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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 10.08.1926
Umfang: 6
S«lk« » .Alpenzellvng' Dienstag, den 10. vugufl M NetchàMà Vie krisis eines Regimes — Zu ver (Von unserem russischen Mitarbeiter.) Moskau. 1. August. Die kommunistische Partei Rußlands, àie mit allen erdenklich«ni Mitteln 'Ihren Machdwillen durchsetzt!, Ist in der Lage, die Manschen soweit zu terrorisieren, daß niemand es wagt, öffent lich «in politisches Glaubensbekenntnis abzule gen, das auch nur um ein geringes von dem offi- ziell -approbierten abweicht. Trotz des bekannten politischen

Terrors der herrschenden Partei in der «à»wjetu-nion wagte sich jedoch schon zu Le nins Lebzeiten! ein» Gruppe hervor, die vom Kommunisten Schljapntkow geführt, als Ar- beiteropposition austrat. Lenin verstand es, feine Gegner „ehrenvoll' kaltzustellen' und der Oppo sitionsmann schljapnikow verschwand mil se!:'- ner Anhängerschaft in der Versenkung. Da sich lebenskräftige Ideen nun aber -immer nur eine gewisse Zeitlang unterdrücken lassen, so mußte man gespannt sà, wann

und wie sich nach der Kaltstellung der „Ärbsiteropposition .wieder ein politischer Gedanke äußern würden der von dem Monopolrechte besitzenden Kommunismus lab. wich. Und tatsächlich hatte die auf „Demokrati sierung' der Partei abzielende Ärbeiteropposi- tion — wenn auch schwache — Spuren zurück gelassen, die später Trotzki ausnahm, der jedoch bald wieder vor der Monopolen Partei gar sei nen Kotau machen mußte. Gärungen innerhalb der Partei haben seither nicht aufgehört und! sich schließlich in der bekannten Eruption Lust

ge macht, à an dem letzten kommunistischen Par teitag à Führer Sinowjew «und Kamenejew in die Opposition trieben. Vom Standpunkte àer gewissen Evolution der Partei betrachtet, war die Sinowjewsche OpoMon reaktionär. Sie wollte nichts von> der „Evolution' Stalins hö ren, sondern strebte zu den glücklichen «Zeiten des Militärkommunismus Zurück, den bereits Lenin abbauen mußte, und der selbst von den einseitigen Parte-idoktrinären als ein notgedrun gen begangener Fehler erklärt worden war. Die Opposition

vertrat laber doch àe polltische An schauung, die den offiziellen Widerspruch und damit den Beweis erbrachte, daß es auch «inner halb der Monopolen Partei, milde gesagt, Mei nungsverschiedenheiten gab. Als vorläufiges Er gebnis dieser Meinungsverschiedenheiten muß die >jetzt erfolgte Entfernung S-lnowjews aus Amt und Würden gebucht werden. Wer auch der vergessene Schljapnikow ist nun wieder «aufgetaucht, von dem man seither nichts gehört hat, und zwar in Baku, einem wichtig- gen proletarischen Zentrum

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Dolomiten
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Seite 1 von 8
Datum: 23.03.1938
Umfang: 8
! Neunzehn Jahre sind verflossen seit der historischen Versammlung auf der Piazza San Sepolcro. bei welcher Ihr die Fackel jener revolutionären Bewegung schwänget, die seit Ihrer Entstehung das Imperium als höchstes und erstrebenswertestes Ziel ansah. In diesen neunzehn Jahren der Kämpfe und der Siege hak die Partei ihre Gliederungen verstärkt, ihren Aufbau verbessert, ihre Tätigkeit aus- gebreitek. wobei sie ihren furchtlosen und kämpferischen Geist der ersten Stunde un- erschüttert bcibehielk: Line

Ihr der Partei eine neue und weitere Aufgabe zugewielen: Die totali- Jugend. h die ne . . , _ „ „ aste, der ihnen anvertrauten hohen Aufgabe, die tare Vorbereitung der Jugend. Die Partei gibt Euch die Versicherung, daß sich die neuen Generationen, der heilige Frühling der Bass Revolution fortznsehen, würdig erweisen wer den. Sie werden so sein, wie Ihr sie wollt: Lin harter Wille, stählerne Herzen, ge schlossen:. im römischen Schritt marschierende Legionen, zu Euren, des Dnce. Befehlen

und andere Persönlichkeiten des Hofes tcilnahmen. 'Rach dem Frühstück unterhielt sich der Kaiser freund schaftlich mit der Abordnung. Im Park von Hibiqa fand im Beisein non mehr als 5000 Jugendlichen die feierliche llebcr- gabe des Geschenkes für den Duce, einer all japanischen Ritterrüstung, statt. AöMung der Mstimmungs-Kampagne im Deutschen Reich München, 22. März. Aus Nürnberg kommend, wo er große Bau arbeiten besichtigt hatte, ist Hitler am 22. ds. in München eingetroffen, um dort den obersten Anitswaltcrn der Partei

ihrer Nachbarn. Die Lehre, die unser Land aus den Ereignissen zu ziehen hat, liegt klar .zutage: Mehr denn je müssen wir bcstreht sein,' daß die Anerkennung unserer umfassenden. Neutralität festgesetzt und zuni Ziele geführt wird. Ferner ist es eine Notwendigkeit, daß wir mit allen unseren Nachbarn in gleicher Weise korrekte und freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten bestrebt sind.' Zunahme der Hcnlcin-Partei Prag, 22. März. Hacker, der Obmann des zur Regierungs- Koalition gehörigen Bundes

der Landwirte, hat dem Führer der Sndetendeutschen Partei. Konrad Hcnlcin, die vollständige Verschmelzung des Bun des der Landwirte mit der Sndetendeutschen Partei angeboten, wobei der Bund sich unter die Führung Hcnlcins stellt., Dieser Schritt wird da mit begründet, daß sowohl -der 1926 begonnene Versuch einer Zusammenarbeit deutscher Parteien mit der Regierung nicht zu einer nationalen Be friedung geführt hat und auch jene Politik, welche mit den von der Regierung am 18. Februar 1937 gemachten

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 02.01.1899
Umfang: 10
als „Rosalinde' als l7. volksi!»ü»ilil!ir NachiniitagSvorstclluiig bei bis zur Hälfte ermäp'gten Preisen zur Darstellung. Vti:s des» Tech n i s ch i. r C l u b. Die Versammlungen finden von Neujahr an wieder an den Montag-Abenden statt: Montag den 2. Jänner findet jedoch der Weihnachtsferien halber leinc Ncrsainnilung statt. TelrgrapZjische Depctchsn sTelrgramnic deS (>orrcspond^n;-Bu'.ia!i.1 Budapest, 1. Jän. Die oppositionellen Parteien und h erauf die liberale Partei des Abgcordnetcnhanies e> schienen znr

im Zeughause wohnte der Kivn- prinz bei. Der Kai,er verlieh dein Maler Mcnzel den Schwarzen Adler-Oeden. (Priii.-Telegr. der Wasiiicr'schei« Zcitungö-Jldininistralioi liberalen Partei verlief glänzend. Zahlreiche Abge ordnete erschienen im Club der liberalen Partei, wo Abg. Szeinere an den Parteipräsidenten Podmanicky cine Ansprache richtete, welche er mit einem Ausblick auf die ernste Situation eröffnete. Er fuhr dann fort, die Verfassung könne nicht umgestürzt, sondern nur verrathen werden. Bezüglich

