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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 29.10.1904
Umfang: 16
mit den Verfassungsverletzern, fort mit den Würgern des Deutschtums! Der Rede folgten Pfui rufe auf die Regierung, schrille Pfiffe und der Gesang der „Wacht am Rhnn!". Kiu italienischer Student, der trotz des Ver botes mit der ilalienrjchen Trikolore auf der Uni versität erschienen war, wurde von Angehörigen der deutschen Verbindung Brixia zur Rede gestellt und zog einen Revolver. Der Rektor hat sofort die Untersuchung des Falles eingeleitet. Angeblich wurde der italienische Student durch einen berüchtigten deutschen Krakehler

seinerzeit das Wladiwostok-Geschwader von dem Auslaufen des japanischen TransportdawpferS unter- richrete und dafür 1200 Rubel empfing. Der Ver räter wurde kürzlich von einem Militärgerichte abge urteilt und dann von Kameraden getötet. Innsbrucker Lokalnachrichlen. Kitte ^rotestverfammlttvg gegen die Kr richtuttg der italienische» Aakultät fand am 26. d. M. in der Ausstellungshalle statt. Dieselbe war von etwa 2000 Personen besucht, meistens von Anhängern der Deutschen VolkSpartei

, der Alldeutschen, Sozialdemokraten. Christlichsozialen und der natio nalen Studentenschaft. Herr Dr. Erler hielt eine Protestrede. Bei strömendem Regens zog die Menge hierauf vor die Hofburg, wo der L-tatthalter seine Wohnung hat. Hier hielt Herr Dr. Frank eine Rede. Die deutsche Studentenschaft und Bürgerschaft dürfe die Verwischung Innsbrucks nicht dulden. Das Erscheinen vor der Hofburg bedeute eine Kriegser klärung an die Regierung. Heute ertöne das letzte Mahnwort: Fort mit der italienischen Fakultät! Fort

provoziert. Der Kcakehler ist derselbe, der vor zwei Jahren ebenfalls auf akademischem Boden jene bekannte Affaire mit dem damaligen Senior der Verbindung Austria, Herrn 8tud. jur. Weber, gehabt hat. Krfindung eines Firoters. Der Landesfekretär in Innsbruck, Dr. Franz Gortardie von Revö, hat einen sehr einfachen Mechanismus erfunden, bei dessen Anwendung die Gefahr des Berstens von Gewehr laufen während des AdschießenS der Patronen beseitigt wird. So viel man hört, hat die englische Regierung

dem Ekfinder eine fabelhafte Summe für seine Erfindung angeboren. Dieselbe soll in einem einfachen Taster bestehen, durch welchen sich auch fest stellen läßt, wie viel Schüsse noch von dem Sol daten ohne neue Ladung abgegeben werden können. Nach drr „Voce" gedenke die österreichische Regierung, diese Erfindung in der Armee einzuführen. Aufstellung non nenen Heudarmerieposteu. Mit 1. Jänner 1905 werden Gendarmerieposlen neu aufgestellt in F u l p m e s und W e i ß e n b a ch. Die beiden Gendarmerieposlen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 29.10.1904
Umfang: 16
Lage der Stadt noch immer schlecht sein soll und seine Amtsführung von einem großen Teil der Stadtverordneten a »ge feindet wird. Italienische Lumpereien. Wir haben kürzlich berichtet, daß der Direktor der Mailänder Fabrik für kugelsichere Panzer nach dem System Benedetti, ein gewisser Manzoni, unter Mitnahme großer Gelder aus Mailand verschwunden sei. Jetzt wird bekannt, daß die russische Regierung bei der Mai- Das Heimweh der Tiroler. Erzählung von Joses Praxmarer. (Geboren 1820 zu Jmsterberg

bestellt. Sofort wandte sich Herr Manzoni a n d i e japanische Regierung mit dem Vorschlag, daß die Benedettigesellschaft bereit sei, die be stellten Panzer nicht abzuliefern, wenn Japan der Gesellschafr eine Ent schädigung von 750 000 Lire zahle. Dieser ehrenvolle Plan fand den einmütigen Beifall des Verwaltungsrates der Fabrik und Herr Manzoni erhielt „begeisterte Glückwünsche" Die Japaner sind ja nun nicht gerade auf den Kopf gefallen. Der japanische Gesandte tat so, als ob er den Plan ernsthaft

