5.046 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1893/01_06_1893/MEZ_1893_06_01_3_object_629036.png
Seite 3 von 12
Datum: 01.06.1893
Umfang: 12
schaft, indem die erste eben eingezogene Partei neun lebendige Kinder bat, mit denen die kinderlose Frau gewiß gerne spielen würde. « Schönster Aufenthalt! Es gibt Gegenden» wo die Sommerparteien durch Gelfen wesentlich im Genusse des Landes beeinträchtigt werden. Wir hin gegen find gänzlich gelsensrei. Eine Wohnung, sehr licht, sreundlich und warm (war srüher ein GlaShauS) ist noch zu haben. AuS ErsparungSrücksichten wird die p- t. reflektirende Partei aufmerksam gemacht, daß sie aus der Stadt

möblirt; die Partei braucht nur die Bettstätten. Matratzen, Wasch tische sammt Geschirr, ein paar Kleiderkasten, Sessel und wenn sie üppigen Gewohnheiten huldigt, ein Kanavo mitzubringen. Sonst alles reichlich vorhanden. Für Kinder vor dem Hause ein schöner Spielplatz, den die Dampftramway durchschneidet; eS geschieht aber selten ein Unglück. Preis 350 fl. und für die Ab nützung der Möbel 50 fl. Reizender Landaufenthalt für ruhe- bedürftige, nervöse Frauen, in unmittelbarer Nähe einer Dampfmühle

! Gesunde Sommer« Wohnung, gerade passend für eine Familie! Die übrigen Kammern sind nämlich schon an fünf Familien vermiethet und für sechs ist Platz. Ausschließliche Benützung des Gartens in den Stunden von 4 bis 7 Uhr morgens. Dann kommen die anderen süns Parteien an die Reihe. Jede Reibung also ausge schlossen. Vorzügliche, helle, geräumige Küche vorhanden, die Partei braucht nur einen Herd mitzubringen. Schöner Spaziergang bis zum Walde, kaum zwei die englische Sprache. Stenographie betrieb

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1889/11_12_1889/SVB_1889_12_11_5_object_2455395.png
Seite 5 von 8
Datum: 11.12.1889
Umfang: 8
Beilage zum „Tiroler Volksblatt^ Nr 99. Bozeu, Mittwoch, de» 11. Dezember L88S Die katholische Bergpartei. Lr. Sarda y Salvany schreibt in seinem Buche : „Der Liberalismus ist Sünde' : „Wir behaupten also, ohne zu befürchten, daß uns jemand vernünftiger Weise widersprechenkkönne, daß, um den Liberalismus zu be kämpfen, ein einträchtiges Zusammengehen und Zusam menwirken mit der durchaus ant iliberale n Partei das Ersprießlichste und zugleich, das Folgerichtigste ist.' Daraufhin läßt Sarda

seinen Leser erwidern: „Was Sie nicht sagen! DieS ist eine allbekannte Wahrheit, die besonders zu erwähnen lächerlich ist.' Sarda sährt fort: „Jedoch ist eS eine Wahrheit. Und wer ist denn Schuld daran, wenn man gewissen Leuten die gründ lichsten Wahrheiten der Philosophie in Form von all gemein Bekanntem und Selbstverständlichem vorzubringen gezwungen ist? Nein, es ist nicht Parteigeist, eS ist Geist der Wahrheit, wenn wir behaupten, daß nur eine wahrhaft katholische Partei dem Libera lismus wirksam

Widerstand leisten könne, und daß folgerichtig nur eine von Grundaus antiliberale Partei eine durchaus katholische Partei ist. Das will natürlich gewissen Leuten nicht munden, die sich ihren Gaumen an Mischmasch-Brühen verdorben haben; immerhin ist es einmal eine unumstößliche Wahrheit.' Weiter unter sagt , er: „Jede andere, nicht von Grund äuS antiliberale Partei, so achtbar ste sei, so con- servativ sie sich zeige, so sehr sie dem Lande einen materiellen Vortheil verschaffe

, so sehr sie selbst der Religion z u f ä l l i g e r W e i s e Wohlthaten erweise und Vortheile gewähre, es ist nun einmal keine katho lische Partei, sobald .sie auf liberalen Grundsätzen süßt. —' » , . Ja, auch in Oesterreich will man die einfachste, un umstößliche Wahrheit, daß nur eine von Grund aus antiliberale Partei die rechte, katholische Partei stellen kann, nicht recht begreifen. Man will 'nicht recht be greifen, daß, wer den Liberalismus besiegen will, den selben auf allen Punkten, von Grund aus bekriegen muß. Wer

^ mag er sich nun finden auf Seite der Regierung, mag er sich finden bei den Czechen oder Polen. Es ist nie und nimmer ein rechter Kampf gegen den Liberalismus, der wohl den Liberalismus der Oppositions-Parteien bekämpft, aber dem Liberalismus der Regierung, dem Liberalis mus der Czechen und Polen Unterstützung leihen würde. Wenn, eine politische Partei ihren Namen vom Zwecke hat, den sie sich gesetzt, so müßte man jene Partei die Taaffe-Partei nennen, die um jeden Preis Taaffe halten

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1900/06_10_1900/SVB_1900_10_06_1_object_1937216.png
Seite 1 von 10
Datum: 06.10.1900
Umfang: 10
. Es ist auch, wie jetzt die Verhältnisse liegen, sicher, dass die Candidaten, die von einer Partei ausgestellt würden, nicht ohne Widerspruch von der anderen Partei bleiben würden, und ohne Zweifel wäre es sehr traurig, wenn zuletzt die besten Männer des Volkes als Candidaten nominiert würden und man darauf gegen sie von einer katholischen Seite zu Feld zöge. Auf solche Weise müsste der Rest aller AuctorLtät schwinden und das „katholische' Tirol zum Gespötte der Feinde werden. Daher muss man sich voraus mehr

einigen und dazu ist nothwendig, dass man die Ursache der Uneinigkeit entferne durch ehrliche Aufklärung. Diese Ursache liegt eigentlich offen da: Ein Theil der Wählerschaft neigt mehr der christlich- socialen Partei zu, weil diese viel eisriger erscheint durch Abhaltung von Versammlungen, durch wirt schaftliche Reform-Anträge u. f. w., und besonders weil die Haltung im Parlamente mehr den Wün schen zu entsprechen scheint, die man einst verband mit der Wahl der Abgeordneten der Katholischen Volkspartei. Wir sprechen

nun der Katholischen Volks partei keineswegs den guten Willen oder den Eifer für wirtschaftliche Reformen ab, aber dass sie nicht rührig „erscheint', wie die christlich-sociale, kann auch Niemand leugnen. Wir brechen auch nicht den Stab über die Haltung der Katholischen Volksparlei, können jedoch die Bemerkung nicht unterdrücken, dass diese vielleicht darum so geschmäht wurde, weil man die Gründe sür diese Haltung nicht offenbarte und sich zuviel in das Geheimnisvolle einhüllte. Gegen den Führer der Katholischen

hoch gehalten und hochzuhalten versprochen hat. Was speciell die Gegnerschaft gegen Baron Dipanli und die Katholische Volkspartei hervorgerufen hat, dürf ten hauptsächlich folgende Punkte sein: Der Eintritt der Katholischen Volkspartei in die Majorität mit den Jungtschechen und ihr Verweilen in diese Majorität. Ktwas von der Hründung der Katholischen Wolks- Partei. Es hatte sich die Katholische Volkspartei gebildet, weil das Volk der beständigen Regie- rungs-Freundlichkeit des Hohenwart-Clubs müde

und seiner Regierungsfreundlichkeit und Nachgiebigkeit, so musste es sehr überraschen, als dieselbe gleichfalls sich anschickte, als Regierungspartei sich zu binden und in die Majorität einzutreten. Ja das musste umso mehr überraschen, da die Jungtschechen eine nationale Partei bilden, welche ihrem Principe nach Ungerechtes verlangt, als „Partei' die Nation höher stellt, als die Religion und nie den Titel „katholisch' bean spruchen kann und nie beanspruchen will. Wir geben gerne zu, dass auch unter den Jungtschechen gute Katholiken und brave

