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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 24
Datum: 24.04.1914
Umfang: 24
, welche den Stimmzettel etwa bereits ausgefüllt haben, den Taufnamen Josef am Stimmzettel auszu- streichen und denselben mit Sebastian zu ergän zen. Diese neun Kandidaten sind erprobte Män ner, die seit Jahren für das Wohl des Landes in der Bauern- oder der Arbeiterorganisation tätig waren. Sie sind die Vertrauensmänner des Bun des und der christlichsozialeu Partei. Es ist Ehrenpflicht jeden Bündlers und jedes Ehristlichsozialen Wählers, am 27. April zur Wahl zu gehen und seine Stimme dem Kandidaten des Bundes

und der Partei zu geben. Wer die Mühe zur Wahl zu gehen, scheut, hat kein Recht, sich zu beschweren, wenn ihm nachträglich etwas nicht paßt oder wenn der Abgeordnete bei den Behörden nicht die Berücksichtigung findet, die dem Wahlbezirke zukommt. Nur eine große Wahlteilnahme und Einigkeit ist das Zeugnis politischer Reife und diese wird in allen Staaten respektiert. Die Stimmzettel sowie die Legitimatious- karten für die Wahlen in der allgemeinen Kurie sind von weißer Farbe. Die Zensuswählerkrrrie (Kurie

mit der konservativen Partei von der konservativen Partei ausgestellten Kandidaten für die 11 deutschen Landgemeinden- und die zwei Landstädtewahlbezirke sind fol gende: Für den Nordtiroler Städtewahl kreis: Kufstein, Kitzbühel, Hopfgarten/Ratten berg, Schwaz, Hall, Imst, Landeck, Telfs, Vils, Rentte, Deutsch-Matrei Exzellenz Dr. Theodor Freiherr v. K a t h r e i n, Landeshauptmann in Innsbruck, und Andreas Gebhard Redakteur in Schwaz. Für den Kurortewahlkreis: Lienz, Ampezzo, Bruneck, Brixen, Klausen, Jnnichen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 16
Datum: 26.04.1911
Umfang: 16
?- und Kompromißoerhandlungen zwischen christlichsozialen und konservativen Parteisührern statt. Dle Bemühungen, ein Wllhlkompromiß zustande zu bringen, scheiterten, weil die christlichsozialen Ver- treter es hartnäckig ablehnten, den selbständigen Fortbestand der katholisch-konseroatioen Partei aozu- erkennen. Sie halten somit tatsächlich noch immer den Beschluß der christlichsozialen Parteikonferenz vom 5. August 1907 in Innsbruck aufrecht, wonach ein Kompromiß mit der Tiroler konservativen Partei vbzuiehnen sei, da dieselbe infolge der Einigung

des Zentrumsklubs mit der chriftlichsoziolen Partei keine Eriftenzberechtigung mehr habe. M.t diesem Be schlüsse wurden die Tiroler Konservativen seitens der Christlichsozialen nicht mehr als Partei aner kannt, sondern für Freischärler erklärt und als solche ln der Folgezeit behandelt. Es wurde dann auch hernach einer Gruppe Bozner Konservattoen, welche Friedensvrrhandlungen mit den Christlichsozialen an- strebten, von den Herren Dr. Schöpfer und Schroff! durch den damaligen Abg. Dr. Dorsmann die For derung

zugestellt, die Konservatioen sollten einzeln in die christlichjoziale Partei übertreten, mit der konseroatiorn Partei als solcher würde in keine Ver handlungen eingetreien. Die bedingungslose Unter- wersung wurde auch späterhin wiederholt als Bor bedingung gestellt für etwaige Verhandlungen. Dle | katholisch-konservative Partei hat am 26, Juni 1907 und später wiederholt feierlich kundgegeben, daß sie als Partei weiterhin bestehen bleibe, aber als solche nach wie oor bereit sei, zur Her-' stellung

des Friedens im Lande mit den Christlich- sozialen eine Verständigung von Partei zu Partei rinzugehen unter Wahrung ihrer einzelnen katholischen Grundsätze. Nicht als Freischärler, sondern nur als gleichbe rechtigte Macht wollten die Katholisch-Konserva tiven Tirols über eine Verständigung verhandeln. Die Christlichsozialen hielten sich aber weit erhaben über die Zumutung, mit den Konservativen von Partei zu Partei zu verhandeln, nur den Kampf gegen sie setzten sie fort, um mit brutaler Gewalt

sie zu unterwerfen. Diese Versuche hatten aber da» Ergebnis, daß die Katholtsch-Kons-roatioen wieder mehr erstarkten und sister sich zusammenjchlassen und sich kräftig organisierten. Dir Ecgänzungswahlen ' für den Landtag im deutschsüditroltschen Städtebezirk : und im 13 Reichsratrwahlbeziik machten den Chrtst- § lichsoziaien klar, daß sie mit der katholisch-konseroatioen Partei im Lande rechnen wüßten und sie wendeten 1 sich an den Führer der Konservativen san die laihol.- ' konservative Partei sich zu wenden

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 10
Datum: 27.04.1907
Umfang: 10
-Quartette. Musik freunde seien auf das Konzert aufmerksam gemacht. Zur Ashtbrwegung. (Zu dumm!) Die „Tiroler Post", im Volks munde Tiroler „Pest", bringt in Nr. 16 unter Wörgl 9. April einen Artikel, der sich mit dem „Grenzboten" befaßt. Der Artikel ist ganz in der Tonart des bei den Tiroler Wählerir wohl für immer abgetanen Herrn Philippi aus Wien geschrieben, der in der Versamm lung vom 7. April in Kufstein sich und seine Partei so jämmerlich blamierte. Im übrigen ist er zusammen gestoppelt

aus den bekannten Phrasen, Witzchen und Mätzchen, mit dem die Presse niederster Gattung, die eigenes Denken nicht kennt und es auch von seinen Lesern nicht voraussetzt, ihr Schmockdasein fristet. Und das Schlimmste und das Dümmste bei der Sache ist, daß der Schluß ziemlich deutlich auf die höchsteigene Autorschaft des Herrn Professor Stumpf aus Wien, Notbehelfskandidaten der Wiener- Christlichsozialen Partei leitung hinweist. Nach der Art und Weise wie der Wiener Profeffyr auf den Bauernfang ausgeht

in Winterberg in Böhmen klar hervor. In dieser von den Wiener Christlichsozialen am 13. abgehaltenen Wählerversammlung, äußerte sich der Begleiter des „christlichen" Wahlwerbers, HerrSpalowsky, Schriftleiter der christlichen Arbeiterzeitung, „daß die christlichsoziale Partei in Steiermark einige Erfolge aufzuweisen habe, obwohl die Bevölkerung dort nickt To dumm und rückständig fei, wie in "Tirol“. Recht schmeichelhaft, nicht wahr? Allerdings für die christlichsozjale Partei noch schmeichelhafter

