einigung

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 08.03.1898
Umfang: 8
Tag.' „Die Schädigung nationaler Interessen durch das Zusammengehen mit den „Czechen' (d. i. mit den Jungczechen) ist viel eher der liberalen Partei vorzuwerfen und nachzuweisen. Während die Jungczechen alles aufs heftigste bekämpfen, was deutsch ist, und selbst das Bündnis mit Deutschland in Frage zu stellen sich bestreben, um dafür die Abhängigkeit von Russland ein zutauschen, unterhält die liberale Partei mit ihnen die innigsten Beziehungen. Ihre Presse belobt sie als „eine wahrhast freisinnige

die liberalen Reichs rathsabgeordneten und die liberale Presse an klagen, welche fort und fort die Bestrebungen der Jungczechen unterstützten und förderten, von dem Tage, wo der Hass der Jungczechen gegen die katholische Kirche und deren Lehren sich öffentlich bemerkbar machte. Denn die moralische Unterstützung der Todfeinde des Deutfchthums in Böhmen kann sich nicht ohne schwere Schädi gung oer nationalen Interessen vollziehen, und dafür ist die liberale Partei und ihre Presse verantwortlich. So verdienen

. Was wir von den Zungczechen halten, ist den Lesern der „Chronik' hinlänglich bekannt. Wir haben die Zungczechen von Anfang an für eine radicalliberale Partei gehalten, für eine Partei, welche an Liberalismus hinter den Deutsch liberalen oder, wie sie sich jetzt nennen, hinter den Deutschforlschrittlichen um kein Haar zurück steht, ja dieselben eher noch übertrumpft. Wir konnten uns deshalb.auch für die parlamentarische Verbindung der Conservativeu mit den Jung ezechen ebensowenig erwärmen als seinerzeit für die Coalition

wird die damalige innige Freundschaft der Deutschliberalen mit den Jungczechen durch folgende Stellen beleuchtet: „Seit die Liberalen damit selbst ihre „Czechen' hatten, und zwar' jene, welche sie verdienen — die Todfeinde des deutschen Wesens, aber die Vertreter des nationalen, politischen und reli giösen Radicalismus — hat die liberale Presse den früher viel missbrauchten Vorwurf des Zu sammengehens der conservativen Abgeordneten mit den Polen und Czechen nicht wieder zn erheben gewagt, bis auf den heutigen

und volkstümliche Paxtei, deren Wachsthum und Erstarken mit innigster Freude Zu begrüßen wäre', nachdem schon früher, zur Zeit, als es sich um den Versuch handelte, nach dem sogenannten Villacher Programm eine Versöhnung Zwischen den deutschconservativen und den deutschliberalen Abgeordneten zustande zu bringen, dieselbe liberale Presse schier einstimmig die Erklärung abgegeben hatte, dass „man sich auf deutsch liberaler Seite eher mit allen nationalen Par teien, auch mit den Jungczechen, aussöhnen könne

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Seite 4 von 8
Datum: 03.10.1893
Umfang: 8
war als Gastredner geladen. Domprediger Doctor Kern hielt die Schlussrede. — Der Katholisch politische Verein im Böhmerwald hielt am gleichen Tage in Schüttenhofen eine Versammlung unter dem Präsidium des Vereinspräsidenten Chotek. Der liberale Abgeordnete Professor Sueß hat am 22. September in Wien in einer Ver sammlung über das allgemeine Wahlrecht sich ausgesprochen, und zwar so, dass die Liberälen ihm wenig Dank wissen werden. Er hat sich da gegen erklärt, weil die liberale Partei dann weg geschwemmt

, wenn sie ihnen wieder vorgelegt wird. Jedoch hat die liberale Partei wenig Aussicht, eine so radicale Reform durch zuführen, besonders wenn ihr hochbetagter Führer vor den Neuwahlen sterben sollte. Original-Correspondenzen. (Wdruck miserer Orig.-Correspondenzen nur mit Quellenangabe gestattet.) Sillian, 27. September. Neulich kaufte ein irrsinniger Bursche von Vierschach hier einem Kartitscher Bauern, der ihn als halbzurechnungs fähig kannte, ein Paar Ochsen um sl. 300 ab. Der Bursche trieb gegen Jnnichen und verkaufte

würde von der politischen Bildfläche. Die Arbeiter würden üb er die Bürgerschaft siegen, die durch so lange Z eit die alleinige Vertreterin und Vorkämpferin der Freiheit gewesen. Das „Vtld.' bemerkt darüber: „Es war eine Art Gra bgesang, welchen er dem Liberalismus ansti mmte. Er gab den bitteren Empfindungen darüber Ausdruck, dass die agrarischen Gruppen aufrecht bleiben, während die liberalen geschwächt werden, so dass die Regierung den ersteren preis gegeben ist. Und um das liberale Unglück voll ständig

demokratischen Partei ist und in einer Versamm lung des Dr. Adler einen Vortrag über „Karl Marx als Lehrer' gehalten hat. Ungarn. In den Straßen Budapests wurden am 27. und 28. September massenhaft Pro- clamationen socialistisch-communistischen Inhaltes vertheilt. Dem Inhalte nach scheinen es aber eher Kundmachungen eines verrückten Menschen gewesen zu sein. Deutsches Reich. Am 28. September ist in München derbairische Landtag mit einem feierlichen, in allen Pfarrkirchen gefeierten Festgottesdienste

und liberale Reden führten. Hoffentlich hat der liberale Denkmals-

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 30.05.1893
Umfang: 8
bei seiner Ankunft in Leipzig oder wo begrüßt wurde. Diese kräftige Abwehr gegen den ausgearteten Liberalismus könnte vielleicht noch anderen tirolischen Städten zum Muster und Beispiel dienen. Es gibt doch in Tirol manche Leute, die sich zur liberalen Partei zählen, ja sogar noch Salon-Liberale sein möchten, trotzdem sie das recht kräftig üben, was der liberale Bürgermeister von Meran als eine Ausartung des Liberalismus bezeichnet. Aber wenn schon das alles nobel und vornehm klingt, was in diesem Programme

