36.709 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1896/08_04_1896/BZZ_1896_04_08_2_object_390729.png
Seite 2 von 4
Datum: 08.04.1896
Umfang: 4
Nr. 80. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Mittwoch, den 3. April t836. Aus dem Wege nach Damaskus. Die „Neue Freie Presse' ist auf dem Wege aus einem SauluS ein Paulus zu werden. Auch ihr dämmert nun die Erkenntnis aus, daß die liberale Partei nicht immer der Liberalismus ist. Was in diesen Blättern .-schon vor nun neun Iahren verirrten wurde, nämlich, daß die deutsche Partei den Unterströmungen, welche eine neue Zeit mit anderen Bedürf nissen und Anschauungen hervorgerufen

hat, sich anpassen müsse, das wird nun von der „N. Fr. Presse', jenem Or gane, welches am hartnäckigsten den modernen Anschauungen Widerstand leistete, in einem Osterarlikel ausgesprochen. „Einer Umgestaltung wird sich die liberale Partei unterziehen müssen; d e n n s i e i st a l t g e w o rd e n und wer alt wird, sagt Goethe, wird eines wichtigen Menscbenrechtes beraubt: von seinesgleichen beurtheilt zu werden.' Ja, wirklich ist die liberale Partei alt geworden, während der Liberalismus selbst jung geblieben

bei ihr ihren Sammel- und Zu stuchtSort finden, alle deutschen Minoritäten in den Ländern auf ihre Unterstützung rechnen können, jedes an irgend einem Punkte der Monarchie gesährdete deutsche Interesse muß von der ganzen Partei ausnahmslos und solidarisch als das ihrige betrachtet und mit den äußersten Mitteln vertheidigt werden, dann wird dem deutschen Volke auch dort das Vertrauen zur Partei wieder« kehren, wo es zum Theile schon verloren gegangen ist. Die deutsch-liberale Partei muß ferner liberal

und im Landtage die liberale Partei nennt, sich zu einer solcken Verjüngung aufraffen kvnrte. Die „N. Fr. Presse' sagt ja selbst, daß sie alt geworden ist und ein Greis kann sich nicht, beim besten Willen nicht, zum Manne zurückleben. Wenn die „N. Fr. Presse' eS ernstlich meint mit ihrem Ruf nach einer nationalliberalen Partei, so muß sie den Ruf nach neuen Männern erheben, nach Männern, deren GesichtSweite groß genug ist, um die moderne Welt zu überblicken, nach Männern, die nicht zu müde sind, um den Kampf

mit den feindlichen Mächten wirklich aufzunehmen und die eS ver schmähen, alles von der Gunst der Regierung zu erwarten, nach Männern, welche den Weg zum Volke wieder finden, den die deutschliberale Partei als solche verloren hat. Diese neu? liberale Partei wird nicht nur unbeugsam national, nicht nur unbeugsam freiheitlich und antiklerikal, sie wird auch sozial sein müssen. Sozial nicht im Sinne einer Gnade, welche die oberen Stände den unteren erweisen sich ein wenig mit deren Bedürfnissen zu befassen, sozial

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/12_12_1901/BRC_1901_12_12_3_object_150476.png
Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
selbst liberale und radikale Blätter gestanden: so sei im conservativen Blatte mcht einmal gegen Kirchenfeinde gekämpft worden: Ha fand kein Altconservatwer den ehrlichen Muth, diese Kampfesweise „beleidigend und lieblos' zu nennen. — Im „Tiroler Volksblatt' vom 7. De cember ist in einer Correspondenz aus Klausen vom 4. December folgender Satz enthalten: „Da er (Bürgermeister Gschwenter) auch ein guter 'Redner ist, so kann nur jener blinde Partei hass, der von der Profefforenclique in Brixen geschürt

wird, einen solchen Mann abweisen und dafür einen Beamten als Vertreter der Bürger erwählen. Wir wollen hoffen, dass der von der Professorenclique in Brixen angefachte Partei hass den Bürgern den Verstand nicht geraubt hat!' — Ist das ehrend und liebevoll? Wenn aber mitunter in der Hitze des Kampfes auch von christlichsoeialer Seite ein scharfer Ausdruck fällt, so sind die Herren Alt conservativen sofort „höchst beleidigt'. Warum so empfindsam und so ungleich, ja ungerecht im Maße? — Wenn den Führern der alteonserva

tive« Partei in Brixen das von ihnen durch «gesperrten Druck hervorgehobene Wort so im Wege ist, so machen wir sie auf ihre eigene Partei- Presse aufmerksam. Wir richten an sie die Bitte, ihrer Presse etwas die Zügel anhängen zu wollen; dann wird ganz von selbst vieles besser werden. Es wäre überhaupt nie so weit gekommen, wenn nicht der altconservativen Presse alles erlaubt wäre. -t- « Die Parteiverhältnisse des neuen Landtages stellen sich, soweit die deutschen Ver treter in Betracht kommen

, folgendermaßen: 22 Konservative, 10 Christlichsociale und 11 Liberale. Wälschtirol zählt, wenn der hochwst. Herr Propst Chini eingerechnet wird, 11 „National- clerieale' und 9 „Nationalliberale'. Liberale Blätter scheiden die Abgeordneten ohne Rücksicht ans Nationalität in „Clericale' und „Liberale' und zählen so 44 „Clericale' nvd 20 „Liberale'. Im Wahlbezirke Levieo-Borgo-Pergine wurden beim zweiten Wahlgang am Samstag 402 giltige Stimmen abgegeben, von denen auf Dr. Karl v. Bellat, Gemeindearzt in Bsrgo

, 272, auf Roman Joris 130 Stimmen entfielen. Dr. v. Bellat ist somit gewählt. Meran, 3. December. Der Wahltag vom 2. December ist hier ruhig verlaufen. Bon unserer Partei wurde gar keine Agitation insceniert. Es musste jeder mann einsehen, dass mit der Dummheit die Götter vergebens kämpfen. Die Altconservativen rückten mit allen alten Schlagern heraus, um die christlich- sociale Sache in möglichst schiefes Licht zu stellen. Monsignore Glatz hielt schon am Vortage der Wahl und am Wahltage

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1877/24_03_1877/BTV_1877_03_24_5_object_2870927.png
Seite 5 von 8
Datum: 24.03.1877
Umfang: 8
. die klerikalen 255 und S60 Stimmen ; bei der Wahl des Dr. Falk im März 1375 verfügte erstere Partei über 593, letztere über 265 Stimmen. Trient» 24. März. Von den 532 verzeichneten Wählern sind 311 erschienen. Hievon entfilen für Joh. Bapt. Tambosi 132. für Girolamo de P o m. peati 180 Stimmen, gegen Hofrath Johann Sar- tori, welcher 123 und KreiSgerichtSrath Karl Cle- menti. der 123 ^stimmen erhielt. Als definitiv gewählt erscheinen sohin die Herren J.B. Tambosi und Girolamo de Pom peati. Bei der letzten

Prof. Dr. Wil dauer mit 542 Stimmen gegen 369 Stimmen, welche auf Herrn v. Ricca boua entfielen. Bei den letzten Landtagswahlen waren in Hall 142 liberale und 39 klerikale Stimmen, in Ratten berg 44 liberale und 10 klerikale, in Kufsteiu 124 libe rale und 26 klerikale, in Schwaz 43 liberale und 131 klerikale, zusammen 358 liberale und 256 kleri kale Stimmen. Jmst» 24. Mär;. In Imst erhielt Tarnerl 86, Stubmayr 33; in Reutte Tamerl 38, Stubmayr 60; in Landeck Tamerl 29, Stub mahr 32 Stimmen. Reutte

