, daß sie den Galgenhumor noch nicht verloren hat. Drahtnachrichten. Eine belgisch-englische Vermittlung in der Nrchrfrage. Berlin, 19. Sept. Die Abendblätter hören von [ zuverlässiger Seite, baß die englische Regierung und die belgische Regierung in Paris eine gemein- fcane Demarche unternommen hätten. In der vergangenen Woche seien fceün französischen Mi nisterpräsidenten sowohl der englrsche als auch H)er belgische Botschafter erschienen und hätten im Auf träge ihrer Regierungen Vorstellungen erhoben in bezug
aus die Halttrng Frankreichs gegenüber der neuen Reichsregievu-ng vornehmlich m der Ruhr frage. Es sei Poincare vorgehalten worden, daß - bis deutsche Regierung mit dem Reichstag uNd vor allem mit ber öffentlichen Meinung in Deutschland ; rechnen müsse und baß man hinsichtlich >des Richr- kampfes an die deutsche Regierung keine Forderun- gen stellen dürfe, !die sie selbst bei bestem Willen j nicht erfüllen könne, ohne mit der öffentlichen Mei- , nung und dem Reichstag in Konflikt zu geraten. Der französtsche
zu «mesen Vorstellungen veranlaßt worden seien. In Wahrheit hat aber, wie die Blätter sest- stellen, die deutsche Regierung die englisch-belgi- , fche Demarche nicht nur nicht veranlaßt, sondern auch von ihr nach mehreren Tagen, nachdem sie bereits erfolgt war, nicht einmal Kenntnis gehabt. Paris, 19. Sept. (Wolfs.) Wie „Echo de Paris" meldet, werde Ministerpräsident Poincare am nächsten Sonntag !die Erklärungen, die er diese Woche in der Reparationsfrage abgegeben hat, in gewissen Punkten
vervollständigen. B erl in, 19. Sept. Wie die Blätter melden, be schäftigte sich gestern nachmittags der Vorstand der sozialdemokratischen Reichstagssrakiivn mit der te?« WTT ; b außenpolitischen Lage. bestünde völlige Einmütigkeit darüber, daß von der Reichs regierung alles getan werden müsse, um schleunigst zu Verhandlungen mit Frankreich zu kommen, mit !dem Ziel !der Befriedigung des Ruhrgebietes und der Wiederherstellung vertragsmäßiger Verhält nisse. Im Innern seien alle Maßnahmen zu tres- sen
, die geeignet seien, eine Milderung der Wäh rungsnot und der wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu erzielen. Paris, 19. Sept. (Wolfs.) Die englische Bot schaft veröffentlicht folgenden Bericht: Heute nach mittags hat eine Begegnung der Premierminister Frankreichs und Großbritanniens stattgesunden, die sie dazu benützt haben, in einen Meinungsaus tausch über die allgemeine Lage einzutreten. Man kann nicht erwarten, «daß im Laufe einer einzigen Unterredung zwischen Poinoarö und Baldwin end gültige Lösungen