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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 20
Datum: 04.03.1897
Umfang: 20
Prax- marer, in der IV. Kurie Ludwig Kögl, Hauserwirth und Johann Kostenzer, Gemeindevorsteher gewählt. St. Johann. 28 Febr. Von 305 Wählern er schienen 246, von diesen 246 erhielten die Konservativen 175, die Gemischtpartei 71. Die Wahl gieng ohne den geringsten Zwischenfall am 27, sowie am 26. Februar vor sich. Unter der gemischten Partei waren, Liberale. Deutschnationale und Sozialdemokraten. In Lienz sind nach einem gestern eingelangten Telegramm die Sozialdemokraten mit 48 Stimmen

in der Minorität geblieben, besonders Dank der energischen Arbeit des Schustermeisters Straganz. Feldkirch, 27. Februar. Heute hat die konserva tive Partei die alte liberale Hochburg Feldkirch bei der Wahl der V. Kurie erstürmt. Gewählt wurden mit 149 St. 8 konservative Wahlmänner gegen 132 liberale und 15 sozialistische Stimmen. Es herrscht großer Jubel. Dornbirn, 21 . Februar. (Nachtrag zur Wahl.) Erst gestern Abends konnte man das genaue. Stimmenverhältniß erfahren, das ich nun berichte. Markt: Konservative

Konservative, 164 Liberale, 91 Sozialdemokraten. I!. Sektion (Hatlerdors) 183 Kon servative, 34 Liberale, 34 Sozialdemokraten. 111 Sektion (Oberdorf) 204 Konservative, 74 Liberale, 29 Sozial demokraten. I V. (Haselstauden 103 Konservative, 16 Libe rale, Sozialdemokraten keine. Gesammtresultat von Dornbirn 754 Konservative, 286 Liberale und 154 Sozialdemokraten. Es herrscht großer Jubel! Die Stichwahlen in Wilten sind zu Gunsten der Sozialdemokraten ausgefallen, welchen, wie es scheint, Liberale

werden für die vorgeschlagenen Kandidaten Förg und Mahr stimmen ; aber auch erwarten, daß dieselben zur Bildung einer kathol. Partei von Unseligen sich herbeilassen. Kramsach, 27. Febr. V. Kurie: Johann Georg Stöger, 117, Franz Wolf. 117. Alois Kurz 113 Stimmen von 150 Stimmenden. IV. Kurie: Nikolaus Stöger, Vorsteher, 48, Joh. Nußbaumer, 1. Rath, 43, Peter Arzberger, II. Rath, 48, Josef Trag seil, Pfarrer, 41 Stimmen, von 55 Wählern. Münster, 27. Febr. Wahlergebniß am 26. Febr. In der V. Kurie erscheint Altvorsteher Johann

266, Liberale 164, Sozi 95. Hatlerdors: Konservative 183, Liberale 35. Sozi 34. Oberdorf: Konservative 204, Liberale 72, Sozi 28 Haselstauden: Konservative 103. Liberale 17, Soz. keine. — Alle Ehre den Herren Fabrikanten, welche ihren Arbeitern volle Freiheit ließen. Welcher Kontrast gegen Bludenz, wo man die Arveiter entläßt, wenn sie nicht liberal wählen. Zellberg IV. Kurie: Balthasar Ha as, Vor steher. Für die V. Kurie wurde zum Staunen der Leute

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 04.10.1892
Umfang: 8
liberale Partei hat kein Schutzdach gegen den Sturm gehabt, darum suchte sie Schutz bei dem wett er kundigen Kronawetter. Ach, sie würden nicht bei sammenbleiben, wäre der Sturm nicht! Das hat man sehen können bei der Wählerversammlung in der inneren Stadt, wo der wetterharte Mann sich seinen liberalen Wählern vorgestellt hat. Er selbst, sagte er, habe seine Candidatur nicht aufgedrängt, sondern eine so intelligente Wähler schaft (bei der es Vermessenheit wäre, sich auf zudrängen

) habe ihn zu ihrem Vertreter gewählt. — Trotzdem habe aber die liberale Partei nicht kapituliert (weil er halt so eine Größe ist, wahr scheinlich !), beide Parteien seien darin einig, dass jeder Schritt des bereits Errungenen mit äußerster Mühe zu vertheidigen sei. (So groß die Gefahr, so gewaltig der Sturm.) Er selbst habe immer der freiheitlichen Richtung angehört (das der eine Regenschirm, der über beide Parteien ausgespannt ist). Aber nun kam der Mann schon ins Gedränge. Zuerst zog er los gegen die Hofministerien

Seite Brixen, Dienstag, Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Ein traulich Paar unter einem Regenschirm könnte man die Ver einigung der Deutschliberalen mit dem rabuli stischen demokratischen Kronawetter nennen. Der Sturm hat sie zusammeng ewettert. Der Sturm, den die Christlich-Socialen gegen die jüdisch-liberale Herrschaft erregt haben. In dem vornehmsten Stadttheil Wiens, „in dem hervorragendsten Wahlbezirk' der Reichshauptstadt wüthet der Simm, und die officiös-regiernngslüsterne

, er stelle ihn jedoch wegen seines freiheitlichen Sinnes als Kandidaten auf. Das ist die Geschichte von dem Kronawetter, dem letzten Nothhelfer der jüdisch-liberalen Partei in dem vornehmsten Stadttheil Wiens. Das hat mit ihrem Treiben die christlich-sociale Partei gethan. — Noch greller tritt dieses Missverhältnis aus einem anderen Berichte der „N. Fr. Pr.' zutage. Auch einige gewerbliche Wähler (wieviel, wird nicht gemeldet) hielten eine Wahlbesprechung, um gegen die Aufstellung eines clerical-feudalen

Ungarns der Huldigung des Revolutionärs entgegengewirkt habe.—Erfreulicher ist das Vorgehen eines Frauen Vereines. Katholische und calvinische Frauen hatten eine Versammlung und beriethen darüber, ob an einem Hospital barmherzige Schwestern angestellt werden sollten. Mit leidenschaftlicher Heftigkeit stemmte sich die calvinische Partei, an ihrer Spitze die Frau des gewesenen Ministerpräsidenten Koloman Tisza, gegen den Beschluss, aber sie unterlag. Mit mehr als 300 Stimmen siegten die wackeren

