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Lienzer Zeitung
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Seite 6 von 20
Datum: 01.12.1900
Umfang: 20
, weil sie die Aufhebung der Religionsfondssteuer, welche Steuer nur diejenigen Kircheufmsteii, Klöster u. s. w. die mehr als 10.000 Gulden jähr lich einehmen, zahlen sollten, in Aussicht ge stellt erhielten, weil die Führer ihrer Partei zu einflußreichen Stellen gelangten (Baron Dipauli wurde zum Dank dafür Handelsmi nister) und weil die „Katholisch-Conservativen' oder die clericale Partei hoffte, einen aus ihrer Mitte zum N n t e r r i ch t s m i n i ster zu machen und damit der Schule jene Form geben

zu können, welche die clericale Partei zur Sicherung der eigenen Herrschaft für die Zukunft zu geben bestrebt ist. Daß die clericale oder „Katholische Volks partei' sich der Regierung verkaufte, bewies die clericale „Reichspost' selbst, indem sie im Jahre 1898 schrieb: „Baron Dipauli — Handelsminister ! Der Kauf ist abgeschlossen, die Katholische Volkspartei hat sich die Hände binden lassen!' Dreißig Iahre stark. Die „Katholisch-Conservativen' geben in dem Wahlaufrufe, der für Steiermark erschie- nen

dreißig Jahre lang die Dienste der Regierung verrichteten? Nichts! Außer den vielen hier aufgezählten „Wohlthaten' erhielten wir als Folge der clericalen Par teiherrschaft die Gebäudesteuer, die Erhöhung der Petroleumsteuer, des Kaffeezolls., der Zu cker- und Brantweinsteuer, die Goldwährung, diesen entsetzlichen capitalistischen Blutegel, n. s. w. Glaubt Ihr, das find alle Sünden.! Nein, bei weitem noch nicht. Die cleri cale Partei hat viel mehr auf ihrem Gewis sen. Sie hat auch aus dem Gewissen

die heutigen traurigen Zustände in Oesterreich, weil sie dnrch ihr entgegenkommendes Verhal ten den Grafen B a d e n i dazu ermuthigt hat, die Sprachenzwaiigsverordnungen zu er lassen. Als sich die Deutsche» dagegen wehr- ten, ist die clericale Partei vom eisten bis zum letzten Mann auf Seite der Tschechen, Polen und Slovenen gestanden. Die Abge ordneten der clericalen Partei haben mit den Tschechen Beifall geklatscht, als Graf Badeni dnrch Polizeimannschastcn deutsche Abgeordnete aus dem Reichsrathe

schleppen ließ und die clericalen Abgeordneten Kalten egger nnd Hagenhofer haben sich im Reichs rathe an ihren eigenen deutschen Stammes- genossen thätlich vergriffen. Es kam das Ministerium C l a r y. Dieses hob die Sprachenzwangsverordiiungen auf und die Tschechen machten die wüsteste Obstrnction. Die clericale Pai tei unterstützte diese Obstructio», obwohl sie sich später zum Schein vo» den Tschechen entfernte. Am 17, November 1899 erklärte der clericale Abgeordnete E l z, seine Partei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 27.05.1905
Umfang: 12
, von denen er sehr gut weiß, daß sie der Wahrheit nicht entsprechen. Nicht nur daS, er brachte auch das Kunststück fertig, auf den Plakaten feine Gesinnungsgenossen zur Wahlent- Haltung aufzufordern und gleichzeitig ein Bündnis mit den internationalen Sozialdemokraten zu em pfehlen. . . Hätte die fch önerianisch e Partei nicht schon früher genug Beweise für die totaleVerlotterungihrerGefinnung und Kampfesweise geboten, so wäre dieser Vorfall allein genügend, um dieser Partei jedes Recht auf besonderes

Betonen ihres Deutsch. tumS und aus das Ausspielen als nationale Partei zu nehmen. Darauf schreibt das „Alldeutsche Tagblatt- in Wien: „ES scheint uns gerade von einem Organ der Deutschen Volkspartei sehr gewagt, von einer Verlötterung der Gesinnung zu sprechen. Ja, verlottert ist die Gesinnung von Leuten, die, um mit Abge ordneten Dr. Lemisch zu sprechen, ihre Weisheit in jüdischenZeitungen ablagern und als Anti semiten gewählt wurden. Das find aber die Führer der Deutschen Volkspartei

, die Abgeordneten Prade, Kaiser, Völkl und Konsorten (auch Erler!) und es muß geradezu als eine Schamlosigkeit be zeichnet werden, wenn das Organ einer Partei, deren Programm die Programmlosigkeit ist, anderen ewe Verlotterung der Gesinnung vorzu werfen sich erfrecht.' Zum Schlüsse wird noch mit geteilt, daß ew „Schmähartikel' im Organe der Deutschen Volkspartei die Entrüstung aller anstän digen PolkSgenossen hervorgerufen habe. Diese Mit« teilung glossiert das „Alld. Tagblatt' mit folgenden Worten

: „Ja, die Krone des Ganzen: der Führer der Deutschen Volkspartei, Dr. Erler, erklärt, wegen dieses Artikels zur Rede gestellt, sich mit demselben nicht zu identifizieren, der Schriftleiter des „Tiroler Tagblatt' hingegen erklärt, den Artikel im Auftrage der Partei verfaßt zu haben. Auf die persönlich beleidigende Natur einer Stelle aufmerk sam gemacht, gibt derselbe ewe schriftliche Erklärung ab, daß er die persönliche Ehrenhaftigkeit des Herrn Dr. Frank in keiner Weife anzutasten die Abficht hatte, zumal

er Herrn Dr. Frank gar nicht kenne. Zu feige also, selbst für ihre persönlichen Ange legenheiten einzutreten, kaufm sich diese Mastbürger von der Deutschen Volkspqrtei einen Schriftleiter, der für kärgliche Bezahlung gezwungen wird, Leute persönlich zu be.sch impfen, die er gar nicht kennt. DaS ist freilich die wahre Volks partei und daS deutsche Volk kann auf diese Volks partei stolz sein.' Nun kommt wieder das „Tiroler Tagblatt' an die Reihe und schreibt: „Es muß doch unendlich komisch berühren

