1.043 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1910/29_10_1910/BRC_1910_10_29_3_object_146458.png
Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/12_12_1901/BRC_1901_12_12_3_object_150476.png
Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
selbst liberale und radikale Blätter gestanden: so sei im conservativen Blatte mcht einmal gegen Kirchenfeinde gekämpft worden: Ha fand kein Altconservatwer den ehrlichen Muth, diese Kampfesweise „beleidigend und lieblos' zu nennen. — Im „Tiroler Volksblatt' vom 7. De cember ist in einer Correspondenz aus Klausen vom 4. December folgender Satz enthalten: „Da er (Bürgermeister Gschwenter) auch ein guter 'Redner ist, so kann nur jener blinde Partei hass, der von der Profefforenclique in Brixen geschürt

wird, einen solchen Mann abweisen und dafür einen Beamten als Vertreter der Bürger erwählen. Wir wollen hoffen, dass der von der Professorenclique in Brixen angefachte Partei hass den Bürgern den Verstand nicht geraubt hat!' — Ist das ehrend und liebevoll? Wenn aber mitunter in der Hitze des Kampfes auch von christlichsoeialer Seite ein scharfer Ausdruck fällt, so sind die Herren Alt conservativen sofort „höchst beleidigt'. Warum so empfindsam und so ungleich, ja ungerecht im Maße? — Wenn den Führern der alteonserva

tive« Partei in Brixen das von ihnen durch «gesperrten Druck hervorgehobene Wort so im Wege ist, so machen wir sie auf ihre eigene Partei- Presse aufmerksam. Wir richten an sie die Bitte, ihrer Presse etwas die Zügel anhängen zu wollen; dann wird ganz von selbst vieles besser werden. Es wäre überhaupt nie so weit gekommen, wenn nicht der altconservativen Presse alles erlaubt wäre. -t- « Die Parteiverhältnisse des neuen Landtages stellen sich, soweit die deutschen Ver treter in Betracht kommen

, folgendermaßen: 22 Konservative, 10 Christlichsociale und 11 Liberale. Wälschtirol zählt, wenn der hochwst. Herr Propst Chini eingerechnet wird, 11 „National- clerieale' und 9 „Nationalliberale'. Liberale Blätter scheiden die Abgeordneten ohne Rücksicht ans Nationalität in „Clericale' und „Liberale' und zählen so 44 „Clericale' nvd 20 „Liberale'. Im Wahlbezirke Levieo-Borgo-Pergine wurden beim zweiten Wahlgang am Samstag 402 giltige Stimmen abgegeben, von denen auf Dr. Karl v. Bellat, Gemeindearzt in Bsrgo

, 272, auf Roman Joris 130 Stimmen entfielen. Dr. v. Bellat ist somit gewählt. Meran, 3. December. Der Wahltag vom 2. December ist hier ruhig verlaufen. Bon unserer Partei wurde gar keine Agitation insceniert. Es musste jeder mann einsehen, dass mit der Dummheit die Götter vergebens kämpfen. Die Altconservativen rückten mit allen alten Schlagern heraus, um die christlich- sociale Sache in möglichst schiefes Licht zu stellen. Monsignore Glatz hielt schon am Vortage der Wahl und am Wahltage

2
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1894/20_11_1894/BRC_1894_11_20_4_object_133619.png
Seite 4 von 8
Datum: 20.11.1894
Umfang: 8
Erscheinungen,' so schreibt die „N. Fr. Pr.', „dieser von dem demagogischen Laienthum gegen die kirchliche Autorität und traditionelle Führung der katho lischen Partei ertrotzte Katholikentag, und seiner Entstehung entsprach sein Verlauf. Es war ein ' dreitägiges Siegesfest der Lanzknechte, welche die, ultramontane Partei aus dem Auswurfe der radi kalen Demokratie angeworben, über die Partei selbst; ein öffentliches Bekenntnis, dass binnen kurzer Zeit das Verhältnis sich total umgekehrt hat und die Kirche

sich ein Geheul auf allen liberalen Linien. Liberale Führer fühlen selbst, dass es abwärts geht, aber ihrer Gefolgschaft wollen sie weismachen, dass es ganz gut stehe. Blicken wir auf die Wahlen in den Städte- und Landgemeindebezirken Niederösterreichs. — Vor 20 Jahren war Niederösterreich mit einer einzigen Ausnahme (Dr. Härant) im Reichsrathe durch lauter liberale Abgeordnete vertreten. Zwei Aus nahmen abgerechnet (Bräuer und Dechant Renk), waren auch in den niederösterreichischen Ländtag von den Städten

und Landgemeinden nur liberale Abgeordnete gewählt. Eine kleine Wendung trat im Jahre 1885 ein. Da fielen schon in Wien liberale Größen, und wurden Dr. Lueger und Dr. Pattai gewählt. Eine furchtbare Niederlage erlitt aber der Liberalis mus bei den Landtagswahlen im Jahre 189V und bei den Reichsrathswahlen im Jahre 1891. Bei den Landtagswahlen wurden in Wien selbst fünf Sitze von den Antiliberalen gewonnen, und kamen außerdem Muth, Troll, Mayer, Bau mann, Jax u. s. f. in den Landtag; die Land gemeinden sind seit

erhielt im Landgemeindenbezirke bei der Reichsrathswahl der Liberale Pirko 174 „Briseener Chronik.' Stimmen, der Antiliberale Berger 142 Stimmen; auf Pirko entfielen daher 55 Procent und auf' Berger 45 Procent der Stimmen. Bei der Reichs rathswahl im Jahre 1891 aber erhielt Muth 237 Stimmen, Pitko 135 Stimmen; statt 55 Procent im Jahre 1885 musste sich im Jahre 1891 Pirko mit gut 36 Procent der Stimmen begnügen. Sieger war Muth mit mehr als 63 Procent der Stimmen. Muth starb, und es wurde vor kurzem

Wird. In Sachsen geht aber eine Petition herum, in der die schärssten Maßregeln gegen die Socia listen verlangt werden. Diese Petition, die in 1900 Ortschaften bereits 80.000 Unterschriften bekommen hat, geht von der Dresdener „Ordnnngs- . Partei' aus. „Ordnungsparteien' —so nennen sich die Gegner der.Socialisten sowohl in Deutschland als in Oesterreich. Auch die Liberalen zählen sich bazü, obwohl gerade sie den Grund zur Un ordnung gelegt, die Unordnung geschaffen haben. Es ist darum sehr bedauerlich, .dass