der Mittelpartei über die Religion festgestellt wird, so bleibt doch die eine Frage: „Wie reimt sich das zusammen' — gemeinsam mit der liberalen Partei Oesterreichs auf dem Boden der Staatsgrundgesetze stehen und eine solche Pflege des Religiösen auf katholischer Grundlage empfehlen uNd verfechten? Jedenfalls hat sich diese liberale Partei Metans ihr politisches Recept nicht von Wien ans, etwa von Dr. Sneß, oder Kronawetter, oder Dr. Plener oder Chlumecky verschreiben lassen, und das wär gut. Wien, 28. Mai

v. Schleinitz ist in belletristischen Kreisen als gefeierte Schrift stellerin bekannt. Meran, 28. Mai. (Ein nobler Liberalis mus) ist von unserem Herrn Bürgermeister letzt hin in einer Wählerversammlung zur Vorbereitung auf die Gemeindewahlen als Programm einer Mittelpartei entwickelt worden. Dr. Weinberger verkündete die Devise: „Frieden und Eintracht auf der Bahn zeitgemäßen Fortschrittes' und entwickelte dann folgendeProgrammpuukte: 1. „Wir stehen gemeinsam mit der liberalen Partei auf dem Boden

der liberalen Partei vorgenommen. Es heißt: „Wir fordern, dass die Anhänger der liberalen Partei Merans sich endgiltig lossagen von jenen führenden Einflüssen, die ihre Aufgabe in der Bekämpfung und Zerstörung jedweden religiösen Sinnes, in der Hetze und Verleumdung unserer Priester er blicken und deswegen selbst vor einem Bündnisse mit denjenigen Kreisen des Arbeiterstandes nicht zurückschrecken, welche die Beseitigung der Religion, der Familie und des Staates betreiben.' „Eine solche Richtung

des Liberalismus halten wir für eine Ausartung (!) desselben, ihren zersetzenden Hass aber und ihre Leidenschaften für derart verderbenbringend, dass wir ein Defensivbünd nis selbst mit der conservativ en Partei Merans für zulässig hielten und diesen Bund im Jahre 1890 zu knüpfen uns entschlossen.' Ist das nicht nobel? Wenn man das liest, besonders den 4. Punkt, so wird man es begreiflich finden, dass em Levi Hofmann in Meran das Weite suchen musste und in einer socialdemokratischen Zeitung in Deutschland

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1890
Umfang: 8
- liberale Partei mit ihren Antragen durchgreifen würde. Nunmehr sieht aber die Judenpresse selbst schon die Thorheit ein, die sie begangen und sie findet Plötzlich, daß der Stadt Wien selbst nichts an der Bereinigung gelegen sein braucht. DaS kaiserliche Wort ist ihr so mit plötzlich ganz gleichgiltig geworden, nachdem sie das selbe nicht für ihre verwerflichen Parteizwecke ausnutzen kann. . Die Jrredeuta und der JudenliveraliSmuS. Von dem Petarden-Unwesen in Trieft hat das „Tir. Volksbl.' Meldung

in einer unerhörten Weise und speciell die slovenische Bevölkerung Triest's, die treu zu Kaiser und Reich steht, wird von ihr geradezu Merjocht. Wenn man sich nun die Frage vorlegt, wieso solche Zustände entstehen und zu solcher Ausdehnung gelangen konnten, so ist dies nur durch die schrankenlose Unterstützung zu erklären, welcher sich die irredentistische liberale Partei in Trieft, die Partei der Jtalianissimi-Jnden, bei der sich „deutsch' nennen den judenliberalen Partei und ihrer Presse erfreut

gutgemeinten kaiserlichen Wortes, sondern um die scham lose AnSnütznng desselben für die verwerflichsten Partei zwecke handelt. Die antiliberalen Parteien sind daher durchaus keine Gegner der Vereinigung, wie die Jaden- presse in bekannter Verlogenheit behauptet, sondern sie wollen nur nicht, daß diese so wichtige und sür die zu künftigen Schicksale der Reichshauptstadt entscheidende Angelegenheit die Ursache deS Ruines der Reichshaupt- stadt werde, was gewiß geschehen würde, wenn die judeu

gethan. Nun liegt die Frage nahe: Wie konnten sich solche schreckenerregende Zustände ent wickeln? Die Antwort ist folgende: In Trieft herrscht bekanntlich die judenliüerale Partei nnnmschränkt. Die Führer der sogenannten Progresso-(Fortschritts-)Partei sind Juden, die ans allen Theilen des Reiches zusam- mengelausen und kaum noch der italienischen Sprache ordentlich mächtig, sich als die ärgsten Italiener aus spielen. Sie wollen von Oesterreich nichts wissen, daS ihnen viel zu reaktionär

ist, sondern möchten das ge- sammte, von Italienern bewohnte österreichische Gebiet von unserer Monarchie loZreißen und zu Italien schlagen. Unser erlauchtes Kaiserhaus ist ihnen ein Gegenstand deS Hasses und sie schwärmen für die italienische Na tionalrepublik. Wie weit diese schändliche Clique in diesem verruchten Treiben geht, daS beweist am besten das einst von Oberdank geplante Attentat, das in letzter Stunde erst vereitelt wurde. Dabei bedrückt diese „Fort- schrittS'-Partei das arbeitende christlich^ Volk

