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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 20.01.1921
Umfang: 8
. Die britische Regierung müsse in Paris sehr deutlich aussprechen, daß das englische Volk das fortwährende Hinausschieben der Klärung der europäischen Lage endlich satt hat, daß es entschlossen ist, um jeden Preis den europäischen Handel in Gang zu bringen und keine weitere Tändelei mehr dulden werde. Die britische Re gierung habe eine Verschiebung der ursprünglich für den nächsten Mittwoch anberaumten Konferenz verlangt, da sie der Ansicht ist, es sei von den Beratungen nichts Gutes zu erwarten, ehe

abtransportiert, wo die Frau des Amerikaners an den Folgen des Hungerstreiks starb. Als Schwartz in Reval vor Arbeitern einen Vortrag halten wollte, wurde er über die Grenze abgeschoben und erhielt im Austrage Tschitscherins 500 englische Pfund ausgezahlt. Frankreich. Eine Rede des 5enatspräsidenten. Seitens der französischen Kammer erfolgte am 12. Jänner die Wahl des Senatspräsidenten. Der Gewählte, L^on Bourgeois, hielt hierauf eine Rede, in der er auf die schwierige finanzielle Lage Frankreichs verwies

Loucheur. Lngland. Die englische Politik tritt in immer klareren Umrissen heraus. Es sympathisiert mit Japan gegen das niederzuringende Amerika, um seinen Welthandel und — seine Kolonien zu erhalten, und es unterhandelt mit Rußland und Deutsch land, denen es allenfalls Frankreich übergibt, falls es nicht Ordre parieren sollte. Der diplomatische Mitarbeiter des „Observer' schreibt: Es ist keine Uebertreibung, wenn man behauptet, daß die Sabotage Poincares und seiner Gesinnungsge nossen (beim Sturz

. Die Bildung einer persischen Sowjetregierung könne jeden Augenblick eintreten. Amerika. Amerika und Japan. Der amerikanisch-japani sche Zwischenfall von Wladiwostok ist ebenso schnell vom Horizont verschwunden, wie er aufgetaucht ist. Es ist aber typisch, wie dieser Zwischenfall im Handumdrehen bedrohliche Formen annehmen konnte. In Wladiwostok hat eine japanische Schild wache einen amerikanischen Offizier, der auf An ruf nicht stehen blieb, über den Haufen geschossen. Die amerikanische Regierung sandte

sofort eine äußerst scharfe Protestnote nach Tokio ab, in der Genug tuung verlangt wurde. Die japanische Regierung hat hierauf formell ihr tiefes Bedauern ausge sprochen. Die amerikanische Regierung hatte Zsich in der Protestnote auf den Standpunkt gestellt, daß ein japanischer Soldat nicht das Recht habe, einen amerikanischen Offizier zum Halten zu zwingen. Der Oberkommandierende der amerikanischen Streit kräfte in Ostasien, der in Schanghai weilte und sofort nach Wladiwostok abreiste, um an Ort

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Lienzer Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 25.10.1902
Umfang: 24
und Weizen wurden ange nommen, womit die Regierungsvorlage abge lehnt war. Zwischen den Mehrheitsparteien und der Regierung ist der Bruch perfekt ge worden. Da der Reichskanzler noch kurz vor der entscheidenden Abstimmung abermals die Erklärung abgab, daß die (nun angenommenen) Kommissionsbeschlüsse nach wie vor von der Regierung abgelehnt werden müssen, so ist der Weg zu einer parlamentarischen Krisis offen. Was die Regierung zu tun gedenkt, ist zur Zeit noch unbestimmt. Englische Annäherung

in teilweise veränderter Fassung auf alle Län der ausdehnen. ZudenLandtagswahlen inKärnten. Zu den Landtagswahlen in Kärnten meldet „Slovenski Narod', daß die bisheri gen Landtagsabgeordneten Grafenauer, Ein spiele? und Muri nicht mehr kandidieren. Für den Bezirk Bleiburg soll der Präfekt Valentin Bodgorc aus Klagenfurt aufgestellt werden. Ermäßigung des Preises für Viehsalz. Aus dem Budget geht hervor, daß die Regierung die Absicht habe, den Preis für Viehsalz demnächst herabzusetzen. Deshalb

wird die Einnahme aus dem Salzgefälle im Gan zen um 105.000 Kronen niedriger eingesetzt und als spezielle Wirkung dieser Herabsetzung des Preises einerseits der Ausfall der Ein nahmen beim Viehsalz allein mit 144.000 K. und andererseits eine Vermehrung des Absatzes mit 90.000 Meter-Centnern in Aussicht ge nommen. Der Zolltarifentwurf der deutschen Regierung gefallen Im Reichstage ist am 21. Oktober die Entscheidung über den Zolltarif gefallen. Die Beschlüsse der Kommission bezüglich der Zoll sätze für Roggen

an den Zweibund. „Daily Expreß' hört, daß gegenwärtig umfassende Unterhandlungen zwischen England und Frankreich schweben, die, wenn erfolg reich, alle schwebenden Streitfragen beseitigen und das englische Einvernehmen mit dem Zwei bund bedeuten würden. Inwieweit die Nach richt zuverlässig ist, muß dahingestellt bleiben, wenn auch Manches für die Nichtigkeit der selben spricht. Ein Besuch Fürst Ferdinands in Konstantinopel. Die „Wiener Allgemeine Zeitung' mel det, daß Fürst Ferdinand von Bulgarien

mit hunderttausendstimmigen Jubelrufen und hin reißender Begeisterung. Der Festabend, der zu Ehren der Gäste vom Deutschen Buren- Hilfsbunde veranstaltet wurde, gestaltete sich zu einer mächtigen Sympathiekundgebung für das heldenmütige niederländische Bauernvolk. Die Unruhen am Balkan Den südslavischen Abgeordneten ist am 21. Oktober nachmittags eine Privatnachricht zugekommen, daß sich in Albanien ernste Dinge vorbereiten. Sie mögen die Aufmerksamkeit der Regierung auf diese Vorgänge lenken, ins besondere auf den Umstand

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 01.01.1920
Umfang: 8
worden. Gerüchtweise verlantet, daß über ganz Katalonien der Belagerungszustand verhängt wir). Irland so!! die Autonomie erhalten. Der englische Ministerpräsident Lloyd George erklärte im Unterhaus am 23. Dezember, daß die britische Regierung bereit sei, Irland die Selbst verwaltung in weitestem Ausmaß zu gewähren. Dem Reichsparlament bliebe jedoch das Recht vorbehalten, Krieg zu erklären uud Frieden zu schließen, die auswärtigen Angelegenheiten, Heer und Marine, der Handelsverkehr außerhalb

