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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 22
Datum: 11.05.1907
Umfang: 22
gemeindenbezirkes Jmst-Landeck-Ried-Nauders dem chriftlichsozialen Kandidaten Siegele-Arzl gegenüber einen konservativen Kandidaten aufgestellt haben. Weil Siegele als Reichsratsabgeordneten der christlichsozialen Reichspartei beitreten werde und weil diese Partei sich auf einen für uns Tiroler religiös nicht ganzzuverlässigen Boden befinde, weil diese Partei auch bezüglich verschiedener bedeutender wirtschaftlicher Momente ganz und gar nicht geeignet ist, die Interessen der Tiroler, und besonders

bediente, um die Haltung Haueis und seiner Partei in der Fernbahnfrage zu ver dächtigen. Haueis versprach, im Falle seiner Wahl, seine Kräfte für die Hebung der Wohlfahrt des Bauern-, Gewerbe- und Arbeiterstandes voll und ganz einzusetzen und lebhafter Beifall lohnte seine Ausführungen. Einer Interpellation des Herrn Tischlermeisters Ru epp gegenüber erwähnte Herr Haueis, daß er am Versammlungstage, nachmittags, in Schönwies in einer Wählerversammlung des Gegenkandidaten Siegele gewesen sei

, daß die Eigenart Tirols es nicht zuläßt, nach den zentralistischen Prinzipien einer Wiener chriftlichsozialen Reichspartei vertreten zu werden. Eine solche Vertretung kann für Tirol niemals von Nutzen sein. Bei der Grauner Versammlung kritisierte der Herr Dekan auch das Verhalten der Wiener Partei, welche für die Kanalbauten in den Sudetenländern ic. 750 Mil lionen bewilligte, während Tirol damals ganz leer ausging, für die Subventionierung der Stadt Prag mit 16 Millionen eintrat

und für die Be amtengehaltsregulierung binnen dreier Wochen nicht weniger als 28 Anträge einbrachte. Diese Schilderungen bilden ein grasses Gegenstück zu der von der christlichsozialen Partei stets beliebten Darstellungsweise, welche darauf hinausläust, dem Volke dorzumachen, als ob sie sich bei solchen, die Steuerträger schwer belastenden Beschlüssen ab lehnend verhalten haben. Besonders dadurch, daß die Wiener Christlichsozialen sich mitschuldig machten, für die Kanalbauten und für Subventionierung der großen, reichen Städte

st lich sozial und wir w erden Sie alle wählen! Es ist nicht das erstemal, daß an Haueis dasselbe Ersuchen gestellt wurde. Die christlichsozialen Gegner erkennen damit offen an, daß Herr Haueis eine so tüchtige Kraft ist, welche die christlichen Kandidaten nie zu ersetzen imstande sind. Indem ihnen aber die Partei-Dis ziplin viel höher steht als daswirkliche M a r t l: „Du bringst mich nicht ans dem Konzept. Ueberall fiehts traurig aus, wo diese neumodischen Ideen Eingang gefunden haben. Der Papst

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 16
Datum: 11.05.1907
Umfang: 16
und selbstbewußt ihren Weg gehen, die neben der staatlichen Autorität im politischen Leben keine andere kennen, die sich selbst ihr Urteil zu bilden getrauen und den Mut haben, es frei heraus auszusprechen. Wir können Männer nicht gebrauchen, die selbst nur die gehorsamen Werkzeuge einer Partei sind, die heute auf Kommando auf die Kandidatenreise in die Provinz gehen und falls sie gewählt werden, von der Parteileitung ihre Verhaltungsbefehle be kommen ohne Rücksicht auf die Wünsche der Wähler schaft

. Denn die Partei, die Herrschaft der Partei ist ihnen das Hauptziel und der Hauptzweck, die allein maßgebend sind. Die dritte Forderung, die wir stellen müssen, ist die, daß unser Land bleibe, was es ist und was es war, die Ostmark deS Deutschtums, das vorwiegend deutsche Oesterreich unter dem uralten deutschen Herrscherhaus. Mögen die andern Völker dieses Reiches, die der deutschen Kultur alles verdanken, sich in ihrem Volkstum ousleben, wir verlangen das Gleiche. Wir wollen deutsch bleiben und unsere Kinder

, die bisher Wien und seine Einnahmen beherrscht haben, dort arg inS Gedränge geraten sind. Deshalb müssen ihnen die guten Tiroler Ersatzleute wählen. Auf die sonstigen Eigenschaften dieser Wahlwerber kommtS nicht an, wenn sie nur stramm in der Partei-Disziplin find. Das ist Herr Dr. Stumpf, der junge Professor, der im Rausche seine Wähler beschimpft hat und von dem man sich in Kikbühel heitere Dinge erzählt. Solche halbbackene Größe traut man sich einem Josef Egger gegenüber aufzustellen. Und Herrn