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 30.01.1894
Umfang: 8
. Der Abgeordnete gehörte der liberalen Partei an, war geboren in Wien 1831, von 1854 bis 1858 Bankdirector, widmete sich darauf der journalistischen Praxis und war feit 1869 Hof- und Gerichtsadvocat in Wien, zugleich Vice- präses der juristischen Gesellschaft in Wien, Ver waltungsrath der Südbahn und seit 1879 Mit glied des Abgeordnetenhauses. Die Ersatzwahl wird der jüdischen Macht in der inneren Stadt wieder Mühe machen! Vielleicht erschwingt sich die regierungsfreundliche „Presse' wieder dazu, im Namen

wieder eine recht lebhaste Schulvereins- debatte. Bekanntlich hat die liberale Majorität des Landtages dem katholischen Schul vereine bisher eine Subvention verweigert und auch Heuer wieder keinen Betrag hiefür ins Budget eingesetzt, dagegen aber dem jud en-- liberalen sogenannten deutschen Schul vereine eine Subvention von fl. 2000 zuerkannt. Bei Berathung dieser Budgetpost schon oft von den Barbaren und Briganten ein genommen worden. Aber Petrus ist geblieben, und er'bleibt immer. Unsere Hoffnung ruht

. („Leipziger Tagebl.') wurde NUN von christlicher Seite diese Unbillig- keit mit Recht beanständet, und unterzog nament lich Abgeordneter Monsignore Dr. Scheicher das Vorgehen des liberalen Schulvereines einer ver nichtenden Kritik, die der liberale Abgeordnete Dr. Weitlofzu entkräftigen versuchte. Dr. Scheicher hat die liberale Intoleranz sehr gut gekennzeichnet und auf den Widerspruch hingewiesen, der darin liegt, dass ein Verein, der eine ausgezeichnete Lehrerbildungsanstalt unterhält, keine Subvention

erhält, ein anderer Verein aber, der zu politischen Agitationen benützt wird, aus Landesmitteln mit fl. 2000 subventioniert wird. Die liberale Landtagsmajorität aber ließ sich nicht überzeugen, sondern fuhr fort in ihrer Ungerechtigkeit, indem sie neuerlich dem liberal en Vereine fl. 2000 Subvention bewilligte, den katholischen Schulverein aber durchfallen ließ. In der folgenden Sitzung wurde dann auch dem liberalen Vereine „Zukunft', der nichts anderes ist als eine verdeckte Freimaurer loge

zum Abgeordnetenhause mehrmals vorgekommen, dass liberale Abgeordnete auf Verlangen günstige Versprechen in der Wegtanfungsangelegenheit ab gaben, und dass auf das hin der Clerus die Wahl unterstützte. Nun zeigt sich's da und dort dass diese liberalen Abgeordneten ihr Versprechen nicht halten. Mit Recht verweisen österreichische konservative Zeitungen darauf, dass man sich habe etwas leichtfertig fangen lassen. „So ist's, wenn man einem Liberalen traut,' schreibt z. B. das „Linzer Volksblatt

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 6
Datum: 02.06.1900
Umfang: 6
Wähler zu sprengen gedachte. Der gute Mann gab viel Geld auS; keine Partei hatte so stark plaeatiert als Herr Weißenböck für feine ver ehrte Persönlichkeit. Hunderte von Placaten forderten auf: „Begrüßt euch: Hoch die Mittel- Partei!', andere wieder: „Wählet Johann Weißenböck, den Gründer der Mittelpartei!' Tausende von Wahlaufrufen wurden versandt, in denen Herr Weißenböck sehr ernsthaft ver sicherte, des Wählers „moralische Pflicht ist es, für mich, d. h. für die Mittelpartei, seine Stimme

des künftigen bairischen Königs, Prinzen Ludwig, besprochen und gedeutet. Schon vor ca. 2 Jahren hatte der Prinz von sich reden gemacht, als er in Moskau bei einer Tafelrede betonte: „Wir deutsche Fürsten sind Verbündete, nicht Vasallen des (deutschen) Kaisers!' Nun hat der Prinz vor kurzem in Straubing eine Rede gehalten, in welcher er in gleichem Sinne sich äußerte: „Wir Baiern wollen nicht als mindere Brüder betrachtet werden.' Die liberale Presse deutete diese Worte dahin, als ob zwischen den Höfen

in München und Berlin eine Verstimmung herrsche. Daraufhin hat Prinz Ludwig in einer neuen Rede bei der Wanderversammlung bairischer Landwirte zu Nördlingen diese Deutung als falsch bezeichnet und klar durchblicken lassen,' gegen wen seine Worte gerichtet seien, nämlich gerade gegen die liberale Presse, z. B. auch gegen die „Münchener Neuesten Nachrichten', welche sich im Lobe Preußens nicht genug thun kann, welche nur ein geeintes Deutschland, aber kaum mehr selbständige Bundesstaaten anerkennen

: 85 Katholiken, 33 christliche Demokraten, Liberale und Radicale, sowie 33 Socialisten. Unter den wiedergewählten Ab geordneten befinden sich der frühere Kammer- und Ministerpräsident Beemaert und der frühere Minister Woeste; der Führer der christlichen Demokraten, der suspendiAte Abbs Dasns, ist nicht wiedergewählt. Original-Correspondenzen. Wdruck unserer Orig.-Torrelpondenze» nur mit Quellenangabe gestatten BmneS, 31. Mai. (Verschiedenes.) Am Mittwoch der vergangenen Woche kam der hochw. ?. Provinzial

und eines Gast wirtes entgangen und den Gegnern durch zwei zufällig damals anwesende Beamte zwei Stimmen gleichsam zugeschneit worden, so wäre ein ent schiedener Sieg unserer Partei in diesem Wahl körper nicht ausgeblieben. Leider wäre es zu schön gewesen und hatt' nicht sollen sein! Sterzing, 31. Mai. (Allerlei.) Am 16. Juni wird hier der hochwürdigste Fürst bischof das Sacrament der Firmung ertheilen. — Heute fand man hier in einem Hause auf dem Estrich eine Leiche mü einer Schnittwunde am Halse

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 11.11.1902
Umfang: 8
Fetty, welcher 689 Stimmen erhielt. Die Volklichen besitzen nun im Landtag sieben Mandate, dieFortschrittlichensechs und die Sozialisten ein Mandat. Außerdem werden im Landtag 13 liberale und drei kon servative Großgrundbesitzer sein. Die Christlich sozialen allein besitzen (den Abgeordneten Krumpöck mitgerechnet) 46 Mandate, verfügen also (unter 78 Sitzen) über eine entschieden «Mehrheit im Land tag. Da die drei konservativen und manchmal auch einige verfassungstreue Großgrundbesitzer sowie zwei

