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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 25.05.1907
Umfang: 8
haben. Beide Maßnahmen scheinen aber die ungarischen Chauvinisten nicht befriedigt zu haben, denn „Budapests Hirlap' bespricht in einem längeren Artikel die Verfügung des General stabschefs Konrad v. Hohendorf, nach welcher jährlich nur 5 Honvedosfizsere in die Kriegsschule sollen aufgenommen werden. Durch diese Ver fügung würden die Honvedosfiziere allmählich ganz von der Kriegsschule ferngehalten. Rumänien. Sas Programm öer rumänischen kegierung. Am 18. Mai hielt die liberale Partei in „Brixener Chronik

.' Braila eine Versammlung ab, in welcher Minister präsident Sturdza und Minister des Jnnem Bratiano sprachen'^ Ministerpräsident Sturdza erklärte, daß das Programm, mit welchem die liberale Partei vor die Wähler trete, darin be stehe, zunächst eine gute Finanzverwaltung zu sichern, die dem Lande Budgets geben solle, die sich auf nützliche Ausgaben beschränken und Über schüsse nicht durch Steuern, sondem durch Er sparnisse erzielen. An zweiter Stelle beabsichtige die liberale Partei, dem Laude

zahlreiche gute Schulen zu geben, die insbesondere praktische Ziele verfolgen, ferner eine gute Justizpflege zu sichern. Die wichtigste Lebensaufgabe der liberalen Regierung müsse jedoch die Lösung der Agrarfrage sein. (Andauernder Beifall.) Minister des Innern Bratiano führte aus, daß in der Agrarfrage, zu deren Lösung die liberale Partei berufen sei, die erste Aufgabe der Re gierung darin bestehe, eine gute Rechtspflege und eine gute Verwaltung zu sichern sowie das Ver hältnis zwischen den Bauern

die Aufmerksamkeit auf die abnormalen Witterungs verhältnisse, die momentan herrschen. Die christ lichsoziale Partei bat um Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Einwohner des Landes und verwies auf die Wichtigkeit derartiger Erleich terungen. Lx?ellen? ttnger, WSNckent ües Reichs gerichtes — Äer Sutreiber für ctte Sozial demokratie! Ueber die neueste Stellungnahme Dr. Ungers zugunsten der Sozialdemokraten bei den Stichwahlen äußert sich das „Kärntner Tag blatt' wie folgt: „Das Anschwellen der Sozial

demokratie am 14. Mai hat die weitesten Kreise mit Besorgnis erfüllt. 33 Mandate haben die Deutschen beim ersten Wahlgange an die Sozial demokraten abgeben müssen, an eine Partei, die in nationaler und sozialer Beziehung die erbittertste Gegnerin des Deutschtums ist. Bei den Stich wahlen wird ebendieselbe Partei infolge der wahn sinnigen Politik der deutschnationalen und liberalen Ueberbleibsel vielleicht noch zwanzig Mandate erhalten. Während sich nun die Regierung eifrigst bemüht, eine Einigung

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 03.10.1893
Umfang: 8
war als Gastredner geladen. Domprediger Doctor Kern hielt die Schlussrede. — Der Katholisch politische Verein im Böhmerwald hielt am gleichen Tage in Schüttenhofen eine Versammlung unter dem Präsidium des Vereinspräsidenten Chotek. Der liberale Abgeordnete Professor Sueß hat am 22. September in Wien in einer Ver sammlung über das allgemeine Wahlrecht sich ausgesprochen, und zwar so, dass die Liberälen ihm wenig Dank wissen werden. Er hat sich da gegen erklärt, weil die liberale Partei dann weg geschwemmt

, wenn sie ihnen wieder vorgelegt wird. Jedoch hat die liberale Partei wenig Aussicht, eine so radicale Reform durch zuführen, besonders wenn ihr hochbetagter Führer vor den Neuwahlen sterben sollte. Original-Correspondenzen. (Wdruck miserer Orig.-Correspondenzen nur mit Quellenangabe gestattet.) Sillian, 27. September. Neulich kaufte ein irrsinniger Bursche von Vierschach hier einem Kartitscher Bauern, der ihn als halbzurechnungs fähig kannte, ein Paar Ochsen um sl. 300 ab. Der Bursche trieb gegen Jnnichen und verkaufte

würde von der politischen Bildfläche. Die Arbeiter würden üb er die Bürgerschaft siegen, die durch so lange Z eit die alleinige Vertreterin und Vorkämpferin der Freiheit gewesen. Das „Vtld.' bemerkt darüber: „Es war eine Art Gra bgesang, welchen er dem Liberalismus ansti mmte. Er gab den bitteren Empfindungen darüber Ausdruck, dass die agrarischen Gruppen aufrecht bleiben, während die liberalen geschwächt werden, so dass die Regierung den ersteren preis gegeben ist. Und um das liberale Unglück voll ständig

demokratischen Partei ist und in einer Versamm lung des Dr. Adler einen Vortrag über „Karl Marx als Lehrer' gehalten hat. Ungarn. In den Straßen Budapests wurden am 27. und 28. September massenhaft Pro- clamationen socialistisch-communistischen Inhaltes vertheilt. Dem Inhalte nach scheinen es aber eher Kundmachungen eines verrückten Menschen gewesen zu sein. Deutsches Reich. Am 28. September ist in München derbairische Landtag mit einem feierlichen, in allen Pfarrkirchen gefeierten Festgottesdienste

und liberale Reden führten. Hoffentlich hat der liberale Denkmals-

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1890
Umfang: 8
- liberale Partei mit ihren Antragen durchgreifen würde. Nunmehr sieht aber die Judenpresse selbst schon die Thorheit ein, die sie begangen und sie findet Plötzlich, daß der Stadt Wien selbst nichts an der Bereinigung gelegen sein braucht. DaS kaiserliche Wort ist ihr so mit plötzlich ganz gleichgiltig geworden, nachdem sie das selbe nicht für ihre verwerflichen Parteizwecke ausnutzen kann. . Die Jrredeuta und der JudenliveraliSmuS. Von dem Petarden-Unwesen in Trieft hat das „Tir. Volksbl.' Meldung

in einer unerhörten Weise und speciell die slovenische Bevölkerung Triest's, die treu zu Kaiser und Reich steht, wird von ihr geradezu Merjocht. Wenn man sich nun die Frage vorlegt, wieso solche Zustände entstehen und zu solcher Ausdehnung gelangen konnten, so ist dies nur durch die schrankenlose Unterstützung zu erklären, welcher sich die irredentistische liberale Partei in Trieft, die Partei der Jtalianissimi-Jnden, bei der sich „deutsch' nennen den judenliberalen Partei und ihrer Presse erfreut