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1895/03_10_1895/BZZ_1895_10_03_2_object_394794.png
Seite 2 von 6
Datum: 03.10.1895
Umfang: 6
: > Nud aw'ivcssen Seite i'tanden die Klerikalen jetzt bei den-ÄmdtagSwahlen in Galizien; wo die Bauern ihre eigenen ' Vertreter, in den Landtag entsenden wollten? An der Scite ,dex7igaljzischyl. Junker und jüdischen Geldwuchcrer, welche die iiLLohlivo» Bauer»-mit lallen, Mitteln zu hintertreiben suchten, standen die Klerikalen. Wir brauchendes, waS.'die fortschritt liche Partei deatVLkern gebrachtchatzicklUM aufzuzählen. Von 'deüt'-> StaatSgrundgesetz, welches den Bewohnern.'dieses^ Reiches früher

glaubt, daß man die Mißerfolge der schlecht geführten und mürbe gemachten „Ver einigten Linken' aus das Konto der Partei des Fortschritte überhaupt zu sitzen versucht, so irrt man sich. Die Panei ..und gar ein Klub ist etwas Vergängliches, die Jvecn, deren ...Träger sie waren oder sind, sind das Bleibende. Und dessen ' kann':die'Ä:rikale Gruppe, welche in Bozen auf bessere Tage hvfft,'als ihr bisher geblüht haben, sicher sein: Unsere Bür gerschaft ist sich des Werthes der freisinnigen Ideen voll

be- ..wußt.und ist für die klerikale Partei nicht mehr zu haben. Das neue Kabinet. DaS «eue Ministerium ist bereits ernannt. Gestern haben > > die neuen Männer in die Hände des Monarchen den Eid abge legt und sofort das Amt angetreten. Bon den Ministern sind jsGras!Wzels«rSh«imb. und Freiherr von Gautsch, welch . letzteren ! die Aera Taasse schon einmal an die Spitze des Unter» nchtSministerinmS rich bereits bekannt. , Verstoßen und verlassen. Roman von Emile Richedourg. (47> „Gott im . Himmel

, hatte sich mit der schönen deutschen Sängerin. Anna Wicrer vermählt und dieser zahlreiche Millionen hinterlassen. Die kinderlose Witwe nahm sich der liebenswürdigen Neffen an. und übergab ihnen den ganzen Besitz. Sie hat sich selber nur eine LebenSrente vorbe halten. Der sparsame Stauislaus, der außerdem auch mit einer Gräfin Mier, seiner Könsine, vermählt ist, hat das Vermögen velinehrt und soll' an zehn Millionen Gulden 'besitzen. Graf Casimir wird aus vielleicht zwei oder^ drei Millionen geschätzt. Im Oktober 1888

4
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1891/11_03_1891/MEZ_1891_03_11_1_object_606053.png
Seite 1 von 8
Datum: 11.03.1891
Umfang: 8
. 2S. ZahlMZ Knedte Zhchache«. Meran, 10. März. Das Haupttheil der Wahlen ist vorüber und ihre Ergebnisse führen eine laute Sprache. Was an Wahlen noch folgt, ist theils bereits heute ge wiß, oder es kann keinen Einfluß mehr nehmen auf das Endergebniß, auf die Gesammtlage der inneren Politik. Für die deutsche Linke hat bei diesen Wahlen nicht nur die Partei selbst, hat nicht nur die Festig keit .ihrer Wähler gekämpft. Dort, wo die Partei zum Theile sich selbst im Stiche gelassen hatte, wie insbesondere

in Niederösterreich — dort haben die Grundsätze der Partei für sich gekämpft und da und dort den Sieg erfochten. So wird denn die deutsche Linke in voller Stärke den Boden des neuen Reichs rathes betreten. Sie war bisher die der Zahl nach stärkste Partei, sie war es auch, durch die Macht des Programmes, welche schließlich dem Mischmasche von Wünschen uud Forderungen, von kleineren und größeren Parteien auf der Rechten den Garaus be reitete. Erhöhtes Ansehen muß der deutschen Linken daraus erwachsen

innerhalb der Deutschen selbst namhafte Vortheile errungen. Der Gedanke der Einigkeit unter den Deutschen hat sichtliche Fortschritte gemacht. In Böhmm wurde Knotz beseitigt, der sich in Partei leidenschaft vermaß, diese Einigkeit zu stören, und der Eigenwille anderer Sonderlinge hat vielfach da durch eine Lehre empfangen, daß sich die Wähler verständiger erwiesen, als jene Männer, welchen eine deutliche Mahnung zur Einigkeit mit auf den Weg nach Wien gegeben wurde. Neben Knotz wurden auch der Schwätzer

kämpfte die deutsche Linke, kämpften ihre Grundsätze nicht ohne Erfolg. Ebenso in Niederösterreich, wo die Organisation der Partei fast Alles zu wünschen übrig ließ. Was Wien und Niederösterreich schlecht machten, das hat die Provinz bereits ausgebessert. Aber auch in Wien hat sich gezeigt, daß der An sturm des Antisemitismus, welcher in der durch Zusammentreffen vielfacher Umstände gesteigerten Nothlage der Bevölkerung seinen Grund hat, wirk' sam bekämpft werden kann, daß er seinen Höhepunct

, welche noch vor den Antisemiten die unteren Schichten in Wien aufgerufen hatten, kamen bei diesen Wahlen am schlechtesten weg. Wie wenig waschecht die demokra tische Gesinnung der Anhänger Kronawetters gewesen, zeigt der massenhafte Abfall derselben zum Antise mitismus, der doch das Widerspiel einer Demokra tie ist. Die demokratische Partei hat in Wien kaum mehr die Bedeutung der Socialdemokratie, welche ich doch erst zu regen beginnt und offenbar sowohl Demokratie wie Antisemitismus dereinst verschlin gen wird. Die Kraft

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1896/21_09_1896/BTV_1896_09_21_1_object_2964967.png
Seite 1 von 6
Datum: 21.09.1896
Umfang: 6
vereinigen sich sowohl dic konservative wie auch die „verfassungstreue' Partei dahin, dass acht Abgeordnete aus der Gruppe der konservativen und zwei Abgeordnete anS der bisheri gen Gruppe der „verfassungstreuen' Partei gewählt werden. 2. Die von der conservativcn Partei nomi nierten Landtags Candidaten werden unmittelbar nach der am Vortage vor der LandtagSwahl stattfindenden Vorbesprechung demObmanne der „verfassungstreuen' Partei bekannt gegeben und eS verpflichten sich die Herren Wähler

der verfassungstreuen Partei des Großgrundbesitzes, bei der LandtagSwahl dic von der conservativcn Partei vorgeschlagenen (Kan didaten zu wählen. 3. Da eine Vereinbarung leich ter möglick und überhaupt Klarheit geschaffen würde, so nominiert die „verfassungstreue' Partei als ihre Eandidaten die Herren: Dworzak Hans, Besitzer von AisterSheim, Konrad Graf Weißemvolff, Besitzer von Steyrcgg. ,4. Dic Dauer' dieses Coinproniisses wird für dic nächste LandtagS-Wahlperiode bestimmt; das selbe ist unkündbar

und hat insoserne auch weitere Wirksamkeit, dass bei allfälligen Nachwahlen immer ein Vertreter jener Partei gewählt werde, welcher der Ausgeschiedene angehörte. 5. Bei Zustandekommen dieses CompromisseS und dessen Giltigkeit verzichtet die „verfassnugStreue' Partei auf den Protest gegen das Wahlrecht der Nutznießer geistlicher Pfründen, sowie gegen die Uebernahme von Vollmachten von «L-eite derselben. 6. Dic mit Zugrundelegung des CompromisseS gewählten zehn Landtags-Abgeordneten aus dem oberösterreichischen