Virilstimmen (Erzbischof von Wien und Bischof von St. Pölten) mit ihnen gehen dürften, so steht ihnen auch eventuell eine Zwei drittelmehrheit zur Verfügung. Außerhalb Niederöstereichs. In Steiermark wurden am 7. November bei den Landtagswahlen aus der Städte kurie drei Mitglieder der Deutschen Volks partei und ein Mitglied der Gewerbepartei ge wählt. Letzterer erklärte, der Deutschen Volks partei als Hospitant beizutreten. In den übrigen Städtebezirken wurden 13 Volksparteiler

, ein Deutschfortschrittlicher und der Führer der Bauern- bündler Baron Rokitansky gewählt. Mit Hinzu- zählung des genannten Anhängers der Gewerbe- Partei zur Deutschen Volkspartei bleibt der Be sitzstand unverändert. Die Konservativen hatten in diesem Wahlkampf gar nicht eingegriffen. — Die Handelskammer in Leoben wählte wie bisher zwei Voiksparteiler und einen Deutschfortschritt lichen; die Handelskammer in Graz wählte drei Deutschvolkliche in den Landtag. In Oberösterreich wurde am 6. No vember bei der Stichwahl in Vöcklabruck

der , Fortschrittliche Kirner mit 472 Stimmen ge wählt. Der bisherige konservative Vertreter Fellner erhielt 452 Stimmen. — Bei den Wahlen in der Linzer Handelskammer wurden der Volks parteiler Karl Wöhrls und die Fortschrittlichen Emil Dierzer und Karl Reininger gewählt. Die Konservativen enthielten sich der Wahl. In Salzburg wurden aus der Städte kurie 1 Konservativer, 5 Liberale und ein Volks parteiler gewählt. Die Handelskammer wählte zwei Liberale (Fortschrittliche). In Kärnten sind bei den Stichwahlen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 10
Datum: 24.12.1897
Umfang: 10
, wie man hört, wählte auch einen Anhänger der katholischen Partei. Es sendet also Brixenthal zur Wahl am 30. Devmber siebzehn Wahlmänner, von denen fünfzehn sicher, zwei vielleicht ihre Stimme Herrn Fr. Tollinger geben werden. Der liberale Candidat Buchauer hat nur im Markte Hopsgarten und in Westen dorf einigen Anhang. In Hopsgarten agitierten für ihn die liberalen Beamten, voraus, wie erzählt wird, der Förster von Zöttl; von dort wurden gedruckte Briefe an Bauern verschickt, in denen Buchauer

absetzen, ähnlich wie es seinerzeit geschah, als die Tiroler Bergführer dem hochwst. Fürstbischof bas Versprechen ablegten, keine Tour an Sonn- und Festlagen ohne Messe zu machen. Das wird zedoch nicht allzulange dauern und wieder ver stummen, man Wird sich eben fügen und fünen müssen. Aber in der .Einigkeit liegt die Macht! — Hinaus mit der 'chlechten Presse aus vcm Lande, das sei die Losung! Brixeuthal, 21. December. (Wahlmänner.) In unserem Thale ist die liberale, sich jetzt deutschnational nennende

Partei, die für den Fabriksbesitzer Buchauer arbeitet, glänzend unter -die Bank gefallen. Kirchberg wählte vier gut gesinnte Bauern (s. „Chr.' vom 21. December); Brixen den Herrn Decan und die beiden eben falls erprobten Streifbauern Hirzinger und Streif; Westendorf die Bauern P. Hagleitner (Ober hauser). Joh. Stöckl (Liner) und S. Rieser (Zeilach); Hopsgarten (Landgemeinde) eben falls vier Verlässliche und die Marktgememde zwei Wirte, die erst zeigen müssen, ob sie warm oder kalt sind; Jtter

um ihre Stimmen. So werdet ihr uns nicht fangen! — Die Auracher wählten die zwei alten Wahlmänner, gute, felsenfeste Leute; Jochberg zwei Liberale, Kitzbühel gar socialdemokratisch; in Fieberbrunn sei ebenfalls liberal gewählt worden, in St. Johann dagegen wieder konservativ. (Uugliicksfall.) Heute, am 23. December, um 7 Uhr früh, gerieth in Vuhrn ein Aushilfs- Weichenwächter unter den einherfahrenden Zug und wurde von den Rädern entzweigeschnitten. Der Verunglückte ist in Neustift wohnhaft und Vater von acht

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 04.12.1900
Umfang: 8
Snte 2. Nr. 140. Dienstag, „Brixener Chronik.' 4. December 1900. Jahrg. XM. mindestens ebenso berechtigt als das Princip, „soviel als möglich heraus zuschlagen' um den Preis der Un freiheit und der Abhängigkeit von einer wechselnden Regierung. Darum wird sich Schoepfer auch zu trösten wissen über die Liebenswürdigkeiten, mit denen man ihm von Nord und Süd begegnet. Wie wurde in Wien vor etlichen Jahren die christlichsociale Partei vernadert und verdächtigt und sogar in Rom denunciert

; man hat schon ein Anathem erwartet, wie man jetzt eines für Schoepfer gerne hätte; man hat aus einen großen Krach gewartet, aber er kam nicht; diese Partei hat ihre Probe glänzend bestanden; gekracht hat es wohl von den Schlägen, welche die vereinigten Juden- liberalen und Socialdemokraten und Radicalen vom tapfern Lueger erhalten haben. Diese Partei hat ihre Probe bestanden und hat, ganz auf sich angewiesen, angefeindet von hohen und höchsten Katholiken oder mit scheelen Augen angesehen, dennoch

ist es, der diese Vereinigung durch seinen Bund mit den Jungczechen hinter trieben hat. Wenn seine Verdienste verzehnfacht wären, so könnte daS nicht wettmachen das Miss verdienst, das er auf sein Haupt durch diefeS unbegreif liche Verhalten gesammelt, Und da sind sie dann ge kommen „mit ihrem dogmatischen Sieb' und haben die christlichsociale Partei als minderwertig und minder katholisch hinzustellen gesucht und in der herzlosesten Weise Herz und Nieren durchforscht, was nur Gott allein zusteht. Ja, wenn man in unserer

