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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 28.04.1892
Umfang: 8
zurück. Meldungen ans Paris zufolge, entspricht die Nachricht, dass das italienische Cabinet der französi schen Regierung Vorschläge über eine internationale Vereinbarung zur Bekämpfung des Anarchismus habe zugehen lassen, und dass die letztgenannte Regierung sich mit diesem Projecte grundsätzlich einverstanden er klärt habe, in keinem Pnnkte den Thatsachen. Das italienische Cabinet habe keinerlei ähnlichen Schritt nntcriiommcn und es habe bisher überhaupt zwischen den Mächt u kein Gedankenaustausch

sich denn auch bis Donnerstag, nachdem eS mehrere Wahlen als gil tig erklärt, einige Petitionen erledigt und einen Ini tiativantrag wegen Schassung von Nothwegen der ersten Lesuug unterzogen hatte. Von allgemeinem In teresse waren zwei zur Verlesung gebrachte Zuschriften bezüglich der vielerörterten Börsenpanik vom 14. No vember v. I. Kurz vor seiner Vertagung hatte, wie erinnerlich, das Haus über Antrag des Dr. Lueger beschlösse«, die Regierung zur Ausfolgung der Acten über die in der bezeichneten Angelegenheit beim

Wiener LandeSgerichte und bei der Wiener Vörsekammer ge pflogenen Untersuchung aufzufordern. Justizmiuister Graf Dr. Schönborn theilte nun heute dem Hause den voni Wiener Laudesgerichte gesasSteu, ablehnenden Beschluss mit und Finanzminister Dr. Steinbach brachte deni Hause zur Kenntnis, dass ^ie Regierung die bezüglichen Acten der Börsenkammer nicht unter breiten könne, da es als Eingriff in dir auf dem Ge setze beruhende Börseautonomie sich darstellen würde, wenn die Regierung

wichtige politische Erklärungen bezüglich des böhmischen Ausgleiches abgab. Es ist au dieser Stelle wie derholt betont worden, dass die Regierung durch ihre Erklärungen sowohl, als durch ihre Thaten ihr unent wegtes Festhalten am böhmischen Ausgleiche wiederholt bewiesen, dass sie denselben nicht für todt und begra ben ansehe; erst vor einigen Tagen wurde hervorge hoben, dass die Errichtung des Bezirksgerichtes Wekels- dorf und die Einberufung der AbgreuzungScommission beim Präger OberlandeSgerichte

für diese Anschauungen und Absichten der Regierung uollgiltiges Zeugnis ab legen. Graf Kuenburg bestätigte diese Ausführun gen, indem er heute darauf hinwies, dass die beiden letzterwähnten Thatsachen wohl keinen berechtigten Zweifel an der Intention der Regierung aufkommen lassen können, dass eS ihre ernste Absicht ist, den Aus gleich zur That werden ^.lassen, insoweit sie eS auf dein Boden der bestehenden Gesetze nud der auch sie bindenden Vereinbarungen überhaupt vermag. Ueber- dieS erklärte der Herr Minister

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 25.10.1904
Umfang: 8
geblieben sei, habe ihnen die gegenwärtige Regierung ein Entgegenkommen dadurch bewiesen, daß sie ihnen eine selbständige italienische juridische Fakultät in Innsbruck errichtete. „Trotzdem,' sagte Dr. v. Körber im Laufe des Gespräches, „greifen uns die Italiener an und erheben fortgesetzt Proteste gegen uns. ES gibt kein besseres System, seine Rechte zur Geltung zu bringen, als eine so auf reizende und so trotzige Agitation einzustellen, da dieselbe der Sache so nachteilig ist.' Auf die Frage

welche Haltung die Regierung beobachten würde, falls die Deutschen und die Italiener im Parlamente sich auf die Wahl Triests als Sitz für die selbst ständige italienische Universität einigen würden, ant wortete Dr. v. Körber, er halte eine solche Einigung für unwahrscheinlich, im übrigen mögen dieitalieni schen Studenten volle Ruhe bewahren und Geduld zeigen, und mehr Anhänglichkeit an den österreichi schen Staat beweisen. Zur Verhütung von Aus schreitungen bei der Eröffnung der italienischen Fakultät

noch immer schlecht sein soll und seine Amtsführung von einem großen Teil der Stadtverordneten angefeindet wird. Inland. Die italienische Iluiversitätsfrage. Der „Secolo' veröffentlicht ewe Unterredung seines Wiener Korrespondenten mit dem Minister präsidenten Dr. v. Körber über die italienische Fa kultät in Innsbruck: Dr. v. Körber erklärte unter anderem, er begreife nicht die Haltung der Italiener Oesterreichs. Nachdem deren Forderungen nach ewer eigenen Hochschule lange Jahre hindurch ver geblich

zum 60. Ge burtStag des Bürgermeisters Dr. Lueger. Abgeord neter Geßmann sagte, die Regierung habe mit diesem Verbot vor den Sozialdemokraten kapituliert und damit ein Zeichen beschämender Feigheit gegeben. Er stellte den Dringlichkeitsantrag, der Landtag möge der Regierung wegen des Verbotes des FackelzugeS die.schärfste Mißbilligung aussprechen. Nach Annahme der Dringlichkeit sprach der Sozial demokrat Seitz gegen den Antrag und sagte, Lueger wollte einen Fackelzug haben, den bisher nur der Kaiser erhielt

. Die Hochrufe auf den Lueger müßten lauter klingen als die auf den Kaiser. Abgeordneter Stöckler erklärte, die Regierung beschütze den revo lutionären Pöbel gegen die Bürgerschaft. Der Statt halter versicherte, daß das Verbot nur aus sachlichen Gründen erfolgte. Abgeordneter Prohasla bezeichnete die Juden als Eingeweidewürmer. Lueger sagte, er habe mit dem Wort „Lumpen' nicht alle Arbeiter, sondern nur die jüdischen und nichtjüdischen Führer der Sozialdemokratie gemeint und ihren blinden oder bezahlten

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 06.10.1909
Umfang: 10
man sich dort darauf beschränken, die italienische Sprache und das italie nische Nationalbewußtsein ausrechtzuerhalten und zu verteidigen. Dagegen sei im Trentino das Deutschtum bezw. die deutsche Regierung und Ver- waltung der einzige Feind, dem eine ausschließlich italienische Bevölkerung entschloffen gegenüberstehe; In der Geschichte Konstantins mag dieser Tag un vergeßlich sein und bleiben. Schön war es in St. Konstantin auch am 17. August 1908. Die kleine Kolonie ist auch patri otisch gesinnt

einsetzen. Diese werde erleichtert durch „Miß griffe' der österreichischen Regierung, welche Trieft die italienische Universität und Trient die Selbst verwaltung oerweigere. Schon Fogazzaro habe ge sagt: „sich den rechtmäßigen Ansprüchen seiner ita lienischen Untertanen zu widersetzen, ist einer, jener pcovidentiellen Fehler, welche das Nachbarreich immer zu begehen die Güte hatte'. Daß durch solche fortgesetzte Schürereien die Dreibund-Sympathie im italienischen Volke nicht vermehrt wird, versteht