, weil der Herr Spalowsky sie als die Partei der Dummen und Rückständigen hinstellt und eine Riesenfreude hat, wenn auch einmal ein paar scheinbar weniger Dumme auf den christlichsozialen Leim fliegen. Die Winterberger Versammlung schloß in bezeich nender Weise mit der Absingung der „Wacht am Rhein", um die nationalgesinnten Deutschböhmen zu ködern. Sand in die Augen, das ist hier wie dort die Parole der Wiener christlichsozialen Führer. Wenn die Herren Kandidaten erst einmal im Abgeordneten haus in Wien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 17.03.1921
Umfang: 8
Donnerstag, den 17. März ISZ^ »Der Lkroler' Selte K »ber die hohe Böschung in jene Telswlese, welche mm Aufenthalt der ital. Mull seinerzeit diente. M 7 Uhr früh wurde Hofer besinnungslos mit Schlagwunden aufgefunden und ist nach Empfang der letzten Oelung bald verschieden. Die Sattler» stelle für Passeier ist somit frei geworden. Er hin, »erläßt eine kinderlose Witwe und erreichte ein ZU» ter von 34 Jahren. Im Kriege zeichnete er sich durch große Tapferkeit aus. Veteranen, Schützen. Feuerwehr

genommen und folgenden Beschluß gefaßt: 1. Graf Hartig ist nicht von der freiheitlichen Partei gewählt worden und somit nicht ihr Vertrauensmann. Ihre Kundge bung, daß „Graf Hartig ihr Vertrauen vollständig verloren hat', ist daher höchst überflüssig, ihre Auf forderung aber, daß Graf Hartig alle feiire Wür den und Aemter niederlege, eine Anmaßung, die feine Klubgenossen, im GemeiiHerate auf das ent schiedenste zurückweisen. 2. Graf Hartig ist bei der Wahl des Kurdirektors zwar für seinen Schwager

Berichte der .Landeszeitung' und de» Volksrechtes' gehalten hat. begibt sie sich des Rechts, ernst genommen zu werden. Mit diesem Vorgehen der Vorstehung des fortschrittlichen Volks verein« in Gries sind nicht einmal alle seine Ver einsangehörigen. geschweige denn «alle Grieser' einverstanden. Der Bürgerklub des Gemeinderate» von Gries.' — Wie wir von kompetenter Seite er fahren. haben sich am IS. März zwei Mitglieder der freiheitlichen Partei im Grieser Gemeinderat zu Graf Hartig begeben

auch die Kritik des „Tiro ler' über Grieser Verhältnisse zur Sprache. Di« Mitglieder der fortschrittlichen und sozialdemokra tischen Partei hatten sogar einen AiUrag einge bracht, in dem an den Bürgermeister die Anfrugs gerichtet wird, was er gegen die entstellende Be richterstattung im „Tiroler' zu tun gedenke. Dar auf können wir den sozialdeinokra«!scl>en und fortschrittlichen Interpellanten im Grieser Ge» meüHerat ?rur die Antwort erteilen. daß wir nach wie vor an all dem Kritik üben

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 15.05.1914
Umfang: 8
bei wöchentlich einmaligem Gebrauch monatelang aus. Zu haben in allen'Äpotheken, Drogen- Handlungen uslh Pärfümerten. Pixavon-Haar- waschungen führen alle desseren 'Herren- und Damenfriseure aus. Die 6elne!nckewaklen!n cker StaätMeran. Me ran» 14. Mal Der 3. Wahlkörper wühlt morgen Freitag von L Uhr früh bis 7 Uhr abends, 'der 2 Wahlkörper am S a m s t a g von 9 Uhr bis 12 Uhr vor mittags, der 1. Wahlkörper am Samstag nachmittags von 3 bis 5 Uhr. Die^deutsch freiheitliche Partei von Meran hat für diese Wahlen

, dem Ansuchen der konservativen Partei entsprechend, ein Wahlübere'knkommen mit dieser Partei geschlossen. Sie ließ sich dabei von dem Be streben leiten, einerseits der Bevölkerung Merans nach den heftigen Wahlschlachten um die Landtagsmandate die Aufregung eines neuerlichen Kampfes um die Gemeindevoi> stehung zu ersparen, andererseits der konser vativen Partei durch die Einräumung einiger Ausschußstellen in der neuen Gemeindet? or- stehnng die Möglichkeit der Mitarbeit am Wohle der Gemeinde zu geben

. Die deutschfreiheitliche Partei hat von den 30 Ausschuß- und 15 Ersaß stellen der kon servativen Partei 8, resp. 4 eingeräumt und die 5. und 8. RätsMle. Die derzeitige Zusammensetzung des alten Gemeindeausschusses war: 19 deutschfreiheit liche, 11 konservative Ausschußmitglieder. Die von der deutschfreiheitlichen Partei vor 6 Jahren der konservativen Partei angebo tenen 3 Ratsflellen hatte diese, als nicht ge nügend, nicht angenommen. Die deutschfreiyeitliche Partei hak sich durch dieses Übereinkom men

selbstverständlich die ?hrer Stwrke entsprechende Domin'ie- rung in der Gemeindevorsteh'ung vollständig gewahrt. Der sozialdemokratischen Partei wurden von unserer Partei 2 Ausschußmandate zur Besetzung uberlassen. Die gemeinsame Kandidatenliste für die einzelnen Wahlkörper ist folgende (die Nameu der deutsch freiheitlichen Kandidaten sind gesperrt gedruckt): III. Wahlkörper. 'Als Mitglieder: Leo Abart, Fleischhauer u. Gasthofvesißer Josef Gemäß mer, Kaufmann und Gast- Hofbesitzer Dr. Sebastian Huber, prakt

B Är, Augenarzt Dr. Mathias Felderer, präkt. Arzt Dr. Jösef Huber, Zahnarzt I o s ef Iennewein, Sparkasse-Verwalter Dr. Jösef Luchner, Advokat Alois Menghin, Schuldirektor Robert Plant, Kaufmann Anton Pobitzer, Kunftmühlenbesißer Christof Unterauer,'Juwelier Dr. Roman Weinberger,.Advokat als Ersatz': Tobias Kirchlechner, Gutsbesitzer. Georg Dorggler, Kaufmann Arthur Ladurner, Drogist Jo^ef Prinnegg, Bankier Roman Ge rstberger, Schlossermeister. Die deutschfreiheitliche Partei hat in ihre Kandidatenliste

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 04.01.1899
Umfang: 12
Seite 4 leiten, daher sich nach keiner Richtung hin äußern. Der liberalen Partei erwiderte Madarasz, er freue sich daß die Majorität seine Bestrebungen unter stütze und daß sich so wenig stürmische Szenen er eigneten. Er sagte, man müsse trachten, daß nicht nur die bestehenden Gesetze gehalten, sondern auch den neuen Bedürfnissen deS Landes entsprechende geschaffen werden, welche die Lasten des Volkes mildern. — Wie weiters aus Budapest verlautet, verlief die NeujahrSgratulalion der liberalen

Partei glänzend. Zahlreiche Abgeordnete er schienen im Klub der liberalen Partei, wo Abg. Szemerean den Parteipräsidenten Podmanicky eine Ansprache richtete, welche er mit einem Ausblick auf die ernste Situation eröffnete. Er fuhr dann fort, die Verfassung könne nicht umgestürzt, sondern nur verrathen werden. Bezüglich des Austrittes einer Reihe von Mitgliedern aus der liberalen Partei sagt Redner, das Bewußtsein, daß nunmehr Niemand in der Partei geblieben ist, der nicht entschlossen wäre

