SeiteL. — Nr.114. Donnerstag, ,B rixener Chronik. 25. September. ^hrgaw 3 iviz. lassen, die Wahlreformen hindern könne-, die christlich- soziale Partei werde aber nicht ruhen, bis das Reformwerk gelungen sei. Eine Antwort aus die gsrderungen des Brixener Parteitages. Nach dem beifälligst aufgenommenen Referat Prof. Mayrs besprach L.--A. Schraffl in fesselnder Darstellung die Landtagswahlreform. Er stellte an die Spitze den Satz: Wir haben nichts zu verheimlichen, wir müssen vielmehr
dazugerechnet) von 2 auf 6 Abgeordnete vermehrt, durch Herabsetzung des Zensus auf 2, beziehungsweise 5 Kronen Tausenden das Zensuswahlrecht verschafft, den deutschen Städten ein eigenes Landesausschuß- Mandat sichert, daß er im Landesausschuß zwischen Deutsch- und Jtalienisch-Tirol jenes Ver hältnis festsetzt, das der Landtag 1905 über Antrag Grabmayrs angenommen hat, und für den Landtag selbst bis auf zirka Vss der Abgeordneten dasgleiche Verhältnis angenommen werde, das die deutsch freiheitliche Partei
vor zwei Jahren offiziell verlangt hat und für das im Ausschuß Dr. Wenin auch im Namen seiner Partei eingetreten ist. — Da gab es freilich in der Versammlung verschiedene: „Hört! Hört!' Der Redner besprach sodann fast durchwegs gegenüber den vom deutschfreiheitlichen Parteitag in Brixen aufgestellten Forderungen das Gesetz, wobei sich fast hin und hin ergab, daß die deutschnationale Partei ihre eigenen Führer und deren Vertreter im Wahlreformausschuß im Stiche gelassen habe. Mit beißender Ironie
stellte er die vom Partei tag erhobene Forderung des Wahlzwanges und die in liberalen Blättern erhobene Forderung der Obstruktion gegenüber. Die Wähler will man zwingen, stundenweit zur Wahl zu gehen, die Gewählten will man dann zur Untätigkeit zwingen. Es sei geradem eine Gewissenspflicht, bei einer so weitgehenden Erweiterung des Wahlrechtes auch die Arbeitsfähigkeit des Landtages sicherzustellen. Der Referent machte noch aufmerksam, daß in manchen Punkten, wie Seßhaftigkeit in der allgemeinen Kurie
, Wahlrecht der Personaleinkommensteuerträger, aus der Partei selbst heraus die Anregung zur Aendernng gegeben wurde und daß solche Fragen keine Schwierigkeit bieten? schlagend wies aber Landes ausschuß Schraffl nach, daß bei dieser Wahlresorm von den Beschlüssen des Ausschusses, daß für die Wahl die relative Mehrheit genügen solle, durchaus nicht abgegangen werden könne. Wenn Minderheits parteien einer von ihnen den Sieg sichern wollen, Komitee besteht aus den Herren: Artur Graf Wollenstem