, daß die Ernennung Scharn- horsts sowohl bei der Centralgewalt in Frankfurt, als bei dem österr. Kabinete Widerstand gefunden bat. So mit dürfte wohl der Goiivernenrsposten nicht eher wie der besetzt werden, bis die neue Bundesgewalt hierüber entschieden hat. Wien, 26. Nov. Die neueste Post aus Konstanti- nopel bis zum 9. l. M. bringt uns keine erheblichen Mittheilungen. Am 8. hatte der bevollmächtigte russi sche Minister Herr Titoff eine mehrstündige Conferenz mit dem Großvezir. Das französische und englische
eS einer sollen Orientirung, wen» man nicht an allein irre werden will, denn nicht leicht dürste ein Blatt aufzufinden sein, das den Name» eines Organes verdient, und das die Stellung, die es vor circa einem Jakre eingenommen hat, behauptet hätte. Das vorzugs weise Organ deS Conscrvatismns war vor einem Jahre die „Presse.' Sie war es, die »eben der Wiener Ztg , die eigenilich bloß offizielles Anzeigeblart ist, schon in den ersten Tagen des November wieder erschien; in ihr fand die Regierung damals
ihre gewandte Vertretung. Den Schein der Abhängigkeit wnßte sie durch sehr wohl angebrachte kleine Oppositionsmomcnte zn verhüten, was ihren Einfluß nur noch erhöhte, lieber ihr mühte sich der „Lloyd' ab, die Regierung zu unterstützen, jedoch in nichts weniger als gewandter Weise, so daß sich die Regierung bald genöthigt sah, von ihm abzusehen. Diesen zwei Blättern (der östcrr. Korrespondent war von joher seiner nltrainontaiien Richtung wegen ohne allen Einfluß) standen 2 Oppositionsblätter gegenüber
, die „Ostdeutsche Post,' und die später in den Leib deS „WandererS' rrauSmigrirre „Oesterr. Ztg.' Einem aufinerksamen Beobachter muß es als bedeutend erschei nen, daß alle diese Blätter ohne Rücksicht auf das Ver hältniß zur Regierung die Verfassung vom 4. März und den Gefammtstaar zu ihrem Programme machten. Die sem Programme sind »nn allerdings die Bl.'i?r auch jetzt noch treu gebliebeu, jedoch mit bedeutenden Modifi kationen. Die Regierung sah bald, daß sie eines konse quenten Vertheidigers unerläßlich
. Ihre Politik in Bezug auf die Regierung ist minder klar ausgesprochen als früher, und man ahnt nur, daß sie sich ob vielem kränke und ihr.n Schmerz verschweige. Die Politik des „Wanderers» ist eben eine vage, verschwommene, zwar oppositionelle, doch proqrammlofe geworden. Ja selbst der „Lloyd' ist in letzterer Zeit schon manchmal in Momente» be merkt worden, in denen er sich unzufrieden krümmte. Eine eigentliche politische Polemik steht also nur zwischen „Presse' und „Reichszeitung» zu erwarten, sobald