gutgemeinten kaiserlichen Wortes, sondern um die scham lose AnSnütznng desselben für die verwerflichsten Partei zwecke handelt. Die antiliberalen Parteien sind daher durchaus keine Gegner der Vereinigung, wie die Jaden- presse in bekannter Verlogenheit behauptet, sondern sie wollen nur nicht, daß diese so wichtige und sür die zu künftigen Schicksale der Reichshauptstadt entscheidende Angelegenheit die Ursache deS Ruines der Reichshaupt- stadt werde, was gewiß geschehen würde, wenn die judeu

gethan. Nun liegt die Frage nahe: Wie konnten sich solche schreckenerregende Zustände ent wickeln? Die Antwort ist folgende: In Trieft herrscht bekanntlich die judenliüerale Partei nnnmschränkt. Die Führer der sogenannten Progresso-(Fortschritts-)Partei sind Juden, die ans allen Theilen des Reiches zusam- mengelausen und kaum noch der italienischen Sprache ordentlich mächtig, sich als die ärgsten Italiener aus spielen. Sie wollen von Oesterreich nichts wissen, daS ihnen viel zu reaktionär

ist, sondern möchten das ge- sammte, von Italienern bewohnte österreichische Gebiet von unserer Monarchie loZreißen und zu Italien schlagen. Unser erlauchtes Kaiserhaus ist ihnen ein Gegenstand deS Hasses und sie schwärmen für die italienische Na tionalrepublik. Wie weit diese schändliche Clique in diesem verruchten Treiben geht, daS beweist am besten das einst von Oberdank geplante Attentat, das in letzter Stunde erst vereitelt wurde. Dabei bedrückt diese „Fort- schrittS'-Partei das arbeitende christlich^ Volk

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 19.07.1906
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 86. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 19. Juli 1906. XIX. Jahrg. Partei elf, die konservative neun und die liberale vier Mitglieder erhalten. — Zu bemerken ist, daß Dr. Kortleitner diesen ersten Vorschlag mit dem Vorbehalt der Zustimmung seiner Partei gemacht hat. 2. Im Magistrat soll die christlichsoziale Partei drei, die anderen Parteien je zwei Mandate erhalten. 3. Soll jene Partei, welcher der Bürger meister zufällt, auf den ersten und zweiten Magi stratsrat verzichten und erhält

die dieser Partei an Stärke zunächst kommende den ersten, die andere den zweiten Magistratsrat. 4. Für den Fall der Annahme dieser ver einbarten Vorschläge von selten der Parteien ver pflichten sich diese, die getroffenen Vereinbarungen genau einzuhalten. 5. Die christlichsoziale Partei übernimmt es zuerst, die Stellungnahme ihrer Parteigenossen zu ermitteln und das Resultat der konservativen Partei bekanntzugeben, worauf dann diese ihrer seits sich äußern wird. Wer ist für das Kompromiß? Der christlichsoziale

dann eine solche Ver sammlung einen Zweck habe, wenn alle Partei leitungen ihre Zustimmungserklärungen abgegeben haben würden, da ohne diese prinzipielle Zu stimmung der Parteienvertretungen die Versamm lung zwecklos sein würde. Zudem glaubte man auf die Zustimmung der Parteigenossen zu einem gütlichen Ausgleich umso sicherer rechnen zu können, weil man wußte, wie nachteilig be sonders in wirtschaftlicher Beziehung ein Wahlkampf in der Gemeinde wirkt und wie unsympathisch ein solcher den Handels- und Gewerbsleuten

ist. Wer ist gegen jedes Kompromiß? Die christlichsoziale Partei teilte am 7. Juli der konservativen Parteileitung zuhanden des Dr. Kortleiwer und der liberalnationalen zu handen des Dr. Lutz mit, daß sie alle Vorschläge annehme. Vonseite der Liberalen und Deutsch nationalen ist eine Antwort hierauf noch nicht erfolgt. Dr. Kortleitner sandte im Namen der konservativen Partei am 13. Juli an Bürgermeister Dr. von Guggenberg folgende Antwort: „Unter Bezugnahme Ihrer Zuschrift vom 7. Juli 1906 wurde

in der Versammlung der Kath.-konservativen Partei am 12. Juli 1906 beschlossen: mit der christlichsozialen Partei keinen Wahlkompromiß ab zuschließen.' Womit dieser Beschluß begründet wurde, ist uns bisher nicht bekannt. Eigentümlich ist, daß die konservative Partei den von ihrem eigenen Obmann Dr. Kortleitner in der gemeinsamen Parteienkonferenz als billig und gerecht unter breiteten Kompromißvorschlag, welcher von den zwei anderen konservativen Parteivertreten in der Konferenz, Professor Mischi und Kaufmann

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 17.01.1901
Umfang: 8
Mandat seiner Partei sich anweisen zu lassen. Die Handelskammer in Bozen hat am 12. Jänner 17 Stimmen für Dr. Perathoner - und 2 für Karl Huber abgegeben. Die Handelskammer in Rovereto hat 13 Stimmen für den liberalen Candidaten der Städteeurie Baron Malfatti abgegeben. UeberdieStädt ewahlen in.Wälsch- tirol schreibt man uns aus Trient: Bei der Abgeordnetenwahl für die Städte und Märkte wurden die Liberalen gewählt. Die KathoMn haben ihnen hier freies Feld gelassen. Merk.- würdig ist der Ausfall

der Wahl in Fondo und Levico. In Fondo erhielt Graf Thun 23. der liberale Candidat Tambosi 12 Stimmen; in Levico der liberale Malfatti 70, der Bürger meister der Stadt, der wegen seiner strammen österreichischen Gesinnung so sehr bekämpft wird, Ritter Ognibeni, 114 Stimmen. Vielleicht wäre es für die geeinigten katholischen Parteien besser gewesen, einen zugkräftigen Namen zu candidieren; oft ist auch ein Zählcandidat gut, um über die eigene Macht Heerschau zu halten und die wunden Punkte besser kennen

zu lernen. Sie hätten gewiss eine respectable Minorität auf gebracht. In Wälschmetz z. B. sind nur 4 Wähler erschienen, die ihre Stimme freilich dem Liberalen gaben. Eine deutliche Sprache! Zudem ist die Agitation sehr geeignet, die Partei nach innen und außen zu stärken. Der adelige Großgrundbesitz von Tirol wählte am 14. Jänner die schon ge nannten liberalen Candidaten: Dr. v. Grabmahr (100) und Graf Terlago (97), Albert Graf Marzani (Austciaeante, 98) und Graf Trapp (deutschconservativ.97). Von 209