Großgrundbesitze verpflich ten sich, in allen wirtschaftlichen, den Großgrundbesitz betreffenden Fragen ohne Rücksicht auf ihre Partei- stellung geschlossen vorzugehen und einen selbständigen Club zu konstituieren. 7. Die zwei Mitglieder des „verfassungstreuen' Großgrundbesitzes verpflichten sich, in allen den Landeshauöhalt betreffenden Angelegen heiten die möglichste Sparsamkeit zn beobachten, ferner die Autorität der katholischen Kirche stets zu wahren, insbesondere in consessionellen Fragen der conserva

tivcn Partei nicht entgegenzutreten. 8. Die Besetzung der neuen LandeSauSschusSsielle aus der Curie des Großgrundbesitzes bleibt einem der konservativen Partei angehörenden Abgeordneten wie bisher. Dagegen wer den die zehn Abgeordneten des Großgrundbesitzes ihren Einfluss geltend machen, dass einer von den drei aus dem ganzen Landtage zu wählenden LandeSanöschüssen aus der der verfassungstreuen Partei ungehörigen Gruppe des Großgrundbesitzes gewählt werde. Die ses CompromisS erlangt nur Giltigkeit

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1900/20_11_1900/BZZ_1900_11_20_1_object_461312.png
Seite 1 von 6
Datum: 20.11.1900
Umfang: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. ! Mit 52 Nnterhaltuiigs-BcilaM, 52 humoristischen BMgm und 24 ModcbcilWm. Wr. ZßK S-. Dienstag, dm 2V. Mqvember tSOV. -ch-W-i«»- «ZV. Iaßrz. Katholische Meile «kr die „Katho lische' — KolksMei. „Wir sind die einzige katholische Partei in Oesterreich; wer gegen uns ist, der ist gegen die Religion I' Das ist das Schlagwort, wel ches die klerikale Partei oder Katholische Volks partei jederzeit ausgegeben hat, und bei den bevorstehenden

über die .Katholische' Volkspartei sind; es könnte vielleicht geglaubt werden, daß wir im Unrechte sind, wenn wir die Vertreter dieser Partei bekämpfen. Darum wollen wir heute eine Reihe von Urtheilen^ über die^. Katholische Volkspartei hören, welche Urtheile sich diese Partei von ihren eigenen Freunden gefallen lassen mußte. Also hören wir: Die „Reichspost', ein Blatt, welches vom jüngeren Klerus in Oesterreich gehalten und gelesen wird, veröffentlichte in der zweiten Hälfte des Jahres 1398 folgende Aeußerung

einer Anzahl katholischer Priester: „Wir verwahren uns dagegen, daß man behauptet, die Politik der Katholischen Volks partei sei die Politik aller katholischen Priester. Wir wissen, wohin wir deutsche Priester ge hören: an die Seite unseres hart bedrängten deutschen Volkes. Wir sind bei allfälligen Neuwahlen nicht mehr in der Lage, für Kan didaten einer Partei einzutreten, die im Be griffe steht, uns im Vereine mit Tschechen, Polen und anderen. Slaven an Ungarn zu verkaufen.' (Das ist inzwischen

der Katholischen Volkspartei, darunter auch der sattsam bekannte Führer der steirischen Frak tion (Karlon), an die Frackschöße des jewei ligen Ministerpräsidenten hängen und für den selben durch dick und dünn gehen.' Das gleiche Blatt schrieb im Jahre 1S99: „Daß die Jungtschechen eine solche Macht er langten, ist ihnen nur durch die Bundesge nossenschaft jener Partei möglich, welche sich Katholische Volkspartei nennt. Deshalb trägt diese Partei, beziehungsweise ihre Führer, eine große Verantwortung

des Salzburger Klerus ist mit den Ma chinationen (Winkelzügen) der Katholischen Volkspartei nicht einverstanden. Wenn keine Besserung eintritt, ist der Katholischen Volks partei ein nahes Ende zu prophezeihen.' Ein anderer Priester aus Salzburg schrieb in demselben Blatte: „Wir haben keinen Mann, zu dem wir uns stellen könnten, und haben keine Presse, die genießbar wäre. Der niedere Klerus, so mancher Landpsarrer und Koope- rator muß bei den Wahlen gegen seine Ueber zeugung stimmen und agitieren

7
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1895/23_07_1895/BRC_1895_07_23_4_object_130716.png
Seite 4 von 8
Datum: 23.07.1895
Umfang: 8
Material für die endgiltige Schlusssafsung geliefert. Die conservative Partei hat dabei, insbesondere durch den Abgeordneten Baron Dipauli, eine ehrenvolle Stellung ein genommen und die Erhaltung und Erweiterung des Wahlrechtes mit den Interessen des Staates in Einklang zu bringen gesucht. Eine große Reform, die Civilprocessordnung, ist zu Ende gebracht worden. — Die Steuerreform war fast bis zum Ende gediehen. Ihre ursprüngliche, günstigere Fassung wurde durch die Nachgiebigkeit des ehemaligen

zahlreiche Inter pellationen. Abgeordneter Graf Hohenwart dankt dem Präsidenten Ehlumecky namens der Ab geordneten. Ueber die Zuversicht der liberalen Partei berichtete folgendes Telegramm aus Wien vom 20. Juli. „Die Vereinigte Deutsche Linke zeigte bei dem gestrigen Parteibankette die zuversichtlichste Stimmung. Die Redner betonten das Festhalten an der Einigkeit der Partei. Chlumecky äußerte, weder gegen die Partei, noch ohne sie werde je mals eine Regierung in Oesterreich aus die Dauer möglich

sein. (Alte Phrase). Zahlreiche Zuschriften aus den Wahlorten erklärten das Einverständnis der Wählerschaft mit der eingehaltenen Politik. Heute hielt die Partei vor der Sitzung des Ab geordnetenhauses ihre letzte Clubsitzung ab und beschloss, wie erwartet, die Freigebung der Ab stimmung. An sechzig Abgeordnete werden heute für das Budget in dritter Lesung, ungefähr zwanzig dagegen stimmen und der Rest sich der Abstimmung enthalten. Der Club hieß ausdrücklich die Gründe der Abgeordneten gut

Taaffe überzeugen sollen. Die Bildung der Koalition ist nur dadurch möglich geworden, dass man auf anderer Seite allzu leicht den Glauben fasste, die Linke sei sich der obigen Wahr heit bewusst. Die Cillier Frage hat diesen Glauben zertrümmert, und die diesbezügliche Abstimmung im Hause ist das äußere Symbol dieser Zer trümmerung.' — Der Olmützer „Nasinec' bringt u. a. mehrere Sätze, die die Jungczechen betreffen: „Dieser (Club der Jungczechen) ist bisher aus schließlich der Club einer Partei

, der freisinnigen Partei nämlich, und die übrigen böhmischen Par teien können in demselben keinen Platz finden, ohne ihrer politischen Ueberzeugung etwas zu ver geben. Mau möge also aus dem jungczechischen Club einen böhmischen Club machen, damit in ihm alle Abgeordneten des böhmischen Volkes vereinigt sind.' — Auch die „Podvysocks Listy' werden citiert, welche sich ebenfalls für eine Mäßi gung der jungczechischen Partei aussprechen, denn „die politische Kunst bestehe nicht dann, ein scharfes Wort zu rechter