Zeit eine solche Prüfung vornehmen wollte, wenn man alle katholischen Abgeordneten und diejenigen, mit denen sie in positivem Ver bände waren, auf ihren rein dogmatischen Ge halt prüfen würde, wie viele kämen dann da heraus, die nach des großen Bischofs Eberhards Worten auch nur Geschäftskatholiken oder poli tische Katholiken wären! Nur ehrlich sein! Ja, es wäre eine schöne Aufgabe der Katholischen Volkspartei, wenn sie Hand in Hand mit der christlichsocialen Partei als dogmatisches und mäßigendes

Element, als Mentor zur Seite stünde gegenüber Hyperbestrebungen und Ab irrungen, wie sie in jeder aufstrebenden Partei vorkommen! Einmal muss es ja doch dazu kommen, wenn Oesterreich nicht zu- grundegehen will. Das muss j.dsr Gips kopf einsehen. — Hiemit habe ich eigentlich auch schon die dritte Frage beantwortet: ob diese Schvepfer'sche Richtung auch sür Tirol passt? A'°memen nämlich, für Wien und die großen TMte paffe die christlichsociale Politik, aber nicht für Tirol. Mau greift

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 12
Datum: 06.06.1900
Umfang: 12
ent geht. Man vermuthete großen Jammer ob dieses traurigen Geschickes der liberalen Partei, welcher sie Jahrzehnte hindurch mit Hingebung diente. Aber merkwürdig: sie schweigt! Sie trägt diesen Umschwung mit einem sonderbaren Gleichmuth! Ich meine, sie ist vom Wunsche beseelt, die Liberalen mögen nun bald ganz verschwinden, dann wird sie eben mit den Deutschnationalen durch dick und dünn gehen! Die liberale Partei hat sich selbst aus der führenden zur Vice-Partei degradiert. Ob nun wohl

Seite 6. Nr. 65. Mittwoch, „Brixener Chronik.' 6. Juni 1900. Jahrg. XM. in irgendeinem stillen Winkel eines Gastloeals leeren zu helfen! — Die Witterung ist trostlos; Regen und Schnee, selten ein Sonnenblick. Vom äußersten Nordwesten unseres.Landes, 1. Juni. Was für a g'fraßiger Gugger der „Tiroler Wastl' sein thuat, ist gar nit zum g'lab'n. All's isst 'r unteranand eini: Pfaffa, Christlichsociale, Confervative, halt alles, was nit der socialdemokratisch'« und deutschnational'n Partei ang'hört

.) W es vn der socialistischen Partei gegeben haben, da der Fuhrer und Redacteur der socialdemokratischen .Salzburger Wacht«, Prähauser, Amt und Würde niedergelegt haben soll. — Am Sonntag wurden beim Pferderennen zwei Taschendiebe eingefangen und ihre reichlich gefüllten Säcke von der com- petenten Behörde geleert. ' Am 26. Mai war Se. hochfürstl. Gnaden Dr. Katschthaler nach Wien gereist, am 28. Mai fand der canonische Jnformationsprocess statt, hierauf beim Nuntius Diner, am 29. Mai war der Erzbischos schon

wieder bei der Versammlung des akademischen Zweigvereins anwesend. — Im September findet hier eine großartige Fischerei-Ausstellung statt; sogar von Berlin werden die Aquarien entlehnt. Linz. 31. Mai. (Bürgermeister. Wechsel.) Unsere Landeshauptstadt hat jetzt einen neuen Bürgermeister in der Person des Herrn Apothekers Gustav Eder erhalten. An Stelle der liberalen ist nun die deutschnationale Partei gekommen. Mit großer Neugierde wartete man, was denn die „Tagespost' dazu sagen wird, der ja nicht das Geringste aus Linz

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 12.06.1894
Umfang: 8
. Man hatteallgemein erwartet, auch inder liberalenPartei, dass Graf Julius Szapary, Führer der Secessionisten und bekannt als Vertrauensmann der Krone, aä verbum werde befohlen werden. Das ist bisher nicht geschehen und dürfte auch kaum mehr geschehen. Graf Szapary, eine liberale, aber durchaus objective Persönlichkeit, hatte vollen Anspruch daraus, in den Rath der Krone be rufen zu werden, weil er in der Lage gewesen iväre, über die Verhältnisse in der liberalen Partei ein genaues, verlässliches und wahrheits

nicht mehr enthalten. Alle ist die liberale Partei zu opfern bereit, auf Szilagyi aber, den heftigsten Culturkämpfer, will sie nicht verzichten, obgleich dieser Mann der personisieierte Umsturz ist und als solcher von der Krone auch betrachtet wird. Sollte Szilagyi sein Portefeuille weiter behalten können, dann ist der Sieg des Freimaurerthums ein so vollständiger, wie ihn die kühnste Phantasie nicht zu erträumen gewagt hätte. Das „Neue Pester Journal' meldet vom 31. Mai: Gestern abends wurde im National

hoben ist oder sich wiederholt. Zur Durchführung dieser Maßregel wird eine Commission, bestehend aus neun Herren, ernannt, welche zur Organi sierung der Saalbesitzer weitere Schritte zu er greifen haben.' Welch duftender Stil gegenwärtig in dem Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands, dem „Vorwärts', platzgreift, zeigt die nachfolgende Stelle in einem Jubelartikel über den Ausfall der Wahl in Plauen: „Die antisemitische Jauche, der conservative Mist und der unsaubere

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 04.12.1894
Umfang: 8
Seite 6. Brixen, Dienstag, „VLwenvr Chronik.' Nr. 97. Hassauer. „Den Ausschlag gab,' so bemerkt selbst das „Tiroler Tagblatt', „die Wahl in Hall, wo die liberale Zweidrittel-Majorität des Jahres 1889 durch eine clericale Majorität von 24 Stimmen ersetzt worden ist. Hall ist aus einer entschieden liberalen eine ent schieden rlerirale Stadt geworden.' — Es fehlt nur noch, dass das liberale Blatt auch schon gleich erklärte, was die Wähler von Hall in das christliche Lager getrieben. Die Antwort

ist ja leicht. Die Friedhofsfrage, die liberale Wirtschaft des Haller Gemeinderathes haben ihre Wirkung gethan. Die Haller Friedhofsfrage ist, wie sich jetzt deutlich zeigt, eine Parteisrage ge wesen. Und die Landtagswahl hat der Haller Bürgerschaft die erste Gelegenheit geboten, die rechte Antwort auf das Cliquewesen der Gemeindestube zu geben und den Dank für die schnöde Behandlung, die der Petition der Bürger schaft zntheil geworden ist, abzustatten. Da dies so unzweifelhaft vorliegt