3
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1893/03_10_1893/BRC_1893_10_03_4_object_137726.png
Seite 4 von 8
Datum: 03.10.1893
Umfang: 8
war als Gastredner geladen. Domprediger Doctor Kern hielt die Schlussrede. — Der Katholisch politische Verein im Böhmerwald hielt am gleichen Tage in Schüttenhofen eine Versammlung unter dem Präsidium des Vereinspräsidenten Chotek. Der liberale Abgeordnete Professor Sueß hat am 22. September in Wien in einer Ver sammlung über das allgemeine Wahlrecht sich ausgesprochen, und zwar so, dass die Liberälen ihm wenig Dank wissen werden. Er hat sich da gegen erklärt, weil die liberale Partei dann weg geschwemmt

, wenn sie ihnen wieder vorgelegt wird. Jedoch hat die liberale Partei wenig Aussicht, eine so radicale Reform durch zuführen, besonders wenn ihr hochbetagter Führer vor den Neuwahlen sterben sollte. Original-Correspondenzen. (Wdruck miserer Orig.-Correspondenzen nur mit Quellenangabe gestattet.) Sillian, 27. September. Neulich kaufte ein irrsinniger Bursche von Vierschach hier einem Kartitscher Bauern, der ihn als halbzurechnungs fähig kannte, ein Paar Ochsen um sl. 300 ab. Der Bursche trieb gegen Jnnichen und verkaufte

würde von der politischen Bildfläche. Die Arbeiter würden üb er die Bürgerschaft siegen, die durch so lange Z eit die alleinige Vertreterin und Vorkämpferin der Freiheit gewesen. Das „Vtld.' bemerkt darüber: „Es war eine Art Gra bgesang, welchen er dem Liberalismus ansti mmte. Er gab den bitteren Empfindungen darüber Ausdruck, dass die agrarischen Gruppen aufrecht bleiben, während die liberalen geschwächt werden, so dass die Regierung den ersteren preis gegeben ist. Und um das liberale Unglück voll ständig

demokratischen Partei ist und in einer Versamm lung des Dr. Adler einen Vortrag über „Karl Marx als Lehrer' gehalten hat. Ungarn. In den Straßen Budapests wurden am 27. und 28. September massenhaft Pro- clamationen socialistisch-communistischen Inhaltes vertheilt. Dem Inhalte nach scheinen es aber eher Kundmachungen eines verrückten Menschen gewesen zu sein. Deutsches Reich. Am 28. September ist in München derbairische Landtag mit einem feierlichen, in allen Pfarrkirchen gefeierten Festgottesdienste

und liberale Reden führten. Hoffentlich hat der liberale Denkmals-

4
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/08_10_1901/BRC_1901_10_08_4_object_152138.png
Seite 4 von 8
Datum: 08.10.1901
Umfang: 8
vor einigen Jahren eine SchM herausgegeben hat, in welcher er das Duell in den schärfsten Ausdrücken verurtheilt. Die Wahlen in Ungarn haben verschiedene Überraschungen gebracht. Sie haben zwar die herrschende liberale Partei nicht gestürzt, aber doch geschwächt; sie gewann 16, verlor aber zugleich 53 Bezirke und zählt bisher 257 Abgeordnete. Unter ihren durch» gefallenen Candidatsn finden sich mehrere theure Häupter: vor allem der greise calvinischs Staats mann Coloman Tisza, ehemaliger Minister- Präsident

mit den Kossuthianern: sie verabscheuen zwar vorgeblich die hochverrathe» rischen Ziele der letzteren, aber begrüßen sie als wackere Bundesgenossen im Kampfe gegen die katholische Kirche. Daher haben die liberalen Blätter gegen die Siege der Kossuthianer nichts einzuwenden. . Bis 5. October wurden 257 Liberale, 74 Anhänger Kossuths. neun Parteigänger Ugrons. elf Parteilose, 20 Mitglieder der VolksMtei, fünf Nationalitätencandidaten und ein Demokrat gewählt. Die liberale Partei gewinnt 16 uno verliert 53 Bezirke

und Führer der nach ihm benannten starken Gruppe der liberalen Partei, der gegen den Kossuthianer Barabas in Großwardein unter legen ist. Dis katholischen Wähler haben zn dissem Durchfalls des alten Kirchenfeindes wesentlich beigetragen- Ferner find dmchgesaMn der frühere Just-zminister Plosz und der duell- wüthige Gajari. Tisza soll sich geäußert haben', er werde einen Club der Durch gefallenen gründen. — Hingegen ist Apponyi, dessen Durchsall vom Telegraph schon gemeldet war, Sieger ge blieben

sind außer den ersten Opfern noch vier Verletzte gestorben; ihre Geister werden Herrn v. Szell noch lange an dis „reinen' Wahlen erinnern, die er vielleicht gewollt, aber nicht erzielt hat. Dis «Reinheit' dieser Wahlen beweist auch der liberale Abgeordnete Graf Karaesovyi. der sich seine Wahl eine halbe Million kosten ließ. Tramig ist, dass katholische Priester und Adelige gegen die Volkspartei für die Liberalen eingetreten sind.. Zwei Geistliche, die als Liberale candidierten, sind verdienterweise

durchgefallen. Trotzdem daher die Volkspartei einen äußerst schwierigen Stand hatte, hat ste nicht nur ihre Mandate behauptet, sondern fünf neue erobert. Rakovszky wurde sogar doppelt gewählt. Am meisten Fortschritt hat die Kossuth -Partei auszuweisen, die in Ungarn das ist, was bei uns die Alldeutschen sind. Die Kossuthianer haben 29 Mandate neu gewonnen und neun verloren; sie besitzen nun deren 74. Wie bei uns me Judenliberalen mit den Alldeutschen, so liebäugeln jenseits der Leitha erstere

5
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1893/30_05_1893/BRC_1893_05_30_5_object_139207.png
Seite 5 von 8
Datum: 30.05.1893
Umfang: 8
bei seiner Ankunft in Leipzig oder wo begrüßt wurde. Diese kräftige Abwehr gegen den ausgearteten Liberalismus könnte vielleicht noch anderen tirolischen Städten zum Muster und Beispiel dienen. Es gibt doch in Tirol manche Leute, die sich zur liberalen Partei zählen, ja sogar noch Salon-Liberale sein möchten, trotzdem sie das recht kräftig üben, was der liberale Bürgermeister von Meran als eine Ausartung des Liberalismus bezeichnet. Aber wenn schon das alles nobel und vornehm klingt, was in diesem Programme

der Mittelpartei über die Religion festgestellt wird, so bleibt doch die eine Frage: „Wie reimt sich das zusammen' — gemeinsam mit der liberalen Partei Oesterreichs auf dem Boden der Staatsgrundgesetze stehen und eine solche Pflege des Religiösen auf katholischer Grundlage empfehlen uNd verfechten? Jedenfalls hat sich diese liberale Partei Metans ihr politisches Recept nicht von Wien ans, etwa von Dr. Sneß, oder Kronawetter, oder Dr. Plener oder Chlumecky verschreiben lassen, und das wär gut. Wien, 28. Mai