8
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/04_04_1889/MEZ_1889_04_04_1_object_586396.png
Seite 1 von 8
Datum: 04.04.1889
Umfang: 8
es die Gestalt ung der Dinge in Wälschtirol angeht, hat die li berale Partei, welcher die Mehrzahl der deutschen Mitglieder des adeligen Großgrundbesitzes augehören, ihre Schuldigkeit vollauf gethan und damit in der Hauptsache ihre Aufgabe für die gefammten Wahlen erfüllt. In der Hauptsache, nicht aber in einer Nebensache, welche an Wichtigkeit der Hauptsache nahezu gleichsteht, wenigstens für die Partei selbst. Als die Hauptsache einer Partei bei Vornahme politischer Wahlen wird gewiß angesehen

werden können, ihren Einfluß dort geltend zu machen, wo es mit einiger Aussicht auf Erfolg geschehen kann, wo es ihr möglich sein wird, Kandidaten ihrer Par tei durchzubringen. Als jene wichtige Nebensache aber sollte beachtet werden, daß eine energische, gut geleitete Wahlagitation auch in solchen Bezirken eingeleitet werden sollte, wo die Aussicht auf Erfolg nicht vorhanden ist, die Partei aber doch eine so ansehnliche Minorität darstellt, daß die lebhafteste Wahlbetheiligung sich schon als Kraftprobe und zur Stärkung

der eigenen Partei empfiehlt. Dies gilt namentlich von Wahlorten, wie Meran, wo die li berale Partei der steten Schulung und Sammlung bedarf, da sie bei Gemeinde- und Reichsraths wahlen, bei den letzteren in Folge der günstigeren Einteilung des Wahlbezirks, als Majoritäts-Partei, welche den Wahlsieg für ihre Candidaten bean spruchen darf, austreten soll und kann. Aber auch zur Stärkung der liberalen Minoritäten in den deutschen Landwahlbezirken halten wir eine ein heitlich organisirte Wahlaction

für geboten und finden es bedauerlich, daß für eine solche nicht die geringsten Vorbereitungen getroffen werden. Natur gemäß müßte die Wahlparole, nach vorhergegangenen Besprechungen von Vertrauensmännern der Partei im ganzen Lande, von der Landeshauptstadt aus gehen; dort aber ist bis heute Alles still geblieben und es hat auch nicht den Anschein, als ob es lauter werden sollte. Und wenn jemals, so wäre es anläßlich des heurigen Landtagswahlen wünschenswerth gewesen, daß die Liberalen Tirols mit größter

Aufmerksam keit die Wahlaction ihrer Gegner beobachtet, ihre Kräfte geprüft und in den Dienst einer tüchtigen und schlagfertigen Oberleitung gestellt hätten. Es ist unleugbar, daß die clericale Partei Heuer nicht so eng geschlossen in den Wahlkampf geht, wie bei den früheren Wahlen, daß die Elemente einer Spaltung nach den Schlagworten „Schärfere' und „Gemäßigtere Tonart' vorhanden sind, einer Spalt ung, die sich als kleiner Haarriß schon bei den letzten Reichsrathswahlen hervorgewagt und deren Vorhan

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1890/15_03_1890/BTV_1890_03_15_1_object_2933796.png
Seite 1 von 12
Datum: 15.03.1890
Umfang: 12
, der sich in Masse» vor dem VersammlungS- locale angesammelt hatte, ergriff Partei für die Studenten und gab denselben unter Lärmen nnd Johlen das Geleite in den benachbarten Vorort „Weinberge welcher Art dieses Geleite war, geht daraus hervor, dass sich unter den wegen Widersetzlichkeit und LärmenS von der Polizei Verhafteten ein Schuster-, ein Tischler-, ein Goldarbeiter-, ei» Gürtler- und ein Saltlergeselle, ein Taglöhner, ein Drahtbinder, ein Schusterlehrling und ein Schnlknabe befanden

an der czechischen Universität warnt die Studentenschaft vor weiteren Excessen. 5*5 Der „Pol. Corr.' wird unterm 12. März aus Budapest geschrieben: „Die Hanptschwierigkeit der durch den Rücktritt des Minister-Präsidenten Koloman v. TiSza geschaffenen Lage besteht darin, die feit fünfzehn Jahren nnter feiner Führerschaft stehende Partei zusammenzuhalten uud dieselbe au deu Gedanke» zu gewöhnen, dass sich in ihrer Stellung trotz der neugeschaffenen Situation nichts geändert habe. Herr v. TiSza

musste seine zukünftige Stellung in der Partei, welche ebenso uneigennützig sein wird, wie seine dein neuen Eabinet gegenüber einzunehmende, an aller höchster Stelle bereits gekennzeichnete und freudig ge billigte Haltung loyal klären und verständlich machen. Ihr Correspondent glaubt, dass dies bereits in hohem Maße gelungen ist; der künstige Minister-Präsident, Graf JnlinS Szapary, wird mit größter Beruhigung die Bildung feines Cabinets in Angriff nehmen und seine Wirksamkeit beginnen können. Das HeimatS- gefetz

wird nicht modificiert werden, und Ihr Cor respondent erfährt, dass auch Graf Albert Apponyi in einer an sehr competenter Stelle abgegebenen Erklärung dagegen keinen Einwand erhob. Die vollständige Klärung der Lage ist zu erwarten, doch wird es sowohl seitens der liberalen Partei als auch in den höheren Kreisen sehr übel aufgenommen, dass die Opposition ihren Hass gegen TiSza auch jetzt nicht ruhen lässt und sogar dabei mitsprechen will, welche Stellung er als einfacher Abgeordneter in feiner Partei einnehmen

soll.' Am 13. März abends fand der Abschied Tiszak von der liberaben Partei im liberalen Club in über aus herzlicher Weise statt. Tisza erklärte, die Con- folidierung der parlamentarischen Verhältnisse in Un garn sei nur gelungen, weil der Chef der Mehrheit und der Chef der Regierung ein und dieselbe Person gewesen feien. Auch künftig solle eine parlamentarische Regierung bestehen, daher müsse eS so bleiben, darum spreche er heute zum letzten Mal als Parteiführer und als Ministerpräsident. Er danke

10
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1896/04_02_1896/BZZ_1896_02_04_2_object_391948.png
Seite 2 von 4
Datum: 04.02.1896
Umfang: 4
Abgeordneten jetzt, wo ihnen gerade mit der Erneuerung des Ausgleiche« da« Mittel in die Hand gegeben ist, Oesterreichs wirthschaftlichem Rückgang Einhalt zn bieten, wohl bedenken! Politische Äedmicht. Oesterreich. Der gegenwärtige Führer der Vereinigten Linken Freiherr v. Clumeeky hielt am Sonntag in BrKnn eine politische Rede. Er betonte zunächst, daß er al« Präsident deS Xbgeord- «etenhause» sich eine gewisse Zurückhaltung auferlegen müsse und führte dann aus: Die deutschliberale Partei habe seit

dem Jahre 1879, in welchem sie selbst noch am Ruder war, eine derart wichtige Stellung nicht innegehabt, wie gegenwärtig. Die Par tei habe wesentlich an Bedeutung gewonnen, und diese ihre Be deutung werde auch in den leitenden Kreisen vollkommen gewür digt. Die Partei ihrerseit« unterstütze di: Regierung d«nn, wenn diese den Principien der Partei Rechnung trägt. (Und Feldkirch?) Die Bedeutung und der Einfluß der liberalen Partei haben sich während der letzten ReichSrathSsession trotz deren mitunter stür

mischem Verlaufe offen dokumentirt. Auch habe die Partei trotz der von den extremen Elementen fast täglich erhobenen Schwie rigkeiten die parlamentarischen Geschäfte so geführt, daß, was seit Jahren nicht der Fall war, daS Budget im Ausschüsse noch im abgelaufenen Jahre v»tiert und im Hause zur Verhandlung ge bracht werden konnte. Redner fuhr dann fort: Ich habe auch »ie Uebeizeugung, daß der Regierung die Erhaltung der liberalen Partei wirklich u»d wahrhaft am Herzen liege. Ich sage