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 23.04.1892
Umfang: 8
gegen Hungerlöhne nicht bestehen. — KbnaÜsMS abxr anerftMt ja kein von Gott gegebenes Mecht und predigt daher die schrankenlose Selbstsucht. Darum hat die liberale Partei alle für die Masse des Volkes wohlthätigen Gesetze, welche den Wucherunternehmungen und der ungerechten Ausbeutung im Wege standen, beseitigt und sucht darum Wieder- ausrichtung zu .verhindern. Der Liberalismus ist darum auch der Feind des genossenschaftlichen Aneinander- schließens der arbeitenden Stände, welche mit vereinten Kräften

durch Glaubenssätze.— Die liberale Grundanschauung ist der hellste Widerspruch gegen die katholische Grundlehre. Wie soll da Jemand mit klarer Erkenntniß katholisch und liberal zugleich sein können? Das ist von der Vernunft, die unS doch Gott gegeben hat, unmöglich. So lange wir an Gott glauben, müssen wir sagen: Der Liberalismus ist ein Grundirrthuln, und ein treuer und einsichtsvoller Kat holi k kann nicht liberal sein. 2. Ein anderer Irrthum ist es, vom Libera lismus für die Masse des Volkes in wirth- schaf

die vom Großkapital drohende Gefahr abwehren wollen, Die liberale Selbstsucht ist der Feind des Mittelstandes und des Arbeiters, weil er dem einen seinen Besitz entziehen, dem anderen aber den gerechten Lohn der Arbeit vorenthalten will. 3. Darum ist eS ein dritter, sehr gefährlicher Irr thum, wenn Leute, die sich konservativ nennen, meinen, unter liberaler Führung etwas Gutes er reichen zu können. Was heißt denn konservativ sein? Etwa am Althergebrachten festhalten? — Das könnte auch ein großer Schlendrian

und doch sich unter liberale Führung stellt, der weiß entweder nicht, waS er thut, oder er ist im Herzen selbst liberal und hängt nur heuchlerisch den konservativen Mantel um. WaS soll dem Volke damit geholfen sein, wenn ein seiner Liberaler in süßen Worten. haK'Hefte. verstricht, ',-wäHreM er im Ganzen an den Grundsätzen drS Liberalismus sesthält, dessen Selbstsucht den Mittelstand zu Grund? richtet und den Arbeiter hartherzig ausbeutet? — Nur wer entschieden sür die christlichen Grundsätze eintritt, wird wirklich Gutes

vor allem die energische Vertheidigung und Wahrung der Rechte der Kirche und des katholischen Volkes an streben. Wie werden erst liberale Zeitungen dieses ernst gemeinte Bestreben charakterisiren, .wenn konservatjve darüber so schreiben ? Außerdem entspricht es nicht ganz der Wahrheit, wenn man den Ersolg der Tiroler beim Abschloß des SchnlkampseS einzig als Erfolg Der- jWigm. -KlMlt, Ii'ie ^a»^ M. Realpolitiker nennt — im Gegensatz zu den sogenannten Jdealpolitikern, denen das obenerwähnte Kompliment gilt. Es mag

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 17.01.1901
Umfang: 8
Mandat seiner Partei sich anweisen zu lassen. Die Handelskammer in Bozen hat am 12. Jänner 17 Stimmen für Dr. Perathoner - und 2 für Karl Huber abgegeben. Die Handelskammer in Rovereto hat 13 Stimmen für den liberalen Candidaten der Städteeurie Baron Malfatti abgegeben. UeberdieStädt ewahlen in.Wälsch- tirol schreibt man uns aus Trient: Bei der Abgeordnetenwahl für die Städte und Märkte wurden die Liberalen gewählt. Die KathoMn haben ihnen hier freies Feld gelassen. Merk.- würdig ist der Ausfall

der Wahl in Fondo und Levico. In Fondo erhielt Graf Thun 23. der liberale Candidat Tambosi 12 Stimmen; in Levico der liberale Malfatti 70, der Bürger meister der Stadt, der wegen seiner strammen österreichischen Gesinnung so sehr bekämpft wird, Ritter Ognibeni, 114 Stimmen. Vielleicht wäre es für die geeinigten katholischen Parteien besser gewesen, einen zugkräftigen Namen zu candidieren; oft ist auch ein Zählcandidat gut, um über die eigene Macht Heerschau zu halten und die wunden Punkte besser kennen

zu lernen. Sie hätten gewiss eine respectable Minorität auf gebracht. In Wälschmetz z. B. sind nur 4 Wähler erschienen, die ihre Stimme freilich dem Liberalen gaben. Eine deutliche Sprache! Zudem ist die Agitation sehr geeignet, die Partei nach innen und außen zu stärken. Der adelige Großgrundbesitz von Tirol wählte am 14. Jänner die schon ge nannten liberalen Candidaten: Dr. v. Grabmahr (100) und Graf Terlago (97), Albert Graf Marzani (Austciaeante, 98) und Graf Trapp (deutschconservativ.97). Von 209

gewählt; der Besitzstand ist unverändert. Der Großgrundbesitz in Galizien wählte 20 An hänger des Polenclubs, darunter den Obmann des Polenclubs, Ja-vorski. und den ehemaligen Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Abra- hamovics. Der Großgrundbesitz in Steiermark und Oberösterreich wählte die bisherigen Abge ordneten wieder. Der Großgrundbesitz in Kärnten wählte Khevenhliller (verfassungstreu) gegen den früheren Abgeordneten Milesi (Deutsche Volks partei). Im Großgrundbesitz von Salzburg unterlag

einer Coalition von Liberalen, Nationalen und Social demokraten gegenüberzustehen, ist sicherlich für eine einzelne Partei nichts G ringes; die unge wöhnlich lange Wahlperiode kam, wie wir gleich anfangs sagten, den Gegnern sehr zu statten, denn sie konnten vier Monate lang die Wähler nach Muße und Herzenslust bearbeiten; die Gegner hatten diesmal ungeheure Geldmittel, nach deren Quelle man nicht lange zu fragen braucht, und betrieben die Agitation im größten Stile

