und ertragen, nicht aber, ja nie und nimmer zu ertragen ist der Uebermuth, mit welchem dieser Vorfall in der alt conservativen Presse behandelt wurde und der selbst den judenliberalsten Blättern zu bunt und zu toll erschien. / Wahrlich, jener Abgeordnete hatte Recht, als er in einer Wählerversammlung erklärte, dass es kein wirksameres Mittel gebe, die Sache der christlichsociälen Partei zu fördern, als die Lectüre der alt conservativen Zeitungen, die als die Organe der Sterzinger Landespolitiker sungieren
Parteitag, dieser höchst unglücklichen Aeußerung der katholisch-conservativen Partei sind diese Blätter wie auf den Leib geschnitten.— Wer da übrigens glaubt, dass der Pfarrer von Mareit allein — „ausgeschieden' wurde, der täuscht sich sehr, denn die >N. T. Stimmen', die den „authentischen' Text vom Parteitag bringen (nebst den letztwilligen Verfügungen der „Garde', die ja in Wiesen bei Ste^ing ihr Testament machte), erzählen, dass Dr. Wackernell zunächst den Landes hauptmann, dann die Vertreter
ver langen, dass die christlichsociale Partei die Selbst entmannung an sich vollziehen, dass sie zum Eunuchen- thum des LlltconservatismuS herabsinken müsse, so ist das wohl der ärgste und blutigste Hohn auf die Friedensliebe, mit welcher der Herr Vorsitzende den Parteitag drapieren möchte et äikkeüv est, sati» ram non soribere. Dr. Wackernell war auch der erste, der auf dem Parteitage das hässliche Wort Heuchelei wider die Christlichsocialen als Münze prägte, die dann im Hotel Stötter von Hand
zu Hand gieng, und diese That des sonst so vornehmen Politikers können wir beim besten Willen nicht loben und nicht für geeignet erachten, das so nothwendige Friedenswerk zu fördern. Dr. Wackernell war es auch, der auf dem Partei tage, den er zu leiten hatte, den großen politischen Fehler begieng,cmflängstVergangeneszurückzugreifen, statt den dankenswerten Versuch zu machen, die Ge genwart mit der Gegenwart zu versöhnen. Dr. Wackernell begieng den weiteren, nicht minder großen politischen Fehler, dass
er principielle Gegen sätze, die die eine Partei, die christlich sociale nämlich Mit Fug und Pecht leugnete, eigen- finnig und breitspurig konstruierte, was doch nur den einen Zweck haben konnte, die Kluft, welche zwischen den conservativen Parteien Tirols leider Gott vorhanden ist,' erheblich zu erweitern. Wir geben ohne weiters zu, dass in dem Falle, als thatsächlich principielle Gegensätze die beiden katholischen Parteien des Landes auseinander hielten, nur der eine Fall möglich wäre, dass die eine Partei