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Volksblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 26.10.1867
Umfang: 4
sein heißgeliebtes Vaterland zurückkehren wird. Möge sich Unser Wunsch erfüllend — Einem auö Wien hier eingetroffenen Briefe entnehmen voir, daß die radikalen Parteien in dcr Kaiserftadt entschieden Ober wasser gewonnen haben, und daß eS leider unmöglich scheine, dem Drucke zu wiederstehen, der vok jenen Parteien ausgeübt wird. Auf klärung und Bestätigung dieser Nachricht finden wir jetzt in den Blättern der Partei. Wir erlauben uns zwei bescheidene Anfragen: Wer ist Schuld, daß die radikale

Partei so stark werden konnte? Leidet auch dav Ministerium unter diesem Drucke? Die erste Frage brauchen wir nicht zu beantworten, dieser Mühe haben uns die Blätter der Partei enthoben, indem sie offen gestehen, daß sie mit dem Herrn Reichskanzler sehr zufrieden sind. Damit, scheint uns. beantwortet sich die zweite Frage von selbst, und wir gehen gewiß nicht irr?, wenn wir behaupten, daß für daS Ministerium ein Druck der radikalen Harte! gar nicht existirt, weil das Ministerium principiell

die Ansichten der Partei theilt, welche wir Tiroler mit dem Wahljpruch für Gott, Kaiser und Vaterland entschieden verwerfen. Wir erlauben u^s aber noch die weitere bescheidene Frage: Glaubt man denn gestützt auf die radikale Partei Oesterreich regieren zu können? Woher hat denn die radikale Partei daS Recht oder das Mandat im Namen der Völker Oesterreichs zu sprechen? Ueberhört man denn unter dem Ge- polter der Partei die Stimmen aus den Königreichen nnd^ändern so gattz und gar? Seit wann ist Wien gleich

weit bessere und größere Dienste geleistet als die Partei in Wien, die dermalen, wo gerade kein Feind von Außen an unsere Thore pocht, einen „unüberwindlichen Druck' ausüben soll. Wenn wir Tiroler aber so viel geleistet, so haben wir bewiesen, daß außer Wien auch wir in Oesterreich existiren, und weil wir dem Reiche just nicht ganz unerhebliche Dienste, und jedenfalls bessere als die radikale Partei, geleistet haben, so sind wir der Anficht, eö dürfte angezeigt sein, auch in Friedenszeiten

einmal auf die Wünsche der Tiroler zu hören, denen unsere Vertreter so lauten Ausdruck g>ben, aber der radikalen Partei gegenüber leider ganz umsonst. Diese Be trachtungen sind es, welche uns zwingen, schließlich den Satz auSzu- sprechen: Es ist nur billig und gerecht, daß man an kompetenter Seite die Stimmen nicht mehr blos zahlt, sondern, daß man sie wiegt; das aber heißt, wir wissen eS wohl, daS ganze System aufgeben, nach welchem man zur Stunde Oesterreich regieren will. Wahrend die radikale Partei ins religiöse

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 25.09.1867
Umfang: 6
Grund so gemein behandeln und dem Hohn der Gassenjugend so eindringlich empfehlen, solche Blätter mögen immerhin in Oesterreich erscheinen, aber für Oesterreich wirken sie nicht. — Noch Eines müssen wir erwähnen. Liberale Blätter griffen auch Se. Exc. den Herrn Statthalter Ritter von Toggenburg an und denunzirten ihn, weil er auf die erfolgte Einladung Seitens deS Vorbereitungs-Comitös allen öffentlichen Versammlungen anwohnte, und die anwesenden Kirchenfürsten sowie das Präsidium zum Diner

zu sich lud. Wir bemerken vor Ällem, daß der Vertreter Sr. Majestät des Kaisers in Tirol ein Mann ist und selbst am besten weiß, was seines Amtes ist, und was Anstand und Ehre fordert: über all' das braucht der Herr Statthalter wahr lich nicht erst von irgend einem liberalen Blatte Belehrung abzuwarten. Zum Anderen ist der Herr Statthalter ein Mann, der ganz und gar nicht dazu angethan ist, sich durch einen noch so heftigen Angriff, den die „liberale' Wiener Presse auf ihn macht, einschüchtern zu lassen

: so wenig als der Tiroler tanzt, wie ihm die Wiener Freiheitsver- schleißer aufspielen. — Als im Jahre 1861 die Generalversammlung der katholischen Vereine in München tagte, erschienen jederzeit mehrere Minister in den-öffentlichen Versammlungen; aber kein liberales Blatt in Baiern schlug darüber Zeter und Mordio. Deßgleichen versichert man uns, daß die preußische Regierung den in Aachen und Trier tagenden Generalversammlungen nicht stolz den Rücken kehrte, wie liberale österreichische Blätter

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 18.10.1865
Umfang: 6
Eingesendet. Wir sind um die Aufnahme folgender Erklärung ersucht worden: Zu Nr. L35 verkündiget die „Bozner Zeitung' den Sieg der liberalen Partei bei der GemeindeanSschuß- wahl des zweiten Wahlkörpers und führt auch mich unter die „Candidaten*) der übrigen Par tei' an. Da man unter einem Caudidaten nur einen Bewerber verstehen kann, so muß ich eine Bezeich nung von mir ablehnen, welche auf mich als denjeni gen unmöglich Anwendung finden kann, der von jeder Betheiligung an den Gemeindewahlen

und an der Wahlbewegung sich seit Jahren enthielt, am allerwe nigsten aber in irgend einer Weise den Wunsch oder die Zustimmung zu erkennen gab, auf die Wahlliste welch' immer einer Partei gesetzt zu werden. Den Herren Wählern „von der übrigen Partei', welche sich dennoch hiezu bestimmt fanden, erlaube ich mir zu bemerken, daß ich in meiner Zurückgezogenheit und nur den Geschäften meines Berufes lebend, jeg licher Parteibewegung ferne stehe, und daß ich die Berechtigung mich unbefragt als Wahlcandidateu aufzustellen

, am allerwenigsten jener Partei einräumen kann, gegen deren Wirken ich mich wiederholt und in einer Weise ausgesprochen habe, welche sich des Bei falles jener Partei in der Tagespresse gewiß nicht rühmen kann. Da ich entschlossen bin, meinen An sichten treu zu bleiben, so mögen mich meine Wähler „von der übrigen Partei' entschuldigen, wenn ich an sie die Bitte richte, ihr Bertraum künftighin einem Würdigeren entgegenzutragen. Bozen, 14. Oktober 1865. Dr. Walther. *) Wir wolltm unter dem Ausdruck „Candidaten

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