des Austrittes einer Reihe von Mitgliedern aus der liberalen Partei sagt Redner, das BeivusStseiu, dass nunmrhr niemand in der Partei geblieben ist, der nicht entschlossen wäre, den begonnene» Weg fortzusetzen, gebe »er liberale« Partei Kraft. Mi« tiefer Bewegung legt Podmanicky dar, die liberale P .rtei stiebe nicht ihr eigene»Wohl, sondern das Wohl deS Vaterlandes an; er schließt mit der Versicherung, dass sie, wie schon in viel traurigeren und gefährlicheren Verhältnisse» auch jetzt nicht zurückweichen

werde. (Lebhafter Beifall.) Hierauf begab sich die liberale Partei in das Palais deS Mi- nisterpräsidiums zur Beglückwünschnng de« CabinetS. Hier richtete Stephan TiSza eine Ansprache an Banffy, worin er die Schwierigkeit der politischen Lage be tonte nnd die Nothwendigkeit hervorhob, im Wege des parlamentarischen Kampfes mit den vcrf>.ssnngSmäßü',cn Mitteln dir Gefahren zu beseitigen, welche eine voll ständige Entartung deS ganzen Parlamentarismus her- beikühreu könnte. Redner schloss mit der Versiche rung

der Hochachtung, Anhänglichkeit und Liebe der Parteisrennde für Banffy. Die Anwesenden brachen in nicht rndenwollcnde Eljenrnfe ans. Banffy erklärte, die Regierung werde mit den aufs unerläfslich Nothwendige beschränkten Mitteln alles aufbieten, um das Parlament arbeitsfähig zu machen und die Staatsverwaltung vor Schaden zu bewahren, in dem Bewusstsein der verfassungsmäßigen moralischen Verantwortung und gestützt auf das Vertrauen und die Unterstützung der liberalen Partei den Kampf fortsetzen, jedoch

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 11.01.1908
Umfang: 8
! Das ist Unsinn! Alle Konservativen der anderen Kron länder sind ohne jede Bedingung der christlich sozialen Vereinigung beigetreten. Politik ist frei und muß frei sein. Ein Burggräfler Bauer habe einmal gesagt, er weiß nicht, ob der Schöpser ein Jude, ein Protestant oder ein Advokat sei. Nun, ich bin Theologieprosessor. Er behandelte nun, was die christlich-soziale Partei will und daß sie nur dasjenige will und wollen muß, was eine politische Partei auf christlicher Grundlage will, nämlich das zeitliche Wohl

. Wenn ich in Wien predigte, mußte ich sroh sein, wenn in jeder Bank ein Zuhörer war. Jetzt, nachdem die christlich-soziale Partei entstanden ist, ist es anders geworden. Früher war die Not an Kirchenbesuchern und jetzt, jetzt ist in Wien, obwohl schon mehrere Kirchen neugebaut, Not an Kirchen. Pater Abel wurde vor Gefahr wegen Sozialdemokraten, selbst von Bezirkshauptmännern eingeladen, in ihren Bezirken zu predigen. Die christlich soziale Partei erfüllt in der Politik eine große Aufgabe, auch in kirchlicher

Hinsicht. In der Politik muß Freiheit sein, in religiösen Angelegenheiten sind wird der kirchlichen Autorität untergeordnet. Herr v. Leys sagte, ich (Schöpfer) werde vom ungarischen Aus gleiche zu euch sprechen, aber ich glauche, es war so besser, euch einmal zu sagen und zu zeigen, was unsere Partei ist und will. Haltet daher fest an der christlich-sozialen Partei, geniert euch nicht, An hänger dieser Partei zu sein. Die Juden haben fast das ganze Zeitungswesen in der Hand, fördert

auch ihr die Zeitungen der christlich-sozialen Partei. Die Zeitung ist der Mund des Volkes. Fördert daher unsere Zeitungen. Der „Reimmichl' ist so in jedem Hause vorhanden. Noch ist Zeit, die in Bozen er scheinenden Zeitungen „Tiroler' und „Bauern zeitung' zu fördern. Nur aushalten, auch wir müssen so manches über uns ergehen lassen und aushalten. (Die Diäten und Ministergehälter! Die Red) Redner wird allseitig beklatscht und ihm ein „Hoch!' ausgebracht. Abg. Schraffl erhielt das Wort. Dieser sprach diesmal

nur von seiner eigenen Person, da er am Plakate auch nicht als Redner angeführt und nur zufälligerweise hieher zu dieser Versammlung er schienen sei. Bei jedem Freudenfeste in seiner Nach barschaft wird er geladen, so z. B. muß er morgen Brautführer machen. Wenn Wahlen bevorstehen, so sind bei euch in Südtirol immer Verleumdungen über unsere Partei im Umlaufe. Er nannte ein Zeitungsblatt („Tiroler Volksblatt'), wo Schraffl auf verschiedene Fragen über fein Verhalten im Reichsrate und Landtage antworten

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 15.06.1910
Umfang: 8
in Tirol: Der Adel verhaßt, der Klerus ohne politischen Ein fluß, das ist die Frucht der christlich-sozialen Tätig keit. Was das Plakat sagt, das hat die Partei von jeher getan — das Ableugnen steht daher den Herren sehr schlecht an. UebrigenS sieht man eS ja auf den ersten Blick: Es ist den Herrschaften nicht recht ernst, — die beiden Parteisekretäre sagen nur, daß weder die „Partei', noch die „Parteileitung', noch der katholische Bauern- bund diese Plakate verfaßt haben und daß diese „Körperschaften

. Auch der Herr Professor Schöpfer scheint keine Briefe dorthin geschrieben zu haben dahingehend, man solle keinen Geistlichen wählen. Wie hat doch eine christlich soziale Größe erster Ordnung in einem JnnSbrucker Hotel gesagt: „Der Pater Schön herr ist ein tüchtiger Mann, aber wir können ihn nicht brauchen.' Au» der christlich-sozialen Partei. Die christlich soziale Parteileitung hat die Ab haltung eines Reichs-Parteitages beschlossen. Als Termin wird vorläufig der Monat Oktober bezeichnet

. — In der ParteileitungSkonserenz kam dann die Verwaltungsratsfrage zur eingehenden Erörterung; es wurde eine Resolution beschlossen, wonach jeder Mandatar der christlich-sozialen Reichs partei, welcher eine Verwaltungsratsstelle oder sonst eine derartige Stelle übernehmen will, die Partei leitung zuerst zu benachrichtigen und deren Gut heißen einzuholen habe. — An letzter Stelle kam dann das Verhältnis zwischen Stadt und Land zur Besprechung, wobei die Vorwürfe, welche in letzter Zeit gegen die Partei erhoben

werden, als ob sie zum Schaden der Stadtbevölkerung zu sehr die agrarischen Volkskreise berücksichtige oder um gekehrt nur eine Partei für die Städter sei, zurück gewiesen werden. In einer beschlossenen Resolution wird das Einvernehmen zwischen Stadt und Land betont und die Partei als eine sür alle Wähler kreise besorgte Partei hingestellt. An den Debatten beteiligten sich auch die Abgeordneten Schöpfer und Schraffl. Zum Kau der Gampeustraße. Unter Vorsitz deS Leiters der Bezirkshaupt mannschaft Meran, Statthaltereirates