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 11.09.1912
Umfang: 16
jSeite 2. Nr. 109' »Meraner Zelkung' Mittwoch, 11. September 1912 unter Peschka die Agrarpartei zu Geltung. Bon 1907 bis 1911 bildete sich, der Deutsch- nationale Verband aus der Fortschrittspartei und der Volkspartei, welche sich parteilos ver schmelzen, weiter aus der Partei der Agrarier und Deutschradikalen (ehem. Freialldeutsche), welche ihren parteimüßigen Zusammenhang aufrecht erkalten. Aus dem Deutschnationalen Verband wird sckließlich der Nationalverband, in welchem zwei Parteien

geschlossen vorhan den sind, und zwar 1. die Agrarier Z2 Mit glieder, 2. die Radikalen 25 Mitglieder und bis zum Juni 1912 auch die deutsche Ar beiterpartei 3 Mitglieder. Die übrigen 40, dem Nationalberbande angehörenden Mitglie der sind nicht organisiert, würden sich aber ihrer Richtung nach, obwohl die alten Pro gramme nicht mehr parteibildend genug wir ken, in die Fortschrittspartei und in die Volks partei einregistrieren lassen. Wir fragen uns nun aus der Geschichte und an der Hand der Programme

: Was hat anßtzr dem Nationali- tätsprinzipe parteibildend gewirkt, und kom men zum Resultate. Vor allem war eine Zwei teilung vorhanden: 1. die meist sehr gemäßigten, stets etwas konservativ wirkenden Vertreter argrarischer Interessen unter verschiedenen Bezeichnungen (linkes Zentrum, verfassungstreuer Groß grundbesitz, mälnsche Mittelpartei, Bauern partei, Deutsche Agrarier); 2. die Vertreter aus dem Interessentenkreis des Gewerbes, der Industrie und des Han dels mit stärkerer Betonung freiheitlicher

, dann wieder die jüngere deutsche Volks- partei von der deutschen Fortschrittspartei. Immer gab es Verschiebungen und zumeist waren es die Jüngeren, die aus dem alten Haus auszogen um ein neues zu gründen. Freilich würde man mich mißverstehen, wenn man den Kampf zwischen Alten und Jungen all zu eng und wörtlich! auffassen würde. Die Programme speziell in den letzten Jahrzehnten, jenes des Antisemitismus, ein nationalsozialer Zug, der Gegensatz zum Alt liberalismus, unter dem Einfluß der gewerb lichen Bewegung

u. a. m., wirkten mit mancher anderen Erscheinung parteistörend und bil dend ein. Uber vorzugsweise waren es nicht Partei grundsatze, die trennend wirkten, denn unter dem Banner der Fortschrittspartei saßen manche, die zur Volkspartei genau so gut ge paßt hätten und umgekehrt. Als ältere Partei bezeichne ich jene, in welcher der Aberglaube der Anziennität in hervorragenden?! Maße wirkte und welcher die Jüngeren innerlich zwang, sich frei zumachen, eine Partei, in wel cher die Politiker saßen, die zu weise

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 12.01.1901
Umfang: 8
mit der Billigung des Fürst bischofs von Brixen hat mich zn jener Erklärung vom 26. Oetober genöthigt, welcher ja auch meine Partei vollauf zugestimmt hat; und wie es damals kein Ueberlcgeu gab in der Frage der Unterwerfung unter die bischöfliche Autorität, so kaun cS auch hente für mich kein Ueberlegen geben in der Frage der Einhaltung meines in der damaligen Erklärung ge gebenen Wortes der Nichtannahme der Wahl in diesen Enrien. Ein Mann ein Wort! Das Opfer meiner Ehre ist das einzige, das ich meiner Partei

nicht bringen darf, die Partei selbst würde es später sicherlich be reuen. Seien Sie mir nicht böse, dass ich Sie nochmals zur Wahlurne zwinge. Ans Andeutungen der Zeitungen, welche ich mir in meinem Kranken zimmer vorlesen ließ, ahnte ich die Möglichkeit, am 9. Jänner „meuchlings' gewählt zn werden. Sofort noch am Abend des 8. Jänner telegraphierte ich daher an maßgebende Persönlichkeiten nach Bozen und Meran mein?» unabänderlichen Entfchlnss, das Mandat nicht anzunehmen. ES kann mir also ge wiss

kein Vorwarf gemacht werden, dass ich nicht alles gethan habe, um den Wählen» die Last der Neuwahl zn ersparen. Damals wie hente steht es für mich felsenfest, dass ich nicht anders handeln darf nnd dass ich auch der Partei einen schlechten Dienst erweisen würde, ein Mandat anzunehmen unter dein Vorwnrf eines Wortbrnches. Vielleicht kann ich einmal später wieder an Ihr Vertrauen appellieren und dann erinnern Sie sich wenigstens des Einen noch, dass ich an meinem Worte festhalte. Meinen lieben Freund

Trogmann aber bitte ich dringlichst, das Opfer der Annahme zu bringen, das ich derzeit beim besten Willen zum Nutzen der Partei zu bringen nicht in der Lage bin.' München, am 10. Jänner 1901. Josef Baron Dipauli. Stachtrag. Nei ch Srat hswah l der Handels- und werbe kam mer Innsbruck. Heute vormittags gaben in der Zeit von 10 bis halb 11 Uhr vormittags die Mitglieder der hiesigen Handels« und Gewerbklaimucr im Sitzungssaal! der Sparkasse ihre stimmen ab betreffend die Wahl eines Reichsrathe

des LandgemeiudewahlbezirkS Zwettl (Nieder öfter» reich) wnrde der Anhänger der der deutschen Volks- partei Kittinger gegen den Chriftlichsocialen Eichhorn gewählt. Bei den Städtewahlen in Oberoster- reich wurden gewählt fünf Anhänger der deutschen Volkspartei (darunter in Freistadt Dr. Beurle gegen den bisherigen clericaleu Abgeordneten Muhr) und ein Deutschfortschrittlicher. Die deutsche Volks partei gewinnt drei Mandate, zwei von der kathol. VolkSpartei und eins von der freien deutschen Ver einigung