, den begonnenen Weg fortzusetzen, gebe der liberalen Partei Kraft. Mit tiefer Bewegung legt Podmanicky dar, die liberale Partei strebe nicht ihr eigenes Wohl, sondern das Wohl des Vaier- landeS an; er schließt mit der Versicherung, daß sie, wie schon in viel traurigeren und gefährlicheren Verhältnissen, auch jetzt nicht zurückweichen werde. Hierauf begab sich die liberale Partei in das Palais deS Ministerpräsidiums zur Beglückwünschung des KabinetS. Hier richtete Stephan TiSza eine An sprache an Banffy, worin

beschränkten Mitteln Alles aufbieten, um daS Parlament arbeitsfähig zu machen und die Staatsverwaltung vor Schaden zu bewahren, in dem Bewußtsein der verfassungsmäßigen moralischen Verantwortung und gestützt auf das Vertrauen und die Unterstützung der liberalen Partei den Kampf fortsetzen, jedoch kein Kompromiß ausfchlagen, falls dasselbe ohne Preisgebung, Verletzung oder Demüthi gung von Personen und Parteien möglich würde. Der Ministerpräsident dankte für das von Tisza ausgesprochene unbedingte Vertrauen

und die un- eingt schränkte Unterstützung der liberalen Partei. Die Rede wurde mit frenetischem Beifall aufge nommen. Beim Empfange der Nationalpartei er klärte Apponyi, so lange nicht Garantien für die Einhaltung der Gesetze und die Wahrung der Prinzipien der Verfassung geboten werden, werde die Nalionalpartei den berechtigten Kampf fortsetzen. Beim Empfange der Unabhänigkeitspartei erklärte Kossuth. wenn die Majorität Banffy nicht fallen lasse, werde die Partei die Regierung mit allen gesetzlichen

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 06.10.1917
Umfang: 8
Reichs tags, bestehend aus Zentrum, Sozialdemokrqtcn und Nationalliberalen ein, während für letzteren die Alldeutschen und preußischen Konservativen agi tieren. Nun haben sich die Anhänger der letzteren Richmng in der sogenannten deutschen Vaterlands partei unter Führung des Herzogs Jobann Albrecht zu Mecklenburg und Großadmiral Tirpitz gesammelt und das folgende Parteiprogramm versendet, das zum Verständnis der deutschen Friedensbewegungen aufklärende Beiträge liefert und deswegen ange führt sei

Verständigungsfriede zu haben ist, so kann er durch Fortsetzung dls Krieges nur gewinnen und nichts verlieren. Unsere Regierung befindet sich nach den Geschehnissen der Vergangenheit in einer Zwangs lage. Odne einen starken Rückhalt im Volk kann die Regierung allein der Lage nicht Herr werden. Sie braucht für eine kraftvolle Reichspolitik auch ein kraftvolles Werkzeug. Ein solches Werkzeug muß sein eine große, auf weiteste vaterländische Kreise gestützte Votkspartei. Nicht Sonderbestrebunyen zur Erringung partei

Deutsche Vater- lands-Partei gegründet, um das deutsche Vaterland in dieser größten und ernstesten Stunde deutscher Geschichte vor dem Erbübel der Uneinigkeit und Parteinng zu schützen und zu schirmen. Die Deutsche Vaterlands-Partei bezweckt die Zusammenfassung aller vaterländischen Kräfte ohne Unterschied der politischen Parteistellung. Sie besteht aus vaterländisch gesinnten Einzelpersonen und Vereinigungen. Sie will Stütze und Rückhalt sein für eine kraftvolle Reichsregierung

, die nicht in schwächlichem Nachgeben nach innen und außen, sondern in deutscher Sündhaftigkeit und uner schütterlichem Glauben an den Sieg die Zeichen der Zeit zu deuten weiß! Die Deutsche Vaterlands-Partei will mit vater ländisch gerichteten politischen Parteien nicht in Wettbewerb treten. Mit ihnen will sie zur Stärkung des Siegeswillens und zur Ueberwindung aller ihm entgegentretenden Schwierigkeiten Hand in Hand arbeiten. Die Deutsche Vaterlands-Partei ist eine Einigungspartei. Sie sieht deshalb von der Auf stellung

eigener Kandidaten für die Volksvertretung ab. Mit dem Tag des Friedensschlusses löst sie sich auf. Wir wollen keine innere Zwietracht! Ueber innerem Hader vergessen wir Deutsche zu leicht den Krieg. Der Femd vergißt ihn keinen Augen' blick! Die in der Deutschen Vaterlands-Partei zusammengeschlossenen Deutichen verpflichten sich, mit allen Kräften dahin zu wirken, daß bis zum Friedensschluß der innere Zwist ruht. Mag der einzelne zu den innerpolitischen Streifragen stehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 15.01.1907
Umfang: 8
ReichsratS-vahlen in Tirol weit übn: Tirols Grenzen hinaus die öffentlich: Auf merksamkeit in Anspruch. In jenen großen Tagen konzentrierte sich das ganze Interesse auf daS fünfte Kurienmandat, um das Exzellenz Baron Dipauli mit dem Sücgecmei'ter Schrafft von Sillian ranz. Die christlich soziale Partei errang dort ihren Ecstlinzsi'ie g trotz eines bei spiellosen Terrorismus der G eMer und trotz dem man die Christlich sozialen mit diplomatischen Kompromiß- Verhandlungen durch Wochen von der eigentlichen

nach Kompromissen ! suchen, nach Bundesgenossen tasten, ernsten Stellungnahmen hilflos ausweichen und nicht wissen, wie sie sich zu verhalten haben, da sie von keinem Zielbewußlssin getragen werden und die Furcht ihre Wangen bleicht, sie könnten oben oder unten Mißstimmung erregen, geht die christlichsozials Partei in allen Fragen aus den Kern der Sache ein und läßt sich dabei nur von dem einen Gedanken leiten: Nützt die Sache dem Volke oder nicht ? Eine andere Fragestellung kennc die christlichsoziale Partei

nicht und durch diese offene Stel lungnahme, die allen Zirkelkün sten der Diplomatie, die vomVolke ja nie gebilligt wurde, so gründ lich ausweicht, hat sie im Volke immer tieser ihreWurzel geschla gen. Alle Gesellschaftskreise find heute von der christlichsozialen Jd:e ersaßr und ihr er ziehlicher Einfluß macht sich überall geltend. Bei uns in Tirol steht man, wie die an deren Parteien sich die Köpfe zerbrechen, wen wohl die christlichioziale Partei in den ver schiedenen Wahlkreisen nominieren werde. Man schreibt davon

- liberalismuL zu seiner Wählerfopperei brauchte und in seiner Mandatgier durchstreifen mußte. Die Christlichsozialen arbeiten auch in ihrer Wahlagitation offen. Sie haben keine gehei men Parteikonventikel, wo eine Tischgesellschaft über die Austeilung der Wahlkreise an ihre Günstlinge entscheidet. Die Christlich- sozialen sind nicht nur gegen außen hin, sondern auch in ihrer Partei-Organisation demokra tisch und sie kennen nur eine Fessel ihrer Mitglieder und die heißt: Partei dis- Z i p l i n. Bevor

nicht—gemäß dem in der EndeDezember bei offenen Türen in Innsbruck stattgefundenen Parteiversammlang gefaßten Beschlüsse — die Vertrauensmänner der einzelnen Wahlkreise sich die Reichsratskandidaten ausgesucht haben, find alle Meldungen über Nominierungen christ lichsozialer Kandidaturen oerfrühr. Das; die Alarmnachrichten, die christlichsozials Partei leitung stehe mit anderen Parteileitungen in Fühlung, um Wahlkmnpromisse zu schließen, der Logik entbehren, ist unter solchen Verhältnissen naheliegend

