Volksversammlung abge halten, bei der es natürlich überaus stürmisch zu ging. Der Regierungsvertreter wurde mit Pfiffen begrüßt. Nach Verlesung der zahlreichen Tele gramme sprachen mehrere Redner, unter anderen der Bürgermeister, der Sozialistenführer Pischel, welch letzterer den Dr. Battisti einen Garibaldiner für die Autonomie und italienische Universität nannte. Ein anderer, Fausto Pasini, sprach von Revolution und spielte auf die sizilianische Vesper an, kurzum, die Anwesenden wurden so verhetzt, daß beim
Festzug, der nach der Versammlung stattfand, der Bürgermeister und die übrigen Führer oft sogar Gewalt anwenden mußten, um Gewalttätigkeiten zu verhindern. Alle Parteien haben sich verbrüdert, um die deutschen Barbaren ja recht zu vernadern, alle Zeitungen schreien „Mord und Brand" gegen Dr. Körber und die Regierung. Der „Alto Adige", das Hauptblatt der Jrredenta, speit Gift und Galle, ja er schreitet sogar von den Worten zur Tat. In der Montagsnummer verspricht er alle diejenigen anzugeben
gegen die Deutschen wollte der sozialistische Pöbel gern inszenieren, aber ihr Anführer Dr. Pischel im Verein mit dem Bürgermeister haben die Ordre ausgegeben, ruhig zu bleiben. Die Protestversamm lung im Theatro Verdi dauerte Sonntag von 10 bis 12 Uhr und sprachen dabei Dr. Bertolini, Dr. Silli, Abgeordneter Pinalli, Abgeordneter Conci, Doktor Pischel, Fausto Pasini (rot) und — not last not least — der verwundete Student Mario Gius. Die Tagesordnung, von Dr. Stefanelli beantragt, lautete dahin, der Regierung
. — Der Landesausschuß hat in seiner heutigen Sitzung eine Entschließung gefaßt, in der das schmerzlichste Bedauern über das Blutvergießen in Innsbruck ausgesprochen, aber auch die Regierung aufgefordert wird, vor dem Terrorismus der Gaffe nicht zu weichen und Vorkehrungen zu treffen, die das Eigentum der Bürger, wie das friedliche Studium der Hochschüler sichern und gewährleisten. erichte von auswärts. München, 7.November. (Lueger-Feier i n M ü n ch e n.) Zu einer selten schönen Feier lud der christlich-deutsche
nur die Stichwahlen. Die Sozialisten predigten Wahlenthaltung, wohl deshalb, um sich eine Schlappe zu ersparen. Der Sozialis mus hat durch den mißlungenen Generalstreik ge waltige Einbuße erlitten und an Zugkraft verloren. Die Regierung hat durch die Wahlen nur gewonnen. — Durch die „Germania" in Berlin wurde das Gerücht ausgesprengt, der Papst habe das „Non Expedit“ aufgehoben oder gemildert. Dies wurde jedoch sofort dementiert. Das „Non Expedit“ be steht wie früher. Trotzdem ist es auffallend