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 26.09.1897
Umfang: 16
Seite 2 Es folgten dann zahlreiche Dringlichkeitsanträge, darunter einer von Jaworski auf Prüfung und eventuelle Abänderung der Geschäfts ordnung, worüber der Ausschußbericht binnen 14 Tagen zu erstatten ist; Dringlichkeits anträge der deutsch-volklichen Partei und der Schönerergruppe auf Versetzung des Minister präsidenten in Anklagezustand wegen der Ver ordnung vom 2. Juni, betreffend das Verhalten der Regierungsvertreter in den Versammlungen; ein Dringlichkeitsantrag

der deutschfortschrittlichen Partei auf Versetzung des Ministerpräsidenten Badeni und der Minister Gleispach, Glanz, Bilinski und Ledebur in Anklage wegen der Sprachenverord nungen; ein Dringlichkeitsantrag der Sozialdemo kraten, betreffend die Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts und betreffend ein Sprachengefetz auf Grundlage der Gleichberechtigung aller Nationen; ein Dringlichkeits antrag der deutschfortschrittlichen Partei, betreffs zur Verantwortungziehung der an den Exzessen in Pilsen

schuldtragenden Organe, ferner betreffend die sofortige Zurückziehung der oberwähnten Mini- sterialverordnung und betreffs Auflösung der Ge meindevertretung von Werschowitz bei Prag, wegen der an der deutschen Schule durch deren Demolier ung verübten Gesetzwidrigkeit; ein Dringlichkeits- antrag der christlich-sozialen Partei wegen Auf hebung der Sprachenverordnung für Böhmen und Mähren, und einer betreffs Sanktionierung des Gesetzes über die Beamtengehaltsregulierung, so daß es am 1. Jänner 1898 durchführbar

eine regelrechte Verhandlung möglich zu machen; wies aus die großen sozialpolitischen Ausgaben hin, welche des Hauses harren, und schloß mit einem begeistert aufgenommenen dreifachen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser. Das „N. W. Tgbl.' meldet: Erst der ein stimmige Beschluß der katholischen Volk -Partei und der parlamentarischen Kommission der Rechten be wegten Kathrein, eine Wiederwahl anzunehmen. Dasselbe Blatt konstatiert zur Steuer der Wahr heit, daß die deutschen Oppositions parteien und der liberale

gegen die Obstruktion recht lau und flau ge stalten dürfte. Und auf deutscher Seite bestehe, wie die „Närodni Listy' melden, die Ueberzeugung, daß, wenn man nicht längstens binnen vier Tagen im Stande sei, die Obstruktion zu unterdrücken, es mit dem Reichsrath e, aber auch mitderRegierung aus sein werde. Im deutschen Lager da finden wir Einheit und Entschlossenheit: mit Badeni wird nicht ein Wort verhandelt. Die deutsche Fort schrittspartei und die deutsche Volks partei beschlossen, auch für die 13. Session

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Volksblatt
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Seite 1 von 18
Datum: 20.02.1897
Umfang: 18
geworden. Wir haben den Anfang und zugleich den Kern eines Centrums an unserer »katholischen Bolkspartei.' Wir stehen vor den Wahlen und wegen der beson deren Wichtigkeit der diesmaligen Wahlen gehen bereits jetzt schon die Wogen hoch. Die einzelnen Parteien haben ihre Parole ausgegeben und ihr Programm ver öffentlicht. Und merkwürdig — vor den Wahlen sind fast alle Programme schön, auch die liberale Partei hat ihre Wolfs-Natur ganz sorgsam mit dem Lammfell umhüllt und trieft nun förmlich

von „Volksthum und Aolkswohl' — aber „ich kenne dir', sagt der Vinstger. Und so ist auch die „katholische Volks partei' mit ihrem Programm vorgetreten. Kurz und schlicht ist dasselbe, aber es ist der lebendige Aus druck der f e st e n, inneren Gesinnung. waren Worte von Männern und zwar von unseren b e st e n M ä n n e r n. ''?'MMsonders sind es drei Punkte im Programm der „katholischen'Volkspart'ei', deren Echo im Herzen eines jeden überzeugten Katholiken wiederhallen muss. 1. Katholisch. Das .jst

das offene, politische Glaubensbekenntnis der PaM, katholisch will sie sein durch und durch, vom ScheiM bis zur Sohle. „Die Grundlage des Glückes der Völker ist die Religion, die Pflegerin des religiösen Lebens aber ist die Kirche' sagen die hochwürdigsten Bischöfe in ihrem Wahlhirten brief. Jeder noch nicht ganz abgedorrte Katholik kann nun doch nur zu einer solchen Partei Vertrauen haben, die fest steht auf der „Grundlage des Glückes der Völker', der Religion und der Kirche, und treu und unentwegt

. Auf prachtvollen Altären prangten Bilder des Gekreuzigten, der Muttergottes, anderer Heiliger mitten in duftendem Katholiken, ist uns dringend noth der Ruf: „Vor, katholische Volkspartei.' 2. U i g. Das ist der zweite Programm- pm kt der „katholischen Volkspartei.' Unabhängig will die „katholische VoUspartei' sein, nach oben und nach unten und gerade die so kräftig betonte Unabhängigkeit wird den Bestand und die Stärke der Partei sichern. Die Abhängigkeit ist für eine politische Partei stets die schiefe Ebene

, auf der dieselbe im beschleunigten Zeit maße zu Grunde geht. Eine von der Regierung ab hängige Partei wird in den Augen des Volkes schließ lich nicht anders angesehen, als ein gut dressierter Tanzbär, der auf Commando die possierlichsten Sprünge macht. Oben lacht man heimlich, unten großer Aerger. Und gewiss nicht zuletzt auch deshalb ist das deutsche Centrum so groß und einflussreich geworden, weil eS sich feine volle Unabhängigkeit nach oben wie nach unten stets consequent zu wahren wusste. Unabhängig

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 20.05.1899
Umfang: 10
der christlichsocialen Partei die entsprechende Ant wort finden wird. Der Kathol. Nolkspartei in Oberösterreich fängt an die Geduld auszugehen, immer zuzusehen, wie ,,k. k. Beamte als Vertreter der k. k Regierung als Festgäste einer liberalen Parteiversammlung anwohnen, in «elcher nicht bloß die Vertreter der Obstructions- Parteien das große Wort redeten, in welcher nicht bloß eine Partei, welche die Regierung unterstützt, auf das heftigste angegriffen wurde, sondern in welcher auch Redner sogar

gegen ein bestehendes Schulgesetz (vom Jahre 1883) zu Felde zogen'. Das „Linzer Volksbl.' bespricht in einem Leitartikel die Theilnahme der Beamten bei der Jubiläumsfeier des Reichsvolksschulgesetzes und schließt mit folgenden Worten: „Wir begreisen ein solches Vorgehen absolut nicht. Unsere Partei ist doch nicht dazu da, sich von den Vertre tern der k. k. Regierung foppen zu lassen. Man erwartet, dass die Angelegenheit von Seite der «Katholischen Volkspartei' an competentester Stelle zur Sprache gebracht

