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Tiroler Post
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Seite 3 von 20
Datum: 02.12.1899
Umfang: 20
sämmtlicher Ausgleichsvorlagen war, will die liberale Partei wieder nach oben lieb' Kind werden, und wenn schon die Unterstützung der immer nebulöser werdenden „liberalen Wähler schaft" mangelt, so soll die Hintertreppenpolitik doch das Ihrige thun. Daher auch die eifrigen Conferenzen, die jetzt den Grasen Oswald Thun, der sonst immer um die Zeit schon an der Riviera weilte, mit dem alten Chabrus- Mann Chlumetzky und den Leuten der „N. Fr. Pr." so oft zusammenführen; daher

zu sein, alles nur, um die Stellung der christlichsocialen Partei im Herzen Oesterreichs erschüttert zu sehen, — und schließlich alles ohne Erfolg, das ist ein Geiselschlag! Der christlichsociale Can- didat Dr. Pattai hat 2438 Stimmen auf sich vereinigt, also 251 Stimmen mehr als sämmtliche drei Gegner mit sammen, von denen der Liberale Schlechter 802, der Socialdemokrat Pernerstorfer 801 und der deutschnationale Dr. Förster 272 Stimmen erhielt. Die Bedeutung dieser Wahl wird jedoch erst dann klar, wenn wir die Verhältnisse

und den Demagogenjder „Masse"Zwaren noch nicht so eng wie heute; anderseits aber stand damals aus Seite der Christlichsocialen, noch wohl bewusst ihrer Pflicht im politisch wirt schaftlichem Kampfe, die Schaar der Deutsch nationalen, die heute aus dem christlich socialen Lager ausmarschiert sind. Für den heurigen Wahlkampf hatten sich Liberale und Socialdemokraten coaliert, die Libe ralen traten dem socialdemokratischen Can- didaten eine ansehnliche Anzahl ihrer Stimmen ab, und die beiden Parteien

waren handelseinig, dass die Liberalen im Falle einer Stichwahl für den Socialde mokraten und umgekehrt zu stimmen hätten. Andererseits war die christlichsociale Phalanx anscheinend dadurch geschwächt, dass die Deutschnationalen sie nicht mehr gegen das Judenthum unterstützten und eine Art „Zählcandidaten" aufgestellt hatten — mehr Bedeutung hatte Dr. Förster ja nicht. Und trotzdem hatte Heuer die christlichsociale Partei einen Stimmenzu wachs von über 300 Stimmen gegen das Vorjahr zu verzeichnen

hätten in kurzer Zeit alles czechische Beamte bekommen. Dies hätte ihren Czechisierungsgelüsten will kommenen Vorschub geleistet, und die Deutschen wären ungerechter Weise verdrängt worden. Die Aufhebung der Sprachenverordnungen hat nun die schönen Aussichten der Czechen verdorben. Daher ihr Zorn gegen das Cabinet Clary. Man hat den Uebermuth der Czechen viel zu lange' gefüttert, daher kennt ihre Anmaßung keine Grenzen mehr. Jene deutsche Partei, welche durch ihre Vundesgenossenschaft die Czechen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 07.05.1912
Umfang: 16
hatte die Christlichsozialen bereits seit Monaten totgesagt; die Artikel und Telegramme waren schon bereit gehalten, die den Sieg der Sozialdemokratie und des Freisinnes verkünden sollten; das christliche Wen aber hat auf den Sirenengesang der Juden blätter nicht gelauscht und mit eiserner Faust seine alten Feinde aufs neue zu Boden geschleudert. Stolz weht über dem Wiener Raihause wieder die sieg- gekrönte Fahne der Partei Luegers und mit freude bewegter Brust blicken die christlichen Völker mit neuem Mute

hin nach dem Herzen des Reiches, nach dem christlich-deutschen Wien. Es war ein Riesenkampf, den die christlichsoziale Partei zu bestehen hatte; der Uebermacht des jüdi schen Kapitals mit ihrem Dutzend von großen Zeitungen, dem Terrorismus der Sozialdemokratie, den Kübeln voll Gold, Lüge und Verleumdung hatte die christlichsoziale Partei ganz unzulängliche Mittel entgegenzusetzen — aber die Macht des christlichsozialen Programms, die Beweiskraft der Leistungen der Partei waren stärker als die Agitation der Gegner

ich mir anmaßen dürfte, Ihnen Neuaufrichtung der altliberalen Herrschaft der 70er und 80er Jahre. Jene Zeit, wo Wien verlotterte, wo die Korruption ihre schönsten Blüten sproß, ward als die Glanzperiode Wiens ausgemalt; kurzum, man konnte nicht genug Lügen erfinden, um die Christlichsozialen, welche Wien erst zu einer Welt stadt gemacht, zu verdächtigen. Man hat an die Wählermasien des vierten Wahl körpers appelliert, voll überschwenglicher Hoffnungen zogen Liberale, Börsianer und Sozialdemokraten Arm in Arm

für den Freisinn und all die Rene gaten sind die Wiener Wahlen geworden und das vernichtende Urteil, es gilt besonders der freisinnigen Presse, über die mit begrüßenswerter Offenheit selbst das deutschnationale »Grazer Tagblatt" schreibt: »Aber gerade die Wiener liberale Presse trägt die Hauptschuld, daß der freiheitliche Gedanke so kom promittiert erscheint, daß selbst die ,Intelligenz- Wähler' den Christlichsozialen noch immer den Vorzug geben. Denn die liberale Presse hat sich ungeniert der Sozialdemokratie

in die Arme geworfen und hat damit gezeigt, daß das Wort Bismarcks, der diese Art Liberalismus die Vorfrucht der Sozialdemokratie nannte, auch für österreichische Verhältnisse recht behält." Nicht nur an Mandaten, auch an Stimmenzahl ziehen die Christlichsozialen als stärkste Wiener Partei aus dem Wahlkampfe und mit den Wienern haben auch die Christlichsozialen im ganzen Reiche allen Grund zu jubeln, denn die Hoffnungen des glaubens feindlichen liberal-sozialdemokratischen Bruderpaares

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 29.06.1901
Umfang: 10
die ganze Lage beherrschte. Seitdem es dem Herrn v. Körber gelungen, das Haus auf andere Wege zu bringen, ist die Gemeinbürgschaft tobt und es herrscht, wie sich Einer richtig ausdrückte, nur mehr die „Bürgschaft der Gemeinheiten." Und weiter bemerken die „N. Tir. Stimmen": „So lange die katholisch-konservative Partei die Jung czechen in Schach hielt, war die Gefahr eines solchen Kulturkampfes nicht vorhanden, jetzt, wo das Band gelöst ist, mehren sich die Anzeichen für eine liberale Parlamcntsmajorität