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.02.1908
Umfang: 8
als auch die 13 Laiidgemeindenmandate in den Besitz der ilNriWchsozialen iibcrgchen. s» daß sich die Maichatzahl der letzteren ans nngesähr 25 erhöhen wird, ivährcnd sich die Konservativen aus die sün,f Mandate der Prälaienkurie und die zwei Großgrnirdbesitzcrmandate beschränken dürsten. HöckKens daß sie vielleickft eine bis zwei Land gemeinden dazu gewinnen. In Tentschiirol wird daher eine klerikale Partei von der anderen in der Herrschaft im Landtage abgelöst. Auch in Welsch tirol erivartet die den Christlichsozialen am näch sten stehende

italienische Volkspartei von den Neu wahlen die Mehrheit der italienischen: Mandate, nur mit dem Unterschied, daß dort der Erfolg aus Kosten der Ttalienischliberalen erzielt werden wird. Von den sieben Landzemeindenmandaten, die sich bisher im Besitz der Italienischliberalen befanden, dürfte kaiun eines geretter werden können, und selbst in den Städten ist der Ausgang noch mehr als Pveiselhaft. Das find ziemlich feststellende TatsaäM, die jeder Partei bekannt, find. T-emgemäß bewegen

sich auch die Wahlvorbereitungen. Tie Altkonserva tiven scheinen sich' bereits mit ihrem Schicksal ab- gefunden zu haben. Nirgends Zeigt sich irgendein ernstlicher Versuch, die Christlichsozialen auf ihrem Siegeslau' anhalten zu wollen Taraus erklärt sich auch das Siegcsbewnßtjein der Christlich, sozialen, das bereits so weit geht, daß selbst bei dieser Partei von einer Agitation! noch sehr wenig zu spüren ist. Von freihcitlicl>er Seite aus wird der Wahl- kanrpf zum Unterschied von den letzten Neichsrats- wahlen unter einl

Mttationifür di^ allWmrig. gleiche mrd direkte WMrecht eichpileiten. Für ein möglichst demokratisches Wahlrecht nnll auch die italienische Volkspartei in Welschtirol eintreten, die außcrdenv «och dem Grundsatz huldigt, daß womöglich sämtliäK NeichKratSabgeordnehen . ber Partei auch für den Landtag ÄlH Kandidaten ailf- gestellt werden. i Km psliW« WUlM Wie die andern sür ihre Presse a r b e'l t'e n'.'Eii^'chr^stlichsöziäläs- Beispiel:' ZNaph' vor Jahreswechsel hatnn acht junge Männer in Lustenau

klerikale^ Matter und Zeitschriften. Einer derselben hat allein der „Neichspost' in. kiirzer Zeit 87 neue Abonnenten zugefiihrt. — Nun ein sozialdemokratisches Bei- spiel: Die Wieires sozialdemokratische Partei- leitnng hat in der.^etzteren Woche eine Agitation von Hius zu Haus zu Gunsten der „Arbeite?- zeitung' entfaltet. Uebör' den Erfolg schreibt die .Arbeitcrzeitmig': ,.Arbbik für die Presse! Mit freudiger Genugtuung können ^wir den Partei genossen mitteilen, daß die smmtäzige Aktion

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.04.1890
Umfang: 8
. Kr. 8S. Dienstag, den 13. April 1890. St. Jahrgang. Plener i« Rkichenderz, Meran, 14. April. Die deutschliberale Partei hat in den letzten Jahren eine den Umständen und Verhältnissen ent sprechende Wandlung durchgemacht. Sie wurde, wie Plener in Reichenberg sagte, nationaler. Die Noth wendigkeit dazu machte sich von selbst geltend, nach dem sich die Angriffe auf das Deutschthum verschärft hatten. Die Abwehr war es also zunächst, welche der ursprünglichen Verfassungspartei eine schärfere Betonung des nationalen

Standpunktes lehrte. Dieser Standpunkt wird aber auch dann nachwirken, wenn das Dentschthum in Oesterreich aus seiner heutigen Vertheidigungsstellung wieder zum Schaffen über gehen kann. Und diese Zeit muß kommen. Der nationale Gedanke ist aber etwas Volks tümliches, man könnte sagen, das Volksthümlichste an und für sich. Damit wird leicht erklärt, daß die deutschliberale Partei mehr und mehr bestrebt ist, auf weite Kreise zu wirken, „unter das Volk zu gehen,' wenn dieser Ausdruck erlaubt ist. Wir sehen

daher die Führer der Partei mit Recht öestrebt, alle Anlässe zu benutzen, welche eine Einwirkung auf die breiten Schichten zulassen, das ist auch umso nothwendiger geworden, als die gegnerischen Parteien gerade in letzterer Zeit ihre Anstrengungen verdoppeln, um die Massen an sich heranzuziehen und einen breiten Boden iin Volke zu gewinnen. Die Cleri- calen betreiben die Volksverdummung, noch ehe ihnen die Schule ausgeliefert ist, eifrig bei den Erwachse nen und eine ganze Reihe von Klopfrednern

hat. Das Vertretungswesen bringt es aber mir sich, daß gerade den volksthümlichen Parteien die Zukunft im Staate gehört, denn die Wahlordnungen für die Vertretungskörper greifen in. immer tiefere Volks schichten. So muß denn die Entwicklung der deutsch» liberalen Partei, welche die mittleren und unteren Volksschichtennach langem Kampfe erst zu berechtigten, ja zu gleichberechtigten gemacht hat, ebenfalls nach der Tiefe und Breite streben und daß sie dies thut, daß sie in voller Erkenntniß der Lage dies thun muß

, das hat der Abgeordnete Plener in der Reichen- berger Versammlung des „Deutschen Vereines' aus gesprochen. Zwei Ideen sind die Leitsterne der deutschlibe ralen Partei auf ihrem Wege zum Volke und in's Volk. Die nationale: Schutz und Förderung des Deuischthuins, und die wirihfchaftliche: Förderung der wirthschaftlich Schwachen ohne Vernichtung der persönlichen Freiheit des Einzelnen. Dieses Pro gramm drückt sich im Namen der großen Partei aus, die sich deutsch und liberal nennt. Dieses Programm