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 02.08.1881
Umfang: 6
des gestrigen Tages eine Conferenz mit dem Ministerpräsidenten Grafen Taaffe gehabt. An sonstigen Personalien wäre zu verzeichnen, dass Hofrath Neupauer, welcher vorgestern in Prag eintraf, der „Presse' zufolge, nicht dazu ausersehen sein soll, an Stelle des pen sionierten Ritter v. Grüner das Statthalterei-Vice- Präsidium zu übernehmen. Das gleiche Blatt ver nimmt weiter, dass die von der nationalen Partei aufgestellte Candidatur des Reichsraths-Abgeordneten Dr. Poklukar für den Posten eines Landeshaupt

auf den sie stets große Hoffnungen setzte. Man kann es demnach auch nur begreiflich finden, wenn die Partei respective deren Organe am offenen Sarge des todten Führers einen Rückblick auf die Leistungen der Partei in den letzten Jahren werfen und sich über deren Zukunft ergehen. Beides, der Rückblick auf die Vergangenheit und der Blick in die Zukunft der Partei, fällt traurig genug aus, denn dieselbe hat nicht nur keines ihrer Ziele erreicht, sondern befindet sich auch infolge der beobachteten fehlerhaften

Taktik, in einer nichts weniger als hoffnungsvollen Lage. Dies letztere ist bei der Größe der Partei gewiss in hohem Grade bedauerlich. Es kann daher nur angenehm vermerkt werden, dass innerhalb der liberalen Partei die Er kenntnis immer weitere Kreise zieht, dass die bisher beobachtete Taktik verlassen werden müsse. Die von der „Opposition um jeden Preis' stets mit großer Wuth angegriffene Idee der Bildung einer conser- vativ-liberalen Partei aus den gemäßigten Elementen der Verfassungspartei taucht

sein, indem bei der zu gewärtigenden Ersatzwahl wahrscheinlich jede Partei ihren eigenen Candidaten aufstellen wird. Nicht minder interessant wie in Prag wird sich der Wahlkampf um das durch den Tod des conservativen Reichsraths-Abgeordneten Johann Zeilberger sreigewordene Mandat des Land gemeinden-Wahlbezirkes Linz gestalten. Mann kann nämlich mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass der oberösterreichische Bauernverein dem vom katholischen Volksvereine nominierten Candidaten einen Gegen kandidaten gegenüberstellen wird. Gestern

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 28.08.1913
Umfang: 8
Volks partei innehatte, veranlaßt worden. Es ist bereits sicher, daß er nach den Neuwahlen in den Landtag nicht mehr zurückkehren wird. ZUM Linzer Katholikentag schreibt das konservative „Tiroler Volksblatt' u. a.: „Der diesmalige Linzer Katholikentag bildet den Schlußpunkt einer interessanten Entwicklung. Im Jahre 1892 tagte in Linz ebenfalls ein Katholiken tag. Damals waren dortselbst noch zwei Parteien vertreten: die konservative und die christlichsoziale In den verschiedenen Beratungen kam

diese Zwei teilung auch sehr oft lebhaft zum Durchbruch. Daher sahen denn auch manche mit düsteren Ahnungen in die Zukunft, während andere wiederum hofften daß sich ein friedliches Nebeneinander der beiden Parteien werde erwirken lassen. Heute übersehen wir das Resultat klar und unzweideutig -.die konservative Partei ist vom Schauplatz verschwunden und die christlichsoziale stehtallein da. Die Mehrheit des damaligen Katholikentages hat eine solche Entwicklung wohl nicht erwartet, noch weniger

aber gewünscht. Diesmal hat man sich an scheinend damit einverstanden erklärt. Ja, das Resultat dieses interessanten Werdeganges ist sogar beinahe offiziell — durch die Bifchöfe sanktioniert worden. Zu dieser Ansicht muß man wenigstens kommen, wenn man die Worte beachtet, die der Fürsterzbischof Piffl auf der Versammlung der christlich sozialen Abgeordneten ge sprochen hat. Diese ausgesprochene Stel lungnahme der Bischöfe für die christlich soziale Partei wird vielleicht einigermaßen überraschen. Allein wer

die tatsächlichen Verhältnisse überdenkt, wird sie schließlich begreiflich finden. Heute ist tatsächlich die christlichsoziale Partei die einzige deutsche Vereinigung, die katholische Int er essen im Reichsrate vertritt. Mit dieser Tatsache müssen natürlich auch die Bischöfe rechnen und sie tun gewiß gut daran. Die christlichsoziale Partei stellt heute aller dings weder in religiöser, noch in patriotischer Be ziehung ein Ideal dar. Das Verhalten der Bischöfe hat also wohl den Zweck, die Partei

von einem weiteren Abschwenken nach links zurückzuhalten einer seits und anderseits, sie zum Fortschreiten nach rechts zu ermuntern. In dieser Beziehung können also auch wir Konservative zustimmen. Es ist uns ja nicht darum zu tun, die christlichsoziale Partei zu zer schlagen, sondern vielmehr darum, daß sie sich innerlich fortbilde und sich aus der gegenwärtigen Unklarheit durchringe zur kristallenen Klarheit reli giöser und patriotischer Ideale.' — Wir unterlassen es mit Absicht — so groß die Versuchung hiezu

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 14.11.1907
Umfang: 8
, ist selbstverständlich, ist dieselbe doch außer ordentlich bedeutsam nicht bloß mit Rücksicht auf die Verbindung desselben mit dem Aus gleich, sondern auch dadurch, daß die Christlich sozialen in daS Ministerium eingetreten find — dem Zwange gehorchend, nicht dem eigenen Triebe. Interessant sind da vielfach die Äu ßerungen der gegnerischen Presse zum Eintritte der Christlichsozialen ins Kabinett. So schreibt z.B.daS „Fremdenblatt': „Die wesentlichste Neuerung hat fich betreffs des deutschen Partei wesens ergeben

. Die Partei, die als die weit aus stärkste aus der Wahlurne hervorgegangen, entsendet nun zwei Vertreter in die Regierung. DaS erstemal geschieht es. daß die Chruilich soziale«, die bisher im Vollbewußtssin ihres MachtbestandeZ sich scharf beobachtend oerhalten hatten, jetzt aus dieser Reserve heraustreten. Die Wahlen haben den weiten Umfang ihres Besitzstandes erwiesen, durch ihre Verschmelzung mit den altkonseroatioen Gruppen der Alpen länder hat ihre Machtstellung eine weitere erhebliche Steigerung

ist, extremste Tendenzen vor den großen, über alle Fraktion«- Politik hinwegragenden Notwendigkeilen deZ StaatSleöens zurückstellen und fich maßvoll in das Gesamtwirken des Ministeriums einfügen. Die Kraft, die ihrer Partei-Organisation inne wohnt, soll dem Ministerium zugute kommen.' DaS „Grazer Tagblatt' schreibt: „Das Bedeutungsvollste in der Lösung der Ministerkrise ist der Eintritt zweier Christlich- sozialen in das Kabinett, es ist aber auch das Selbstverständlichste.... und eS heißt einfach den Kops