werde. Es ist doch zu viel ver engt, dass wir eine Regierung unter- Mützen sollen, deren Organe in einer so eminent wichtigen Volks- und Staat s- srageostentativ sich vor einem Einla dungszettel der Obstructionspateien verbeugen. Das find Vorkommnisse, für welche allerdings die Regierung zunächst nicht verantwortlich gemacht werden kann, welche aber zu ihrer Kenntnis gebracht werden müssen, damit unsere Partei zur künf tigen Darnachhaltung erfahre, ob sie dieselben billigt'. So scharfe Worte gegen die Regierung

kein Ministerium Szell und keinen Kanzelparagraphen. Aber sie ließ sich von den radicalen Elementen hinreißen, und ein Rakovszky, der sich gelegentlich wieder einmal duelliert oder sonst einen Raufhandel hat, wurde in einem entscheidenden Momente der sactische Führer einer Partei, welche die Hoffnung der ungarischen Katholiken ist. Dies hat sich bitter gerächt und die Folgen werden bitter empfunden werden. Sogar für die westliche Reichs hälfte hat die verkehrte Haltung der ungarischen Volks- partel eine üble

speciell des Kanzelpara graphen gewissen rückgratlosen Mitgliedern des Episco- pates des „marianischen' Königreiches beimessen müssen, der auch jetzt noch bei einigem entschiedenen Vorgehen die Sanctionierung dieses Maulkorb - Gesetzes sür die katholischen Geistlichen hindern könnte. Wenn die Volks partei etwa gefehlt hat, dass sie dem „weisen Rathe Grafen Zichy nicht gefolgt', so ist sie weit weniger schuldrar, als jene, welche den ernstesten Mahnungen und eindringlichen Hirtenschreiben des hl. Vaters

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 27.07.1898
Umfang: 12
. G«r«rf Golrretzorvski mtttsmufec? Das „Deutsche VolkSblatt' (Wien) brachte die Nachricht, unser Minister des Aeußern, Graf GoluchowSki, werde zurücktreten und durch den gemeinsamen Finanzminister v. Kallay ersetzt wer den. Da kein offizielles Dementi dieser Meldung erfolgte, scheint sie auf Richtigkeit Anspruch er heben zu können. Ltzirir «rird fei* kerthslischo VsUs?»«»<rtsi. Unter dem Schlagworle „Was nun?' schreibt das „Lmzer Volksblatt': „Die Konferenz der Vertreter der katholischen Volks- partei

mit dem Ministerpräsidenten am 19. Juli währte gegen drei Stunden. Wie verlautet, setzte Graf Thun den vier Konserenztheilnrhmern die Grundzüge auseinander, nach welchen die Re gierung die Sprachenftage in den Sudetenländern regeln wollte. Da Graf Thun schon den Ver tretern der Linken nicht gestattete, eine öffentliche Besprechung der Grundzüge einzuleiten, wurde auch den Mitgliedern der katholischen VolkSpar- tei die Geheimhaltung derselben aufgetragen. Doch heißt eS, die Vertreter der kathol. Volks partei hätten

in Taiskirchen-Jnnviertel eine : katholisch-politische Versammlung statt, welche gut besucht war und glänzend verlief. Als letzter Redner betrat Herr Oskar Ritter v. Peßler, ein Bruder des deutschnationalen ReichSrathSab- geordneten, die Tribüne und hielt eine glanzvolle, formvollendete Rede des Inhaltes: „Der Ein trittspreis in die deutschnationale Partei ist ein zu hoher. Wer dieser Partei angehören will, muß seinem katholischen Glauben und seinem Patrio- \ tiSmuS Adjeu sagen'. Die mit Begeisterung

vor getragene Rede klang in die stürmisch akklamirten Worte aus: Austria erit in orbe ultima. (Oester reich wird auf dem Erdkreise das letzte sein.) 9euif^nati$ttaUv Schwindel. Die Borstandschaft der deutsch-österreichischen Ge werbepartei, die auf den verschiedenen Gewerbe tagen eine neutrale Haltung, frei von jeder partei politischen Strömung, al» obersten Grundsatz aufgestellt hatte, ist in letzter Zeit in schöneria- nische Hände gerathen. Ein Preßsöldling Schö nerer», der Buchdruckereibesitzer Faber

von Krems in Niederösterreich, wurde Vorstand und suchte,die ganze Bewegung ins deutschradikale Fahrwasser zu leiten. Da» verursachte natürlich eine Reaktion, und der wackere Zeugschmied Etz von Ried in Oberösterreich, ein um die Gewerbe partei hochverdienter Mann, sandte an die ge werblichen Genossenschaftsverbände ein Schreiben, da» die Unthätigkeit und Pflichtvergeffenheit des Präsidiums des deutsch-österreichischen Gewerbe- verbandes auf da» Schärfste verurtheilt. Etz ruft alle Gewerbeverbände

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 20.04.1923
Umfang: 12
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 16. Bruneck, Freitag den 20. April 1923.— 72. Jahrgang. Frühjahrsregen. Frühj ihrSregen l Gottes Segen Strömt hernieder auf die Erde. Daß die Flur erwecket werde. — Tu auch du dich auf mein Herze, Laß befreien dich vom Schmerze, Den dir brachten Eis und Schnee. FrühjahrSregen l GotteS Segen Soll auch deine Seele wecken, Wird mit lindem Balsam decken - Deines müden Herzens Weh. Wien. Letzter Tage hat sich eine neue politische Partei mit dem Sitz in Rsm

gebildet, die den Namen «Unione nazionale' hat. Das Orga- nisalions-Komitee veröffentlicht einen program matischen Aufruf in dem gesagt wird, daß die Partei sich als Sammelpunkt aller guter Ka tholiken und Patrioten betrachte. — «Excel» stör' veröffentlicht ein in Rom stattgehabtes Interview mit Don Sturzo. Auf die Frage ob die Popolari auch Mussolini folgen würden, wenn dieser mit Frankreich eine Allianz ab schlösse. erwiderte Don Sturzo, daß dies von den Zielen einer solchen eventuellen Allianz