nehme. Natürlich mußte er an seine Re gierung berichten. Darüber vergingen Monate und die Benedettigesellschaft, die mit Bestimmtheit darauf rechnete, 750.000 Lire zu verdienen, ohne erst Kugel panzer zu fabrizieren, verjubelte inzwischen die 200 000 Lire Aktienkapital. Schließlich aber traf aus Japan folgende Antwort ein, an der sich ge wisse europäische Regierungen ein Bcipiel nehmen könnten: „Die kaiserliche Regierung erachtet es nicht für am Platze, der Aktiengesellschaft der Benedettipanzer

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 29.10.1904
Umfang: 8
als zu hoch gerissen ist. Die Nachbargemeinden Tösens und besonders Nauders waren sehr zahlreich vertreten. Auch von Reschen, Graun, Langtaufers, Haid und aus dem Samnaun- tal waren einzelne Bauern herbeigeeilt. — Dem Bauernbund wurden viele neue Anhänger gewonnen. Politische Rundschau. Deutsche und Italiener in Innsbruck. Die deutschradikalen Kreise unserer Landes hauptstadt wollen die italienische Rechtsfakultät durchaus aus Innsbruck weg haben. Nicht zu frieden damit, daß die italienischen

zu machen, die nach Durchberatung in allgemeinen Ver sammlungen der Studenten dem akademischen Senat als Behelf für seine Beschlüsse dienen sollen — nicht zufrieden mit all dem, wodurch der deutsche Charakter der Universität doch voll ständig sichergestellt erscheint, halten die Deutsch- radikalen das Deutschtum in Innsbruck noch immer schrecklich gefährdet, solange die italienische Fakultät in Wilten besteht, die kaum 10!Z Hörer zählen wird, Der Gemeinderat gab am 20. Ok tober »der tiefsten Empörung Ausdruck

, welche sich der Bevölkerung über oie Errichtung einer italienischen Rechtsfakultät in Innsbruck bemächtigt hat', und erklärte: „Die Bevölkerung betrachtet den dadurch geschaffene« Zustand als eine Be leidigung des deutschen Charakters der Stadt.' Am 26. Oktober hielt der Vizebürgermeister Abgeordneter Dr. Erler eine Prstestoersammlung in de>: Ausstellungshalle, worin erklärt wurde: die Bevölkerung werde nicht eher ruhen, bis die italienische Fakultät entfernt sei. Der Statthalter hat dem Bürgermeister Greil

über besonderen Auftrag des Minister-, Präsidenten mit aller Entschiedenheit erklärt, daß die Regierung eine vonihr alsProvisorium bezeichnete Verfügung auch in allem Ernst als ein solches betrachte und daher nicht zugeben könne, daß in ihre öffentlichen Zusagen Zweifel gesetzt werden. Die gegenwärtige Regierung habe die italienischen Parallelkurse nicht selbst eingeführt, sondern vorgesunden und diese Kurse hätten durch Jahre unangefochten bestanden. Die Bestimmung eines Termins von Tag und Stunde

der Verlegung dieser Kurse liege außerhalb ihrer Macht und könnte auch von keiner anderen Regierung er folgen; sie glaube vielmehr, in diesem Augenblick alles getan zu haben, was überhaupt geschehen konnte. Die Regierung gebe sich der Erwartung hin, daß dieser eklatante Beweis von weitest- gehendem Entgegenkommen richtig gewürdigt und nicht in einer Weise gedeutet werde, die sich für die hier in Betracht kommenden sachlichen Inter essen nur abträglich erweisen könnte. Eins socialdemokratische Niederlage