Vatikan zu machen, dessen Ernennung auch den antikirchlichen Parteien ge fallen würde. Dann habe man wieder statt eines Botschafters einen Bischof mit der Vermittlung der Angelegenheiten zwischen Nom und Paris betrauen wollen. Auch habe man die englische ! Gesandtschaft dauernd mit der Vertretung der französischen Interessen beauftragen wollen. Zu- letzt hätte man daran gedacht, den Botschafter ! Barrere nicht nur beim Quirinal, sondern auch j beim Vatikan zu akkreditieren, welcher Vorschlag

von Irland, die Seekabel, das Münzrecht uud die oberste Gerichtsbarkeit. Die Erklärung des Ministerpräsi denten hat in der ganzen britischen Presse überaus großes Aufsehen erregt. Der Großteil der Blätter verhält sich zustimmend. — In Irland ist bekanntlich eine, starke Bewegung auf volle Unabhängigkeit und Ausrufung einer Republik, die im Staaten bunde mit England und Schottland bleiben könnte. — Das englische Oberhaus bat das Autonomie- gesetz für Indien in dritter Lesung ange nommen. Der neue Kurs

der englischen Regierung hinsichtlich der Autonomiefrage für Irland hat auch für uns große Bedeutung. Nachdem auch England den Wünschen der Iren nach mehr Selbst ständigkeit nachgegeben hat, wird sich auch die italienische Regierung den Forderungen der Deutsch südtiroler nicht mehr verschließen können und ihnen eine Autonomie, die schon so oft versprochen wurde, gewähren müfsen. Es wird sich dabei nicht um eine Scheinantonomie handeln dürfen, sondern um eins wahre und volle Selbstverwaltung des Landes

, deren westlicheu «Dstgalizien, Wolhynien und Lnbliner Kreis) die Polen, deren nördlichen einschließlich Berditschew, Schiiomir, Kiew, Charkow und Poltawa die Bolschewiken uud deren südlichen bis zum Schwarzen und Aso loschen Meere die Truppen Deuikins besetzt halten. Die Ukraine ist zurzeit ein Land ohne Grenzen, ohne Regierung und ohne Armee im Lande. Pstljnra, der Präsident der Ukraine, war vor kurzer Zeit gezwungen, mit seiner ganzen Arme? die Waffen zu strecken und nach Warschau zu flüchten

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Brixener Chronik
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Seite 18 von 20
Datum: 06.02.1902
Umfang: 20
und England. (»rlrgrsmm d»r „»rlxrnrv «hr»ntk'>) Haag, 5. Februar. Die niederländische Note an die englische Regierung bietet die guten Dienste Hollands an, welche sich darauf be- schränken, eine Aussprache von Unterhändlern der kriegführenden Parteien zu ermöglichen. Die niederländische Regierung würde den Buren- Vertretern vorschlagen, nach Afrika zu reisen, um mit den Burenführern sich ins Einvernehmen zu fetzen und sodann, mit ausgedehnten Voll machten ausgestattet, die den Friedensschluß ermöglichen

sameres M'ttel zum Einvernehmen wäre wenn die Burensührer i Afrika mit Lord K'tch-ner direct in Verkehr träten, welcher beauktraat sei, j-den Antrag der Burenführer zum Zw ck' der Beendigung de« Krieges unverzüglich nach London zu senden. D>e englische Regierung b-schwiS daher, dass Verhandlungen in Afrika stattfinden sollen. Marktberichte. Brixen. 3. Februar. Zu dem beute stattgefunden«« Viehmarkte gelangten 323 Stück Großhornvieb, 38 Schafe 96 Schweine und 19 Stück Ziegen zum Auftriebe Der Besuch

Exportmühlen zugunsten der Wiedereinführung des MahlverkehreS einge leitete Agitation, welcher sich leider auch einige Handelskammern angeschlossen haben, muss auf das allerentschiedenste zurückgewiesen und mit allen zngebote stehenden Mitteln bekämpft werden.' Gleichzeitig wurde Reichsrathsabgeordneter Peschka ersucht, eine Interpellation bezüglich der Stellung nahme der Regierung zu dieser Aqitation und weiter einen Antrag — im Nothfall« im Wege der Dringlichkeit — einzubringen und unter nament liche

, nach Europa zurückzukehren. Hiebei müsse ihnen freies Geleite und Freiheit deS telegraphischen Verkehres gewährt werden, um den Ort der Zusammenkunft mit den Buren führer» festzusetzen. Die Antwort Englands erklärt daS Fest halten am EntschlusS: die Inter vention einer fremden Macht nicht anzunehmen; über daS Verlanaen der Burenvertreter nach freiem Geleite würde die englische Regieruna entsprechend dem Gewichte der anaeführten Gründe entscheiden. Die eng lische R'a'erung glaube, ein rascheres und wirk

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 21.07.1899
Umfang: 8
. Ein verwundeter Soldat der Cultur nationen gehe zum Verbandplatz«, sorge für seine Herstellung und sei wahrscheinlich für die Dauer des Krieges außer Gefecht gesetzt. Ein verwun deter Barbar kämpfe dagegen weiter, bis er todt sei, wie ein Thier; ein weiterlebender stehe wahr scheinlich im nächsten Aufstande wieder den Truppen Ihrer Majestät gegenüber. So bleibe nur übrig, wirklich todtbringende Geschosse zu verwenden. — Nun wird aus London berichtet, dass die englische Regierung diese Geschosse

13, die Socialdemokraten 11, die Demokraten und die Wilden je 2 Mandate. — In München haben die Socialdemokraten 4, das Centrum 2, die Liberalen gar kein Mandat errungen, trotzdem sie über 30 Juden als Wc-Hl° Männer aufgestellt haben sollen. In Deutschland macht ein Fall Aussehen, in welchem die Regie rung eine Maßregelung widerrufen musste. Pro fessor Dr. Schiller an der Universität Gießen hatte in einer Schrift die .Schulzustände in Hessen beleuchtet. Daher strafte ihn die Regierung, in dem sie ihn vom Lehramte

verzichtet. Am 14. Juli kam es in der Kammer aus diesem Anlass zu einem Tumult. Republikanische Abgeordnete kritisierten die Schen kung der Königin, wogegen die anderen sehr er regt protestierten. England will als erste Weltmacht an der Spitze der Cultur stehen. Dazu nimmt es sich aber sonderbar aus, dass es die grausamen Dum-Dum-Geschosse nicht beseitigen will. Auf der Friedensconferenz hat der englische Delegierte General Ardagh erklärt: Diese Geschosse seien nothwendig im Kriege gegen Barbaren