, daß ein österreichischer Staatsmann sich diese Partei schaffen müßte, wenn er sie nicht vorfände. Darum kann ich auch sage« : Graf Baden! ist ein guter öster reichischer Staatsmann. (Lebhafter Beifall.) In seinen weiteren Ausführungen empfahl Freiherr von Chluniecky der Partei den innigen, lebhaften Kontakt mit der Bevölkerung. Wenn die Partei eS erreicht, daß auch jüngere, frischere Kräsie innerhalb derselben auf den Plan treten; wenn mit Hintansetzung von eben bestehenden kleinlichen Meinungs verschiedenheiten

ein innige» Zusammenwirken im politischen Leben erreicht wird — dann wird die Zeit kommen, in der auch die Bevölkerung erkennen wird, daß die fortschrittliche Partei für das Deutschthnm in Oesterreich Erfolge ehielt hat wie keine andere. Bezüglich de» Ausgleiches mit Ungarn äußerte sich Chlumecky, indem er seinem lebhaften Bedauern Ausdruck gab, daß hübni wie drüben mit Schlagworten gegen den Ausgleich agitirt werde. In Betreff der Wahlresorni äußerte er sich, daß die Partei für eine solche stimmen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1895/02_07_1895/BZZ_1895_07_02_2_object_396040.png
Seite 2 von 4
Datum: 02.07.1895
Umfang: 4
vorliegende Budget bewilligt, ist zwar gesorgt, aber eine Negiernngömajorität ist noch uicht vorhanden, vor läufig finden Verhandlungen, Anerbielungen unv auch schon Annäherungen statt, die radikale Opposition des Ministeriums Windifchgrätz wird in manche Berechnung einbczogen und Fraktionen, die sich früher bitterseind gegenüber gestanden, denken an eine Versöhnung. Einsam scheint heute nur eine Partei dazustehen, die während der Koalition scheinbar das große Wort geführt hat, die Vereinigte deutsche

Linke. Ihre Führer haben damals über die Begründung der Koalition, welche die Mehrzahl der deutschen Abgeordneten in enge Verbindung mit ihren bittersten Gegnern von einst und jetzt, mit jener Partei vereinte, welche ihre verschiedenartigen Elemente nur durch den allen gemein samen Haß gegen ein freiheitliches Deu'.schthnm zusammen halten konnte, ihre freudige Genugthuung bezeugt; sie haben all'die düsteren Erinnerungen auü der Taafse'schcn Aera unter drückt und die Hände georückt, die durch lange

die beiden andern Parteien zum Verzicht auf diese Begünstigung der Slvveneu zu veranlassen oder den Widersland ihrer Partei brechen zu können. Sie erklärten sich sogar zu einem andern Opfer bereit, welches viel schwerer ins Gewicht fiel, sie be zeigten eine geradezu unbegreifliche Nachgiebigkeit gegenüber allen Ränken, die der Hohenwartklub in der Wahlreform- angelegcnhcit versuchte und ungehindert übte. Die Lösung d'eser wichtigen Frage, die so dringend begehrt wurde, und die seit dem Entwurf TaafscS

die gesammte Bevölkerung beschäftigt hatte, half die deutsche Linke verschleppen, verhindern, zu dem k äg- lichen Machwerk dcS Subkomite gab die Partei auch ihren Namen her nnd nur durch die entrüsteten Kundgebungen sah sich nst Graf Kuenburg zur Erklärung gezwungen, daß die Partei erhebliche Einwendungen vorzubringen entschlossen sei. Einen freundlichen Dank seitens des HohenwartklubS eriuhl die Linke nicht. Es kam ganz anders. Der Posten „CM' wurde von den deutschen Wählerschaften sehr ernst genommen

, ihre Abgeordneten fühlten sich dadurch beunruhigt und ge zwungen, der Parteileitung dringende Vorstellungen zu machen. Andererseits mußte sich die ultramontaiie Partei entschließen, nachdem die Mission deö Kardinals Schönborn in Nom ge scheitert war, sich mit der christlich-sozialen Fraktion, die sie eben noch im „Vaterland', in Graz und Linz heftig bekämpft, zu verständigen und als die großen Erfolge dieser Gruppe bei den Wiener GemeindeiathSwahlen sich geltend machten, da mochte den Klerikalen, dem stärksten

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1876/06_03_1876/BZZ_1876_03_06_1_object_432775.png
Seite 1 von 4
Datum: 06.03.1876
Umfang: 4
- zurück- gekommen sein. (Rufe : Sehr gut!) Aber gerade umgekehrt verhält sich die Sache. Diese Partei hat das volle Bewußtsein, daß ihr die Kraft fehlt, die Montag den 6. März 187b. Regierung zu stürzen, und darum hat sie in bei gegenwärtigen SissionSper ode eine ganz andeie Tak' tik eingeschlagen, und diese jetzt aufzuseckni und diesen neuen Oppositionsplan Narzulegen und da'zustell dazu habe ich mir eigentlich auch das Wort von diesem Hause erb ten. Dies, Taktik ist eine einfache. Die Partei

ist für sich allein nicht im Stande, die Regierung zu stür zen; es gibt aber in diesem h. Hause eine Partei, welche die Macht hätte, die Regierung zu stürzen. Man muß also darauf bedacht sein, e-nen Keil zwi schen diese Partei und die Regierung zu schieben, man muß darauf bedacht sem. Mißtrauen zu säen zwischen der Partei und der Regierung, die aus die ser Partei hervorging. Man muß Allianzen suchen, Bundesgenossen werben, und das ist die Tendenz, daS ist die Taktik, welche die Opposition in dieser S-ssion

eingenommen hat. Man muß suchen, die Regierung in den Augen der eigenen Partei herab zusetzen, man mu suchen, die Regierung gegen die Partei und die Partei gegen die Regieru»g zu hegen. Dann wird eS möglich sein, jenen Zweck zu erreichen, den man für sich allein zu erreichen nicht im Stande wäre. — Die Opposir-on hat neulich aus dem Munde des Herrn Abgeordneten aus Oberösterreich g-sagt, sie mache nicht Opposition um jeden Preis. W>r geben Jh -en die Erklärung: Wir find nicht Minister um jeden Preis

. Wenn wir die Ueberzeugung gewinnen sollten daß wir das Vertrauen der Krone nicht mehr genießen, wenn wir die traurige Einsicht gewinnen sollten, daß wir uns mit der Partei, aus deren Schoß wir hervorgegangen find und mit der wir trotz aller Reibungen und Zerwürfnisse im Kleinen und Ein zelnen, in allen großen und wichtigen Fragen nicht eins und einig wissen, iv^nn wir die schmerzliche Ein sicht gewinnen sollten, daß wir dieser Partei nicht mehr nützlich sein, dag wir ihr nicht mehr dienen können, dann wissen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1895/08_12_1895/MEZ_1895_12_08_3_object_651550.png
Seite 3 von 22
Datum: 08.12.1895
Umfang: 22
«r. 147 Mer««r Aett»»s. Einsicht und den vollständigsten Bankerott auf diesem Gebiete andeutet. Ebm so gut hätte man von einer Erhebung des Volksgeistes bei den Wiener Gemeinderathswahlen sprechen können. Der alt klerikalen Partei Tirols, welche sich jetzt ihre Pflege befohlenen durch das ödeste Demagogeuthum ent rissen sieht, kann man die Erwägung entgegenhalten, daß eine Partei, welche das Volk durch Jahrhunderte korrumpirte, keine Berechtigung hat, wehzuklagen, wenn sich die Früchte

dieser korrumpirenden Thätig keit in der vollständigsten politischen Einsichtslosig- keit und Undankbarkeit der Volksmassen zeigen, und daß eine Partei, welche immer darauf bedacht war, dem Tiroler Bauer jede Selbstständigkeit im Denken und Handeln zu uehmen, nicht erstaunt sein darf, in Zeiten, wo Noth an den Mann geht, keinen kernhaften, selbstbewußten Bauernstand vorzufinden, sondern eine denkunfähige und grundsatzlose Masse, welche nicht auf die besten Gründe, sondern auf den lautesten Schreier hört