. In der von wilden Reben über wucherten Gartenlaube wurde eine Oleographie des Kaisers Franz Josef I. mit bunten Fähnchen in den Landesfarben, und mit Kränzen aus Eichenlaub geschmückt. Bei Anbruch der Dämmerung mar schierten die weißgekleideten, mit brennenden Lam pions versehenen Kinder mehrerer Familien zur Laube, wo vor den versammelten Gästen Gedichte zu Ehren der diamantenen Regierung unseres guten Monarchen deklamiert und patriotische Lieder ge sungen wurden. Als es dann auf den umliegenden Bergen

noch vom „Kaiserlied'. Doch des Sommers heiße Tage laden zu Berg- touren ein; so steigt man von Konstantin zur Schlern-Bloße mit ihrem Echo oder zur Duftalpe nur mache diese weniger von sich zu reden als das regsamere italienische Element von Trieft. Trotzdem seien im Trentino die Hoffnungen auf eine „Auto nomie', d. h. Loslösung vom Verbände mit Deutsch, tirol (natürlich nur als Vorstufe zur Angliederung an den italienischen Staat gedacht) viel aussichts reicher. Deshalb müsse dort vor allem die Agi- tation

Aenderungen betreffe, wie das Blatt weiter meldet, das passive Wahlrecht der Geistlich' keit aller Konfessionen; nach dem ursprünglichen Entwurf follte die Geistlichkeit aller Konfessionen des passiven Wahlrechtes entbehren. Dieser Passus sei gestrichen worden. Außerdem seien einige von der österreichischen Regierung gewünschte Aende rungen, durchwegs in einem sehr fortschrittlichen Sinne gehalten, durchgesührt worden. Das Wesen des Statuts bleibe unverändert. Voraussichtlich werden die Wahlen

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 29.11.1902
Umfang: 12
Seite 2 Tiroler Volksblatt. 29. November 1902 dem Willen der Regierung erledigen, und ich habe die Ueberzeugung, wenn wir das Gesetz haben wollen, so müssen wir es so beschließen, daß die Regierung zustimmt — so wird das Gesetz kaum vor dem 15. Dezember sanktioniert und publiziert werden können. Das wäre der rascheste Termin, und ich hoffe, daß die Regierung diesen raschen Termin auch einhalten wird, und zwar sowohl be züglich der Sanktionierung, als auch bezüglich der Publikation

solle oder daß möglichst viele Ab- änderungsanträge angenommen werden, denen die Regierung nicht zustimmt, 'weil ich dann die Über zeugung hätte, daß dadurch zumindest die Gesetz- werdung der Vorlage verzögert und eventuell ver hindert werden kann und daß da ja inzwischen auch — wir sind ja auf einem Vulkan —Ver hältnisse eintreten können, welche für absehbare Zeit das Zustandekommen des Gesetzes verhindern. So würde ich also stimmen, wenn ich ein Gegner der Vorlage wäre. Wenn ich aber ein warmer

und sür solche Abänderungen, denen die Regierung' zu stimmt. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen. — Redner wird beglückwünscht.) „Sie sind hartherzig, alter Freund!' „So mag es dem scheinen, der die Verhältnisse in unserem Tale nicht kennt; ich glaube als Vater für meine Tochter zu sorgen, wenn ich vorderhand meine Einwilligung versage. O, es reißt mich zu- weilen tüchtig herum, wenn ich sehe, wie lieb die beidön sich haben, aber ich kann nicht anders. Die Erfahrungen, die ich gemacht

.) Inland. Der Unterrichtsminister und die Pfatten- Angelegenheit. Der italienische Abgeordnete Dr. Conci interpellierte vor kurzem über die nationalen Angelegenheiten in der Gemeinde Pfatten, über Schule, Kindergarten :c. Nun hat sich der Unter richtsminister über die Verhältnisse in Pfatten ge äußert. Er sagte, die Frage der Umwandlung der deutschen Schule in eine italienische werde nächstens vom Landesschulrate entschieden werden. Was den vom Kuraten Malpaga gegründeten deutschen Kinder garten

anlangt, so entspreche er einem lokalen Be dürfnisse, sei gut besucht und die Regierung habe darin, daß sie der Kindergärtnerin ein jährliche Remuneration von 600 Kronen gewährte, keine ungerechte Parteinahme zu Gunsten der Deutschen erblicken können/ Prozeß Wolf gegen Schalk. Dieser Prozeß, der auf zehn Tage berechnet ist, nahm am Mitt woch in Brür feinen Anfang. Unter den zugelasse nen Zeugen befinden sich folgende Abgeordnete: Bareuther, Dr. Beurle, Dobernig, Dr. Erler, Hauck, Dr. Groß, Jro, Kittel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1908
Umfang: 8
war nur die Reflexion der französifäicn Bestrebungen und darf darum nickt in daS Sänildbnck der italienischen Nation eingestellt werden. Zn wirtjckastlicbcr Be ziehung kouute die italienische Regierung nicht son derlich viel tun, weil sowohl die Zeiwerballnissc im allgemeinen als auch die Dauer der italienischen Herrschaft im besonderen zur Durchführung eines weitgehenden Wirtschastsprograuuncs nichl geeignet Waren. Das Königreich Ztalicn, wie es Napoleon ge schaffen haue, war nichl jener nationale Einheits staat

aber, daß man in französischen Regierungskrisen die Lust verliert, uoch weitere ungeheure Expeditionskosten anss Spiel zu setzen, da man mit den bisherigen Blamagen genug hat. Italien nnd Wenclili. Ter Negus Menelik erklärte auf den formellen Protest der italienischen Regierung wegen des Zwischenfalles bei Lugh und auf die Forderung von ein-r Genugtuung, daß er die Vorkommnisse, von denen er nichts gewußt hätte, anfs tiefste bedauere. Er versichere die italienische Regierung vou neuem seiner Freundschaft uud Loyalität

- konjnllur nicht noch mehr zu drücken, eine Zurück haltung bis zum Aeußersten an den Tag gelegt Sic ließen vieles über sich ergehen, wenn auch oft mit Groll im Herzen; nur als man von ihnen bedeutende materielle Opfer verlangte, schien eö, als ob das leidliäie Verhältnis zwischen Stadt und Regierung einen gewaltigen Riß bekommen sollte. Schlaue Diplomaten, wie die -Italiener waren, wußten sie rechtzeitig, die Belastungsprobe für die gute Ge sinnung der Bozuer cinznsleUcn. Die Kirchenpolilik der Italiener

, wie ihn die italienische Nation in den späteren Iahrzcliute!! anstrebte und auch erreichte. Darum konnte sich für die Nengesialtting niemand recht be geistern. Es ist eine grobe Entstellung der Tatsachen, wenn die Zeit der einstigen Zugehörigkeit Südtirols zum uapoleonischcn Königreich Italic» als glücklich für das Boll gepriesen wird. Zum Schlüsse sei noch eine Erscheinung aus dcm Gebieie der Publizistik erwähnt. > bisher als sicherer Rechner erwiesen und darum konnte auch der Stadtrat sagen, daß die Ge meinde

Leitung der Lonaldemokratie habe die Folgen der Vorgänge am Sonntag zu tragen. Die Regierung fei fest entichlossen, allen Versuchen energisch entgegenzutreten, die den öffentlichen Verkehr und die Ruhe stören. Der Sultan von ?ilarokl':o aligeletit. In Marokko herrscht bekanntlich seit Monaten ein heftiger Aufstand, indem Mulan Hasid, der Bruder des Sultans Abdnl Asis, die mit dem den Europäern freundlich gesinnten Snltan Un- znsriedenen nm sich gesammelt har nnd gegen diesen zu Felde zog Wohl