» 24. März. Bei der heute stattgehabten Landtagswahl erhielt der liberale Kandidat Stub- meier 60, der klerikale Kandidat Tamerl 38 Stimmen. VilS Abends. Landeck» 24. März. Bei der heutigen Abgeord netenwahl in Landeck erhielt Stubmeier (verfas sungstreu) 32, Tamerl 29 »Stimmen. Bils, 24. März. In. VilS erhielt Tamerl 34, Stubmaher 28 Stimmer». ES erscheint sohin der Kandidat der Verfassungstreue Herr Stubmahr 197 gegen 187 Stimmen gewählt. Im Jahre 1871 waren in Jmst 29 liberale und 180 klerikale

Stimmen, in Reutte 51 liberale und 45 klerikale, in Landeck 17 liberale und 47 klerikale, in Bits 22 liberale und 35 klerikale, zusammen 119 liberale und 307 klerikale Stimmen. Brisen» 24. März. In Prixen wurde gewählt v. Wörz mit 174, Dr. Gapp mit 73 Stimmen. Sterling. 24. März. In Sterzing erhielten von 75 abgegebenen Stimmen Josef Wörz 61, Dr. Gapp 12 und Johann Kofler 1 Stimmen. Klausen» 24. März. Von 55 Wahlberechtigten erschienen 52. Dr. Joses Ritter v. WSrz, Advokat, erhielt 46, Dr. Josef Gapp

, Advokat, 5, Dr. Josef Vogl 1 Stimme. Bruneck» 24. März. Der klerikale Kandidat R. v. Wörz erhielt 76, der liberale Kandidat Dr. Gapp 74, Franz Steg er 1 Stimme von 153 Stimmen, 2 Stimmen sind ungiltig. Lienz. 24. März. Von 145 gültigen Stimmen erhielten Dr. Joses Gapp in Lienz 108, und Dr. Josef Wörz in Sterzing 36 Stimmen. Jnnichen» 24. März. Von 72 giltigen Stim men erhielten Ritter v. Wörz 59, Dr. Josef Gapp 23. Sohin erscheint gewählt mit 452 Stimmen der Kandidat der Klerikalen Dr. v. Wörz

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1883/29_12_1883/SVB_1883_12_29_5_object_2472560.png
Seite 5 von 8
Datum: 29.12.1883
Umfang: 8
;. und nun entsendet auch der ^ stockmagyarische Wahlbezirk Keckskemet einen Anti semiten in den Reichstag. Bei den nächsten allgemeinen en werden jedeHzlls der jüdisch - liberalen Partei ^^^^Ä^Ve'be rra sch u n gen bereitet werden. / ?e Vereinigte Linke unter der Leitung des inisters Chlumeszky ein Preßbureau sich ge schaffen hat, welche die liberale Presse in den Provinzen mit Leitartikeln und Correspondenzen versieht, wissen Sie. Auch die liberalen Blätter in Tirol beziehen daraus Unterstützung. Neu dürste

von der Noth wendigkeit eines Geg en besuch es unsers M onar- chen am savoyischen Hofe. Wie ungeschickt der Augen blick gewählt ist, bezeugen die Nachrichten über die De monstrationen, die in Venedig und Trieft zu Gunsten des Meuchelmörders Oberdank stattgefunden haben, die noch ganz frisch sind. Was kümmert aber auch unsre liberale Partei sich dämm, ob Se. Majestät der Kaiser in Ita lien den Insulten einer österreich-feindlichen Partei ausgesetzt ist oder nicht, wenn er nur als erster katholischer Monarch

^ Damit ist der Nachweis erbracht,' daß die Regierung in diesen- drei Jahren allerdings Schulden gemacht, deren Ertrag aber überwiegend zu Ausgaben verwendet hat, die sich sicher noch rentiren werden. Als die liberale Partei nach dem Ausgleich mit Ungarn 1867 zu regieren begann, hatte Cisleitha- nien gar wenige Schulden außer der gemeinsamen Schul denlast. Und als sie 12 Jahre später abtrat, besaß Cisleithanien über 300 Millionen Gulden-neugemachte Schulden, und dazu waren außerdem noch fast sämmt- liche Staatsdomänen

die Betheiligung an den Wahlen nicht sehr lebhaft, da von circa 50.000 Wählern der dritten Klaffe der Gewerbekatagorie kaum 7500 ihre Stimmen abgaben. Viele hat wohl vor der Stimmenabgabe die wüste Agitation abgehalten, welche die liberale Partei mit Hilfe des-deutschen Schulvereins und des Juden Oppenheimer entwickelte. Die Stimm zettel wurden von diesem wie Käspapier aufgekauft und entsprechend verwerthet. Oppenheimer selbst rühmte sich, in einem Briefe/ daß er wohl an 3000 Stimmzettel durch Kauf

eilage Mi „Tiroler Volkstilat!'Nr403 Samstag» den 2S. Dezember 188S. ' Wiener Briefe, . . Vik?/ um Weihnachten. Ein neuer.Rector. Liberaler Rechenschaftsbericht Einleitung in Ungarn. Liberales Preßbureau. Wie die liberale Presse unsern Kaiser gerne in den Quirinal nach Rom schickte. Dielibcrale Presse undder Staatshaushalt. Wettermacher. Die Handelskammer- ? ^ ^ Wahlen in Mederösterreich. Agrarreform. ' Am 21. Dez.wurdeDr.Victor ^ Lang anStelle des Dr. Wedl zum Rector' d er Universität er nannt

4
Zeitungen & Zeitschriften
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1897/04_03_1897/AHWB_1897_03_04_5_object_5013289.png
Seite 5 von 20
Datum: 04.03.1897
Umfang: 20
Prax- marer, in der IV. Kurie Ludwig Kögl, Hauserwirth und Johann Kostenzer, Gemeindevorsteher gewählt. St. Johann. 28 Febr. Von 305 Wählern er schienen 246, von diesen 246 erhielten die Konservativen 175, die Gemischtpartei 71. Die Wahl gieng ohne den geringsten Zwischenfall am 27, sowie am 26. Februar vor sich. Unter der gemischten Partei waren, Liberale. Deutschnationale und Sozialdemokraten. In Lienz sind nach einem gestern eingelangten Telegramm die Sozialdemokraten mit 48 Stimmen

in der Minorität geblieben, besonders Dank der energischen Arbeit des Schustermeisters Straganz. Feldkirch, 27. Februar. Heute hat die konserva tive Partei die alte liberale Hochburg Feldkirch bei der Wahl der V. Kurie erstürmt. Gewählt wurden mit 149 St. 8 konservative Wahlmänner gegen 132 liberale und 15 sozialistische Stimmen. Es herrscht großer Jubel. Dornbirn, 21 . Februar. (Nachtrag zur Wahl.) Erst gestern Abends konnte man das genaue. Stimmenverhältniß erfahren, das ich nun berichte. Markt: Konservative

Konservative, 164 Liberale, 91 Sozialdemokraten. I!. Sektion (Hatlerdors) 183 Kon servative, 34 Liberale, 34 Sozialdemokraten. 111 Sektion (Oberdorf) 204 Konservative, 74 Liberale, 29 Sozial demokraten. I V. (Haselstauden 103 Konservative, 16 Libe rale, Sozialdemokraten keine. Gesammtresultat von Dornbirn 754 Konservative, 286 Liberale und 154 Sozialdemokraten. Es herrscht großer Jubel! Die Stichwahlen in Wilten sind zu Gunsten der Sozialdemokraten ausgefallen, welchen, wie es scheint, Liberale

werden für die vorgeschlagenen Kandidaten Förg und Mahr stimmen ; aber auch erwarten, daß dieselben zur Bildung einer kathol. Partei von Unseligen sich herbeilassen. Kramsach, 27. Febr. V. Kurie: Johann Georg Stöger, 117, Franz Wolf. 117. Alois Kurz 113 Stimmen von 150 Stimmenden. IV. Kurie: Nikolaus Stöger, Vorsteher, 48, Joh. Nußbaumer, 1. Rath, 43, Peter Arzberger, II. Rath, 48, Josef Trag seil, Pfarrer, 41 Stimmen, von 55 Wählern. Münster, 27. Febr. Wahlergebniß am 26. Febr. In der V. Kurie erscheint Altvorsteher Johann