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1907
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt 1. Mai 2907 Programmatisches und Taktisches aus der christlich-sozialen Partei. Unter diesem Titel erschienen in den „N. T. Stimmen' zwei Artikel, die in ruhiger Sachlichkeit aufklärend über den politischen Unfrieden im Lande wirken können. Es ist gut, wenn die weitesten Kreise im Lande von diesen Ausführungen Kennt nis erlangen, weil sie Gegenstände und Prinzipien- sragen erörtern, die den Kernpunkt unserer Diffe renzen bilden. Die trefflichen Erörterungen ver

für ihre Partei agitieren zu können, und eines fürWien, um im christlich-sozialen Reichsratsklub vollwertige Mitglieder zu sein', hat berechtigtes und nachhal tiges Aufsehen gemacht. Mit Recht wurde den Christlich-Sozialen das Unehrliche und Irre führende eines solchen Doppelprogrammes vor gehalten. Wir verlangten, daß auch die christlich soziale Reichspartei das christlich-soziale Tiroler Programm annehme und zu vertreten verspreche, und wir verlangten weiters, daß die christlich-sozialen Wiener Führer

Verlautbarung erfolgt. Wiederholt haben Wiener Führer während des jetzigen Wahlkampfes in Tirol große Reden gehalten; aber irgend welchen Erklärungen bezüglich des Doppelprogrammes ist man sorgsam aus dem Wege gegangen. Während sowohl die Tiroler wie die Wiener Führer der christlich-sozialen Partei den Vorwurf des unehrlich ausgespielten Doppelprogrammes auf sich sitzen lassen müssen, gab es in der christlich sozialen Tiroler Presse doch ein paar schüchterne Versuche der leidigen Sache näher zu treten

, wenn man sie im Wiener Klub nicht gelten läßt? Was nützt das schönste Ziel, wenn es im Wiener Klub nicht einmal genannt, beileibe denn angestrebt werden darf? Was nützt das schönste Tiroler Programm, wenn die Abgeordneten dasselbe im Klub und im Reichsrat sorgsältig in der Tasche behalten müssen?! 2. Der Leitartikel der „Brixener Chronik' klammert sich an eine Erklärung des Hofrates Geß mann auf dem christlich-sozialen Reichsparteitag. Diese Erklärung lautete: „Die christlich-soziale Partei ist eine christliche

Partei. Das Christentum, das unter den Kultursaktoren des deutschen Volkes von jeher eine so hervorragende Stellung eingenommen hat, muß trotz der wütenden Angriffe unserer unter jüdisch-freimaurerischer Führung stehenden Gegner als heiliges Erbgut der Väter unseren Kindern und Kindeskindern... unvermindert überliefert werden.' Mit dieser Erklärung des Hofrates Geßmann ist der Verfasser des Leitartikels vollauf befriedigt. Wir gestehen, daß wir ihn um seine wirklich heroische Genügsamkeit beneiden

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 03.10.1890
Umfang: 10
des Landeshauptmanns, Dr. Beck, gehört der liberalen Partei an. In Oberösterreich, Steiermark, der Bukowina, Mähren und Schlesien sind die früheren Landeshauptmänner wieder ernannt. Zum Landes hauptmann in Salzburg ist der liberale Bürgermeister von Salz burg, Dr. Schuhmacher, an Stelle des bei den Wahlen durch gefallenen conservativen Grafen Chorinsky ernannt worden (diese Wendung hat die Holzwurmarbeit des Herrn Lienbacher auf dem Gewissen), zum Stellvertreter wurde der Dechant Al. Winkler, ein Mitglied

; und der kämpft gegen den Liberalismus mit einem zweischneidigen Schwert, der ihn als den Vater des Socialismus hinstellt. Vor dem Socialismus hat sogar die liberale Bureaukratie einen heilsamen Schrecken. Wochen-Aundschsu. Oesterreich-Ungan». Neue Landeshauptmänner. In Vorarlberg, wo der bisherige liberale Landeshauptmann Graf Belrupt eine Wiederwahl in den Landtag nicht annahm, ist der katholifch-confervative Landeshauptmann-Stellvertreter Rhomberg zum Landeshauptmann ernannt worden; der neue Stellvertreter

der Chorinsky-Partei, ernannt (die Lienbacher -Partei ist somit ganz übergangen). Antrag auf — Zerreißung Tirols. Die italienisch-tirolischen Landtagsabgeordneten haben letzter Tage dem Landesausschusse ihren Antrag auf Theilung der Landes vertretung überreicht. Demselben zufolge fordern die Herren Italiener, dafs der tirolische Landtag in zwei Territorialvertretungen (eine deutsche und eine italienische in Trient) zu zerfallen habe, welche über die meisten wichtigen Angelegenheiten Beschluss zu fassen

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 13.03.1891
Umfang: 8
wie Heuer, hat sich die liberale Partei bei den Wahlen noch nie be nommen.' Besteht etwa in solch unehrlichem Stimmenbettel ein Stück ihres Fortschrittes, da sie sich nicht mehr „liberal' zu nennen getraut, sondern sich „Fortschrittspartei' heißt. Es wäre eine dankbare Arbeit, wollte etwa die „Chronik' den Fortschritt und Freiheitssinn dieser Clique etwas näher beleuchten. Nun noch etwas vom Heimweg. Als die Wähler mit der frohen Sieges botschaft heimwärts giengen, fanden sie an Ort und Stelle

