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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 09.01.1894
Umfang: 8
.' Was in diesen Sätzen die „N. Fr. Pr.' den Parteien, „die nicht allen Schöpfungen des Constitutionalismus hold sind', zumuthet, beziehungsweise von ihnen als blanke Thatsache annimmt, ist nichts weniger als ein Aufgeben ihrer Grundsätze, ein Ablenken von ihrem Programm! Wenn die Coalition von der liberalen Partei durch dieselbe Brille betrachtet wird wie von dem führenden Organ, wenn also die liberale Partei von den Conservativen und Polen annimmt, sie seien durch die Coalition zur Ueberzeugung gelangt, dass

Seite q. Brixen, Dienstag „BriXVner Chronik.' 9- Jänner ^89^. Nr. Z. Politische Rundschau. Gesterreich-Ungartt. Der „A. P.-Ztg.' wird aus Wien, l. Jänner, geschrieben: Die Neu jahrsbetrachtungen der Blätter sind natürlich dem einzigen Gegenstande gewidmet, welcher sich seit November mit Ausdauer auf der Tagesordnung erhält: dem Regierungswechsel und der damit verbundenen Parteiengruppierung. Im allgemeinen gehen die Urtheile der liberalen Blätter über einstimmend dahin, dass es für die liberale

Partei besser geworden ist. Die „N. Fr. Pr.' fasst ihre spaltenlangen Betrachtungen in die Sätze zu sammen: „Das lässt sich dem verflossenen Jahre nachrühmen, dass es anders war als sein Bor gänger, dass Oesterreich aus dem öden, stets in sich selbst zurückkehrenden Kreislauf von Versuchen, die nach dem Fehlschlagen immer wieder frisch begonnen wurden, herausgekommen ist, dass eine neue politische Idee geboren wurde, und dass diese nicht der Laune eines schwärmenden Geisos, sondern Erfahrungen

ihr Programm nicht taugt, dann kann man sich allerdings nicht wundern darüber, dass die Coalition bei den Katholiken in immer größeren Misscredit kommt. Die „ N. Fr. Pr.' hat mit diesen Sätzen zweifellos die geheimen Gedanken der liberalen Partei verrathen, dieser selbst einen schlechen Dienst erwiesen. Denn so manchen conservativen Kreisen, welche heute der Coalition objectiv gegenüberstehen, weil der kmx xas des Grafen Hohenwarth anders nicht zu reparieren war, dürfte nun ein Licht aufgehen

seine Verfügung infolge einer Vorstellung Jaworskis erlassen hätte, kann man vermuthen. Dem Kaiser konnte ja dieses auffallende Zurückstellen zweier Kronländer selbst als ungerecht erscheinen. Con- sequenterweise können wir es unter dem Coalitions- ministerinm noch erleben, dass nicht nur der Finanzminister, sondern auch der des Innern Verfügungen erlässt, welche nur für jene Kron länder giltig find, welche zumeist liberale Ab geordnete wählen und liberale Landtagsmajoritäten haben. Oberösterreich

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 17.04.1891
Umfang: 8
dann in allen seinen Schattierungen die große conservative Partei. Als I. Vicepräsident des Clubs wurde Doctor Johann Rapp, als II. Vicepräsident Klaic ge wählt. Die katholisch-eonservative Gruppe hat auch noch den Prälaten Msgr. Karlon ans Graz in der sogenannten parlamentarischen Commission. Leider steht diesen erfreulichen Nachrichten die unangenehme Thatsache zur Seite, dass im Parla mente selbst die conservative Partei nicht mehr über die Majorität des Hauses verfügt, und dass daher vorerst an eine conservative größere

Action wohl nicht gedacht werden kann, was jedoch die katholischen Abgeordneten gewiss nicht abhalten wird, ihren bisherigen Standpunkt in principiellen wie materiellen Fragen nicht nur aufrechtzu halten, sondern auch energisch zu betonen. Hoffentlich wird die Einigung der Tiroler Abgeordneten in Einen Club in Wien auch dem Zwist im Lande selbst die Spitze benehmen. Gebe Gott, dass daraus dem Lande ersprießlicher Erfolg, der katholischen Partei dauernde Einigkeit erwachse! Politische Rundschau

. Oesterreich-Ungarn. Die Gemeinderaths wahlen im I. Wahlkörper Wiens sind, wie vor auszusehen war, liberal ausgefallen. Esgiengen aus der Urne 44 Liberale und nur 1 Anüsemit hervor. Eine Stichwahl ist in Hernals nöthig. Unter den Gewählten ist der bisherige Bürger meister Dr. Prix. Bis auf eine Stichwahl zählt der neue Gemeinderath 96 Liberale und 41 Anti liberale. Der Oberste Sanitätsrath stellte einen Ent wurf eines Jmpfgesetzes fest, beruhend auf dem Grundsatze der allgemeinen obligatorischen Impfung

von Oberösterreich betreibt gegenwärtig mit vieler Thatkraft den Plan der Errichtung einer medicinischen Hoch schule zu Linz, wie eine solche vom Landtage beschlossen wurde, um den Aerztemangel zu be heben. An die Regiemng ist eine Denkschrift abgegangen. In Böhmen geht man allen Ernstes an die Gründung einer katholischen Partei. Für die Zeit der Schulferien sino hiefür Berathungen katholischer Männer aus dem ganzen Königreiche in Aussicht genommen; wie Graf Erwin Schön- born im katholisch-politischen Vereine

für das Königreich Böhmen mittheilte, sollen auch Arbeiter zu diesen Berathungen eingeladen werden. Es besteht also die Absicht, auch die katholische Arbeiterschaft in den großen Organismus der katholisch-conservativen Partei einzubeziehen. Dem Gedanken solgt aber mit rühmlicher Entschlossenheit die That. Schon hat am 9. d. M. in Prag eine Besprechung stattgefunden, an welcher Vertreter des Clerns aus Prag und vom Lande, der „Brixener Chronik.' katholischen Presse und der katholischen Arbeiter schaft theilnahmen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 17.01.1901
Umfang: 8
Mandat seiner Partei sich anweisen zu lassen. Die Handelskammer in Bozen hat am 12. Jänner 17 Stimmen für Dr. Perathoner - und 2 für Karl Huber abgegeben. Die Handelskammer in Rovereto hat 13 Stimmen für den liberalen Candidaten der Städteeurie Baron Malfatti abgegeben. UeberdieStädt ewahlen in.Wälsch- tirol schreibt man uns aus Trient: Bei der Abgeordnetenwahl für die Städte und Märkte wurden die Liberalen gewählt. Die KathoMn haben ihnen hier freies Feld gelassen. Merk.- würdig ist der Ausfall