v. Schleinitz ist in belletristischen Kreisen als gefeierte Schrift stellerin bekannt. Meran, 28. Mai. (Ein nobler Liberalis mus) ist von unserem Herrn Bürgermeister letzt hin in einer Wählerversammlung zur Vorbereitung auf die Gemeindewahlen als Programm einer Mittelpartei entwickelt worden. Dr. Weinberger verkündete die Devise: „Frieden und Eintracht auf der Bahn zeitgemäßen Fortschrittes' und entwickelte dann folgendeProgrammpuukte: 1. „Wir stehen gemeinsam mit der liberalen Partei auf dem Boden

der liberalen Partei vorgenommen. Es heißt: „Wir fordern, dass die Anhänger der liberalen Partei Merans sich endgiltig lossagen von jenen führenden Einflüssen, die ihre Aufgabe in der Bekämpfung und Zerstörung jedweden religiösen Sinnes, in der Hetze und Verleumdung unserer Priester er blicken und deswegen selbst vor einem Bündnisse mit denjenigen Kreisen des Arbeiterstandes nicht zurückschrecken, welche die Beseitigung der Religion, der Familie und des Staates betreiben.' „Eine solche Richtung

des Liberalismus halten wir für eine Ausartung (!) desselben, ihren zersetzenden Hass aber und ihre Leidenschaften für derart verderbenbringend, dass wir ein Defensivbünd nis selbst mit der conservativ en Partei Merans für zulässig hielten und diesen Bund im Jahre 1890 zu knüpfen uns entschlossen.' Ist das nicht nobel? Wenn man das liest, besonders den 4. Punkt, so wird man es begreiflich finden, dass em Levi Hofmann in Meran das Weite suchen musste und in einer socialdemokratischen Zeitung in Deutschland

6
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1893/07_04_1893/BRC_1893_04_07_3_object_140067.png
Seite 3 von 8
Datum: 07.04.1893
Umfang: 8
Bauersleute, zugegen. Beim Mahle saßen sie an der Seite ihres Sohnes, und her Erzbischof Don Prag brachte auf sie einen Toast aus. „Brwener Chronik> gewarnt, dass die liberale Partei bis zu einem Kronäwetter herabsteige. In dem Nachruf auf den dahingeschiedenen Juden Fischhof citiert dann die „Boznerin' noch die „Münchener Allgemeine Zeitung' und lässt sich von dieser die herrlichen Charaktereigenschaften des Juden Fischhof rühmen. „Kein Wunder,' heißt es da, „dass Fischhof die Ehrfurcht genoss

Wechselfällen als Führer der demokratischen Partei Einfluss genommen. Da erzählt nun die „Bozner Zeitung' m einem Leitartikel, wie dieser Mann bei der Beerdigung auf dem Centralfriedhofe (israelitische Abtheilung) in rührender Weise ver herrlicht worden ist. Dr. Plener war dabei, Graf Kuenburg auch, und am offenen Grabe hat der bekannte Schwefelmaier Professor Sueß eine Rede' gehalten über seinen Jugendfreund Fischhof und gesagt, wie dieser Jude mit seiner Menschenliebe die Akademiker „in Sphären getragen

' ist für diese Geschichte geradezu unerhört. Wenn man liberale Zeitungen in der Weise durchmustert, dann merkt man erst, wie das jüdische Element die liberale Presse be herrscht und mit seiner offenen Unsittlichkeit be einflusst. . '-s' Volks-uFandwirkschastliches. Marktberichte. Bahrn bei Brixen, 6. April. Der am 5. d. M. hier stattgefundene Vieh markt war ziemlich gut betrieben, besonders war an Kühen kein Mangel. Da aber die nöthigen Käufer fehlten und wohl auch die bessere Ware abgieng, gieng der Handel

folgende Nachricht aus Mürzzuschlag: Der Vorstand des Gewerbe- Genossenschaftsverbandes des Bezirkes Kind berg hat heute beschlossen, den Abgeordneten Dr. Heilsberg aufzufordern, aus der Ver einigten Linken auszutreten. Ueber die Wahl des Redacteurs Fusangel (der nicht Geistlicher ist, wie wir irrthümlich letzt hin meldeten, wohl aber einen Bruder hat, der Priester ist) bringen die „Hist.-polit. Blätter', Heft 7, einen beachtenswerten Artikel vom „Rhein', worin offen ausgesprochen wird, dass die Partei

allem sei auch die Wahl in Arnsberg für das Centrum nicht verhängnisvoll. Freilich muss man die Strö mungen erkennen, sich denselben nur insoweit entgegenstemmen, als die Grundsätze der Partei dies erfordern, und nicht die Partei für bedroht erachten, wo man dieselbe nicht bedrohen will und thatsächlich nicht bedroht. Der Wahlkreis Olpe-Meschede-Arnsberg ist dem Centrum am 20. März nicht verloren gegangen, aber man kann aus der ruhigen und Vorurtheilslosen Be obachtung der Vorgänge in diesem Wahlkreis

7
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/17_01_1901/BRC_1901_01_17_6_object_155956.png
Seite 6 von 8
Datum: 17.01.1901
Umfang: 8
Mandat seiner Partei sich anweisen zu lassen. Die Handelskammer in Bozen hat am 12. Jänner 17 Stimmen für Dr. Perathoner - und 2 für Karl Huber abgegeben. Die Handelskammer in Rovereto hat 13 Stimmen für den liberalen Candidaten der Städteeurie Baron Malfatti abgegeben. UeberdieStädt ewahlen in.Wälsch- tirol schreibt man uns aus Trient: Bei der Abgeordnetenwahl für die Städte und Märkte wurden die Liberalen gewählt. Die KathoMn haben ihnen hier freies Feld gelassen. Merk.- würdig ist der Ausfall

der Wahl in Fondo und Levico. In Fondo erhielt Graf Thun 23. der liberale Candidat Tambosi 12 Stimmen; in Levico der liberale Malfatti 70, der Bürger meister der Stadt, der wegen seiner strammen österreichischen Gesinnung so sehr bekämpft wird, Ritter Ognibeni, 114 Stimmen. Vielleicht wäre es für die geeinigten katholischen Parteien besser gewesen, einen zugkräftigen Namen zu candidieren; oft ist auch ein Zählcandidat gut, um über die eigene Macht Heerschau zu halten und die wunden Punkte besser kennen

zu lernen. Sie hätten gewiss eine respectable Minorität auf gebracht. In Wälschmetz z. B. sind nur 4 Wähler erschienen, die ihre Stimme freilich dem Liberalen gaben. Eine deutliche Sprache! Zudem ist die Agitation sehr geeignet, die Partei nach innen und außen zu stärken. Der adelige Großgrundbesitz von Tirol wählte am 14. Jänner die schon ge nannten liberalen Candidaten: Dr. v. Grabmahr (100) und Graf Terlago (97), Albert Graf Marzani (Austciaeante, 98) und Graf Trapp (deutschconservativ.97). Von 209