gewählt; der Besitzstand ist unverändert. Der Großgrundbesitz in Galizien wählte 20 An hänger des Polenclubs, darunter den Obmann des Polenclubs, Ja-vorski. und den ehemaligen Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Abra- hamovics. Der Großgrundbesitz in Steiermark und Oberösterreich wählte die bisherigen Abge ordneten wieder. Der Großgrundbesitz in Kärnten wählte Khevenhliller (verfassungstreu) gegen den früheren Abgeordneten Milesi (Deutsche Volks partei). Im Großgrundbesitz von Salzburg unterlag

einer Coalition von Liberalen, Nationalen und Social demokraten gegenüberzustehen, ist sicherlich für eine einzelne Partei nichts G ringes; die unge wöhnlich lange Wahlperiode kam, wie wir gleich anfangs sagten, den Gegnern sehr zu statten, denn sie konnten vier Monate lang die Wähler nach Muße und Herzenslust bearbeiten; die Gegner hatten diesmal ungeheure Geldmittel, nach deren Quelle man nicht lange zu fragen braucht, und betrieben die Agitation im größten Stile

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 16.10.1913
Umfang: 8
zu schaffen. Doch ist es nicht ausgeschlossen, daß bei geeignetem Vorgehen seitens der Regierung auch ein der Mehr heit des Landtages genehmer Modus zur endgültigen Beseitigung der leidigen Frage gefunden werden wird. Der Standpunkt der liberalen Partei ist durch den liberalen Parteiführer Abg. Dr. Hammerschmidt in folgender Weise präzisiert worden: „Die liberale Partei sei trotz bestehender Bedenken grundsätzlich bereit, an der Verfassungsänderung, welche die Voraus setzung der Thronbesteigung bildet

Donnerstag, .den charaktervollen Wen. in der schmucken Nationaltracht nicht im «edächtmS, wie er bei Festlichkeiten an der Spitze Uner Kapelle als 60er noch im strammen Schritt Mh Tritt durch die Straßen der altehrwürdigen «schofsstadt gezogen ist? Fürwahr, auf solche Männer kann eine Tiroler Gemeinde stolz sein! Wie Bauernstand und Landwirtschaft, verliert Mh das politische Leben, verliert die christlichsoziale Partei an Völkl eine nicht « unterschätzende Kraft. Ihr war er ein ehrlicher

, als er von Sr. Majestät dem Kaiser durch die Verleihung des GoldenenVerdrenst- treuzes ausgezeichnet wurde, eine Ehre, die Völkl mit Fug und Recht verdient und die weit über Brixen hioass namhafte Freude erweckt hat. Die Fuge M dm Balkan. In Serbien ist seit längerer Zeit ein inner- politischer Kampf im Gange, der sich gegen die Person und die Politik des serbischen Minister präsidenten Pasic richtet. Paste soll nun in einer geheimen Sitzung der altradikalen Partei die Er klärung abgegeben haben, Serbien sehe

stehenden Mitteln bekämpfen. „Grazer Volksblatt' und „Deutsches Zentrum'. Das „Grazer Volksblatt', eines der besten Organe der christlichsozialen Partei, bot bisher beiden christlichsozialen Richtungen in Steiermark, vertreten durch die Abg. Hagenhoser und Pantz, Gast freundschaft in feinen Spalten; es war in einer sehr peinlichen Lage, die hauptsächlich dadurch herbei geführt wurde, daß eine gemeinsame Landespartei leitung nicht zustandezubringen war und ein Reichs parteitag nicht einberufen wurde

. Die Baueruorgani- sationgerietinimmerhestigeren Gegensatz zuder Organi sation der Städte und Märkte, welch letzterer sich auch Abg. v. Pantz anschloß, als er aus der christlichsozialen Reichspartei austrat. Als nun das „Deutsche Zentrum' nicht nur sich mit den freiheitlichen Agrariern verbündete, sondern sich auch anschickte, in die Wahlbezirke der Bauern organisation einzufallen, sah sich das „GraZer Volks blatt' gezwungen, der Pantz-Partei das Gastrecht in seinen Spalten zu kündigen. Es teilt diesen Ent

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 06.06.1899
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 45. Dienstag, „Brixener Chronik.' 6. Juni 1899. Jahrg. XU. Ist die smatdemokratische Partei eine Ar beiter« und Genierbepartei? Dass die Socialdemokratie, obwohl sie sich immer gerne auf die einzig richtige und wahre Arbeiterpartei hinauSspielt, durchaus nicht für eine Arbeiter- und Gewerbepartei anzusehen ist, ergibt sich schon daraus, dass die Socialdemo kratie von drei jüdischen Großcapitalisten (F.'rd. Lassalle, Karl Marx, Frd. Engels) gegründet wurde, und dass thatsächlich

an der Spitze dieser Partei und hinter derselben Juden P'mkus, Singer. Aarons, Adler, Ingwer, Ellenbogen:c. stehen, von denen wohl auch kein Genosse be haupten wird, dass sie jemals mit ihrer Hände Arbeit sich ihr Brot verdienten. Die Juden wollen eben nicht Handwerker sein, wie dies z. B. die „Allg. israel. Wochen schrift', die in Berlin herausgegeben wird, im Folgenden gesteht: „Nach Mittheilung jüdischer Blätter aus Posen beschloss das Curatorinm der Rohr'schen Stiftung zur Unterstützung jüdischer

Milliardären geplanten Millionen- fischzug, zu bekämpfen. Sie wollte die juden liberale Herrschaft nicht ernstlich störe». Sie hat den Arbeitern Millionen von Gulden herausgelockt und herausgepresst und damit ihren Führern wahre Mastbürger-Existenzen geschaffen?c. Bemerkenswert find weiters einige Aus sprüche der „Führer^. So sagte Dr. Adler (3. Juli 1896): „Wir wollen das Kleingewerbe nicht erhalten.' Morgenstern (vor einigen Wochen in Mährisch-Schönberg): «Die Interessen des Handwerker- und Bauernstandes

nicht entgegentreten; sie sind das Product des Abg. Dr. v. Grabmayr, der ja auch von Italienern gewählt wurde. In Skeiermark gab es am Dreifaltigkeitssonntag eine blutige Versammlung. In Wies hatte der liberale Bauernführer Rokitansky eine Versammlung ein berufen, zu welcher auch Vertreter katholisch^ Arbeitervereine mit Dr. Schlipps! sich einfanden um den „Bauernretter' zu entlarven. Aber bevor die Versammlung noch eröffnet wurde, stürzten die zahlreich anwesenden Socialdemokraten mit Todtschlägern und Messern

