vormittags findet noch «in« Sitzung der Sachverständigen und nachmittags eine Plenarsitzung statt. Dabei wird Lloyd George seine Vorschläge -bekannt machen. Sie sollen sich, wie verlautet, von den französischen wesentlich unterscheiden. Eine offiziöse englische Meldung erklärt, daß den Vorschlägen Paincares absolut nicht zuge stimmt werden könne, da sie nichts weniger als eine Erdrosselung Deutschlands bedeuten. Fast die ganze englische Press« ist auch gegen «In Vor gehen, das Deutschland in den Ruin
und dem >a!merikanischen Prä sidenten Harding- hat in den letzten Tagen ein reger MÄmuigsaustatufch stattgefunden. Es ver- lautet, daß Harding bereit sei, mit Poincare über das Repavatioräproblem zu verhandeln, ehe letzterer nach Paris zurückkehre. Tageschronik. Der deutsch-italienische Rück kaufsvertrag. Don unserem römischen Korrespondenten. DI« italienische Regierung beabsichtigt, den italienisch-deutschen Vertrag über die Ablösung des in Italien beschlagnahmten deutschen Pri vateigentums so bald wie möglich
Liegenschaften, wieder zu beschlagnahmen, falls die deutsche Regierung ihren in diesem Vertrage «ingegangenen Ver pflichtungen nicht Nachkommen sollte. Wir wissen, daß die deutschen Vertreter sich bis zu letzt gegen diese Art von Bürgschaft gewehrt haben, können aber auch hinzufugen, daß di« italienischen Unterhändler auch.nicht besonders erbaut sind. Allein andere Garantien konnten zunächst nicht gefunden werden. Das ist wieder ein schwerer Schlag für die Deutschen, weil sie bei der augenblicklich
, der, wie den anderen ehemals feindlichen Mächten, auch Italien das Recht zusprlcyi, das feit dem Inkrafttreten der Friedensoerträge von Deutschen eingeführte oder erworbene Gut ebenfalls beschlagnahmen zu können. Eine frühere italienische Regierung hat erklärt, von diesem Rechte keinen Gebrauch machen zu wollen, hat jedoch nicht klipp und klar ausgesprochen, auf dar Recht zu verzichten, wie es England, Kanada, die Vereinigten Staaten von Amerika und Belgien getan haben. Soviel jedoch hier an maßgebender Stelle verlautet
, schweben bereits Verhandlungen zwischen der hiesigen deutschen Botschaft und der italieni- schen Regierung, um -die Aufhebung des Para graphen zu bewirken, der das ganze Abkommen jederzeit illusorisch machen und den deutschen Besitz in Italien fortwährend gefährden würde. Da jedoch der Rückkaufsvertrag nur der erste Schritt fein sollte zur Besserung der Wirtschaft- lichen und politischen Beziehungen zwischen bei- den Machten, darf wohl vorausgesetzt werden, daß auch über diesen wunden Punkt eine Eint