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 17.05.1896
Umfang: 20
dauernd ein führt, und von der Zustimmung der Regierung hiezu ihre Stellung zur Vorlage abhängig zu machen. Wie die „Ag. Stef.' aus Maffaua meldet, sind alle italienischen Gefangenen, die sich in Agham6 befanden, an Baldiffera aus geliefert worden, mit Ausnahme des Lieutenants Poggi, dessen Auslieserung binnen wenigen Tagen erfolgen soll. Ras Mangascha hat sich verpflichtet, in 6 Tagen sämmtliche italienische Gefangene, die sich in Tigre befinden, auszuliefern. Die italienische Regierung gedenkt

, gesetzliche Maßnahmen zustande zu bringen, durch welche die ZollsäA der Mac Kinley-Bill noch erhöht und das AuSlqnd ganz vom amerikanischen Mark ausge schlossen werde. Möge unsere Regierung es nicht versäumen, hiezu rechtzeitig Stellung zu nehmen. Zeigen sich die europäischen Staaten entschlossen, Repressalien zu ergreifen, ihrerseits den amerikani schen Import auszuschließen, so werden sich Präsident und gesetzgebende Körperschaften Nordamerikas sicher reiflich überlegen, ob sie gut daran thun

haben. Die Wahlreform-Kommission deS Herrenhauses war für gestern Freitag einberufen worden und dürfte wahrscheinlich noch vor Pfingsten ihren Bericht dem Plenum vorlegen. In der Berathung des Herrenhauses über die Tiroler Grundbuchsvorlage schilderte Dr. Haßlwanterdie Mängel des Versach- buches, Rlchtsunsicherheit, mangelnde Übersichtlichkeit. Wenn Tirol sich trotz dieser Mängel bis in die letzte Zeit gegen das Grundbuch ablehnend verhielt, war wohl der Kostenpunkt das Haupthinderniß. Nun komme die Regierung

mit variablen Schutz zöllen gegen die überseeische Getreide produktion. Der Wiedener Bürger-Klub hat den Beschluß gefaßt, die Parteileitung der Vereinigten deutschen Linken aufzufordern, eS möge im Abgeordnetcnhanse wegen der Wiener Bürger meister-Frage eine Interpellation an die Regie rung gerichtet werden, enthaltend die Fragen: „l. Ist es wahr, daß die Regierung ihre Anschauung über die Nichtbestätigung des Dr. Lueger als Bürger meister von Wien geändert hat, und 2. wenn es wahr ist, wie vermag

die Regierung diese ihre geänderte Haltung zu rechtfertigen?' Dr. Lueger erstattete am 12. d. M. in einer großen Antisemitenversammlung, in welcher auch der schwarze Prinz sprach, Bericht über seine Audienz beim Kaiser und über seinen Verzicht auf die Bürgermeisterwürde. Es war jedoch nichts neues, was „der Moltke der Wiener Bewegung', wie sich Lueger in seiner bekannten Bescheidenheit in dieser Versammlung selbst nannte, enthüllte. Der Kaiser habe ihn zum Verzicht auf gefordert, da er mit Rücksicht

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 29.10.1904
Umfang: 8
als zu hoch gerissen ist. Die Nachbargemeinden Tösens und besonders Nauders waren sehr zahlreich vertreten. Auch von Reschen, Graun, Langtaufers, Haid und aus dem Samnaun- tal waren einzelne Bauern herbeigeeilt. — Dem Bauernbund wurden viele neue Anhänger gewonnen. Politische Rundschau. Deutsche und Italiener in Innsbruck. Die deutschradikalen Kreise unserer Landes hauptstadt wollen die italienische Rechtsfakultät durchaus aus Innsbruck weg haben. Nicht zu frieden damit, daß die italienischen

zu machen, die nach Durchberatung in allgemeinen Ver sammlungen der Studenten dem akademischen Senat als Behelf für seine Beschlüsse dienen sollen — nicht zufrieden mit all dem, wodurch der deutsche Charakter der Universität doch voll ständig sichergestellt erscheint, halten die Deutsch- radikalen das Deutschtum in Innsbruck noch immer schrecklich gefährdet, solange die italienische Fakultät in Wilten besteht, die kaum 10!Z Hörer zählen wird, Der Gemeinderat gab am 20. Ok tober »der tiefsten Empörung Ausdruck

, welche sich der Bevölkerung über oie Errichtung einer italienischen Rechtsfakultät in Innsbruck bemächtigt hat', und erklärte: „Die Bevölkerung betrachtet den dadurch geschaffene« Zustand als eine Be leidigung des deutschen Charakters der Stadt.' Am 26. Oktober hielt der Vizebürgermeister Abgeordneter Dr. Erler eine Prstestoersammlung in de>: Ausstellungshalle, worin erklärt wurde: die Bevölkerung werde nicht eher ruhen, bis die italienische Fakultät entfernt sei. Der Statthalter hat dem Bürgermeister Greil

über besonderen Auftrag des Minister-, Präsidenten mit aller Entschiedenheit erklärt, daß die Regierung eine vonihr alsProvisorium bezeichnete Verfügung auch in allem Ernst als ein solches betrachte und daher nicht zugeben könne, daß in ihre öffentlichen Zusagen Zweifel gesetzt werden. Die gegenwärtige Regierung habe die italienischen Parallelkurse nicht selbst eingeführt, sondern vorgesunden und diese Kurse hätten durch Jahre unangefochten bestanden. Die Bestimmung eines Termins von Tag und Stunde

der Verlegung dieser Kurse liege außerhalb ihrer Macht und könnte auch von keiner anderen Regierung er folgen; sie glaube vielmehr, in diesem Augenblick alles getan zu haben, was überhaupt geschehen konnte. Die Regierung gebe sich der Erwartung hin, daß dieser eklatante Beweis von weitest- gehendem Entgegenkommen richtig gewürdigt und nicht in einer Weise gedeutet werde, die sich für die hier in Betracht kommenden sachlichen Inter essen nur abträglich erweisen könnte. Eins socialdemokratische Niederlage

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.12.1903
Umfang: 8
gegen Oesterreich Ausdruck zu geben. Am ungeniertesten benahm sich bei dieser österreichfeindlichen Hetze die italienische Presse. So forderte das Mailänder Blatt, die „Lombardia', die italienische Regierung auf, tüchtige Regimenter und moderne Panzerschiffe für den unausweichlichen Krieg mit dem Nachbarstaate vorzubereiten. Ein anderes Blatt, die ^Sera', nahm sogar einen Brief eines in Innsbruck studierenden Italieners aus, der den Deutschen unqualifizierbare Schimpfnamen gibt und die Gründung einer italie