. Wenn man also die Sachlage nochmals resumirt, so gewinnen wir von dem neuen Tiroler Landtage folgendes Bild. Anstatt der bisher geschlossenen klerikalen Partei werden in der Landstube zwei Parteischattirungen derselben einziehen, zwischen denen ein Kampf unausbleiblich ist. An Stelle der fried lichen volkSwirthschastlichen Thätigkeit werden öde Zänkereien und Stänkereien zwischen den feindlichen Brüdern treten, weil die extreme Partei, welcher es an einem wirthschaftlichen Programm und noch mehr an Arbeitskräften

mangelt, auf diese Aeußerung der politischen Thätigkeit angewiesen sein wird, um ihre Wähler bei Laune zu erhalten. Daß eine solche Entwicklung der Dinge nur eine unheilvolle für das Land sein kann, bedarf keiner weiteren Aus einandersetzungen und muß auch von der liberalen Partei, die auS dieser Zerklüftung des Klerikalismus Nutzen ziehen dürfte, bedauert werden. Für die liberale Partei stellt sich die Sachlage nach drei Richtungen günstig dar. Einnial ist die Zer trümmerung der bisher allmächtigen

klerikalen Partei auch das Ende ihrer bisher rücksichtslosen Allein Herrschaft im Lande. Sodann können Vorgänge, wie sie bei den letzten Wahlen sich abspielten, nur zur äußersten DiSkreditirung des KlerikaliSmuZ über Haupt, insbesondere nur zu einer Minderung des geistlichen Einflusses beitragen. Im Landtage selbst kann die liberale Partei dem gegenseitigen Zer> fleischuugsprozesse der beiden klerikalen Parteien ruhig und mit verschränkten Armen zusehen, zuma sie bei dieser Konstellation dazu bestimmt

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1872/10_06_1872/BTV_1872_06_10_2_object_3058359.png
Seite 2 von 6
Datum: 10.06.1872
Umfang: 6
doch nicht so galt abgehen, wie man anfangs zu vermuthen berectigt war. Die konservative Partei beabsichtigt gegenzwei Wahlen im »weiten Wahlkörper Beschwerde zn eqeben. Gegen die Wahl deS Hrn. I)r. mocZ. Ludwig KlinhanS aus dem Grunde, weil er als Spitalarzt mr einer Besoldung angestellt ist, die er vom Spitalfmde bezieht, und gegen jene des Herrn Johann Regler, GasthauS- besitzer, indem er daS Amt eines StadtbaumeisterS bekleidet, welches ihm eine Entschädigung für feine Mühewaltung einträgt. — Am 3. d. hielt

Ausgleichsverhandlung eingeschlagen, ist wohl ebensowenig ausschließlich mit ihr in Verbin. dung zu bringen, als die, wie es scheint, recht un- körperlich, recht schattenhaft gebliebenen Versuche deö Ministeriums, eine Verständigung mit der klerikalen Partei herbeizuführen. Weder die Extremen der cen- tralistischen Auffassung, noch eigentliche Kirchensti'ir- mer bilden daö Gros der ministeriellen Partei. Da« Wahre ist, die Flitterwochen des Ministeriums sind Vorüber, die ersten kleinen Scenen trüben das Haus Nose kuvä

, als das physikalische, und ein konstitutionelles Re giment ist fast nicht denkbar ohne die treibende und drängende Kraft einer Partei, die im Wesentlichen dieZielpunkte der Regierung verfolgt, ohne sich schlecht hin mit ihr zu identifiziren. Jedes Ministerium be darf des kategorischen Demonstrativs der Volksver tretung. Aber allerdings ist es von Wichtigkeit, in Oesterreich zumal, daß dabei der innere Zusammen hang zwischen dem ersteren und der letzteren auch äußerlich nicht verleugnet werde. Selbst der Schein

ernster und wirklicher Differenzen ist von einer Partei so lange zu vermeiden, als sie sich nicht die Kraft zutrauen darf, die mißliebig gewordene Regierung durch eine aus ihrer eigenen Mitte zu ersetzen. Recht eigentlich ist da die positive und realistische Politik die Grenze der negativen. Keine Kritik der Persönlichkeiten kann weiter gehen, als die eigene Sache verträgt; keine Opposition ist gerechtfertigt, die mit der Regierung zugleich das Prinzip hinweg fegt, auf dessen Basis sie sich gebildet

, dessen Billi guug die Partei ausgesprochen hat. Es ist fast überflüssig, hinzuzufügen, daß sich daS parlamentarische Leben CiSleithaniens noch keines wegs in diesem Stadium der Entwicklung befindet. Auch ist es keineswegs an unS, die mahnende Stimme in dieser Beziehung zn erheben —daS ciSleithanische Ministerium mag immerhin selbst für sich sorgen. Aber eine ganz objektiv ausgesprochene historische Re miniscenz wird man vielleicht statthaft finden. Es ist heute daS drittemal, daß sich die Partei am Ruder

15
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/23_03_1897/BZZ_1897_03_23_2_object_385412.png
Seite 2 von 4
Datum: 23.03.1897
Umfang: 4
N. 66 „Zozner Zeitung' > Südtiroler'^Tagblatt). Dienstag den 23. MSrz 1897. Die nächste ZuKunst. Dir ReichSrathöwahlen sind nahezu beendet und sie gaben kein erfreuliches Bild. Nicht eine fortschrittliche deutsche Volks- Partei ist in verstärkter Anzahl cingczoge.i, sondern die kleri kale Partei hat in allen Provinzen mit Ädsnahine der Su- dctenländer enorme Erfolge aufzuweisen. Sie hat sich den Wählern in den verschiedensten Gestalt.« aufgedrängt, als Gewerbepartei, als christliche Partei

, als christlich-sozi ile Partei, als katholische Bolköpartei und endlich als konservative Partei. Und ^e hat in der That wirkliche und zu beachtende Erfolge erzielt. Sie hat in unserem Lande die Hauptstadt erobert, wo der Zwiespalt im sortschrittlichen Lager ihr den Kampf und den Sieg vorbereitet hat. Man darf diese Wahl in Innsbruck als einen der traurigsten Beweise für die Un- reift unseres politischen Lebens ansehen. Die junge nationale Partei konnte nicht zurücktreten und sich in die Reihen «n- ordnen

, weil sie von dem Programme, das Dr. Kefler ent wickelt hat — sich um einige Nuanzen abhob. Denn wa> heißt daS, Deutschnativnal ober wann man will, Deutschvolk- lich zu fein, eben für Deutschthum und Freiheit in schärferer, pointirterer Weise einzutreten, als es die altgewor dene liberale Partei zuletzt gethan hat. Die Frage der Be kämpfung schädlicher Einflüsse, mögen sie von welcher Seite immer kommen, ist keine Krage, wenn man sie nicht auf eine» einseitigen, ganz unverantwortichen Haß- und Racenstandpunkt zuspitzen

will. W>.r von allen anständigen Leuten in Oest reich ist nicht gegen die Tarnopoler Moral? Aber ist die Tarnopoler Wahl ausschließlich Eigenschaft der Juden? Wcr offene Augen hat und wer die Wahrheit sieht und sagt, wird sagen: nein. Gerade jetzt haben wir Gelegenheit zu setzn!, wie in politischen Parteien, welche sich als Prädikat der ane schließli'chcii Christllchbeilagen, eine besondere Moral geltend zu machen beginnt, welche der Tarnopoler Moral wenig nachläßt: Eine deutschvolkliche Partei muß

doch bei allen ihren Händlungen fragen: Was nützt dem deutschen Volke? Und rs scheint uns. daß die Antwort darauf ganz klar ist. E.ne klerikale Herrschast nützt diesem Volke nicht. Das mußte der Leichtstern einer drntsch-volklichcn Partei sein, die ihre Aus gabe- richtig erfaßt hat. Aber wir wollen heute nicht mehr rechnen und richten. Liegen doch noch andere Beispiele von politischer Verständnis, lostgkeit und Unreife vor. Alle diese Fehler sind den Klerika le« zu Gute gekommen und es wird sich in Oesterreich