; sie ergeht sich nur in den alten, in ihrer Haltlosigkeit längst schon sattsam ge würdigten Vorwürfe gegen die katholischkonservative Partei. Zwei Dinge in den Ausführungen Schrott's sind ihr besonders unbequem, nämlich die Betonung des Schadens, welchen die katholische Sache durch die Hintertreibung der Wahl oes Freiherrn Dipauli erlitten hat. und die Befürchtungen des Redners hin sichtlich der Eventualität der Verbindung der Links deutschen mit Czechen zur Bildung einer Majorität. In Bezug auf das Erste

und Czechen auf Grundlage des Liberalismus wird sich in allen Ländern eine Scheidung der Parteien nach religiösen und politischen Grundsätzen vollziehen und so die Ver sumpfung des politischen Lebens in Oesterreich ein Ende nehmen. Dann wird es möglich sein, die katholischgesinnten Abgeordneten aus allen Nationen zu sammeln und eine österreichische Partei des christlichen Volkes anzustreben." Aus der Besorgniß eines Zusammenschlusses der liberalen Deutschen und Jungczechen folgert die „Chronik

die „Chronik" wohl mit folgenden Sätzen zu führen: „Die Altkonservativen haben es nicht verstanden, die anti liberale Strömung, welche aus wirthschaftlichem Gebiet bei fast allen Parteien mächtig empordrängte, zu sammeln und dieselbe zu einem kräftigen Stoß auch gegen den religiösen Liberalis mus zu benützen. Die Altkonservativen sahen, in der Furcht, die Herrschaft zu verlieren, ihre Ausgabe viel lieber darin, den Christlichsozialen eins am Zeuge zu flicken. Der Herrschaft zu liebe gingen

sie das unnatürliche Bündniß mit den deutsch feindlichen, hussitisch gefärbten Jungczechen ein. Darauf muß man vor allem fragen: Wie kommt die „Chronik" dazu, Sammlung zu verlangen, da sie immer für Spaltung und Zerklüftung gewirkt hat? Die ant.liberalen Elemente in Tirol waren in der kathol.schkonservativen Partei gesammelt und geeint, bis durch die Hintermänner der „Brixener Chronik" der Unfrieden angcsacht und genährt wurde, so daß er nun bis zum heutigen bedauerlichen Um fange gediehen ist. Sie beriefen sich auf das Vor-

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 27.05.1882
Umfang: 10
noch seinen Wähler» i» Schluckenau erklärte: die liberale Partei könne a» eine Erweiterung des Wahlrechtes nicht denken, well sie dadurch einen Selbstmord begehen würde; das hinderte ihn nicht in dem Augen blicke, wo die konservative Partei energisch die Wahlreform in die Hand »ahm und für ihn die Gewißheit bestand, daß eine Erweiterung des Wahlrechtes durchgeführt werde, auch wenn er noch so heftigen Widerstand leistete, den Versuch zu wagen, die Vorschläge der con servativen Partei zu übertrumpfen. Damals

schien es, als ob die Liberalen in der Erweiterung des Wahlrechtes nicht weit genug gehen könnten, als ob fie am liebsten das allgemeine Wahlrecht einführe» wollten. Heute liegen die Dinge wieder ganz anders. Heute zeigt die liberale Partei ihr wahres Gesicht. Die liberalen Herrenhausmitglieder wollen von einer Erweiterung des Wahlrechtes überhaupt nichts wissen; sie bekämpfen dieselbe mit dem Aufgebot aller Kräfte. Er bärmlicher hätte die liberale Partei i» der ganzen Frage sich nicht benehmen könne

, um dies zu begründe», gar nicht auf andere Umstände hinzuweisen» wo ma» hinblickt, zeigt sich i» de» Reihe», die bisher sich zu der liberalen Partei rechnete», tiefe Gäh- rung, ei» großer Theil der Bevölkerung wendet ihr de« Rücke», well er sie viel zu sehr verjudet findet. Vor einigen Monaten ver kündeten die liberalen Blätter triumphirend, daß für den Antisemitis mus in Oesterreich kein Boden sich vorfindet. Vor einiae» Woche» gab der Großmogul der hiesige» liberale» Presse die Parole auS, jede a»tisemitische

Bewegung todtzuschweigen und gester» versammelte» sich über ein halbes Tausend der feinsten Bürger WienS, um offe» die Nothwendigkeit der Pflege praktischen Christenthums zu bekennen. Daneben laufen die Bestrebungen eine österr. VolkSpartei zu gründen, welche au» deutsche» Elemente« bestehen und den vo» de» Liberalm hochgehalte»en Nationalitätenhader zum Schweige» bringen will. Der Handwerkerstand hat sich längst überzeugt, daß vo« der liberale» Partei, welche nur die Interessen deS Kapitals

und der Großindustrie vertrete» hat, in einem Maße, daß für sie der Name: „VerwaltungS- rathS'Partei' geschichtlich geworden ist, absolut kein Heil für ihn zu erwarte« steht. Die Bauern haben alle Lockungen der Liberale» nicht zum Uebertritt in ihr Lager vermocht. Die Arbeiter stehen de« BörsenliberaliSmuL geradezu haßerfüllt gegenüber. Dürfen wir da nicht hoffen, daß unter diesen Umstände» die liberale Partei bald i» das Nichts zurücksinkt, wie sie eS »ach ihren Grundsätzen und »ach ihrer Thätigkeit vollauf

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 25.06.1895
Umfang: 8
frei geworden für den Kampf gegen den Liberalismus, für jenen Kampf, der ein Lebenselement für jede katholische Partei bildet, jenen Kampf gegen den gemeinsamen Feind, der umso nothwendiger ist, je gewaltiger und verderblicher die nächste Folge des Liberalismus, die Socialdemokratie, auf tritt. Es geht nun einmal nicht an, die Social demokratie bekämpfen wollen und zugleich die liberale Partei als eine „st aats er haltende' Partei anerkennen und sich mit ihr zu verbinden auf der Grundlage

der Gleichwertigkeit, die dem Liberalismus noch die Möglichkeit bietet, seine Grundsätze aufrecht zu erhalten und zu ver breiten. Diese Anschauung wird gerade durch das bekräftigt, was jetzt zum — Lobe oder zur Ent schuldigung der Coalition gesagt wird. Das einzige, was ihr nachgerühmt wird, ist: Die liberale Partei sei durch die Coalition geschwächt worden, Graf Hohenwart habe die liberale Partei in Schach gehalten und gezähmt. Es ist von großem Nutzen, dass man die Schwächung der liberalen Partei in dieser Weise