der Landgemeinden iu Niederösterreich zu den bereits früher verlorenen vier Mandaten auch noch die vier übrigen ver loren. Zu den Gründen dieses Schlages zählt der Ofsiciosns im Amtsblatte den Umstand, „dass die Politik der deutsch-liberalen Partei während der letzten Jahre, die ja weniger auf wirtschaft liche Ziele gerichtet war, nicht das Interesse und den Beifall der Landbevölkerung Niederöster reichs finden konnte.' Das ist doch ein inter essantes Geständnis und eine aufrichtige Illustration

zu den liberalen Wahlaufrufen! — Die Land gemeinden Unterinnthals wählten ihren bisheri gen Abgeordneten wieder, der liberale Candidat war ihm höchst ungefährlich. Wenn halt in ein paar Gemeinden mit allen Mitteln auf die Wahl liberaler Wahlmänner gearbeitet und mit fehr knapper Noth auch erreicht wurde —sei es nun, um etwas apartes zu haben, oder um ihrer Ge meinde einen nobleren oder furchtbareren Anstrich zu geben — so schadet das ja gar nichts und ist den Herren diese sehr unschuldige Freude

zu begeistern. Wien, 10. März. (Zu den Reichsraths wahlen.) Die Wahlschlachten find vorüber. Nur der 1., 2., 3. und 9. Bezirk Wiens sind noch im Besitz der Liberalen. Nach hartem Kampfe ist in der Stichwahl Dr. Lueger und Prinz Alois Lichtenstein gewählt worden. Jetzt rüsten sich die LiberalenznmWahlkampfe für die Gemeinde rathswahlen von Groß-Wien. Dieselben sollen schon im April stattfinden. Die Wahlcomits der liberalen und antiliberalen Partei bleiben in Permanenz. — Unter den Forderungen, welche Prinz

mit 1356 von 2561 abgegebenen Stimmen. II. Bozen-Meran-Glurus: Mdmaml Hold Meran 261 128 Glurns 42(!) 10(!) Bozen 443 242 Gesammtresultat 746 380 Also Freiherr t>. Widmann ist gewählt mit 746 von 1126 Stimmen. III. Pusterthaler und Eisackthaler Städte bezirk nebst Kältern und Tramin. Das Resultat haben wir bereits in voriger Nummer mitgetheilt; nur haben wir zu berich tigen, dass in Brixen nicht 46 sondern 56 liberale Stimmen abgegeben wurden. In Summa wurden 1008 giltige Stimmen und 5 ungiltige abge

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 24
Datum: 03.01.1901
Umfang: 24
, den 27. Dscember in Innsbruck eine Wahl- männerversammlung der IV. Curie für die Jnnsbrucker Landgemeinden ein. Der selben wohnten 50 Wahlmänner bei, darunter auch einige socialdemokratische und liberale Gegner. Diese Gegner machten auch den Ver such, einen Candidaten aufzustellen, der entweder im Reichsrathe der Rokitansky'schen Bauern- bündler- oder keiner Partei beitreten sollte. Dieses Ansinnen stieß aber bei der großen Mehrheit der Versammlung aus Widerspruch. Es wurde schließlich nach längerer Debatte

Jahrg. XIV. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 3. Jänner 1901. Nr. 2. Seite 3. worden zu sein scheinen. Da heißt es unter anderem: „Wir müssen den Dr. Leiter wählen, das ist ein Bmnecker; der wird unsere Interessen in Wien vertreten; seit dem Grebmsr haben wir keinen Vertreter aus unserer Stadt mehr unten gehabt in Wien. Der Leiter ist ein gescheiter Kopf u. s. w. u. s. w. Dann hat er auch ver sprochen, dass er sich keiner Partei anschließen wird, weder den Schönererianern, noch den Soei

, noch den Christlichsoeialen (!); ein Unab hängiger wird am meisten ausrichten.' Ein imponierendes Sprüchlein sür denjenigen, der so einfältig ist, es zu glauben; es braucht hier wirklich das katholische Agitationscomits, welches in anerkennenswerter Rührigkeit sich bemüht, Ausklärung in die Sache zu bringen. Vor der Wahl hat schon mancher etwas versprochen, und Dr. Leiter ist in Bmmck zu gut bekannt, als dass man -gerade blindlings glauben könnte, er trete keiner Partei bei. Ein Bmnecker ist er freilich, aber, abgesehen

. Zu ihrem Schaden hat die altconservative Partei diese Be schlüsse ihrer Wähler nicht durchgeführt. So hat Herr Dr. Kathrein seit dem Jahre 1897 ,mr drei Wählerversammlungen in seinem Rsichs- die Tiroler in ganzen Scharen zur Messe eilen. Und die Katholiken beten auch in ihren Kirchen; besonders wird das gemeinschaftliche Gebet ge- Pflegt, wo man abwechselnd betet. Und dies ge meinschaftliche Gebet wird auch zuhause gepflegt. Wenn man abends durch ein Dorf geht, da hört man aus allen Häusern so etwas Eigenthüm

überhaupt noch nie eine Versammlung abgehalten. Desgleichen wurde auch nicht der erstere, oben genannte Beschluss zur Ausführung gebracht. Die Alteonservativen beriefen zwar diesmal eine Vertrauensmännerconferenz ein, zu der aber nur die intimsten Anhänger ihrer Partei, keines wegs aber die Wahlmänner des Jahres 1897 eingeladen wurden. Diese Thatsachen riefen unter den Wahl männern bedeutende Unzufriedenheit hervor. Infolgedessen thaten sich mchrere Wahlmänner zusammen und beriefen für Donnerstag