266, Liberale 164, Sozi 95. Hatlerdors: Konservative 183, Liberale 35. Sozi 34. Oberdorf: Konservative 204, Liberale 72, Sozi 28 Haselstauden: Konservative 103. Liberale 17, Soz. keine. — Alle Ehre den Herren Fabrikanten, welche ihren Arbeitern volle Freiheit ließen. Welcher Kontrast gegen Bludenz, wo man die Arveiter entläßt, wenn sie nicht liberal wählen. Zellberg IV. Kurie: Balthasar Ha as, Vor steher. Für die V. Kurie wurde zum Staunen der Leute

5
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1892/19_06_1892/MEZ_1892_06_19_2_object_620845.png
Seite 2 von 12
Datum: 19.06.1892
Umfang: 12
bis 31. October), Gossensaß (vom 1. Juni bis 30. September), Landro (vom 1t). Juni bis 30. September), St. Gallenkirch (vom IS. Juni bis 3t). September), Prad (vom 1. Juli bis 20. September). N. Die Svmmer-Pvst- und Telegraphenämter: Mendelhos am Mendelpaß (vom zu Erfurt festgesetzte Programm der socialistischen Partei Deutschlands durchgeht, findet in demselben zahlreiche Punkte, welche jeder Liberale unterschreiben kann: das allgemeine gleiche und direete Wahl- und Stimmrecht, Abschaffung der ungeheuren

, 15. Juni. Die liberale Ma jorität in Brüssel beträgt 3v00 Stimmen. Auch in Ostcnde haben die Liberalen gewonnen, in Nivelles die Clericalen. In den bisher liberalen Kreisen Charleroi, Mons, Tournai, Vcrviers hat zwischen Liberalen und Clericalen Stichwahl zu erfolgen. Drei Minister, die bisher gleichzeitig Kammermitglicder waren, Beernaert, Debruyn und Deburlet, wurden gewählt. Alle Partei führer wurden wiedergewählt. Ein großer Straßen zug, woran wenigstens hunderttausend Menschen theilnahmen, setzte

Seite 2 Werauer Zeituag. Nr. 132 eine von den Radicalen eingebrachte Tagesordnung, welche das Vertrauen in die Energie der Regierung bei Anwendung der bestehen den Gesetze ausspricht, mit 806 gegen 148 Stimmen angenommen. Die Verhandlung über Lafargue's Interpellation wurde auf einen Monat vertagt. Der Wchtkampf in Kelgieu. Die Wahlen zur Constituante, welche die Ver fassungsrevision vorzunehmen hat, haben am 14. Juni in ganz Belgien stattgefunden und ein für die liberale Sache

sehr erfreuliches Resultat ergeben. Wie im Jahre 1830 Liberale und Clerieale ihre Parteidifferenzen bei Seite setzten, als es galt, die Unabhängigkeit des Landes zu erringen, so sind diesmal Liberale und Socialisten zusammengestanden, uni den gemeinsamen Feind, den Clericalismus, der das Land in sein unwürdiges Joch spannt, zu bekämpfen. Es war ein heißer erbitterter Kampf, der sich entspann, und in manchem ländlichen Wahl bezirk war es unmöglich, die festgeschlossene Phalanx der Dunkelmänner zu sprengen

sind, von ihnen nicht mehr ver eitelt werden. Für die Liberalen anderer Länder liegt in diesem Ereiguiß eine sehr beherzigenswerthe Lehre. Vor Allem zeigen die belgischen Wahlen den Weg, auf dem allein es möglich ist, dem Clericalismus mit Erfolg entgegenzutreten: es ist die Einigkeit, das feste Zusammenstehen aller fort schrittlichen Elemente. Nichts hat das Ueberwuchern der reactionären Bestrebungen so sehr gefördert, als der Zwiespalt in den Lagern der nichtclericalen Kräfte. Das liberale Bürgerthum in Belgien

6
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1895/14_04_1895/MEZ_1895_04_14_1_object_644897.png
Seite 1 von 16
Datum: 14.04.1895
Umfang: 16
In allen Jaseraten-Bureau» de» In» Inserate. Nr. 45. Sonntag, den 14. April 1893. 2S. IM Die liberale Partei. (Ostern 1895.) Der graue Winterhimmel, der Heuer schier für alle Zeiten über unseren Breiten zu lagern schien, ist gewichen und wir können wieder die Sonne in ungetrübtem Glänze schauen. Unsere innere Politik jedoch, die vor anderthalb Jahren einen Anlauf zum Besseren nahm, nachdem der vierzehnjährige Winter deS Systems Taaffe gewichen war, zeigt seither durchaus Aprilwetter-Laune — namentlich

für die liberale Partei. Es ist staunenswerth, wie zahlreich die Feinde für die liberale, fortschrittliche, auf die Erhaltung des Deutfchthums, dabei einer klugen Mäßigung sich befleißenden Partei sind. Sie steht in der Coalition, einer auf Zeit und bedingungsweise ein gegangenen Verbindung mit dem ausgesprochenen, für alle coalirten Parteien maßgebenden Zwecke der Durchführung unaufschiebbar gewordener socialen und wirthschastfichen Reformen. Doch auch in der Coalition ist die Deutsche Linke nicht auf Rosen

und ihrer stärksten Vertretung von Natur aus feind- seelig gesinnt, desgleichen die Slovenen, ob sie nun jung oder alt sich nennen. Aber auch die neueren Parteien, die neben anderen Göttern auch noch die Freiheit und daS Deutschthum anzubeten vorgeben, kehren ihre Hörner gegen die liberale Partei und rufen unablässig: „Kreuziget sie, kreuziget sie!' Feinde ringsum — kann die deutschliberale Partei fagen. Sie wird im Namen der Freiheit und des Deutschthums ebenso hitzig bekämpft, wie im Namen der unfehlbaren

I Besonnenheit und festes Beharren auf ihren unsterblichen Grundsätzen — in diesem Zeichen wird die liberale Partei ihre Aufgabe erfüllen für und für. Kurze politische Nachrichten. Vorgestern fand in Wien eine von dreihundert Personen besuchte Versammlung der Hausierer statt. Dieselbe beschloß nach einer Rede des Abgeord neten Kronawetter, an alle maßgebenden Facioren die Bitie zu richten, das Zustandekommen des Hausir gesetzentwurfes zu verhindern. Den Lemberger Blättern zufolge wird der zweite polnische

gebettet, obgleich die Verbündeten Parteien gegen einander doch die Verpflichtung übernommen haben, sich wenigstens zu vertragen, wenn nicht gar sich in der gemeinsamen Arbeit zu unterstützen. Die Cleri- calen sind niemals fröhlicher, als wenn den Liberalen Unangenehmes widerfährt und ihre Schadenfreude macht sie himmelhoch jauchzen. Unter den Polen ist der Partei-Egoismus zugleich nationale Selbst sucht. Und erst die Andern! Die angeblich liberalen und freisinnigen Jungczechen sind den Deutschen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/20_10_1888/SVB_1888_10_20_6_object_2458694.png
Seite 6 von 8
Datum: 20.10.1888
Umfang: 8
wird, daß sich ein solcher Fall kein zweites Mal ereignet. Die Veränderungen im Cabinet Taaffe bereiten der liberalen Partei sehr unangenehme Stunden. Wie weit die Hoffnungsseligkeit bereits gediehen war, zeigt die Rede des Dr. Kopp, welche er selber in der vorigen Woche über die „poli tische Lage und die Aufgaben der Deutschen in Oester reich' gehalten hat. Dr. Kopp machte in dieser Rede besonders aufmerksam, daß die Uneinigkeit unter den liberalen Deutschen die Ursache gewesen sei, warum die ^liberale Partei die Herrschaft