als ein erstrebens wertes Ziel hinstellt. Angenommen, dass Graf Hohenwart dieses Ziel durch die Coalition er reicht hat, so wird man doch auch so gerecht sein, der christlich-socialen Partei ein derartiges Verdienst außer der Coalition zuzuerkennen. Umso leichter wird man sich aber auch auf diesem Boden wieder finden. — Wird doch jetzt als glaub würdig (!) berichtet, Graf Hohenwart habe sogar die Unterstützung der Jungczechen (!) gesucht, um die liberale Partei zu schwächen, und die Jung ezechen seien

auf dem Wege, regierungsfähig zu werden. Noch eine andere Freiheit oder Unabhängig keit ist gegenwärtig außer Frage. Die conservative und die liberale Partei waren in der Coalition Regierungsparteien. Jetzt ist es auch die con servative Partei nicht. Es ist nun zwar leicht denkbar, dass eine ganze liberale Partei in einem Staate als Regierungspartei sich eines behaglichen Daseins erfreut, aber es wird in keinem con- fessionslosen modernen Staate vorkommen, dass eine ganze katholische Partei

, Weife für die liberale Partei zu fructificieren sucht, und mit einer gewissen Absichtlichkeit be tont, dass er der erste protestantische Minister des Innern in Oesterreich ist. Wir machen kein Hehl daraus, dass insbesondere der letztere Um stand in unseren Konservativen Kreisen Miss stimmung hervorgerufen hat. Aber wir müssen, um der Wahrheit die Ehre zu geben, auch an führen, dass während der Amtsführung des jetzigen Ministers als Statthalter, so viel wir wissen, trotz der mannigfachen kirchlichen

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 27.11.1880
Umfang: 10
, daß die liberale Partei nur deßhalb mit solcher Erbitterung gegen die Sprachenverordnung sich erhoben hat, weil sie ihre Agenten in der Bureaukratie zu verliere» fürchtet, deren Bundesgenossenschaft und tägliche Liebesdienste sie Angern vermißt. Die Regierung aber, deren Grundsatz es sein muß, daß die Beamten dem Staatsdienste völlig angehören und über den Parteien zu stehen haben, wird, hoffe ich, nun um so ernstlicher darauf bedacht sein, die Fäden z zwischen der Bureaukratie und der liberalen Patei

zu zerschneiden.' So Fürst Liechtenstein in seiner herrlichen Rede.' „Ist wohl die liberale Partei überhaupt berechtigt, als Anwalt des deutschen Volkes in Oesterreich aufzutreten? frägt Fürst Liechten- st e in. weiter, und er - antwortet darauf: „Wer im Nflmen eines? Volkes spricht, muß ein Mandat hiezu vorweisen können; Derjenige, dem dieses Mandat fehlt, mischt sich im besten Falle in Dinge, die ihn nichts angehen. Nun will ich gewiß ohne Zögern zugeben, daß die liberale Partei heute noch auf eine achtbare

ausgeschlossen und. die städtischen Wahlkörper find mit Beamten schaft überfüllt, die darinnen häufig den Ausschlag gibt. Die großen Massen in den Städten stehen theils uns sympatisch, theils den Liberalen gleichgiltig gegenüber, wenn sie nicht gar geradezu feindselig gegen den Liberalismus austreten, wie bei Gelegenheit des letzten liberalen Wiener Parteitages.' „Draußen auf dem Lande aber findet die liberale Partei allent halben eine zunehmende, eine herzliche und unverhüllte Abneigung

, auf welche sie in der Zukunft um so sicherer rechnen darf, als dieselbe durch eine jahrelange verkehrte und rücksichtslose Behandlung der Bauernschaft reichlich verdient hat.' „Die liberale Partei hat die Bauernschaft in ihrem Gewissen beunruhigt, in ihrer Wirthschaft zerrüttet, in ihren Gefühlen verletzt, an ihrem Vermögen beschädigt : ihre materiellen Interessen hat sie nie verstehen und nie besorgen wollen; in der religiösen, der wichtigsten Frage des Herzens aber, hat sie sich vom Volke, das treu am Glauben

ist die Zerstörung der conservative« Majorität, um die liberale Partei wieder zur Herrschast zubringen. (Bravo!) Wenn doch die deutschen Nationalitäten durch irgend jemand oder gar durch Deutsche nicht absichtlich, sondern unabsichtlich durch Unklugheit ge-

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 08.04.1896
Umfang: 4
Nr. 80. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Mittwoch, den 3. April t836. Aus dem Wege nach Damaskus. Die „Neue Freie Presse' ist auf dem Wege aus einem SauluS ein Paulus zu werden. Auch ihr dämmert nun die Erkenntnis aus, daß die liberale Partei nicht immer der Liberalismus ist. Was in diesen Blättern .-schon vor nun neun Iahren verirrten wurde, nämlich, daß die deutsche Partei den Unterströmungen, welche eine neue Zeit mit anderen Bedürf nissen und Anschauungen hervorgerufen

hat, sich anpassen müsse, das wird nun von der „N. Fr. Presse', jenem Or gane, welches am hartnäckigsten den modernen Anschauungen Widerstand leistete, in einem Osterarlikel ausgesprochen. „Einer Umgestaltung wird sich die liberale Partei unterziehen müssen; d e n n s i e i st a l t g e w o rd e n und wer alt wird, sagt Goethe, wird eines wichtigen Menscbenrechtes beraubt: von seinesgleichen beurtheilt zu werden.' Ja, wirklich ist die liberale Partei alt geworden, während der Liberalismus selbst jung geblieben

bei ihr ihren Sammel- und Zu stuchtSort finden, alle deutschen Minoritäten in den Ländern auf ihre Unterstützung rechnen können, jedes an irgend einem Punkte der Monarchie gesährdete deutsche Interesse muß von der ganzen Partei ausnahmslos und solidarisch als das ihrige betrachtet und mit den äußersten Mitteln vertheidigt werden, dann wird dem deutschen Volke auch dort das Vertrauen zur Partei wieder« kehren, wo es zum Theile schon verloren gegangen ist. Die deutsch-liberale Partei muß ferner liberal

und im Landtage die liberale Partei nennt, sich zu einer solcken Verjüngung aufraffen kvnrte. Die „N. Fr. Presse' sagt ja selbst, daß sie alt geworden ist und ein Greis kann sich nicht, beim besten Willen nicht, zum Manne zurückleben. Wenn die „N. Fr. Presse' eS ernstlich meint mit ihrem Ruf nach einer nationalliberalen Partei, so muß sie den Ruf nach neuen Männern erheben, nach Männern, deren GesichtSweite groß genug ist, um die moderne Welt zu überblicken, nach Männern, die nicht zu müde sind, um den Kampf

mit den feindlichen Mächten wirklich aufzunehmen und die eS ver schmähen, alles von der Gunst der Regierung zu erwarten, nach Männern, welche den Weg zum Volke wieder finden, den die deutschliberale Partei als solche verloren hat. Diese neu? liberale Partei wird nicht nur unbeugsam national, nicht nur unbeugsam freiheitlich und antiklerikal, sie wird auch sozial sein müssen. Sozial nicht im Sinne einer Gnade, welche die oberen Stände den unteren erweisen sich ein wenig mit deren Bedürfnissen zu befassen, sozial

