. Aber min destens ebensowenig, ja noch viel weniger könnte und kann die Regierung das italienische Projekt bewilligen. Das Fazit war also, daß bei dieser Sachlage weder die eine noch die andere Linie ausgeführt werde, Fleims und Fassa ohne Bahn verbindung mit dem Etschtal bleiben. Daß diese Täler und deren Abgeordnete und damit auch die Partei, der sie zugehören,, mit einer solchen Lösung der Frage, die darin bestand, sie u n g e l ö st zu lassen, sich nicht länger begnü gen konnten
müssen wir also ansehen; zuvor sei aber, weil es zum Verständ nis notwendig ist, folgendes ins Gedächtnis zu rückgerufen. Für die Bahnverbindung des Fleims- und Fassatales mit dem Etschtale gab es zwei Projekte, ein deutsches und ein ita lienisches. Im ersten war die kürzere Li nie Moena—Cavalese—Paß Lugano—Neu markt, im letzteren die längere, aber dem Avisio nachgehende Linie Moena—Cavalese—Cembra —Lavis in Aussicht genommen. Die deutsche Linie graviert nach Bozen, die italienische nach Trient
und verbindet zugleich den äußersten Teil des großen Avisiotales, das Cembratal mit dem Etschtal. Deutschtirol war selbstverständlich für das deutsche, Jtalienischtirol für das italienische Projekt; denn die erstere Linie würde den Verkehr aus dem Fleimstale und Fassatale hauptsächlich nach Bozen, die zweite würde ihn nach Trient leiten. Zu einer Zeit, wo die Abgeordneten des italienischen Landesteiles Abstinenz trieben, hat der Landtag sich für das deutsche Projekt ent schieden und dessen Subventionierung
beschlossen. Die Regierung, auf die es nun ankam, war aber nicht zu bewegen, dasselbe zu konzessionieren, obwohl auf abstinenztreibende Abgeordnete nicht viel Rücksicht zu nehmen war und andererseits die Generalgemeinde Fleims selber mit dem Neumarkter Projekt einverstanden war, ja dar an sich sehr stark finanziell beteiligen wollte. Inzwischen hat die Abstinenz der Abgeord- neaten von. Jtalienischtirol aufgehört, sie erschie nen im Landtag und machten Obstruktion. Mit Ausnahme des Landtages vom Jahre
, so ist sie heute viel größer als zu einer Zeit, wo oie Abgeordneten Abstinenz trieben und mit dem Volke kaum eine Fühlung hatten. Und daß dieser Widerstand heute, wo die Abge ordneten italienischer Nationalität nicht bloß im Landtage ein ganz anderer Faktor sind als eine Abstinenzpartei, sondern auch ihre Stimmen von der Regierung im Parla mente dringend benötigt werden, von der Re gierung ganz anders taxiert wird als früher, liegt für jeden, der nicht ein politisches Wiegen kind sein will, klar auf der Hand