) abhängen würde. Wären diese Ziele eine Her. trümmerung Deutschlands, dann würden die Popolari Mussolini auf keinen Fall Gefolg schaft leisten. — Der Kongreß der kath. Volks partei wurde am IL. ds. mit einer Rede des Parteisekretärs Don Sturzo eröffnet, dereinen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit der Parteileitung erstattete. Er trat vor allem der Behauptung entgegen, daß die Partei Geg- nerin des Faschismus vor dem Vorstoß auf Rom gewesen sei. Die Katholiken seien nur gegen die Gewalt und nachdem

der Faschismus sich auf gesetzlichen Boden gestellt und mit der Regierungsgewalt die Verantwortung über nommen habe, habe sich die katholische Volks partei ohne Schwierigkeiten dem neuen Zu stande angepaßt. ^ Die Reichsparteileitung der italienischen liberalen Partei hat beschlossen, den Nationalrat der Partei auf 26. und 27. April nach Mailand einzuberufen. Zm Am Mm. Man hat es schon auf alle mögliche Art versucht, Deutschland kirre zu machen, um das äußerst unbequem gewordene Ruhr-Abenteuer nun endlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 07.02.1903
Umfang: 10
. Nach dem Konkordate liegt eS freilich in der **) Eine zwischen Staat und der katholischen Kirche getroffene, rechtskräftige Vereinbarung betreffend die Wahrung der HoheitS- rechte einerseits nnd der kanonischen Rechte seitens der Kirche anderseits. kennen — zu wahrer Begeisterung hin. Er sagte: Ich will nicht über Wiener Verhältnisse sprechen, sondern über jene Partei, welche die eigentliche Volks partei ist: über die christlichsoziale Partei. Diese ist in der Tat die eigentliche Volkspartei, denn in ihr finden

sich alle Stände beisammen. Wir werden aber von verschiedenen Parteien bekämpft, von den Sozialdemokraten, Alldeutschen, Juden und anderen. Wir werden bekämpft, weil wir eine Partei bilden, die sich vor niemand fürchtet, nur das tut, was recht ist und das läßt, was schlecht ist. Die christlich soziale Partei, ist eine echte Volkspartei weil in ihr der Bauernstand sehr staick vertreten ist, und zwar in keiner anderen Partei so stark, wie in der christlichsozialen. Das zeigte sich so recht beiden Wahlen

. Aber wenn der Bauer früher von zehn Mandln einen hergeben mutzte, so muß er heute von zehn neun hergeben. Redner erwähnte dann, wie eS früher in der liberalen Aerä mit der Volks vertretung ausgesehen habe. Damals habe der Bauer eher den Kaiser gesehen als einen Abgeordneten (das kam auch anderswo als in Niederösterreich vor, wovon der Redner sprach. Anmeldung der Schrift leitung.) Erst die christlichsoziale Partei hat das anders gemacht. Solange die Bauern nicht wissen, waS ihr Recht zu verlangen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
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Seite 8 von 16
Datum: 11.06.1919
Umfang: 16
wieder rückgestellt wer den. Eigentum ist Diebstahl — daher praktische Durchführung der Sozialisierung. Hall. (Inden letzten Tagen) waren die Anschlagtafeln' unserer Stadt überfüllt mit Einla dungen zu den Wählerversammlungen. Die Volks partei berief als erste — hoffentlich bleibt sie auch bei der Wahlbeteiligung und beim Wahlergebnis die erste — ^die Wahlberechtigten am Mittwoch abendZ in den Stadtsaal zusammen, wo die zahl reich Erschienenen den ruhig und sachlich gehaltenen Reden des Dr. Peer und Msgr

. Haidegger durch mehr als zwei Stunden zuhorchten. — Am Don nerstag hielt die Invaliden-Partei die Wählerver sammlung in der Stern-Veranda. Recht viel Staub wird sie nicht aufgewirbelt haben. — Am Sams tag haben im selben Lokal die Anhänger der Wirt- schasispartei sich eingefunden. Die verhoffen sich in Hall eine größere Stimmenanzahl — aber ob sie sich Wohl nicht täuschen, muß erst der 15. Juni zeigen. Mir scheint, daß.sie sich nicht recht sicher fühlen; sonst würden sie nicht jetzt schon, Me man hört

zur Partei hatten oder haben. So er ging es der in Hall bestbekannten Schustermeisters witwe MaVerl. Sie hat natürlich sogleich bei der Partei Einsprache erhoben und im Haller Lokalanzeiger findet sich die Bemerkung, daß sie auch weiterhin der Volkspartei angehören wolle. Ueber die Volkspartei wird hier viel geredet und' meistens haben die Leute ganz die falsche Ansicht, es sei gleich, ob man Wirtschaftspartei oder Polls« Partei wähle, Diese Reden, die vermutlich von einzelnen Mitgliedern oder gar

von Kandidaten dieser Partei ausgehen, sind ganz falsch und zielen Wohl nur auf Wählerfang und Wählerverwirrung hin. Ein trauriges Zeichen unserer Zeit! Hoffent lich wird der Wahltag unnchem Geblendeten die Augen wieder KffNen! / Abfam, 10. Juni. (EiN g u t e r V orschl ag.) In einer Zuschrift aus Gallzein ist zu ersehen, daß 'sich manche Leute aufregen über den atten Tiroler Wahlspruch »Für Gott, Kaiser und Vaterland'. Es ist ja richtig, das stimmt leider nimmer,-aber eine Aenderung ist oft schwer

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 04.12.1895
Umfang: 10
. Er sagt, seine Partei habe keinen Schritt gethan, um eine Demon stration zu Stande zu bringen. Als Student aber sei er nnt seinen Kameraden von der Partei des Präsi denten mobillsirt worden, um auf der Galerie des Hauses Scandal zu machen. Die Verordnungen des Präsidenten verletzen Gesetz und Verfassung. (Leb hafter Beifall.) „Die Aussicht wird immer schöner und freier.' Den confiscirten Wahlaufruf der antiliberalen Partei in Wien wagte man nicht mehr in öffentlicher Sitzung zu verlesen. „Nur recht

stille, mäuschenstill — weil's PapH so haben will.' Dr. Kronawetter — der von den Liberalen aufgestellte, empfohlene und gewählte „Wetterer' nannte bei dieser Gelegenheit die Liberalen eine Partei „der alten Weiber.' Wie ist der Mann so unhöflich und undankbar! Der Obmann des neuen Clubs „Katholische Volspartei' wies darauf hin, daß man seine Thätigkeit unter den Schutz Gottes stellen müsse und nicht verab säumen dürfe, täglich den Segen Gottes zu erbitten. Gewiß! wenn diese Mahnung befolgt