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.03.1891
Umfang: 4
entsprechendes Pro gramm stützt, den Apstorm auch hartnäckiger Gegner Stand zu halten vermag. Den treffendsten Beweis für diese Behauptung hat die liberale Partei erbracht. Da war kein Mandat, das dieser Partei nicht streitig gemacht wurde, an manchen Orten hatte man mit Waffen gegen die liberale Partei angekämpft, die weniger von dem Muthe als von der Tücke der Angreifer zeugten — und dennoch ist es nicht gelungen, die liberale Partei organisation zu erschüttern. Ja gleich großer Zahl wie tn der vorigen

, kann und soll nicht geläugnet werde» — jeder Kampf ist eben mit Verlusten verbunden und gehen doch jedem C iege die hartnäckigsten verlustreichsten Gefechte voran! Die liberale Partei hat aber au Stelle der wenigen verloren gegangenen Mandate wieder neue gewonnen; auch der Umstand verdient volle Beachtnug, daß es keine kläglichen Minoritäten waren, welche die liberalen Mandatswerber dort erzielten, wo das Mandat nicht zu erlangn: war. Mit der achtunggebietenden Stellung, welche die liberale Partei im neuen Parlamente

ein nimmt, wächst aber auch deren Verantwortung In den wichtigsten, in das politische uno soziale Lebe» tief eingreifenden Fragen, wei den die An» träge der Liberale» mehr Beachtung und Berück» ichtigung finden als bisher und das Votum der Partei wird in den meisten Fällen den Ausschlag geben. Nun es mit der mehr defensiven Rolle der Deutschen in Oesterreich hoffentlich ein Ende hat, wird eS stch erweisen, welch tüchtige Mit-, arbeiter an der Förderung des StaatsintereffeS und der Begründung

voll zogen und allmählig beruhigen stch wieder die Gemüther, welche die Aergerlichkeitea der Wahl kampagne außer Rand und Band gebracht. Es lassen stch jetzt auch die Erfolge und die Nieder lagen auf ihre Tragweite abschätzen, denn der Ausfall ver Wahlen hat so recht die Hohlheit d?r Ph.asen dargethan, die von mancher Partei unter dem Scheine der Bollwerthig!eit w Umlauf gesetzt werden; es wurde aber auch klar, daß eine Partei, die sich auf ein abgeklärtes, den thatsächlichen Verhältnissen

Session ziehen die Liberalen auch diesmal inS Parlament ein und das Ansehen, welches die einzelnen Parteimit glieder genießen, sichert dei, deutschen Linken den denkbar größten Einfluß auf die Staatsgeschäfte. Die Zerfahrenheit und Rathlostgkeit, die fast sämmtliche andern.Parteien des. Parlaments keim zeichnet, haben die Führer mit Geschick von der liberalen Partei fernzuhalten verstanden. Dah trotz des engen Zusammenhaltes, trotz der stramme» Parteidisziplin MavdatSverluste vorgekommeu find

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Tiroler Post
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Seite 3 von 8
Datum: 11.09.1901
Umfang: 8
, was Sie mir nachgesagt hahen. t,F. F.: In altconservativen Zeitungen ist es gestanden.) Deswegen ist es nicht minder unwahr. Wir sind erst Beim dünnen Ende. Es kommt noch schöner. Das Höchste ist, heißt es in dem inter essanten Artikel weiter, wenn solche „Auch- Banernvertreter" mit einer Partei, die sich fort während bemüht, jene Schleußen zu öffnen, welche uns heute noch vor einer Ueber- flutung mit rumänischem Vieh schützen, durch dick und dünn gehen? Wer das geschrieben, kennt also eine Partei

, die sich fortwährend bemüht, die rumänischen Grenzen zu öffnen. Ich forschte den Quellen auch dieser Ente nach, Sie wissen, eine Ente ist das Pendant Hur Seeschlange, die immer in den Hundstagen in jüdischen Redaetionen gesehen wird, und siehe, auch hier stoße ich auf den verehrlichen Herrn F. F., der in der Maiversammlung sagte: „dass die christlichsociale Partei die Beseitigung des Einfuhrzolles für rumänisches Vieh verlange, u. s. w." Ich bitte den Herrn F. F. um Entschul digung

, wenn ich mich wieder an ihn wende. Wer andere öffentlich kritisiert, muss sich selbst Kritik gefallen lasten. Diesmal steht Herrn F. F.' auch ein Herr I. zur Seite, der ebenfalls ein fortwähren des Verlangen der christlichsocialen Partei nach Oeffnung der rumäni - schen Grenze gehört hat. Der Zeitungsartikel wünscht eine Antwort von mir, und die will ich Ihnen nun ertheilen. Ich bin seit 31. Jänner d. I. Mitglied der christlich-socialen Vereinigung und habe, obwohl ich mich monatelang in unmittelbarer Nähe der Häupter

ist also wahr. (I.: In der Imster Landgemeinde-Zeitung ist's gestanden.) Das vermag die Wahrheit nicht zu alterieren. Herr „I." hat in seiner Mairede aber auch ver- rathen, woher diese in conservativen Blättern seit langem gezüchtete Seeschlange ihren Ur sprung hat. Er sagte: „Zur clericalen Partei gehören auch die zumeist aus Wieneru bestehenden Christlichsocialen, welche wegen billiger Ver proviantierung der Großstadt ein großes Inter esse daran haben, dass die landwirtschaftlichen Produktionspreise

verkaufen, ergo hat derselbe den Wienern dia metral entgegengesetzte Interessen, ergo — „armer Schraffl", wie mein Freund an der Taster zu sagen pflegt, diese Calculation ist die Quelle des Tratsches. Um die Partei zu spalten, sucht man nach einem Interessengegensatz und dieser wird den Mitgliedern bei jeder Gelegenheit unter die Nase gerieben. Diese Praktik wurde schon von den alten Römern geübt, und bewährt sich naiven Gemüthern gegenüber immer wieder. In diesem Falle hat aber Herr