, wird man es uns nicht verübeln, wenn wir den Haller Friedhof-Artikeln unseres Blattes einen Theil jenes Erfolges zu messen. Vielleicht ist die Angelegenheit der Inns brucks Trutzschule auch so ein Mittel, in die liberale Zwingburg der Landeshauptstadt eine Bresche zu schießen. (Bezirks-Krankencasse Brixen.) Die für Sonntag, den 2. December anberaumte außer ordentliche Generalversammlung konnte wegen Mangel an Theilnahme seitens der Delegierten nicht abgehalten werden. Bekanntermaßen sind auch Wochentags-Abende geeigneter

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 14.07.1900
Umfang: 8
uns nur vor Hagelschlag schützen! — Nach einigen kühleren Tagen ist jetzt die Temperatur wieder bedeutend gestiegen, und sieht man häufig ganze Karawanen Sommer frischler dem kühlen Menthale zuwandern. — Namentlich ist es St. Walburg, das von den Lanaern stark besucht wird, und wäre es gewiss wünschenswert, wenn auch diese Gemeinde ein eigenes Postamt erhalten würde; wie verlautet, ist dazu auch einige Aussicht vorhanden. Sttdtirol, 11. Juli. (Anfeindungen der jungen katholischen Partei in Wälschtirol.) Vergangene

Woche brachte die „Voes eattolies' von Trient zwei aufsehen erregende Artikels einen von der Redaction, den anderen vom Obmann der Raiffeifencassen Pfarrer Johann Panizza. Seit vier Jahren arbeitet die junge katholische Partei mit voller Thatkraft zum Wohle der Kirche und des katholischen Volkes; sie steht ganz auf katholischem Boden, sagen wir auch österreichischem Boden, im festen Anschluss an Papst und Bischof. Um gerecht zu sein, muss die junge Partei einige nationale Schürer auswerfen

. Die junge Partei, die sich bald katholischsoeial, bald christlichsocial nennt, hat bisher Staunenerregendes geleistet, besonders auf ökonomischem Gebiete, was ich in einem besonderen Artikel zeigen werde; sie hat den Grundsatz aufgestellt: Alle ökonomischen Ein richtungen müssen auf der Religion fußen. Weg mit der Neutralität! Mitglieder der Raiffeifen cassen können nur aufrichtige Katholiken sein. An diesem Grundsatze hat sie unerschütterlich festgehalten. Da gieng aber der Sturm loS von allen Seiten

. Zuerst kam der altersschwache Liberalismus, der in seinem Elemente an gegriffen wurde; dann der Socialismus, dem die Confessionalität und Concurrenz der Katho liken ganz und gar nicht behagt; endlich, wer möchte eS glauben, eine große Anzahl „Conservativer'. Conservative und Liberale giengen Hand in Hand und stellten den irre führenden Grundsatz auf: „In Wälschtirol (das sie beharrlich Trentino nennen) sind nur Katho liken; wir haben keine innern Feinde; unser Feind sind nur die Deutschen

, die uns bedrücken.' Mit diesen Tiraden berückten sie das Volk. Der Liberalismus hatte die besten Zeiten; der Socialismus konnte sich ent wickeln. „Die Nation geht vor der Religion.' — Nun aber entstand eine thatkräftige Reaction von katholischer Seite; sie arbeitet zielbewusst und muthig, sie hat tüchtige, gutgeschulte Kräfte und letzt an erste Stelle die Religion, wie es stch gebürt. Mit einer solchen Partei, welche christliche Gerechtigkeit auf ihre Fahne ge- MnebeN' lässt sich reden. Es ist in absehbarer

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 10.07.1902
Umfang: 8
Protestversammlung nur 500 Teilnehmer, darunter 200 Mittelschüler. Die liberalen Redner fanden oft Widerspruch. Als nach ihnen ein Sozialdemokrat reden wollte, ließ man ihn nicht zu Wort kommen, so daß die Versammlung gesprengt wurde. — Die öffentliche Versammlung der christlich sozialen Arbeiterschaft war massenhaft besucht und ge staltete sich zu einer einmütigen Kundgebung für die katholisch-nationale Partei. Die liberale Ver sammlung war nicht öffentlich und mußte unter starkem Polizeiaufgebot tagen

.) — Der Regierungsvertreter Graf Schaffgotsch suchte nachzuweisen, daß es sich beim Rennen nicht bloß um Sport gehandelt habe, sondern auch um eine Rivalität ver schiedener industrieller Unternehmungen, unter denen auch österreichische waren. Die Obstruktion im krainischen Landtag. In Laibach fand am 6. Juli vormittags eine Versammlung der christlichsozialsn Partei statt, woran auch Sozialdemokraten teilnahmen. Die Redner der beiden Parteien verlangten die Einführung des allgemeinen Wahlrechts. Eine Resolution

mit dieser Forderung wurde einstimmig angenommen. — Die Teilnehmer begaben sich hierauf zum „Narodni Dum', wo die slovenische Partei eine Protestversammlung gegen die Ob struktion der Katholisch-Nationalen hielt; sie wurden jedoch zur Versammlung nicht zugelassen. — Die Protestversammlung der slovenisch-liberalen Partei nahm, nachdem mehrere Redner aufs heftigste gegen die „klerikale' Partei, insbesondere gegen Abgeordneten Dr. Schusterschitz gesprochen hatten, eine Resolution an, worin die Obstruktion im Landtag

als frivol bezeichnet, die Obstruierenden für die Folgen verantwortlich gemacht werden sowie den liberalen Abgeordneten die Anerkennung ausgesprochen wird und dieselben aufgefordert werden, jedes Paktieren mit den gegenwärtigen Führern der „klerikalen' Partei zu unterlassen und eine allen produktiven Ständen gerecht werdende Wahlreform anzustreben. Obige Angaben sind dem von liberaler Seite bedienten Korrespondenzbureau entnommen. Nach den Mitteilungen von katholischer Seite waren bei der liberalen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 15.09.1903
Umfang: 8
Monarch wird sie eben als konstitutioneller Monarch und daher ohne Gewissensskrupel ziehen können. Es wird damit in Ungarn übrigens nur derselbe Weg betreten werden, der auch in der diesseitigen Reichshälste nun schon seit einer Reihe von Jahren eingeschlagen werden mußte. Spaltung in der sozialdemokrakiMen Parket. In der sozialdemokratischen Partei wird seit Jahren ein bedenklicher Riß immer mehr zu ver kleistern gesucht. Die Alten bleiben streng auf dem Boden der marxistischen Lehren, die Jungen