. Der niederösterreichische Landtaa soll am 7. Juni geschlossen werden. Am 2. Juni gab es wieder eine recht stürmische Sitzung, die zu einem Conflicte zwischen Dr. Lueger und dem Landmarschall Gudenus wegen der Handhabung der Geschäftsordnung führte, der aber wieder beigelegt ist. Ungarn schlägt dieschärssten— unversöhnliche Töne gegen Oesterreich an. Die Kvssuth-Partei erklärt jedes Ministerium für landesverrätherijch, das von der Szell'schen Formel zugunsten Oesterreichs ab weichen wollte, ja sie droht, die Bildung eines neuen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 04.12.1894
Umfang: 8
die liberale December jSYH. Nr. 97. Partei sich gegen irgend eine Verminderung des auf den Conservativen lastenden Wahlunrechtes aus Leibeskräften wehrt und darnach die Rede des Abgeordneten Baron Dipauli beurtheilt. Die „N. ßr. Pr.' schreibt zur Rede des Baron Dipauli: „Die Vorschläge des Baron Dipauli gehen nicht nur über den von der Re gierung gezogenen Rahmen, sondern auch über das Programm der Regierung vom 23. No vember v. I. hinaus, indem sie ganz direct auf die Veränderung des Besitzstandes

einer fünften Curie spricht. Die „Vrixvner Chronik.' Errichtung von Arbeiterkammern hingegen er scheint ihm als ein Werk staatsmännischer Weis heit. Aber dieser Organisation der Arbeiter müsse eine berufsgenossenschaftliche Organisation der Landwirtschaft in Bauernkammern gegenüber stehen, aus welchen conservative Vertreter hervor gehen. Der Redner begründete diesen Gedanken mit großer Schärfe. Dem „Linzer Volksblatt' wird in einem „Wiener Briefe' geschrieben: „Die conservative Partei kann auf den heutige

von Arbeiterkammern werden vielleicht nicht liberale, aber radikale Elemente bilden, die jedoch das städtische Interesse, das Interesse der Consumenten vertreten. Diesen gegenüber muss das wahrhaft conservative In teresse der Producenten, der Landbevölkerung, mindestens in derselben Weise gewahrt werden. Dies könnte allerdings auch durch eine Ver mehrung der Anzahl der Abgeord neten für die Landgemeinden geschehen. Dagegen verlangen wir unbedingt in den Curien der Städte und Jndustrieorte und der Land gemeinden

das active Wahlrecht unter Aufrecht haltung der übrigen Erfordernisse ausgedehnt auf alle, welcheeinedirecteSteuer bezahlen. Selbstverständlich ist dementsprechend die bisherige Zahl der Mandate insbesondere aus den Landgemeinden entsprechend zu ver mehren. Ein weiteres Desiderium der eonserva tiven Partei istdieTrennungderHandels- und Gewerbekammern, da bei dem jetzigen Zustande die Kleingewerbetreibenden verkürzt er scheinen. Abgeordneter Dipauli hat sich mit seiner Rede unbedingt auf den Standpunkt

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 17.08.1894
Umfang: 8
- candidatnr die nöthigen .Säfte gelassen hat. Bedarf es noch eines deutlicheren Fingerzeiges^ dass es mit Aussichten auf einen Aufschwung - oder gar auf eine Wiedereroberung verlorenen Besitzes für die liberale Partei, wie solcher von den Worthelden derselben dem zusammengeschmol zenen Anhange in Aussicht gestellt wurde, definitiv zu Ende ist? Besonders erfreulich ist es aber, dass in Kärnten,. jenem Lande, welches dem Liberalismus sich so recht von Grund ans er geben zu haben schien, der Widerstand

ergebenst ein der Mandatar. Aus Körnten, 14. August. (Kein libe raler Caudidat mehr zu finden.) Das ist der deutlichste Beweis einer absterbenden poli tischen Partei, dass sich kein Mann von einigem Selbstvertrauen mehr dazu herbeilässt, ihre Grund sätze in der Oeffentlichkeit zn vertreten. Der maßen abgewirtschaftet hat die judenliberale Partei in Oesterreich, dass nach dem eigenen Geständ nisse der Parteiblätter sich absolut kein Candidat für den unterkärntnerischen Wahlbezirk

, der bis jetzt unbestrittene Domäne der Liberalen war, finden lässt. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Die Liberalen schieben es auf Sommer hitze und Bequemlichkeit, dass dieser fern.'von Wien gelegene Bezirk aufgegeben wird,- aber es ist nicht die Wetterschwüle der äußeren Luft, denn die Coalition hat ja nach Möglichkeit der hinsiechenden liberalen Partei wieder auf die Beine geholfen, sondern es ist die eigene Ge brechlichkeit des greisenhaften Liberalismus, welche ihm nicht einmal mehr zur That einer Wahl

, sterben ab, und von der heran wachsenden Jugend gibt sich niemand von Talent und Charakter dazu her, einer Partei mit dem Todeskeime im Herzen seine Kraft zu- leihen. Das ist der Untergang des politischen Liberalis mus. Wenn es nur mit dem wirtschaftlichen auch schon so .weit wäre! >>. ' > ' Kleine Chronik. (Die Wiener Socialistenführer) beziehen jährlich folgende „fixe Gehalte' im Dienste ihrer Partei: „Genosse' Dr. Adler fl. 2500, „Genosse' Radimsky fl. 1080, „Genosse' Bretschneioer fl. 1080