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 14.10.1882
Umfang: 8
^'E»n HMgewicht von einigen Wtiuw»n verMffO det emen PaM ^ GMzymdbeptze''24 'MMdat^ aDeuWal .Hnt^lieK die andere ünvmrtten. Selbstverständlich war damW auH der AüSfH der Wahlen im böhmischen Großgründbesitze nahezu entscheidend für die Gestaltung der parlamentarischen Mehrheit überhaupt. Gerade diese große Wichtigkeit der Wahlen dieser Curie hat die liberale Partei zu den großartige» Wahlfälschungen des ChabruS (jüdisches Wort) verführt, zu den '«»saubern Mittels durch Ankauf großen Grund- besitzeS die Wahlen

zu beherrsche«. Tausende und Tausende sind durch das Gebühren der in de» ChabruS verwickelte» Wiener Banken arm? geworden und denken mit Grauen an dieses Heldenstück liberaler Corruption. ES ist darum nur recht und billig, daß die jetzige Wahl- - resorm derlei Zustände künftighin beseitigt und eS ein für allemal verhindert^ daß die liberale Partei, je wieder die conservGve in der Art mundtodt macht, wie sie bisher (die letzten Älchlen'anSgMmme»)' dies gethan hat. Dafür hat die liberale Partei

, also jene Staatsbürger, wöche'mi»d.eßeuS.''''!l.0^fl.^ SO kr. direete Steuer mit den damit ver bundene» verschiedenen Zuschlägen also 32 fl. jährlich bezahlen, dursten bisher wählen und selbst diesen wurde erst durch daS cönservative. Ministerium Hoheuwart unter dem Widerstände der liberalen Partei daS Wahlrecht ettHeÜt. Natürlich, die liberale Partei hatte bei ihrer iuniaeu Verbinbüng mit der Börse — war ja doch sast die ganze Partei Ein Verwaltungsrath -7-' gar kein Interesse, der Mittelklasse der Äet>ölkerung

der Heuchelet und der Sophisterei sich widersetzt. Das Gebahres, da? die liberale Partei hiebei entwickelte, war geradezu jämmerlich. Der- M«ff vök' s-mei WähM.°^i>' öffentlich und feierlich erklärt hatte, daß jede Aenderung der Wahl ordnung, selbst we»» sie von der liberale» Partei ausginge, emen Selbstmord derselben bezeichnen würde, überbot bei de»-Debatten über die Wahlreform die Rechte in den weitgehe»dste» freisinnigen Anträgen, well er wußte, daß 'er damit nicht beim Worte genommen

aber auch die Gewiß heit, daß ße selbst niemals nach eigenen Recept terrorifirt w^rde» kann. Denn «ach den neuen Bestimmungen wählt ^der böhmische Großgrundbesitz in mehreren territorial genau begrenzte» Wahlgruppen» was eine gerechtere Verkeilung seiner 24 ReichSrathSma^date er- mMicht^ Selbstverständlich behagt gerade dieses der liberalen Partey nicht. Mne Partei, die anständige Gegner sich gegenübersteht und HerseitS vo»^ keinem Mittel weder der List noch deS Betruges (ChabruS) zurückjcheut, läßt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 16.08.1879
Umfang: 6
wie- der errichtet und mit der Wegräumung des Schuttes begonnen. Die Vorräthe im Taschli-Han brennen noch immer; die Verluste an baarem Geld in eisernen Kästen stellen sich immer höher. Deutsches Neich. Während die „Nordd. A. Ztg.' in der geschmackvollen Art ihrer Polemik so weit vorgeschritten ist, der liberalen Partei zu insinuiren: sie wolle den Reichskanzler durch den Abgeordneten Rickert ersetzen, beginnt die liberale Presse endlich mit der Auf stellung leitender Gesichtspunkte iür die im nächsten Monate

zu eröffnende Wahlkampagne. Die „Nat.-Ztg.' verlangt von jedem, der ein Mandat für den preußi schen Landtag durch die liberale Partei erlangen will: daß er sich gegen eine Verlängerung der Elats- und der Legislaturperiode erkläre, allen retrograden Bestre bungen auf dem Gebiete der Kirche und Schule Wider stand leiste, jede Rückbildung auf dem Gebiete der die Selbstverwaltung betreffenden besetze und insbesondere jede Verlümmerung der Verwaltungsiustiz bekämpfe und daß er für eine gute Ordnung in den Staats

, das wir zurückweisen, die ausgesührten Punkte den Parteigenossen zur Erwä gung, selbstverständlich ohne damit das Gebiet der in den Vordergrund zu rückenden Fragen irgendwie abzn- grenzen. Wir eral'ten es namentlich für selbstver ständlich, daß die liberale Partei die Mittel, welche die neue Steuerbeiastung an die Hand gibt, dazu benutzt, damit auch in der That den vorzugsweise belasteten Elementen die möglichste Er eichterung zutheil werde. Freilich wird sich dabei herausstellen, wie trügerisch die Versprechungen

, — die Trennung sollte ja nur von kurzer Dauer fein, und die Hochzeit gleich nach der Uebersiedlung gefeiert werden. Bis der Partei-Bewegung steht, spricht sich für eine mög lichst entschiedene Wahlparole aus. Sie schreibt: „Will die nalional-liberale Partei Opposition machen. gegen die hereinbrechende Reaction, so muß sie ein klares Programm haben, ein klareres als sie bisher hatte und bei ihrem Verhältnisse zum Fürsten Bismarck zu haben brauchte. Können die Führer der Partei

, daß das natio» nal-liberale Wahlcomite gesonnen ist, sich mit der Fort schrittspartei förmlich zn verbinden. Natürlich würden die wirklich noch zur national-liberalen Partei Gehöri gen überall da den fortschrittlichen Kandidaten unter stützen. wo derselbe die meiste Anwartschaft auf den Wahlsieg hat, und umgekehrt wird auch die Fortschritts partei so agiren; eine förmliche Allianz beider Frak tionen bei den Wahlen bleibt jedoch ausgeschlossen. Stalten. Aus Rom, 11. August, wird der „Pol. Korr.' geschrieben