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 20
Datum: 29.10.1904
Umfang: 20
» 0 » Riva, je ein Vertreter von hier »nd Rovereto, die Bvrpäode der Handels kammern Von:Ro»»ret»-«ud Mantua, sjir den Tiroler Fremdenverkehrsverband kaiserl. Rat Dr. Senior der Aastria 3tnd. jur. Weber bekannte stud. Jörg, Mitglied der „Brixia'. Der italienische Student, den Jörg insuttiert hatte, versetzte dem Angreifer eine kräftige Ohrfeige. Eine Deputativ» italienischer «tudept« begab sich in das Statt- den Schutz »er Regierung Flüsse-heraus. Ein Menschenleben für 30 Kilo Kaffee! Köper, Referent

der Herr ^Franz Troßmann in Sojen • eine Bestattung« Anstalt und Urberführungs-Unteroehmung „Pietät' für 'Bozeu, -Sries und. Zwölfmalgreien. — '.Der B-teraneoverein ernannte den -k. k? Kämmerer und Häuser geb. Holzeis« i« 58. Lebensjahre. Die Witwe des vor wenig« Monaten oerstorb»» Tischlermeisters Petrowttsch in der Höttiogergasse, sehr religiöse, brave Frau, wurde vorgestern leine . . ... _ Rittmeister a. D. Kafiuür Grafen Ledochowski in! italienische» Regierung überoommen würden »vd 'ftüh

durch Regierung und - Landtag! Srqbhenze durch - neue ersetz«. Der Bereiusobmauü des Großhezogtüins Oldenburg auszusprechen? AlleI Herr i Peler ^vogNtr hat fich'daru«-besonder» ^ner» weite'rcn Schritte behalte ich mir und meinem herzog- f dient - gemacht. — Letzten Freitag würde?in der lich'en -Hanse vor,'^..-.- 1 :-.. Schleswig-Holstein. 9Ü* kssthotts^he feierte dieser Tage da» 25jährige Jubiläum der Gründung der freien Brüsseler Schulen und des heroischen Kampfes gegen den Unterdrücker der Sewiffensfreihrit

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 29.10.1904
Umfang: 10
wird, wird die englische Flotte ohneweiters die russische Flotte angreifen, die schuldigen Admirale und Offiziere verhaften oder, falls sie das vorziehen, sie mit ihren Kriegsschiffen in den Grund bohren. (?) Dies ist mit knappen Worten die Auf fassung Englands und es kann keinem Zweifel unterliegen, daß in diesen Worten die Situation richtig gekennzeichnet erscheint? Von der russischen Regierung ist bis in später Nachstunde noch keine Antwort in- England eingetroffen; dagegen trafen aus Petersburg Nachrichten

von allergrößter Wich tigkeit ein, welche daraus hinauslausen, daß die russische Regierung nicht im entferntesten mit der Möglichkeit rechnet, daß England eine kriegerische Aktion unternehmen wird. Die russische Regierung ist vielmehr vollständig überzeugt, daß die Situation genau so wie der Zwischenfall im Roten Meere, wo ein englisches Schiff gekapert wurde, mit diplo matischen Verzögerungen und halben Entschuldig ungen beigelegt werden wird. Aus dieser falschen Anschauung kann sich leicht

ein verhängnisvoller Irrtum ergeben und wahrscheinlich wi.d dies die russische Regierung im Lause von 24 Stunden be reits erfahren haben. Auch auf dem europäischen Kontinent wird entschieden der Ernst der Situation nicht richtig erkannt; man glaubt auch dort offen- bar, daß England nicht zum Aeußersten greifen wird. Deshalb wiederhole ich nochmals daß ganz unzweifelhaft die englische Kanalflotte die russische Flotte aufhalten wird (?), wenn die englischen Forderungen nicht innerhalb einer gewissen Frist ersüllt

sind. Die russische Regierung weigert sich, die schuldigen Offiziere zu bestrasen und Garantien für die Zukunft zu bieten. Infolgedessen berief der Premierminister die Höchstkommandierenden' der Flotte, welche nach zweistündiger Konferenz die Wohnung des Premierministers verließen, worauf gleichzeitig der Presse mitgeteilt wurde, daß die Ad miralität die Sache in der Hand hätte. Das heißt mit anderen Worten, daß die englische Flotte die ver weigerte Bestrafung der schuldigen Offiziere und die Schaffung