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 6 von 10
Datum: 19.03.1897
Umfang: 10
strenger: Auffassung trat Herr Lu n entgegen und betonte, daß derjenige, welcher zur Wahl des konservativen Kandidaken beiträgt, kein guter Deutscher (?) sei. Durch das Gespenst des Kleri- kaliSmus wurde die Sache wieder in's richtige Geleise gebracht und die Interpellationen wurden nun etwas harmloser: BeamtengehaltSreguli- rung, Stcuerresorm u. dgl. Herr Dr. Christo- mannos brachte wieder Abwechslung in die Sache. Er forderte die anwesenden Vertreter der klerikalen Partei auf, die Gründe

im Jahre 1895 betreffe, möge man bedenken, daß die leitenden Kreise in Innsbruck und Meran ihn nicht fallen ließen. Uebrigens seien oft auch schon verdiente Männer der liberalen Partei nicht wiedergewählt worden. Redner wandte sich sodann an Herrn Welponer und frug, wieso es komme, daß er seinen nationalen Standpunkt so scharf hervorhebe, während es doch bekannt sei. daß er in seiner Fabrik ausschließlich nur Italiener beschäftige und so zur Verivälschung des deuischen Südlirols beitrage. Diese Frage

auf uns gemacht, so müssen wir gestehen: Die Rolle, welche Welponer gestern gespielt, empfiehlt ihn nicht als Vertreter im Reichsrathe — er ist der schweren Aufgabe nicht gewachsen. Wetters: Unter den Deutschen Oesterreichs gibt eS nur zwei staatserhaltende Parteien, nämlich die Konservativen und die Christlichsozialen. Die Deutschnationalen können es nicht sein wegen ihrer einseitigen Haltung in der Nationalitätenfrage und die Liberalen nicht wegen ihres offenen Bündniffes mir der Partei des Umsturzes

-e des „LandeswahlkomileS der deutsch- liberalen Partei in Tirol' enthaltene Paffus, welcher das allgemeine, direkte Wahlrecht ver langt, nur eine sür den Wählerfang berechnete Phrase ist, beweist die Thatsache, daß der liberale Kandidat Dr. Kofler bei den Wähler- versammlungen sich „dermalen' gegen das all gemeine Wahlrecht ausgesprochen hat. — Wei- terS verdient auch der im besagten Wahlaufrufe stehende Satz bezüglich der Juden noch eine kleine Erörterung. Es wird da verkündet, die Libe ralen TirolS werden niemals

zugeben, daß der Jude nur deshalb, weil er Jude ist, verfolgt werde, sondern Jeder sei geächtet und bestraft, wer das geschäftliche Leben durch Unreellität in Produktion und Handel schändet — gleichviel ob Jude oder Christ. Vorausgesetzt, daß es den Liberalen mit dieser Ansicht Ernst ist, haben sie sich ja hiedurch auf den Standpunkt des Anti semitismus gestellt. Denn die Juden werden nicht wegen ihrer Konfession, sondern wegen ihrer Unreellität in Produktion und Handel be kämpft. Und eine Partei

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 07.12.1909
Umfang: 12
reichen. Wir fragen aber nun, ob im Programme der christlichsozialen Partei irgend etwas ist. was sich nicht ganz genau mit diesen Bestimmungen deckt. Und ein politisches Programm muß das eine wie das andere, die Pflichten wie die Frei heiten im politischen Leben, so wie es die Kirche in ihren Lehren tut, klar und bestimmt aufweisen, sonst bringt es Verwirrung in den Anschauungen des Volkes hervor und was noch viel schädlicher ist: es setzt die Kirche den gehässigsten Angriffen aus. Es liegt

in der Natur der Sache, daß auf Katholikentagen, die ihrem Programm nach unpolitische Veranstaltungen sind, das eine Moment mehr hervortritt, nämlich die Bedeutung der Religion überhaupt sür das private wie für das Familienleben und das ganze öffentliche Leben, und nicht das Programm für eine politische Partei, auch nicht für eine katholisch-politische Partei als solche, aufgestellt wird. Das Gebiet der politisch freien Betätigung wird dort gar nicht behandelt- Eine politische Partei

ist auch nicht ein Exekutivorgan der Seelsorge und kein Missionsverein. Eine politische Partei hat die Rechte der Kirche zu wahren, zurückzuerobern und zu verteidigen-, aber das nicht allein, sondern das, was überhaupt Gegenstand des Rechtes in einem Staate ist, und sie hat sich dabei an die Grundsätze der Moral zu halten. Auch eine katholisch-politische Partei muß das beachten, was einst Windthorst von einer politischen Partei forderte, da er sagte: „Ich bin der Zentrumspartei beigetreten, weil ich in ihr mehr

zu bewilligen, um wenigstens den Ertrag dieser Steuern dem Staatshaushalte zu sichern. Dazu gehören vor allem die Erhöhung der Personaleinkommensteuer in den höheren Stufen, die Tantiemen- und Dividendensteuer und Branntweinsteuer. Der Sozialdemokrat Das- zynski klagte die Regierung und die bürgerlichen Parteien an, daß sie nichts sür die Arbeitsfähig keit des Hauses tun, vergaß aber zu sagen, daß seine eigene Partei in diesem Punkte am aller wenigsten getan hat. Für die Deutschfreisinnigen ungemein

charakte ristisch ist es, daß der liberale Abgeordnete Doktor Urban, zugestandenermaßen einer der besten Kenner der böhmischen Verhältnisse, der der deutschen Sache auch schon manchen Dienst geleistet hat, es nicht dahinbringen konnte, von den Deutschfreisinnigen auf die Liste der Kandidaten für den nationalen Ausschuß gesetzt zu werden. Er mußte sich an die Christlichsozialen wenden, ihm eines ihrer Ausschußmandate zu überlassen. Mit Zustim mung der Partei verzichtete der Abgeordnete Frick auf fein

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 22.04.1911
Umfang: 10
seien. Nachdem die Konservativen früher mit dem größten Nachdrucke die Aufnahme der katholischen Grund sätze in das Reichsprogramm verlangt hatten und diese Forderung ganz entschieden abgelehnt worden war, wäre der bedingungslose Eintritt mit dem Fallenlassen und Aufgeben dieser bisher mit so großem Ernste vertretenen Forderung gleichbedeu tend gewesen und hätte eine arge Kompromittierung der ganzen katholischen Partei zur Folge gehabt. Mit Recht halte die ganze Welt gesagt, den Konser vativen

ist mit dieser Forderung nicht ernst gewesen, sie haben dieselbe nur solange aufrecht erhalten, bis sie ein paar Mandate erhascht haben. Die Ehre und das Gewissen der Partei forderte die Ablehnung deS bedingungslosen Eintrittes und die Aufrechthal tung der Forderung. Man wende nicht ein, „daß die Konservativen als gleichwertige Mitglieder der christlich-sozialen ^Partei diese dann selbst sür eine Aenderung des ReichSprogrammes eintreten können', wie es in der Zuschrift der Christlich- Sozialen an die Konservativen

vom 24. September 1910 heißt. Denn diese Forderung würde jetzt ebenso entschieden von den Führern der Christlich- Sozialen als „unrätlich und unberechtigt' abge» wiesen werden, wie es vor 14 Tagen geschehen ist. Wenn die neu eingetretenen zwei konservativen Ab geordneten in der christlich sozialen Partei mit dieser Forderung hervortreten, dann würden sie sicher abgewiesen und es bleibt ihnen nichts mehr übrig als der Austritt; und wenn sie mit derselben nicht hervortreten, dann ist die Forderung ohnedies schon