gewählt; der Besitzstand ist unverändert. Der Großgrundbesitz in Galizien wählte 20 An hänger des Polenclubs, darunter den Obmann des Polenclubs, Ja-vorski. und den ehemaligen Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Abra- hamovics. Der Großgrundbesitz in Steiermark und Oberösterreich wählte die bisherigen Abge ordneten wieder. Der Großgrundbesitz in Kärnten wählte Khevenhliller (verfassungstreu) gegen den früheren Abgeordneten Milesi (Deutsche Volks partei). Im Großgrundbesitz von Salzburg unterlag

einer Coalition von Liberalen, Nationalen und Social demokraten gegenüberzustehen, ist sicherlich für eine einzelne Partei nichts G ringes; die unge wöhnlich lange Wahlperiode kam, wie wir gleich anfangs sagten, den Gegnern sehr zu statten, denn sie konnten vier Monate lang die Wähler nach Muße und Herzenslust bearbeiten; die Gegner hatten diesmal ungeheure Geldmittel, nach deren Quelle man nicht lange zu fragen braucht, und betrieben die Agitation im größten Stile

8
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1910/10_03_1910/BRC_1910_03_10_10_object_149938.png
Seite 10 von 12
Datum: 10.03.1910
Umfang: 12
nachdem er das Wahl recht erlangt hatte, trat der AdvokaturskonzipM Doktor Lueger in den „Landstraßer Bürgerklub' ein. Damals war Wien in liberalen Händen und auch der Klub gehörte dieser Richtung an. 1875 entsendete dieser Bezirk Dr. Lueger in den Gemeinderat; aber kaum war Lueger in die liberale Partei eingetreten, so sah er, daß unter der Maske des Liberalismus die Korruption üppig blühte. Infolgedessen veran- laßte er den Bezirksausschuß Landstraße, gegen zahl reiche Unregelmäßigkeiten

vom 1. Ap>il 1895 er gaben, trotz der riesigen Agimtionsmittel, die dem liberalen, sogenannten „eisernen' Bürgermeister Dr. Prix zur Verfügung standen, das überraschende Resultat: 68 Liberale, 64 Antiliberale und 6 Wilde. Am 29. Mai desselben Jahres wurde Dr. Lueger im dritten Wahlgange zum ersten Male mit 70 Stimmen zum Bürgermeister gewählt, doch er lehnte ab, da er damals eine entsprechende Majorität nickt hinter sich hatte. Bereits am 30. April wurde der Gemeinderat aufgelöst und Bezirksham'tmann Doktor

christlichsoziale Partei als die einzige Partei, die wirklich staatserhaltend wirken kann, als das Ergebnis der Mühen Luegers da. Dr. Luegers politischer Werdegang bietet die Grund lage zum Verständnis der politischen Verhältnisse Oesterreichs. Im Anfang verlacht, dann fanatisch bekämpft, war der Bürgermeister von Wien Ende seines Lebens der Herr der politischen Situation. Als das österreichische Parlament seine Sommer. ' tagung beendet hatte, da schrieb zähneknirschend di- „Neue Freie Presse', das alte

gegen jede Verlotrerung des öffentlichen Lebens gekämpft und ist rücksichtslos gegen dieselbe auf getreten. In diesem Kampf sind ihm verschiedene Bundesgenossen zur Seite gestanden, mit denen er rechnen mußte, aber seinen Anschauungen blieb er immer treu und das Resultat der jahrelangen Kämpfe war endlich die Bildung jener Partei, die heute nicht nur als die stärkste deutsche und christ liche Fraktion im Parlament dasteht, sondern auch zahllose Gesinnungsgenossen in allen übrigen Nationen besitzt. Im Jahre 1872, kurz

Kampf gegen die Korruption und dessen Hauptträgerin, gegen das international organisierte jüdische Großkapital. Dr. Lueger versuchte nun, gegenüber dem korrupten Liberalismus eine demo kratische Opposition zu organisieren; doch scheiterte dieses Bemühen, da unter den damaligen Demokraten sich leider auch Juden befanden, welche in Doktor Lueger den gefährlichsten Feind erkannten und mit Hochdruck trachteten. Dr. Lueger auch aus dieser Partei hinauszuekeln. Im Jahre 1883 hatte Doktor Lueger wemge

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1897/10_03_1897/BRG_1897_03_10_5_object_776372.png
Seite 5 von 10
Datum: 10.03.1897
Umfang: 10
intereffant als für die „Urdeutschen' unangenehm zu werden verspricht. Daß manche ehrliche Liberale über diese Vereinigung nicht erbaut sind, ist begreiflich, und man weiß, daß einzelne Liberale ihre Stimmen den Kandidaten der konservativen und Gewcrbepartei zuwendeten. Bei der erwähnten Stichwahl nun gingen 9 Liberale und 1 Konservativer als gewählt aus der Urne hervor. Am lebhaftesten war der Wahlkamps in der I. Sektion (Mariahilf und St. Nikolaus.) Bei der gestrigen Stichwahl wurden sämmtliche 12 Kan

didaten der konservativen Partei mit 301 bis 304 gegen 271 bis 273 Stimmen der Sozi, welche die äußersten Anstrengungen machten und den letzten. Mann aufboten, gewählt. Die Rothen benahmen sich bei der Wahl sehr rücksichtslos und gar mancher Wähler, besonders Geistliche, mußten gemeine Schimpf« Worte hören. Stellte man sie zur Rede, so beklagten sie sich, man wolle sie aufregen, um die Polizei zum Einschreiten gegen sie zu veranlaffen. Im Wahllokal beim „Mondschein' wurde einem Hoch würdigen fast

ist: 32 Konservative, 6 Sozialdemokraten und 9 Liberale; sind in JnnSbruck neun ganze Deutsch- fortschrittliche? Tempora mntantuv et Oeni- pons mntatur in illis! in. Schwaz, 8. März. (Unglücksfall.) Vergangenen Mittw. stürzte der pensionirte Weichenwärter bei Verladungsarbeien am Bahnhöfe von einem Wagen. Der nun be wußtlos Daliegende wurde von den übrigen Arbeitern in das Magazin hineingetragen und dort liegen gelassen, bis sein Sohn mit dem Essen kam. Der erst jetzt herbeigerufene Arzt konnte den Bedauerns