der Wahl in Fondo und Levico. In Fondo erhielt Graf Thun 23. der liberale Candidat Tambosi 12 Stimmen; in Levico der liberale Malfatti 70, der Bürger meister der Stadt, der wegen seiner strammen österreichischen Gesinnung so sehr bekämpft wird, Ritter Ognibeni, 114 Stimmen. Vielleicht wäre es für die geeinigten katholischen Parteien besser gewesen, einen zugkräftigen Namen zu candidieren; oft ist auch ein Zählcandidat gut, um über die eigene Macht Heerschau zu halten und die wunden Punkte besser kennen

zu lernen. Sie hätten gewiss eine respectable Minorität auf gebracht. In Wälschmetz z. B. sind nur 4 Wähler erschienen, die ihre Stimme freilich dem Liberalen gaben. Eine deutliche Sprache! Zudem ist die Agitation sehr geeignet, die Partei nach innen und außen zu stärken. Der adelige Großgrundbesitz von Tirol wählte am 14. Jänner die schon ge nannten liberalen Candidaten: Dr. v. Grabmahr (100) und Graf Terlago (97), Albert Graf Marzani (Austciaeante, 98) und Graf Trapp (deutschconservativ.97). Von 209

gewählt; der Besitzstand ist unverändert. Der Großgrundbesitz in Galizien wählte 20 An hänger des Polenclubs, darunter den Obmann des Polenclubs, Ja-vorski. und den ehemaligen Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Abra- hamovics. Der Großgrundbesitz in Steiermark und Oberösterreich wählte die bisherigen Abge ordneten wieder. Der Großgrundbesitz in Kärnten wählte Khevenhliller (verfassungstreu) gegen den früheren Abgeordneten Milesi (Deutsche Volks partei). Im Großgrundbesitz von Salzburg unterlag

einer Coalition von Liberalen, Nationalen und Social demokraten gegenüberzustehen, ist sicherlich für eine einzelne Partei nichts G ringes; die unge wöhnlich lange Wahlperiode kam, wie wir gleich anfangs sagten, den Gegnern sehr zu statten, denn sie konnten vier Monate lang die Wähler nach Muße und Herzenslust bearbeiten; die Gegner hatten diesmal ungeheure Geldmittel, nach deren Quelle man nicht lange zu fragen braucht, und betrieben die Agitation im größten Stile

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Seite 4 von 8
Datum: 30.01.1894
Umfang: 8
. Der Abgeordnete gehörte der liberalen Partei an, war geboren in Wien 1831, von 1854 bis 1858 Bankdirector, widmete sich darauf der journalistischen Praxis und war feit 1869 Hof- und Gerichtsadvocat in Wien, zugleich Vice- präses der juristischen Gesellschaft in Wien, Ver waltungsrath der Südbahn und seit 1879 Mit glied des Abgeordnetenhauses. Die Ersatzwahl wird der jüdischen Macht in der inneren Stadt wieder Mühe machen! Vielleicht erschwingt sich die regierungsfreundliche „Presse' wieder dazu, im Namen

wieder eine recht lebhaste Schulvereins- debatte. Bekanntlich hat die liberale Majorität des Landtages dem katholischen Schul vereine bisher eine Subvention verweigert und auch Heuer wieder keinen Betrag hiefür ins Budget eingesetzt, dagegen aber dem jud en-- liberalen sogenannten deutschen Schul vereine eine Subvention von fl. 2000 zuerkannt. Bei Berathung dieser Budgetpost schon oft von den Barbaren und Briganten ein genommen worden. Aber Petrus ist geblieben, und er'bleibt immer. Unsere Hoffnung ruht

. („Leipziger Tagebl.') wurde NUN von christlicher Seite diese Unbillig- keit mit Recht beanständet, und unterzog nament lich Abgeordneter Monsignore Dr. Scheicher das Vorgehen des liberalen Schulvereines einer ver nichtenden Kritik, die der liberale Abgeordnete Dr. Weitlofzu entkräftigen versuchte. Dr. Scheicher hat die liberale Intoleranz sehr gut gekennzeichnet und auf den Widerspruch hingewiesen, der darin liegt, dass ein Verein, der eine ausgezeichnete Lehrerbildungsanstalt unterhält, keine Subvention

erhält, ein anderer Verein aber, der zu politischen Agitationen benützt wird, aus Landesmitteln mit fl. 2000 subventioniert wird. Die liberale Landtagsmajorität aber ließ sich nicht überzeugen, sondern fuhr fort in ihrer Ungerechtigkeit, indem sie neuerlich dem liberal en Vereine fl. 2000 Subvention bewilligte, den katholischen Schulverein aber durchfallen ließ. In der folgenden Sitzung wurde dann auch dem liberalen Vereine „Zukunft', der nichts anderes ist als eine verdeckte Freimaurer loge

zum Abgeordnetenhause mehrmals vorgekommen, dass liberale Abgeordnete auf Verlangen günstige Versprechen in der Wegtanfungsangelegenheit ab gaben, und dass auf das hin der Clerus die Wahl unterstützte. Nun zeigt sich's da und dort dass diese liberalen Abgeordneten ihr Versprechen nicht halten. Mit Recht verweisen österreichische konservative Zeitungen darauf, dass man sich habe etwas leichtfertig fangen lassen. „So ist's, wenn man einem Liberalen traut,' schreibt z. B. das „Linzer Volksblatt