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 14
Datum: 17.03.1897
Umfang: 14
auf 36, der liberale Kandidat Dr. Capraro aus 29 Stimmen. 14 Wahl- zettel waren theils weiß, theils auf außertourliche Geschmackskandidaten lautend. Das Ergebnis in den einzelnen Wahlkreisen ergibt folgendes Bild: Trient: 161 Wahlmänner, Guetti 155, Dr. Ca praro 2, Dr. Gilli 1, 3 weiß. Borgo: 75 Wahl- männer, Guetti 68, Dr. Capraro 2, Avancini 3. Cavalese: 47 Wahlmänner, Guetti 43, Avancini 3. Rovereto: 120 Wahlmänner, Guetti 84, Avan- cini 30, Dr. Capraro 6. Primiero: 17 Wahl- männer, Guetti 15, 2 weiß. Cles: 110

und Korn, starb als echter Alttiroler und eifriger Katholik im Alter von 73 Jahren. Gott sei seiner edlen Seele gnädig'. 8. Hall. 14. März. (Liberale Wählerversammlung.) Die in Ihrem werthen Blatte bereits angekündigte Wäh- lerversammlnng der Fortschrittlichen am 13. d. M. im Saale des Gasthoses zum Bären dahier ver sammelte einige 40 Personen daselbst, von denen wenigstens zehn nicht einmal wahlberechtigt waren. Das Kleingewerbe vertraten fünf Personen. Als Redner traten nebst Dr. Kofler

zu denselben. Im Ganzen genommen sind nun die Wahlen der Wahlmänner bis jetzt in den Oberinnthaler Be zirken, wie aus den von allen Wahlorten einge laufenen Berichten ersichtlich ist, in gutem Geiste erfolgt, so daß man annehmen kann, daß die aus gestellten Kandidaten sicher durchdringen werden. Es regten sich wohl an einzelnen Orten die Sozial- demokraten und suchten für ihre Partei Anhänger zu gewinnen; so soll es z. B. in Landeck ziemlich erregt hergegangen sein, was unter einer solchen Menge von Zuzüglern

aus allen Herren Ländern, die mehr oder weniger alle von sozialdemokratischen Ideen angehaucht sind, nicht anders denkbar ist. — Auch in Noppen wurde auf die Bahnarbeiter ein Druck auszuüben versucht, der aber auf die darauf folgenden Wahlen keine besondere Wirkung fühlen ließ. — In Jwst seien wohl auch ein paar Sozialdemokraten, da sie aber keinen oder nicht viel Anhang haben, fiel die Wahl der Wahlmänner ganz nach Wunsch aus. — Es hielten wohl auch ihrer 2 oder 3 in Jmst eine liberale Wahlver sammlung

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 13.04.1894
Umfang: 8
Stimmung. Das liberale „Volksblatt' hat kürzlich selbst bezweifelt, ob man bald noch von einer liberalen Partei werde reden können. Hört sich das nicht wie Galgen humor an? Wahrscheinlich werden die Antiliberalen auch bei der Ergänznngswähl des ersten Wahl-- körpers Erfolge erzielen. Auf antiliberaler Seite herrscht ausgezeichnete Disciplin, daher solche erfreuliche Resultate. Steiermark. Der „Politik' wird geschrieben: „In Luttenberg (Steiermark), einem rein slove- nischen Markte, wurde

über die socialdemokratische Bewegung. Der „K. V.?Ztg.' z. B. wird geschrieben: „Die socialdemokratische Action hatte in jüngster Zeit Missgeschick. Der Parteitag hat die in der Partei bestehende Spaltung erweitert, wie sich jetzt anlässlich der Berichterstattung über den Congress in den Pro vinzen zeigt. Aber vor allem haben der Partei leitung die gänzlich verfehlten Arbeitsausstände der jüngsten Zeit schweren Schaden gebracht. Seit Beginn des Jahres wurden in Wien allein 37 größere Ausstände eingeleitet, die fast

' und die Valutaregulierung waren, gegen den Willen der Massen Gewehr bei Fuß gestanden, wohl einzig aus dem Grunde, weil der Anstoß zu der Gegenbewegung von christlichen Parteien gegeben wurde. Und wenn der breite Strom der socialdemokratischen Gefolgs leute sich diesem Oberbefehle fügte, lag der Grund einzig und allein in der eisernen Parteidisciplin, deren sich die Partei erfreut.' Es wird aber beigefügt, dass diese Parteidiseiplin stark nach lasse. „Bereits besteht neben der ossiciellen social demokratischen

durchleuchtet, wird folgender Ausspruch des Ge feierten berichtet: „So viel vermag ich ohne jede Ueberwindung zu erklären: wenn ich mich wirklich definitiv in meiner Heimat niederließe, so käme ich gewiss nicht mit der Absicht, eine Perturbatio» der Ordnung herbeizuführen. Jedermann wird es natürlich finden, wenn ich den Grundsätzen meines Vaters treu bleibe und dieselben befolge. Ebenso wenig fällt es mir schwer zu erklären, dass ich mich in diesem Falle weder einer Partei noch den Parteien anschließen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 17.10.1899
Umfang: 8
„Brixener Chronik.' 17« October 1899. Seite 2. Nr. 83. Dienstag, stein in Schutz als den Mann, „der zehn Jahre lang im- Ausland das Centralorgan redigierte, der bis in die letzte Zeit als eine der ersten wissenschaftlichen Autoritäten in der Partei ge golten hat, den Engels mit der Herausgabe seines wissenschaftlichen Nachlasses betraut hat'; er stimmte aber dennoch für BebelS Resolution, nicht weil sie gegen Bernstein sei, sondern weil dieser sie ebensogut verfasst haben könnte. — Herr

v. Vollmar, der Führer der Socialisten in Baiern, vertheidigte ebenfalls Bernstein und sagte u. a.: „Für den vielangegriffenen Genossen, meinen Freund Bernstein, ist es eine Ehre, dass sich die Partei eine ganze Woche mit ihm beschäftigt. Ich fasse meinen Eindruck über die ganze Debatte dahin zusammen, dass kaum jemals ein so gründ licher Wandel eingetreten ist und uns eine heiß gekochte Suppe so kalt vorgesetzt wird. Der Scheiter- Hansen war schon da, aber die Zündhölzchen haben noch gefehlt

und die Kraft, uns hinaufzubringen. Dass Bernstein hinaus sollte aus der Partei, stand bei gewissen Leuten fest.' Trotzdem erklärte er sich mit seinen Parteigenossen in Baiern für die Resolution Bebel. weil, wie er meinte, die Partei mehr zu thun habe, als „sich mit solchen theoretischen Debatten zu beschäftigen, bei denen es sich um viel Rechthaberei und Silbenstecherei handelt. Wenn diese Katzbalgerei noch weitergeht, wird die Wissenschaft bald allen Credit bei den Arbeitern verlieren.' — „Genosse

' Bernstein ist also trotz der Vernünftigkeit vieler seiner Ansichten vom Parteitag in Hannover, d. h. von dessen Mehrheit „todtgeschlagen' worden. Treffend aber sagte „Genosse' Fendrich-Karlsruhe: „Es hat viele Kritiker gegeben, welche todtgeschlagen wurden. Erst dann hat sich die Kraft ihrer Ideen ganz entfaltet. So wird es auch mit Bernstein sein.' Bernstein wird in der Partei noch lange fort leben. Für die Agitation im großen sind seine Ansichten von den „Führern' eben nicht zu brauchen. Da zieht