; seine Ansicht stimmt also mit jener der übrigen Abgeordneten des Eijack- und Pusterthales überein. Gegenüber der Klage über zu strenge Handhabung der Forstgeschs sprach sich der Landtag in dem Sinne aus, dass der Wald zwar geschützt werden muss, dass aber auch in Betreff des Weidegrundes den Bedürfnissen der Bevölkerung müsst Rechnung getragen werden.. Unser Abgeordneter trat im Landtage dafür ein, dass die Regierung die Möglichkeit bieten solle, billigere Thierärzte im Lande heranzubilden

, welche die wichtigsten Thierkrankheiten kennen und bei Seuchen, Thierbeschau und Märkten ver wendet werden können, damit die vielen Klagen in diesem Stücke aufhören. Schwere Klagen liefen ein wegen des leidigen Thierseuchengesches, besonders im vergangenen Jahre; er betonte dies bezüglich, dass die Regierung das Thierseuchen gesetz in solcher Weise durchführen solle, dass es seinen Zweck erreiche, ohne dabei die Bevölkerung, unnöthig zu belästigen und zu schädigen, dass zum Beispiel beim Ausbruch der Seuche

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 18.02.1902
Umfang: 8
gegen wärti qimFelde stehenden Buren auf 10—12.000 Mann geschätzt werden kann. Nun oeröff »Nicht aber dir englische Regierung allwöchentlich Kitcheners Be richte über die Zrhl der gefallenen, verwundeten und in englische Hände gerathenen Buren. Da nach hätten die Buien im abgelaufenen Jahre 18.320 Mann im Felde gestandener Landes- vertheldiger eingebüßr, also beiläufig soviel, als zu Beginn des Jahres überhaupt vorhanden ge wesen. Die amtlichen Angaben Lord Kitcheners müssen also entweder viel zu hoch

gefangengenommen oder in den Gefechten getödtet oder verwundet, woraus zu schließen wäre, dass ungefähr in Jahresfrist überhaupt keinstreij- barer Bure mehr im Felde stehen könne. Nach alledem kann sich der Kampf günstigenfalls höchstens noch einige Monate hinziehen. Viel leicht trug die Erkenntnis dessen auch dazu bei, dass die niederländische Regierung den Augen blickfür gekommen erachtete, ihren südafrikanischen Stammesbrüdern nach Thnnlichkeit beizuspringen. Englands Streitmacht. DaS englische Heer

. Der Gesammtverbranch der Armee beläuft sich daher bis jetzt auf 5200 Osficiere und 100.031 Mann» Nebstbei füllen dauernd 14—18.000 Mann die Heilanstalten der F-ldarmee. Von dem ungeheuren Erfordernis an Pferden und Mauleseln kann man sich eine beiläufige Vorstellung machen, wenn man erfährt? dass allein im noidamerikanischen Hafen Phila delphia im La.'f- deS vorigen Jahres 75 991. Pferde und 143.000 Manlesel im Werte von 33,704.000 Klonen für englische Rechnung nach Süoaftika versandt worden sind. Dazu kommen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 02.03.1907
Umfang: 8
. Die Buren haben jetzt wieder ein selbstgewähltes, mit Gesetzgebungs recht ausgestattetes Parlament und bei den Parlamentswahlen haben sie gegen die einge wanderten Minenbesitzer die Mehrheit errungen. Infolgedessen wurde auch der Präsident der verantwortlichen Regierung aus den Reihen der Buren entnommen. Zum Ministerpräsidenten VM Transvaal wurde der berühmte Louis Botha ernannt. Der neue Ministerpräsident will das Burenvolk innerlich kräftigen, die Wunden des Krieges heilen, die englische

matien den österreichischen Patriotismus selbst verständlich nicht gestärkt. Die jetzige österreichische Regierung will nun, was in einem Jahrhundert vernachlässigt worden ist, in beschleunigtem Tempo nachholen. Zu diesem Zwecke wurde von der Regierung ein ausführliches und weitschauendes Programm zur wirtschaftlichen Hebung Dalmatiens ausgearbeitet, dessen Durchführung auf ungefähr zehn Jahre berechnet ist. Ein zufriedenes und an Oesterreich anhängliches Dalmatien ist angesichts der ganzen

bei den Reichstagswahlen eine versteckte Niederlage erlitten hat, will dieselbe ihren vor aller Welt behaupteten Sieg nunmehr auch im Reichstage selbst durch allerlei künstliche Mittel glaubhafter machen. Die Regierung brachte eine solche Gruppierung der Parteien zustande, daß dadurch das Zentrum vom Präsidium ausgeschlossen wurde. Durch diese kleinliche Maßregel soll dem deutschen und dem ausländischen Publikum die Illusion beigebracht werden, daß bei den Neuwahlen die Regierung entscheidende Siege erfochten

habe. Fürst Bülow steht vor sder schweren Aufgabe, aus ganz dis paraten Elementen, nämlich aus Liberalen und Konservativen, eine Regierungsmehrheit zusammen schweißen zu sollen. Der Reichskanzler muß äußerst vorsichtig vorangehen, damit die zarten und schwachen Fäden nicht allzufrüh reißen. Im Grunde genommen haben weder die Liberalen noch die Konservativen zur Regierung volles Ver trauen, was ja auch selbstverständlich ist, da die Regierung unmöglich gleichzeitig schwarz und weiß sein kann. Gemeinsam

haben die Konser vativen und Liberalen des deutschen Reichstages eigentlich nur einen tiefen Widerwillen gegen alles Katholische. Um die Verbindung zwischen den Konservativen und Liberalen zu stärken und zu vertiefen und um insbesondere gegenüber den Liberalen Vertrauen gegen die Regierung zu erwecken, ist Fürst Bülow alsbald nach Er öffnung des Reichstages gegen das Zentrum losgegangen. Er wollte offenbar vor aller Welt zeigen, daß ihm beim Bruch mit dem Zentrum voller Ernst gewesen und daß dieser Bruch