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 27.05.1896
Umfang: 14
. Was wir dort erlebten, wiederholt sich hier im Kleinen. Geradeso wie der Catilina von Paris hzt der Mann, welcher jetzt Bizc-Liirgermeister von Wien werden soll, die letzten Ziele seiner Politik stets sorgfältig zu verhüllen gewußt. Daß eS sich ihm darum handle, die Juden zu ver drängen oder auszurotten, daS mögen kleine Kinder glauben; daS ist nur eine Lockspeise. Es handelt sich um «in« Gruppe von Personen, welche um ihrer Ehrsucht willen nicht etwa gegen die Juden oder gegen die liberale Partei

und die nächsten Wahlen werden wohl zu einer Theilung der noch immer hundert Mann starken Partei führen: in eine schärfere Gruppe, schärfe in nationaler und zugleich liberaler Beziehung, und in eine konservativ-liberale und national-abgeschwachte Gruppe, welche hauptsächlich aus den Großgrund besitzern bestehen und den Rathschlägen Chlumetzky'S folgen wird. Wie die Dessidenten, so verlangte neulich der deutsch-böhmische Führer und Vorstandsmitglied der Linken, Dr. Ruß, eine Neubildung der Partei

werde. Die Handelskammer stimmte in ihrer Resolution seiner Ansicht bei, daß die Bildung einer großen deutschen volkstümlichen Partei, die im ReichZrathe vor allem die Interessen deS deutschen Volkes wahre, ein Gebot dringendster Nothwendigkeit sei. Die Deutschen in Böhmen wollen vorangehen. Schon am nächsten Sonntag werden ihre Vertrauens männer in Prag zusammentreten, um die Reformation an Haupt und Gliedern zu berathen, deren die deutsch liberale Partei bedarf, wenn anders sie weiterbestehen

Seite S Die deutsche Linke. Den Austritt der Abgg. Sueß, Wrabetz und späterhin Noske aus der Partei der Vereinigten deutschen Linken haben wir unseren Lesern mit getheilt. Sie haben die Geduld verloren, als mit der Entscheidung der Wiener Bürgermeisterfrage der Linken eine „Ohrfeige' versetzt wurde, welche an Derbheit nichts zu wünschen übrig ließ. Die Genannten sprachen im Donauklub vor einer großen Versammlung, deren wir ebenfalls in letzter Nummer schon kurz Erwähnung gethan

, unter stürmischem Beifall für ein energisches Vorgehen. Sueß entrollte in lehrreicher und interessanter Rede ein äußerst stimmungsreiches, voll Talent, Liebe und Temperament entworfenes Bild des Wirkens der deutsch-fortschrittlichen Partei in Oesterreich, ihrer ruhmvollen Vergangenheit und ihrer großen Anteil nahme an dem mächtigen Verjüngungsprozesse Oester reichs und gab als Grund zum Austritte aus derselben an, daß sich die Partei willig fügte, als die Steuer reform auf die Tagesordnung gefetzt wurde

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 16.07.1910
Umfang: 14
revolutionären Partei ihre Taktik zu erleichtern. Es mutz deutlich gesagt werden: Die jetzige liberale und radikale Partei Spanien» mit der Regierung schwimmt derartig im Schlepp tau der revolutionären Elemente, datz sie immer mehr revolutionären Charakter annimmt und bedeutende Gruppen der Liberalen sich allmählich von ihr loslösen. Josi Canalejas hat eine böse Erbschaft angetreten, die ihm noch viel bittere Sorgen bereiten wird. Seitdem Moret den internationalen Ferrerrummel in so kläglicher Weise

ausgenützt hat, um Maura und die Konservativen zu stürzen, ist die liberale Partei mit einem bedeutenden Ruck nach links ab gewichen und mutz sich mit notwendiger Konsequenz auf die Republikaner und Sozialisten, also die revo lutionären Massen, stützen. Ohne Konzessionen geht dies aber nicht, und so ist die liberale Re gierung gezwungen, der hungerigen, blutdürstigen Meute den „Pfaffen kn ochen' hinzuwerfen Canalejas mag noch jo lange beteuern, datz er keinen Kulturkampf will; er wird, wie schon gesagt

und Revolution. Die Regierung und die liberale Partei wird nur noch geschoben; die eigentlichen Drahtzieher sind die Feinde der Mo narchie und der Religion, die Ferreristen von Bar- relono, die Republikaner von Valencia und dle fanatische Gruppe der Freimaurer um Morote. Nicht oft und nicht grell genug können die Dienste beleuchtet werden, welche unsere deutsche liberale Presse dieser Gesellschaft leistet. Zwar darf er nach den Leistungen des Herbste« 1909 nicht mehr wun dern, daß dieselbe liberale Presse

' folgende Mitteilungen gemacht. Wer nicht seit Jahren die spanische Politik genau verfolgt hat und durch längern Aufenthalt im Lande selbst sich mit der verworrenen Lage der spanischen Politik etwas vertraut machen konnte, wird aus den jetzigen widersprechenden Nachrichten und Auffas sungen nicht ganz leicht Uug werden können. Es bedarf aber der Klarheit, um so mehr, je mehr die internationale liberale und radikale Presse mit bc- wutzter Absicht die Verwirrung noch vergrößert, um der spanischen

, durch die Macht der Verhältnisse dazu getrieben, denn seine roten Brüder werden ihm keine Ruhe lassen, bis er sie befriedigt hat. Man kann ihm zwar ruhig glauben, daß er keine große Freude über seine schlimme Lage empfindet, denn die Herr lichkeit kann nicht sehr lange dauern, da die kirchen feindlichen Gruppen viel energischere Maß regeln verlangen. Die Aufhebung einiger Ordens schulen kann nicht genügen, und mit begreiflicher Aengstlichkelt sieht die Regierung in dle Zukunft. Die liberale Presse Europas

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1893
Umfang: 8
des Liberalismus Schrecken verbreitet. Sobald wirklich Ernst gemacht oder auch nur gedroht wird, die gegenwärtige, mit der dreibeinigen Majorität betriebene Auto matenwirtschaft zu sprengen, und mit der unab hängigen Stellung einer katholischen Partei Her- vorgerückt wird, dann befällt die liberale Partei Furcht, dass sie ihren Einfluss verlieren könnte, ein Beweis, dass sie sich bei dem Ausspielen der verschiedenen Parteien am wohlsten befindet und bei dem Wechsel der Dinge wirklich was zu ver lieren

können. Es ist ein Verdienst der Reden Ebenhochs, dass die liberale Partei so Farbe bekennt und erkennen lässt, was sie zittern und was sie aufathmen macht. Ziehen wir aber nun einmal daraus eine Folgerung. Man hält uns oft vor, dass die liberale Partei nichts so sehnlichst wünsche, als die Zertrümmerung des Hohenwartclub oder das selbstständige Auf treten einer katholischen conservativen Partei, dass dann mit dem Zurücktreten der katholisch-eonserva- tiven Gruppe vom Hohenwartclub der Liberalismus mit einemmale obenauf