. Der Leserkreis der „Neuen Tiroler Stimmen' bestehe größtenteils aus der katholischen und dem Tiroler Volksblatt Haltung gemacht, wie wir ost schon widerspruchslos nachgewiesen haben. Wenn nun die Tiroler konser vativen Abgeordneten in der Reichs Partei wirklich mit der „Betätigung' der katholischen Grundsätze in der Reichspartei Ernst machen würden, so würden wieder die Führer eine solche Betätigung dieser Grundsätze ebenso „unrätlich und unberechtigt' finden, als die Aufnahme derselben in das Reichsprogramm

ihrer katholischen Grundsätze bedeute. Deswegen konnte sie den Vorschlag der Christlich- Sozialen nicht annehmen und mußte ihn entschieden ablehnen. Met eher würde die Partei unter Ablehnung jeder Verantwortung abdizieren «nd vom politischen Schauplätze »ollständig zurücktreten, als eine solche Kapitulation annehmen» wenn das von auto- ritativer Seite gewünscht wird; die Grundsätze gehen ihr über alles. Da gilt der Grundsatz: ,Aut smt ut sunt aut oiiuüuo non sint'; die Konservativen sollen bleiben

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 21.06.1911
Umfang: 14
Hauptstadt übt einen Rückschlag auf da» ganze Reich au». Und wir Konservative versolgten seinerzeit den Umschwung ln Wien mit freudiger Teilnahme und wünschten ihr allen Ei folg. Wa» wir aber immer betonen, und betonen müssen, ist da», daß die Christlichsozialen Wien» und Niederösterreich» nicht mit den katholischen Vertretern der Alpenländer in eine Partei zusammengehören. Auch Dr. Lueger war dieser Ueberzeugung. Denn al» im Jahre 1903 Dr. Kothrein über Drängen christlichsozialer Kreise

und Dr. Ebenhoch, nicht zu besonderer Freude Dr. Lueger» die ersehnte» Ministerposten, der Regierung die glatte An nahme de» östrrr.-ung. Ausgleich», der Bevölkerung aber lange nicht sene Vorteile, welche von jener Ver bindung ein Teil der Vereinigten erhofft halte. Die Partei wurde an den Regierungswagen gespannt und gehörig aus- und abgenützt für etliche Brocken, die einzelnen Mitgliedern vorgeworfen wurden. Da die Verbindung eine reine äußerliche, keine organische war, ja die verschiedenen Programme

Judenllberalismu». Sie brachten aber viel liberalen Geist in die chris-IIchsoz'ale Partei. Da wä-e es höchste Zeit gewesen, die bloß agitatorische Tätigkeit, die nur recht große Massen zu vereinigen bestrebt war, um damit Hauptschläge zu vollführen zu ergänzen durch positive Schulung der Massen Das geschah nicht. Im Gegenteil, die Wiener Rathaus Partei war jenen Organisationen, die die innere Schulung und Erziehung der Bevölkerung zum praktischen Christentum zum Zwecke haben, wie katholische Gesellen

- und Arbeitervereine, katholische Lehrervereine usw, nicht hold, weil sie weniger agitatorische Stoßkraft zeigten. Auch auf Beseitigung des Einflusses der Judcvpresle wurde wenig Gewicht gelegt. So waren die Massen in Wien und Nieder österreich absolut nicht reif für einen Zusammenschluß mit den konservativen Elementen der Alpenländer Man hat uns, so oft wir dies betonten, immer gesagt, die katholischen Elemente der Alpenländer würden der Wiener Partei positiven Gehalt ver leihen. Das trat nicht ein. 2m Gegenteil

, es weiterten sich die Spaltungen unter der Decke. I mehr einzelne Parteiführer durch die Reichrpartei zu Macht gelangten, desto mehr verloren sie den Boden im Wiener Volke und hängten den Anti semitirmu», aus dem sie herausgewachsen waren, an den Nagel, vermochten auch nicht zur Uneigenützigkeit des Dr. Lueger sich emporzuarbriten und von aller Korruption sich und auch die Partei freizuhalten Schon zu Lebzeiten Dr. Lueger« stimmte e» nicht mehr überall; als kranker Mann konnte er vieles nicht mehr

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 07.11.1901
Umfang: 10
Nichtamtlicher Theil. Inland» Wir haben seinerzeit in Kürze mitgeteilt, dass bei dem katholisch-konservativen Parteitag in Sterling außer dem Parteiprogramme auch ein Wahlaufruf der Partei an die LandtagSwähler beschlossen wurde. Dieser Wahlaufruf ist inzwischen der Öffentlichkeit übergeben worden, wegen Raummangels war es aber bis nun nicht möglich, auf denselben näher einzugehen. Wes halb wir dieses Versäumnis heute nachholen wollen. Der Aufruf betont, dass die Partei bei den bevor stehenden

Wahlen einen Kampf nach zwei Seiten zu führen habe: gegen den Liberalismus aller Grade und gegen die christlichsociale Partei. Die Versuche, mit letzterer v'r den Wahlen einen Ausgleich zu erzielen, seien gescheitert und mussten scheitern, denn die christlichsocialen Gegner — sagt der Ausruf — wollen nur nehmen, aber nichts geben. Sie verlangten, dass man ohne Rücksicht auf die Wähler ihnen Wahlkreise zusichere, die noch vor wenigen Monaten ihre konser vative Gesinnung bei den Reichsrathswahlen

unzwei deutig bewiesen haben. Die konservative Partei habe daher beschlossen, den Kampf aufzunnehmen und l.hnt jede Verantwortung für den unheilvollen RisS ab. „Wir sind — heißt es in dem Wahlausruf w«iter — entschiedene Katholiken. Wir verwerfen jenen Jn- differentiSmuS, der ausdrücklich oder versteckt die ver schiedenen christlichen Bekenntnisse für gleichberechtigt erklärt. . . . Wir verwahren uns dagegen, dass das Christenthum durch einen unklaren und theilweise auch gefährlichen Antisemitismus

ersetzt werde. Wir krnnen die Schäden, welche das ungläubige internationale Judenthum in Handel und Wandel, in Kunst und Literatur dem christlichen Volke zugefügt hat, gar wohl und wir haben eS bekämpft, bevor eS eine anti semitische Partei gegeben hat, und werden eö stets be kämpfen. Aber dass wir heute, wo die impertinente „Los von Rom'. Bewegung ganz offen von der pro testantischen Hauptmacht unterstützt wird, uns mit dem größteniheilS ungläubigen Protestantismus verbinden und Arm in Arm

in dem Völkerreiche Oesterreich eine provi- dentielle Einrichtnng, welche durch ihre Existenz ebenso ein lebendiger Protest gegen das revolutionäre Nationalitätenprincip als auch gegen den politischen Hauptgrundsatz des Liberalismus, den gleichmacherischen CentraliSmuS ist. Als Frcnnde der Autonomie verwerf-n wir jedoch alle Pläne, welche die Einheit der Großmacht Oesterreich und damit seine Kraft schwächen. Die katholisch-couservative Partei ist durchaus nicht begeistert von der Entwicklung der öffentlichen