eine parlamentarische Mehrheit geschaffen,dere n Mittelpunkt die Christ lichsoziale Vereinigung des österreichi schen Abgeordnetenhauses bildete ES wurde ein Bund der deutschen Parteien ge schlossen. Zum Zwecke der Durchberatung aller ihrer Operationen hat diese deutsche Koalition ein Exekutivkomitee eingesetzt, in welchem alle Führer der deutschen Fraktionen oereinigt find. Der von ihnen vertretene Verband selbst zählt 17V Abgeordnete: die Hauptrolle fällt natur gemäß der christlichsozialen Partei

ein rasches Ende bereitet und den Ausgleich gerettet hat. Daß eS Baron Beck gelang, dm genialen Führer der Christlichsozialen, Doktor Lueger, zum Eingreifen zu bewegen, zeigt, wie gut er die Bedeutung dieses Parteiführers und Staatsmannes gekannt und geschätzt hat. Es ist nicht ganz gleichgültig für die Entwick lung unserer innerpolitischen Verhältnisse, daß die christlichsoziale Partei sowohl bei der Wahl reform als auch jetzt beim Ausgleich die Ent scheidung herbeigeführt? damals war Doktor Geßmanu

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 21.06.1910
Umfang: 8
für Kandel und Hewerve in Aozeu besorgt die Auswechslung fremder Geldsorteu, ChequeS zc. — An- und Verkauf von Wert papieren — Verwahrung und Verwaltung von Effekten. Spareinlagen 4 Prozent. Kassa» Stunden von 8 bis 12 Uhr vorm. und 2 bit K Uhr nachmittag. blättern der verschiedensten Färbung sowie vomVergani- blatte in c-r gehässigsten Weise gegen die christlich- soziale Partei ausgeschrotet wurden, bleibt aufrecht, alles widerruft Hraba restlos. Natürlich unterbleibt nun die Durchführung

des von den beleidigten christ lichsozialen Mandataren gegen de» Beleidiger Hraba angestrengten EhrenbeleidigungSprozesseS, auf den sich die Gegner schon so lange gefreut hatten, in der sicheren Erwartung, daß bei der Verhandlung einzelne Brocken, die sich politisch gegen die christlich- soziale Partei verwerten lassen würden, abfallen werden. ES ist ja gar nicht anders denkbar, als daß bei einem derartigen Prozesse zwischen vieljähri gen Partei- und Kampfgenossen die politischen Gegner, wenn sie auch nicht gerade

auf ihre Rechnung kämen, doch immer die lustigen Zuschauer spielen und die unerbittliche, gegenseitige Zerfieischung der Christlich- sozialen mit Jubel begrüßen würden. Um diese süße Hoffnung werden nun die vielen offenen und ver steckten Feinde der christlichsozialen Partei durch den rückhaltlosen Widerruf HrabaS jämmerlich betrogen. Sic werden nnn natürlich ein großes Geschrei er heben, aber es wird ein ohnmächtiges Geschrei sein, denn gegen die feierliche Abbitte Hrabas können sie nichts ausrichten

, die ist das einzige Prozeßdokament, daS vorhanden ist. AllcS andere ist Geflunker und haltloses Gerede, das den Urhebern recht gefährlich werden kann. Wenn die Gegner der christlichsozialen Partei aus Aerger schreien, so kann man sich das schon gefallen lassen. Eines der giftigsten Agitation? mittel gegen die christlichsoziale Partei ist deren Feinden entwunden worden. Am schwersten aber trifft die Abbitte HrabaS den Intriganten Vergani, der seine ganze Rechnung auf den Hrabaprozeß ge setzt

hatte und der ja der eigentliche geistige Urheber der Schimpfrede HrabaS ist. Vergani hat nun seine letzte Hoffnung verloren und eS würde niemand überraschen, wenn er nun wieder zur christlichsozialen Partei gekrochen käme, um Verzeihung für seine schmutzige Verräterei und Einlaß zu erbetteln. ES ist für Lie Oeffentlichkeit gewiß gleichgiltig, wie die Antwort daraus lauten würde. Sicher ist nnr, daß dann mit dokumentarischer Beweiskraft festgestellt wäre, daß die ganze Verschwörerei VerganiS nichts als ein Mittel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 01.03.1910
Umfang: 8
katholischen Kreisen, sowohl konservativen wie christlichsozialen, hat es schmerzlich berührt, daß in der am 20. Febr. stattgesundenen Malser Wählerversammlung ein katholischer Priester des ObervinlschgauS dem konservativen Wahlkandi daten den .guten' Rat erteilt hat, er „könnte' im Falle seiner Wahl im ReichSrate, um ja nicht der großen christlichsozialen Partei beitreten zu müssen und doch einen „Anschluß' zu haben, den Agrariern beitreten. Wenn nun da auch möglicherweise nicht gerade die „Deutsche

Agrarpartei', sondern wohl vie .Agrarische Vereinigung' gemeint sein mag, so be kundet doch die ganze Tendenz der Rede des Murnser Pfarrers eine geradezu abgrundtiefe Leidenschaft gegen die Christlichsozialen, eine Leidenschaft, die blind und taub gegen jede Vernunft macht. Ein politischer Agitator sollte in der Politik denn doch so viel wissen, daß die parlamentarische agrarische Vereini gung keine Partei, sondern nur eine in agrarischen Fragen zum Ausdrucke kommende Interessengemein schaft

von Angehörigen der verschiedensten Parteien ist. In allen nichts gralischen Fragen gehen diese ganz entgegengesetzte Wege, so daß derjenige, welcher keiner Paltei angehört, allein dasteht und demgemäß machtlos ist. Wie wollte ein solcher Anträge einbringen oder gar durchsetzen, wenn er wie das Heimchen im Winkel sein Dasein fristet? Die gesunde Vernunft ruft also gebieterisch nach Anschluß an eine Partei. Und für einen katholischen deutschen Priester gibt eS gar keinen Anschluß im Parlamente

als an die christlichsoziale Vereinigung. Aber da kommt ein neuester Vintschzer Agitator aus GlurnS und ruft: „Nein! Nur nicht mit den Christtichfozialenl' UebrigenS sind in der agrarischen Vereinigung die entgegengesetztesten Ele mente beisammen, auch abtrünnige Katholiken, Los von Rom-Leute und Radikale, ebenso wie in der Agrarpartei. Mit solchen soll sich also der Konser vative verbinden, der sich von den verhaßten Christ- lichsozialen fernhalten müsse, obwohl diese Partei gar alle gut gesinnten deutschen katholischen