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 16
Datum: 05.06.1907
Umfang: 16
eine Reichspartei, während das alte Zentrum ledig-! lich aus den Ländern Oberösterreich, Steiermark! und Salzburg bestand. In dieser Zusammenfassung aller deutscher! christlichen Elemente zu einer Partei organisation liegt die Gewähr, daß die Interessen der einzelnen Stände ebenso wie die Interessen des Landes und der Städte nicht divergieren, sondern einen allseits wohltuenden Ausgleich finden werden. Der Einfluß dieser größten der parlamentarischen Parteien wird entscheidend und führend

. - Das 4 />>i r i rw » mn r t* * / « . • I — _ _. f .. ** Eine neue Kriegserklärung. Die„N.T.2t.' schreiben: Im gleichen Augenblick da die konservativen Oderösterreicher, Steirer und Salzburger in die christ lichsoziale Partei eingetreten sind und dieselbe zur größten Partei im Parlament emporgehoben haben, läßt der Führer der Christlichsozialen in Tirol Abg. Schraffl in den liberalen „Innsbrucker Nach richten' einen neuerlichen Kampfruf gegen die Ti roler Konservativen erschallen, denen er bei den Landtagswahlen Ende 1907 oder Anfang 1908

eine, wenn auch nicht so durchschlagende wie bei den Reichsratswahlen, immerhin jedoch so bedeutende Niederlage in Aussicht stellt, daß die politische Lage eine total veränderte sein wird. Daß der Abg. Schrasfl alles tun wird, um die katholisch- konservative Partei in Tirol zu schädigen und ous- zurotten wissen wir, und hat uns der Schall seiner Kricgstrompete nicht im mindesten überrascht. Wir nehmen davon Notiz, nicht weil die Kriegstrompete geblasen wurde, sondern weil wir von mehreren katholischen Männern ersucht wurden

, festzunageln, daß sie in den liberalen „Nachrichten' geblasen wurde. Der christiichsoziale Führer verletzt da durch allgemein katholische Interessen, welche mit der Partei ob christlichsozial oder konser- vativ nichts zu tun haben. Auch christlichfoziale Herren und Frauen interessieren sich für den Pius- verein. Diese kommen in schwere Verlegenheit, wenn ihnen bei ihrer Werbearbeit entgegengehalten wird, was sollen wir zur Hebung der katholischen Presse Opfer bringen, wenn euer politischer Führer

selbst seine Artikel ins liberale Blatt schreibt. In letzten Tagen wurde Dr. Ebenhoch von der christlichsozialen „Salzburger Chronik' zurechtgewiesen, weil er sich vom Reporter der „N. Fr. Pr.' interwiewon ließ. Der gleiche Tadel trifft auch den Führer der Tiroler Christlichsozialen. Der 87. Sozialdemokrat wurde nun in Drohobycz (Galizien) in der Person des Kiemen! W i t g £ gewählt. Der Wahispezialist der Regierung halte genau ausgetüpselt, daß die Neuwahlen eine agrarisch-klerikale Mehrheit und nur 33 Sozialdemo

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 10.01.1901
Umfang: 8
nicht besonders erfreut sind, ist selbstverständlich, aber unbefriedigt treten Wir vom Kampfplatze auch nicht ab. Denn wenn wir das Wahlergebnis in den einzelnen Wahl orten durchblicken, dann sehen wir es deutlich, dass die christlichsociale Partei in Nordtirol bereits festen Boden gefasst hat, und dass kein Hochdruck imstande ist, unsere Partei zugrunde zu richten. Im zweiten Wahlgange haben sich die Gegner der Wahl zumeist enthalten; Herr Jörg hat in der Stichwahl acht conservative Stimmen verloren und fünf

zu nichts, und doch kamen sie von allen Ländern; ein Wort, und eine halbe Million Menschen sind da. Da war ein Leben in Rom rechts vom Tiber wie in einer Welt stadt ; der Papst erschien in seiner Gefangenschaft wieder einmal als Herrscher. Selbst Gegner des Papstes blieben staunend und nachdenkend vor dieser Erscheinung stehen. So schrieb z. B. der liberale Abgeordnete Chiesi im Mailänder »Lsoolo« zum 12. Oktober 1900: „Es gibt ein doppeltes Rom, eines links vom Tiber, eines rechts. Das erste hat man ungeachtet

für die „Neue Freie Presse'. Die czechisch-liberale „Politik' hielt der „Neuen Feien Presse' folgende Lection: „Wenn die ,N. Fr. Pr/ in ihrer giftigen Art das Manifest des conservative« Großgrundbesitzes bekrittelt, so wird das niemandem verwunderlich erscheinen. Es ist der zersetzende Geist dieses Blattes, der auch hier waltet, jener zersetzende Geist, welcher das liberale Deutschthum auf gerieben hat, und welcher nun auch in fremde Parteikörper einzudringen sucht. Aber er wird hier keinen empfänglichen

Niveau einer Partei, wie es der böhmische Großgrundbesitz ist.' Vorgängers, um der Welt dieses Schauspiel zu geben, das uns mit einemmale die Bedeutung und weltumspannende Macht des Papstthums zeigt: die Freiheit und Lebensfähigkeit in, der Kirche, die Katholicität derselben. Und könnte man es nur erkennen, wa? das Jubiläum sonst noch alles gebracht hat! Kostbare Lehren für Italien, wenn es darauf hören wollte. Rom kann nicht die Hauptstadt eines Landes sein, es gehört der Welt und dem Papste. Kost

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 03.10.1890
Umfang: 10
des Landeshauptmanns, Dr. Beck, gehört der liberalen Partei an. In Oberösterreich, Steiermark, der Bukowina, Mähren und Schlesien sind die früheren Landeshauptmänner wieder ernannt. Zum Landes hauptmann in Salzburg ist der liberale Bürgermeister von Salz burg, Dr. Schuhmacher, an Stelle des bei den Wahlen durch gefallenen conservativen Grafen Chorinsky ernannt worden (diese Wendung hat die Holzwurmarbeit des Herrn Lienbacher auf dem Gewissen), zum Stellvertreter wurde der Dechant Al. Winkler, ein Mitglied