wird, können wir voll Hoffnung in die Zukunft schauen. Gerade vor 25 Jahren, am selben Tage, wie die „Katholische Volks partei' trat das deutsche Centrum in's Leben: ein kleines Häuflein von 1'/-» Dutzend Mann, mit Achsel zucken und Widerspruch empfangen von vielen, sonst guten Katholiken, die so etwas für unopportun hielten, mit Spott und Hohn übergössen von den Feinden der Kirche. Aber die kleine Schar wuchs an Zahl und Macht, bis sie ein „unüberwindlicher Thurm' geworden, vor dem alle Parteien

keinen Begriff machen, welchen Eindruck der Wiener Bürgermeisterstreit im Auslande und speciell in Frankreich gemacht hat. Alle christlichen Blätter, die „V6rit6', das katholische Hauptblatt, welches von sechs der ältesten Mitarbeiter des verstorbenen Louis Veuillot redigirt ist, die altehrwürdige „Gazette de France', das morarchistische aller Blätter, der „Monde', der „Peuple Franyais', das „Croix', ein katholisches Volksblatt, welches 265.000 Abonnenten hat, der „Moniteur' u. s. w , haben alle Partei sür

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 19.04.1902
Umfang: 8
Seite 4.3K. 45. Samstag, „Brixener Chronik.' 19. AM 1902. Jahrg. XV. Politische Kundschau. Tlzristlichsorwle und Deutsche Volksxartei. Beim Austritte aus der deutschen Ob männerconferenz hat die Deutsche Volkspartei erklärt: die Christlichsocialen und der liberale Großgrundbesitz hätten den Beschluss der Volks- partei, gegen die Regierung in schärfste Opposition zu treten, abgelehnt. Am 15. April hat die christlichsociale Vereinigung des Parlaments demgegenüber folgende Kundgebung beschlossen

: „Die christlichsociale Vereinigung spricht ihr Bedauern darüber aus, dass die Deutsche Volks partei ohne irgendeinen berechtigten Grund aus der oeutschen Obmännerconferenz ausgetreten ist und dadurch das letzte Band, welches die deutschen Abgeordneten zum Schutze der nationalen Interessen einigte, zerschnitten hat. Die christlich- sociale Verewigung hält es für ihre Pflicht, ausdrücklich festzustellen, dass der Beschluss der Deutschen Volkspartei wegen Einleitung der schärfsten Opposition weder

war, geht u. a. daraus hervor, dass bei der ersten Abstimmung, welche nach dem Beschlusse der Deutschen Volkspartei auf Einleitung der schärfsten Opposition erfolgte, die überwiegende Mehrzahl der Partei für die betreffenden Posten des Bud gets (Volksschulwesen) gestimmt hat. Die wahre Ursache des Austrittes der Volks partei war einerseits, wie erwähnt, der Hass gegen die Christlichsocialen, andererseits das Techtelmechtel zwischen Prade und Wolf. Prade, früher von den Alldeutschen aufs gröbste

gezögert werden darf.' Die Delegationswatzlen haben am 16. April abends stattgefunden, trotz dem die Deutsche Volkspartei dieselben auf acht Tage später verschieben wollte. Grund hiefür hat sie keinen gewusst; der Obmann Dr. von Derschatta erklärte nur, dass es seiner Partei „nicht passend erscheint', sofort die Wahl vorzu nehmen. Der Antrag der Volkspartei wurde in namentlicher Abstimmung mit 191 gegen 62 Stimmen abgelehnt. Die Delegierten werden bekanntlich nach Ländern gewählt. Für Tirol wurden

derDentschen Volks-- partei in Margarethen (Wien) hat eine Re solution beschlossen, in welcher es heißt: „Der Verein hält treu und fest an dem Programm der Deutschen Volkspartei mit alleiniger Ausnahme des der Zeit, dem Fortschritte und der christlichen Lehre hohnsprechenden Anti- semitismus.- Die Freude der Juden kann, man sich denken. Ein minderjähriger Abgeord neter — in Ungarn. Die königliche Curie erklärte das Mandat des im Deeser Wahlbezirke gewählten Abgeordneten für nichtig, weil der gewählte

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 01.02.1907
Umfang: 12
bei ihren Parteien durchzusetzen. Die Konservativen er klärten sich sofort bereit, sich einem schiedsrichter lichen Spruche bedingnngs- und rückhaltlos zu unterwerfen und für die Durchführung desselben bei ihrer Partei einzutreten. Die Vertreter der christlichsozialen Partei lehnten das Schieds richteramt eines Bischofs in dieser Angelegen heit mit aller Entschiedenheit und zwar grund sätzlich ab. Um den voraussichtlich verheerenden Folgen eines heftigen Wahlkampfes zwischen den beiden katholischen Parteien

weiters mit dem Heili gen Vater, dessen Ansicht über diese Frage er kenne, in Widerspruch setzen würde, so könne er die Abdiziernng (Abdankung) der katholischkon servativen Partei nicht verlangen. Hieraus wurde die Konferenz geschlossen. — Das „Vaterland' bemerkt hiezu: Aus der vorstehen den protokollarischen Darstellung geht hervor, daß die Konservativen im Interesse einer fried lichen Durchführung der Wahlen ein sehr weites Entgegenkommen betätigten, daß aber von christ lichsozialer Seite

Staatssekretär Bacon war Chefredakteur einer Provinzzeitung, als ihn Mc Kinley zu sich als seinen Privatsekretär berief. Damals war Ba con eine Mächt hinter den Kulissen, eine Art Lucanus, nnd unter Roosevelt wurde er Mi nister. Als William Jennings Bryan, der demo kratische Präsidentschaftskandidat, zum ersten- male von seiner Partei um die Ehren der Prä sidentschaft aufgestellt wurde, war er Redakteur einer nicht einmal bedeutenden Zeitung des Staates Nebraska. Der Gouverneur von Missouri, übrigens

, wie ihn seinerzeit Koloman Szell seitens des Obstruktionsparlaments erfahren hat. Allein die Verfassungspartei sowohl als auch die Volks partei scheint diesem Vorschlage gegenüber etwas schwerhörig gewesen zu sein, und infolge dessen ist es noch keineswegs feststehend, daß Polonyi sich irgendwie vom Abgeordnetenhause verab schieden wird. redakteur einer sehr angesehenen deutschen Zei tung in St. Louis. Natürlich basierte Hearst seine politischen Aspirationen auf die Beliebtheit seiner Zeitungen unter dem großen