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Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 32
Datum: 11.05.1907
Umfang: 32
wir uns nun in einem angeblich absolut sichere» Wahlbezirke für die christlichsoziale Partei uud deren Oberhäuptling befinden, war der Parteikampf unseres Wissens noch nie so leidenschaftlich, aufdringlich nnd ekelhaft wie gerade Heuer. Wo bleiben da die Behörden znm Schutze der Wahlfreiheit? Oder haben wir diesen Schutz bloß auf dem Papiere und müssen uns in Wirk lichkeit bevormunden uud nötigen lassen. Und warnm stehen gerade die geistlichen Herren, die doch gerade als Träger des Christen tums möglichst unparteiisch uud

versöhnlich sein sollen, an der Spitze des leidenschaftlichen Partei- kampfes? Warum arbeiten denn gerade diese Herren mit Mittel», die der Ehre des Nächste» schaden und gegen das Christentum sind? Warum miß braucht mau sogar religiöse Gnadenmittel für den Parteikampf ans der Suche nach dem angeblich besten Christen (den man schon langst gesunden hat) als Abgeordneten und nntergräbi dabei selbst das Christentnm? Im Hauptorte des Jseltales leistet ei» geist licher Herr i» der politische» Partei-Agitation

viel mehr, als dem Ansehen des Priesterstandes gut ist und mehr, als sich mit de» gesetzlichen Vorschriften znm Schutze der Wahlfreiheit verein baren lasse» soll. Im vordere» Deferegge» füllte »»längst ei» bekannter Pfarrer einen Teil seiner Predigt mit der leiclit verständlichen Anpreisung einer poli tischen Partei und dessen Kandidaten für unseren Bezirk aus, wobei er einen anderen Gemeinde- a n ge h ö rig en, der ein gewiß eben so gnterKa tholik ist, aber den Fehler hat, sich nicht bevor munden

zu lasseu und im Gerüche einer andern politischen Anschauung steht, in einrr allen Zu hörern leicht begreiflichen Weise als „Hetzer' be zeichnete. Wozu dies in einem so sicheren Partei- bezirke? Wir fragen, ob solche Dinge in Ordiinng sind? Wir fragen, ob religiöse Einrichtungen für diese Zwecke geschaffen wnrden? Wir fragen endlich, ob es gegen solche Sachen, welche die Religion nur schädige» uud die Wahl freiheit lächerlich machen müssen, keine Abhilfe gibt?

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 16
Datum: 11.05.1907
Umfang: 16
? — Auf eine Interpellation ob deS Parteizwistek beleuchtete der Herr Kandidat schlagend die berechtigte und not wendige Entstehung der christlichsozialen Partei, weil zuerst die christlichsoziale Partei allem die volksauLsaugende Geldsackpartei mit unsanftem Griff angepackt hat und werktätig für die große VolkSmaffe eingetreten ist. Mit einstimmige» Rufen „Hoch Gratz!' endete die Versammlung. ^us dem Aordtiroler Städtewahlkreile. Soll i. T.. .'>. Mai Wie bekannt ist, wird von den sogenannten freiheitlichen Parteien

zu rechtfertigen und nach dessen neuerlicher Ver dächtigung der Ehe des Prinzen Liechtenstein, über letzteren noch klare Ausschlüsse und ver teidigte wirksam die Haltung der christlichen Parteien gegen Ungarn. — Die Versammlung fand erst gegen 2 Uhr morgens ihren Abschluß. Sie war wohl in der dermaligen Wahlkam pagne eine der turbulentesten in Tirol und bedeutet trotz der Annahme des Wahlbewerbers durch seine Parteigänger eine schwere Nieder lage des deutschfreiheitlichen Geistes. Eine Partei

Herr Redakteur Orel- Wien in einer geradezu köstlichen und oft stür misch unterbrochenen Rede die Theorie und insbesondere die Praxis der Herren Sozial demokraten in so schlagender Weise, daß die gewaichten Genossen sich großteils untertänigst den Ausgängen zu- und davonmachten. Ein roter Zwischenrufe? kam aber so jämmerlich schlecht weg, daß weder er noch seine Partei genossen trotz verschiedener Aufforderungen kein Wort der Erwiderungen wagte, obwohl die Führer der roten Gesellschaft

über das neue Wahl recht und seine eminente Bedeutung. Der Vorsitzende, Herr Statthaltereirat und Partei- Obmann Dr. Schorn, wies mit freudiger Genugtuung auf den großartigen Verlauf der Versammlung hin und sprach den warmen Wunsch aus, daß die christlichen Wähler in Innsbruck II am 14. Mai geschlossen für Deutfchmann ihre Stimme in die Urne legen.

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