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 12
Datum: 01.01.1910
Umfang: 12
in Nr. 1 vom 1. Jänner einen Artikel: „Zur Land tags-Ersatzwahl', worin es heißt: „ ... Die christlichsoziale Partei gab nun sowohl in Wien als auch in Innsbruck der Regierung die offizielle Erklärung mündlich ab: Die Partei werde gegenüber der Kandidatur des Dr. Sebastian Huber wohlwollende Neu tralität wahren, sie behalte sich aber vor, ob sie dies im W.'ge der Wahlenthaltung oder einer eigenen Scheinkandidatur tue.' Dem gegenüber erkläre ich. daß diese Mitteilung vom Anfang bis zum Ende unwahr ist. Die christlich

soziale Partei hat in Angelegenheit der Landtags-Ersatz^ahl für den Städte bezirk Meran—Kaltern —Tramin — Glurns mit der Regierung gar keineVerhandlungen gepflogen. Sie hat das Einvernehmen mit den Ver trauensmännern des Wahlbezirkes gepflogen, hat aufGrund desselben der vorgeschlagenen Kandi datur Walser die Zustimmung erteilt und die Bemühungen des Christlichsozialen Vereines in Meran, Herrn Walser zur Annahme der Kandidatur zu bewegen, wärm stes unterstützt. . Als Hotelier Walser nach langem Wider

streben sein Jawort gegeben, haben die Ver trauensmänner des Bezirkes Herrn Walser selber zum Kandidaten aufgestellt. Die Parteileitung hat auch erklärt, Herrn Walfer kräftigst zu unterstützen, was sie nun umfomehr tun wird. Innsbruck, 31. Dezember 1909. Dr. Aemilian Schoepser, Obmann der christlichsozialen Partei von Deutschtirol. Eine Vorbedingung des Friedens „Nr. 52 in Arol. Man schreibt uns: Mit der folgenden Erörterung wird kemeswe-^ auf einen der letzthin von der „Brixener Chrom! sehr zeitgemäß

machen. So geschah es erst jüngst im Weihnachtsartikel des konservativen Hauptorgans. Unter dem Titel: „Weihnachten in Tirol' werden nämlich angebliche Aussprüche des Heiligen Vaters über die einzu nehmende Haltung der alten Partei im politischen Kampfe vorgeführt. Aus jenen argumentiert dann der konservative Artikelschreiber, seine Partei müßte sich mit dem Papste in Widerspruch setzen, wenn sie sich ohne weiteres an die Christlichsozialen an schließen würde. Die Logik der obstinaten Streit partei

ist. aber h-rrlich! Hört! Wie bekannt ist, hat derselbe Papst, der in Italien die christlichdemo kratische Bewegung scharf beobachtete und wiederholt durch gewisse Enunziationen korrigierte, nicht ein einziges Mal Anlaß genommen, die christlichsoziale, unanfechtbar und für die katholischen Interessen in Oesterreich segensvoll wirkende Bewegung oder Partei irgendwie zur Revision ihrer Taktik oder ihres Programmes zu ermahnen oder auch nur die leiseste Verwarnung ihr zukommen zu lassen. Das geschah

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 12
Datum: 29.11.1893
Umfang: 12
. Die nunmehr definitiv aufgestellte Kandidaten liste (die in der vorigen Nummer des „Burg- gräfler' mitgetheilte Liste der Kandidaten mußte infolge Ablehnung der Kandidatur und Mangels des gesetzlich vorgeschriebenen Alters eines Kan didaten abgeändert werden) steht an der Spitze dieses Blattes. Anbelangend den Wahlerfolg, so ergibt sich folgende Berechnung: Von den nicht ausscheidenden Mitgliedern der Kammer gehören zwei der konservativen Partei. Der Wahlerfolg in den beiden Wahlkörpern 0 vom Handel

und Gewerbe, welche zusammen vier Kammerräthe zu wählen haben, ist für die lonserv. Partei sicher. Im Wahlkörper A-B der Gewerbesektion ist ein für die konservative Partei günstiger Erfolg (drei Mandate) sehr wahrscheinlich. Dieselbe würde sodann über neun Mandate unter sechs undzwanzig in der Kammer verfügen. Es ist aber immerhin, insbesonderS bei einer regen Wahlagitation möglich, daß auch die fünf Man date im Wahlkörper A-B der HandelSsekiion von der konservativen Partei erobert

werden. In diesem günstigsten Falle würde die konser vative Partei über vierzehn Mandate verfügen, also die Majorität in der Kammer haben. Wenn aber auch ein Wahlsieg im Wahlkörper A-B der Handelssektion diesmal nicht erfolgen sollte, so gilt eS doch alle Anstrengungen zu machen, um den Wahlkörper A-B der Gewerbesektion zu erobern. Wird nämlich dieser Wahlkörper erobert und bei der nach drei Jahren erfolgenden Ergänzungs wahl behauptet, so hat die konservative Partei die unbestrittene Majorität, denn sie entsendet je vier

. Im Uebrigen verweisen wir auf das an die in den einzelnen Bezirken aufgestellten Mandatare hinaus- gegebene Rundschreiben nebst Wahlinstruktion. Wriefe. Bozen, 27. Nov. (Gemeindewahlen). Heute von 8 bis 12 Uhr fand die Ergänzungswahl des Gemeinde rathe» im 3. Wahlkörper statt. Die konservative Partei hat dabei emen glänzenden Sieg davon getragen, indem die von ihr aufgestellten Kandi daten mit großer Stimmenmehrheit durchgedrun- gen sind. Dies sind die Herren: Schlossermeister und Hausbesitzer Anton

Reinstaller mit 197 und Metzgermeister Sebastian Welponer mit 177 Stimmen. Bon den Kandidaten der Liberalen (oder Fortschrittler) bekam Herr Sagschneider PattiS 161 und Herr Bäckermeister Rufin Kiefer 125 Stimmen. Die Wahlbetheiligung war eine sehr große. Die Disziplin von der konservati ven Seite war eine äußerst lobenSwerthe, wofür jedem der Wähler der wärmste Dank gebührt. Hiebei hat sich gezeigt, daß Einigkeit in der Partei eine Hauptsache ist, welche auch gewichtige Gegner auS der Schanze zu schlagen

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Volksblatt
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Seite 4 von 13
Datum: 22.06.1898
Umfang: 13
zu leisten. Gewiss echt liberal. D. Red.) Unser Bürger meister ist zwar an der Spitze der liberalen Partei, sei aber stets sehr objectiv gewesen. (Jawohl, wir haben genug Beweise seiner strengen Objectivität erfahren. D. Red.) Ob dieser seiner Objectivität genießt er auch das volle Vertrauen des Gemeinderathes. Er brachte nun eine Resolution zur Verlesung, in welcher dem Bürger meister das Vertrauen des Gemeinderathes ausgedrückt werden sollte. Hierauf erwiderte der Vorsitzende, dass er vorderhaud

werden. Er könne daher diesem heute zu fassenden Vertrauensvotum sür den Bürger meister nicht zustimmen. Der Vorsitzende, Bürgermeister Dr. Perathoner, erhob sich von seinem Sitze und begann nun seine Vertheidigungsrede. Er erzählte, dass er am Frohnleich- namstage durch einen Bericht in der „Bozner Zeitung' Kenntnis erhalten habe, dass für Sonntag, den 12. d. Mts. von der clericalen Partei eine Protestversammlung einberufen worden sei und sogar ein Circulare des hiesigen Herrn Propstes Wieser am selben Tage