: Die liberale Partei fürchtet sich ja eben gerade davor, dass jene Partei sich von der dreibeinigen Majorität loslöst und sich unabhängig stellt, weil sie (die conservative Partei) geradedadurch obenauf kommen und an Macht gewinnen könnte. Um gerade das zu verhindern, gibt sie (die liberale Partei) sich zu einer Intrigue her, lässt sich als Glied der Jeuilleton. Eine Reise mch Kosm«. Von Dr. K. M. Mo st cr r. Als ich in die Kirche eintrat, hatte der sonn tägliche Gottesdienst schon begonnen. Die Kirche

die Aussichten der liberalen Partei be schrieb, war es, als ob Schrecken und Entsetzen in die Reihen der Plener'schen Schutztruppe ge fahren wären. Und nicht geringere Aufmerksamkeit Henkt beispielsweise die „N. Fr. Pr.' der Rede, die Abgeordneter Dr. Ebenhoch erst vor wenigen Tagen in Sarleinsbach gehalten hat. Sie bemüht sich, freilich vergebens, den kampfgerüsteten Ab geordneten lächerlich zu machen, indem sie aus dieser Rede einen Gegensatz zu den düsteren Prophezeiungen des früheren Artikels von Reichs

hat. Sobald aber mit einer gewissen Vor sichtigkeit der Fuß vom Kampfplatz wieder zurück gezogen wird, dann ist Heller Jubel bei den Libe ralen. Wenn sie sich sicher fühlen, dass der Sturm nicht gewagt wird, und dass die katholisch -conser- vative Gruppe in der conservativen Partei doch wieder sich drückt, dann bezeugt ihr Spott- und Hohngelächter, dass die Nacht, in der ihnen der „Wauwau' so groß und fürchterlich vorgekommen ist, vorüber sei, und sie wundern sich, wie sie sich haben so fürchten

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 29.12.1883
Umfang: 8
;. und nun entsendet auch der ^ stockmagyarische Wahlbezirk Keckskemet einen Anti semiten in den Reichstag. Bei den nächsten allgemeinen en werden jedeHzlls der jüdisch - liberalen Partei ^^^^Ä^Ve'be rra sch u n gen bereitet werden. / ?e Vereinigte Linke unter der Leitung des inisters Chlumeszky ein Preßbureau sich ge schaffen hat, welche die liberale Presse in den Provinzen mit Leitartikeln und Correspondenzen versieht, wissen Sie. Auch die liberalen Blätter in Tirol beziehen daraus Unterstützung. Neu dürste

von der Noth wendigkeit eines Geg en besuch es unsers M onar- chen am savoyischen Hofe. Wie ungeschickt der Augen blick gewählt ist, bezeugen die Nachrichten über die De monstrationen, die in Venedig und Trieft zu Gunsten des Meuchelmörders Oberdank stattgefunden haben, die noch ganz frisch sind. Was kümmert aber auch unsre liberale Partei sich dämm, ob Se. Majestät der Kaiser in Ita lien den Insulten einer österreich-feindlichen Partei ausgesetzt ist oder nicht, wenn er nur als erster katholischer Monarch

^ Damit ist der Nachweis erbracht,' daß die Regierung in diesen- drei Jahren allerdings Schulden gemacht, deren Ertrag aber überwiegend zu Ausgaben verwendet hat, die sich sicher noch rentiren werden. Als die liberale Partei nach dem Ausgleich mit Ungarn 1867 zu regieren begann, hatte Cisleitha- nien gar wenige Schulden außer der gemeinsamen Schul denlast. Und als sie 12 Jahre später abtrat, besaß Cisleithanien über 300 Millionen Gulden-neugemachte Schulden, und dazu waren außerdem noch fast sämmt- liche Staatsdomänen

die Betheiligung an den Wahlen nicht sehr lebhaft, da von circa 50.000 Wählern der dritten Klaffe der Gewerbekatagorie kaum 7500 ihre Stimmen abgaben. Viele hat wohl vor der Stimmenabgabe die wüste Agitation abgehalten, welche die liberale Partei mit Hilfe des-deutschen Schulvereins und des Juden Oppenheimer entwickelte. Die Stimm zettel wurden von diesem wie Käspapier aufgekauft und entsprechend verwerthet. Oppenheimer selbst rühmte sich, in einem Briefe/ daß er wohl an 3000 Stimmzettel durch Kauf

eilage Mi „Tiroler Volkstilat!'Nr403 Samstag» den 2S. Dezember 188S. ' Wiener Briefe, . . Vik?/ um Weihnachten. Ein neuer.Rector. Liberaler Rechenschaftsbericht Einleitung in Ungarn. Liberales Preßbureau. Wie die liberale Presse unsern Kaiser gerne in den Quirinal nach Rom schickte. Dielibcrale Presse undder Staatshaushalt. Wettermacher. Die Handelskammer- ? ^ ^ Wahlen in Mederösterreich. Agrarreform. ' Am 21. Dez.wurdeDr.Victor ^ Lang anStelle des Dr. Wedl zum Rector' d er Universität er nannt

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 09.04.1895
Umfang: 8
: der liberalen Partei). Er habe den, Census bis zu einer so tiefen Grenze herabmindern wollen, dass „die liberale Partei auch auf ihrem jetzigen Boden von den Gegnern erdrückt werde'; die „liberale Partei würde vernichtet worden sein'. Die Wahl reform wäre durch weine Anträge „ausschließlich und einseitig gegenM 'Deutschen in Oesterreich und gegen die liberale Partei gerichtet' gewesen. „Die Linke und die Polen könnten sich leichtverständigen.' Hand genommen haben würde. Jedenfalls

; auch jetzt hat er noch seine Kanzlei und viele Clienten. Doch ein College waltet in derselben, denn er selbst ist entweder im Parlament oder im Gemeinderath oder im Stadtrath oder Diese erregten Auslassungen bezeugen doch nur, dass die liberale Partei jeden Einfluss der Conservativen in der Wahlreform verhindern wolle. Mit Recht schreibt das „Linzer Volksblatt' zu dem letzten Antrag Dipaulis: „Es ist falsch, wenn die Liberalen ihren Widerstand damit be gründen, dass der Antrag Dipauli eine Ver letzung des Besitzstandes bedeute

,' schreibt das „L. V.', „dass die liberale Partei selbst nach den entsetzlichen Niederlagen in Wien noch immer kein Einsehen hat, sondern auf dem verfehlten Wege, der sie in den Abgrund führte, noch weiter wandelt. So sei es denn! Volsnti non üt iiyuM. Die Conservativen mögm viele Pflichten haben, die andere Parteien nicht haben, aber die Pflicht haben sie gewiss nicht, mit den Liberalen zugrunde zu gehen.' Man könnte dagegen meinen, dass gerade diese Niederlagen die Liberalen zu dem verzweifelten

werde; die Conservativen dagegen: damit sie bei der Wahlreform gehörigen Einfluss hätten; das jetzige Wahlrecht ist ein Wahlunrecht, rein zu gunsten der liberalen Partei und zu offener Schädigung der conservativen Partei, wie die früher so häufigen Klagen von conservativer Seite bezeugen. Die Conservativen sind darum ganz nothwendig darauf angewiesen, bei einer Aenderung das Unrecht abzuschaffen. Wie lässt sich das vereinigen, wenn die Conservativen nicht einmal das anstreben dürfen, dass ihre Position

nicht noch schlechter werde, als sie ehedem ist? Das „Vaterland' hat einmal die Bemerkung ge macht: „Es ist eine längst bekannte Thatsache, dass von liberaler Seite jedes vor kommende Ereignis zum Vortheile desCapitalismusausgebeutet wird.' Kann es wundernehmen, dass jetzt die Wahl reform ganz besonders von den Liberalen be einflusst wird ? — das letzte Rettungsmittel, das Zwangsmittel, diese Partei noch über Wasser zu erhalten, nachdem sie andererseits so schmähliche Niederlagen erleidet. „Es ist bezeichnend