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 27.01.1921
Umfang: 8
, die sich nicht auf der Arbeiterbörse eintragen ließen. Seit Beginn des Jahres habe sich die Zahl der Erwerblosen um 197.000 gesteigert. Urland. Englische Verleumdungen. Die Veröffentlichung mehrerer Dokumente, durch die die Regierung eine Verschwörung Irlands mit Deutschland während des Krieges konstatieren will, wurde nach ein gehenden Verhören mit den Beschuldigten von den Engländern selbst als unhaltbar zurückgezogen. Attentate. Ende voriger Woche wurden aus Irland mehrere Attentate gemeldet. Drei Personen

England möglicher weise diesmal doch unheilbaren Schaden nehmen kann. Ein Mitarbeiter des Pariser „Oeuvre' be richtet über seine Beobachtungen, die er in Eng land machte. Nach seiner Ansicht ist das England von heute nicht mehr das, was es in Boulogne im Monat Juni vorigen Jahres gewesen ist. Die Ereignisse hätten sich überschlagen. Die britische Regierung habe im Kampf gegen die Arbeiter partei und besonders gegen die Bergarbeiter das Spiel verloren; die Folgen dieser Niederlage scheinen heute

nicht wieder gut zu machen zu sein. Die Physiognomie der Hauptstadt habe sich verändert. Auf den Straßen, in den Schaufenstern der Magazine würden die Wirkungen der Krise sichtbar. 400.000 ehemalige Soldaten seien heute ohne Arbeit. Die Waren würden 30—50'/„ unter dem Preis des letzten Sommers bezahlt. In finanziellen und politischen Kreisen herrsche Pessi mismus. Die englische Maschine sei gehemmt. Ein Engländer habe ihm gesagt, die Regierungs autorität, das Machtprestige habe in England

eine Vorlage eingebracht, die den Präsidenten ermächtigt, der portugiesischen Regierung Kriegsmaterial zu überweisen. Die portugiesische Regierung soll dasür den Vereinigten Staaten in Kriegszeiten die Errichtung eines amerikanischen Flottenstützpunktes auf den Azoren gestatten. Neue ttraftevereinigung. Am 6. Dezember wurde in San Jose (Costarica) ein Kongreß der fünf Staaten San Salvador, Costarica, Nicaragua, Honduras und Guatemala eröffnet, um den Zu sammenschluß derselben zu einer mittelamerikani schen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 21.02.1911
Umfang: 8
Regierung würde eine Weigerung in der Annahme der dargelegten Punkte als Beweis der Abneigung betrachten, mit Rußland sreundnachbarliche Beziehungen zu unterhalten, und behält sich für diesen Fall die Freiheit vor, zur Wiederherstellung der von China verletzten Vertrags rechte die nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Sie lkevolte arabischer kekrutea. Der englische Dampfer „Consett' hat in Saloniki 45') für Tri polis bestimmte arabische Rekruten ausgeschifft, welche unterwegs revoltiert, den Kapitän bedroht

ist für die letzten Tage im April, der Wiener Parteitag für die zweite Hälfte des März in Aussicht ge nommen. Sie paMve kelilten? äer Staatsbeamte«! ja lrielt Die Staatsbeamten von Trieft sind in den letzten Tagen der vergangenen Woche in die passive Resistenz getreten, da sie eine Hasenzulage ver langen, welche ihnen die Regierung wegen Mangels an Geld nicht in der verlangten Höhe geben will. Im Brief- und Telegrammverkehr kommen große Verspätungen vor. Auch der Güterverkehr stockt und die Güterzüge

auf seinen guten Willen zählen. Obwohl man keine übertriebene Angst vor den Folgen dieser neu er wachten methodistische» Propaganda zu haben braucht, ist doch das Verhalten der beiden Minister recht bezeichnend. Lia Ultimatum kusslavcks so Lbios? Die russische Regierung beauftragte den russischen Ge sandten in Peking, der chinesischen Regierung eine Note zu überreichen, wonach, da die chinesische Re gierung die Stipulationen des Handelsvertrages des Jahres 1881 ignorierte, die Fortdauer der Freund schaftsbande

zwischen Rußland und China als un möglich betrachtet wird, wenn die chinesische Re gierung nicht ihr unaufschiebbares Einverständnis zur Beobachtung folgender Punkte gibt: Die russische Regierung behält das Recht der Zolltarlsfestsetzung an der chinesischen Grenze. Zwischen den Vertrags- mächten wird eine zollfreie Einfuhr und Ausfuhr fortgesetzt. Die russischen Untertanen auf chinesischem Territorium unterliegen in administranver Hinsicht ausschließlich der Jurisdiktion der russischen Behörden. Streitigkeiten

zwischen russischen und chinesischen Untertanen werden vom russischen Konsul in Ge meinschaft mit den chinesischen Behörden geschlichtet. In Städten der Mongolei und hinter der chinesischen Mauer, wo die russische Regierung ein Konsulat zu errichten berechtigt ist, können die Russen Grund stücke erwerben. Die russische Negierung erhält das Recht, in Kobdo. Hani und Gritschen Konsuln ohne vorheriges Abkommen zu ernennen, da durch vor gekommene Streitigkeiten diese Maßnahmen unauf schiebbar seien. Die russische

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 18.04.1907
Umfang: 8
ernannt worden. Der Herzog wird in Malta residieren. Seine Befugnisse schließen auch den Oberbefehl über die englischen Truppen in Aegypten ein. Man glaubt, daß diese Ernennung den Einfluß Englands im Mittel ländischen Meere vermehren wird. Die englische Regierung fragte zuerst bei den Regierungen von Frankreich, Spanien und Portugal an, ob die Ernennung, des Herzogs ihnen genehm wäre. Alle drei Regierungen erklärten sich einverstanden. Der Herzog wird seine neue Stelle bald an treten. Vermischte

'. Die österreichische Regierung fühlt wohl selbst die Notwendigkeit, zuerst das Votum der Wähler abzuwarten, ehe sie ihre Unterschrist unter die Abmachungen mit der ungarischen Regierung setzt. Italien. Line Neiprechung Milchen König Läuarä UNÄ Viktor Lllianuel. Am 18. April wird in dem süditalienischen Kriegshasen Gasta eine Begegnung des Königs Eduard mit König Viktor Emanuel stattfinden. An Bord der italienischen Vootsjacht „Trinacria' wird nach der Unterredung ein intimes Frühstück serviert werden, dem außer

lienische und englische Bootsjacht auf einer schmalen Wasserfläche, wie das Tyrrhenische Meer ist, nicht ausweichen könnten, ohne daß die politische Welt auf das peinlichste berührt wäre. Dieses landesübliche Beschwichtigungssystem er mutigt die politischen Kannegießer zu den wag halsigsten Seiltänzersprüngen. England. Wie aus Paris gemeldet wird, ist der Bruder des Königs Eduard, der Herzog von Connaught, zum Oberbefehlshaber sämtlicher eng lischen Truppen in den Garnisonen des Mittel ländischen Meeres