; und der kämpft gegen den Liberalismus mit einem zweischneidigen Schwert, der ihn als den Vater des Socialismus hinstellt. Vor dem Socialismus hat sogar die liberale Bureaukratie einen heilsamen Schrecken. Wochen-Aundschsu. Oesterreich-Ungan». Neue Landeshauptmänner. In Vorarlberg, wo der bisherige liberale Landeshauptmann Graf Belrupt eine Wiederwahl in den Landtag nicht annahm, ist der katholifch-confervative Landeshauptmann-Stellvertreter Rhomberg zum Landeshauptmann ernannt worden; der neue Stellvertreter

der Chorinsky-Partei, ernannt (die Lienbacher -Partei ist somit ganz übergangen). Antrag auf — Zerreißung Tirols. Die italienisch-tirolischen Landtagsabgeordneten haben letzter Tage dem Landesausschusse ihren Antrag auf Theilung der Landes vertretung überreicht. Demselben zufolge fordern die Herren Italiener, dafs der tirolische Landtag in zwei Territorialvertretungen (eine deutsche und eine italienische in Trient) zu zerfallen habe, welche über die meisten wichtigen Angelegenheiten Beschluss zu fassen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 11.11.1902
Umfang: 8
Fetty, welcher 689 Stimmen erhielt. Die Volklichen besitzen nun im Landtag sieben Mandate, dieFortschrittlichensechs und die Sozialisten ein Mandat. Außerdem werden im Landtag 13 liberale und drei kon servative Großgrundbesitzer sein. Die Christlich sozialen allein besitzen (den Abgeordneten Krumpöck mitgerechnet) 46 Mandate, verfügen also (unter 78 Sitzen) über eine entschieden «Mehrheit im Land tag. Da die drei konservativen und manchmal auch einige verfassungstreue Großgrundbesitzer sowie zwei

Virilstimmen (Erzbischof von Wien und Bischof von St. Pölten) mit ihnen gehen dürften, so steht ihnen auch eventuell eine Zwei drittelmehrheit zur Verfügung. Außerhalb Niederöstereichs. In Steiermark wurden am 7. November bei den Landtagswahlen aus der Städte kurie drei Mitglieder der Deutschen Volks partei und ein Mitglied der Gewerbepartei ge wählt. Letzterer erklärte, der Deutschen Volks partei als Hospitant beizutreten. In den übrigen Städtebezirken wurden 13 Volksparteiler

, ein Deutschfortschrittlicher und der Führer der Bauern- bündler Baron Rokitansky gewählt. Mit Hinzu- zählung des genannten Anhängers der Gewerbe- Partei zur Deutschen Volkspartei bleibt der Be sitzstand unverändert. Die Konservativen hatten in diesem Wahlkampf gar nicht eingegriffen. — Die Handelskammer in Leoben wählte wie bisher zwei Voiksparteiler und einen Deutschfortschritt lichen; die Handelskammer in Graz wählte drei Deutschvolkliche in den Landtag. In Oberösterreich wurde am 6. No vember bei der Stichwahl in Vöcklabruck

der , Fortschrittliche Kirner mit 472 Stimmen ge wählt. Der bisherige konservative Vertreter Fellner erhielt 452 Stimmen. — Bei den Wahlen in der Linzer Handelskammer wurden der Volks parteiler Karl Wöhrls und die Fortschrittlichen Emil Dierzer und Karl Reininger gewählt. Die Konservativen enthielten sich der Wahl. In Salzburg wurden aus der Städte kurie 1 Konservativer, 5 Liberale und ein Volks parteiler gewählt. Die Handelskammer wählte zwei Liberale (Fortschrittliche). In Kärnten sind bei den Stichwahlen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 01.12.1900
Umfang: 10
mit Kohle förmlich überflutet wird. Wie jetzt zugestanden wird, herrscht schon seit dem Monate August keine Kohlennoth mehr und es wäre nun an der Zeit, für die Herab setzung der Kohlenpreise energisch einzutreten.' Dieses Circular dürfte wohl damit zusammenhängen, dass die Bergarbeiter unter Hinweis auf die hohen Kohlenpreise Lohnerhöhung begehren, und mit Streiks drohen. In Brüx ist es auch bereits zu einer Arbeitseinstellung gekommen. Ausland. Kine christlich sociale^ Partei wird nunmehr

der Geistlichkeit herabzu drücken. Dr. Schöpfer wird genannt der „Friedens-- störer', der den verderblichen Streit innerhalb der katho lischen Partei in Tirol entfacht und zum hellen Auflodern gebracht hat, der alles Unheil, daS aus dem Bruderkampf in Tirol entsteht, verschuldet habe. Von den Brixener Theologieprofessoren und ihren Anhängern heißt es, sie hätten einen katholischen Abgeordneten, den Baron Di pauli, so heftig angegriffen, verdächtigt und verunglimpft, dass sie darin sogar die Liberalen

, wenn man gegen einen Priester schimpft und schmäht, als wenn ein Laie nur Gegenstand gerechten Tadels ist. Wenn man Dr. Schöpfer vor wirft^ dass er einen Mann wie Baron Dipauli wahr heitsgetreu dem Volke vorstellt, was soll man dann sagen, wenn man ihn einfachhin ohne Begründung auf die gleiche Stufe stellt mit Apostaten, Ketzern n. s. w. und gegen jede Vertheidigung nichts Anderes zu thun weiß, als das Gleiche nochmals zu wiederholen. Aas heißtman kämpfen wie Socialdemokraten, Radical-liberale und Juden es zu thun pflegen

. Es ist gerade so, als wenn ein Vogel mit Pech auf den Federn fliegen wollte. Ferners hat er bewundern gelernt, die lebensfrische Kampfesweise der jungen christlichsocialen Partei und ihre Erfolge in religiöser und wirtschaftlicher Beziehung in Wien. SamStag, 1. December 1900 Nicht bloß er, sondern auch viele andere angesehene Männer mit ihm haben erkannt, dass nur eine Kampfes weise ohne sclavische Rücksicht nach oben, eine Kampfes- weise, die nur geradeaus ohne Wiukelzüge, o h ne Schwen kungen ihr Ziel

anstrebt, bei der heutigen Zeitlage einen nennbaren Erfolg für das wahre Wohl des Volkes er reichen kann. Die Begeisterung für die christlichsociale Partei hat nicht bloß in der Hauptstadt des Reiches Viele ergriffen, sie hat sich verbreitet über einen großen Theil der Alpen länder. Das hat besonders gefallen, dass diese Parte^leben der Religion es sich zu einer der Hauptaufgaben gemacht hat, den Iudeuliberalismus mit allen erlaubten Mitteln zu bekämpfen. Sie nennt sich deshalb christlichsocial