. Der Socisührer und Jude Dr. Adler aus Wien erklärte, in Oesterreich sei trotz der nationalen Kämpfe das deutsche und czechische Proletariat geeinigt. (?) — Genosse Flingen aus Holland erzählte, dass die Partei dort „den üppig wuchernden Anarchismus zer trümmert' habe; auch die Bourgeoisie werde der Socialdemokratie zum Opfer fallen. — Ein Genosse aus Stockholm theilte mit, dass die Partei in Schweden 33.000 Mann stark sei. Ein anderer aus Chicago berichtete, dass die Soci in Amerika in zwei Parteien

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 18.10.1902
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 123. Samstag, „Es sind insbesondere zwei Vertreter der antisemitischen Partei, welche von den Feinden am meisten gehaßt werden und zwar Doktor Geßmann und meine Wenigkeit. Den Doktor Geßmann hassen sie womöglich noch mehr; warum, weiß ich eigentlich selbst nicht; aber auch an mir lassen die Gegner kein gutes Haar mehr. (Heiterkeit.) Eine Partei überbietet die andere und ihr ganzes Trachten geht nur dahin, den Dr. Lueger aus dem öffentlichen Leben zu ver drängen, um ihre Wünsche

haben und ihn gefälligst in Ruhe lassen. (Heiterkeit und großer Beifall.) Ebenso machen es mit mir und der Partei die Herren von der Deutschen Volkspartei. Sie schimpfen über uns, was Platz hat, und dann sagen sie, wir sind diejenigen, welche den rüden Ton ins politische Leben hineingetragen haben. Die Herren von der Deutschen Volkspartei verwechseln wohl die Personen. Weil wir bei spielsweise in St. Pölten einen Parteitag ab halten, beschimpft uns die St. Pöltener,Deutsche Volkszeitung' in der gemeinsten Weise

; sie nennt die chmstlichsoziale Partei eine Schimpf- und Strizzipartei. (Stürmische Entrüstung.) Die Herren von der Deutschen Volkspartei sollten sich etwas mehr macht nehmen. Strizzi, bekanntlich ein wienerischer Ausdruck, bezeichnet den Begleiter und Beschützer jener gewissen Damen, welche sich an jedermann verkaufen. Und wenn ich nun frage, welche Partei sich an jedermann verkauft, so ist die Antwort nur die eine: es ist die Deutsche Volkspartei. Früher war sis antisemitisch; jetzt sagen

unter ihnen und auch nicht der Völkl von St. Pölten. Das eine kann ich ab er mit B estimmt- heitvoraussagen: mögendieWahlen gut oder sch echt ausfallen, im nächsten niedevösterreichischen Land tag kaun ohne die christlichsoziale Partei nicht regiert werden. So stark werden wir immer sein, um alles hmtanzuhalten, wodurch die bereits von uns errungenen Erfolge auf dem Gebiet der Landesverwaltung in Frage gestellt werden sollten. Wenn die Herren glauben, daß wir immer gemütlich bleiben werben, dann täuschen

, weil sie zurückgedrängt werden würden. Es muß daher die christlichsonale Partei die Mehrheit behalten, wenn im Interesse der Bevölkerung etwas geschehen soll. (Lebhafter Beifall.) Der Sieg ist aber nur dann möglich, wenn all die kleinen Zwistigkeiten und MWelligksiten beiseit« gelassen werden. Nur in der Einigkeit liegt die Macht und so muß auch bei den kommenden Landtagswahlen unter uns volleEinigkeithenschen.' Aus Stadt und Land. B r»e n, 17. Oktober. Gswerbeverein. Sonntag, 20. Oktober, nach mittags

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 07.10.1909
Umfang: 8
s^ll zu machen, obwohl der „Gelehrte' Wahrmunv seine-zeil selbst von unvercächtig Freisinnigen, ja so> gar auch von der „N.--Fr.-Pr.' als herzlich bedeu tungslos bezciümci wurde. Nun, man wird ja üben. Z>as jüdische Schlagwort vom Alerikalismus. Wie bekannt, Halen jüngst einige außer Veran: woilnng siebende Leul? in Wien, die „auch'' in der ckristiichsozialen Partei sind, wider einmal ein jüdische Schlagiro« vom „KlerikalisnmS' bervor. gezerrt. Diesbezüglich hat sich und Dr. Luc., er gegenüber dem Wiener

Korrespondenten de? „viüg Tir. An;.-folgendermaßen auSgcsproär»„Eswun dert mich sehr, wenn derartige Lchlagwortc. wie jenes vom Klenkali-mus, heule noch als ein Stru:- puukl nnler Äntisemiten entfteki.n können. Eine Vorher, sch.'-si oder ein .<!ouimaiuo des Klerus in politischen Dingen Kaden wir stet? abgeschnt und ich glanbe auÄ nicht, daß iraeiu jemand in der Partei eine andere Meinung hegt. Solchen „Lilerik^liSmus' in der christlich sozial'n Partei kenne ich nicht. Freilich ist nur bekannt, daß unsere

gemacht wurde, allerhand Erörterungen gesunden und die Gegner freuen sich schon über eine angebliche Zerklüftung inder christlichsozialen Parteiund über eine bevorstehende Spaltung. In einer so großen Partei, wie in un serer können selbstverständlich die politischen Privat- tneinungen nicht unter die große Lupe genommen und als die Meinung der Partei angesehen werden. Ich betone nur eines: Eine Verantwortlichkeit kann ich nur für Kundgebungen der Partei und der Part eileitun g und nicht für belie bige

, irgend einer Stimmung entsprungene Aeußerungen übernehmen. Die Bedeutung von Privatmeinungen muß ich ablehnen. DaS Pro gramm der Partei als christliche, sozialrefor- matorische, antisemitische und deutsche Partei ist deutlich gegeben und wir sind in dessen Ver teidigung mit sämtlichen Freunden aus den ver schiedensten Kronlandern vollständig eins. Es wird niemand imstande fein, unS dieses treue Zu sammenhalten, daS die Hoffnung unseres Volkes ausmacht, zu zerstören. Davon wird sich jeder leicht