der finanziellen Bedeckung vorher gelost werde. Es sei der lebhafteste Wunsch des Ministers, das nächstjährige Rekrutenkontingent bereits im Rahmen deS neuen Wehrgesetzes anzu sprechen. Somit steht also die zweijährige Dienstzeit in nicht mehr ferner Aussicht. Einigung der Deutschuationaten. Bekanntlich bestrebte man sich in deutschfreiheit lichen Abgeordnetenkreifen schon seit langem, die ver schiedenen Fraktionen deutschfreiheitlicher Färbung in eine geschlossene Partei zusammenzubringen, welche Bestrebungen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 06.01.1907
Umfang: 12
: Dienstag, Donnerstag u. Samstag, abends 6 Uhr. — Telephon Nr. S To»mag. ve» S. Januar ZS<Z7 Fürst Sölow über de» Sruch mit dem Zeatram Reichskanzler Fürst Bülow richtete an den Vorstand des Reichs Verbandes gegen die Sozial demokratie Generalleutnant Liebert ein Schrei ben, in welchem er darauf hinweist, daß die parlamentarische Lage bei seinem Amtsantritte ihn auf die Mitarbeit der stärksten Partei, des Zentrums, anwies, da es keine andere Möglich keit gab, die Geschäfte zu erledigen

der parlamentarische Lage durch das deutsche Volk selbst möglich sei. In Deutschland bestehe keine einbtitiiche liberale Partei, die den Willen und die Fähigkeit gezeigt hätte, eine posi tive Politik zu machen. Die Uneinigkeit und andere Fehler haben es nicht zu dem vom Libe ralismus erstrebten Einflüsse auf die Regierungs geschäste kommen lassen. Erst im letzten Jahr zehnt habe sich darin Manches geändert. Fürst Bülow erklärt, er glaube keineswegs, daß aus ' gehen werde, die etwa den Platz des Zentrums

der sozialdemokratischen Stimmen zur Bildung eines oppositionellen Blocks bedienen, konnte, war die Bedeutung, die dadurch die Sozialdemokratie selbst inr verflossenen Reickstage erlangte. Da biete sich ein weiteres hochwichtiges Feld gemein samer Sinne und Arbeit für alle nationalen Ele mente. Die wahre Gefahr der Reaktion liege bei der Sozialdemokratie. Alles, was sich etwa irgendwo in Deutschland an reaktionärer Ge-- den Wahlen eine geeignete liberale Partei hervor- sinnung findet, gewinnt Macht und Recht

werden. Die Abstimmung vom 13. Dezember war ein Schlag gegen die verbündeten Regierun gen und die nationale Würde. „Ich arbeite', jagte Bülow, „mit jeder Partei, welche die gro ßen nationalen Gesichtspunkte achtet. Wo diese Gesichtspunkte mißachtet werden, kört die Freundschaft auf. Niemand in Deutschland will ein persönliches Regiment; die große Mehrheit des deutschen Volkes aber erst recht kein Partei- regiment. Obgleich es für den Kaiser und die Bundesfürsten nicht Katholiken und Protestanten

, sondern nur schlechtweg Deutsche gibt, die einen gleichmäßigen Schutz der Gesetze genießen, so be steht doch die stärkste Partei Zm Reichstage aus schließlich aus Katholiken. Im paritätischen Deutschland geht es der katholischen Kirche wohler, als in manchen katholischen Ländern, und kein Vertreter der verbündeten Regierungen denkt daran, die Parität anzuheben, die Ge wissensfreiheit zu verletzen und die katholische Religion zu bedrängen. In jener Behauptung des Aufrufes der rheinischen Zentrumspartei

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 16.08.1905
Umfang: 8
den italienischen Bischöfen anempfahl, so können wir einen von ihm empfohlenen Verein doch immerhin noch besser ausbreiten h?lfen, als einen bloß von einem Schraffl anrekommandierten Bund. Wenn des Volksvereines auch viele Tiroler vergasen — die Bischöfe taten es nicht und das genügt uns! Warum sind Dr. Schöpfer, Dr. Haidegger zc. heute noch Mitglieder desselben? — Und wenn der Papst an den Vertreter der konservativen Partei von Tirol, Dr. Kathrein, die Aufforderung stellte, wir sollen uns „obenauf halten

wie das Oel auf dem Wasser', hat er etwa damit auch nur die Italiener gemeint?? — ' Schließlich bemerken wir, daß wir dem Rund schreiben Leos XIII. „Inuuortalo vsi' nicht zu widerhandeln, wenn wir den Christlich-Sozialen ihre mitunter sonderbaren Taten einer „katholischen' Partei zum Vorwurf machen. Wir richten die Herren nur nach ihren eigenen Worten und ihren eigenen Taten. Inland. Unser Kaiser 75 Jahre! Am 18. August werden drei Vierteljahrhunderte voll, seitdem Kaiser Franz Joses von Oesterreich

-sozialen Partei, zwischen ihren positiv katholischen und religiös gleichgültigen Anhängern wird auch der Kamps der katholischen Richtungen in Tirol eine Rolle spielen. Da tobt der Kampf, der um die politische Vormacht bei den nächsten Wahlen sich dreht, mehr als je. Die jüngere christlich soziale Richtung, welche im politischen Bauernbund gegen den Wunsch der Bischöse eine starke Waffe sich geschaffen hat und mit nicht immer einwand- sreien Mitteln kämpft, gewinnt unter dem Land volk zufehends an Boden

und tritt demgemäß schroff gegen die um das katholische Leben vielfach verdiente altkonservative Partei auf. Letztere, in politischer und sozialer Beziehung in manch er Hin sicht rückständig oder doch nicht entschieden genug, verurteilt mit Recht den Mangel fester katholischer Grundsätze und die daraus'folgende allzustarke und oft ausschließliche Betonung des rein materiellen und Klassen-Interesses. Kleinliche gegenseitige Bor würfe, die daraus sich ergeben, führen zu persön licher Verbitterung und oft

auch mit ihren italienischen Landesgenossen rechnen. Hat sich im italienischen Tirol in den letzten paar Jahren auch eine tatkräftige katholische Partei gebildet, so isk doch ein Zusammengehen mit derselben nur von Fall zu Fall möglich, da sie durchaus national, landesseindlich und zum Teil auch irredentistisch gesinnt ist. Wer die tirolischen Verhältnisse ohne Voreingenommenheit betrachtet, kann den sich be- sehdenden katholischen Deutschen nur raten, sich zu bescheiden und zu vertragen. Nur die einst so be rühmte

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Volksblatt
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Seite 6 von 14
Datum: 30.12.1891
Umfang: 14
, 1865 in den Justizdienst und ist seit 1882 LandeSgerichtsrath in Linz. Von 1874 bis 1883 oberösterreichischer Landtagsabgeordneter, wurde er 1888 von der Stadt Linz in den Reichsrath und 1891 wiedergewählt. Eine Mittheilung der deutschen Linken erörterte bereits vor einer Anzahl Parteigenossen den Eintritt Kuenburg ins Ministerium; da der Eintritt des Parteiführers von der Regierung als mit ihrer Stellung über den Parteien unvereinbar erklärt wurde, einigte sich die Partei

mit dem Ministerpräsidenten über den Eintritt eines Vertrauensmannes der Partei, als welcher Kuenburg im hohen Grade erschien. Der neue Minister wird den Klubsversammlungen beiwohnen und die Beziehungen der Regierung zur Partei ver mitteln. Die „Linke' wird dadurch keine Regierungspartei, sondern sich die Politik der freien Hand bewahren. UebrigenS bestehen Verhandlungen zwischen dem Grafen Taaffe und der Linken schon seit Monaten, obwohl sie erst jetzt zum Austrag kommen. Die saktiöse Herbst« Plener-Partei

ist damit wieder regierungsfähig erklärt. Die liberale Partei machte dazu ein süßsaures Gesicht, denn es ist ein sehr schmales Linsengericht gegenüber dem bisherigen Lärm. Die Brandrede des Jungczechen Dr. Gregr mochte wohl dazu beigetragen haben. DaS Programm, das in derselben entwickelt wurde, gipfelt in dem Haß gegen Oesterreich, in der Zerreißung der Kette, welche Böhmen an diesen Staat kettet. Die Jungczechen, das ist unzweideutig aus Gregrs Rede, die von dem Beifall der Jungczechen begleitet wurde, zu entnehmen