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 24
Datum: 03.01.1901
Umfang: 24
, den 27. Dscember in Innsbruck eine Wahl- männerversammlung der IV. Curie für die Jnnsbrucker Landgemeinden ein. Der selben wohnten 50 Wahlmänner bei, darunter auch einige socialdemokratische und liberale Gegner. Diese Gegner machten auch den Ver such, einen Candidaten aufzustellen, der entweder im Reichsrathe der Rokitansky'schen Bauern- bündler- oder keiner Partei beitreten sollte. Dieses Ansinnen stieß aber bei der großen Mehrheit der Versammlung aus Widerspruch. Es wurde schließlich nach längerer Debatte

Jahrg. XIV. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 3. Jänner 1901. Nr. 2. Seite 3. worden zu sein scheinen. Da heißt es unter anderem: „Wir müssen den Dr. Leiter wählen, das ist ein Bmnecker; der wird unsere Interessen in Wien vertreten; seit dem Grebmsr haben wir keinen Vertreter aus unserer Stadt mehr unten gehabt in Wien. Der Leiter ist ein gescheiter Kopf u. s. w. u. s. w. Dann hat er auch ver sprochen, dass er sich keiner Partei anschließen wird, weder den Schönererianern, noch den Soei

, noch den Christlichsoeialen (!); ein Unab hängiger wird am meisten ausrichten.' Ein imponierendes Sprüchlein sür denjenigen, der so einfältig ist, es zu glauben; es braucht hier wirklich das katholische Agitationscomits, welches in anerkennenswerter Rührigkeit sich bemüht, Ausklärung in die Sache zu bringen. Vor der Wahl hat schon mancher etwas versprochen, und Dr. Leiter ist in Bmmck zu gut bekannt, als dass man -gerade blindlings glauben könnte, er trete keiner Partei bei. Ein Bmnecker ist er freilich, aber, abgesehen

. Zu ihrem Schaden hat die altconservative Partei diese Be schlüsse ihrer Wähler nicht durchgeführt. So hat Herr Dr. Kathrein seit dem Jahre 1897 ,mr drei Wählerversammlungen in seinem Rsichs- die Tiroler in ganzen Scharen zur Messe eilen. Und die Katholiken beten auch in ihren Kirchen; besonders wird das gemeinschaftliche Gebet ge- Pflegt, wo man abwechselnd betet. Und dies ge meinschaftliche Gebet wird auch zuhause gepflegt. Wenn man abends durch ein Dorf geht, da hört man aus allen Häusern so etwas Eigenthüm

überhaupt noch nie eine Versammlung abgehalten. Desgleichen wurde auch nicht der erstere, oben genannte Beschluss zur Ausführung gebracht. Die Alteonservativen beriefen zwar diesmal eine Vertrauensmännerconferenz ein, zu der aber nur die intimsten Anhänger ihrer Partei, keines wegs aber die Wahlmänner des Jahres 1897 eingeladen wurden. Diese Thatsachen riefen unter den Wahl männern bedeutende Unzufriedenheit hervor. Infolgedessen thaten sich mchrere Wahlmänner zusammen und beriefen für Donnerstag

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 08.05.1909
Umfang: 12
dies ein bißchen eine seichte Ausfassung zu sein. Gewiß find Par- teien denkbar, die konkrete Programmforderungen stellen und mit deren Erfüllung eben überflüssig geworden find, aber es gibt doch wohl, — und das mögen die Christlich-Sozialen nicht übersehen, — auch Parteien, die auf Grundsätzen süßen, und Grundsätze sind unveränderlich und ewig. Sie bil den das Wesen und Zentrum der Partei, und von diesen Strahlen Übergossen flutet das vielgestaltige Leben rastlos vorüber. Aus den Formen der jewei ligen Zeit

ergeben sich dann die konkreten Pro grammforderungen. immer umrahmt und getragen von ehernen Grundsätzen. So herrscht Festigkeit und UnVeränderlichkeit im Wesen der Partei und steter, jugendlicher Fortschritt an ihrer Peripherie. Den Begriff einer katholischen Partei aber können wir uns nicht anders denken, als so wie er hier in ein paar Strichen gezeichnet wurde. Niemand aber wird dann behaupten können, daß so eine Partei je „erfüllt' und überflüssig sei. Der Artikler der „Chronik' meint dann wei

ters, daß unser Programm (gemeint find wohl die konkreten Programmsorderungen) veraltet seien. Den Haupttrumpf gegen die Konservativen spielt er dann mit dem ablehnenden Verhalten der kon- servativen Partei gegen das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht aus. Allein, sehr hervorragende Führer der christlich-sozialen Partei geben unum wunden zu, daß man sich mit der Einführung die- seS Wahlrechtes gewaltig blamiert habe. Ist sich blamieren denn gar so modern? Die konservative Partei ist deswegen

gewählt wurden. Dieses Wahlergebnis erklärt sich zum Teil dadurch, daß die national liberale Majorität deS Salzburger Landtages eine LandtagSwahlordnung geschaffen' hat, welche die er Wirt und Grundbesitzer war und als „Ehrvest und sürnember Herr' im Jahre 1740 einen Wappenbrief erhielt. Seit der Zeit sind Tiroler, Männer und Frauen aus dem Pustertal, dem Un terinntal und Stubai. lauter kerndeutsches Blut, meine Vorfahren. Die beiden Groß väter, Elias Domanig und Anton Obrist

lein an der Wage gebildet haben. Als Erfolg ihrer Kurzsichtigkeit önnen sich die Liberal-Nationalen das zugute schreiben, daß nun ihre Partei in der Allgemeinen Kurie überhaupt nicht vertreten ist. Die Entscheidung über die Zusammensetzung deS Landtages sällt am 7. Mai, wo die Zensuskurien der Sädte und Landgemeinden wählen. Man er wartet für die Christlich-Sozialen gute Erfolge. Ausland. Da» Nier-MMiarden-Kndget in Frankreich. * Die Ausgaben deS französischen Budgets für 1909 belaufen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 12.06.1900
Umfang: 8
, auf die Einheit des Staates und die Größe der Monarchie bedachte Partei heraus kratzen möchte aus dem Grabe, das die Ver blendung der Regierungen ihr gegraben; aber dann wird es zu spät sein.' — Welch rühren der Grabgesang für den schmählich gefallenen Liberalismus in einem Blatte, das sonst nicht selten demselben das Sündenregister vorgehalten hat! — Wir quittieren das Geständnis, dass die liberale Partei im Grabe steht, und wünschen, die Erde möge ihr leicht werden! Sie wieder „herauszukratzen' wird wohl

