die Versammlung mit folgenden Worten: Im Namen des vorbereitenden Comites des heutigen Parteitages der katholisch - konservativen Partei in Deutschtirol habe ich die Ehre, die hoch ansehnliche Versammlung zu begrüßen und meiner^ ganz besonderen Freude Ausdruck zu verleihen, dass dieselbe von allen Seiten des Landes in so hervor ragend zahlreicher Weise besucht ist. Ehrfurchtsvoll begrüße ich Se. Excellenz den Herrn Landeshauptmann, den Monfignor General- Vicar Dr. Hutter als Vertreter Sr. Excellenz
, als Schriftführer gewählt. Dann fuhr Dr. Wackernell fort: Sehr verehrte Herren! Gestatten Sie mir zu Beginn des heutigen Parteitages in kurzen Worten eine Vorgeschichte desselben zu entwerfen — nicht um nach irgend einer Seite hin anzugreifen, sondern lediglich nur von der Absicht getragen, uns zu ver theidigen. Die Herren wissen, dass schon seit einer Reihe von Jahren eine Spaltung durch die Reihen .der katholisch-conservativen Partei geht, eine Spal tung, die — wir können es vor Gott und der Welt behaupten
—nicht wir hervorgerufen haben. (Beifall.) Wir waren redlich bemüht, und ich kann nur sagen, dass ich als Obmann des katholisch - conservativen Landtagsclub stets meine Aufgabe darin gesehen habe, alles zu vermeiden, was die Spaltung fördern, und alles zu thun, was imstande ist die alte Einigung, Stärke und Kraft unserer Partei wieder herbeizuführen. Die Dinge jedoch haben sich weiter entwickelt, und im letzten Landtag wurde endlich der Versuch ge macht, durch einen Club, der unter dem Vorsitz des hochwürdigsten
Fürstbischofs staltgefunden hat, die Sache zu berathen. Es ist damals nicht gelungen, den von uns ersehnten Frieden herbeizuführen, und man hat zum Auskunftsmittel der Verständigungs- Commission gegriffen, die nach längeren Schwierig keiten am 19. August d. I. in Brixen zusammen getreten ist. Anwesend waren Vonseite der christlich- socialen Partei Dr. Schöpfer, Dr. Schorn, Dr. v. Guggenberg, Propst Walter und Pfarrer Steck; von unserer Seite Dr.Theodor Kathrein, welcher als Obmann dieser Commission
fungierte, Prälat Wildauer von Fiecht, Dr. Karl Pusch, Decan Schönasinger und meine Wenigkeit. Wir haben gleich von Anfang erkannt, dass jede Ver ständigung nur ein Flickwerk ist, wenn es nicht gelingt, in der Sache selbst eine Einigung herbei zuführen. Wir haben bereits bei den Verhandlungen ?m Landtagsclub den Herren der christlichsocialen Partei, welche ein Programm vorgelegt haben, das im wesentlichen dem entspricht, welches von der Partei am 10. October d.J. zum Beschlusse erhoben worden