Se ite 2 „Der T i r o l e r^ Donnerstag. 10. Dezember 1903 Am weitere 5 Millionen Kronen erhöht werden soll, zur verfassungsmäßigen Behandlung einzubringen. Das von der Regierung eingebrachte und vom Abgeordnetenhause in der heutigen Sitzung ange nommene Gesetz lautet: Die zufolge der Verordnung vom 10. Sep tember .1903, R.-G.-M. Nr. 186, Meiner Regierung emgeräumte Ermächtigung, in den vom Notstande betroffenen oder bedrohten Gegenden innerhalb des Gesamtgebietes der im Reichsrate vertretenen

die verfügbaren Gebarungs überschüsse des JahreS 1902 und darüber hinaus die sonstigen staatlichen Kassenbestände heranzuziehen/ Auf Grund dieses Gesetzes ist nun die Regierung in der Lage, den Beschlüssen, welche der Tiroler Landtag zur Behebung der heurigen Elementar schäden gefaßt hat, gerecht zu werden, worüber die betroffenen Gegenden sehr froh sein werden.— Nach Erledigung dieses Gegenstandes wurde die Tage Sordnung der folgenden Sitzung bestimmt und dabei kam eS zum zweiten überraschenden Ereignis

das Kandelsverkagspro- visorium «it Italien in Rom haben bisher noch zu keinem Abschlüsse ge führt, gehen aber, wie man versichert, glatt von statten. Die österreichischen Vertreter schlagen einen Zoll von 13 bis 15 Kronen für italienische Ver schnittweine (bisher 6 Kronen 40 Heller) vor. Ueber- dies soll die Einfuhr italienischen Weines mit 700.000 Hektoliter kontingentiert werden. Auf italienischer Seite will man freilich diese Bedingungen und die Zölle auf Feinobst, Gemüse, Südfrüchte 2c. nicht akzeptieren

nischen Studentenlegion anregt, um diesen „Schuften', welche mit Fußtritten und Gewehrkolben aus der Lombardei hinausgejagt worden feien, die Ohre n abzuschneiden. Dasselbe Blatt läßt sich aus Innsbruck lügenhafte Berichte schreiben, denen zufolge die deutschen Studenten zahlreiche Revolverschüsse gegen Professor de Gubernatis abgefeuert hätten. Der Malländer „Secolo' verlangt s 0 for t i g eÄuf- lösung deS DreibundeS und energisches Auf treten gegenüber der österreichischen Regierung zu Gunsten

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 24.01.1909
Umfang: 14
, zu nehmen, daß ich die deutsch-tschechische Enquete vertage'. Die italienische Rechts-FakultSt Der Antrag der Regierung, eine unabhän gige italienische Rechtsfäkultät mit dem Sitze in Wien vom nächsten Wintersemester an z!u er richten, wurde dem Abgeordnetenhause bei der am Donnerstag erfolgten Wiedereröffnung des Parlaments überreicht. Dieser Antrag begegnet in den Kreisen der Italiener entschiedener Miß billigung und es wird alles aufgeboten, ihn zu Fall Zu bringen und der RegierUng nah: zu legen

- heitlichen Abgeordneten den Beschluß faßte, die VerständigUngsenqnete in der Sprachenfrage nicht zu beschicken, gilt dieselbe als' ge scheitert. Tie Regierung dürfte zu einer Ver schiebung der Enquete schreiten, km nicht' offi ziell das Scheitern derselben aussprechen zu müssen. Der Ministerpräsident hat auch tatsäch lich mehreren Abgeordneten gegenüber erklärt: „Da ich nicht imstande bin, für Böhmen einen Posterlaß herauszugeben, wie ihn die Tschechen Und die Deutichen wünschen, bitte ich z!ur Kennt nis

, daß eine italienische Universität nUr auf italie nischem Boden, also in Tri est denkbar ist Und gedeihen kann. Aber auch wir Deutschen können der Vorlage gegenüber nur einen diese energisch ablehnenden Standpunkt einnehmen. Wg. Dr. Hofmann v. Wellenhof äußerte sich hiezu folgendermaßen: „Nachdem die italienischen Studenten durch ihre eigene Schuld den Bestand der Rechtsfakultät in Wilten-Jnnsbruck unmög lich gemacht Hutten, Und wenn in späterer Folge durch ein erpresserisches Vorgehen der italieni schen

des Erzherzogtums veranlaßt sah, durch den Antrag Kolisko-Äxmann die Sicherung der deutschen Sprache festzulegen, erscheint es mir als ein gefährliches Präjüdiz> durch Errichtung einer nichtdeutschen Lehranstalt in die sprach lichen Verhältnisse dieses Kronlandes Bresche zu legen.' — Und so sehen wir den merkwürdigen Fall, daß die Regierung etwas durchzusetzen strebt, was den beiden gegnerischen Parteien nicht recht ist. Die Schutzfarbe für unsere Feldgeschütze. Die Geschütze unserer Feld-' und Gebirgs

. Die kalifornische Regierung brachte nämlich einen Ge setzentwurf ein, der den städtischen Behörden das Recht geben soll, Japaner von allen öffent lichen Geschäften auszuschließen, ferner den Ja panern die Erlaubnis?.u verweigern, Land zU erwerben und öffentliche Schulen zU besuchen. Roosevelt telegraphierte sofort an dm Gouver neur von Kalifornien, datz dieses neue Gesetz Unübersehbare» Schaden anrichten wurde. In der nun herabgelangten Antwort'erklärt der Gou verneur, daß er daS Zustandekonnnen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 21.01.1911
Umfang: 12
für die künftige italienische Universität bezeichnete. Eine italienische Fakultät würde die For derung nach einer slovenischen und anderen Fakul täten nach sich ziehen. — Wir bedauern diesen Uebergriff, deu sich die für diese Kundgebung Ver antwortlichen mit der Benützung des Volksbund- ucuuenS geleistet haben. Wir wollen nur hoffen, daß dieser Uebergriff einiger Leute, denen es au Ueber- legung mangelt, keine weiteren bösen Folgen zeitigt. Soll der VolkSbund mit Erfolg seine statutenmäßige Arbeit zu leisten

ist. Diese Absicht hat auf das nationalistische Lager wie die Explosion eines Dynamitlagers gewirkt und führte zu heftigen Angriffen in der oppositionellen Presse gegen deu Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Marchese di San Ginliano, dem man vorwarf, das italienische Interesse am Gardasee zu vernachlässigen Die Kröett nach chrilltichloziaterund materialistischer Weltanschauung. Vortrag des hoch». Herrn S. Rosfa, gehalten am 13. Jänner I91V im chrrßlichsozialen Verein zu Meran. Wenn wir die soziale Lage

treffen mit 18 bis 24 Stunden Verspätung ein. ES ist unmöglich, Authentisches über die Vorfälle zn er fahren; Chiffredepeschen bestätigen jedoch, daß ei» Teil der von jeher unzuverlässtgen Jufanterietrnppen auS Lissabon entfernt worden ist. Die Artillerie, die Kerntruppe der Republik, hat alle Bahnhöfe besetzt, ebenso die Hanptstraßen. Aach die Waffeu- läden in Lissabon sind auf Befehl der Regierung durch Artillerieoffiziere geschlossen worden. Jetzt läßt die Lissabouer Regierung Chiffredepescheu

zurückberiefen wird. Die Portugiesen werdeo eben nach einem Herrscher aus ihrer eigene» Aaffe verlangen und da hat das HauS Brazanza deu Vorzug. Ob die Portugiese» mich berufen werdeo, weiß ich nicht. Aber weuu eS geschieht, werde ich mich opfer» und Portugal von der herrschenden Anarchie befreien. Die gegenwärtige Regierung kann nicht auf die Dauer existieren.' Don Miguel würde, wenn er König würde, die CorteS eiuberufm, die angesehensten Männer aller Parteies um stch sammeln

und sie mit der Wiedererrichtung der monarchistischen Regierung betraue». Dauu würde er sich bemühe», der Korruption im öffentliche» Leben ein Ende zu bereiten. Der 40. Iuöeltag des Deutsche« Reiches. Am 18. Jänner beging das Deutsche Reich seinen 40. Geburtstag. Die Siege gegen Frankreich warm geschlagen, ans SedauS blutgetränktem Felde war der fränkische Kaiser uud sei» Heer gefauge» genommen worden, da schallte der Ruf: „Nicht u«r Elsaß und Lothringen, die alten deutschen Greuz- markungev, sollen der Preis de» Sieges