unter Dampf, nimmt aber noch Vorräte ein, und es erscheint fraglich, ob diese Flotte bei den Geschwadern von Gibraltar überhaupt benötigt wird. Es ist nicht ganz klar ersichtlich, ob der russischen Regierung eine bestimmte Frist zur Erfüllung der englischen Forderungen ge steckt wurde; aber das Gerücht ging gestern noch durch London, daß die englische Regierung bis heute mittags noch warten werde und wenn bis dahin die Antwort aus Petersburg nicht eingetroffen ist, der Flotte bei Gibraltar Besehl gegeben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 29.10.1904
Umfang: 12
, welches die Regie rung dem tschechischen Jungen in daS weite Maul steckt, damit er wieder einmal Fried gibt. Die Tschechen verlangten diesen Ministerwechsel und vieles andere dazu als Preis der Einstellung der Obstruk tion. Die Regierung leugnet zwar, daß sie den Tschechen auch noch andere Zusagen gemacht habe, ja sie leugnet sogar, daß die Ernennung der neuen Minister zu Gunsten der Tschechen sei (!!), aber alle Dementis bringen das Kunststück nicht fertig, Tat sachen umzukehren. Dem „Präger Tagblatt- zufolge

befinden sich unter den Forderungen der Tschechen als Preis für die Einstellung der Obstruktion außer dm Ministerernennungen noch Flußregulierungen, Verstaatlichung der Nordwestbahn oder der StaatS- eisenbahngesellschaft, der Bau des Donau-Oder-Kanals und Uebernahme aller passiven Lokalbahnen des Landes durch den Staat. Billig sind die Wenzel einmal nicht, und es wäre wirtlich'interessant, zu wissen, ob die Regierung alles zusagte. Man wird daS bei der nächsten ^crlamentSsession wohl sehen: Obstruieren

die Tschechen nicht mehr, dazm sind die Dementis der Regierung sicher erlogen. Zurückgeworfene Stürmer. ÄuS Wien wird uns unterm 25. dS. Mts. geschrieben: So viel ist schon lange kichtmehr über .klerikale Attentate auf die freie Schule', „Ver gewaltigung der Errungenschaften deS Reichsvolks schulgesetzes' u. s. w. geschrien worden als in den letzten Tagen gelegentlich der Einbringung der niederösterreichischen Schulreformvorlagen. Dr. Geß- mann hat nun den Schreiern gründlich heimgeleuchtet. Er wies

noch, wenn man mit einem Achselzucken über sie zur Tagesordnung übergeht. . ßiue Erklärung der Negierung in der Innsörucker Zlniversttäts/rage. Der k. k. Statthalter hat 'den Bürgermeister von Innsbruck zu sich gebeten, um ihm über besonderen Auftrag des Herrn Ministerpräsidenten mit aller Entschiedenheit zu erklären, daß die Regierung ewe von ihr als Provisorium bezeichnete Verfügung auch in allem Ernste als ein solches betrachte und daher nicht zugeben könne, daß in ihre öffentlichen Zusagen Zweifel gesetzt

werden. Die gegenwärtige Regierung habe die italienischen Parallelkurse nicht selbst ein geführt, sondern vorgefunden und diese Kurse hätten durch Jahre unangefochten bestanden. Die Bestim mung eines Termines von Tag und Stunde der Verlegung dieser Kurse liege außerhalb ihrer Macht und könne auch von keiner, anderen Regierung er folgen; sie glaube vielmehr, in diesem Augenblicke alles getan zu haben, was überhaupt geschehen konnte. Die Regierung gebk sich v der Erwartung hin. daß dieser eklatante Beweis

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
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Seite 1 von 32
Datum: 29.10.1904
Umfang: 32
. Samstag Nr. 243 29. Oktober 1904. Woche nkalender : Montag 24. Raphael, Erzengel. Dienstag 25. Crispin und Crisvinian. Mittwoch 2«;. Evaristus. Donnerstag 27. Sabina. Freitag 28. -j- Sirnon und Juda. Samstag 29. Narcissas. Sonntag 30. B 23 Germanus. Die neueste Wendung. Die Regierung bemüht sich uns alle Weise Wannt M machen, daß der Umbildung des Mbinettes keinerlei Verhandlungen mit den Tschechen vorausgegangen seien, daß die Ernen rrnng

