ist allezeit eine sehr geringe gewesen. Als politisches Symptom aber, als ein neuer Zug in der politischen Physiog nomie unseres Abgeordnetenhauses, verdient eö bemerkt und verzeichnet zu werden. Der Coronini-Klub war eigentlich das Ueberbleibsel einer politischen Idee und einer parlamentarischen Aktion des Grafen Taaffe. Jahrelang plagte sich der „Vcr- söhnungS''Gras mit dem Versuche, eine sogenannte „Mittel- Partei' inö Leben zu rufen, auf die er sich, um zwischen d u einander schroff bekämpfenden großen
der deutschliberalen Partei hinauslaufenden Versuche jedoch schei terten an der Festigkeit, mit welcher die Vereinigte Linke zu sammenhielt. Auch nach den Wahlen von 1885, als sich die nationale Gruppe als Deutscher Klub selbstständig konsti tuierte, schwenkten die übrigen deutschliberalen Abgeordneten nicht im mindesten zu Taaffe-DunajewSki hinüber, und so ist die „Mittelpartei', ohne jemals diesen Namen anzunehmen, in der Gestalt des „Coronini-Klub' ein parlamentarischer Embryo verblieben, der niemals
in jenem PassuS der Resolution, der von der Wahlreform handelt: „Die Partei wird für eine Ausdehnung des Wahl rechtes auf bisher davon ausgeschlossene Volksklassen, jedoch ohne Verkürzung der berechtigten Interessen der bisherigen Wählerschaft, thätig sein'. All' die Niederlagen, welche die Liberalen selbst in den sogenannten „Hochburgen des Freisinns' Schlag auf Schlag erleiden, und zwar unter der Herrschaft des bisherigen Wahlrechts, haben nicht vermocht, sie auch nur das Geringste zu lehren. Diesen „müden
Seelen' erscheint die Frage der Wahl- reform mit zwingender Gewalt als ein Problem der Technik politischer Altersversicherung.... Schließlich wirb in der Re solution der liberalen Partei dein Grafen Badeni gegenüber die Politik der „freien Hand' proklainirt. So manche Elemente allerdings, die besonders in Wien den „Liberalismus' als Ge schäft betreiben, verstehen unter der „freien Hand' eigentlich die „offene Hand!' Der neue Ministerpräsivent Graf Badeni, der sich mit allerlei großen Plänen trägt