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 15.03.1900
Umfang: 6
. Sie hat so lange versichert, daß sie durchaus neutral sein werde, bis sie dem Dr. Lueger und seinen klerikalen Hintermän nern aufgesessen war. Und das soll Neutra lität sein, wenn eine Regierung der feudal klerikalen Partei durch die Regierungsmaß regel zu dem größten Triumphe verhilst, wel chen diese Partei seit dem Konkordat erreicht hat, das länger als fünfzehn Jahre auf Oester reich lastete. Die Lueger'sche „Wahlreform' für Wien ist für die Jesuiten kein geringerer Vortheil, als wenn eine italienische

werden könne; das Nichtzustandekommen die ses Letzteren aber eine Art Fangeisen für die Regierung werden, oder jene dazu zwingen müsse, den Tschechen mit Zugeständnissen z« kommen, selbst wenn die Regierung gegen wärtig noch keine Zusagen ertheilt hat, oder zu ertheilen gewillt wäre. Die Regierung stünde also einem Drucke der gesummten Rechten gegenüber, die den Herrn v. Körber geradeso einsangen möchte, wie sie den Grasen Thun zuletzt eingefangen hat. Da stünde man auch wieder bei der alten tschechischen

Postulatenpolitik. Wie lange dabei eine „neu trale' Regierung noch Hausen könnte, kann sich jeder an den Fingern abzählen. Wenn die Regierung nicht die Bildung der alten Schachermajorität hindert, wird sie dem ver einigten Drucke derselben nicht gewachsen sein. Ausdrücklich hat Gras Dziedusczycki — so melden die Tschechenblätter —, im Tsche chenklub an 8ie slavische Gegenseitigkeit appel- lirt, die Tschechen: mögen ihm beistehen gegen die Minderheit im Polenklub selbst. Da -stehen dem Herrn.Grafen

und die Wahl Zaceks als Vizepräsi denten behindern und was derlei Albernheiten sonst sind, welche bemänteln sollen, daß halt doch so hin und wieder ein Griff in die Fleischtöpfe einer regierenden Majorität eine gar angenehme Sache sei, auf die man aber in der Opposition verzicht?» müßte. Mögen nun die Dinge kommen wie 'im mer; auch wenn die Regierung ihr Leben, so zn sagen, von der Hand in den Mund fristet: einmal wird sie zur Einsicht gelangen, daß eine Beamtenregierung entweder abdanken

oder ihre Neutralität nach jeder Richtung aufs Strengste wahren muß. Allein die Regierung Körber hat bereits ihre Neutralität über Bord geworfen. Sie ließ sich von den Tschechen so weit einschüch tern, daß sie die Aushebung der Sprachenoer- ordnungen nicht bis zur gänzlichen Wieder herstellung des vorigen Standes durchzuführen wagt, wie das Prager Oberlandesgericht täg lich beweist und mit der Wiener „Wahl reform' ist sie gleichfalls aus der Neutralität herausgefallen, wie ein Berauschter aus dem Bette fällt

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 14
Datum: 19.03.1902
Umfang: 14
Vor- stellnugeu bei der Regierung des benachbarten, mit Italien verbündeten Staates erhoben worden sind, dahin, daß der Prediger Rieitelli dem ita lienischen Konsul in Fiume erklärt habe, daß er weder Italien noch dessen Einrichtungen beleidigt habe. Der Konsul habe indessen bei den Behörden in Fiume Vorstellungen erhoben. Man müsse das Ergebniß der diesbezüglich eingeleiteten Unter suchung abwarten. Was den Pater Colleoni be trifft, so habe der italienische Konsul in Triest seine Pflicht gethan. Er, Redner

der solidarischen Haltung aller Deutschen Oesterreichs auf der Forderung nach Errichtung einer tschechischen Universität in Brünn beharren. Er hofft, daß die Regierung zur Ueberzeugung gelangen werde, daß derartige Fragen nicht ohne oder gegen die Deutschen gelöst werden können, wenn sie uicht den Staat in neuerliche unabsehbare Wirren treiben will. Abg. Barwinski trat für die Errichtung einer rutheui- fchen Universität ein. — Abg. Dr. Erler, der ebenfalls als Redner zum Titel „Hochschulen' eingetragen

. Die Studentenschaft der technischen Hochschule protestierte gestern gegen jede weitere Zulassung auswärtiger, insbesondere tschechischer Studenten, da das fortgesetzte provo katorische Auftreten der tschechischen Studenten die Iluhe der Akademie gefährde. Italienische Kammer. Rom, 18. März. In der gestrigen Sitzung beantwortete Bacelli eine Anfrage, ob in Folge der von Predigern in Dignano und Fiume gegen die italienische Dynastie gerichteten unedlen, gegen das Strafgesetz verstoßenden Beleidigungen

, sei in der ange nehmen Lage, mittheilen zu können, daß gegen Colleoni die gerichtliche Verfolgung eingeleitet wurde und daß die österreichische Regierung dessen weitere Predigten untersagt habe. (Beifall.) Antikatliolische Demonstration. Petersburg, 18. März. Gestern entstand ein Auflauf auf dem Newski-Profpekt, indem Plötzlich eine Schaar Spaziergänger Fahnen ent faltete und Demonstrationen vor der katholischen Kirche versuchte. Die Polizei unterdrückte den Ausstand und verhaftete etwa 100

(Holdiente 119.85, 4°/« Ungarische Kronenrente 97.55, Oesterr.-ungur. Baiik-Aktien 16 28, Creditaktien 693 00, London vista 240.05. Deutsche Reichs - Banknoten 117.35, 20-Maik Stück« 23.4^, 20>Francs Stücke 19.10, Italienische Banknoten 93.45, Rand-Dukaten 11.33, Schweizer Plätze 94.80, Anglobank 286 75, Unionbank 564.—, Nordwestbahn <L) 470.—, StaalS- bahn 677.50, Karl Ludwigsbahn 424.—, Rubel 254.00, Nordbahn 56.85. l-tsrvori-sgsnrl bsi t-ISmorrliolcisn tinciot ^ Rovitscher LSuei-UnL „LrVlNK

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 13.01.1905
Umfang: 12
hatte, seine Anschauungen über die politische Lage, sowie seine Meinung über die tirolischen Angelegenheiten, namentlich über die Jnnsbrucker Universitäts frage vom allgemein politischen, wie auch vom deutschtirolischen Standpunkte aus darzulegen. Was den. letzthin aufgetauchten Vorschlag, die italienische Rechtsfakultät durch Parlamentsbe schluß nach Trient zu verlegen, anbetrifft, äußerte der Abgeordnete: „Wir perhorresziexen diesen Ausweg und sicherlich wird Trient dem Beispiele Roveredos folgen, welches trotz

der Unmöglichkeit, in näherer Zeit eine parlamentarische Lösung der italienischen Universitätsfrage her beizuführen, zu einem neuen Provisorium Zuflucht genommen werden müsse. Es wird er klärt, daß den italienischen Studenten, welche die italienische Rechtssalnltät in Innsbruck besuchen sollten, endlich die Möglichkeit zur Fortsetzung ihrer Studien geboten werden müsse, wenn ihnen auch das verlorene Semester in die Studienzeit eingerechnet werden würde. Ueber den Ort ist noch keinerlei Entscheidung getroffen