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1892/01_03_1892/BTV_1892_03_01_1_object_2943824.png
Seite 1 von 8
Datum: 01.03.1892
Umfang: 8
. Die liberale Partei des ungarischen Reichstages hielt am Samstag Abend ein Banket ab. an welchem nahezu sämmtliche Mitglieder der Partei, darnnter die Minister Graf Szapary, Gras (!saky, Baross, Wekerle, Szilagyi und sämmtliche Staatsseeretäre, sowie das Präsidium des Abgeordneten hauses theilnahinen. Den ersten Toast brachte der Präsident der liberalen Partei, Baron Friedrich Pod- maniezky, aus das Wohl Sr. Majestät und des Aller höchsten Herrscherhanses aus. Ter in äußerst warmem Tone gehaltene

Trinkspruch wurde von den An wesenden mit stürmischen, langanhaltenden Eljenrnfen ausgenommen. Graf Lndwig Tisza toastierte auf den Ministerpräsidenten Grafen Szapary und bezeichnete in seinem Toaste die Partei als glücklich, die sich eines solchen Führers rühmen könne. Der Toast wurde wiederholt durch stürmischen Beifall unterbrochen. — Ministerpräsident Graf Szapary dankte im eigenen und im Namen der Negiernng sür den be geisterten Empfang. Der Ministerpräsident wirst so dann einen Rückblick

auf die Wirksamkeit der liberalen Partei, die nicht allein mit Worten, sondern auch mit Thaten dem Vaterlande diene. Redner wolle aber nicht so sehr auf die Entwicklung des Landes, sondern vielmehr auf die Kräftigung der Einheit der Nation hinweisen. Vor den Augen der Partei schwebe stets in erster Reihe das Interesse der Nation und eben dieses Interesse mache es nothwendig, dass im Parla ment eine Majorität bestehe, welche fähig sei, das, was sie will, auch mit voller Krast durchzuführen. Diese Partei

jedes Mitglied der Partei für die Ideen, welche auf deren Fahne geschrieben sind, begeistert sei. (Eljenrnse.) Pflichtgefühl, Arbeit, Einigkeit und Vaterlandsliebe sei unsere Devise. (Lebhafter Beifall.) In diesem Sinne erhebt der Ministerpräsident sein Glas ans die Partei (Langanhaltender, sich wiederholt erneuernder Beifall.) — Wie der „Magyar Ujsag' meldet, wünscht die Partei Ugrons an den Delegations-Berathnngen Theil zu nehmen und in die Delegation einzutreten; sie wird sich mit diesem Verlangen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1894/19_07_1894/BTV_1894_07_19_1_object_2955069.png
Seite 1 von 6
Datum: 19.07.1894
Umfang: 6
und di: Gleichberechtigung dcr czcchischcn Sprache auch in allen Aemtern angebahnt habe. Die parlamentarische Opposition soll bei allcr Entschiedenheit vornehm und sachlich sein und sich im Rahmen des staatsrechtlichen Programms bewegen. Die jnngczechische Partei achtet jede Religion als eine An gelegenheit innerer Ueberzeugung, doch den Missbrauch der Religion zu politischer Agitation nnd gegen die Interessen dcr Aufklärung und des Fortschritts vernr- theilt sie auf das Entschiedenste nnd erklärt den Kampf dagegen

als Pflicht jedes AnliängerS der Partei. Die juugczcchischc Partei wird fortfahren, die Arbeiter iu dem Kampfe um die Erweiterung ihrer Rechte zu uu- terstützen, ohne sich jedoch mit ihnen solidarisch zu sühlcn. Ein Bündnis mit cincr dcr ConlitionSpartcicn wird für unmöglich crllärt; im klebrigen jedoch wahrt sich die Partei das Recht, mit irgend cincr parlamen tarischen Partei in Verbindung zu trctcu. Einheitlich keit in den Aeußeruugcn der Abgeordneten, sowie un- bedingte Solidarität der Abgeordneten

, dcr Journalistik nud jedes einzelnen Anhängers der Partei werden für nothwendig erklärt. Es wird als vereinbar mit dcr oppositionellen Taktik erklärt, in cnlturclle» und wirt schaftlichen Fragen die Unterstützung dcr Regierung zu suchen, beziehungsweise die Regierung zu unterstütze«, doch ohne PreiSgcbuug dcS oppositionellen Stand punktes. Die inneren Vorgänge in den parlamenta rischen Clubs sollen ohne Zustimmnng dcr Clubleitung nicht veröffentlicht werden dürfen. Hinsichtlich des Ver hältnisses

»l anderen Parteien sprach sich die Conse renz zunächst dafür aus, dass die sogenaiiutc mähri sche Volkspartei als ei» Theil der jnngczcchischen Par tei anzuseilen sei, jedoch ihre eigene Landesorganisation behalten solle. In der Schaffung eine,- konservativen Partei iu Böhmen würde die Partei kein besonderes Unglück für das czechifche Volk sehen, wenn diese neue Partei das staatsrechtliche und nationale Programm der Czechen zur Grundlage ihres Programms nehmen würde, doch könne man in dcu heutig» Altczechcn ciue

derartige couservative Partei uicht sehen. Diese Pro- granimpunkte werden dem seinerzeitigen juugczcchischcn Parteitage zur Beschlusöfaffung vorgelegt werben. Einige derselben sind wie die „Pr.' bemerkt, von der Art, dass sie gewiss nur nach schwerem Kampfe gegen die radikale Gruppe durchgesetzt werden konnten. Die Bestimmung, dass die Opposition der jungczechischcn Abgeordneten künftig eine voi nehme und fachliche fein soll, würde allerdings ein Einlenken in die Bahnen der Mäßigung bedeuten, zugleich

18
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1900/23_11_1900/MEZ_1900_11_23_2_object_591058.png
Seite 2 von 12
Datum: 23.11.1900
Umfang: 12
' Katholische Urtheile über die „Katholische' — Uolkspartei. „Wir sind die einzige katholische Partei in Oesterreich; wer gegen uns ist, der ist gegen die Religion!' Das ist daS Schlagwort, welches die klerikale Partei oder Katholische Volkspartei jeder zeit ausgegeben hat, und bei den bevorstehenden Wahlen wird sie ganz besonders damit herumwerfen. Die Katholische Volkspartei, eine politische Gesell schaft, nimmt daS Recht für sich in Anspruch, die Generalpächterin unserer Religion zu sein. Wer

ihr nicht bedingungslos Gefolgschaft leistet, der muß sich's gefallen lassen, daß er in der unglaublichsten Weise verlästert wird; ein Solcher ist alles Andere, — nur kein Christ. Nun gut! Es könnte vielleicht angenommen werden, daß wir am Ende doch zu einseitig in unserem Urtheile über die „Katholische' Volkspartei sind; eS könnte vielleicht geglaubt wer den, daß wir im Unrechte sind, wenn wir die Ver treter dieser Partei bekämpfen. Darum wollen wir heute eine Reihe von Ur theilen über die Katholische Volkspartei

hören, welche Urtheile sich diese Partei von ihren eigenen Freunden gefallen lassen mußte. Nlso hören wir: Die „ReichSpoft', ein Blatt, welches vom jüngeren KleruS in Oesterreich gehalten und gelesen wird, veröffentlichte in der zweiten Hälfte des JahreS 1893 folgende Aeußerung einer Anzahl katholischer Priester: „Wir verwahren uns dagegen, daß man be hauptet, die Politik der Kathotischen Volkspartei sei die Politik aller katholischen Priester. Wir wissen, wohin wir deutsche Priester gehören