- tverthen auch nicht mehr zum Bewußtsein bringen. Nach Spendung der hl. Oehlung starb der Un glückliche. Er hinterläßt eine größere Familie. ? Kitzbühel, 3. März. (Ein Bürgermeisterlich Wort!) In Nr. 17. des „Burggräfler' erschien unter der Spitzmarke „eine liberale Gesetzesauslegung' eine Notiz aus Kitzbühel, welche ich unter Berufung auf § 19 P.-G. zu berichtigen ersuche. Es ist un richtig: 1. Daß der Kapuzinerkonvent „sozusagen nur zufällig von der Wahlausschreibung (soll wohl richtiger heißen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1891/20_01_1891/BRC_1891_01_20_3_object_149072.png
Seite 3 von 8
Datum: 20.01.1891
Umfang: 8
noch bewährten Worte über die liberale Presse Oesterreichs: „Was inOesterreich das Verhältnis zwischen der (liberalen) Partei und der (liberalen) Presse noch prekärer gestaltet, ist die bedauerliche Thatsache, dass die Zeitungseigenthümer und zum Theile auch die Journalisten zum Schachern mit ihrer Ueber zeugung (!!) geradezu gezwungen werden, dass sie sich gewöhnt haben, die stärksten Einnahmen aus Quellen (!) zu beziehen, welche öffentlich nicht genannt werden können. . . . Große und kleine Organe

sind in das Eigenthum von Banken übergegangen; nicht der nominelle Eigenthümer, nicht der Mitarbeiter verfügt über die Macht derselben ...' So äußerte sich damals das Wiener liberale Blatt über die liberale Presscorruption in Oesterreich auf wirtschaftlichem Gebiete. Denn für die Geschenke und Bezahlungen muss doch die liberale Presse offenbar das verschweigen, was jenen Banken, Capitalien und Speculanten, welche ie aushalten, benachtheiligen könnte, und müssen ie dafür die Trommel rühren

für alles und alles anpreisen, was jenen nützt. Ob dabei viele oder einzelne aus dem Volke durch diese liberale Presscorruption zu Schaden kommen, zumal die kleinen liberalen Blätter aus Kurzsichtigkeit der großen liberalen Judenpresse aufs Wort nach schreiben und demgemäß ihr Urtheil bilden, falls sie eines haben wollen, kümmert die bezahlten Presssöldner der großen Corrnptionsjournale nicht. Wenn's nur einträgt. Gewissen ist bei diesen Leuten ohnehin Nebensache. Deutsches Reich. Doctor Windthorsts 80. Geburstag wurde

11
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1894/30_01_1894/BRC_1894_01_30_4_object_136845.png
Seite 4 von 8
Datum: 30.01.1894
Umfang: 8
. Der Abgeordnete gehörte der liberalen Partei an, war geboren in Wien 1831, von 1854 bis 1858 Bankdirector, widmete sich darauf der journalistischen Praxis und war feit 1869 Hof- und Gerichtsadvocat in Wien, zugleich Vice- präses der juristischen Gesellschaft in Wien, Ver waltungsrath der Südbahn und seit 1879 Mit glied des Abgeordnetenhauses. Die Ersatzwahl wird der jüdischen Macht in der inneren Stadt wieder Mühe machen! Vielleicht erschwingt sich die regierungsfreundliche „Presse' wieder dazu, im Namen

wieder eine recht lebhaste Schulvereins- debatte. Bekanntlich hat die liberale Majorität des Landtages dem katholischen Schul vereine bisher eine Subvention verweigert und auch Heuer wieder keinen Betrag hiefür ins Budget eingesetzt, dagegen aber dem jud en-- liberalen sogenannten deutschen Schul vereine eine Subvention von fl. 2000 zuerkannt. Bei Berathung dieser Budgetpost schon oft von den Barbaren und Briganten ein genommen worden. Aber Petrus ist geblieben, und er'bleibt immer. Unsere Hoffnung ruht

. („Leipziger Tagebl.') wurde NUN von christlicher Seite diese Unbillig- keit mit Recht beanständet, und unterzog nament lich Abgeordneter Monsignore Dr. Scheicher das Vorgehen des liberalen Schulvereines einer ver nichtenden Kritik, die der liberale Abgeordnete Dr. Weitlofzu entkräftigen versuchte. Dr. Scheicher hat die liberale Intoleranz sehr gut gekennzeichnet und auf den Widerspruch hingewiesen, der darin liegt, dass ein Verein, der eine ausgezeichnete Lehrerbildungsanstalt unterhält, keine Subvention

erhält, ein anderer Verein aber, der zu politischen Agitationen benützt wird, aus Landesmitteln mit fl. 2000 subventioniert wird. Die liberale Landtagsmajorität aber ließ sich nicht überzeugen, sondern fuhr fort in ihrer Ungerechtigkeit, indem sie neuerlich dem liberal en Vereine fl. 2000 Subvention bewilligte, den katholischen Schulverein aber durchfallen ließ. In der folgenden Sitzung wurde dann auch dem liberalen Vereine „Zukunft', der nichts anderes ist als eine verdeckte Freimaurer loge

zum Abgeordnetenhause mehrmals vorgekommen, dass liberale Abgeordnete auf Verlangen günstige Versprechen in der Wegtanfungsangelegenheit ab gaben, und dass auf das hin der Clerus die Wahl unterstützte. Nun zeigt sich's da und dort dass diese liberalen Abgeordneten ihr Versprechen nicht halten. Mit Recht verweisen österreichische konservative Zeitungen darauf, dass man sich habe etwas leichtfertig fangen lassen. „So ist's, wenn man einem Liberalen traut,' schreibt z. B. das „Linzer Volksblatt

12
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1903/31_03_1903/BRC_1903_03_31_5_object_143270.png
Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1903
Umfang: 8
, Passeirer- traße ?e. fallen in diese Periode. Im ver- lossenen Jahre 1902 war wieder Gemeindewahl. Die Parteien maßen ihre Kräfte und das Resultat war, daß die liberale oder, wie sie sich jetzt nennt, „freisinnige' Partei über ^/z der Stimmen auf brachte, daß also der zukünftige Gemeinderat nur aus Liberalen bestanden hätte. Aber die Meraner Freisinnigen kannten die vorzüglichen Kräfte in der Gegenpartei und wollten diese in der Ge meindestube nicht missen. Und so arbeiten auch in dieser Periode beide

des Gasthofs „Weißes Kreuz' abgehalten wurde. Alle drei Redner: Dr. Geßmann, Doktor Schoepfer, und Schraffl sprachen packend und überzeugend. Die anwesenden Sozialdemokraten, welche bei dieser Versammlung des öfteren das Wort ergriffen, erfuhren eine Widerlegung, wie sie besser kaum hätte gegeben werden können. Daß die christlichsoziale Partei ein Programm hat, das sie nicht bloß bei festverschlossenen Türen und Fenstern, sondern offen und ehrlich, auch vor Andersgesinnten, verficht, macht bei billig

hat nach Urteil aller weitgereisten Kurgäste einen der größten und schönsten Sportplätze in Europa und diesen Sportplatz, für einen Kurort von doppelter Bedeutung, hat Meran dem Opfer und Gemeinsinn feiner Bewohner zu verdanken. Die Meraner hatten einst eine liberale Gemeinde vertretung und liberale Kurvorstehnng und beide brachten es dahin, daß der Hochadel, welcher mit Vorliebe Meran aufsuchte, durch das brutale, ja oft frivole Auftreten dieser Gemeinde-- körper Meran mied; hat ja selbst die verewigte