Volksschichten eine ungeheure Ausdehnung. Und die konservative, ja selbst ein Theil der national-liberalen Partei erklärt sich mit aller Entschiedenheit für dieselbe. So sand am 9. D?z. in Dresden im konservativen Landesverein eine überaus zahlreich besuchte Versammlung statt, an welcher sich der sächsische Minister des Innern von Metsch, der bayrische Gesandte Freiherr von Niethammer, die Präsi denten der ersten Kammer des Königreiches, mehrere Geheimräthe, sowie die hervorragendsten Repräsenten

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Volksblatt
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Seite 7 von 12
Datum: 30.10.1901
Umfang: 12
ist Tirol.' Der Obmann des conservativen Landtagsclubs Dr. I. Wackernell begrüßte die Erschienenen und schritt zur Wahl des Präsidiums. Durch Acclamation wurde Dr. Wackernell zum Vorsitzenden, Propst I. Trenkwalder zum Stellvertreter, Kaplan Kortleitn er von Trens und Herr Auer, Re vident her Raiffeisencassen, zu Schriftführern ge wählt. Ueber den ersten Punkt: „ Grun dsätze und Ziele der katholisch-konservativen Partei' referierte Herr Dr. I. Wackernell. Sein Entwurf des katho llfch-conservativen

Programmes wurde mit einigen kleinen Abänderungen angenommen. Hum zweiten Punkte: „Bisherige Thätigkeit' er- griff Landesausschuss Herr Dr. Pusch das Wort, und erinnerte an die Kämpfe für die Glaubens- einheit, an die zahlreichen Arbeiten auf dem Ge biete der Schule, für die Armen, für die Land wirtschaft und für das, Gewerbe, kurz auf allen Gebieten. Die Partei habe sich mehr auf das Ar beiten verlegt, als auf das viele Reden. Ueber den dritten Punkt:, „Parteiorganisation', sprach Monsignor Decan Glatz

und entfesselte einen wahren Beifallssturm, als er mit bewegten Worten aufforderte, gleich unseren ewigen Bergen und den wetterfesten Eichen nicht zu wanken und festzuhalten an den alten Grundsätzen und auch nicht eine Haar breite von denselben abzuweichen und dem Libera lismus auch nicht die geringsten Concessionen zu wachen. Es wurde beschlossen, die Partei im engen Anschluss an den „Katholisch-politischen Volksverein ür Deutschtirol' zu organisieren nach dem Muster Oberösterreichs

. Doch soll eine von der Vereins leitung verschiedene Parteileitung gebildet werden und ein Partei-Secretär bestellt werden. Ein Comite wurde beauftragt, innerhalb kurzer Zeit ein Organi- ationsstatut zu entwerfen. Zur provisorischen Partei leitung wurde das gegenwärtige Landeswahlcomite proclamiert. Zum sünften Punkt, der vor dem vierten behan delt wurde, die Landtagswahlen betreffend, sprach Pfarrer Schrott und ermähnte mit zündenden Worten an der conservativen Partei festzuhalten, indem er darauf hinwies, wer in unserem

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 17.03.1944
Umfang: 4
. An der Ostseite des müssen sich einer Stichwahl unterziehen, seit langer Zeit hat die verbotene kam- schmaler Fußweg bis Dieser bürgerliche Mißerfolg im Kan- munistisclze Partei systematisch darauf di« gffchtumtost« Steilküste, ton Basel-Stadt hat zwei Ursachen: ein- hingearbeitet, eine getarnte Organisation 5unmilteWar'an s«h-n «ir dem'Ätigriff entgegen. Kriegsberichter Rudolf Dietrich. iäen für den Empfang des Feindes abgeschlossen haben. Gelassen ihre Vorbereitungen für mal die den bürgerlichen Parteien

durch ZU schaffen und zwar gerade in der lo den sogenannten „Landesring der Unab- genannten Arbeiterpartei. Eine solche be- ' ' ~ ' steht schon in Gens und in Lausanne, de- Hängigsn', der Duttweiler Partei, ent ogenen bürgerlichen Wähler, anderer^ ren Gründung steht in Neuenburg bevor GrossmäiaüigksBten der Invasions-Generale feite aber die Tatsache, daß die verbotene und auch in Zürich und Bern sind Vor- kommunistische Partei im Kanton Basel- besprechungen im Do Hans Teilte! gestorben Qtt Senior bes deutschen

mlseradsl sein und einer künstlichen Be- sen. Was sagen wohl^die anglo-amer.ka- . s«raü zen 19 erobert und zwar einerseits auf Energie aufgegriffcn, obwohl -- -- ■ • - . Kosten der Sozialdemokraten und ander- klar ist. daß es sich bei dieser/.,. feite auf Kosten des Landesringes. Die Partei' nur um markierte bolfch iä&n K SSS!%S!'& %£ ■*« »p» mals bereite teils in der sozialdemokra- .chen Kanton Basel-Stadt auch noch e ne ' tiichen Partei, teils im Landesring Un- vraktische ^ ^ terschlupf gefunden

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 22.04.1911
Umfang: 10
-sozialen Führer Tirols den Kon servativen zwei ganz unsichere Mandate angeboten, das Nordtiroler Städtemandat und das Südtiroler Kurmandat, aber unter der Forde rung, daß diese zwei gewählten konservativen Abge ordneten in die christlich-soziale Reichspar tei bedingungslos eintreten, in jene Partei, Welche gleichzeitig die Aufnahme der katholischen Grundsätze in das Reichsprvgramm als unrätlich und unberechtigt abgelehnt hatte. Nachdem nun die Christlich-Sozialen die einzige und Hauptforderung

in Tirol die Antwort übergeben auf eine Zuschrift der katholisch-konservativen Parteileitung vom 23. November 1910, in welcher gegenüber der christlich-sozialen Forderung nach Auslösung der katholisch-kinservativen Partei in Tirol die Gegenforderung nach Aufnahme der kirchenpolitischen Grundsätze des christlich-sozialen Tiroler Programme!! ins Reichsprogramm gestellt worden war. Die Antwort lautete ablehnend. Gleichzeitig mit der Mitteilung dieser ab lehnenden Antwort hat die christlich-soziale Par tei

, daß die neugewählten Konservativen in die christlich-soziale Reichspartei eintreten sollen, muß die Parteileitung unbedingt ablehnen. Der gesorderte Eintritt in die christlich soziale Reichspartei wäre gleichbedeutend mit der Auslösung der katholisch-konservativen Partei in Tirol. Den Vorschlag der Christlich. Sozialen — zwei Mandate und Eintritt der Gewählten in die Reichspartei — beantwortet die katholisch-konser vative Parteileitung mit dem Gegenvorschlag: Vier Mandate und keinerlei Wahlkapitulation