. D. Red.) sondern war der Ueberzeugung, dass solche Protestversammlungen aus dem Lande abgehalten werden sollten.' Diese Versammlung sei nicht nur zugunsten des Fürstbischofs gerichtet, sondern sie sei gegen die fried lichen Bürger der Stadt, gegen den Gemeinderath der . Stadt Bozen und gegen den Bürgermeister gerichtet. Der clericalen Partei sei es einzig darum zuthun, die Auflösung des Gemeinderathes zu erzwecken und sehe es am liebsten, wenn an Stelle des Bürgermeisters

und unbefangen über ihn zu Ge richte sitzen könne. Der Bürgermeister verlässt nun den Saal und es übernimmt Vice - Bürgermeister Dr. von Hepperger den Vorsitz. Zum Worte meldete sich G.-R. Albert Wachtler und sagte, dass man immer nur vou zwei Parteien spreche, nämlich von einer liberalen und clericalen, und dabei ganz vergesse, dass es seit einiger Zeit auch eine dritte Partei in Bozen gebe, nämlich eine radicale Partei, deren Organ die „Bozner Zeitung' ist, und die sich auch des Wohlwollens Vonseite

des Bürger meisters zu ersreuen habe. Alle bisherigen Provocationen, wie sie in Bozen statthatten, wurden von dieser Partei heraufbeschworen. DerBürgermeister hätte gewiss Macht und Mittel genug besessen, diese Erregung, wie dieselbe von der radi- calen Partei in diesen Tagen heraufbe schworen wurde, zu unterdrücken, wen« er gewollt hätte. Redner erinnert sich mit Vergnügen an die Zeit, in welcher noch Friede in Bozen geherrscht, wo nicht noch durch diese radicale Umsturzpartei die Gemüther derart

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 06.05.1908
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler VolTSblatt 6. Mai 1903 für Deutschtirol Standesvereine berechtigt, ja not wendig sind. Dieses Uebersehen ist um so uner klärlicher, nachdem die konservative Partei den po litischen Ausbau auf berussgenossenschastlicher Grund lage im Programm hat. Dadurch, daß es den christlich-sozialen Führern gelang, die gewaltig anschwellende Bauernbewegung in den Dienst der christlich-sozialen Partei zu stellen, war der heutige Umschwung in Tirol der Hauptsache nach entschieden

. Die christlich-soziale Agitation und Presse tat das Möglichste, um diesen Umschwung zu beschleunigen und tunlichst voll kommen zu machen. Die Christlich-Sozialen be kennen sich als Demokraten, unter den Tiroler Bauern aber betätigten sie sich vielfach als Dema gogen. Die bisherige Tätigkeit der katholisch-konser vativen Partei wurde vom Obmann des Bauern bundes, dem Abgeordneten Schraffl, und von zahl reichen neuerstandenen Bauernredner als fort gesetzter Bauernverrat gebrandmarkt. Die bisherige Entwicklung

Ausbeutungswirtschaft vorgerechnet. Die christlich-soziale Partei setzt sich unter anderem als Aufgabe die Schulung und Auf klärung des Volkes. Aus Agitationsrücksichten haben die Führer der Tiroler Christlich-Sozialen unter dem Volke eine Aufklärungsarbeit vollbracht, wie sie jedem Sozialdemokraten wohl angestanden wäre. Denn die Bauern wurden fast planmäßig in Un zufriedenheit und Klassenhaß hineingesetzt. Die christlich-soziale Partei verfolgt das löbliche Ziel der wirtschaftlichen Hebung der arbeitenden Stände. In Tirol

, diese beim Volke erzeugten Illusionen zu zerstören, bis — der Untergang der konser vativen Partei besiegelt wäre. Im Tiroler Bauern stande hofft man heute infolge der empfangenen christlich-sozialen Aufklärung auf eine wesentliche Kürzung der Bezüge aller öffentlich Angestellten, während in Wirklichkeit eine Aufbesserung dieser Bezüge dringend notwendig war und teilweise heute ?wch notwendig ist. Man läßt die Bauern auf Bo denentschuldung, auf Alterspension, auf Abschaffung der Grundsteuer

zum Streite mit dem anderen Teile des Klerus, der an der Seite des Bischofs bei der katholisch-konservativen Partei ausharrte. Der dissentierende Klerus bedachte nicht, daß ein politisch gespaltener und sich politisch bekämpsender Diözesanklerus bereits eine kirchliche oder wenigstens eine kirchenpolitische Frage dar stellt. Weiters wurde übersehen, daß das Tiroler Volk bisher die ganze Politik im innigsten Zu sammenhange mit der Religion aufgefaßt hatte, und daß darum der politische Zwiespalt des Klerus

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 16
Datum: 25.05.1907
Umfang: 16
auf seiner früheren Besitzung bei Bruneck, die erst vor kurzem in andere Hände überging. Dr. Bnbic war ein leidenschaftlicher Freund von Altertümern und Kunstschätzen, was von gewissenlosen Spekulanten mißbraucht wurde, um den Bischof tatsächlich aus- zuplündcrn. Die Reichsratsstichwahl in den Städten Bozen und Meran am 23. Mai bildet ein neues Ehrenblatt für unseren Kandidaten Herrn Vizcbürgermeistcr Karl Huber und die christlichen Parteien. Die hochfahrcndc freisinnige Partei glaubte unfern allverchrten

Kandidaten in ekelerregender Weise be sudeln zu köuncn. Der „Zählkandidat von der er schreckenden Unbcdeutung' sollte von dem Advokaten mit der „außerordentlichen Begabung' und „impo nierenden Ueberlegenheit' in „sein Nichts' hineinge- trcten werden. Es kam anders. Der 14. Mai brachte dem Kan didaten des übermütigen Freisinns die „Schmach der Stichwahl' und am 23. Mai war Dr. Pera- thoncrs Sieg kein Sieg der „Deutschen Dolls partei', des deutschen Freisinns überhaupt. Der Deutschnationale Dr. Perathvner

. Boiler Runzeln und Makel, abgelebt war die „deutsche Volks'-Braut, der Schamröte kaum noch fähig, als sie zu dem jugendlichen roten Prinzen von der „freien Liebe' kam. Wie groß die Morgen gabe war, mit der sie sich dessen schirmende Hand erkaufte, wird man erst bei der Liquidierung sehen. Und ob das Kind bei der Scheidung Muttern oder Papa zugcsprochen wird? Und wer wird die Kosten zahlen? In Bozen gab es nach der „Vozncr Zeitung' keine christliche Partei. Die nicht Existierenden lieferten am 14. Mai

Dr. Perathoner um 129 Stimmen hinter Herrn Vizebürgermeister Karl Huber zurück. Also nur Abgeordneter von / DK fitagsggfigwg Sozi-Gnaden ist Dr. Perathoner. Ueber diese Tatsache können die Freisinnigen nicht mehr hinwegkommen. Der Sieg unseres Vizebürgermeisters und der christlichen Partei in Meran ist ein glänzender. Am 14. Mai hat es sich gezeigt, daß unsere Partei in Meran von allen dreien, die auf den Plan getreten sind, die stärkste ist mit 669 Stimmen gegen 549 freisinnige und 201 sozialistische

. Gestern wurde der Beweis erbracht, daß unsere Partei noch stärker ist, als die beiden gegner ischen Parteien, freisinnige und sozialdemokratische, zusammen, 727 Stimmen stark gegen 707. Hätte dieser Wahlkampf keinen anderen Erfolg gehabt als die Feststellung dieser Tatsache, er wäre aller Mühe, Arbeit und Unannehmlichkeiten reicher Ersatz. Dieser Sieg bildet eine glänzende Genugtuung für unseren verehrten Kandidaten Karl Huber für alle die Ver unglimpfungen und Anflegeleien seitens der Gegner

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