. Auch die Besprechungen des Ministerpräsidenten Baron Gautsch mit italienischen Abgeordneten haben zu keinem positiven Ergebnisse geführt. — Ter „Alto Adigc' in Trient hatte im Anschluß an die vom „Piccolo' wiedcrgegebenen Aeußerungen Tr. v. Terschattas über die italienische Universitätsfrage eine „allgemeine Unzufriedenheit gegen das Pro jekt von Roveredo' feststellen zu können geglaubt. Dazn bemerkt nun der „Raccoglitore' in Roveredo etwas gekränkt, daß diese allgemeine Unzufriedenheit sich gegen jede italienische

Stadt, die nicht Triest gewesen wäre/ erhoben haben würde. Wenn Triest ausgeschlossen werde, sei es einfach falsch und ungerecht, daß die öffentliche Meinung sich gegen Roveredo mehr empört hätte, als gegen irgend eine andere Stadt im Küsten lande oder in Welschtirol. Roveredo ^abe dem ehrenvollen Anerbieten der Regierung zene Zu rückweisung erteilt, welche die öffentliche Meinung mit der gleichen Entschiedenheit von jeder anderen Stadt verlangt haben würde. Das ist — setzt das „Tir. Tagbl

fchon zwei Fakultäten an der sloveni schen Universität in Laib ach eröffnet werden, die theologische und die juridische. Tie südslavi schen Abgeordneten müßten sich bei dieser Ge legenheit aus den Standpunkt stellen, daß die italienische Hochschulfrage ohne gleichzeitige Erledigung der slovenischen nicht erledigt werden darf. Entweder beide Universi täten oder keine. Die südslavischen Abgeord neten müssen in Vertretung dieses Standpunktes bis zum äußersten gehen und seien in dieser Be ziehung

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 15.06.1907
Umfang: 10
noch nicht geklärt. Das Bozner Stadt- und Kurtheater hat allem Anscheine noch lange nicht ausgespielt! ? Ausland. * Italienische und österreichische Marine. Im italienischen Parlament bildet zur Zeit die Vergrößerung der italienischen Marine den Gegen- , stand der Verhandlung. Die Aeußerungen einiger Ab geordneten verdienen unsere Beachtung. Ausgehend von dem Standpunkte, daß das Schicksal Italiens sich nicht zu Lande, sondern zur See entscheide, betonte der Abg. Marazzi, die italienische Marine müsse so stark

, durch Zucker und Wasser eine so furchtbare Konkurrenz geschaffen wäre. Beim Umzug der 300.000 Weinbauern in Carcassonne wurde eine Fahne mit der Inschrift: „Den Zucker in den Kaffee, das Wasser in die Mühlwiere!' Die ganze Bewegung ist gegen die Regierung gerichtet, welche zum Schutze der Landwirtschaft und speziell des Weinbaues nichts getan hat. Lange liegen schon die ausgearbeiteten Pläne vor zu einer künstlichen Bewässerungsanlage sür die große Ebene am un teren Laus der Rhone. Durch die Ausführung

von den Lokalbehörden wegen Weinfälschung zu einer Geldstrafe verurteilt wurden, daß aber keiner einen Centime gezahlt habe, weil allen die Strafe von der Oberbehörde erlassen wurde. Ein Weinfabrikant sei 33 mal ver urteilt worden und hätte 197.000 Frank Strase zahlen müssen, auf die Fürbitte einiger Abgeord neten des Blocks sei ihm vom Ministerium die ganze Strase nachgesehen worden. Die französische Regierung ist nur stark, wenn es gegen schwache Klosterfrauen geht; gegen die Weinfäl'fcher war sie bisher immer

. Nimes und Montpellier, die alle von mehreren Hunderttausenden von Bauern besucht waren, zwar sehr lärmend ver wiesen, aber doch nicht bedrohlichen Charakter an- nahmen. Albert redete sehr feurig, wie es bei einem Südländer nur natürlich ist, aber er mahnte doch immer wieder zur Ruhe und Mäßigung, es handle ich hauptsächlich darum, der Regierung zu zeigen, vas „der Süden um jeden Preis will', dann wird le es auch tun müssen. Die Bedenkzeit, welche in leu großen Versammlungen der Regierung gesteckt

wurde, ist eine sehr kurze: „Wenn der Süden bis zum 10. Juni nicht gerettet ist, so beginnt die Steuerverweigerung und in allen Gemeinden des Südens legen die Gemeinderäte ihre Stellen nieder.' Diese Drohung wurde am vergangenen Sonntag in der Versammlung von Montpellier, welche von 600.000 Weinbauern besucht war, zum Beschluß er hoben. Nun ist es an der Regierung, den Wider stand des Südens möglichst rasch in gesetzliche Bahnen zu lenken, aber auch gründliche Maßregeln zu ergreifen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 19.11.1895
Umfang: 6
Tagen veröffentlicht werden. Das eine wird sich auf das italienische Pro tektorat im Somali Gebiete und das andere auf die Eolouisierung der Eryth-äa beziehen. — Es bestätigt sich, dass die Regierung von der Kammer die Ver längerung der Specialgesetze gegen anarchistische Um triebe, deren Geltungsdauer mit dem Ende dieses Jah res abläuft, verlangen werde- 5*5 Eine Meldung ans St. Petersburg bezeich net die Nachricht, betreffend die bevorstehende Ernen nung des Generalgouverneurs von Warschau, Grafen

wie gegen die Regierung und gegen die Behörden, und es liegt System darin, wenn die Gesinnungsgenossen Herrn Dr. Luegers einige Dutzend excesslustigcr Anhänger auf beiden Galerien vertheilen und ihnen, wie eS heute geschah, vom Äerathungssaale herauf das Zeichen zum Scandale geben. Es soll die Praxis, welche gegen- Wer den Gegnern in Wien gehandhabt wird, die Praxis vom Lanner-Saale, auch auf das Parlament pppliciert werden. Aus einem Weiten Grunde war aber der Tumult gerade heute für die Herren dringend nothwendig

. Die Verhandlung brachte ihnen empfind liche, sachliche Niederlagen, und es empfahl sich des halb dringend, die Aufmerksamkeit von dem unglück lichen Erfolge des Tages abzulenken. Einen Orcan kündigten die Lueger-Organe für heute, an, einen Orcan, der sqnsend die Regierung und die Majorität entwuizeln müsste. Nun, der heutige Tag ist überstanden, aber es steht bei uns noch alles auf dem alten Flecke, und noch immer regiert der Kronrath Sr. Majestät das Reich und nicht der Wiener Bürgerclub. Es regnete

allerdings Dring lichkeitsanträge, aber die parlamentarischen Projectile erzielten nicht den geringsten Effect. Sie erschütterten nicht den kühlen Gleichmnth des Ministerpräsidenten, und sie verfehlten damit ihren klar ausgesprochenen terroristischen Zweck. Trotzdem darf der heutige Tag eine besondere parlamentarische Bedeutung beanspruchen, freilich in einem anderen Sinne, als die Wiener Straßenführer und Agitatoren erwartet haben. Bor ihrem Hauche zerstob weder die Regierung, noch die Majorität, wohl

tragen sollte. Nicht um Wien han delt es sickv dem Baron Dipauli und Herrn Ebenhoch. Aber die Wiener Gcmeindestube soll zu einem politi schen Bollwerk gegen jede aus dem Boden der Ver fassung fußende Regierung hergerichtet werden. Des halb eilt Herr Dipauli herbei und breitet segnend seine Hände über die Herren Lneger, Schneider u.id Hauck aus. Man wird den Abtrünnigen des Hohenwart-ClubS ihre brüderliche Genossenschaft und den Seelenbund mit dem extremen Radikalismus gönnen. Ihr Aus scheiden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 05.03.1904
Umfang: 12
, gegen die Wahl der Regierung zu mobilisieren und namentlich einen Boykott der Professoren gegen die italienische neue Juristenfakultät anzustiften. — Dies ist denn auch keine Täuschung, denn der „Alto Adige' und der Rooeretaner „liaoeoxlitwro' nehmen ganz entschieden gegen eine Verlegung der italienischen Universität nach Trient oder Rovereto Stellung, welches Verhalten nur darin seine Erklärung findet, daß man fürchtet, die Studenten hätten in diesen unbedeutenden Städten viel zu wenig Möglichkeit