in Oesterreich verloren ! habe. Es sei ein großer Fehler, daß die liberale Partei ! in der letzten Zeit nicht „regierungsfähig' hab? sein - wollen, da eine Partei, welche nicht die Macht erlangen ! wolle, keine politische Berechtigung habe. Auch in anderer Z Beziehung hat die liberale Partei gerade in der letzten Woche eine große Enttäuschung erlebt. Die liberalen i Blätter munkelten viel davon, daß ein Theil des böhmi- j fchen Großgrundbesitzes, insoweit er bisher mit der ! Regierung gegangen sei

zu können, die man gelegentlich recht hätte erweitern können. Man begreift vollkommen den Schmerz, daß die liberale Partei nun auch diese schöne Hoffnung mitbegraben muß. — Die liberale ungarische Presse ist von den Neuernennungen im Cabinet Taaffe durchaus nicht erbaut. Graf Taaffe, schreibt der „Pester Lloyd', scheint vorbehaltslos nach rechts hinüberrücken und sein Ministerium zu einer klerikalen Parteiregierung machen zu wollen. Prag, 15. Okt. (?. Johann Nep. Öhler 8.5.f.) Weil das „Tiroler Volksblatt' über diesen edlen

hat nicht nur die liberale, fondern auch die — officiöse Presse in Har nisch gebracht. Diese Thatsache ist für unsere Zustände überaus bezeichnend. Die offiziösen Blätter, gleichfalls von Juden geschrieben, fürchten nämlich in dem Grafen Schönborn den eifrigen Katholiken und zittern vor dem Jnslebentreten der konfessionellen Schule. Es ist unseres Wissens zum ersten Male der Fall, daß Regierungs organe gegen die Berufung eines Ministers remonstriren. Man sieht hieraus, daß die verbündeten Juden und Liberalen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1892/29_11_1892/BRC_1892_11_29_2_object_141482.png
Seite 2 von 16
Datum: 29.11.1892
Umfang: 16
bestimmen, sondern diese Organisation muss von selbst eintreten durch Kry stallisation.' „Es ist ferner erwähnt worden, dass sich die Dinge im hohen Hause nicht so ganz glatt gestalten wie in anderen Parlamenten, dass die liberale Partei eigentlich nicht liberal und auch die conservative nicht con- servativ sei. Es ist dies ja sehr natürlich. Wenn wir unsere österreichischen Verhältnisse betrachten, so können wir kein Parlament haben, wie es in England und vielleicht auch in anderen Ländern

ist, wo sich die Konservativen vollkommen von den Liberalen abschließen, weil bei uns noch etwas inzwischen liegt — ich weiß nicht, ob dies die Herren bemerkt haben — das ist die Nationalität. Diese macht es eben, dass sich die Conservativen nicht sammeln können und auch nicht die Liberalen, weil Liberale bei der einen wie bei der anderen Partei und entgegengesetzt vorhanden sind.' Ueber die schon viel verhandelte böhmische Sprachenfrage sagte der Herr Ministerpräsident: „Ich möchte die Aufforderung an sämmtliche Herren

: Die Schulfrage, obwohl sie sein Borredner so deutlich hervorge rufen hatte. Warum? Wollte Graf Taaffe etwa bloß die liberale Partei in ihrer Vertrauensseligkeit und ihrer Hoffnung, den Herrn Ministerpräsidenten von sich abhängig und sich verpflichtet machen zu können, täuschen? Bei den Liberalen hat er es jeden falls, wenn man den Wuthausbrüchen der führenden liberalen Blätter glauben darf, glücklich erreicht. Die „N. Fr. Pr. zählt auf, was die liberale Partei alles für den Grafen Taaffe in den letzten

ihr die Demüthigung erspart wird, um den nackten politischen Lebensunterhalt betteln zu müssen.' „Die Politik der freien Hand ist in Wahrheit nur die Freiheit für den Grafen Taaffe, seine Politik nach Belieben zu wählen.' Sollte jemand .noch. Zweifel darüber,.haben, dass das Blatt wohl weiß, was,es heißen würde, wenn die — liberale Partei noch länger dem Grafen Taffe aus Opportunist Folgschaft leisten wollte, der lese noch folgenden Satz: „ Die — Linke würde durch eine falsche und ganz unnütze Öpportnnität

Leite 2. Brixen, Dienstag, dürfe nicht daran denken; denn würden die Minister daran denken, so würden sie einen Staatsstreich machen wollen. Und er selbst schaue doch nicht so aus, als ob er einen Staatsstreich machen wollte. Die Liberalen hatten sich so große Hoffnungen auf ihre Partei gemacht; dagegen ließ Graf Taasfe deutlich merken, was er von den Parteien halte. „Eine Organisation der Parteien,' sagte er, „lässt sich nicht durch einen Ukas commandieren, lässt sich nicht durch einen Erlass

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1889/10_04_1889/BRG_1889_04_10_5_object_774669.png
Seite 5 von 10
Datum: 10.04.1889
Umfang: 10
» gen des Landtages anwohnen. Darüber ist nun die deutsch-liberale Partei ganz aus dem Häuschen ge rathen. Wie vor einigen Monaten der liberale Fürst Clary förmlich gesteinigt wurde, weil er in einem Briefe von einer „Verständigung zwischen Deutschen und Czechen' zu schreiben wagte, so wird jetzt in den Parteiorganen der ganze liberale Ad-l Böhmens mit Brandmarkung und Aechinng bedroht, falls er das Anerbieten der kouseroativen Adelspar tei anzunehmen gewillt sei. Man bezeichnet es als „Verrath

am deutschen Volke,' falls der liberale Adel unter Wahrung seiner Grundsätze an den Ver handlungen des neuzuwählenden Landtages theil- nehmen wolle — ohne Erlaubnis der Parteileitung — und droht mit furchtbarer Rache. In Wien ist sofort die deutschliberale Partei im Abgeordnetenhause unter Vorsitz des Herrn o. Plenec zu einer Kon ferenz zusammengetreten, um die Entschließungen des liberalen Adels zu beeinflussen und einschüch ternd zu wirken. Es ist möglich, daß der Partei- lerroismus nochmals siegt

. (DeutschliberaleFriedensliebe.) „Die ganze Friedensliede und Versöhnlichkeit der deutsch- liberalen Partei in Böhmeu zeigt sich neuestens wieder im Brillantfeuec. Nachdem in kurzer Frist dort die Landtagswahlen stattfinden, hat der kon servative Adel im Großgrundbesitze dem „verfassungs treuen' liberalen Adel ein Kompromiß in der Art angeboten, daß demselben l5 Landtagssitzungeu über lassen werden sollen, ohe weitere Bedingungen, ein zig nur unter der Voraussetzung, daß die Mandats träger auch ihre Pflichten erfüllen und den Sitznn

und der liberale Adel unter das Kommando der Parteileitung sich de müthig beugt; hier ist nur darauf Gewicht zu le gen. daß dieselben Leute, welche sich jetzt bemühen, jede Spur von Versöhnlichkeit und Verständigung im böhmischen Großgrundbesitze mit Füßen zu treten, vor einigen Wochen der Neichsrathsmehrheil und der Regierung die angeblich steigende Verbitterung und Verfeindung der Nationalitäten in Böhmen zum Borwurfe gemacht haben. Kirchliches. Ertrapilgerzrrg nach Maria-Einstr- deln. Bald ist ein Jahr

sein. Die liberale Presse hat sich als schlechte Prophetin erwiesen, und die angekündigten „MaffenauSlritte' existiren nur in ihrer Phantasie. Lokal- und Winvinzral'- KhroniK. Meran, 9. April. Herzog Dr. Karl Theodor in Bayern ist gestern auf dem ' tzten Abendzuge mit seiner durchlauchtigsten Frau Gemahlin Maria Josepha, sowie den Prinzessinen hier eingetroffen und wurde auf dem Bahnhöfe von den Spitzen der Zioil- und Militärbehörden empfangen. Ehrung. 24 Theologiestudirende des fürst- bischöfl. DiözesanseminarS

