ermächtigte Graf Berchtold den 3 Grafen Szapary telegraphisch, sich Sasonow gegen- z über dahin auszusprechen, daß, solange der Krieg auf Oesterreich-Ungarn und Serbien beschränkt bleibe, die Monarchie irgendwelche Länderwertungen nicht beabsichtige. Am 28. Juli telegraphierte Graf Szögyeny, der englische Vermittlungsvorschlag, daß Deutschland, Italien, England und Frankreich zu einer Konferenz in London zusammentreten sollten, sei von Deutsch land mit der Begründung abgelehnt worden
werden sollte, daß die für den Fall einer Ueber- schreitung der serbischen Grenze angekündigte Mo bilisierung der 4 gegen Oesterreich-Ungarn gele genen russischen Militärbezirke einer Bedrohung Oesterreich-Ungarns gleichkomme und daher, falls sie tatsächlich erfolgte, sowohl von der Monarchie, als auch vom verbündeten Reiche mit den weitest gehenden militärischen Gegenmaßregeln beantwor tet werden müßte. Inzwischen hat der deutsche Botschafter in Wien mitgeteilt, daß sich Sir Ed ward Grey an die deutsche Regierung mit der Bitte
lierte, die den Wert der Zugeständnisse wesentlich beeinträchtigten und daß die Ablehnungen gerade jene Punkte betreffe, die einige Bürgschaft für die tatsächliche Erreichung des angöstrebten Zweckes enthielten. „Die k. u. k. Regierung", (so heißt es dort weiter), „kann ihre Ueberraschung über die Annahme nicht unterdrücken, als ob ihre Aktion gegen Serbien Rußland und den russischen Ein fluß auf dem Balkan treffen wollte; denn dies hätte zur Voraussetzung, daß die gegen die Mo narchie gerichtete
Propaganda nicht allein serbi schen, sondern auch russischen Ursprungs wäre. Wir sind bisher immer von der Ansicht ausge gangen, daß das offizielle Rußland diesen der Mo narchie feiitofeeligen Tendenzen fernstehe und un sere gegenwärtige Aktion richtet sich ausschließlich gegen Serbien, während unsere Gefühle für Ruß land, wie wir Sir Edward Grey versichern kön nen, durchaus freundschaftlich sind." Die Denk schrift schließt, wie folgt: „Wenn sich im übrigen das englische Kabinett bereit findet
, seinen Einfluß auf die russische Regierung im Sinne der Erhal tung des Friedens zwischen den Großmächten und der Lokalisierung des uns durch die jahrelangen serbischen Umtriebe aufgezwungenen Krieges gel tend zu machen, so kann dies seitens der k. u. k. Regierung nur begrüßt werden." Am 29. Juli meldete Graf Szeczen aus Pa ris, daß Frankreich militärische Vorbereitungen treffe. Botschafter Graf Szögyeny meldet, die deutsche Regierung habe neuerdings nach Peters burg telegraphiert, daß Deutschland