Publikum. Er ist eigentlich der einzige Multimillionär, der eine politische Zukunft hat. Sein Kampf gegen die Trusts wird ihm hoch angerechnet uild auch seine Feinde müssen zugeben, daß er sich saubere Finger be wahrt hat. Populär ist er zweifellos. Während des letzten Wahlkampfes wäre er beinahe von der demokratischen Partei als Präsidentschafts kandidat aufgestellt worden. Gegenwärtig ist er Kandidat der Demokraten für die Stellung als Gouverneur von Neuyork. Es ist wahrscheinlich, daß Hearst zum Gou

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 25.05.1897
Umfang: 4
um ein Sprachengesetz bittet. Diese Adresse soll in diesen Tagen seitens einer Abord nung des Gemeinderathes dem Kaiser überreicht werden. Den Standpunkt der Deutschen gegenüber dieser neuesten Aktion Dr. Lueger's. kennzeichnet scharf und richtig das „Grazer Tagblatt.' Dasselbe sagt: „Allerdings, auch der Parteitag der Deutschen Volks partei in Reichenberg hat beschlossen, eine große Volks abordnung an den Kaiser zu entsenden und ihm all das bittere Leid seines deutschen Volkes in Oesterreich vorzu tragen

, als mein himmlisches rer der Volkspartei die Aufgabe ihrer Partei zu fassen. So kam es, daß die Abg. Steinwender und Prade vom Ministerpräsidenten Grafen Badeni den Verhandlungen über die Regelung der Sprachenverhältnisse in Böhmen beigezogen, zwar . ihre Mitwirkung weiterhin ablehnten, aber doch weder sofort energische Stellung nahmen, noch ihre Partei zum Kämpfe gegenüber den drohenden Ver ordnungen ralliirten. Noch steht ein genauer Bericht über den wahren Sachverhalt aus, und man muß sich mit den kolportirten

dieser Maßregel solidarisch. Mit Energie traten die Fortschrittspartei und die Volks partei nebst den Schönerianern in den parlamentarischen Kampf ein und ihnen schloß sich selbst der gemäßigte Großgrundbesitz an. Und nun, in dem Momente, in welchem die Deutschen zu einem politischen Faktor em porzuwachsen sich anschickten, traten Symptome von Schwäche und superkluger Bedenklichkeit im Schoße der gegenwärtig populärsten Partei auf. Man hörte von Beschlüssen oder Anregungen — die Angelegenheit wurde

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 07.05.1895
Umfang: 8
war in dessen die schwankende Haltung der Gewerbe partei. Liberal kann sie nicht sein, und konser vativ will sie nicht sein. Oder vielmehr ihre : gegenwärtigen Führer wollen nicht, und diesen haben wir es zu verdanken, dass viele Stimmen, auf welche sonst die konservative Partei zählen konnte, Heuer den Deutschnationalen zugefallen sind.' — Das ist wohl die beste Rechtfertigung jenes Einbruches. Ungarn. Der „Freimüthige' schreibt unter der Stichmarke: „Die staatlichen Matrikelführer': „Wi e bekannt

, ^ wie sie dann, als die Reihe zum Abstimmen an sie kam, verschlafen durch die Straßen zogen und sich dann in der Nähe des Wahllocales auf dem Trottoir Niederließen, um ihre müden Beine auszuruhen, bis sie in den Wahlsaal gerufen wurden. Besonders ausdauernd waren in dieser Beziehung dieZichyaner. (Natürlich, denn die Anhänger der Regierungs partei waren ja in der Stadt, neben dem Wahl lokale bequem untergebracht und wurden früher zur Wahlurne zugelassen. D. Red.) Müde, hungrig und fröstelnd kamen sie (die Anhänger

der Volks partei) beim Morgengrauen vor das Wahllokal, wo sie von ihrem Gönner und obersten Partei? chef Grafen Ferdinand Zichy nicht selten durch ein Stück Brot, ein Stückchen oder einen Schluck Cognac oder Wein gestärkt wurden.' Welche Anschauungen die ungarischen Frei maurerjuden von den Katholiken haben, vielmehr, welcher zärtlichen Gefühle für die Gläubigen und deren Priester man sich von dieser Seite versehen Mag, beweist eine Sensationsnachricht, welche aus Ungarn kommt: Im Ausschusse

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 02.10.1901
Umfang: 8
werden, das ihnen ihre hervorragende Stellung im Reichsrathe gewährt. Diese parlamentarische Po sition wird ihnen in Wien verbleiben. Und vom all gemeinen politischen Standpunkte ist es nur zu be grüßen, dass durch die LandtagSwahlen in Böhmen die politische Bedeutung der jungczechischrn Partei nicht allzusehr tangiert wird. Wäre dies der Fall gewesen, so würde die Partei wahrscheinlich der Radicalisiernng anheimgefallen sein. Infolge der verschiedenen Pacte jedoch, welche die Jungezechen betreffs der LandtagS wahlen eingegangen

sind und noch einzugehen im Be griffe find, werden sie nicht als in ihrem Heimallande geschlagene und besiegte Partei in den Reichsrath wie der einziehen und es wird ihnen darum möglich sein, auch weiterhin jene vernünftigen Bahnen nicht zu ver lassen, die sie seit anfangs März dieses Jahres be treten haben. Denn trotz allen GepolterS gewisser ezechischer Organe wird von den leitenden czechischen Politilern der Opportunismus auch jetzt noch für praktikabel gehalten. Bedauerlicherweise sind die Aspecte auf deutscher

Seite nicht so hoffnungsvoll, mindestens hat der in den jüngsten Tagen veröffentlichte Wahl aufruf der deutschen VolkSpartei in Böhmen die Hoff nung auf das Einhalten eines gangbaren Weges seitens dieser numerisch stärksten Partei der deutschen Linken stark herabgestimmt. Man wäre berechtigt, zu sagen, dass die Programme der BolkSpartei und der All deutschen in den wichtigsten Belangen so sehr inein ander fließen, dass sie von einander kaum zu unterscheiden sind. Notabene, wenn der Prade'fche

stellen wird. Sicher aber ist. dass, wenn die deutsche Volks partei als solche, an der die Regierung bisher eine Stütze fand, die opportunistische Taktik aufgibt und in die radicale Strömung geräth, in die Prade mit seinem Wahlaufruf bis über den Hals schon gerathen ist, die ganze politische und pailamentarische Situation eine so wesentliche Verschiebung erhalten würde, dass man zweifelsohne wieder einmal vor jener Schicksals frage des Seins oder Nichtseins in Oesterreich stünde, auf die man — leider