. Die gewählten Konservativen werden zur christ- lich'sozialen Reichspartei, als der ihnen am nächsten stehenden Partei, in ein möglichst freundschaftliches Verhältnis zu treten suchen. 3. Die katholisch-konservative Parteileitung bedauert es lebhaft, daß die christlich-soziale Par< teileitung eS unterlassen hat, mit den von den Konservativen delegierten Herren Dr. Joses von Wackernell, Prälat Adrian Zacher und Doktor Josef Luchner „zum Zwecke der Anbahnung de? Friedens im Lande zu einem Meinungsaus tausch

zusammenzutreten', wie eS in der konser vativen Zuschrift von 23. November 1910 ange boten worden war. Bei diesem in Aussicht ge nommenen Gedankenaustausch hätte auch nach dem Vorschlag der nämlichen konservativen Zu schrift „über daS vorläufige friedliche Nebenein ander der Parteien' beraten werden sollen. Wäre daS geschehen, so wären heute Kompromiß abschlüsse wesentlich erleichtert. 4. Die katholisch-konservative Partei hat ihre Wahlvorbereitungen begonnen und läßt im Fort gang derselben keine Unterbrechung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 17.11.1900
Umfang: 12
der christlichsociälen LandtagSmehrheit aus dem Ge biete der Bauernfrage zu halten und wollen' heute einen Rückblick aus das werfen, was von der christlich socialen Partei dort, wo sie Einfluss hatte, in Wien und Niederöfterreich, für den Gewerbestand geschehen ist. Zunächst hat eS sich der niederösterreichische Landesausschuss zur Aufgabe gemacht, das Klein gewerbe, das heute so unendlich an der Concurrenz des Großcapitals und besonders durch schmutzige jüdische Geschäftspraktiken zu leiden hat, in seinem schweren

bis her erreicht hat, während in anderen Kron ländern die Verhältnisse häufig gerade umgekehrt sind; dort zahlen entweder die Groß unternehmer dasselbe, was die kleinsten Gewerbe treibenden leisten müssen oder aber es kommt sogar das Verhältnis vor, dass die kleinen Unter nehmungen Höhere Landeserfordernis-Zu schläge zahlen müssen, als die Großbetriebe. AnS dem Angeführten ist deutlich ersichtlich, mit welcher Thatkraft die christlichsociale Partei die Interessen des Gewerbestandes wahrgenommen

hat. — Wie energisch die christlichsociale Partei auch im Parlamente die Reformarbeit für das christliche Gewerbe betreiben würde, das wurde auch bei den Verhandlungen des parla in entarischen Gewerbe ausschusses betreffend die Abänderungen der §§ 59 und L0 der Gewerbeordnung ersichtlich. Dort griff die christlichsociale Partei durchwegs führend zu Gunsten des Gewerbestandes ein. Wir fragen: Welche Partei hat ihre Gewerbefreundlichkeit ans dem Programm sosehr in die Wirklichkeit übersetzt

, wie die christlichsociale? Welche Partei hat so viel gewerbefreundliche Thaten in den letzten Jahren auszuweisen, wie die christlich sociale? — Der Gewerbetreibende, der also Thaten sehen will, muss christlichsocial wählen! KoMnnoty. Wien, 12. November. Jetzt erfährt Wien am eigenen Leibe, wie gut eS war, dass Dr. Lueger mit einer Energie, die in der politischen Geschichte des konstitutionellen Oesterreich ihresgleichen nicht findet, Wien von der Tyrannei der englischen GaSgesellschast befreite und der Residenz

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 14.08.1896
Umfang: 10
die Versammlung mit einer BegrüßungSan- spräche an Flieger, irelch letzterer sodann das Wort zu einer I V? slündigen ^iede ergriss. Nach einer kurzen Polemik gegen2 widerihn gerichtete Artikel in den „Bre- genzer Ziachrichten' gieng derselbe ans die Frage über, was die liberale Partei sür das Dentschlhum, den Fortschritt und den Freisinn gethan, berührte hiebei den Ausgleich iu Böhmen, die ^-chulaugelegenheit in Eilli, die Coalition mit den Slovencn, die Taasfe'fche und die neue Wahlreform, das VerfammluugS

gegen die Social demokraten nnd das gegenwärtig zu Recht bestehende Kranken- und IlufallvcrsichcrungSwesen, uud spricht sich für die GehaltSregulierungS-Frage der Pepmlen aus, an die er jedoch nicht gewisse Steuererhöhungen geknüpft wissen möchte. Ein weiterer Voxwurf gegen die liberale Partei betrifft dfls Verhalten derselbe»» in Angelegenheiten der Börse, speciell der Spiel- und Essectenbörse und des Zwischenhandels auf dem geisti gen Gebiete, den» Gebiete der Literatur, der Schau spielkunst nud der Presse

und in Angelegenheit der Ringe und Cartelle. Eine Unterstützung seitens der liberalen Partei habe nnr das Großcapital gefunden, während sie auch in Bezng auf die äußere Politik des Staates die schwersten Sünden begangen habe. Der in finanzieller wie politischer Beziehung gleich drückende Ausgleich mit Ungarn sei ein Verschulden der liberalen Partei, welche auf diese Weife ihr Ver trauen beim Volke gänzlich eingebüßt uud nun in der Socialdemokratie einen Bundesgenossen gesucht habe. Zum Schlüsse seiner Rede

entwickelt Dr. Lueger das Programm der christlich-socialen Partei, das in fol genden Punkten gipfelt: Stramine Organisation des Bauernstandes, Entlastung nnd Herabmindcrung dcr Militär- und Gebnrcnlasten, Schutz für Gcverbetrei- beude, Befähigungsnachweis, Abschaffung der Kinder- nnd Frauenarbeit in den Fabriken, Einführung einer volländigsten Dicnstespragmatik für die Beamten, Aus gleich mit Uugaru anf gerechter Basis und Verstaat lichung des Bankwesens. Endlich kam Dr. Lneger noch aus einige Vorwürfe

zu sprechen, die gegen die Antisemiten pnncto ElericaliSmnS gemacht werden, vertheidigte den Standpunkt dcr Geistlichkeit, die sich activ am politischen Leben betheiligt, und betonte die Forderung seiner Partei nach Trennung der Kinder in dcr Schule uach ihrem christlichen nnd jüdischen Glaubensbekenntnisse. Dr. Lueger schloss seine Rede mit dcrBemerknng, dass er seine,, Wühlarbeit' fortsetzen werde, so lange eS ihm die physischen Kräfte gestatten. Es sprachen dann noch die Herren Loser nnd Hahn, worauf