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 10.04.1913
Umfang: 8
. Der Kampf um Skutari. Nach zweitägigem Bombardement von Skutari wurde am 7. April wieder der allgemeine Angriff begonnen. Schon um 7 Uhr morgens wütete ein mächtiges Artillerieduell. Die Türken antworteten in den späteren Stunden vom Tarabosch her sehr schwach. Man nimmt an, daß sie bei den letzten Gefechten große Verluste erlitten haben. Die Aufgabe der VloSade. Die französische und englische Regierung haben ihren Schifsskommandauten folgende gleichlautende Weisungen zugehen lassen: 1. Die Küste

Seite 6. — Nr. 42. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 10. April. Jahrgang 19^ Ereignisse liegen keine vor. Serbien landet unbe hindert neue Truppen. Die serbische Regierung fordert ' von der Skupschtina einen außerordentlichen Heeres kredit von 90 Millionen Dinar. In Paris und Wien finden fortgesetzt Ministerberatungen statt, denen große Bedeutung beigemessen wird. Großes Aufsehen hat eine Rede des deutschen Reichskanzlers über die Lage hervorgerufen, worüber wir an anderer Stelle berichten

von Antivari bis zur Drina- mündung wird von der Flotte blockiert. 2. Die Blockade besteht in der Verhinderung der Landung von Truppen oder Material, das als Kriegskonterbande anzusehen ist. 3. Die Blockade beginnt drei Tage, nachdem .diese Note der montenegrinischen Regierung über mittelt worden ist. ver ttonflikt mit Montenegro. An informierter Stelle wird der „Reichspost' vom 8. April mitgeteilt: In Cetinje fand gestern ein Kronrat statt, über dessen Beschlüsse noch nichts bekmmt ist. Es heißt jedoch

, daß der Generalsturm auf Skutari für heute angesetzt wurde. Eine Antwort auf die Forderungen der Mächte, eine offene Order der Pforte an den Kommandanten von Skutari gelangen zu lassen betreffs des Abzugs der Zivilbevölkerung, ist von der montenegrinischen Regierung noch immer nicht erteilt worden. In Saloniki liegen derzeit 17 griechische Transportschiffe mit Mannschaften und Kriegsmaterial an Bord seit dem ö. April zur Ausfahrt bereit. In Athen haben mehrere Mächte neuerdings Vor stellungen erhoben

, damit die griechische Regierung das Abgehen dieser Transportflotte verhindere. Eine Antwort ist auch in diesem Falle nicht erfolgt. Die Erklärung der Blockade steht unmittelbar bevor. Sie dürfte schon im Laufe des morgigen Tages verkündet und auch San Giovanni di Medua miteinbezogen werden. Die weitere Ausdehnung der Blockade über die albanesische Küste südlich von San Giovanni di Medua wird je nach der Not wendigkeit vom Admiralsrate beschlossen werden. Nach dem heurig- Standeder Wisiensch c ft ist Odol

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 03.08.1905
Umfang: 8
Jahrg. XVM. Donnerstag, standen nun dem Staate zwei Wege offen: ent weder die einzelnen Posten der Reihe nach zu liquidieren und die strittigen Punkte der ge richtlichen Entscheidung zu überweisen —- das hätte aber zu langwierigen und kostspieligen Pro zessen geführt — oder durch Vereinbarung einer Pauschalsumme die Sache mit einem Schlag abzutun. Diese Einigung mit den Gesellschaften gelang und alle erreichbaren Zugeständnisse glaubte die Regierung erlangt

zu haben. Die an die Abgeordnetenkammer gelangte Vorlage setzt die Schuld des Staates an die Eisenbahngesellschaften auf öOO'/z Millionen Lire fest. Aber das von der Kammer mit Prüfung der Vorlage betraute Komitee beauftragte wieder mit der genaueren Untersuchung einen Unteraus schuß (Subkomitee), der die Abfindungssumme zu hoch und nur 420 Millionen Lire angemessen fand. Der Ausschuß hat jedoch sich auf den Standpunkt der Regierung gestellt, den Antrag, die Regierung zu nochmaliger Prüfung des Gegen standes aufzufordern

, mit 12 gegen 12 Stimmen abgelehnt und hierauf die Vorlage selber mit 13 gegen 10 Stimmen gutgeheißen. Es stand somit die Sache kritisch, da die Opposition die Ver trauensfrage stellen wollte und sogar mit Ob struktion drohte. Doch ging es noch ziemlich gut ab. Am 30. Juli wurde der Regierung in namentlicher Abstimmung das Vertrauen mit 268 gegen 112 Stimmen ausgedrückt; dagegen in einfacher Abstimmung der Antrag Gianturco ge nehmigt, welcher die Regierung auffordert, die Frage der Abrechnungen mit den Gesellschaften

besprochen hat. Aufsehen erregt die Meldung, daß die englische Kriegsflotte Heuer in der Ostsee Sommermanöver halten wird. — Die deutschen Flottenhauptmanöver finden ebenfalls in der Ostsee in der ersten Septemberhälfte statt. Eine Begegnung mit der englischen Kanalflotte ist vorgesehen. Installation des ersten Pfarrers inFranzens- feste. Franzens feste, 31. Juli. Unter vielen Schwierigkeiten und Hinder nissen ist endlich Franzensfeste, der neu entstandene Verkehrsart, zu einer eigenen, selbständigen