Parteien harmonisch zu sammen zur Lösung so schwieriger Fragen, die der Stadt bevorstehen; jede Partei stellt auch im gesellschaftlichen Leben zu allem Gemeinnützigen gerne ihre Dienste zur Verfügung. Wien, im März. (Erster Tiroler Andreas Hofer-Berein in Wien.) Bei der am 8. März stattgefundenen ordentlichen Generalversammlung wurden folgende Herren in die Vereinsleitung gewählt: Obmann: Herr Karl Costenoble, Landtagsabgeordneter, Gemeinderat und Grundbesitzer in Andrian (Tirol

13
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1899/04_01_1899/MEZ_1899_01_04_3_object_684768.png
Seite 3 von 12
Datum: 04.01.1899
Umfang: 12
die Regierung oder die liberale Partei treffe. Die wahren Urheber der Lage seien die jenigen, welche die Arbeit des Hauses fortwährend verhindern und dadurch die gegenwärtige Situation geschaffen hätten (Eljenrufe und Beifall rechts.) Unter anhaltendem Lärm schloß der Alterspräsident die Sitzung. — Der Abg. Gajari sandte nach der Sitzung seine Zeugen an Jvanka. Der Konflikt fand jedoch eine friedliche Beilegung. Nach den Meldungen der Blätter strebt Graf JulinS Andrassy ein Kompromiß unter der Bedingung

an, daß die derzeitige Regierung nach Voticrung der Indemnität und Erledigung des Ausgleichsprovisoriums zurücktritt. Die Opposition verlangt weiter die Versicherung, daß Baron Banffy niemals wieder KabinetSchef wird, und Graf Stesan TiSza vom politischen Leben sich zurückzieht. Die oppositionellen Parteien und hierauf die liberale Partei deS ungarischen Abgeordne tenhauses erschienen zur Neujahrsgratula tion blim Alterspräsidenten MadaraSz. In seiner ihnen dankenden Erwiderung erklärte Madarasz gegenüber

Stt.2 Me»a»er Seite S um den gegenwärtigen Zustand ausrecht zu erhalten. Allein 21 der angesehensten Mitglieder der Partei erklärten ihren Austritt und die kroatischen Ab geordneten verweigerten ihre Unterschrift. Am 10. Dezember wurde nach heftigen Sturmszenen das HauS vertagt. Es ist eine köstliche Ironie des Schicksals, daß gerade Ungarn, welches die staats- rechtliche und parlamentarische Erschütterung in Oesterreich ausnützen wollte, um sich riesige materielle Vortheile bei der Erneuerung

Botschaft an den böhmischen Landtag nicht gehalten habe und haben offen mit dem Abfall und der Obstruktion gedrohk Der konservativ-feudale Flügel der tschechi schen Partei ist bisher noch nicht mit Drohungen gekommen, aber auch er murrt. Graf Thun steht also, wie die Sachen jetzt liegen, nicht nur einer schroffen und jetzt zum Aeußersten entschlossenen deutschen Opposition gegenüber, sondern er ha vorderhand auch keine Majorität im Ab geordnetenhause mehr. Denn die Jungtschechen

werden soll, protestierten Kossuth (Unabhängigkeitspartei), Horanszky (Nationalpartei) und Molnar (Volkspartei) gegen den am 1. Jänner eintretenden außergesetzlichen Zustand. Szentivanyi (National partei) kündigt offen an, daß seine Partei znr Obstruktion schreiten werde. Kubinyi (liberal) biete im entscheidenden Augenblicke die Frieden. Jvanka ergieng sich in be Ausdrücken gegen die Majorität, wo- Gajari energisch verwahrte. Als Ministerpräsident Baron Banffy er erklärt, Hand zum leidigenden gegen sich hierauf

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1907/05_06_1907/BRG_1907_06_05_3_object_758548.png
Seite 3 von 16
Datum: 05.06.1907
Umfang: 16
eine Reichspartei, während das alte Zentrum ledig-! lich aus den Ländern Oberösterreich, Steiermark! und Salzburg bestand. In dieser Zusammenfassung aller deutscher! christlichen Elemente zu einer Partei organisation liegt die Gewähr, daß die Interessen der einzelnen Stände ebenso wie die Interessen des Landes und der Städte nicht divergieren, sondern einen allseits wohltuenden Ausgleich finden werden. Der Einfluß dieser größten der parlamentarischen Parteien wird entscheidend und führend

. - Das 4 />>i r i rw » mn r t* * / « . • I — _ _. f .. ** Eine neue Kriegserklärung. Die„N.T.2t.' schreiben: Im gleichen Augenblick da die konservativen Oderösterreicher, Steirer und Salzburger in die christ lichsoziale Partei eingetreten sind und dieselbe zur größten Partei im Parlament emporgehoben haben, läßt der Führer der Christlichsozialen in Tirol Abg. Schraffl in den liberalen „Innsbrucker Nach richten' einen neuerlichen Kampfruf gegen die Ti roler Konservativen erschallen, denen er bei den Landtagswahlen Ende 1907 oder Anfang 1908

eine, wenn auch nicht so durchschlagende wie bei den Reichsratswahlen, immerhin jedoch so bedeutende Niederlage in Aussicht stellt, daß die politische Lage eine total veränderte sein wird. Daß der Abg. Schrasfl alles tun wird, um die katholisch- konservative Partei in Tirol zu schädigen und ous- zurotten wissen wir, und hat uns der Schall seiner Kricgstrompete nicht im mindesten überrascht. Wir nehmen davon Notiz, nicht weil die Kriegstrompete geblasen wurde, sondern weil wir von mehreren katholischen Männern ersucht wurden

, festzunageln, daß sie in den liberalen „Nachrichten' geblasen wurde. Der christiichsoziale Führer verletzt da durch allgemein katholische Interessen, welche mit der Partei ob christlichsozial oder konser- vativ nichts zu tun haben. Auch christlichfoziale Herren und Frauen interessieren sich für den Pius- verein. Diese kommen in schwere Verlegenheit, wenn ihnen bei ihrer Werbearbeit entgegengehalten wird, was sollen wir zur Hebung der katholischen Presse Opfer bringen, wenn euer politischer Führer

selbst seine Artikel ins liberale Blatt schreibt. In letzten Tagen wurde Dr. Ebenhoch von der christlichsozialen „Salzburger Chronik' zurechtgewiesen, weil er sich vom Reporter der „N. Fr. Pr.' interwiewon ließ. Der gleiche Tadel trifft auch den Führer der Tiroler Christlichsozialen. Der 87. Sozialdemokrat wurde nun in Drohobycz (Galizien) in der Person des Kiemen! W i t g £ gewählt. Der Wahispezialist der Regierung halte genau ausgetüpselt, daß die Neuwahlen eine agrarisch-klerikale Mehrheit und nur 33 Sozialdemo

