¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
dem Pröbendar-Abte Roger Schrauzhofer von Stams mit Grobheiten und verlangten, dass er die alte Pfarrkirche, welche gesperrt worden, wieder öffne. Die Angelegenheit kam an den Fürstbischof. Die Curie gab nach, indem sie zuerst gestattete, dass die Seelengottes dienste in der alten Kirche gehalten werden dürfen und später diese Erlaubnis auch ans die Pfarrgottesdienste ausdehnte, blieb es bis 1806, in welchem Jahr die baierische Regierung die Kirche eigenmächtig schloss. Die Übergriffe der Staatsbehörden
in die kirchlichen Angelegen heiten unter Kaiser Joses II. und der baierischen Regierung hatten in Gries wenigstens das Gute, dafs solch kleinliche gegenseitige Neckereien aufhörten und beide Theile sich vereinigten, um das durch diese Kirchenstürmer geschwächte religiöse Leben nach Möglich keit zu erhalten und zu fördern. So machte z. B. Propst Augustin 1802 der Gemeinde den Vorschlag, für die Procession nach Eivez- zano bei Trient ein wöchentliches „Pfinztagamt' für die Gemeinde zu halten. 1806 beschloss
der Gemeindeausschuss unter dem Vor sitze des Propstes Augustin für diese Procession eine solche in der Pfarrei selbst mit den 4 hl. Evangelien und 2 Ämtern und mehrere Messen feierlich zu halten. Die baierische Regierung griff noch mehr als Joses II. in das Innere der Kirche ein und gab besonders 1808 strenge gottes- dàstliche Verordnungen.^) Die Benedictiner, welche 1845 die Pfarre Gries übernahmen, vermehrten den Gottesdienst in der Stiftskirche. Weil aber diese 1806, wie üben bemerkt wurde, definitiv