stein :c. und den Alten unter Führung Bebels, der von der Annahme dieser Stellung ein Auf geben der Grundsätze der Sozialdemokratie als einer im Grund revolutionären Partei befürchtet. Im Unmut über diesen neuen Konflikt schreibt er: „Die Revidierungen, die sich seit nunmehr vollen sechs Jahren in unabsehbarer Reihenfolge an allem, was die Partei war und ist, tut oder nicht tut, wiederholen — und allmählich in der Partei einen Zustand der Gereiztheit und der Erbitterung erzeugt haben, von der unsere

unserer Revisionisten darauf hinarbeitet, den Gegensatz zwischen bürgerlicher Gesellschaft und klassenbewußtem Proletariat mehr und mehr abzuschwächen, ist für mich außer Zweifel . . . Seit der Rede Vollmars im Jahre 1891 in München, in der er offen und für alle Welt sichtbar seine Mauserung vom ehemaligen Hyper radikalen zum Hyperopportunisten dokumentierte — eine Mauserung, die verschiedene ehemalige Hyperradikale in der Partei seitdem auch machten — treten diese Bestrebungen immer lebhafter hervor

. Eine Reihe Debatten, die wir über diese Strebungen seitdem auf den verschiedenen Partei tagen gehabt und die uns, wie zum Beispiel in der Budgetbewilligungsfrage, zur Annahme be stimmter Anträge zwangen, bestätigen dieses. Die Vizepräsidentenfrage ist nicht nur ein Ring in dieser Kette, sie ist ein Stück in derselben. Ich habe bei einer früheren Gelegenheit nachge wiesen und andere mit mir, wie aus dem ersten Gang zu Hof weitere Schritte notwendig folgen und wir schließlich in eine Position ge raten

müssen, in der es ganz unmöglich ist, die bisherige Taktik der Partei noch aufrecht zu er halten. Unsere Gegner wissen ganz genau, wohin diese revisionistische Taktik mit tödlicher Sicherheit führen muß, daher der Jubel und das Interesse, mit dem sie jeden Versuch unserer Revisionisten, einen Keil in die alte Taktik zu treiben, begrüßen und, so weit es an ihnen ist, bestrebt sind, die bestehenden Gegensätze in der Partei zu erweitern. Es wird also gut sein, die Sachen uns auch von diesem Standpunkt

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Seite 6 von 8
Datum: 05.11.1903
Umfang: 8
Glauben. Er legte dann den Eltern die christliche Erziehung ihrer Kinder ans Herz, worauf sie in der Gegenwart umsomehr achten müssen, als sogar die Luft schädlich sei, welche die Kinder einatmen, und ermähnte sie, diesen ein gutes Beispiel zu geben. — Die liberale Presse Italiens kann die Furcht nicht verbergen, daß durch diese Bolksempsänge die Anhänglichkeit des Volkes an den Papst zu sehr gestärkt werde. Drei neue ungarische Selige. Papst Pius X hat jüngst den ersten Seligsprechungsakt voll zogen

die Uebergabe der Ware an den Käufer nicht im Geltungsgebiet der österreichischen Maß- und Gewichtsordnung erfolgt. Telegramme. Ofen > j?est, 4. November. (Die neue Regierung.) Ministerpräsident Tisza erschien gestern abends mit den Ministerkollegen im Klub der liberalen Partei und wurde mit stürmischen Ovationen begrüßt. Er erklärte: die Regierung erachte im vollen Bewußtsein der übernommenen schwierigen Aufgabe deren Lösung nicht für hoff nungslos, da die Art der Entwirrung, welche er dem Land vorschlage

Einsicht der anderen Parteien zu er reichen. Die finanzielle Lage Ungarns, welche auf eine schiefe Ebene geraten sei, erfordere Sparsamkeit auf allen Linien. In der Politik werde sich die Regierung von wahrem Liberalismus, Gesetzesachtung und brüderlicher (! ?) Liebe zu den Nationalitäten und fremdsprachigen Staatsangehörigen leiten lassen. Der Minister präsident schloß, wiederholt von lebhaftem Bei fall unterbrochen, feine Rede mit einem warmen Appell an die Partei, deren Einheitlichkeit

durch das Ergebnis der jüngsten Parteikonferenz auf recht erhalten wurde: sie solle die Regierung in den patriotischen, auf den Fortschritt und die Entwicklung des ungarischen Nationalstaates gerichteten Bestrebungen nachdrücklichst unterstützen. (Stürmischer Beifall.) — Der Abgeordnete Hegedüs begrüßte das Kabinett namens der liberalen Partei und sprach die Hoffnung aus, daß die Regierung ihr wich tigstes Ziel erreichen werde, nämlich die Her stellung der vollsten Harmonie zwischen Parlament und Regierung sowie

zwischen Krone und Nation; hiezu bedürfe oie Regierung der hingebungs vollsten, vorurteilsfreien Unterstützung der liberalen Partei, die nach oer Ueberzeugung des Redners aus den schweren Fügungen der letzten Zeit ge stärkt hervorgehen wird. Redner versichert die Regierung des Vertrauens und der Unterstützung der Partei. (Lebhafter Beifall; die Sitzung wird geschlossen.) Budapest, 4. November. Das Amtsblatt publiziert ein Handschreiben des Monarchen an Graf Khnen-Hedervary, welches diesen seines Postens

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Seite 4 von 12
Datum: 04.01.1902
Umfang: 12
und Dr. Josef Scheicher, Mitglieder des n.-ö. Landesausschusses und ReichSrathSabge- ordnete. 7. D'.e Wirksamkeit der christlichsoeialevi Partei in der Verwaltung der Stadt Wien; be sprochen von Julius Axmann, ReichSrathSab« geordneter und Gemeinderath der Stadt Wien. Die Landtage von Salzburg, Steiermark, Krain und Galizien sind am 3V. December 1901 vertagt worden. Der Landtag von Krain hat nur eine Sitzung gehalten,. die aber sehr stürmisch war. Doetor Sustersie, der Führer der katholischen Slovenen

