Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
dass das Land allen Feinden widerstehe und kaiserlichst Majestät Person versichert bleibe'. Weiter wurde gebeten, „jenen Reichsständen^ die sich dem feindlichen Bündnisse nicht angeschlossen hätten, zu einem Tröste und zur Aufmunterung, damit sie nicht ebenfalls in die Re bellion hineingerissen würden, die Unterstützung und den Schirm des Kaisers zuzusichern'. Endlich wurde die Bitte gestellt, „die davornen im Lande stehenden gerüsteten Pferde des Kaifers der Regierung in Elsass-Lothringen
zu Ordonanzen und im Nothfall zur Rettung des Landes zu überlassen' i). Über den Erfolg dieser schriftlichen und beim Bischof von Arras mündlich betriebenen Eingabe an den Kaiser wurde die Regierung nicht lange im Ungewissen gelassen. Ani selben Tage noch erhielt sie darauf Bescheid. Der Bischof von Arras theilt im Namen des Kaisers mit: „Was die Aufstellung von drei Fähnlein freien Fußvolks zur Rettung Sr. Majestät und des Lands anbelange, fei es allerdings wahr, dass sich ohne vorausgehende Annehmung
freien Kriegsvolks auf einer Landschaft Zuzug nicht zu verlassen sei, die Regierung hätte aber zu erwägen, wem dies Land zu beschützen zustehe, denn es fei einem Herrn wol zu bedenken, wann er sich im Anfang in eine solche Hilfe einließe, und sich weiter einrisse, wie er sich alsdann halten solle', d. h. mit anderen Worten, der Kaiser würde sich durch Leistung der ersten Hilfe Zu weiteren Leistungen verpflichten, daher er die Verteidigung des Landes Tirol König Ferdinand überlasse. Auf die Bitte
der Regierung, den noch treugebliebenen Reichsständen die kaiserliche Unterstützung zuzusichern, um ihren Mut aufrecht zu erhalten, antwortete Arras, „der Kaiser habe deshalb der Gebür nach den Reichsständen vorhin geschrieben. Dass aber Ihre kais. Majestät eine solche Vertröstung thun soll, das würde dem Kaiser beschwerlich sein, denn was der Kaiser in solchem Falle verspreche, würde er auch gewiss leisten. Weil aber der Stände im Reiche viele feien, welche der kaiserlichen Hilfe bedürfen und dazu 300.000
Mann nothwendig wären, so könne auch hierin keine Zusage gemacht wer den'. Ebenso wurde der dritte Punkt, die gerüsteten Pferde in den Vorlanden betreffend, abgeschlagen, indem der Kaiser selbst noch nicht entschlossen sei, wohin er dieselben gebrauchen wolle ^). Die Regierung replizirte und machte alle nur möglichen Gegen vorstellungen, namentlich dass aus der Stellung von drei Fähnlein ') Supplikation an die kais..Majestät. Statthalters-Archiv, An die k. Maj., t'. 84—86. Statthaltern -Archiv