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Seite 4 von 12
Datum: 01.01.1908
Umfang: 12
Ereignis, als eine Art Wendepunkt der innerpolitischen Entwicklung angesehen worden. Dieser Schritt der christlichsozialen Partei hat, wie es auch vorauszusehen war, sofort seine Kritiker gefunden. Da schaut her, hat es ge heißen, die früher auf die Unabhängigkeit von der Regierung gepocht haben, sind nun selber in die Regierung eingetreten, sie sind unter die Laube gegangen; ja noch mehr, die immer gegen den Ausgleich waren, haben sich auch zu diesem be kehrt und haben es getan, um zwei Minister

in diesem entscheidenden Moment sicherzustellen. Als eine der notwendigsten Bedingungen hiesür wurde sowohl vom Minister präsidenten, als auch von den anderen bürgerlichen Parteien die Teilnahme der Christlichsozialen an der Regierung erklärt. So sehr diese Zumutung den eigenen Plänen zuwiderlief, bei der Betrach tung der ganzen Sachlage mußten wir uns sagen: Soll nicht der Ausgleich mit Ungarn und mit ihm etwa nicht bloß die Regierung, sondern das Parlament selber zu Falle kommen nnd damit eine Unsumme bei den Wahlen

aufgewendeter Kräfte geradezu nutzlos vergeudet sein, um von dem nicht zu reden, was erst kommen würde, so bleibt der Partei nichts anderes übrig, als auch an der Regierung sich zu beteiligen. Wie man aus dem Gesagten ersieht, waren es zunächst bestimmte Ereignisse und Notwendig keiten, die zum Eintritt der Christlichsozialen ins Kabinett geführt haben. Diese Ereignisse sind nun vorüber, die wirtschaftliche Gemeinsamkeit mit Ungarn ist auf zehn Jahre gesichert; da könnte nun einer fragen

. Für den auf bestimmte Reformziele hin steuernden Parlamentswillen ist die Beamten- regieruug ein Hemmnis, die parlamentarische Regierung eine mächtige Förderung. Das erstere bedarf wohl keines Beweises, das letztere ist sehr leicht klar zu machen. Die vorzüglichste Pflicht und Anfgabe des Parlaments ist es, volkssreundliche Gesetze zu beschließen. Wer die Politik nur einigermaßen verfolgt, der weiß, welchen Kampf dabei nicht selten das Parlament mit der Bureankratie zu führen hat. Nun werden aber gerade

die wichtigsten Gesetze in den Mini sterien vorbereitet nnd, wenn sie beschlossen sind, von den Ministern durchgeführt. Wie oft ist das beste Gesetz durch die Durchführuugs- verordnnngen der Regierung verwässert und un tauglich gemacht worden! Es ist darum im höchsten Interesse des Parlaments, wenn es sich über haupt zu einem bestimmten Willen erschwingt, gelegen, daß Regierung und Parlament die Gesetzesarbeit vom Au fang bis zum Eude möglichst einträchtig in derselben Richtung durchführen. Dies geht

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Seite 6 von 8
Datum: 14.07.1906
Umfang: 8
Seite 6. Nr. 84. Samstag, „Brixener Chronik.' 14. Juli 1906. XIX. Jahrg. Artikel IX der Strick sei, mit dem die ungarische Regierung die österreichische Wirtschaft erdrosseln kann. Warum sollen wir eine solche Bestimmung fortdauern lassen, nachdem Ungarn auf das Zoll- und Handelsbündnis verzichtet? Redner werde m der meritorischen Debatte folgenden Antrag stellen: „Die Regierung wird aufgefordert: 1. die auf die Neuregelung des wirtschaftlichen Ver hältnisses mit Ungarn abzielenden

Verhandlungen mit der königlich ungarischen Regierung möglichst zu beschleunigen und dabei den wiederholen Er klärungen des Ministerpräsidenten gemäß die Interessen Oesterreichs energisch zu wahren; 2. alle jene Gesetze und Verordnungen, durch welche Angelegenheiten des früher bestandenen, nunmehr aber durch einseitige Verfügungen Ungarns aufgehobenen gemeinsamen Zollgebietes geregelt werden, besonders nach der Seite einer Revision zu unterziehen, daß daraus alle Be stimmungen beseitigt

Behandlung vorzulegen.' Trotzdem die Rede des Abg. Dr. Schoepfer mit lebhaftem Beifall aufgenommen wmde, ist der Regierung zuliebe der Abschwächungsantrag des Dr. Licht angenommen worden, wonach jene Verhandlungen zu beschleunigen seien, welche der gesetzlichen Feststellung des Verhältnisses beider Staatsgebiete zueinander gelten. Die „Ehereform' im Justizauslchusse. Im Justizausschusse berichtete am 11. Juli Abg. Tschan über seinen Antrag betreffend die Reform des Eherechtes. Hofrat Dr. Schauer legte

den Standpunkt der Regierung in dieser Frage dar. Er sührte aus, daß die Regierung, die ihr Amt mit ganz bestimmt um schriebener Aufgabe angetreten hat und zu deren Durchführung notwendigerweise der Sammlung und Anspannung aller parlamentarischen Kräfte bedarf, nur wünschen könne, daß nicht durch neue Kämpfe und Spaltungen unter den Parteien die Tatkraft, die Arbeit und das Interesse d( s Parla ments von den der Regierung zunächst gesetzten Aufgaben abgelenkt und dadurch derer! Lösung gefährdet

werde. Es könne deshalb auch die Frage nicht vollkommen unterdrückt werden, ob es gerade jetzt, am Ausgang einer Legislaturperiode, die noch bedeutsame und unaufschiebbare Aufgaben zu erledigen hat, an der Zeit ist, eine so um strittene Angelegenheit wie die Ehereform in Angriff zu nehmen. Die Regierung überlasse dem Ausschusse die Entscheidung. Abg. Dr. Schoepfer erklärte: die An träge des Berichterstatters über die Ehereform gehen von einer Auffassung aus, die vnn, jener der Vertreter der katholischen Lehre

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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1903
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 100. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 20. August 1903. Jahrg. XVI. Das sicher nicht regierungsfeindliche kon servative Wiener „Vaterland', welches noch immer hoffte, die Meldung vom Veto Oester reichs werde als eine Verleumdung gegen unsere Regierung gebrandmarkt werden, schreibt jetzt: „Die Regierung bekennt sich also zu der began genen Torheit und fügt dieserTorheit noch gleich eine Menge anderer Tor heiten bei. Die Regierung versteckt sich m oieser Mitteilung hinter die Monarchie

das „Bater land' seiner früheren Kritik hinzu: „Die Haltung unserer Regierung gegenüber der Papstwahl muß als tief bedauerlich und in jeder Be ziehung verfehlt bezeichnet werden.' Es bemerkt, daß noch zu Lebzeiten Leos Xlll. das Oberjudenblatt „N. Fr. Pr.' ankündete: ein österreichischer Kardinal sei bereits im Besitz der Vollmacht, das „Ausschließungsrecht' Oesterreichs gegen Kardinal Rampolla geltend zu machen. Später hat die „N. Fr. Pr.' wieder selbst zu gegeben, es bestehe kein solches Ausschließungs

recht. Das „Vaterland' geißelt auch mit gerechtem Spott die weitere Haltung der Regierung, welche zuerst im „Fremdenblatt' die Nachricht vom Veto Oesterreichs verbreiten, dann aber dementieren ließ und sie jetzt wieder zugibt: „So erschien die österreichische Regierung in der Rolle jenes Mannes, der an den Knöpfen seiner Weste ab zählt, ob er soll oder nicht soll. Jetzt also, nachdem man wochenlang gezögert und die Welt an der Nase herumgeführt hat, jetzt gesteht