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1880/20_12_1880/BTV_1880_12_20_1_object_2888328.png
Seite 1 von 8
Datum: 20.12.1880
Umfang: 8
Parlament tarischen Kampfmittel Gebrauch gemacht und damit infolge der geringen Bedeutung der Vorlage eine parlamentarische Waffe abgestumpft hat, dcr man sich nur im äußersten Falle bedient. Das Ausland erkennt also die Gefährlichkeit des Vorgehens dcr liberalen Partei und eiu angesehenes Berliner Blatt, die „Nationcil-Zritung', kommt bei seinen Betrach- tnngen zu einem nichts weniger als für die liberale Partei günstigen Resultat. Sie sagt: „DaS ist das Eigenthümliche der österreichischen Zustände

, daß jede Partei ihren ganzen Scharfsinn darauf konzentrirt, wie sie einem gegnerischen Ministerium ein Bein stellen will, und daß sie so wenig Zeit hat, darüber nachzudenken, was sie selbst thnu will, wenn sie zur Regierung kvmmt und wie sie vie gebotene Gelegen heit ausnützen will. Daß die liberale Partei in Deutschland anders verfahren hat. daß sie Maßregeln, deren fachliche Beiechtigung sie anerkennt, jedem Ministerium bewilligt, daz ist es, was ihr von Seite der überlegenen Freunde in Oesterreich

viel Mitleid und Spott eingetragen hat. Wir wollen heute da rüber nicht rechten; die liberale Partei hat hüben und drüben keine Seive gesponnen. Vor den Augen aber liegt die Thatsache, daß die deutschliberale Partei in Oesterreich vor einem gewaltigen Zersetzungspro- zesse steht; eine Bewegung, welche mit' unseren agra rischen eine gewisse Aehnlichkeit hat, ' hat sich in den deutschen Kronländern erhoben und die Bauern fassen in ihren Versammlungen Beschlüsse, ans denen her vorgeht, daß sie weder liberal

. Bozen am 15. Dezember 1380. Für den Ausschuß der Advokatentammer der Präsident: Dr. Karl v. Hepperger. Äich tamtlich ^ r Ll) eil. Politische Tages - Chronik. Inland Innsbruck, 20. Dezember. » Zur parlamentarischen Lage schreibt einer unserer Wiener Berichterstatter unterm 17. De zember : „Das Vorgehen der liberalen Partei in der Debatte über das provisorische Budgetgesetz wird von allen ruhig denkenden Kreisen des In- und Auslandes scharf kritisirt. Außer einer verhältniß mäßig geringen Anzahl

von Parteiorganen . findet sich Niemand, der das Verfahren der Minorität bil ligt. Selbst liberale Organe des. Auslandes kön nen nicht umhin, zu bemerken, daß der Kampf, den die Minorität die letzten Tage gegen die Regierung geführt hat, ohne greifbaren Anlaß, mit Gewalt herbeigezogen wurde und schon deßhalb nicht zu bil ligen sei. Die Verweigerung des provisorischen Bud gets, wird von diesen Organen insbesondere aber noch aus dem Grunde als nicht opportun anerkannt, weil damit die Opposition von dem stärksten

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1892/06_02_1892/BRG_1892_02_06_2_object_746625.png
Seite 2 von 16
Datum: 06.02.1892
Umfang: 16
der nationallibcralen Partei und ihres Jührers an anderer Stelle zu verkennen. Mein Amtsvorgänger hat dieser Partei bedurft, um Deuischland einig zu machen. Mir ist fraglich, ob die Partei auf bem Stand punkte, auf dem sie jetzt steht, zu verharren ge willt ist. Zwei Din^e machen das Wesen der Partei aus: das Nationale und das Liberale. National ist nicht mehr das Kennzeichen einer Partei. National ist ganz Deutschland. (Zu stimmung.) Daraus kann man Partetnnterschrede nicht mehr gründen. (Zustimmung links

). Diese Partei muß also daS Liberale nach meinem Da fürhalten mehr betonen. Der nationalliberale Redner hat die hypothetische Besorgnis auSge- sprochen, die jetzige Regierung könne geneigt sein, dem Zentrum weitere Konzessionen zu machen. DaS überrascht mich. Wir sind mit der national- liberal cn Partei bei vielen Vorlagen gemeinsam vorgegangen. Jetzt scheint mir eine Trennung einzutreten. Wenn mir den Much hatten, von den Natior.alliberalen uns abzuwenden, warum sollten wir nicht auch den Muth

haben, von den Parteien unS abzuwenden, mit deren wir jetzt zusammengehen? Bezüglich der Jesuitenfrage glaube ich mich nicht n> -neu, wenn ich erkläre, die preußische Regierung imrd im Bundesrath sich gegen die Wiederzulassung der Jesuiten auS- sprechen. DaS will ich zur Beruhigung gesagt haben. Ich erkenne in dem. was g> sprochen ist, um die neue große liberale Partei einzuführen, auch das vollkommen an: es hat in der national- liberalen Partei immer ein gewisser Idealismus gelegen. Das ist eines ihrer schönsten

wehrte man ihnen den Eintritt in die Stadt, i bis sie das Versprechen gaben, zur Gegenpartei überzugehen. Der anwesende Sruhlr-chter ver- ( suchte begütigend einzuwirken, seine Mahnungen | 1 wurden gar nicht beachtet. Inzwischen wurde die Abstimmung unter dem Vorsitze des Wahl- i Präsidenten Gyarmathy bis 1 Uhr mittag» fort gesetzt, wobei die liberale Partei einen Vorsprang j von weit mehr als hundert Stimmen gewann. Die Nachricht davon verbreitete sich draußen in der des Ergebnisses harrenden Menge

haben. Ich will nicht sagen, daß eS mir unan genehm wäre, wenn die Nationalliberalen sich durch Zuzug von links verstärkten. Nur die Art und Weise, wie diese Partei zu Stande gekommen (Große Heiterkeit links; Zurufe: Sie ist ja nicht zustande gekommen!) und wie die Herren, welche aufgetreten sind, reden, das verstehe ich nicht. (Minister Miguel erscheint in der Thür des MinislerzimmerS, verschwindet aber sofort wieder.) Die Reg ernng sucht keinen Kampf. Ich bin weit entfernt, die Verdienste

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1895/04_09_1895/SVB_1895_09_04_1_object_2437837.png
Seite 1 von 8
Datum: 04.09.1895
Umfang: 8
und Gelder werden sraneo erbeten. Manuskripte nicht zurückgestellt. — Jnser^tionS »Gebühr sür die Sspaltige Petitzeile oder deren Raum 6 lr. sür ein-, 7 lr. skr zwei- und S kr. sür dreimalige Sinrückung. Vergrößern Jnsertionen entsprechender Rabatt. - Zur Beantwortung eventueller Anfragen wird die betreffende Freimarke srb^:.; 71 ozen, Mittwoch, 4. September 1895. XXXlV. Zahrg. Die jämmerliche Lage der liberale« Partei. Seit dem Zusammenbruch derCoalition hat das „Tir. Volksblatt' schon wiederholt

könnte z Einen fast zum Mitleid stimmen, wenn das Verhalten der abgehausten Partei nicht gar so erbärmlich wäre! So klagt die „Reich enberger Zeitung', das führende liberale Organ der Nordböhmen: „Die Lage der (liberalen) Deutschen in Oester reich ist gegenwärtig keine erfreuliche. In politischer Hinsicht ist wenig Aussicht vorhanden, daß die (liberalen) Teutschen wieder zu einer führenden Stellung im Staate gelangen. . ... Der Ursachen des Niederganges unseres öffentlichen Lebens gibt es viele