haben überhaupt nichts Legen die Bemühungen einer Regierung, dir Tschechen in das staatliche Gefüge einznschalten, in welchem die Deutschen selbst stehen; sie wollen nur nicht die Kriegskosten bezahlen, wenn Herr von Koerber mit den Tschechen Frieden schließt; sie haben so viel nationale und wirtschaftliche Einbußen erlitten, weil die Tschechen bei Laune oder gar bei Wonnebefinden erhalten werden sollten, daß dm Deutschen nicht mehr gewillt

sind, sich auch nur einen Knopf dafür ab- reißen zu lassen, damit die Tschechen in den Neichsrat gehen oder nicht werter auf den Sturz irgend einer österreichischen Regierung hinar- beiten. Die Deutschen sind keine Freunde der Landsmannministerschaften, die sich ans einein Verlegenheits-Provisorium zu einem Defini tivum, das neue Verlegenheiten schafft, aus¬ gewachsen haben. Wenn jedoch die Tschechen wie der einen Landsmannminister bekommen, dann haben die Deutschen

- stellurrg oes „eisernen Ringes" und zur Majori- siermrg der Deutschen ausgenommen rverden. Die Tschechen, werden nur dann bleibend sich vor: der Obstruktion fernhalten, wenn sie eine Majo¬ rität finden, in der sie den Ton angeben, und Aue Regierung, die dieser Majorität ihren Arm leiht. In dieser Hoffnung gehen die Tschechen auch diesmal in den Reichsrat, in dieser Hoff¬ nung werden sie wahrscheinlich eine zeitlang ge¬ nießbar bleiben

und der Regierung vielleicht sogar gefällig sein, wenn sich die Deutschen un¬ wirsch erweisen sollten. Sowie sich jedoch erweist, daß diese Hoffnungen fehlschlagen, daß sich aus dem Reichs rat weder die tschechische innere Amtssprache noch die Brunner Universität, auch nicht oie Krönung mit der Werrzelskrone u. s. w. herausholen läßt, dürfte sich allerdings die Si¬ tuation wieder ändern. Freilich werden dann auch die Deutschen im böhmischen Landtage

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 29.10.1904
Umfang: 8
''geeignet' sei, ' bie 'deutsche'- Bevölkermig gegen die Hörer der italienischen Rechtsfakultät aufzureizen ; darum möge.die Regierung geeignete Maßregeln - treffen, um die Würde, das Recht und die persönliche Sicher heit deMalienischen Studenten zu'schützen, w elche gezwungen ^ seien inmitten, eineh. ihnen feindlich gesinnten Bevölkerung, ihren Studien obzuliegen. .Sollten sich, abermals so bMü^- liche, jed^ anständigen Menschen widerstrebende -Vorfälle er- Müsse Äe Regiemng darauf. aufmerksam gemacht

-Derdm, daß dies eine bedenkliche Reak-1 tioüiü^alienischtiröl heÄö^M'tMrde:^ne'gültige Er- bittemng deo Gemüther uMM^ch^rfunK: des uationale^ Kampfes Mrenidie unmittelbare» Folge. ^ einem Schluß wort wird dann, gegen die Entfernung der italienische,: Auf schriften aus der Universität und gegen die deutschen Schulen in Went^scharf.chrotestiert.' HMes: involviere eine ungerechte Bmachtheiligung der' Italiener gegenüebr dem übermüthigen De!^^hum>-^DieErklärung ist von sämmtlichen neunzehn - italischen

.' italienische Mrenze - gezogen. ^ MorgestM'MrschiedsäM' Hall nach kurzer Kmnkheit Herr Anton^V o g-l, k. k.iOber^m ßergrach i. R., Ritter des Eisernen Kronenordens Z^KlasseM im Hohen Mter von.84 Jahren.: Der Beytoröme hintei^äßW örei- Söhne und Me Tochter. ^ Im Stadtspital in Bregenz starb:.Mrgestern-.Herrz F e u e r st e i n, - BildhcMer:M ^vnftand ämr.-Sä^ÄebenSjahre^-cvo^Geburt'»Mr er> ernMch^- Mren --In Vorarlberg stehen mehrere von;Lhm Mchaffene^Ä ^Werwerke? (GrabmönumentH^ ^ ^ ^ 5 Geschworetlenliste