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 18.02.1899
Umfang: 10
Verantwortlicher Redacteur Johann Ts-Hugmell. i» der Partie der „Saffi, welche diese Partie hier neu studiert hat und zum erstenmale singt, zur Auf führung Telegraphische Depesche» (Telegramme des Correspondein-Bureau.> Budapest, 17. Febr. Das ungarische Eorrespon- denzbureau ist zu der Erklärung ermächtigt: „Bisber unterbreitete das Cabinet Banssy nicht sein DemissionS- gesuch.' Budapest. 17. Febr. In der Conserenz der liberalen Partei constalierte Banffy den Abbruch der ConipromifS- verhandlnngen

und kündigte an, er werde morgen dtr Krone die Gefainnltdemissivn unterbreiten, um dir Herbeiführung des Friedens durch persönliche Fragen nicht zu Verbindern. Mehrere Redner drückten ihr Bedauern über den Rücktritt des CabinetS aus nnd sprachen ihm den Dank unv die Anhänglichkeit der Partei und des Landes ans. (Priv.-Telegr. der Wagner'schen Zeitungs-Administration.*) Wien, 13. Febr. Ihre k. u. k. Hoheit Frau Erz herzogin Maria Immaculata ist heute um 9 Uhr früh gestorben. (Maria Immaculata Elementine

den Dank der Hochschulen auszudrücken. Budapest. 17. Febr. In der heutigen Sitzung der liberalen Partei hielt Banssy eine Rede, worin er den Verlaus der Comproiniss-Verhandlungen recapimlierte und darlegte, wir die Opposition ihrer nrsprür glichen Forderung nach dem Rücktritt Banssy? immer neue, gewichtige Fordcrungcn lunznfügte. Die Verhand lungen führten zu keinem Resultate, d<r die Oppo sition hartnäckig an den Forderungen sesthielt und erklärte, die Bcrhandlnngcn werden mit einer anderen Regierung

Angelegenheiten kein Hindernis für die Erzielung des Friedens bilden dürfen. Er habe Sr. Majestät dem Kaiser eine diesbezügliche Erklärung zuletzt vorgc,lern abgegeben unv werde morgen amilich die Demission unterbreiten. Die Krone, von constitlNioucllem Ge fühle nnd der Weisheit geleitet, werde sicherlich einen Weg aus der schwierigen Lage find-n nnd sorgen, dass das verfassungsmäßige Leben keinen Schaden und das Parlament leine Einbuße erleide». Redner spricht die Hoffnung aus, dass die liberale Partei

mit unerschütterlicher Kraft nnd Einheit auf der bisherigen Bahn, die trotz der Schmälerung durch die leidenschaftlichen Angriffe der Opposition zahlreiche Siege gebracht, verharren werde, und lagt, die Re gierung treffe lein Verschulden an der gegenwärtigen schweren Lage. Redner werde Schritte unternehmen, dass bis zur Lösung der Krise keine meritorischen Ver Handlungen des Reichstages abgehalten werden, und schloss, er nehme nicht Abschied, sondern werde mit der Partei auch in Zukunft vereinigt bleiben. Die Rede

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.06.1895
Umfang: 4
, dem die Leitung der Wahlen zugedacht ist, tritt im Vollzugsausschüsse der fort schrittlichen Partei mit dem Antrag hervor, jeder Kandidat müsse sich zum Eintritt in den fortschritt lichen Parkiverbaud verpflichten und ebenso bindend durch seine Unterschrift erklären, er werde sei» Go- meinderalhSmandat niederlegen, sobald er sich den Be schlüsse» des PartkiverbandeS nicht fügen wolle; Wilde sollen auf keinen Fall mehr in den Gemeinde- rath gewählt werden. Man sieht, daß die Absicht vorliegt, eine strenge

Diktatur zu üben, etwa wie sie Dr. Lueger in seiner Partei eingeführt hat. Aber während hier, wie die Grazer „Tagespost' treffend sagt, die zahlreiche», geistig minderwerthigen Mit glieder überhaupt von dem Gesichtspunkte aus ge wählt sind, daß sie als Nullen hinter Dr. Lueger al« dem einzigen Einser einhrrscyreiten, gibt es unter den fortschrittlichen Elementen mannigfache Scha» tirungen, welche Berücksichtigung erheifchen. Was bei den Antisemiten tadelnSwerth ist, daß sie unter Verleugnung

ihrer sonstigen Prinzipien nach einem Schlagworte wählen und stimmen, daß sie im Ge, meinderathe für die thörichsten Anträge eintreten, obald ein Vorschlag solcher Art von einem Mit gliede der Partei eingebracht wurde, kannn nicht als nachahmenSwertheS Beispiel gelten. Dazu kommt noch EineS: In dem bevorstehenden großen Wahlkampfe, welcher dafür entscheidend sein soll, ob Wien in das klerikale Fahrwasser gelenkt werden soll oder nicht, bedarf es der Zusammen fassung aller liberalen, demokratischen und sozial

politisch reiferen Elemente; nur durch Ausdehnung der Front, nur durch Zusammenfassung alle« Freisinnigen, können sich ihnen noch manche Deutschuationale anschließen, vermag dem überwäl tigenden .Ansturm der Antisemiten Einhalt geboten zu werden. Es ist zu befürchten, daß selbstständig« Naturen sich der starren liberalen Partei-Diktatu» in einzelnen Fragen nicht werden beugen wollen, wenn sie anch in den großen Grundsätzen mit ihr einig sind. Im fortschrittlichen Lager stimmt AllcS darin überein

, daß jene Wilden, welche wie der ge wesene Gemeinderath Silberer dem Dr. Lueger ihre Stimmen gaben, nicht mehr gewählt werden dürfen. Wer also nach rechts hin zum Gegner abgefallen ist, der kann nicht mehr als Kandidat der fortschrittlichen Partei gelten; wer aber weiter nach links steht, wenn die liberale Partei allzu engherzig gilt in fort schrittlichen Fragen, wer sie deS Mangels sozial politischer Einheit anklagt, der sollte doch nicht ans ihren Kreisen ausgeschlossen werden. DaS ist der Gedanke

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 30.12.1894
Umfang: 16
Nr. 1L6 Budapest, 28. Dez. In der gestrigen Con- ferenz der liberalen Partei theilt? Dr. Wekerle die Demission des Cabinets mit. Wekerle dankte für die ausdauernde Unterstützung der Partei, welcher trotz der schwierigen Lage glänzende Resultate zu danken seien. Das Cabinet bringe die Fahne der Partei flecken los z u r ü ck, sie sei stets nur für große Prinzipien in den Kampf getragen worden. Auch zukünftig würden die Mitglieder des Cabinets dieselben Prin zipien vertheidigen. Die in Schwebe

befindlichen Kirchengesetze müßten unverkürzt angenommen werden. Die Erkläungen Wekerle's wurden jubelnd auf genommen. Namens der liberalen Partei dankte der Vicepräsidem des Abgeordnetenhauses, Daranyi, der Regierung. Die Partei blicke voll Vertrauen auf den König, dessen Weisheit den richtige» Weg finden werde, und voll Vertrauen auf die ungarische Nation, die mit dem Liberalismus stets verwachsen bleibe. Tiefen Eindruck machte hierauf die Rede des früheren UntenichtsministerS Grafen Cfaky

, welcher erklärte: Wenn ein neues Cabinet auf Grund der Prinzipien des scheidenden gebildet werde, müßte dasselbe ohne Zögern unter stützt werden. Er öertraue auf den institutionellen Sinn des Königs, auf die Kraft der öffentlichen Meinung und auf die Standhaftigkeit der liberalen Partei und sehe daher ruhig der weiteren Ent wicklung entgegen. Sodann wurde die Versamm lung mit Ovationen für Wekerle geschlossen. Budapest, 28 Dez., 11 Uhr vorm. Minister präsident Wekerle proklamirte in der heutigen Sitzung

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