, die „M. N. N ', erklärt arrogant, die liberale Partei sei in Baiern „die einzige Richtung, die noch den Staatsgedanken vertrete und auf das Ge meindewohl abziele.' Das stimmt zum Lachen! Uebri-^ gens setzt sich tas Blatt selbst einen Dämpfer auf, in dem es eindekennen muß, daß die nationalliberale Partei „gegenüber den ultramontanen, und radicalen Parteien nicht mehr den nöthigen Rückhalt im Volke und in der öffentlichen Meinung' habe, daß die liberale Partei „langsam' abbröckele, einen Sitz nach dem an deren

auf die wirklich jämmerlich trostlose Lage der „Bereinigten Linken' hinge wiesen. Führerlos, rathlos und kraftlos treibt sie jetzt wie ein steuerloses Wrack, wie eine losgerissene ! schmelzende Eisscholle den Strom hinab. Die Klügsten i und Besten kehren der Partei Einer nach dem Andern l den Rücken. Und so mußte es kommen! ^ „Diese Partei', so sagt treffend die „Oest. Volksztg.', i „war von jeher nicht Vertreterin des christlichen Z Volkes, sondern Dienstmagd jüdischer Jn- z teressen und des volksausbeutenden

Groß- ! kapitalS, eine ausgesprochene Feindin des ! Christ enthums und der Geltung , desselben im Staats- und Gesellschaftsleben. Und sie hat in dieser traurigen Rolle seit 28 Jahren furchtbare Ruinen unter dem christlichen Volke geschaffen. Die liberale P/irtei ist von schlauen orientalischen Fremdlingen wie eine Citrone ausgepreßt worden;-nun ist sie fertig zum Wegwerfen.' . , ^ ^ Ihre Presse jammert über die Trostlosigkeit der Lage, und das Heulen und Flennen dieser Klageweiber

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1911/24_06_1911/SVB_1911_06_24_2_object_2554632.png
Seite 2 von 10
Datum: 24.06.1911
Umfang: 10
— aber die Einser sehlen. Was die numerische Stärke der Parteien im neuen Hause anbelangt, rangiert heute die christlich soziale Partei — einst die stärkste — erst an dritter Stelle. Im folgenden lassen wir das Zahlenver hältnis der Parteien im künstigen Abgeordneten- 1911 1907 Deutscher Nationalverband (liberal) 104 76 Liberale Tschechen 80 66 Christlich-Soziale .... 76 96 Sozialdemokraten .... 74 78 Katholische Slowenen . 19 18 Katholische Italiener 10 10 Tschechische Katholiken . 7 17 Liberale Italiener

. Sie alle sind aus der Strecke geblieben. Und gerade dieser Durchfall der Führer vergrößert die Niederklageins Ungeheuerliche. Auch der tatsächliche Führer und der eigentliche Begründer der Reichs partei, Dr. Geßmann, ist um sein Mandat ge- kommen, obwohl er vorsichtshalber nicht in Wien kandidierte, sondern sich einen vermeintlich sicheren Wahlkreis in den niederösterreichischen Landstädten auserkor. Aber auch den vermochte er nicht zu halten und verlor ihn an einen Liberalen. So zieht denn die christlich-soziale Partei

— von einer Reichspartei kann man heute wohl nicht mehr sprechen— ohne Führer in das neue Ab- geordnetenhanS ein. Ohne Führer! Die Christ lich-Sozialen sind auch heute noch eine an Zahl starke Partei. Aber die gewichtigsten und führenden Persönlichkeiten haben sie verloren. Man mag hunderte von Nullen aneinanderreihen, nie kommt hiebei eine Zahl heraus. Dazu bedarf es des Einsers und diese fehlen in der neuen Partei zumeist. Nullen sind genug — dasür mußten aus Kommando SchrasflS schon die Tiroler sorgen

6 5 Rumänen 5 5 Kroatische Nationalpartei 4 4 Alldeutsche 4 3 Kroatische Rechtspartei 3 3 Freisinnige Wilde .... 3 3 Kroatische Demokraten . 2 1 Serbisch-Nationale 2 2 Liberale Slovenen 1 4 Zionisten 1 3 Die Stichwahle» i« Tirol. Bei den Stichwahlen haben entschieden die freisinnigen Parteien am besten abgeschnitten. Im Wahlkreis Bozen-Meran ist der konservative Kandidat Karl Huber gegen den libe ralen Großkaufmann Kraft in der Minderheit ge blieben. Das Teilresultat ist folgendes: Huber Kraft Bozen

haben den Verlust eines Mandates zu verzeichnen. Abge ordneter Dr. Drexel ist im Städtewahlkreis Bregenz-Dornbirn-Feldkirch-Bludenz durchgefallen. Gewählt wurde der liberale Kandidat Dr. Kinz. Bemerkenswert ist noch, daß in ganz Vorarlberg überhaupt die Zahl der christlich-sozialen Stimmen sehr stark zurückgegangen ist. Inlanck. Einberufung von Landtagen. Die „Wr. Ztg.' Verlautbart ein kaiserliches Patent, womit die Landtage von Bukowina und Vorarlbe rg sür den 26. d. M. einberufen werden. Die Einberufung

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1899/02_01_1899/BTV_1899_01_02_3_object_2975804.png
Seite 3 von 10
Datum: 02.01.1899
Umfang: 10
als „Rosalinde' als l7. volksi!»ü»ilil!ir NachiniitagSvorstclluiig bei bis zur Hälfte ermäp'gten Preisen zur Darstellung. Vti:s des» Tech n i s ch i. r C l u b. Die Versammlungen finden von Neujahr an wieder an den Montag-Abenden statt: Montag den 2. Jänner findet jedoch der Weihnachtsferien halber leinc Ncrsainnilung statt. TelrgrapZjische Depctchsn sTelrgramnic deS (>orrcspond^n;-Bu'.ia!i.1 Budapest, 1. Jän. Die oppositionellen Parteien und h erauf die liberale Partei des Abgcordnetcnhanies e> schienen znr

des Austrittes einer Reihe von Mitgliedern aus der liberalen Partei sagt Redner, das BeivusStseiu, dass nunmrhr niemand in der Partei geblieben ist, der nicht entschlossen wäre, den begonnene» Weg fortzusetzen, gebe »er liberale« Partei Kraft. Mi« tiefer Bewegung legt Podmanicky dar, die liberale P .rtei stiebe nicht ihr eigene»Wohl, sondern das Wohl deS Vaterlandes an; er schließt mit der Versicherung, dass sie, wie schon in viel traurigeren und gefährlicheren Verhältnisse» auch jetzt nicht zurückweichen

werde. (Lebhafter Beifall.) Hierauf begab sich die liberale Partei in das Palais deS Mi- nisterpräsidiums zur Beglückwünschnng de« CabinetS. Hier richtete Stephan TiSza eine Ansprache an Banffy, worin er die Schwierigkeit der politischen Lage be tonte nnd die Nothwendigkeit hervorhob, im Wege des parlamentarischen Kampfes mit den vcrf>.ssnngSmäßü',cn Mitteln dir Gefahren zu beseitigen, welche eine voll ständige Entartung deS ganzen Parlamentarismus her- beikühreu könnte. Redner schloss mit der Versiche rung

im Zeughause wohnte der Kivn- prinz bei. Der Kai,er verlieh dein Maler Mcnzel den Schwarzen Adler-Oeden. (Priii.-Telegr. der Wasiiicr'schei« Zcitungö-Jldininistralioi liberalen Partei verlief glänzend. Zahlreiche Abge ordnete erschienen im Club der liberalen Partei, wo Abg. Szeinere an den Parteipräsidenten Podmanicky cine Ansprache richtete, welche er mit einem Ausblick auf die ernste Situation eröffnete. Er fuhr dann fort, die Verfassung könne nicht umgestürzt, sondern nur verrathen werden. Bezüglich

der Hochachtung, Anhänglichkeit und Liebe der Parteisrennde für Banffy. Die Anwesenden brachen in nicht rndenwollcnde Eljenrnfe ans. Banffy erklärte, die Regierung werde mit den aufs unerläfslich Nothwendige beschränkten Mitteln alles aufbieten, um das Parlament arbeitsfähig zu machen und die Staatsverwaltung vor Schaden zu bewahren, in dem Bewusstsein der verfassungsmäßigen moralischen Verantwortung und gestützt auf das Vertrauen und die Unterstützung der liberalen Partei den Kampf fortsetzen, jedoch