Seite 2 „Der Tiroler- SamStag. 5. März 1904 der Schwelle des für die heiligsten Rechte des Landes wogenden Kampfes rechnet die Leitung der Partei mit unerschütterlichem Vertrauen auf die hingebende Unterstützung seitens jedes ihrer MÜglieder.' Die italienische Iluiverfität. Von orientierter Seite wird der „Reichspost' mitgeteilt: Die Platzfrage für die italienische Hoch- schlüe in Südtirol ist noch nicht entschieden, neigt fich aber zu Gunsten von Rovereto. Gegen die Wahl TrientS hat fich

worden sei und in Trient die Gefahr bestünde, daß die Hochschule aus politischen Gründen nicht die nötige Ruhe der Entwicklung erhalte. Dr. Körber ist deshalb für die Wahl RoveretoS. Für Trient sprach fich hingegen Unterrichtsminister Hartel aus. In den loyalen italienischen Kreisen besteht die Besorgnis, daß jene Hetzer, welche durch die Entschließung der Regierung sich um den Erfolg gebracht sehen, sich nun darauf verlegen werden, die italienischen Stadtvertretungen, einschließlich RoveretoS

, sich in JrredentismuS zu betätigen. Deutlich genug verrät denn der „Alto Adige' auch diesen Gedanken in folgenden bemerkens werten Sätzen: Die Regierung will die italienischen Studenten ihre Universitätsjahre an Orten verbringen lassen, wo eine Erweiterung der Ideen und jene Hebung der Individualität unmöglich ist, die sonst sich dann heraus entwickelt, wenn man einige Jahre in einer Umgebung verlebt, die von starkem modernen Leben pulsiert. (Der „A. A.' denkt hier natürlich an die anregende Nähe der italienischen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 28.05.1895
Umfang: 6
. Er komponierte mit großer Leichtigkeit, instrumentierte seine Werke mit viel Ge- schicklichkeit und war bemüht, die italienische Art, die ihm anfänglich anhaftete, abzustreifen; er nahm später die Manieren der Franzosen an und brachte nebenbei echt wienerisches Element in seine Arbeiten. Er hatte sich in Wien rasch eingelebt, und seine persönliche Liebenswürdigkeit trug viel dazu bei, ihm eine reiche Zahl von Freunden nnd Verehrern zu schaffen. Franz von Suppä, zu Spalato am 18-April 1820 geboren

, er werde sich über die Frage einer zweiten Eisenbahnverbindung niit Triest, die Gegenstand langjährigen Studiunis der Regierung bildete, speciell über die Verlängerung der Tanern bahn nach Tricst ehestens Bericht erstatten lassen, damit dies» Eisenbahnverbindung in nicht aUzuferner Zeit ausgeführt werde. Wien, 27. Mai. Daö Abgeordnetenhaus nahm nach längerer Debatte, in welche Finanzminisler E. v. Plener, >die Gesetzmäßigkeit des Zusammentrittes der Steuercommission des Herrenhause« nachweisend, eingriff, den Entwurf

der Besoldungssteuer an. Damit ist da« vierte Hauptstück der Steuerreformvor lage bi« auf Z 217 erledigt. Am Schlüsse der Sitzung brachten die Abg. Laginja und Genossen einen Dring- lichkeitSantrag ein, des Inhalts, die Regierung möge den Wortlaut der die Einfuhr und den Zoll begünstigter Weine regelnden Verordnung vor legen. Der Handelsminister Wurmbrand bemerkt, der DringlichkeitSantrag Laginja sei in der Form unge wöhnlich, weil er verlangt, dass die Verordnung vor der Herausgabe von der Regierung dem Hause

mitge theilt werde. Da« fei undurchführbar, da die Ver ordnung handelspolitischer Natur und im Einverneh mung mit der ungarischen Regierung entstanden sei. In der Sache selbst stimme der Minister mit den An tragstellern überein, wenn sie den Weinbau in Jstrien hochwichtig halten. Der Minister hege für die Wein bauer lebhaftes Interesse. Italien erklärte sich auch ganz bereit, wegen Revision des WeinverkehreS in Ver handlungen zu treten. Der eingeschlagene Weg be friedige beide Staaten; Oesterreich

habe alle Ursache zufrieden zu sei». Die bevorstehende Verordnung biete ausreichenden Schutz gegen eine unreelle Ueberschwem-- mung des Marktes mit italienische» Weinen. Der Munster ersucht, die Dringlichkeit ab;nlehueu. Abg. Biankini unterstützt die Dringlichkeit, hinweisend auf den Schmuggel mit italienischen Weinen, auf Mischen des italienischen Weines mit griechischem Wein, auf den Schmuggel italienischen Branntweines. Abg. Lueger befürwortet die Dringlichkeit, das Verhalten der Re gierung zur ungarischen

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 05.02.1896
Umfang: 10
für die Liberalen bei der vermaligen politischen Lage als günstig dar und stellt seine Partei der Regierung Badeni zur Verfügung. Eine ernste Mahnung. Der Tag, wo die Wiener Gemeindewahlschlacht neuerlich geschlagen wird, rückt immer näher, das Wahlfieber ist im Steigen. Den im Allgemeinen recht schwächlichen Versuchen der Liberalen, wieder Boden zu ge winnen, oder wenigstens das bisherige Terrain zu behaupten, steht die kräftige Agitation der Antisemiten gegenüber, welche allerdings vielleicht zum Schaden

griff, König Mcnelik treibe möglicherweise ein unehrliches Spiel, benutzt die Italiener, um in ihrer Begleitung einen strate gischen Marsch ausführen zu können, und führe diese ins Verderben. Nach dem Fall von Amba- Aladschi und dem Heldentod des Majors Toselli hätte es das italienische Nationalgefühl schwer verwinden können, auch noch den tapfern Oberst lieutenant Galliano mit seiner braven Truppe geopfert oder in feindliche Gefangenschaft gerathen zu sehen. Wie verständlich aber die Freude