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 29.10.1904
Umfang: 10
Dr. Luegers für Sonntag geplanten Fackelzug und das daran an- schließende Ständchen eventuell mit Gewalt zu ver hindern, weil sich Dr. Lueger über die Teilnehmer der 1. Maifeier etwas despektierlich ausgedrückthat. Die Polizei hat auf die Ankündigung dieser Drohung hin die Demonstration dcr Anhänger des Bürger meisters von Wien verboten. Die Christlich- Sozialen haben nun am 21. d. M. die Regierung wegen dieses Zurückweichens vor dein Terrorismus eines kleinen gewalttätigen Häufleins interpelliert

: Der Regierung werde anläßlich des vom Polizeipräsidenten in Wien über Auftrag des Ministerpräsidenten erfolgten Verbotes des Ständchens und des Fackelzuges zu Ehren des Bürgermeisters von Wien die schärfste Mißbilligung ausgesprochen.' Die Verlesung dieses Dringlichkeits antrages wird zuerst in lautloser Stille angehört, später aber erhebt sich ein immer mehr anschwellen der Tumult. Abg. Prochazka rust: Feigheit der Regierung! Abg. Bielohlawek: K. k. Hof-Sozial demokratie mit dem gelben Fleck am Hintern

. Bielohlawek sagt, an dem Verbot seien die Bettmagazinsgenerale schuld. Lueger sagt, er habe mit dem Wort „Lumpen' nicht alle Arbeiter, sondern nur die jüdischen und nichtjüdischen Führer der Sozialdemokratie gemeint, und ihren blinden oder bezahlten Anhang. „Wenn ich Herr wäre,' sagt Lueger, „gäbe es keine Sozialdemokraten mehr.' Schließlich wird das Mißtrauensvotum gegen die Regierung angenommen. — Armer Parlamentarismus! » ^ Ausland * Die englische Tibetexpedition. Wie dem Reuter'schen Bureau

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
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Seite 7 von 32
Datum: 29.10.1904
Umfang: 32
angenommen wurde. Man glaubt zwar in führenden deutschen Krei¬ sen die Versicherung der Regierung für auf¬ richtig und den Tatsachen entsprechend halten zu dürfen, daß mit den Tsch echen wegen des Aufgebens der Obstruktion ein Pak? geschlossen wurde und die Ernennung, des tsche¬ chischen Landsmannministers von großer natio¬ naler Autorität, gewissermaßen nur eine zu Unterhandlungen anlockende ed r vi lckicht auch zwingende Angelung sei

zur Rekonstruktion des Kabinetts Koerber. Die Ernennung des t s ch e ch i s ch e n Ministers könne nur als ein An¬ satz für die so wünschenswerte Besserung der po¬ litischen Verhältnisse gelten. Es sei daher voll¬ ständig richtig, daß die tschechischen Abgeordne¬ ten keinen Pakt mit der Regierung ge- sck<wssm haben. Nicht im Einklang mit diesen j Erklärungen und der Rede Pacaks stehen die Musjührungen des Abg. Herold, welcher sagte daß der tschechischen

Jahve die Erfahrung gemacht haben, daß mit der Postulatenpolitik nur Ent¬ täuschungen verknüpft sind, mit irgendwelchen Versprechungen, an deren Realisierung die Re¬ gierung erst dann schreiten wollte, bis die Ob¬ struktion unbedingt eingestellt sein würde vermochten wir uns nicht zu begnügen, vielmehr mußten wir darauf bestehen, daß die Taten, mit denen die Regierung eine Änderung unserer Tak¬ tik herbeizufnhren beabsichtigt, -der Einstellnng

in der Nordsee zum Gegenstand einer inter¬ nationalen Untersuchung gemacht wird. Southampton, 29. Okt. Präsident Bal¬ four erklärte weiters: Tie russische Regierung versprach, eine Untersuchung einzuleiten und ord¬ nete die Zurückhaltung des für den Hüller Zwischenfall verantwortlichen Teiles der balti¬ sch e n E s k a d r e in Vigo an. Tie verant¬ wortlichen Offiziere würden nicht nach Ostasien abgehen. Tie Schuldigen werden ab¬ geurteilt und genügend

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