S üdtir - l S eite 2, Nr. A einmal rin Richl-r. bet in einet Mict-sirriligkrii zu Gun,i-n bet Deurichen enijcffieb, not bte polnische Behotbe jmett unb bntt znt Rechifetligxng verhalten; ebenso routben v°» feiten der Präfektur (Verwaltungsbehörde) Akten in Prozeßen zur Überprüfung abgefordert, wo Deutsche und Italiener haben das Empfinden, im Feindesland zu sein! Wie sollen wir von der Regierung eine gute Meinung haben, wenn ihre wiederholten, in feierlichster Weise abgegebenen Versprechungen
als wertloses Blatt Papier erklärt werden?' beteiligt waren. Dieses Gefühl der Schutzlosigkeit ist umsomehr berech tigter. als die königlichen Regierungsorgane nicht nur durch ihr passives Verhalten gegenüber den Gewaltakten der Fa schisten, sondern auch durch ihre eigene Tätigkeit zu den stärksten Zweifeln an ihrer Unparteilichkeit Anlaß geben. Wenn die Regierung zahlreiche Kinder deutscher Eltern, um sie in italienische Schulen zu zwingen, kurzweg zu Italienern stempelt, wenn sie Parteien, die seit
Grund hiezu hatte, wenn die Regierung gestattet, daß die Faschisten die Staatsbeamten unter Andro hung der Enthebung zwingen, faschistischen Syndikaten beizutreten, wenn die Regierungen trotz der feierlichen Versi cherungen, die lokalen Autonomien zu achten, dieselbe mit einem Federstrich beseitigt, wenn die Regierungbei jeder Gele genheit die Gefühle der Bevölkerung verletzt und sogar Versu che macht, die Erinnerung an die großen Tiroler Helden vom Jahre 1809 aus ihren Herzen zu vertilgen
können, einen Auslandspaß erhalten dürfen, wenn die Regierung sogar die deutschen Parlamentsabgeordneten trotz ihrer wiederholten loyalen Erklärungen im Parlamente und auf interparlamentarischen Konferenzen als „Extremisten' bezeichnet und sich selbst von Fall zu Fall die Entscheidung vorbehält, ob ihnen ein Auslandspaß ausgestellt werden darf, wenn in der deutschen Gemeinde Laurein von den Carabinieri verboten wird, im Gasthaus deutsche Zeitungen zu halten, wenn die Regierung sich nicht scheut, ein deutsches Lieder
staatliche Lizenz zur Führung einer Gastwirtschaft von der guten politischen Haltung der Gastwirte abhängig gemacht wird und diese so mit sich gezwungen sehen, allen Wünschen und Forderungen der Faschisten pünktlich und genauestens zu entsprechen, wenn es der Bevölkerung fortwährend unmöglich gemacht wird ihre Wünsche und Beschwerden in Versammlungen zur Geltung zu bringen, wenn die Regierung selbst ruhig zusieht, daß faschi- sttsche Bereinigungen sich gewaltsam in den Besitz von Re alitäten