über die Rettung der Besatzung auch ist, sie wird be einträchtigt durch die Erwägung, daß man seit Anfang Dezember den Abessyniern ein Gebiet von fast 200 Kilometern Lüngserstreckung von Süd nach Nord hat räumen müssen. In den ersten Tagen des Dezembers wehte die italienische Fahne noch auf dem Felsen von Amba-Aladschi^ heute ist das ganze Land von dort bis Adaha- gamus-Adigrat vom Feinde besetzt. Wie lange es noch dauern mag, bis Baratieri genügend mit Train und Transportmitteln versehen

ist, um seine gegenwärtig 20.000 Mann starke Armee vorrücken zu lassen und den Feind aus dem eroberten Gebiet hinauszuwerfen, läßt sich von hier aus nicht beurtheilen. Zahlreiche italienische Blätter halten einen siegreichen Vormarsch der Italiener für unerläßlich und wollen von Frieden mit Abeffynien nicht» wissen, bevor durch eine glänzende Waffenthat Italien Genugthuung ver schafft und da» geräumte Land bis Amba-Bladschi zurückerobert ist. Von einem weiteren Eindringen in das schoanische Reich reden

, den thatsächlichen Vorgängen entsprechen den Angaben: Durch einen am 7. September 1887 abgeschlossenen Vertrag übertrug die Pro- tektoratsrcgierung von Jndo-China das Opium- monopol für Tonkin an eine Aktiengesellschaft, deren Kapital 1,200.000 Franken betrug und durch Herrn de Saint-Mathurin, der bereits einmal mit den Gerichten zu thun gehabt hatte, vertreten war. Infolge von Streitigkeiten, die sich mit der Regierung ergaben» erzwäng die Gesellschaft am 13. Oktober 1890 die Abän derung des ursprünglichen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 12.11.1895
Umfang: 8
Aötts 4. MMM 0ZttK. D!e Fuegerfmge im Abgeoidttetellhach «nr 9. Woveurbor. Ittterpciiatisttett «nd Anträge. Hauck und Genossen richteten an den Herrn Ministerpräsidenten mit Bezug darauf, dass un widersprochenen Nachrichten zufolge der Herr Statthalter von Niederösterreich die Erklärung abgegeben habe, er betrachte den Bürgermeister von Wien gewissermaßen als seinen Bezirkshaupt mann, er sei daher nicht in der Lage, einen Reichs- rathsabgeordneten, der gegen die Regierung sprechen könne

, zur Bestätigung vorzuschlagen, die Anfrage, ob der Herr Ministerpräsident hierüber ehestens Aufschluss geben und Verfügungen treffen wolle, dass dem Statthalter Weisungen zugestellt werden, die den Staatsgrundgesetzen entsprechen. - Dr. Pattai und Genossen stellten den Dringlichkeitsantrag: „Die Regierung wird auf gefordert, die Gründe bekanntzugeben, die sie bestimmt haben, Sr. Majestät dem Kaiser den Vorschlag zu erstatten, die Wahl des Dr. Karl Lueger zum Bürgermeister der Stadt Wien nicht zu bestätigen

. (Abgeordneter Dr. Lueger: Das ist richtig!) Ich komme nun zur Beantwortung des Dringlichkeitsantrages der Herren Abgeordneten Dr. Pattai und Genossen. Ich muss vor allem betonen, dass die Regierung principiell absolut nicht verpflichtet ist, über die Gründe der Nichtbestätigung sich auszusprechen. Für diesen ihren Schritt ist die Regierung niemand verant wortlich als Sr. Majestät unserem allergnädigsten Kaiser und Herrn (Widerspruch seitens der Anti semiten und Jungczechen) und — ihrer eigenen

gewissenhaften Ueberzeugung. Unter Festhaltung dieses principiellen Momentes will ich nichts destoweniger dem Gegenstande nicht aus weichen, vielmehr mit wenigen Worten den von der Regierung eingenommenen Standpunkt dem hohen Hause bekanntgeben. Ich werde mich dabei bemühen, dem Umstände Rechnung zu tragen, dass es sich um ein Mitglied des hohen Hauses handelt, und mich der thunlichsten Schonung der persönlichen Momente befleißen. (Abgeordneter Dr. Lueger: Bitte, ohne Schonung

!) Die im Z 25 des Gemeindestatuts für Wien vorgesehene Eventualität der Nichtbestätigung des von der Majorität gewählten Bürgermeisters steht nach der Auffassung der Regierung mit dem Principe der Autonomie in keinem Widerspruche. Formell war daher das Vorgehen der Re gierung im Gesetze vollkommen begründet, aber auch in materieller Hinsicht. Gerade da durch, dass der Krone das Mittel geboten wurde, den Amtsantritt eines nicht entsprechend befundenen Candidaten über Vorschlag der Regierung zu verhindern, ist die Regierung

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 05.10.1898
Umfang: 10
über die gegenwärtige Lage in Oesterreich. Hier sei darum nur kurz Einiges aus der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauses als grelle Illustration dazu skizziert, jener Atzung, in der bei Verhandlung über den Dringlichkeitsantrag Schwegel, als deren Verfasser nach dem „N. W. T.' Abg. Dr- v. Grabmayr gilt, die Opposition einen vollwichtigenErfolg Über das Ministerium Thun und über die von ihm 2 Stunden zuvor so empathisch angerufene, „geehrte Majorität', mit der die Regierung vollkommen geeint sei, zu verzeichnen

hat. Schwegel, einer der gemäßigtesten Redner des Hauses, zugleich einer der besten Kenner unserer handelspolitischen Verhältnisse, begründete in vor trefflicher Rede, die nach den Wiener Blättern einen großen und tiefen Eindruck auf daS ganze Haus mächte, den Antrag des verfassungstreuen Groß grundbesitzes, mit welchem die Regierung aufgefor dert wird, die geheimen Abmachungen Mit Baron Banffy vorzulegen und sofort in die erste Lesung der Ausgleichsvorlagen einzugehen. Er verlangte Aufklärung seitens

des Minister präsidenten über etwaige Konsequenzen <iner wirth schaftlichen Trennung unb fragtt nHch dem Wesen der zwischen den beiderseitigen Regierungen ge troffenen Vereinbarungen. Es sei Pflicht deS Ministerpräsidenten, die Hindernisse zu beseitigen, welche die Thätigkeit des Hauses lähmen. Geeint stand an diesem denkwürdigen Sitzungstage die ge- fammte Linke in dem Kampfe gegen diese Regierung und ihr System und in hocherfreulichem Einklänge stimmten die Angriffe der Redner, wie Prade (deutsche Volksp

), Lueger (christlich-sozial), Groß (Fortschrittsp.), Daszynski (Sozialdem.), zusammen. Mit glänzender Redekunst und vernichtenden Beweis mitteln rückten Sämmtliche der Regierung an den Leib, charakterisierten Sämmtliche die Politik ThunS Und der Majorität als darauf gerichtet, die Oppo sition zu Provdzierev, um das Haus heimzuschicken und den Ausgleich mittels des Paragraph 14 durchzu führen. Der Eindruck dieser Reden auf den Grafen Thun sei deutlich wahrzunehmen gewesen. Der Herr Ministerpräsident

hatte einen sehr schlechten Tag, vor sich eine feste Opposition, hinter sich eine wackelige Gefolgschaft. Abg. Prade erklärte namens der deutschen Volkspartei: Der Geheim vertrag mit Ungarn ist ein Verfassungsbruch, den die österreichische Regierung gemeinsam mit der ungarischen begangen hat an unseren Gesetzen zu Lasten der gesammten Bevölkerung Oesterreichs ohne Unterschied der Nationalität. Wenn dieser geheime Vertrag besteht, dann ist eS einfach Sache des Parlaments, dafür zu sorgen, daß diese Re gierung zum Teufel

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