, hat die liberale Mehrheit des LandeSauSschusses wegen deren Parteiischen Gebarung scharf ange griffen. Das hatte einen großen Lärmprotest zur Folge und heftige Gegenreden Vonseite liberaler Abgeordneter. Im Lemberger Landtag gab Fürst Czartoryiki im Namen der polnischen Abgeord neten eine Erklärung ab, worin gegen die Vor gänge in Wreschen (Preußisch-Polen) protestiert wird. Am Schlüsse derselben heißt eS: „Mögen als Antwort doppelter E-fer, Ausdauer und Arbeit für das nationale Wiederaufblühen

die Partei Wolfs und nicht die des eigenen Kindes ergriffen habe. — WaS ist'S dann mit K. H. Wolf? Er soll im Bezirke Trautenau deswegen wieder candidieren, weil das Mandat sonst für die Alldeutschen, verloren gienge. Int Falle der Wiederwahl würde er wahrscheinlich eine neue Partei bilden, meint man. Judenthum und Socialdemokratie. Auf einer Zionistenversammlung in BreSläm äußerte sich Dr. Jsmar Freund: „Zweifellos hat es dem Judenthum auh-rvrdentlich geschadet, dass es dauernd von den regierenden

dann nicht dem Socialdemokraten, sondern dem Juden,, und dem Juden deshalb, weil er Führer der Socialdemokratie ist. Thatsächlich ist der Anti semitismus bei den Socialdemokraten genau so> groß wie bei irgendeiner Partei im Deutschen Reiche. Dass es ihrer straffen Organisation und- dem Willen der Führer gelingt, osficiell den Antisemitismus niederzuhalten, ändert nichts an der Thatsache.' — Wir haben dem nichts hin--^ zuzufügen. Leo XIII. über die Lage in Frankreich. Ein französischer Prälat hatte, so erzählt der „Figaro

in der Kammer und im Senat sei. Sie unwhslten persönlich die besten Beziehungen mit den Pfarrern und den Bischöfen, verwenden sich auch sehr eifrig für sie bei der Regierung und zeigen in den Privatgefprächcn die größte Toleranz, für die religiösen Ueberzeugungen, stimmen aber in der Kammer mit den Feinden der Kirche. „Siesind wahrscheinlich,' unterbrach der Papste „in der Kammer die Gefangenen einer Partei, deren erstes Losungswort der Krieg gegen die Kirche ist, oder sie schrecken vielleicht davor zurück

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Brixener Chronik
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Seite 7 von 8
Datum: 03.01.1905
Umfang: 8
heute vormittags den Ministerpräsidenten Freiherrn v. Gautsch. Von den Herren Magyaren. Ofen'Pest, 2. Jänner. Nach Beglückwünschung ihres Parteipräsidenten Podmanizky begaben sich die Mitglieder der liberalen Partei gestern zur Beglückamnschung Tiszas. Erley hielt an Tisza eine Ansprache, worin er auf die bisherigen Erfolge Tiszas hinwies und erklärte: die liberale Partei werde die schwere Pflicht. Ordnung und Frieden im Parlament wieder herzustellen, mit aller Kraft erfüllen und in dieser Arbeit

übertrumpfen, dessen Parole lautet: Los von Oesterreich! D. Red.) Schließlich ersuchte Tisza seine Partei, diese Auffassung vor den Wählerschaften kräftigst zu vertreten. (Stürmischer Beifall.) — Hierauf begaben sich die Parteimitglieder zum Präsidenten deS Abge ordnetenhauses Perczel und versicherten ihn ihrer Anhänglichkeit. Percjel dankte und bekannte offen, daß er am 18. November Formalitäten der Haus ordnung verletzte, erklärte jedoch: em anderer Weg sei unmöglich gewesen. Ofen.pest, 2. Jänner

. Die verschiedenen oppositionellen Klubs beglückwünschten ihre Präsi denten, darunter Apponyi (der nun zur Kossuth- partei übertreten will. D. Red.) und Julius Andrassy, welche die Einigkeit aller oppositionellen Parteien im Kampf gegen Tisza hervorhoben. Kossuth schob den jetzigen Zustand Ungarns den schlechten Einflüssen der österreichischen Krise zu, welche das Vertrauen des Landes zur Heiligkeit deS Königseides erschütterten. Port Arthur vor der Uebergabe? Tschisu, 2. Jänner. Vier russische Torpedo

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Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1907
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 96 Samstag, „Brixener Chronik.' 10. August 1907. XX. Jahrg „christlichsozialen Vereinigung' bei und dadurch wurde so recht eigentlich und feierlich gleichsam der Schlußstein auf den achtunggebietenden Bau der christlichsozialen Reichspartei gelegt, von der man in gewissem Sinne, das Wort Grillparzers variierend, mit Berechtigung sagen kann: „In Luegers Lager ist Oesterreich.' Die christlichsoziale Partei Oesterreichs hatte aber auch seit ihrem Bestehen gar manche Feuer proben

vor dem Klerus sind Beweise dafür, daß sich vieles geändert hat in der Stadt, welche seinerzeit die Aufhebung des Konkordates durch eine allgemeine Jlluminatwu gefeiert hat. Der liberale Dr. Bach schreibt: „Die Christlichsozialen rühmen sich, Wiens Kirchen wieder gefüllt zu haben. Das Konkordat hat einst die Menschen zwingen wollen, in die Kirchen zu gehen, und sie wurden leer. Die Christlichsozialen haben mm selben Zwecke nicht mit Paragraph oder Gendarm gearbeitet und heute wird ein Kirchenbau

nach dem andern in Wien vonnöten.' Das ist-, in flüchtigen Umrissen gezeichnet, der Entwicklungsgang der christlichsozialen Partei Oesterreichs. Möge die sieghafte Werbekraft der christlichsozialen Idee in allen Gauen unseres Kaiserstaates immer neue Scharen von christlichen Parteigängern in ihrem Bannkreis ziehen und möge die christlichsoziale Partei immer weiter im ganzen Donau-Reiche sich ausbreiten und recht viel Ersprießliches wirken zum Wohle des christlichen Volkes in Oesterreich! Aus Stadt und Land. Brixen

schreibt man: Der Gemeindevorsteher Josef Kappeler von Höfen, ein Altkonservativer, hat sein Amt als Vorsteher niedergelegt. Die Stelle dürfte nun durch einen christlichsozialen Partei gänger besetzt werden. Mpellhllttendrant!. Man schreibt uns aus Kitzbühel: In der Nacht vom Freitag auf Sams tag brannte hier die von den Fremden so häufig besuchte Oberleitner Almhütte am Lämerbüchel total nieder. Die Ursache des Brandes ist un bekannt. Verletzung beim Strassenlpritsen. Aus Kitzbübel berichtet