. Die Verunglückten find sämtlich Mitglieder eines Gesangvereins, welcher, etwa 70 Köpfe stark, von einem Ausflug nach dem Kuhberg heimkehrte. Verurteilungen in Deutschsüdtirol. Im Bozner Kreisgerichtssprengel erfolgten im Jahre 1902 msgefamt 1407 Verurteilungen gegen Per sonen wegen 1337 Verbrechen und Vergehen. Sicher scheint auch zu sein, daß die Katho liken Oesterreichs die ihnen von der Regierung angetane Schmach hauptsächlich den Herren Judäomagyaren zu danken haben. Die «Neue Freie Presse' erzählt

: Kardinal Rampolla habe einmal der von der Regierung gewünschten Er nennung eines ungarischen Bischofs und einmal der Beförderung eines ungarischen ErMschoss (Samassa von Erlau) zum Kardinal wider standen. Ferner ist der Konflikt des kultur kämpferischen ungarischen Ministeriums Weckerle mit dem Nuntius Agliardi wegen der Zivilehe noch in Erinnerung. In unsern leitenden Kreisen kann man bekanntlich mit dem Magyarentum nur dann noch auskommen, wenn man ihm den Willen tut. Also Ungarn zuliebe

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Seite 3 von 8
Datum: 05.05.1906
Umfang: 8
Gotthard Grafen Trapp und Alois Bauer als Mitglieder in die Sektion Innsbruck und Josef v. Sardagna und Franz Freiherrn v. Moll als Mitglieder in die Sektion Trient des Landeskulturrates für Tirol. Englische Journalisten in Südtirol. Am 23. April fand im Hotel „Kaiserkrone' in Bozen eine Besprechung von Fremdenverkehrsinteressenten statt, wobei auch die Stadt Brixen vertreten war. Man stellte für den Besuch der Gäste aus Eng end, welche im Juni über Finstermünz nach Deutschsüdtirol kommensollen

, ist am 28. April feierlich vom italienischen Königspaar eröffnet worden. Der Eröffnung der Ausstellung wohnten unter anderem bei: die Botschafter Oesterreich-Ungarns, Deutschlands, der Vereinigten Staaten, Frank reichs und Rußlands und die Gesandten der Schweiz, Japans und Chinas. Der englische Botschafter, der sich mit dem englischen Königs paare in Neapel aufhielt, war durch einen Botschaftsrat vertreten. — Die Delegierten der Stadt Wien, Magistratsrat Dr. Weiskirchner und die Stadträte Oppenberger

und Kardinal Ferrari hielten Nkden, die lebhast applaudiert wurden. s-r, s«, Hditteilungen de« Gewerbeveretns kür das Nss<Zi>- und Vustertal. Schutz gegen unlauteren Wettbewerb. Die Regierung hat nun endlich dem Abge ordnetenhause den Entwurf eines Gesetzes be treffend den Schutz gegen unlauteren Wettbewerb vorgelegt. Eine im Jahre 1901 auf Grund eines Vorentwurfes eingeleitete umfassende Enquete, welche sich auf alle durch ein solches Gesetz in ihren Interessen berührten Kreise, namentlich der Industrie

, Menge, örtliche Herkunft oder Bezugsquelle behauptet wird. Die Strafamtshandlung wegen Verletzung des in dem Entwürfe ausgesprochenen Verbotes der unter den Namen des Schneeballen- und Gutscheinsystems usw. bekannt gewordenen Ge schäfte ist den politischen Behörden zugewiesen. Gleiches gilt für die im Geschäftsverkehre vor fallenden Anmaßungen von Auszeichnungen, Be rechtigungen, Befugnissen und deren mißbräuchliche Anwendung. Der Entwurf räumt der Regierung die Ermächtigung ein, in bezug

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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1900
Umfang: 8
Seite Z. Rr. 7. DienZtag, „Brixener Chronik.' 16. Jäuner 190.0. Jahrg. DA. aber die TranSvaal-Frage nicht mehr zur Ruhe. Obwohl die englische Regierung jenes gewaltsame und gänzlich völkerrechtswidrige Unternehmen RhodeS' und Dr. JamefonS äußerlich verleugnete, nahm sie deren Absichten in anderer Weife doch wieder auf, indem sie für die in Johannesburg angesiedelten Ausländer da« Stimmrecht für die Wahlen in den gesetzgebenden Körper des Buren- landeS forderte. Da Transvaal wenig bevölkert

. Der Präsident Krüger wehrte sich demnach gegen jene englische Zumuthung aus Leibeskräften, und va die britischen Machthaber durchaus nicht nach geben wollten, kam es schließlich zum Kiiege. Bei dem großen, wenn auch häufig gswalt- thätigen und ungestümen Zuge, welcher die eng lische Politik gerade in den letzten Jahren kennzeichnete, ist aber doch nicht anzunehmen, dass die vorhin geschilderten, der Nimmersatten Hab sucht einzelner entspringenden, aber doch mehr localen und darum für das Ganze kleinlichen

. Zwischen beidm Völkerschaften herrscht ein geschichtlicher, aber auch ein wirt schaftlicher Widerstreit. Erstere sind Ackerbauer und Landwirte, letztere vornehmlich Kaufleute und Unternehmer. Sie eifern gegen einander schon seit langem. In letzter Zeit erlangten die Holländer das politische Uebergewicht. Das Capländer- Parlament ist in seiner Mehrheit holländisch, die gegenwärtige autonome Regierung — das Mini sterium — besteht aus capländischen Buren. Nur der Obercommissär — Miller — der Stellver treter