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1907/01_05_1907/SVB_1907_05_01_4_object_2541856.png
Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1907
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt 1. Mai 2907 Programmatisches und Taktisches aus der christlich-sozialen Partei. Unter diesem Titel erschienen in den „N. T. Stimmen' zwei Artikel, die in ruhiger Sachlichkeit aufklärend über den politischen Unfrieden im Lande wirken können. Es ist gut, wenn die weitesten Kreise im Lande von diesen Ausführungen Kennt nis erlangen, weil sie Gegenstände und Prinzipien- sragen erörtern, die den Kernpunkt unserer Diffe renzen bilden. Die trefflichen Erörterungen ver

für ihre Partei agitieren zu können, und eines fürWien, um im christlich-sozialen Reichsratsklub vollwertige Mitglieder zu sein', hat berechtigtes und nachhal tiges Aufsehen gemacht. Mit Recht wurde den Christlich-Sozialen das Unehrliche und Irre führende eines solchen Doppelprogrammes vor gehalten. Wir verlangten, daß auch die christlich soziale Reichspartei das christlich-soziale Tiroler Programm annehme und zu vertreten verspreche, und wir verlangten weiters, daß die christlich-sozialen Wiener Führer

Verlautbarung erfolgt. Wiederholt haben Wiener Führer während des jetzigen Wahlkampfes in Tirol große Reden gehalten; aber irgend welchen Erklärungen bezüglich des Doppelprogrammes ist man sorgsam aus dem Wege gegangen. Während sowohl die Tiroler wie die Wiener Führer der christlich-sozialen Partei den Vorwurf des unehrlich ausgespielten Doppelprogrammes auf sich sitzen lassen müssen, gab es in der christlich sozialen Tiroler Presse doch ein paar schüchterne Versuche der leidigen Sache näher zu treten

, wenn man sie im Wiener Klub nicht gelten läßt? Was nützt das schönste Ziel, wenn es im Wiener Klub nicht einmal genannt, beileibe denn angestrebt werden darf? Was nützt das schönste Tiroler Programm, wenn die Abgeordneten dasselbe im Klub und im Reichsrat sorgsältig in der Tasche behalten müssen?! 2. Der Leitartikel der „Brixener Chronik' klammert sich an eine Erklärung des Hofrates Geß mann auf dem christlich-sozialen Reichsparteitag. Diese Erklärung lautete: „Die christlich-soziale Partei ist eine christliche

Partei. Das Christentum, das unter den Kultursaktoren des deutschen Volkes von jeher eine so hervorragende Stellung eingenommen hat, muß trotz der wütenden Angriffe unserer unter jüdisch-freimaurerischer Führung stehenden Gegner als heiliges Erbgut der Väter unseren Kindern und Kindeskindern... unvermindert überliefert werden.' Mit dieser Erklärung des Hofrates Geßmann ist der Verfasser des Leitartikels vollauf befriedigt. Wir gestehen, daß wir ihn um seine wirklich heroische Genügsamkeit beneiden

17
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1890/03_10_1890/BRC_1890_10_03_2_object_150237.png
Seite 2 von 10
Datum: 03.10.1890
Umfang: 10
des Landeshauptmanns, Dr. Beck, gehört der liberalen Partei an. In Oberösterreich, Steiermark, der Bukowina, Mähren und Schlesien sind die früheren Landeshauptmänner wieder ernannt. Zum Landes hauptmann in Salzburg ist der liberale Bürgermeister von Salz burg, Dr. Schuhmacher, an Stelle des bei den Wahlen durch gefallenen conservativen Grafen Chorinsky ernannt worden (diese Wendung hat die Holzwurmarbeit des Herrn Lienbacher auf dem Gewissen), zum Stellvertreter wurde der Dechant Al. Winkler, ein Mitglied

; und der kämpft gegen den Liberalismus mit einem zweischneidigen Schwert, der ihn als den Vater des Socialismus hinstellt. Vor dem Socialismus hat sogar die liberale Bureaukratie einen heilsamen Schrecken. Wochen-Aundschsu. Oesterreich-Ungan». Neue Landeshauptmänner. In Vorarlberg, wo der bisherige liberale Landeshauptmann Graf Belrupt eine Wiederwahl in den Landtag nicht annahm, ist der katholifch-confervative Landeshauptmann-Stellvertreter Rhomberg zum Landeshauptmann ernannt worden; der neue Stellvertreter

der Chorinsky-Partei, ernannt (die Lienbacher -Partei ist somit ganz übergangen). Antrag auf — Zerreißung Tirols. Die italienisch-tirolischen Landtagsabgeordneten haben letzter Tage dem Landesausschusse ihren Antrag auf Theilung der Landes vertretung überreicht. Demselben zufolge fordern die Herren Italiener, dafs der tirolische Landtag in zwei Territorialvertretungen (eine deutsche und eine italienische in Trient) zu zerfallen habe, welche über die meisten wichtigen Angelegenheiten Beschluss zu fassen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/11_11_1902/BRC_1902_11_11_3_object_145258.png
Seite 3 von 8
Datum: 11.11.1902
Umfang: 8
Fetty, welcher 689 Stimmen erhielt. Die Volklichen besitzen nun im Landtag sieben Mandate, dieFortschrittlichensechs und die Sozialisten ein Mandat. Außerdem werden im Landtag 13 liberale und drei kon servative Großgrundbesitzer sein. Die Christlich sozialen allein besitzen (den Abgeordneten Krumpöck mitgerechnet) 46 Mandate, verfügen also (unter 78 Sitzen) über eine entschieden «Mehrheit im Land tag. Da die drei konservativen und manchmal auch einige verfassungstreue Großgrundbesitzer sowie zwei

Virilstimmen (Erzbischof von Wien und Bischof von St. Pölten) mit ihnen gehen dürften, so steht ihnen auch eventuell eine Zwei drittelmehrheit zur Verfügung. Außerhalb Niederöstereichs. In Steiermark wurden am 7. November bei den Landtagswahlen aus der Städte kurie drei Mitglieder der Deutschen Volks partei und ein Mitglied der Gewerbepartei ge wählt. Letzterer erklärte, der Deutschen Volks partei als Hospitant beizutreten. In den übrigen Städtebezirken wurden 13 Volksparteiler