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 10.11.1896
Umfang: 8
entnehmen wir, dass beispielsweise 300 Juden auf einmal aus rückten, um Scandale zu veranlassen. Sie kamen aber mit ihrer eigenen Partei in Streit, da bei den schlechten Wahlaussichten nicht mehr gezahlt wurde. — Das Wahlresultat in der Leopoldstadt wurde von den Christlichsoeialen mit Hoch-Rufen auf Dr. Lueger aufgenommen. Den Lueger-Marfch singend, zogen sie in die innere Stadt.. Die „N. Fr. Pr.' ärgert sich, dass „die enthusiastische Freude der Christlichsocialen von den Organen der clericalen Partei

sich alt einer längeren Debatte über Regelung der Sprachen frage langweilen, während außer dem griechischen Hause die Landtagswahl das „volle Menschenleben' so interessant und bewegt gestaltete und im Hanse der Austritt voy 25 deutschböhmischen „tapferen' Männern, zwei aus Mähren (denen sich zwei aus Kärnten anschließen werden), aus der hohen Partei der Vereinigten deutschen Linken ein epochemachendes Ereignis brachte. Im Budgetausschuss wurde (bei dem Capitel: Hochschulen, Mittelschulen

-Luäs.var' trotz heftiger Gegenagitation von Seite der Restaurateure, Cafetiers :c. mit Zweidrittel-Majorität der Fort bestand auf drei Jahre bewilligt. Koffuth Hun. will sich mit dem ehemaligem Abgeordneten Ugron, seiyem früheren Partei genossen — schlagen. Wär' das ausnahmsweise Glück für die ungarische Staatscassa, wenn Koffuth bei unglücklichem Ausgang des Duells weitere Unterstützungen nicht mehr beanspruchen könnte! Deutsche» Reich. Die freisinnige Volks partei hat folgende Beschlüsse gefasst

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 01.04.1901
Umfang: 6
der Partei bekannt sind, welche in geheimen, mit Herrn Körber geführten diplomatischen Verhandlun gen angeblich Bürgschaften erhalten haben, über welche sie jedoch Stillschweigen zu beob achten geloben mußten. Diese Geheimthuerei ist von vorneherein nicht geeignet, das Vertrauen des deutschen Volkes zu erwecken, dessen Erinnerung an die vergangenen Fälle, wo allzu vertrauensselige seiner Vertreter von österreichischen Exzellenzen schmählich übertöpelt wurden, nur zu frisch ist. Jü>och

wollen wir der Zukunft nicht vor greifen, und so lange die Früchte dieses Di plomatisierens nicht offen zutage liegen, die vollste Unparteilichkeit wahren und die Recht fertigung ihres Vorgehens, welche die Partei leitung durch das „Grazer Tagblatt' verlaut baren läßt, unsern Lesern im Wesentlichen bekannt geben. Darnach besteht eine der Zusicherungen Körbers darin, daß die Regierungsvorlagen über die Branntweinsteuer, die Investitionen, Wasserstraßen und Lokalbahnen in einen un trennbaren Zusammenhang gebracht

werden sollen. Die von den Vertretern der Volks partei mit Körber getroffenen Abmachungen sollen solche sein, daß die Partei in der Lage ist, jede politische Konstellation zu benützen, um die Regierung zur Einhaltung ihrer Ver pflichtung zu zwingen. Der Eintritt der Deutschen Volkspartei für die vorzeitige Vornahme der Delegationswahlen soll die Stellung und den Einfluß der Partei im Hause in bedeutender Weise erhöht und auf die Rechte Eindruck gemacht haben. Hätte die Deutsche Volkspartei für den Antrag

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 29.09.1901
Umfang: 20
seine Freude über das Wahlkom promiß zwischen Alttschechen und Jnng- tschechen aus und sagte, er hege mir den Wunsch, daß sich die besten Arbeitskräfte aus beiden nationalen Lagern zu gemeinsamer Arbeit zusammenfinden. Der Neichsraths-Abgeordnete Dr. Erler richtet an seine Nordtiroler Wähler einen Auf ruf zur Bildung einer deutscheu Volks partei in Tirol. Er sei im Parlamente der deutschen Volkspartei, die ihm sehr zusagte, bei- rüstung zurückgeschickt. Der Einkaufspreis ist 5 Psg. pro Flasche

zu einer großen deutschen Partei, und in der Annahme, sein Entschluß zum Beitritte werde bestimmend auf die Wähler wirken und die Bildung einer deutschen Volkspartei in Tirol vorbereiten. Die Spaltung im deutsch-nationalen Wählerverein, aus dem Viele, welche die dort herrschend gewordene extreme Strömung nicht billigen, austraten, sei seiner Bestrebung zu Hilfe gekommen. In einer Versammlung habe er (Erler) die Idee der Einigung angeregt und Anklang gefunden. Das Programm der deutschen Volkspartei sei

habe aber die Ueberzeugung, viele Wähler würden sich einer Parteiorganisation angliedern, die, nicht auf ausschließlich deutschradikaler Basis fußend, alle Dentschfreiheitlichen, mit Ausnahme der extremen Elemente, umfasse. Eine solche Partei bildung wäre auf dem Boden des Programmes der deutschen Volkspartei möglich. Erler erklärt, er wolle sein Reichsrathsmandat nur beibehalten, wenn hinter ihm eine geschlossene, organisierte, bedeutende Partei stehe, welche die Grundsätze des Verbandes der deutschen Volkspartei

des Parlaments vertrete und seinem Wirken das vollste Vertrauen schenke. Er fordert die Wähler auf, ihm schriftlich mitzutheilen, ob sie geneigt seien, der zu organisierenden deutschen Volks partei beizutreten. Wäre der Anhang nur ein geringer, würde er sein Mandat niederlegen. Der vorgestern von der Versammlung der Ver trauensmänner der deutschen Fort schritt s - P a r t e i Böhmens beschlossene Wahlaufruf betont, die deutfchfortfchrittlichen Laudtagswähler werden bei den bevorstehenden Wahlen

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