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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 14.03.1903
Umfang: 12
Seite 4. Nr. 32. Samstag, „Brixener Chronik,' 14. März 1903. Jahrg. XVI. In der Sitzung am Mittwoch, 11. März, wurde die Budgetdebatte fortgesetzt. Bemerkens wert ist, daß der ruthenische (slavische) Abge ordnete Romanczuk erklärte: die deutsche ParlameutssP räche seinichtnurwünschens- , wert, sondern notwendig; doch dürfe die Forderung nach derselben nicht von den Deutschen, sondern müsse von der Regierung ausgehen. Die Ruthenen bleiben im deutsch-tschechischen Streit objektiv ; sie seien

zwar den Tschechen stamm verwandt, verdanken aber den Deutschen ihre Kulwr. Das Ereignis in dieser Sitzung bildete wieder eine Rede des Ministerpräsidenten Dr. von ° Koerber. Diese ist auch für uns in Tirol von besonderem Interesse, weil der Kabinettsches darin die welschtirolische Autonomiefrage kurz behandelte. Dr. v. Koerber erklärte: er könne bezüglich der nationalen Frage, welche den größten Raum der Budgetdebatte einnehme, nur wieder holen, daß die Regierung keine nationale Re gierung sei, keine einseitige

nationale Politik machen könne und es für ausgeschlossen halte, diesen Standpunkt zu verlassen, wenn die leidliche Ruhe des Augenblicks nicht abermals gefährlich unterbrochen werden sollte. Die Regierung sei redlich bemüht, unbegründete Härten, mögen sie welche Nationalität immer treffen, zu beseitigen. Er hoffe, daß der Moment kommen wird, in welchem sich Deutsche und Tschechen die Hände reichen. Der Ministerpräsident ging dann auf verschiedene vorgebrachte Beschwerden ein und bemerkte: „Die Herren

aus (dem italienischen) Süd tirol meiden seit vielen Jahren den Tiroler Landtag und hier, angesichts der Zentral regierung, ergreifen sie nur selten das Wort. Sticht diese Gewohnheit schon an und für sich scharf von den sonstigen Gewohnheiten ab, so erschwert sie auch noch die Aussprache der Re gierung, die ja bereit ist, das Autonomie projekt, wosür beide Volksstämme eintreten, zu fördern, sobald das Projekt von jeder in diesem Fall doppelt ernsten politischen Pointe (Spitze) frei ist. Die wirtschaftlichen

, in welchem sich die Tätigkeit des ganzen Kabinetts hält, und machten das Ministerium nicht zu einem Parteienministerium, am wenigsten zu einem Parteiministerium. — Die Regierung hoffe, daß, wenn der Ausgleich angenommen wird, der, Staat eine allgemeine Kräftigung erfahren werde. „Sieverzweifeltnichtmehr amReich; sie glaubt wieder an die Krast des selben und wünscht nur, daß sich das Haus am Werk der Regenerierung (Erneuerung) seinen vollen Anteil sichere.' Schließlich unterbreitete der Ministerpräsident Vorschläge

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