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Seite 4 von 8
Datum: 12.01.1901
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 6. ' Samstag, ' Die Mchle« der Landgemeinde« haben am 9. Jänner in Nordtirol folgende Ziffern ausgewiesen: Dr. Kathrein erhielt im Bezirke Inns bruck 74 Stimmen; Arno ld 63. Somit wurde Dr. Kathrein mit 99 Stimmen gegen 70 ge wählt, welche Arnold erhielt (in Sterzing 25 sür Dr. Kathrein. 2 für Arnold). Der liberale Candidat Thumer war, wie sein College Zelger in Tramin am 7. Jänner, vor der Wahl zurück getreten. (1897 hatte Dr. Kathrein von 168 Stimmen 149 erhalten.) Dr. Tollinger

der zeit anzunehmen. Auf die Anzeige der trotzdem auf mich gefallenen Wahl habe ich sofort zurücktele graphiert: Ein Mann, ein Wort. Opfere alles für meine Partei, nur nicht meine Ehre. Lehne Annahme des Mandates unbedingt ab. Das mein unwider ruflicher EntschlusS. Bitte sofort um Veröffentlichung. Josef Baron Di Pauli.' Seine Freunde geben aber die Hoffnung nicht auf; sie sandten am 10. Jänner eine von welcher sich die bunten Trachten der Schweizergarde und der blau-weiße Woffenrock der Palastgendmmen

der in der fünften Curie gefallen ist. In Salzburg wurden die conservativen Candidaten Dr. v. Fuchs und Pfarrer Unter» ladstätter wiedergewählt. In Görz wurde der liberale Slovene Gabeiöik gewählt; in Gradiska der liberale Italiener Antonevi. — In Jstrien wurden zwei liberale Italiener, Aquaroli und Dr. Rizzi, und der Croate Spir.Lie (in Pisino) gewählt. In Schlesien (Freudenihal) ist der Schönererianer Türk zum zweitenmal? durchge fallen, diesmal gegen den Candidaten Kaiser der Deutschen Volkspartei. In Teschen

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Seite 4 von 12
Datum: 18.08.1893
Umfang: 12
Seite q. Brixen, Freitag, Politische Kundschau. Oesterreich - Ungar». In Aspern im Marchfelde und in Obergrafendorf bei St. Pölten hat am 15. August die socialdemokratische Partei Volksversanimlungen unter freiem Himmel ein berufen und abgehalten. Die Tagesordnung bildete allein „das allgemeine gleiche und directe Wahl recht'. Um die sehr zahlreich erschienenen Bauern und Gewerbetreibenden zu ködern, geberdeten sich die rothen Stimmführer wie Wölfe im Schafs pelze, verabscheuten jede Revolution

(!!) in der Kirche ausüben, außerhalb derselben sollen sie das Maul halten (wie adelig!), sie haben kein Haus, keine Frau, keine Kinder, wenigstens keine ehelichen' (!!!) (un erhört)^—. Auf den energischen Protest des Clerus und der Wählerschaft erhielt Herr Oberamtmann einen — leichten Verweis!! Um diese Rede kann ihn der roheste Socialdemokrat beneiden! II. Der Jude und liberale Bürgermeister von Ettlingen sprach gegenüber einem Bürger unter zahlreicher Zuhörerschaft die entsetzlichen Worte aus: „Ich haue

die Katholiken von Karlsruhe mit einer Denkschrift an das Ministerium, welche zur Folge hatte, dass kurze Zeit nachher der Redac teur zum — Hofrath ernannt wurde! Zahlen sprechen, und Thaten beweisen. Auf solche Vorfälle hin gibt es nur eine Antwort: „Die Wahlen', und das katholische Volk von Baden wird diese Antwort in einigen Wochen zum kräftigsten Ausdrucke bringen, es wird dem Großherzog sagen: „Bediene dich besserer Räthe wie bisher'; seine Stimme wird es sein, welche die liberale Einmannmehrheit

im Landtage zer reißen wird. Es scheiden 31 Abgeordnete, darunter 19 Liberale, 8 Centrumsmitglieder, 2 Social demokraten. Der liberale Wahlminister Eisenlohr hat dem Centrum im Landtage mit den schroffen Worten den Fehdehandschuh hingeworfen: „Ich werde Ihre Bestrebungen bekämpfen, wo und wie ich kann'(!). Die Antwort des Pfarrers Wacker war: „Und wir werden nicht ruheu und nicht rasten, bevor wir Ihnen nicht eine möglichst baldige Pension verschaffen können.' Auch die Ordensfrage kommt auf das Tapet

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Seite 4 von 8
Datum: 18.04.1899
Umfang: 8
3 Resolutionen gefasst: 1. Sie fordert die conservativen Landtags abgeordneten von Tirol auf, in der kommenden Session sich mit der Aufhebung des Getreide aufschlages nur in dem Falle einverstanden zu erklären, wenn die hohe k. k. Regierung einen entsprechenden Ersatz dafür nicht bloß verspricht, sondern sicher und gewiss gewährleistet. ' 2. Die Versammlung spricht den tirolischen Reichsrathsabgeordneten der Katholischen Volks partei das Vertrauen aus und fordert dieselben auf, in dem gegenwärtigen

der Vorarlberger Landtag. das. vom Schuldusschusse vorgelegte Gesetz über die Schu lau f s ich t.. Referent war Abgeordneter Martin Thurnher. Bisher hat der Landtag stets gegen das liberale Reichsvolksschul gesetz protestiert und. wollte darum grundsätzlich keine Aenderung desselben in einem Landesgesetze. Es galten daher in Betreff der Schulaufsicht die Bestimmungen des allgemeinen Reichsgesetzes. Erst im.vorigen Jahre erhielt der Laudesausschuss den Auftrag, mit der Regierung wegen Ab änderung

des Reichsgesetzes zu unterhandeln. Die Regierung hat nun zugestanden, dass in Bezug aus Schulaufsicht ähnliche Bestimmungen wie in Tirol in Kraft treten. Das neue Schul- aufsichtsgesetz für Vorarlberg ist demnach fast ganz unserem Landesschulgesetze vom Jahre 1892 nachgebildet. — , Die liberale Minorität des Landtages hatte mehrere Gegenanträge angemeldet; der liberale Lehrerverein und die liberale Presse haben gegen das neue Gesetz agitiert; trotzdem ist es zur An nahme gelangt. Vor der Abstimmung

