des SteucrresormansschusseS, weil sonst an eine Fiualisie- ruug dieser Arbeit in der lausenden Session nicht zu deuten sei. Zur Besprechung der Vorlage selbst über gehend, führt Redner aus, dass seine Partei sich be mühen werde, die socialpolitische Tendenz, die der Vor lage zugrunde liegt, nämlich die Entlastung der Schwä cheren und die stärkere Heranziehung der Leistungs fähigen, zu verstärken. Abg. Dr. Kaizl vertheidigt den Standpunkt der Jungczechcn. Er erinnert an die Rechtsverwahrnug, mit welcher seine Parteigenossen in den Reichsrath
und der Be schlussfassung der Steuerreform, welcher Aufgabe sie sich mit bestem Wohlwollen unterziehen in der Voraus setzung, dass es gelingen werde, eine gerechte und zeit gemäße Steuerreform durchzuführen. Abg. Graf Sylva-Tarouea constatiert, dass die vorliegende Steuerreform von allen Parteien in ihren Griindzügen freundlich begrüßt worden sei, weil sie eine gerechtere Vertheiluug der Laste» anstrebe. Nur eine Partei habe sich ohne Rücksicht darauf, ob die Vorlage gut oder schlecht sei, gegen dieselbe ausgesprochen
intensiv niit der Steuerreform zu beschäftigen anfange uud nicht erst dann, wenn der AuSschuss mit seiner Arbeit nahezu sertig sei, damit nicht, wie schon oft, zum Schlüsse erst zahlreiche Eiuwürse vorgebracht, Vor schläge gemacht uud Petitionen überreicht werde», wo durch dann das wichtige Reformwerk in seinem letzten Stadium in bedenklicher Weise verzögert würde. Redner polemisiert hieraus gegen die Ausführungen des Abg. Dr Steinwender, welcher bestritten hade, dass der liberalen Partei
die Vaterschaft der Steuerreform zu zuschreiben sei, und weiter behauptet habe, dass es dir liberalen Partei mit der Entlastung deS kleinen Manneö in keinem Falle sehr ernst sei, weil sie sonst den An trag auf Aufhebung der Steucrzufchläge zur Erwerb - steuer der niedersten Kategorie der Steuerzahler im Hause nochmals einbringen und betreiben hätte müsst n. Die liberale Partei sei in dieser Angelegenheit einmal dem jungczechischcn Club in die Falle gegangen uud werde sich hüten, dies ein zweiteSmal
der deutschnatio- nalen und antisemitischen Partei zuliebe zu thuu. WaS die Vorlage selbst betreffe, so sei der Gedanke, die Contingentürung mit einem Tarife zu verbinden, ein richtiger, die Reform der Erwerbsteuer werde — und das sei eine gute Seite derselben — den Erfolg haben, dass in den beiden untersten Stufen eine Entlastung der Steuerträger eintreten werde. Dadurch werde das gleiche Ziel erreicht, welches er und feine Partei genossen niit dem erwähnten Antrage anticipando her beiführen wollten