, ein Deutschfortschrittlicher und der Führer der Bauern- bündler Baron Rokitansky gewählt. Mit Hinzu- zählung des genannten Anhängers der Gewerbe- Partei zur Deutschen Volkspartei bleibt der Be sitzstand unverändert. Die Konservativen hatten in diesem Wahlkampf gar nicht eingegriffen. — Die Handelskammer in Leoben wählte wie bisher zwei Voiksparteiler und einen Deutschfortschritt lichen; die Handelskammer in Graz wählte drei Deutschvolkliche in den Landtag. In Oberösterreich wurde am 6. No vember bei der Stichwahl in Vöcklabruck

der , Fortschrittliche Kirner mit 472 Stimmen ge wählt. Der bisherige konservative Vertreter Fellner erhielt 452 Stimmen. — Bei den Wahlen in der Linzer Handelskammer wurden der Volks parteiler Karl Wöhrls und die Fortschrittlichen Emil Dierzer und Karl Reininger gewählt. Die Konservativen enthielten sich der Wahl. In Salzburg wurden aus der Städte kurie 1 Konservativer, 5 Liberale und ein Volks parteiler gewählt. Die Handelskammer wählte zwei Liberale (Fortschrittliche). In Kärnten sind bei den Stichwahlen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1898/18_02_1898/BRC_1898_02_18_4_object_120010.png
Seite 4 von 22
Datum: 18.02.1898
Umfang: 22
, als ich es im Interesse meines Vaterlandes für nothwendig halte. Ge ehrte liberale Partei! Wenn wir unser Volk nicht fremden Waffen ausliefern wollen, lasst uns alles, was wir zu Wahlzwecken bekommen haben, zur Unterstützung des Volkes verwenden. Mehr sage j ich nicht.' Rohonczy ist aus der liberalen Partei aus getreten und wird jetzt von der dies- und jen seitigen Judenpresse als verrückt (I) bezeichnet. Wir sind gespannt, welche Consrquenzen diese Enthüllungen nach sich ziehen werden. Bauernaufstand in Ungarn

. Am 20. No vember 1881 wurde Graf Kalnoky nach dem plötzlichen Tode des Barons Haymerle Minister des Aeußern. Er setzte die Friedenspolitik semer Vorgänger fort, festigte den deutsch-österreichischen Bund, schuf auch mit Russland bessere Be ziehungen. Sein Streben war mit Erfolg darauf gerichtet, jedweden Conflict zu vermeiden. Die Einführung der Civilehe in Ungarn stieß dort auf den vehementesten Widerstand, und die liberale Presse Cis- und Transleithaniens konstruierte daraus eine thätige Antheilnahme

durch Dinge, wie sie jener Adressent wurf, wie sie die Thätigkeit des Sprachenaus schusses ohne Mitwirkung der Deutschen sind. Feine Wirtschaft! Im ungarischen Abgeordnetenhaus machte der liberale Abg. Gedeon Rohonczy, der sich mit seinem Parteichef Banffy zerworfen, folgendes Geständnis: „Ich opfere mich um jeden Preis auf. Was ich jetzt sagen werde, davon verbiete ich jedem anderen Gebrauch Zu machen. Ich habe zu Wahl zwecken 5000 Gulden erhalten. Uebrigens ist dies nichts Neues. Jedermann weiß, dass

seit 1867 jede Wahl davon abhieng, wie viel Geld- die Geschicklichkeit des Ministerpräsidenten zu sammenzubringen vermocht hat. Ein charakter loser Mensch ist derjenige, der hievon später Ge brauch machen wird. Ich kann es thun, weil ich die Verantwortung hiefür trage. Diese Partei (die Linke) hat 3 Millionen Gulden für Wahlzwecks verwendet. Ist das nicht traurig? Ich bin ein Schuldner, aber nicht des Herrn Ministerprä sidenten. Er hat ja das Geld nicht aus seiner Tasche gegeben

20
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1894/17_04_1894/BRC_1894_04_17_2_object_136260.png
Seite 2 von 8
Datum: 17.04.1894
Umfang: 8
die obersten Führer der katho lischen Gläubigen ließen es an Entschiedenheit und klarer Weisung und dadurch an jenem Er folge und an jener Einmüthigkeit fehlen, die immer nur die Frucht von begeisterter Hingabe an die Eide ist, die man geschworen.' — Den vollen Sieg hat die liberale Partei allerdings auch nicht errungen. Mit der Special- debatte „beginnt der Kampf um die einzelnen Bestimmungen des Gesetzes'. („N. Fr. Pr.') „Vielleicht ist es nicht zu sanguinisch, wenn man annimmt, dass es möglich

. Der Sieg Wekerles gilt ja in Ungarn als „der Triumph der Ideen Kossuths'. Nicht weniger beachtenswert scheint uns ferner eine kurze Anwendung des neuesten Er eignisses auf die österreichischen Verhältnisse zu sein. Ueber den Sieg in Ungarn freut sich „jeder liberale Mann', und das Triumphgeschrei der „N. Fr. Pr.' dringt auch in die Spalten der liberalen Provinzblätter. Der Liberalismus, der sich so unbändig in Freude ergeht und die katho lische Gegenpartei in Ungarn mit Hohn und Spott übergießt

, ist derselbe, der in Oesterreich eine coalitionsfreundliche Grimasse schneidet und von Zurückstellen der Parteiinteressen faselt, zu Frieden und Duldsamkeit ermuntert und auf diese Weise eine energische katholische Bewegung zu hindern sucht. Man kann nicht glauben, dass es dieser Partei ernst ist mit dem Entgegenkommen. Die „N. Fr. Pr.', die in ihren ungarischen Artikeln so unverhüllt den Hass gegen die katho lische Religion hervortreten lässt und so offen als das Organ der Freimaurerei und des Juden- thumS sich gebärdet

. Der Sturm des dreißigjährigen Krieges war zwar an unserem Vaterlande gnädig vorübergegangen, aber im Herzen der Monarchie „Brixener Chronik.' ersticken.' „Es ist (seit der Coalition) wirklich besser geworden. Die Luft ist reiner, und das Hansieren wurde in der Politik verboten.' Sie rühmt „die politische Wahrhaftigkeit des Herrn v. Plener und des Fürsten Windischgrätz'. „Der Charakter des Ministerpräsidenten bietet die Bürgschaft, dass die Regierung eine Verfälschung der Coalition gegen die liberale

Partei (ein Auf kommen der katholischen Bestrebungen!) nicht dulden werde. Fürst Windischgrätz wird den Glauben, den die Deutschen ihm entgegenbringen, stets hochhalten und mit Treue erwidern—. Die Regierung wird in der Majorität eine sichere Stütze finden, solange die Coalition bleibt und nicht, des innersten Kernes beraubt, zum Werkzeug der geistigen, nationalen oder wirtschaftlichen Be drückung wird.' Mag sein, dass die „N. Fr. Pr.' durch ein theilweise erheucheltes Freudengeschrei zu täuschen

21