die Liberalen bewögen haben, für Schraffl und gegen Di Pauli, den Obmann der mit den Jung- czechen verbündet gewesenen Katholischen Volks partei, zu stimmen. Doch wenn die Christlichsocialen Tirols ausrichtig sind, müssen sie sich sagen, dass nationale Gründe für die Liberalen stets nur ein Vorwand waren, dass nationale Gründe die Libe ralen gewiss nicht vermocht hätten, für die Christ lichsocialen zu stimmen, wenn sie Missten oder doch wenigstens fürchteten, diese Bewegung werde dem „Clericalismus
', d. h. Katholicismus in Tirol einen' - neuen Aufschwung geben, wie es deren Führer, gewiss in gutem Glauben, behaupten. Die Abstimmung der liberalen Wahlmänner für Schraffl hat gezeigt, dass die Liberalen diese Ansicht nicht theilen, dass sie die christlichsociale Partei, vom liberalen Standpunkte aus, im Vergleiche mit den „Dipaulianern' für das kleinere Uebel halten. Und wenn dies noch nicht genügt, wer viel leicht den Liberalen Tirols nicht soviel Intelligenz zumuthet, um ihren Vortheil zu erkennen, der lese
, z. B. „Die Post' und den „Tiroler' zum Zeugen an: Stets war es ein Haupttrumpf, der gegen Baron Di Pauli aus gespielt wurde, indem nachzuweisen versucht wurde, die liberale Presse, insbesondere die „N. Fr. Pr.', nehme für Di Pauli Partei, weil sie dessen Wirken als ungefährlich für die liberale Sache ansehe. Was werden jetzt jene, die sich gewiss in gutem Glauben und im verzeihlichen Parteieifer so getäuscht haben und nun gerade das Gegentheil, nämlich das Eintreten der Liberalen gegen Di Pauli
Be wegung wirksamer zu bekämpfen, müssen wir uns in nationaler Beziehung die Wiener Christlich socialen zum Vorbilde nehmen.. So sagten und schrieben die „Anti-Dipaulianer' in Tzrol, und Dipauli fiel. Aber als Di Pauli fiel,'fiel auch eine Säule der christlichsocialen Partei in Krems, Dr. Gessmann., Mög^e jetzt nun nie mand böswillig unsere Worte verdrehen und sagen, dass wir diese Niederlage nicht ebenso bitter em pfinden, wie der begeistertste Christlichsöciale. Aber die Thatsache steht fest, Gessmann
ehrliche Ueber zeugung, und wir haben ein Recht, sie anzusprechen.^ Warum man die katholische Volks partei nicht bekämpfen soll. Das „Volksblatt' für Stadt und Land in Wien ist den Christlichsocialen gewiss nicht feindlich gesinnt. Doch wird es gegenwärtig von manchen Christlichsocialen aus das heftigste befeindet und man sucht diesem Blatte das Leben sauer zu machen. Das Blatt brachte daher neulich eine längere Selbstvertheidigung, worin es u. a. heißt: „Der einzige berechtigte Vorwurf