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 01.11.1892
Umfang: 8
Seite 2. Brixen, Dienstag, stehende liberale Blätter es vorzogen, mit dem Socialisten zu sympathisieren und so die geistige Verwandschaft mit ihm kundzugeben. Das heim tückische und unpatriotische Vorgehen der „Bad. Landesztg.' erfuhr selbst in protestantischen Blättern die wohlverdiente Abfertigung, wobei dem Pfarrer Wacker alle Anerkennung zutheil wurde. Liebknecht war inzwischen auch in Offenburg, Mannheim und Karlsruhe aufgetreten. Wen konnte es also befremden, dass der „engere Ausschuss

der natioualliberalen Partei' sich bewogen fühlte, in Karlsruhe eingehend zu berathen, wie man der drohenden Gefahr energisch begegnen könne. Welcher drohenden Gefahr? DemSo- cialismus? Keine Rede! „Es herrschte volle Einmüthigkeit' — so berichtete ein Parteiblatt hierüber — „dass der maßlosen Agitation der Ultramontanen (ah so !) eine energische Gegenaction geboten sei.' Es sollten überall Ver sammlungen abgehalten werden u. s. w. Also gegen den Aufschwung des öffentlichen katholischen Lebens wollen diese Herren

Adeligen stand in lateinischen Versen: „Vater, der du ernährst die Vögel und die Lilien kleidest, Sorge nun auch für mich, für meine Seele und den Leib.' „Briseener Chronik.' die Augen schon aufgehen und der bisherige Stimmenfang ein Ende haben.' Was die Socialdemokratie betrifft, so tröstet sich dieser Amtliche damit, dass diese Umsturz partei den Keim der Zerstörung in sich trage, „und darum ist es am besten, wenn sich andere Personen nicht einmischen ..., und deshalb können wir die Zurückhaltung

eines wahren Christen erfüllt sind, gar Wohl verständlich. Denn ^ November ^392. Nr. 83. Steinbach und Bacquehem) noch ein liberaler Parteiminister sitzt— Etwas weniger nationale und dafür mehr konfessionelle Politik thäte in Oesterreich sehr noth! Am 8. November wird im Dom vonOlmütz der neue Fürsterzbischof gewählt werden. Cultus minister v. Gautsch wird dabei als kaiserlicher Commissär erscheinen. Am 27. October starb das Herrenhaus mitglied Graf Zdenko Kolowrat.' Die „conser- vative Partei', schreibt

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 05.04.1902
Umfang: 8
Stenervsrtheilung, infolge deren es komme, dass von circa 1400 Millionen des Budgets mehr als 1200 Millionen die ärmeren Classen zu zahlen haben, und es wurde als eine Haupt forderung der christlichsocialen Partei bezeichnet, eine gerechtere Vertheilung der Staatslasten ein zuführen. Dies sei jedoch unmöglich, solange im Parlamente die Vertreter der Großen das Uebergewicht haben, und darum sei auch die Einführung eines besseren Wahlrechtes eine Forderung des christlichsocialen Programmes. Besondere Behandlung

von den Gemeindeumlagen fast erdrückt werden, er giebige Unterstützung zu erwirken. In Hopfgarten und Huben gestaltete sich der letzte Theil der Versammlung mehr polemisch. Bekannt ist ja, dass „im Interesse des Friedens' schon seit längerer Zeit in unserem Thale gegen den Abgeordneten Schraffl, sowie gegen die christlichsociale Partei überhaupt Stimmung zu machen gesucht wurde, und zwar Vonseite des Herrn Fachlehrers Grimm aus Rothholz, der ein gebürtiger Hopfgartner und dort Gutsbesitzer ist. Herr Grimm

, habe man sich daran erinnert, dass für Baron Di Pauli Gefahr herrsche, und dass auch die Jselthaler Stimmen kostbar sein könnten; und jetzt hätten sich auf einmal Subventionen auch hier herein verirrt. Und einen prononcierten Partei gänger der Altconservativen habe man mit der Be sichtigung der Verbesserungen betraut, von der ja nach Grimms eigenem Geständnisse alles abhänge. Dies sei umsoweniger passend, als man gegenwärtig auch den Schein der Parteilichkeit vermeiden müsse. — Und noch unpassender sei

es, einen Landesbeamten in seine eigene Heimat zu senden, um dort landwirtschaftliche Verbesserungen behufs Prämiierung zu begut achten. Thatsächlich hat auch Herr Grimm im letzten Jahre sogar seine eigene Alpe, die er seinem Bruder verpachtet hat, zu diesem Zwecke besichtigt. Fachlehrer Grimm suchte in der Hopf- gartener Versammlung in längerer, wohlstudierter Rede das Vorgebrachte abzuschwächen, und ergosS ich auch in den landläufigen Anwürfen der con- ervativen Presse gegen die christlichsociale Partei m Tirol

mit Getreide nur ein Schlagwort sei, um den Ackerbauminister zu stürzen, dass wir um das Terminspiel eigentlich froh sein müssten, dass in der altconservativen Partei so manches morsch und faul sei u. s. w. Kurz, Herr Grimm hatte nach allgemeiner Ueberzeugung entschieden einen unglücklichen Tag. — In Huben übernahm das undankbare Geschäft, den Herrn Fachlehrer zu vertheidige», dessen Bruder Josef Grimm — jedoch mit noch weniger Erfolg. Alles in allem genommen, waren die Ver sammlungen ohne Zweifel

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 17.12.1907
Umfang: 8
versprachen die sozialdemokratischen Wahl werber den Wählern in den kühnsten Rede wendungen „Verstaatlichung der Produktions mittel', „rücksichtslosen Kampf gegen die volks ausbeutenden Kohlenbergwerksbesitzer', „energischen Kampf gegen die Lebensmittelwucherer', die „rascheste Durchführung der Altersversicherung für die produzierenden Stände' ?c. Und wie verhielt sich dieselbe Partei, nachdem sie 87 Mann bei den Wahlen mit Hilfe der kühnsten Wahl versprechungen ins Parlament gebracht hatte? Sie suchte

- tätsverstcherung stellte, in die ärgste Verlegenheit über diese ^Höllische Idee' und entdeckte plötzlich an diesem Werke, das sie vor der Wahl sozu sagen als Kinderspiel betrachtet hatte, ungeheure Schwierigkeiten! Als der christlichsoziale Abg. L. Steiner mit einem Antrag für Aufbesserung der Mannschaftslöhnung des Heeres um 5 Heller die sozialdemokratischen „Volksretter' überraschte, nahm die „Volksretter'-Partei, um dm Antrag womöglich totzuschlagen, zu dem alten Mittel der Uebertrumpfung ihre Zuflucht