, ms ob es sich um Kandidaten der eigenen Partei handeln würde'. Die «N. Fr. Pr.' klagt infolge dessen: »Die Zahl der eigentlich socialistischen Stimmen ist daher überraschend klein und relativ so unbedeutend, dass sich niemand dem Eindruck« verschließen wird, diese Wahl müsse erschlichen und gefälscht sein.' — In letzterem Stücke ist das gleichfalls judenliberale „Fremdenblatt' an derer Meinung. Es schreibt: „Die in den ein zelnen Bezirken von der christlichsocialen Partei erzielten Mehrheiten find derart überwältigend

, dass es thöricht wäre, Wahlpraktiken und Wahlmanövern irgendeinen maßgebenden Einfluss zuschreiben zu wollen.' Mit der „Arbeiter-Zeitung' wetteifert die „N. Fr. Pr.' in Heuchelei und Lüge. Eine Probe hievon: „Welche Anziehung sollten die Führer der elericalen Partei auf die Armen und Dürftigen haben? Niemals hat sich bei ihnen das geringste Mitgefühl für den harten Lebenskampf und für die Noth gezeigt. Von den Quellen der Bildung wollen sie gerade die Arbeiter ausschließen. Die reine Menschlichkeit

den berechtigten Wünschen der Arbeiterschaft eine legale Vertretung gewähren, nicht im Interesse der Partei, sondern im Gefühle für Recht. Am Wahltage der vierten Curie ist unsere Haltung von selbst gegeben. Wir dürfen unser Wahlrecht nicht zur Unterdrückung der Stimmen der arbeitenden Classen missbrauchen.' Eine gemeinere Heuchelei lässt sich schwer denken. Kein Wunder, dass die christlichen Ar beiter in ihrer großen Mehrzahl von den Juden- soci nichts wissen wollten. Hoffentlich gehen auch vielen

über die Christlichsocialen: „Pöbelpartei', „Finsterlinge', „Pflasterhelden' sind die Kosenamen für dieselben. Es jammert, dass die Hauptstadt des Reiches von der Re gierung „verschachert', dass „die einzig mögliche, staatserhaltende Partei, die Partei der Freiheit, des Lichtes, des Fortschrittes', ruiniert sei. Dann folgt noch die urkomische Drohung: „Jesuiten und Finsterlinge mögen heute jubeln in Oester reich; allein, es wird der Tag anbrechen, an dem manche Regierung diese so selbstlose, allzu selbstlose

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 30.04.1907
Umfang: 8
, welcher Parteirichtung sich derselbe an schließe und ob diese Partei dann in der Mehr heit in den neuen Reichsrat einziehe und Schulter an Schulter für die religiösen und wirtschaftlichen Interessen unseres Volkes kämpfe oder ob diese Partei in d°r Minderzahl bleiben werde. Welche Wahl sie nun treffen sollen, hiefür brachte Herr Guggenbichler einen anschaulichen Vergleich aus dem Bienenleben und verriet sich dabei auch als einen verständigen Bienenzüchter. Er sei nicht der Erste, der den Staat mit dem Bienenvolke

Drohnen zu Leibe gehe, die nur Honig verzehren und auf Kosten des Volkes sich mästen (jüdischer Großkapitalismus), und viertens welcher Stock mehr tüchtiges Arbeits volk besitze (Abgeordnete); er wandte das dann auf die mindestens- ebenso gut katholische wie wirtschaftliche christlichsoziale Partei an, für welche er Kr. 100 gegen einen Heller wette, daß sie als Mehrzahl in den künftigen Reichsrat einziehen werde; nun betonte er nochmals dieWahlfreiheit und schloß mit der Aufforderung an die Söldner

und so den Frieden stören, ferner warum die kon servative Partei dem Wunsche eines Großteils ihrer Anhänger nicht Rechnung trage und sich nicht im Interesse des Friedens der christlich sozialen Partei anschließe, da sie doch nach Aus sage ihrer eigenen Leute gegen dieselbe nichts einzuwenden habe. Er beantrage daher, die Ver sammlung möge sich -diWezüglich äußern. Nach dem Herr Malfatti hiezu gesprochen, wurde der Antray zur Abstimickläg gebracht. Mit Ausnahme von vier Persollen .stimmte die ganze Versamm lung

dafür, daß Außerladscheider im Interesse des Friedens zurücktrete und die konservative Partei sich der christlichsozialen Partei anschließe. Außerladscheider erklärte, daß er ganz gerne dazu bereit wäre. Hoffentlich kommt es auch dazu, wenigstens der allgemeine Wunsch wäre es. Die Versammlung wies einen schwachen Besuch auf, namentlich von feiten der Weerberger. Es werden insgesamt kaum 50 Teilnehmer gewesen sein. Sie ASHIervel'kmivlung w rodlach. Dieselbe fand vorgestern, 27. April, abends 7 Uhr

werde er für die Rechte der Kirche eintreten. Einen Aus gleich im Bruderzwiste halte er wohl für möglich, wenn man sachlich bleibe, und er werde ihn auf richtig anstreben. Selbstverständlich sei er guter Patriot und guter Deutscher. Viel mehr als die nationale Frage scheine ihm die soziale akut. Redner erklärt sich für soziales Arbeiten nach christlichen Grundsätzen und sprach sich entschieden gegen die liberale Wirtschaftspolitik, aber auch entschieden gegen die Sozialdemokratie aus. Nach dem der Redner