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1908/08_01_1908/SVB_1908_01_08_2_object_2543661.png
Seite 2 von 8
Datum: 08.01.1908
Umfang: 8
den verstorbeneu ehemalige» Finanz minister Dr. v. Dnnajewski bringt das „Vater land' eine interessante Darstellung, in welcher zu- nächst das Verdienst des polnischen Staatsmannes um das finanzielle Gleichgewicht im österreichischen Staatshaushalte hervorgehoben wird. Dann heißt es dort: Nach zehnjähriger Herrschaft, Ende 1878, stand die liberale Partei vor einem unbedeckten die Uhr hervor und näherte sie der brennenden Pfeife feines Nachbarn, der diese so hielt, daß der kleine Lichtschein gerade

Ausgleiches mit Ungarn, den die libe rale Partei gestiftet, und der Dezemberverfassung, die ihr die Herrschaft gebracht. Als im Jahre 1879 die konservative Mehrheit die Regierung übernahm, waren die Staatskassen leer und alle Hilfsquellen erschöpft. Die Situation war eine solche, daß dys „Vaterland' am 8. Juli 1879 schrieb: „Man könnte fast glauben, die liberale Parteiherrschaft habe so gewirtschastet, wie sie es getan, um jeder- mann den Appetit zu verderben, ihr nachzufolgen

.' Die „N. Fr. Pr.' hat nämlich damals gehöhnt: „Die liberale Partei, die acht Jahre lang in dem Kampfe gegen das Defizit sich ausrieb und angeb lich als Regierungspartei ihre Sache schlecht ge macht hat, wird nun ruhig in den Zuschauerraum hinabsteigen und die anderen spielen lassen. Der Vorhang kann aufgehen. Wir wollen sehen, wie sie es besfer machen.' Nun, Dr. Ritter v. Dunajewski, dem als Finanzminister die schwierige Aufgabe zu fiel, unter der heftigsten Opposition der damals noch sehr starken und mächtigen Partei

Seite 2 Tiroler Volksblatt 8. Jänner 1908 Ministerium. Dasselbe wird nicht nur ausbauend, sondern auch abwehrend wirken müssen, da die Sozialdemokraten solche Bestrebungen nur mit einem Hohngelächter aufnehmen. Den Ausgleich mit Ungarn besprechend, beschwerte sich Redner, daß seiner Partei der heftige Vorwurf gemacht werde, daß sie schließlich für denselben eingetreten sei. Diesen Vorwurf nehme er sehr leicht auf sich und meint, in der Opposition hatte es seine Partei sehr leicht

. Man habe von ein paar Seiten der christlich - sozialen Partei den Vorwurf ge macht, daß zwei ihrer Mitglieder in das Mini sterium eingetreten sind, während sie dies früher bei anderen Parteien nicht gerne gesehen habe. Wenn zwei das Gleiche tun, sei es nicht immer dasselbe, jetzt stehen die Sachen anders. Ein Aus gleich sei ein Tauschhandel und die Christlich-Sozialen müßten schwache Köpfe sein, im vorhinein alles zuzugeben. Jede Partei habe das Bestreben, ihren Einfluß in der Regierung zur Geltung zu bringen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/22_06_1889/MEZ_1889_06_22_2_object_589102.png
Seite 2 von 6
Datum: 22.06.1889
Umfang: 6
in Scene gesetzt Eine Flugschrift, in Taufen den von Exemplaren verbreitet, enthalte eine Reihe von An klagen gegen die liberale Partei, n. A. auch die schon vielfach widerlegte Behauptung, die liberale Partei trage Schuld an der Finanznoth des Reiches, an der stets anwachsenden Staatsschuld und dem nicht schwinden wollenden jährlichen Deficit. An der Hand von Thatsachen und mit nicht zu bestreiteuden Ziffern wies der Redner sodann nach, daß die Schulden Oesterreichs immer unter clericalen Regierungen

und clericalen Abgeordneten gemeinsam eingebracht worden; ja der Träger der betreffenden Anträge sei der clericale Abgeordnete Dr. Kathrein gewesen. Im Ausschüsse aber stimmten zwar die liberalen Abgeordneten für diese i^träge, Dr. Kathrein jedoch lehnte sie ab. Wenn die clericalen Agitatoren diese Thatsachen nicht gekannt habe», so hätten sie in ihrer Flugschrift die gegen die liberale Partei erhobenen Anschuldi gungen nicht vorbringen sollen, haben sie dieselben aber ge kannt, so haben sie bewußt und wohl

Seite 2 abgewiesen. Der Verein wollte aussprechen, daß er eine Vertretung seiner Interessen durch die große deutsche und fortschrittliche Partei erwarte und die Abgeordneten dieser Partei erklärten die Vertretung übernehmen zu wollen., Der Bauernverein behält durchaus sein volles Selbstbestimmungsrecht, wenn er auch der großen deutschen fortschrittlichen Partei ein Vertrauen erweist, welches er nicht auch anderen Parteien entgegenbringt. Meran, 21. Juni. Wie die „N. Fr. Pr.' berichtet

will und sie dann das Bad ausgießen läßt, während die bezahlten Anstifter ihre Haut rechtzeitig in Sicherheit zu bringen wissen. Belgrader Meldungen zufolge, äußern die serbischen Regierungskreise ihr lebhaftes Bedauern darüber, daß die fremde Presse fast ausschließlich sich aus der „Male No- vine' informirt, deren Herausgeber seinerzeit wegen seiner Umtriebe gegen die eigenen Parteigenossen aus der radicalen Partei ausgeschlossen wurde und Rache an der aus dieser Partei hervorgegangenen Regierung zu üben suche

Haltung zu erwerben und festzuhalten. Was von diesen und anderen Beschwichtigungsversuchen der serbischen Osficiöfen zu halten ist, das beweist neuerdings die Thatsache, daß die österreich - freundliche serbische Fortschritts- Partei, welcher am 26. Mai in Belgrad so übel mitgespielt wurde, durch ihren Centralansschuß aus Antrag ihres bis herigen Führers, des Exministers Garaschanin am 18. ds. einstimmig beschlossen hat, „sich von der activen Politik zurückzuziehen' und das Erscheinen ihres Organs

18
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1905/03_11_1905/MEZ_1905_11_03_4_object_647512.png
Seite 4 von 8
Datum: 03.11.1905
Umfang: 8
unentgelt lichen Volksunterricht, die Erhöhung der Ge hälter der Lehrer, des niederen Klerus, der Be amten und der Gemeinde- und Kreisnotare, fer ner Verstaatlichung der Kommunalbeamten und die Einführung einer Dienstespragmatik zur Si cherung der politischen Freiheit der Beamten; schließlich verspricht die Regierung die Errich tung eines Kreditinstituts, welches die Schulden der Staats-, Kommunal- und Eisenbahnbeamten konvertieren soll. Die liberale Partei Ungarns hielt am 30. Nov. eine Kznsereilz

ab, in d?r Graf Tifza nach längerer Rede folgende Resolu tion beantragte: Die liberale Partei erblickt in zahlreichen Punkten des Regierungsprogramms die Reproduktion ihrer eigenen Prinzipien. Sie Vermag in dem wirtschaftlichen und sozialpoli tischen Teile des Programms umsoweniger einen rettenden Gedanken zu erblicken, welcher der öffentlichen Stimmung eine neue Achtung zu geben und den friedlichen Verlauf des verfas sungsmäßigen Lebens wieder herzustellen ver mag, als das Programm nur Ziele verfolgt

