Interesse entgegenbracht. Die Konservativen suchten und hofften bei dieser Gelegenheit einen Hauptschlag gegen die christlichsoziale Partei zu führen und wählten dabei die bisherige echt fortschrittliche Gemeindeverwaltung der christ- lichsozialen Mehrheit des Bürgerausschusses und besonders ihren gegenwärtigen Bürger meister Dr. Otto v. Guggenberg zum eigent- lichen Angriffspunkt und Agitationsstoff. Eine öffentliche, allgemein zugängliche Wähler versammlung auszuschreiben, wie die christlich soziale
Partei eS getan hat, getrauten sie sich nicht; dafür agitierten sie rastlos von Haus zu Haus und von Mann zu Mann, und mancher Wähler wurde drei- und viermal angegangen, ja gewiß den konservativen Kandidaten die Stimme zugeben. Die Konservativen agitierten nicht bloß, sie rechneten auch und rechneten sich dabei mit aller Bestimmtheit den Sieg heraus. Schon gestern hieß es, die Wahl sei schon entschieden, die konservativen Kandidaten seien gesichert. Um so größer war die Spannung aus den wirklichen
Ausgang der Wahl, um so größer aber auch die Enttäuschung, als die Wahl mit einem geradezu glänzenden Siege der christlichsozialen Kandidaten en digte. Die Wahlbeteiligung war wie noch nie in Brixen, indem 464 Stimmen abgegeben wurden, gültig 463. Davon entfielen aus die Kandidaten der christlichsozialen Partei: Ausschußmitglieder: Dr. Otto von Guggenberg, prakt. Arzt, 303, Johann Stremitzer, Gasthofbefitzer, 266, Johann Goldiner, Schuhmachermeister, 261, Roman Schwaighofen Färbereibesitzer, 259, Karl