, in welcher diese Nationen unter ewen Hut zu bringen sind. Es sei auch eine schwere Be leidigung, wenn man die von deutschen Arbeitern gewählten Sozialdemokraten nicht zu den Deutschen zähle ; denn die von deutschen Arbeitern in das Haus entsendeten Sozialdemokraten werden mindestens ebenso gute Deutsche sein wie die Großgrundbesitzer und ebenso werden die tschechischen und polnischen Sozialdemokraten Anhänger ihrerNation sein. „Im Kampf um das Wahlrecht wird die Sozialdemokratie die Regierung unterstützen, unbekümmert
um den albernen Vorwurf, sie sei eine Regierungspartei, weil sie eine Regierung stützt, die zum erstenmal in Oesterreich den Völkern ihr Recht verschaffen will.' Dr. Adler schloß: die Arbeiterschaft sei unter allen Umständen entschlossen, die Wahl reform durchzubringen. Sollte die Vorlage ge fährdet sein, werde sich die Arbeiterschaft ganz Oesterreichs mit einer Wucht erheben, wie sie unsere Geschichte nicht kennt. Wenn manche ängstliche Seelen glauben, die Haltung der Sozialdemokratie sei das schärfste
Urteil gegen die Wah l reform, so verweisen wir auf die trefflichen Worte, die Baron Gautsch diesbezüglich am 23. Februar gesprochen. Sie beweist nur, d^ß Baron Gautsch den Sozi den Wind aus den Segeln genommen hat und daß es der größte Fehler wäre, durch Vereitlung der Wahlreform neuerdings Wasser auf ihre Mühlen zu treiben. Die wahrhaft volksfreundlichen Par teien brauchen den Kampf mit der Sozialdemo kratie nicht zu fürchten; ja, würde die Regierung den Mut finden, die Wahlpflicht einzuführen
mit Genugtuung, daß von der Regierung endlich der Gesetzentwurf bezüglich Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechtes vorgelegt worden ist. Die Plauderstube ersucht aber die Abgeordneten, dafür einzutreten, daß auch die Wahlpflicht eingeführt und eine mög- lichst gerechte Wahlkreiseinteilung geschaffen werde.' Abg. Dr. Ebenhoch war als Redner für die am 4. März 1906 in Bozen stattfindende Generalversammlung des Kath.-polit. Volksvereins angekündet. Nun wird berichtet
. Sehr vorteilhaft ist auch die Reform der Geschäftsordnung, die ebenfalls eine Forderung der Konservativen und Christlichsozialen darstellt. Re sümierend glaube ich, daß die Regierung mit diesem komplizierten Werke, das seinen Schöpfern zur Ehre gereicht, Großes geleistethat, das, wenndurchgeführt, dem Vaterland und dem Parlamente znm Heile werden kann. Es ist nur zu wünschen und zu hoffen, daß sich alle Parteien der großen politischen, sozialen und staatsrecht lichen Bedeutung, die in dieser Frage liegt, wohl