: man beantragte statt 5 Heller gleich 24 Heller! Ja noch mehr: Als der so volksfreundliche christlich soziale Partei führer Dr. Geßmann in den Rat der Krone berufen wurde, war es das Zentralorgan der österreichischen „Proletarier', welches gemeinsam mit den Großkapitalistenblättern „N. Fr. Pr.', „N. W. Tagblatt', „Prager Tagblatt' 2c. kon zentrisch sich bemühte, das neu zu errichtende Arbeitsministerium auf einen möglichst geringen Wirkungskreis einzuschränken, während Volk, Re gierung und Parlamentsmehrheit

vom Arbeits minister eine planmäßige, volkstümliche Sozial- rewrm erwarten! Ganz ähnlich „volksfreundlich' operierte die sozialdemokratische Partei im ungarischen Reichs tag: Die sozialdemokratischen Führer gebürdeten sich in ihrer Presse wie wütend, als der Reichs tag trotz ihres Widerstandes das Arbeiterver sicherungsgesetz beschloß. Wer erinnert sich da nicht unwillkürlich der geradezu schmählichen Tatsache, daß am 23. Mai 1907 in der russischen Duma die sozialdemokratischen „Volksvertreter' das Herz

; für uns (die Führer und die hinter ihnen stehenden Großkapitalisten!! Anm. des Schreibers dieses Artikels) ist die Hauptsache, daß wir gewisse Forderungen stellen, die keine andere Partei stellen kann.' Wie planmäßig die Uebertrumpfungs- oder Verunmöglichnngstaktik seitens der sozialdemo kratischen Führer geübt wird, das gesteht Doktor Adler in seinem Buche: „Der Sozialismus' (S. 255) ungeniert also ein: „Wenn die Kleinbürger vorschlagen, die Eisenbahnen und Fabriken anzukaufen, so müssen die Arbeiter fordern

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.10.1906
Umfang: 8
, daß durch das individuell gleiche Wahl recht nicht ganze soziale Gruppen um ihre Ver tretung kommen. Doch diesem Streben wurde bei dem in Verhandlung stehenden Wahlrechte durch die Wahlkreiseinteilung, wo die größten Jndustrieorte aus den Landgememden ausge schieden wurden, entsprochen. Die Zentrums partei in Deutschland, von welcher der .Heilige Vater gesagt hat, daß man zu ihr in die Schule gehen soll (»66i'nianm äoeet«), huldigt der staatsphilosophischen Theorie, daß im modernen Staate die Staatsbürger bezüglich

, daß er seine Schroffheit gegen die Wahlreformfeinde ge mäßigt habe, so daß für diese eine mildere Temperatur eingetreten sei, sprachen am 3. Oktober der liberale Slowene Tavcar und Abg. Kaiser, der einzige Volksparteiler, welcher gegen das gleiche Wahlrecht ist, für den Antrag Tollinger, der Jungtschechenführer Kramar und der Soziführer Adler dagegen. Kramar bezeichnete die Furcht und erwarb sich als Kritiker sowie als Humorist und laumger Erzähler in der „Dresdener Abend zeitung' viele Leser. Ludwig Spohr steht

Abgeordnete vertreten sind. Das „Linzer Volksblatt' schreibt: „Es ist mcht zutreffend, wenn andere Blätter meinen, die Autorität Hitzes sei von uns angerufen worden um das „schwankende Zentrum' für das all gemeine, gleiche Wahlrecht zu festigen. Die oberösterreichische Z entrumsp artei hat bekanntlich schon längst in eimr von 600 Vertrauensmännern besuchten Partei konferenz sich für das allgemeine, gleiche Wahlrecht entschieden und schon lange vor der Konferenz hatte eine Umfrage bei hervor ragenden

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 11.04.1907
Umfang: 8
„Brixener Chronik.' 11. April 1907. XX Jahrg. Donnerstag, »MI ' > ^ ^ Wirtschaftlichen Forderungen der Tiroler christlich- sozialen Partei wohl berechtigterweise anerkannt werden müssen; daß aber die Tiroler Christlich sozialen sich an die Wiener Partei anhängen, sei vollständig ungerecht, weil dadurch nicht die In teressen der Tlrpler gewahrt werden, sondern »ur die der Wiener. Weiters sprach Redner über den Militarismus, Einführung der zweijährigm Dienstzeit, Verbesserung der Arbeiter

vorher hier ge wesene Professor Dr. Stumpf bei den hiesigen Hauern ungleich mehr Sympathie und begeisterte Zustimmung gefunden hat. — Zur gleichen Zeit hielt der sozialdemokratische Bauer und Kandidat Mann Filzer aus Kitzbühel beim Kollerwirt hier eme Wählerversammlung ab, welche zahlreicher besucht war als die obenerwähnte Versammlung, «der. nicht so sehr von Parteigängern und Ge sinnungsgenossen, sondern von Gegnern. Als Filzer auf die christlichsoziale Partei zu sprechen

Beantwortung derselbe heute noch teilweise schuldet. Als Hochw. Herr Dekan Grander an Egger die Frage stellte, zu welcher Partei er sich als Abgeordneter stellen werde, erwiderte dieser, er wisse es noch nicht. Auch eine Antwort! Zum Schlüsse sprachen noch einige Deutschfreiheitliche, welche für die Kandidatur Egger sehr eintraten und dieselbe den Anwesenden empfahlen. Trotzdem in der Versammlung alle Parteischattierungen vertreten waren und stellen weise sehr animiert debattiert wurde, verlief

hin auf die von Sozialdemokraten errichteten und geleiteten großen Warenhäuser. Zur Entgegnung auf den Satz: „Religion ist Privatsache', beruft sich Herr Koope rator auf den Ausspruch Bebels: „Religion und Sozialdemokratie verhalten sich wie Feuer und Wasser.' Rappoldi weiß einfach zu erwidern, daß die Partei nicht sür den Ausspruch eines einzelnen verantwortlich gemacht' werden kann. Jämmerlich! Kooperator Mitterrutzner sagt, daß die Sozialdemökraten von Juden geführt seien wie von Dr. Adler. Rappoldi erwidert, Dr. Adler sei

Partei in Hall beanstandet und durch den Gerichtsschreiber Walch gegen dieselben die Reklamation gegen die Zulässigkeit zur Ausübung des Wahlrechtes überreicht, obwohl selbe vor 6 Jahren bei der Wahl für die V. Kurie ebenfalls das Wahl recht zuerkannt erhielten. — Ein weiblicher Jrren- hanspflegling ist von der Landesanstalt in Hall in der letzten Woche unbemerkt entflohen, wurde Nr. 44. Seite 5. jedoch am Hauskleide in der Stadt sofort er kannt und ungeachtet aller Gegenwehr durch zwei mittlerweile

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