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 14.03.1893
Umfang: 8
Nr. 2^. Brixen, Dienstag, „Brwener Chronik.' März ^SZS. Leite S. andauernde Bewegung.) Ich bitte mein Land, dessen guten Ruf ich vielleicht gefährdet habe, um Ver zeihung.' Kpaniett erregt durch das Resultat seiner letzten Wahlen für das Parlament das Interesse. Die liberale Partei ist mit einer großen Mehrheit aus der Wahl hervorgegangen, sowie das frühere konservative Ministerium Canovas eine Mehrheit bei den Wahlen hatte. Das kommt daher, dass in Spanien alle Beamten ihre Stellungen ver

lieren, wenn das Ministerium wechselt und darum sich so eifrig an dem Wahlkampf betheiligen, während das Volk sich ziemlich gleichgiltig ver hält. Diesmal war der Sieg der liberalen Partei noch dadurch beeinflußt, dass der frühere „con servative' Ministerpräsident Canovas seine An hänger bestimmte, für die ministeriellen, liberalen Kandidaten einzutreten. Canovas hat sich dabei auch gegen die Wahl der ausgesprochen katho lischen Caudidaten erklärt. „Conservativ' bedeutet nämlich auch in Spanien

nicht immer wie anders wo „katholisch'. Dieses beständige Schwanken zwischen einer liberalen und nicht entschieden katho lischen Politik hat den Republikanern zu Siegen verholfen. Diese haben es diesmal auf fünfzig Sitze gebracht, und die Hauptstadt Madrid hat drei Republikaner als seine Vertreter. Die Regierungs freunde haben nun sehr zu befürchten, dass die Republikaner immer mehr Sitze erwerben und endlich dahin kommen, auch einmal so die Wahlen zu beeinflußen, wie es bisher Liberale und Con servative

gethan haben. Ein Grund mehr zu dieser Befürchtung bietet die verschiedenartige Zusammen stellung der liberalen Partei. So ist denn Spanien hinter seinem Nachbarländchen Portugal nicht mehr viel zurück, das bereits einen ausgesprochenen Socialdemokxaten als Finanzminister im Cabinet hat. Das passt allerdings dazu, weil das Land an financiellem Bankerott leidet. — Das Schicksal der romanischen Völker! Afrika. Vor einigen Jahren sind aus Deutsch-Ostafrika drei Neger als Gesandte nach Berlin gesendet

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 14.03.1899
Umfang: 10
wenigstens das Uebereinkommen der gemein samen Bank bis 1911 verlängert werden. — Also möglichst viel Profit für Ungarn auf Kosten Oesterreichs! Der „Sieg der Opposition' ficht in Wirk lichkeit nicht so glänzend aus, als er von mancher Seite ausgemalt wurde. Die liberale Partei hat nach Rückkehr der abgesallenen Mitglieder wieder die Höhe von 285 erreicht. Nun trat dazu die Nationalpartei des Grafen Apponyi mit 32 Mit gliedern. Mit den 40 Croaten zählt also die liberale Majorität 357 Stimmen

. Dieser stehen 16 Mitgliedes der Volkspartei, 51 Kosfuthianer, 7 Mitglieder der äußersten Linken und 22 Partei lose, also im ganzen 96 Stimmen der Mino rität gegenüber, die durch nichts zusammengehalten werden. Aus Deutschland. Die Budgetcommission des Reichstages hat am 8. März den Antrag des Centrums, die Friedenspräsenzstärke des Heeres auf 495.500 Mann zu erhöhen, angenommen. — Der Centrums abgeordnete Dauzenberg beklagte die feindselige Behandlung der katholischen Kirche in Preußen Es ist eine Fügung

der Vorsehung, dass eben Oesterreich das Prvtectorat über die Mission des Sudans ausübt. Keine Macht eignet sich besser als Oesterreich, daS dabei nicht egoistische Zwecke verfolgt, sondern die Ausbreitung des Glaubens und die eigene Ehre als katholische Nation mit frommer Dynastie im Auge hat. Ein Land wie Oesterreich kann und muss sich haupt sächlich durch die höheren und höchsten Ideen des Glaubens erhalten und für sie Partei nehmen. Dieses uneigennützige Wirken Oesterreichs für die Ausbreitung

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Lienzer Zeitung
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Seite 14 von 42
Datum: 05.01.1901
Umfang: 42
Fortschritts partei (Mies). Sie kommen in einem Bezirk in die Stichwahl (D ö tz). Sie verlieren ein Mandat in Schlesien. Die KatholischeVolkspartei ver lor ein Mandat (Tusel) und behauptete ihre Mandate in Oberösterreich. Die Inngczechen verlieren zwei Man date an die Czechisch-Socialen und ein Mandat an die Deutschen in Mähren. Unter den Slovenen ist keine Verän derung zu verzeichnen. Drei liberale Slovenen wurden in Kr a in. ein clericaler in Görz ge wählt. DieItaliener behaupteten ihr Mandat. Mer iMCmem

Prof. Dr. Schöpfer. „Gestatten Sie, nachdem wir nun unsere Versammlung beendet haben —' begann der Führer der christlich-socialen Partei im Pnsterthale und entwickelte nun das Programm seiner Partei. Indem er zuerst den christlichen Bo den desselben betonte, ging er kurz zur nationalen Frage über und bemerkte, daß er stets offen, ernst und mit Entschiedenheit für die Interessen des deutschen Volkes eingetreten sei. Er erörterte dann die Bedeutung des deutschen Volkes in Oesterreich, kam

dann auf die Rettung des Bauernstandes, auf dessen Schuldnoth und die Nothwendigkeit der Bil dung von Berufsgenossenschaften zu sprechen, streifte die Lage des Arbeiterstandes, sowie des Gewerbe- standes, um zu versichern, daß seine Partei alles daran setzen werde, um die Lage dieser Stände zu verbessern. Der Vorsitzende bemerkte nun. daß er nach jeden Candibatenredner Umfrage halten werde, ob Jemand das Wort wünsche. Dieses erhielten nach einander die Herren Zojer, Marcher und Bürger meister Rohracher, von denen