, die von sämtlichen Parteien bereits längst gestellt worden find, die Grundsätze zu ihrer Verwirk lichung aber nicht einmal im allgemeinen bezeich net. Anderseits erfordert die Verwirklichung die ser Ausgabe riesige materielle Opfer und dadurch wird dieselbe in Frage gestellt. Den bedeut samsten Punkt des Programms bildet das all gemeine, geheime und direkte Wahlrecht. Die liberale Partei erklart, daß sie gleichfalls eine Abänderung des in vielen BezielMngen veralte ten Wahlrechtes als notwendig erachtet

. . . Die liberale Partei erachtet aber die Einführung des allgemeinen Stimmrechtes als ein solches End ziel, das erst nach einer die Arbeitsfähigkeit des Abgeordnetenhauses sichernden Parlaments-Re- form verwirklicht werden kann, wenn die natio nale Denwkratie genügend entwickelt sein wird. Die jetzige Einführung des allgemeinen StimM- rechtes würde jedoch die heiligsten Interessen der Nation gefährden und eine nationale Politik auf der.Gnmdlage des 1867er Ausgleichs unmöglich Machen. Infolgedessen lehnt

die liberale Partei das Programm ,der Regierung ab und unterstützt nicht eine dessen Verwirklichung bezweckende Ak tion. Diese Resolution wurde einstimmig an genommen, worauf die Konferenz geschlossen wurde. Unter dem Titel „Freie Stimmen aus Oesterreich-Ungarn' beginnt soeben im Verlage von B. Mischer Nachfolger in Leipzig eine Serie von Schriften über die Habs bur gische Monarchie Fu.erscheinen. In dieser Sammlung werden verschiedene hervorragende österreichische und ungarische Federn zu Worte Sommen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1868/15_06_1868/BTV_1868_06_15_3_object_3043584.png
Seite 3 von 6
Datum: 15.06.1868
Umfang: 6
, welches Serbien in Trancr versetzte, die durch die Bemühungen des Fürsten Michael erreichten guten Resultate nicht gefährden werde. * Die ParlameutSwahlen in Belgien sind nach heftigen Wahlkämpfen, in welchen die liberale nnd die klerikale Partei sich hitzig das Terrain streitig machten, nun beendet. Das Generalresultat der stattgefunde nen Wahlen besteht nach einer Zusammenstellung der „Jndependance belge' darin, daß die liberale Partei vier, die s. g. klerikale Partei drei Sitze in der Depu- tirtenkammer

mehr eroberten; die liberale Partei hat daher eine Stimme gewonnen, und sitzen gegenwärtig in der Kammer 73 (statt 72) liberale und 51 (statt 52) klerikale Mitglieder. Holland. Ueber die Vorgänge, deren Schauplatz Luxemburg gewesen, wird Folgendes gemeldet: In der Nacht von Samstag auf Sonntag fand man an den Mauern der Stadt und benachbarter Lokalitäten Plakate angeschlagen, welche die Annexion des Groß- herzogthums an Frankreich verlangten. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Die Pariser

anch auf niateriellem Gebiete eine liberale Bewegung gestatten. Redner behält sich vor, diesen Grundsätzen consorme Anträge in der Epezialdebatte zu stellen, und erbittet sich einstweilen die Unterstützung dieser Anträge. (Schluß folgt.) Ausland. ** München, 11. Juni. (Anklageschrift gegen ChorinSky.— Dessen Zurechnungs fähig ke it.) Die Anklageschrift gegen den Grafen ChorinSky ist bereits veröffentlicht. Die ziemlich um fangreiche Schrift bringt nichts NeneS über die Er mordung der Gräfin

. Zu den bevorstehenden Abgeordnetenwahlen hat das Landescomit6 der würt- tembergischen Volkspartie einen Aufruf au seine Ge sinnungsgenossen erlassen, in welchem als Programm der Partei hinsichtlich des Verhältnisses zum deutschen Vaterland das Fortschreiten auf der von ihr bei den Zollparlamentswahlen betretenen Bahn proklamirt wird, und zwar will man sich nicht mehr mit der Ver neinung des Anschlusses an den Nordbund begnügen, sondern eS wird jetzt direkt die Forderung deS Süd- bundeS gestellt, und zugleich

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1874/01_09_1874/BTV_1874_09_01_1_object_2859972.png
Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1874
Umfang: 8
würde, da die in diesem Lande eingenommenen Gelder einzig und allein wieder für das Wohl dieses Landes verausgabt würden, was durch einen in Trient tagenden Landesausschuß, der aus praktischen Männern gebildet ist, die das Land genau kennen, leichter geschehen kann, als von Män nern, die das Land nur selten besucht haben. Da die liberale Partei, welche die große Majorität des ReicbSratheS bildet, die einzige Partei ist, die nach ihren auf den Staatsgrundgesetzen beruhenden Prin zipien gezeigt habe, einem Bestreben, taö

in Sachen, wo eben die Politik ferne bleiben soll, eine Partei, die zur Devise hat. Jedermann in der Ausübung der ReligionSpslichten, was immer für einer Religion er angehören mag, zn beschützen. Auf die konfessionellen Gesetze übergehend, wegen welcher die liberale Partei als diejenige bezeichnet wird, welche die katholische Religion zu untergraben ge sonnen sei, fordert Venturi Jedermann auf, mit den Gesetzen an der Hand nur Eine Stelle darin vor zuweisen, welche gegen die Dogmen unserer Religion

Johann v. Ciani, und für die Marktflecken Levico, Borgo und Pergine Herr Dr. v. Bertolini, Advokat in Trient, sämmtliche Abgeordnete des Reichstages. DieseSmal scheint auch die national, liberale Partei gewonnenes Spiel zu haben, weil ihr keine Partei gegenüber steht. Die sogenannte Regie- rungS-Partei ist seit Jahren verschwunden und die klerikale Partei hat bisher kein Zeichen gegeben, daß sie dies°Smc.l thätig aufzutreten gedenkt. Die politi schen Beamten sind mit der Wahl der Wahl- männer vollauf

waren, die un ruhigen Nachbarn jenseits des Rheins zu schlagen. Gewiß würde es solchen Aufrufen von Seite der ^.eigenen Partei an der lautesten Bewunderung nicht ^fehlen, denn jeveS Machwerk, das einer Partei schmeichelt, wird ja von dieser als ein Meisterstück der Weisheit und Charakterstärke bejubelt und ge- priesen. — Am meisten Freude über die steigende innere Zerklüftung in Deutschland werden aber jeden falls die Franzosen haben: sie finden, wenn es je einmal zum „Rachekrieg' kommen sollte, einen wohl

durch dieselben Grundgesetze berechtigt erscheint, nicht ent- gegentreten zu wollen, und weil diese ^Partei allein die Allmacht der Provinziallandtage verwirft, die von den anderen Parteien in Oesterreich angestrebt wi.d, so erklärte Dr. Venturi eö für eine Noth wendigkeit der Abgeordneten dieses LandeStheileS, sich fest und aufrichtig der liberalen Partei des Reichörathes anzuschließen» die, indem sie die indi viduelle Freiheit beschützt wissen will, grundsätzlich auch eine Gegnerin ist der Einmengung von Politik

21