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Seite 4 von 10
Datum: 21.10.1892
Umfang: 10
, um sich gegen die österreich-feindliche Politik der Jungczechen zu verwahren. „Nur die clericale Partei,' schreibt die „N. Fr. Pr.', „entsendete keinen Wortführer in die Debatte und vermied es, eine Erklärung über ihre Haltung gegenüber dem Dreibund und gegenüber den jungczechischen Angriffen abzu geben.' „Dieses Schweigen,' bemerkt das jüdische Blatt mit sonderbarer Frechheit dazu, „sei nicht ohne Bedeutsamkeit, wenn man sich die feind selige Haltung vergegenwärtigt, welche die Politik des Vatican gegen den Dreibund

durfte nur die Revolution, nicht aber die Vertretung des Rechtes gefeiert werden. Die zahlreiche Unabhängigkeits partei beschäftigt sich mit dieser Angelegenheit und will im Abgeordnetenhause eins Inter pellation einbringen und' ein Manifest an die Nation richten. Man darf sich also auf recht stürmische Ausbrüche des ungarischen National gefühls gefasst machen, und schließlich dringen sie doch durch. So was kann eben nur in Uugarn vorkommen! Deutsches Reich. Gegenwärtig erörtett

nur: „Wenn einer auch nicht alles glaubt, so kann er doch in der Kirche und im Amt bleiben, wenn er sich nur ruhig verhält.' Die liberale Presse hält mit dem ungläubigen Professor. Der Staat mischt sich nicht ein. Man fürchtet eben, dass von der protestantischen Kirche nicht viel übrig bleibt, wenn man die ungläubigen Theile ausscheiden will. Theologieprofessoren, Pfarrer, Diaconen, Lieen- tiaten zc. theilen den Unglauben Harnachs, und das Volk ist gleichgiltig. Die Militärvorlage wird fortlaufend in spaltenlangen Artikeln

über das Centrum hergefallen. Trotz vielfacher Leugnung wird immer wieder behauptet, das Centrum sei bereit, für die Vorlage zu stimmen, es hänge sich an den Kanzler, um was anderes zu erHaschen, es sei erkauft und in eine Regierungs partei umgewandelt worden. Köstlich hat sich darüber der Centrums abgeordnete Dr. Lieber in einer Wahlversammlung der Centrumspartei in Bonn ausgesprochen. Er sagte unter anderem: „Was wir beim Volksschulgesetz erfahren haben, war für uns eine zu gründliche Warnung, als dass

uns diesmal die Lust anwandeln sollte, schon im vorhinein eine bindende Stellung zur Militärvorlage einzunehmen. Das Volksschulgesetz hat uns nur zu deutlich gezeigt, was eine Partei erfahren kann, wenn sie — unter Hintansetzung erheblicher und begründeter Forderungen sich auf die Seite der Regierung stellt. Ein Fuchs geht nicht mehr in die Falle, in welche er schon ein mal hineingerathen. Es war ein sehr wahres Wort, das vom Herrn Rechtsanwalt Schmitt auf der deutschen Katholikenversammlung in Mainz

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Seite 2 von 10
Datum: 06.06.1908
Umfang: 10
Seite 2 Tiroler Volksblatt 6. Juni 1908 dienerei hat ihre Partei bisher das Menschenmög lichste geleistet. War es nicht bedingungslose Re gierun gs dienerei, als die christlich-soziale Partei den Ausgleich mit Ungarn schluckte, durch den nach dem „Tiroler' „Gesamtösterreich verkauft und ver raten' wurde? Ist es nicht bedingungslose Re gierungsdienerei und Verrat der Bauern, wenn die christlich-soziale Partei die alten Steuern alle (mehr als 2000 Millionen) bewilligt und noch neue Steuern sür

die Bauern aufbringen hilft? Wie zeigt sich darin die versprochene Hilse sür die „von der Steuerlast fast zu Boden gedrückte bäuerliche Bevölkerung'? Ist es nichtRegierungsdienerei und Verrat der Religion, wenn die christlich-soziale Partei in der Wahrmund-Frage selbst nach dem aufrichtigen Geständnisse christlich-sozialer Abgeord neten soviel wie nichts tut und zum Teil jene noch verfolgt und bekämpft, die ihre Pflicht zu tun entschlossen sind? Ob in der Frage des serbischen Handelsvertrages

des Schrafflschen Bauernbundes zu sorgen, hat der Weinbauernvund und die konserva tive Partei jedenfalls keine Verpflichtung. Für den Zwiespalt im Schrafflbund lassen wir die christlich-sozialen Abgeordneten selber sorgen, er droht ja schon dort auszubrechen, wo sich weder Konser vative noch ein Weinbauernbund rühren. Wenn wir nach eingenommenem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang in freier Lust machten. Am Morgen des Weißen Sonntags betraten wir Pilger den Dom, unter dessen großer Kuppel das heilige Haus

vereinbar ist, mitzuarbeiten ihrem gegenwärtigen wie ihrem früheren kirchlichen Oberhirten die Dornenkrone zu winden; wenn sie Gewissenlosigkeit andichtet, nachdem sie jahrelang zur wahrhaft ge^ wissenlosen Agitation ihrer Partei geschwiegen und mitgewirkt hat, so haben wir für sie nur das eine Wort: Heuchlerin! Es folgt in ihrem Artikel ein Kompliment sür ihre Abgeordneten und tut ihren Lesern kund, „daß außer den tirolischen Abgeordneten noch einige hundert Herren in Wien unten mitreden und da her

die ganze Geschichte nicht so leicht und einfach sei, wie sie Psarrer Schrott den Bauern Vormacht-. Nun, um so besser haben die christlich-sozialen Tausendkünstler Gelegenheit, ihre Kunst zu zeigen. Pfarrer Schrott gehörte einer kleinen Partei an und auch außer ihm wann noch einige hundert Herren in Wien; leicht und einfach ist es auch nicht gewesen, das Weingesetz durchzubringen, aber ge gangen ist es doch! Die Tiroler Abgeordneten werden doch Hilfe finden bei der riesigen, 9ö Mann zählenden christlich

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