unhaltbar. Auch in der christlichsozialen Partei beginnen sich die Stimmen zu mehren, die darauf drangen, daß der heute - in der Partei eingerisiene Zustand beseitigt werde. Auf dem sogenannten Parteitag, den die christlichsoziale Partei dieser 'Tage in Wien ab hält, wird zweifellos die Frage, vb die Methoden, die jcht geübt werden, noch fortgesetzt werden können, einer gründlichen Besprechung unterzogen. Es ist durchaus möglich, 'daß der Parteitag mit einem Regierungs wechsel endigt
nur noch verschärft worden, denn die Steirer schieben, und das nicht mit Unrecht, den Sturz des Finanzminifters Dr. Ahrer zur 'Gänze aut die Intrigen des Heren Seipel. Aber nicht nur die Gegensätze zwischen Ramek und Seipel sind es; ein Teil ider christlichsozialen Partei scheint langsam auch begreifen zu lernen, daß die völlig untätige Haltung der heutigen Regierung für Oesterreich zum Verhängnis zu werden 'droht. Mit jedem Tag verschärft sich die furchtbare Wirtschafts- krisis, wie ein gewaltiger Wirbelsturm
zieht sie immer wei tere Kreise und würgt Tag um Tag neue Existenzen ab. An gesichts der Gefahren, die aus der furchtbaren Krisis zu ent springen drohen, ist die Untätigkeit, die da von der Regie rung auf Geheiß des Herrn Seipel an den Tag gelegt wird, geradezu ein Verbrechen. Vielleicht wirb dieser Teil der christl-ichsozialen Partei, der so denkt, sich am Parteitage zu einem Vorstoß entschließen können. Gewiß ist die Regierung, die da im eigenen Lager hin- «md hergevisien und terrorisiert
wird, in keiner beneidens werten Lage. Aber sie ist der Exponent der im Staate herr schenden Partei und der Zwist im eigenen Lager, der sie zur Impotenz verurteilt, kann in keiner Weise ihre volle Ver antwortung mildern. Ueber die christlich-soziale Partei aber, die in der Gesetzgebung des Staates die Mehrheit besitzt und als solche die volle Verantwortung für alle Regierungs- Handlungen trägt, herrscht im Staate bei allen denkenden Menschen bald nur mehr eine Meinung, nämlich, baß sie unfähig ist, einen Staat
. Die sozialdemokratische Partei wirb an die Regierung nun eine Entschließung richten, die vorher allen Spitzenorgani sationen unterbreitet werden dürfte. In dieser Entschließung werden der Regierung neue Forderungen unterbreitet, von deren Erfüllung die sozialdemokratische Partei ihr weiteres Verhalten im Nationalrate abhängig machen dürfte. P»I«We Rundschau. Aach in Wie« wollten die Frankenfölscher eine Mtatnr ansrichtsn. In Frankreich kennt man den politischen Hintergrund 'der Frankenfälschungen offenkundig besser