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Seite 1 von 8
Datum: 12.06.1913
Umfang: 8
- auf sich. Bei der Wahl am 8. Juni entfielen «s die Kandidaten dieser Partei 63.500 Stimmen, bei den Reichsratswahlen des Jahres 1911 82.000 Stdumen. Gegenüber den Reichsratswahlen ist daher ein bedeutender Verlust an Stimmen zu ver zeichne«, gegenüber den Wahlen des Jahres 1906 ein der natürlichen Zunahme der Wählerzahl ent sprechender Zuwachs Die Sozialdemokraten, die uveitstärlste deutsche Partei Mährens, erhielten im Jahre IM 35.500 Stimmen, im Jahre 1911 ZS.M Stimmen und im gestrigen Wahlgange Z6M Stimmen

. Auch sie haben gegenüber 1911 einen nicht unbedeutenden Verlust an Wählerstimmen «l verzeichnen und gegenüber 1906 nur die gering fügige Zunahme von 1000 Stimmen. Sehr erfreulich ist dagegen der Aufschwung der christlichsozialen «ahlftimmen, und zwar sowohl gegenüber dem Jahre IM als auch gegenüber den Reichsratswahlen des ÄhreS19U. 7000 Stimmen beträgt der Zuwachs, dm die chnsüichsoziale Partei im heurigen Wahl- Wae gegenüber jenem des Jahres 1906 auszu weisen hat, nämlich 21.500 Stimmen gegen 14.500 Stimmen

und 19.000 Stimmen im Jahre 1911. A't Hristlichsoziale Partei ist demnach die einzige Partei Deutschmährens, die in stetig aussteigender Mie sich befindet und die erzielte Stimmenzahl v^kchtigt zu der Hoffnung, daß ihr auch in Mähren ««cht allzuweiter Ferne eine glänzende Zukunft 6bMt wich. . . .^enso wie im deutschen Anteile Mährens weist WA tschechischen Gebiete die christlichsoziale, bezw. ^vltHe Partei die größten Erfolge hinsichtlich auf ihre Kandidaten vereinigten Wenn freilich die deutschen ersten

Ansturm kein Mandat zu ^mochten, dafür jedoch in zwei nicht un- Stichwahlen kommen, hat die tschechische arnüt ^ts im ersten Anlaufe drei Mandate ^ nicht weniger als neun beik? ^ größere Zahl guten Erfolg ver- W°ch>sch-kath°Iische Partei hat 140,000 als all? ü Kandidaten vereinigt, also mehr Stimmen «nomm.« Parteien Deutschmährens zusammen- hat ihre Stimmen gegenüber dem Lticksrats!!. 40.000 erhöht, gegenüber den des Jahres 1911 um 15.000 ^25.0s0). Freilich steht ihr bünja k» Sozialdemokratie fast

ihres politischen Besitz standes in der Bevölkerung eingebüßt. Insbesondere sind es die Agrarier, die sich unter Führnng des Abg. Franz Stanek immer als die maßgebendste Partei des tschechischen Anteiles von Mähren auf spielen, die durch die nun vollzogenen Wahlen einen starken politischen Echec erlitten haben. Sie vermochten nur 40.0^0 Stimmen auf ihre Kandidaten zu vereinigen, also um 100.000 Stimmen weniger als die Katholisch-Nationalen, die sie mit allen er laubten und unerlaubten Mitteln bekämpfen

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Seite 4 von 8
Datum: 29.11.1906
Umfang: 8
.' hatte, soll bei einer bleiben. Darum müssen die Achtkronen-Männer zwei Stimmen erhalten. Und siehe da! Sie beantragten eine zweite Stimme für die Studierten und Halbstudierten; sie boten damit den Reichen, die Gelegenheit haben, zu studieren, dafür noch eine politische Prämie an; sie verlangten für die vielfach liberale Städte-Intelligenz ein politisches Vorrecht gegen über der noch immer sehr christlich gesinnten ärmeren Bevölkerung: nette Konservative! — Sie verlangten eine zweite Stimme für 35 Jahre alte, verheiratete

Schrott, sind Tirol auf- und abgewandert, um für das Pluralwahlrecht Stim mung zu machen und die Bauern gegen die Christlichsozialen als Anhänger eines sozialdemo kratischen Wahlrechts zu mobilisieren. Und nun kommt es auf, daß diese Agitation ebenso gegen den eigenen Klubobmann, gegen den Landeshauptmann, gerichtet war. Hat eine Partei, die nach außen solche Niederlagen sich bereitet, nach innen so zerfahren ist, überhaupt noch eine Bedeutung? Im Parlament wird den Konservativen die Bedeutung bereits

zu sein. Die nächste Zukunft gehört den Christlichsozialen, der Parteihader wird bald ein Ende nehmen. Der heiß ersehnte Frieden wird ins Land einziehen. Das hat der Sieg des gleichen Wahlrechts in der Parlaments-Sitzung vom 21. November getan. Aolltifcke Mundschau. Oesterreich. Ku§ üen velegationen. Beim Cerele, den der Kaiser nach der Begrüßungsansprache der Mitglieder hielt, entspann sich zwischen dem Kaiser und dem Delegierten Fink der christlichsozialen Partei folgendes sensationelle Zwiegespräch: „Ich freue

mich, Sie wiederzusehen; kommen Sie von Vorarlberg her?' Delegierter Fink: „Majestät, momentan ans Wien vom Reichsrat.' Der Kaiser: „Ihre Partei hat zum Zustande kommen der Wahlreform redlich viel beigetragen. Es war eine schwere Arbeit; das gegenseitige Entgegenkommen der Parteien war aber sehr nützlich.' Delegierter Fink: „Ja, Majestät, im X. Jahrg. Abgeordnetenhause wird hoffentlich die Wahl reform bald fertig, wenn nur das Herrenhaus keine Schwierigkeiten macht.' Der Kaiser bemerkte darauf: „Nein, nein