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.12.1892
Umfang: 4
. Was aber den Vorwnrf des Treubruchs betrifft, welchen eine „angeblich liberale Persönlichkeit' des 1. WahlkörpeeS begangen haben soll, so kennen wir den Namen dieser Persönlichkeit und sohln deren Gesinnung nicht. So viel aber wissen wir, daß für die Haltung der liberalen Partei der Beschluß der Wählerversainnilung maßgebend war und naturge mäß sein mußte, und daß man mit einer einzelnen, mit keinerlei Mandat ausgestatteten Persönlichkeit nicht ein Wahlkompromiß schließen kann, welches für Andere bindend

ist. — Wenn der klerikalen Partei ein anderes Mal wieder an einem Kompromisse ge legenem sollte, so möge sie sich an das liberale Wahl komite und nicht hinter dessen Rücken an an geblich gemäßigt liberale Persönlichkeiten wenden: das wäre wenigstens loyal! Die liberale Partei gönnt den Klerikalen von Herzen eine Vertretung im t^emeinderathe, die Kompromisse sind aber nur dort am Platze, wo der Sieg für beide Parleitn unge wiß ist, nicht aber dort, wo eine Partei durch ein Kompromiß nur verlieren kann. Das mögen

, welche die klerikale Partei zu den Wahlen getroffen hatte, mit einiger Aufmerksamkeit verfolgte, wer die Mittel kennt, mit welchen diese Partei die Agitation zu be treiben Pflegt, wer die Kräfte sah, welche sich in den Dienst der klerikalen Partei stellten, mochte durch das Resultat der Wahlen allerdings einigermaßen überrascht worden sein. Wahlreden von verblüffen dem Inhalte, bei deren Dnrchlesnng man ebenso er staunt war, über den Muth des Redners seinen Zuhörern solche Kost zu bieten, als über die Geduld

der Zuhörer, welche sich das wahnsinnigste Zeug über Wahrheit und Irrthum, über Toleranz und Liberalismus, materiell s und geistiges Wohl von Rednern vorschwätzen ließen, von deren Bildungs stufe auch der politische Gegner etwas Gediegeneres erwartet hätte, — Wahlreden solcher Art wechselten mit einer Thätigkeit der klerikalen Presse, welche je der anständige Mann von was immer für einer Partei auf daö Tiefste bedauerte und verabscheute. Schmähen und schimpfen, poltern und toben, ver dächtigen

und verleumden, — das bildete vor den Wahlen den hauptsächlichsten Inhalt des heimischen Organes der Klerikalen, sowohl als der Korrespon denten von auswärtigen Blättern. Durch die muth- willigsten Wahlreklamationen und Rekurse wußte die klerikale Partei die Wahlen 3 Wochen zn verzögern, um Zeit zu gewinnen iür ihre Agitation. Und nun, da Alles vergebens war, da selbst ein de müthigendes Kompromiß mit einigen Malcon tenten der liberalen Partei, welches unsere Kle rikalen zwang, 4Männern von ausgespro- chen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 28.09.1895
Umfang: 16
rühmende Ziel der Erhaltung des Klein bürger- und des Bauernstandes realisiren! wollen, eine solche, daß ernstliche Einwen-! düngen dagegen nicht ausbleiben konnten. I Die ganze Haltung der Partei ist einem gewissen Korporatio.nssozialismus günstig, der mit der gesummten Entwicklung der Neuzeit im Widersprüche steht und, was schlimmer ist, zum Staatssozialismus füh- j ren muß. Denn wer anders, als derI Staat würde den einzelnen Arten der Ge-! nossenschaften die Grenzen ihrer Befugnisse

zahlen zu können. Was würde überhaupt aus un serem landwirthschaftlichen Leben werden, wenn der Bauer seine Dienstleute nicht mehr um seinen Tisch versammelte, son dern seinen Grund und Boden durch Tag- löhner bearbeiten lassen müßte, die mög lichst viel Vortheile für Frau und Kinder zu erringen trachten würden? ; So kann man denn mit Fug und Recht behaupten, daß die christlichsoziale Partei, welche überhaupt mehr die Interessen der ! städtischen niederen Klassen, als diejenigen der bäuerlichen

Bevölkerung berücksichtigt,! kaum die Eigenschaften ausweisen dürfte, von welchen die Konservativen nicht ab- - sehen dürfen, wenn sie mit einer Partei ein eigentliches Bündnis schließen wollen. A. ’ i Inland. ' Das Wiener Geinriudewahlergrbrris im 3. Wahlkörper liegt nun in Ziffern vor., Ein Blick auf diese Ziffern zeigt uns die Nieder lage des Liberalismus in ihrer ganzen nieder em näheres politisches Verhältnis zu Leu ten zu treten, welche der katholischen Kirche mehr oder weniger als Gegner gegenüber

zu können? Ebensowenig wie die Jungczechen kön nen die übrigen ultraslavischen Parteileute die extremnational gesinnten Slovenen und Kroaten als politische Elemente gel ten, mit denen ein Bündnis möglich er scheint. Die Bildung eines aus zisleitha- nischen und ungarischen Gebieten zusam mengeschweißten Großkroatiens kann un möglich von einer Partei gutgeheißen wer den, welche, wie es die konservative thut, möglichst ausgedehnte Hochachtung des hi storischen Rechtes auf. ihre Fahne geschrie ben hat. Wie könnten

unsere Konserva tiven mit Leuten Hand in Hand gehen wollen, welche das Königreich Dalmatien aus dem Verbände der österreichischen Kronländer zu reißen beabsichtigen und somit entschlossen sind, die diesseitige Reichshälfte abermals zu schwächen? Was sodann die Christlichsozialen anbe langt, so gibt es allerdings Punkte, hinsichtlich deren eine gewisse Ueber einstimmung zwischen den von ihnen vertretenen Grundsätzen nnd' denjenigen der konservativen Partei besteht. Beide Fraktionen streben

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