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Seite 4 von 8
Datum: 22.02.1902
Umfang: 8
. — Immerhin kann die Regierung ihre Entschlüsse ändern und lässt vielleicht Kitchener zur Krönungsfeier nach London kommen, wie sie ja auch Lord Roberts abberufen hat, um dem englischen Volke wieder einmal über die Beendigung des Krieges Sand in die Augen zu streuen. Das ist alles Komödie, und es gelingt freilich leichter, das englische Volk zu täuschen, als mit einem tapferen, unbesiegbaren Volke fertig zu werden. — Es ist bekannt, welch ein Aufhebens man mit den sogenannten Buren freiwilligen

in englischem Dienste, den sogenanten „National Scouts', macht. Man hat dieselben geschaffen, um gegen ihre eigenen Landsleute zu operieren. — Wenn man aber die Verlustlisten durchforscht, die Lord Kitchener seit Jänner (damals wurde das brudermörderische Corps ge gründet) veröffentlicht, so findet man sonderbarer weise unter oen verwundeten oder gefallenen „National Scouts' keinen einzigen echt burischen Namen, mit Ausnahme eines gewissen Taljaard. Alle anderen Namen deuten auf englische Afri- kander

hin, d. h. auf jene Ex-Uitländer von Johannesburg, die schon vor dem Kriege gegen die Transvaal-Regierung feindlich gesinnt waren, und in deren Adern nicht ein Tropfen Burenblut fließt. — Noch mehr erhellt das aus der Notiz der „Times': „Herbert John Monckton,,National Scouts Enkel des Herbert Monckton, Gemeinde- secretärs von Maidstone (England), gestorben in Standerton (Transvaal) an typhösem Fieber im Alter von 23 Jahren.' — Das ist nun ein Vollblut-Engländer und gewiss nicht der einzige seiner Race, der unter dem Namen

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Seite 5 von 8
Datum: 29.04.1902
Umfang: 8
der Komödie beiwohnen, die die englische Regierung mit der öffentlichen Meinung aufführt, indem sie in Betreff der Friedensunterhandlungen das Publikum zwischen Furcht und Hoffnung hin-- und herpendeln läßt. Wie ein Kind behandelt man die leichtgläubige Menge u«d es mag noch geraume Zeit dauern, bis die Wahrheit sich Bahn bricht, daß die heldenhaften Buren den Krieg so lange fortsetzen können, bis England seine Truppen aus dem fruchtlosen Kampfe zurückzieht oder die Unab hängigkeit der Burenrepubliken

. Man kann sich denken, wie diese Verteuerung verstimmt. Seit Jahresfrist sind Kohlen und Zucker teurer ge worden, und das in einer Zeit industriellen And kommerziellen Niederganges, wo allenthalben Löhne und Gehalte reduziert werden. Zu all diesen Ursachen wachsender Un- zufried-nheit, die, wenn auch erst in der Zukunft, gewiß zu einem Volksaufstande führen werden, hat die Regierung durch ein eingebrachtes Schul gesetz, welches alle wie immer gearteten Konfessionen verpflichtet, durch eine Steuer zur Erhaltung

der Engländer, wurde von den vereinigten Buren zurückgeworfen. Kitchener hütet sich noch, nähere Details zu geben. Aber die Verlustliste weist schon 7 Tote und 21 Verwundete vonseite der Engländer aus und das ist ohne Zweifel nur ein Anfang des Berichtes, ein Stück der Wahr heit. Der Zusammenstoß erfolgte bei Haenertsburg und es ist sehr wahrscheinlich, daß spätere „Brixener Chronik.' englische Berichte doppelt so große Verluste und eine starke Einbuße von Gewehren u. dgl. sowie zahlreiche Gefangene

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Seite 6 von 8
Datum: 24.06.1905
Umfang: 8
Seite 6. Nr. 75. Samstag, „Brixener Chronik.' 24. Juni 1305. Achrg^ NA habe er nun auch bereits getan: die neugebildete ungarische Regierung sei schon im Besitz einer Zuschrift der österreichischen Regierung, in welcher diese Anfragen gestellt worden sind. Sobald die Antworten der österreichischen Regierung zu gekommen und die stch daraus ergebenden Ver handlungen zum Abschluß gekommen sein werden, werde die Regierung ihre Anträge vorlegen. Auf deutscher Seite hat speziell die Er klärung

welche der Ministerpräsident in der Beamtenfrage für Böhmen gegeben, Befriedigung hervorgerufen. Der Ministerpräsident hat die Mitteilung gemacht, daß man in Zukunft bei der Aufnahme und Anstellung von Beamten auf die beiden Nationen Rücksicht nehmen und eventuell an Stelle des Kronlandsstatus den Reichs st atus auch bei richterlichen Beamten einführen werde, wie er sich bereits bei den Mittelschullehrern bewährt hat. — Die Regelung der Sprachenfrage sei nur im Gesetz- gebungsweg möglich und die Regierung

werde im geeigneten Zeitpunkt für Böhmen und Mähren Gesetzesvorlagen einbringen, die auf dem Gedanken der gleichen Rechtsstellung beider Landessprachen süßen im? dem Gebrauch der tschechischen Sprache im inneren Dienst in den böhmischen Bezirken Rechnung tragen werden. Auf die UniversitätSfraqe übergehend, betonte der Ministerpräsident die Notwendigkeit, die bestehenden Hochschulen modern auszugestalten, wozu die Regierung mit einer Kredit forderung von etwa 25 Millionen Kronen an das Haus herantreten wird, deren

Verzinsung im Annuitätenweg bestritten werden soll. Die Regierung sei entschlossen, noch in dieser Session eine Gchtzesvorlage wegen Errichtung zweier Universitäten in Mähren, je einer für jeden Volksstamm, vorzulegen und diese Angelegenheit wenigstens fakultätweise durch zuführen. Sollte eine Einigung der Parteien über den Ort nicht stattfinden, so werde die Regierung selbständige Anträge stellen, wobei ste jederzeit sich gegenwärtig halten wird, daß derlei Hoch schulen nicht zu nationalen Kampfmitteln

miß braucht werden dürfen. Schließlich betonte der Ministerpräsident: die Regierung werde bei der Ausführung des Wafferstraßenprojektes mit der ge botenen Borsicht vorgehen und das Gesetz aus führen, jedoch pflichtgemäß die nötige Rücksicht auf die Staatsfinanzen walten lassen. In der am 20. Juni gehaltenen Obmänner konferenz erklärte der Ministerpräsident: er be absichtige, die Sitzungen des Abgeordnetenhauses zwischen dem 5. und 7. Juli zu schließen, und sprach dm Wunsch aus, daß bis dahin

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