, es wird dort schon auch gehen.' — Dieser aufsehenerregenden Willens kundgebung des Kaisers, die zugleich verbunden war mit einem schmeichelhaften Lob der christlich- sozialen Partei hinsichtlich ihrer Haltung in der ganzen Wahlreformkampagne, wird große Be deutung beigemessen. Es darf wohl als ausge schlossen betrachtet werden, daß sich das Herren haus in der Wahlreformfrage mit der Aenßerung des Kaisers in Widerspruch setzen werde. Ungarn. Wenn jemand aus der Geschichte Ungarns der letzten Jahre den Schluß

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Seite 6 von 8
Datum: 30.04.1907
Umfang: 8
, welcher Parteirichtung sich derselbe an schließe und ob diese Partei dann in der Mehr heit in den neuen Reichsrat einziehe und Schulter an Schulter für die religiösen und wirtschaftlichen Interessen unseres Volkes kämpfe oder ob diese Partei in d°r Minderzahl bleiben werde. Welche Wahl sie nun treffen sollen, hiefür brachte Herr Guggenbichler einen anschaulichen Vergleich aus dem Bienenleben und verriet sich dabei auch als einen verständigen Bienenzüchter. Er sei nicht der Erste, der den Staat mit dem Bienenvolke

Drohnen zu Leibe gehe, die nur Honig verzehren und auf Kosten des Volkes sich mästen (jüdischer Großkapitalismus), und viertens welcher Stock mehr tüchtiges Arbeits volk besitze (Abgeordnete); er wandte das dann auf die mindestens- ebenso gut katholische wie wirtschaftliche christlichsoziale Partei an, für welche er Kr. 100 gegen einen Heller wette, daß sie als Mehrzahl in den künftigen Reichsrat einziehen werde; nun betonte er nochmals dieWahlfreiheit und schloß mit der Aufforderung an die Söldner

und so den Frieden stören, ferner warum die kon servative Partei dem Wunsche eines Großteils ihrer Anhänger nicht Rechnung trage und sich nicht im Interesse des Friedens der christlich sozialen Partei anschließe, da sie doch nach Aus sage ihrer eigenen Leute gegen dieselbe nichts einzuwenden habe. Er beantrage daher, die Ver sammlung möge sich -diWezüglich äußern. Nach dem Herr Malfatti hiezu gesprochen, wurde der Antray zur Abstimickläg gebracht. Mit Ausnahme von vier Persollen .stimmte die ganze Versamm lung

dafür, daß Außerladscheider im Interesse des Friedens zurücktrete und die konservative Partei sich der christlichsozialen Partei anschließe. Außerladscheider erklärte, daß er ganz gerne dazu bereit wäre. Hoffentlich kommt es auch dazu, wenigstens der allgemeine Wunsch wäre es. Die Versammlung wies einen schwachen Besuch auf, namentlich von feiten der Weerberger. Es werden insgesamt kaum 50 Teilnehmer gewesen sein. Sie ASHIervel'kmivlung w rodlach. Dieselbe fand vorgestern, 27. April, abends 7 Uhr

werde er für die Rechte der Kirche eintreten. Einen Aus gleich im Bruderzwiste halte er wohl für möglich, wenn man sachlich bleibe, und er werde ihn auf richtig anstreben. Selbstverständlich sei er guter Patriot und guter Deutscher. Viel mehr als die nationale Frage scheine ihm die soziale akut. Redner erklärt sich für soziales Arbeiten nach christlichen Grundsätzen und sprach sich entschieden gegen die liberale Wirtschaftspolitik, aber auch entschieden gegen die Sozialdemokratie aus. Nach dem der Redner

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Seite 5 von 8
Datum: 09.05.1903
Umfang: 8
empfahl der Stadtschulrat, in der Mehrzahl liberal, sowie auch der liberale Magistrat Herrn Larcher an erster Stelle. Doch die Freisinnigen des deutschen Bürgervereins und die aus diesem hervorgegangene Majorität des Gemeinderats entschied sich für den Landlehrer aus Alb, bloß weil Herr Larcher der konservativen Partei angehört, und ver pflichtete jene freisinnigen Genossen, welche die Lehrbefähigung der Parteisache vorzogen, zur Absenz in der entscheidenden Gemeindeausschuß sitzung. Die Namen

sierten Verleumdungen. — In Bregenz wurde wieder Kaufmann Pedenz zum Bürgermeister ge wählt. Der Stadtrat besteht aus Radikalinskis erster Güte. — In HohenemS ist wieder der liberale Fabrikant Reis Bürgermeister und im Gemeinderat tut's „radikalelen'; doch die Minorität wird den Herren schon auf die Finger klopfen. Nleran, 6. Mai. (Ein brutaler frei sinniger Gewaltakt. — Vom Theater.) Die Mischmaschpartei der hiesigen Gemeindever tretung, bestehend aus Altliberalen, Sozialdemo kraten

dieser gerechten Gemeinde vertreter sind Advokat und Gutsbesitzer Dr. von Sölder, der Meraner Bürgermeister m sps, und der Buchhändler und Buchdruckereibesitzer, Ver leger der „Meraner Zeitung' Herr Elmenreich, der wohl durch 25 Jahre dem Meraner Ge meindeausschuß angehört. And so wurde aus diesem einzigen Grund gegen alle allein maß gebenden Gegengründe der liberale Landschul lehrer mit 17 freisinnigen gegen zwölf konser vative Stimmen gewählt. Der 25jährige Ge meindevater Herr Elmenreich schämte

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