: an die Seite unseres hart bedrängten deutschen Volkes. Wir sind bei allsälligen Neuwahlen nicht mehr in der Lage, für Kandidaten einer Partei einzutreten, die im Be griffe steht, uns im Vereine mit Tschechen, Polen und anderen Slaven an Ungarn zu verkaufen.' (Das ist inzwischen thatsächlich eingetroffen.) Im gleichen Blatte befand sich ein Mahnruf an den katholischen Klerus in Steiermark. (Unter schrieben: Mehrere Seelsorgepriester.) In diesem Mahnrufe heißt es: „Die Priester werden in unserem Lande

bekannte Führer der steirifchen Fraktion (Karlon), an die Frackschöße deS jeweiligen Ministerpräsidenten Hängen und für denselben durch Dick und Dünn gehen.' ^ Das gleiche Blatt schrieb im Jahre 1399: „Daß die Jungtschechcn eine solche Macht erlangten, ist ihnen nur durch die BundeSgenofsenschaft jener Partei möglich, welche sich Katholische Volkspartei nennt. Deßhalb trägt diese Partei, beziehungsweise ihre Führer, eine große Verantwortung für alle daraus entstandenen Folgen, sei es bezüglich

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1901/12_01_1901/SVB_1901_01_12_1_object_2548007.png
Seite 2 von 14
Datum: 12.01.1901
Umfang: 14
, — ich glaube, Sie sind Priester, dem Kleide nach zu schließen, — lassen Sie noch was sagen: Die Socialdemokraten rufen: „Los von der christlichen Weltordnung', die Liberalen rusen: „Los von Rom' und die Schöpferianer rufen: „Los von der katholischen Partei in Oesterreich'. „Los von der Autorität der Bischöfe in politischen Fragen.' Lassen Sie den Beisatz „politische Fragen' weg, dann hört der Unterschied auf'. Ist die Autorität der Oberpriester theilweise beseitigt, dann hat der Liberalismus leichtes Spiel

. Auch die nationalen Ansichten Schöpfers werden von unserer Partei in Baiern sehr mit Wohlwollen aufgenommen. Das Hochwürden, habe ich nur Ihnen heimlich ins Ohr gesagt und bitte, dass Sie's nicht .... „Meran' aussteigen! Wir trennten uns. Inland. Anrüchiges Deutschthum. Die „Boznerin' bezeichnet die Betonung des Deutschthums auch bei den Christlichsocialen als „Eine — wenn auch erheuchelte — der mächtigen völkischen (Aichinger sagt volklich) Bewegung unserer Tage dargebrachte Huldigung.' Nach der Ansicht

christlichsocialen Parteiverbande beitreten; er unter scheidet sich seiner Gesinnung nach von den nieder österreichischen Christlichsocialen in manchen Punkten, hauptsächlich in der Judenfrage. Wahrscheinlich wird er mit Dr. Schöpfer, dem Führer der Nord tiroler Christlichsocialen, außerhalb jedes Partei verbandes bleiben.' Es lebe die parlamentarische Wildheit! Die Socialdemokratie hat ihre Anhänger auch in jenen Kreisen, die berufen sind, gegen den Umsturz in erster Linie anzukämpfen. So wurde

ertheilte Holansky einem Studenten eine Ohrfeige und nun ^stürzten sich mehrere Genossen des Geschlagenen auf den Ab geordneten, der nur mit Hilfe des Wirtes und der Kellner das Local verlassen konnte und ehe er hinauskam, Schläge genug erhielt. Die Wahl in der 5. Curie Südtirols hatte folgendes Ergebnis: Katholische Partei 403 Stimmen, liberale Partei 177 Stimmen und socialdemokratische Partei 62 Stimmen. Gewählt ist der Candidat der Katholiken, der Decan Delugan von Fassa. Folgende Wahlbetrachtung

einer Wiederwahl Dipaulis in grellen Farben schilderte und meinte, die katholisch-conser- vative Partei halte das Tiroler Volk „politisch dumm' und der Druck sollte von unten nach oben gehen, man soll den Abgeordneten in die Karten hineinschauen, die Christlichen sollen in politischen Sachen gegenüber ihren Vorgesetzten unabhängig auf eigener Faust spielen u. s. w., da schlug der radicale Zuhörer einen Purzelbaum vor Freude und lobte den christlichsocialen Reformer über den grünen Klee und seit dieser Zeit

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/15_10_1867/SVB_1867_10_15_1_object_2510891.png
Seite 1 von 12
Datum: 15.10.1867
Umfang: 12
, daß er bei der konservativen Wähler- verlammlung mitanwesend gewesen; 3. daß daS durch den s. g. Kom promiß zu erzielende Wahlresultat dem größten Theil der Bürger willkommen gewesen sei; wäre das richtig, wie hätte die Partei des vr. Streiter mit einigen 60 Stimmen sogar im 3. Wahlkörper siegen können? — ES ist nicht wahr, daß die konservative Partei für sich allein nicht im Stande ist durchzuringen; wir erinnern den Herrn Unter- fertiger, an die Thatsache, daß die Konservativen allerdings zur Zeit. alS der sel. Herr

, sondern wirklich veranlaßw Kundmachung auf den Be schluß der. Konservativen hin hätte aufgenommen werden sollen, war? „klein' verAuSdehnung, aber sehr wichtig dem Inhalte nach, den» dieser Beisatz hätte enthalten/daß die abgeänderte Kandidatenliste' von Konservativen und Liberalen gemeinsam entworfen wordett, d. h. aber so viel als: die Konservativen hätten erklärt, daß sie alö selbstständige politische Partei neben der liberalen existiren. Dies enBeisatzv erlangte nothwendlgdie Achtung

, welche auch die konservative Partei im Interesse ihres Ein flusses sich selbst schuldig ist. Wollte sie diese Achtung nicht, dann wäre es besser und vernünftiger, sie hörte auf zu existiren. Die Achtung, welche eine politische Partei sich selbst zollt, ermöglicht erst den wahren Frieden unter den verschiedenen Parteien; erst die Hoch haltung der eigenen Grundsätze nöthigt dem politischen Gegner die Achtung auch vor der konservativen Partei ab . und ist es einmal so weit gekommen, dann erst ist die Zeit da zur Abschließung

von Kompro missen, die aber auch wirklich Kompromisse sein werden. Auf diesem Punkte sind wir aber in Bozen noch nicht angekommen. Wit sind aber der Ueberzeugung, daß gerade unsere Haltung bei den letzten Wahlen diejenige war, durch welche die konservative Partei, wenn sie sich nicht wieder selbst aufgibt, sich Achtung von den liberalen Parteien verschaffen wird. — Hätten du „gemäßigt' Liberalen die nöthige Achtung vor der konservativen Partei und wäre es ihnen in Folge dessen im Ernst

um eine Vereinigung und nicht Beherrschung der konservativen Partei zu thun gewesen, so hätten sie — die „politisch Geschulten' gewiß die Kandidatenliste nicht früher veröffentlicht, als bis sie der Zustimmung der konservativen Partei sicher waren. Die „gemäßigt' Liberalen veröffentlichten aber die Liste, ehe sie diese Zu stimmung erlangt, in ihrer ursprünglichen Fassung und ohne den „kleinen Beisatz.' ES wäre auch den „gemäßigt' Liberalen nichts im Wege gestanden, die von konservativer Seite vorgeschlagenen Aen

21