die elften zwei die Ohnmacht der christlich-socialen Partei, mit ihren Mitteln dem Gewerbe-und Arbeiterstande zu helfen, betonten und erläuterten, während der dritte bei aller Anerkennung der Ehrlichkeit der Bestrebungen Schöpfers auf dem Gebiete der Bauernretterei be merkte, daß mit der geplanten Entschuldung eine Fesselung des Bauernstandes an die finanziellen Machthaber stattfinden werde, wodurch derselbe auf Generationen hinaus an diese gebunden und unselbst- ständig werde; Man müsse den Bauern

werde. Sein wirtschaftliches Pro gramm gipfelte in dem Satze, daß die Interessen aller Stände gleichmäßig und ohne Classenkampf gewahrt werden sollen. Er beleuchtete in diesem Sinne das Unrecht, welches insbesondere den Bauern Widerfahre und versprach sich Abhilfe von einer Wahlreform. Bei seiner Bauernretterei leistete er den Satz, seine Partei wolle den Bauernstand ret ten, weil sonst alle Bauern Socialdemokraten wer den. Auf den Einwand Rohrachers, ob keine an deren Gründe für die Rettung des Bauernstandes maßgebend

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 16.10.1902
Umfang: 8
: das liberale Frankreich ohne Unterschied der Partei und des Glaubens hoffe, daß das Parlament die Grundsätze der Gewissens freiheit nicht verletzen und 500 Kongregationen, die darum ersuchen, die Genehmigung erteilen werde. Es sei ein Irrtum, anzunehmen, daß der Weltklerus seine Sache von der der Ordensgeistlichkeit trennen könne. Die großen Streiks« welche dermalen in der Schweiz, in Frankreich und Nordamerika viel Unglück und Elend stiften, haben fast überall einen weit mehr politischen als rein sozialen

Partei', die Landtagsmehrheit „eine Horde von Menschen', den Wiener Gemeinderat „eine Bagage'. Die wirklich geistesarme Schimpferei beendete der Sozi-Redner mit der prächtigen Er klärung: „Wir Sozialdemokraten verbinden uns gerne sogar mit dem Teufel, wenn es gegen die Christlichsozialen geht!' — Am Abend hielt Bürgermeister Völkl selbst eine Versammlung der „Freisinnigen' mit 900—1000 Teilnehmern, wobei er den Ausspruch tat: .Wenn auch die wirtschaftlichen Interessen der Sozialdemokraten

andere sind als die meiner Partei und wenn wir auch später miteinander kämpfen werden, so müssen wir uns doch jetzt vereinen, um das Land zu retten.' — Nach Völkl redete der un verfälscht judenliberale Dr. Ofner und hierauf ein Sozialdemokrat, der die Christlichsozialen im Verlauf seiner Rede tituliert«: „Bande', „Ochsen treiber', „bezahlteKnechte'. „Horde', „Befindet', Lumpen', Dr. Lneger sei ein „Haderlump' !c. -7 Diese Wntanibrüche der Gegner beweisen, wie unangenehm ihnen die großartige Kund gebung der Christlichsozialen

von Kärnten. 18. November: Allgemeine Wählerklasse von Vorarlberg. 20. November: Landgemeinden von Vor arlberg. 22. November: Städte von Vorarlberg. 2». November: Handelskammer von Vor arlberg. Obstruktion im ungarischen Abgeordneten haus? Der Ofen-Pester Korrespondent der „Wiener Mittagzeitung' hatte Gelegenheit, mit dem Führer der Kossuth-Partei über die zukünftige Haltung der Unabhängigkeitspartei in der nächsten Zukunft Rücksprache zu nehmen. Der betreffende Ab geordnete sagte, seine Partei wisse ganz

bestimmt, daß der Kaiser den Standpunkt Dr. v. Koerbers in der Ausgleichsfrage teile und daß auch Doktor v. Koerber von Goluchowski unterstützt werde. Deswegen müßte seine Partei zu den äußersten Mitteln greifen. — Auf die Frage, ob die Un abhängigkeitspartei den Kampf in dieser Weise fortzusetzen gedenkt, entgegnete der Abgeordnete: „Angesichts dieserSachlage können wir beiAchtung aller Gesetze des Parlamentarismus nicht besser handeln. Wir werden offen die Obstruktion er klären und sind bereits

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1894
Umfang: 8
nicht schön rednerische Wissenschaft, die Criminalstatistik.' — Diese moderne Jugend ist die Frucht der liberalen Bolkser- ziehung, der consessionslosen Staats schulbildung, der Beispiele der liberalen Mustermänner in Stadt und Dorf. Wir wundern uns, daß der liberalen Partei und ihrer Presse jetzt vor diesen — ihren Früchten graut. Seit 25 Jahren haben wir in Oesterreich doch Ul allen Tonarten von dieser Seile prahlen hören, welch' herrliche Leistungen die liberale Schul- und Volksbildung zuwegebringen

' mit der armseligen Phrase demon- strirt, daß „eine solche neuerliche Abänderung gleichbe deutend wäre mit der Untergrabung der Grundfesten des Staates.' Eine sehr dankenswerthe Aufgabe wäre es gewesen, darüber zu berathen wie der Verwilderung der Jugend, die stetig zunimmt, entgegen ' gearbeitet werden soll. Diesbezüglich schreibt die liberale „Reichen - berger Ztg.': „Es wird viel und über vieles geklagt in unserem aufgeklärten (!) . und fortschrittlichen (!) Jahrhundert; aber keine von den vielen Klagen

Landesschulinspektor Dr. Hausotter. Die „Brixner Chronik' findet es merkwürdig, „daß Se. Excellenz der Herr Statthalter in der Zeit der Coalition eine solche liberale Schulgesetz- Kundgebung durch einen Vertreter begrüßen läßt, noch merkwürdiger, daß dies geschieht, obwohl es bei der Jahresversammlung des „Katholischen Lehrervereines' voriges Jahr unterlassen wurde, und am peinlichsten berührt der Umstand, daß zu dieser Begrüßung kein Besserer gesunden werden konnte, als Herr Dr. Hausotter, Landesschulinspektor

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