5.666 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1907/15_02_1907/TIPOS_1907_02_15_6_object_7995412.png
Seite 6 von 20
Datum: 15.02.1907
Umfang: 20
in der christlich sozialen Partei lesen und eben so oft war alles frech erlogen. Anläßlich der Krankheit Doktor Luegers tauchen die Lügen wiederum auf. AuS Prag wird uns unterm 11. d. geschrieben: Das „Prager Tagblatt", eine judenltberale Zeitung, bildet fich großartige Kenntnisse über die christlichsoziale Partei ein. Es wittert schon die schrecklichsten Dinge im christlich- sozialen Lager. Man höre, was es über die Zukunft der christlichsozialen Partei zu faseln versteht: „In christlichsozialen führenden

Kreisen rechnet man auf das ernsthafteste mir dem Ableben Dr. Luegers und der hiedurch entstehenden Situation im christlichsozialen Lager. Daß die Partei von dem Tage an, wo Dr. Lueger durch seine Krankheit verhin dert war, in die großen politischen Ereigniffe der letzten Zeit einzugreifen, an innerer Zer klüftung zugenommen hat, ist sicher. Die schwere, unheilbare Krankest Dr. Luegers warf eben ihre Schatten voraus und die Autorität, die dieser Mann allein auf die aus den hetero gensten Elementen

, wenn man die Christlichsozialen als Regie- rungsparter (!!) kat exochen betrachtet, erfolgt. Der Magistratsdirektor und gewesene Reichs- ratsabgeordnete Weißkirchner wird Bürger meister von Wien. Die Führung der Partei im ReichSrate übernimmt weder Geßmann noch Steiner, sondern Prinz Alois Liechten stein." Was so ein Jud nicht alles riecht! Was die Juden da von innerer Zerklüftung reden, mag bei den liberalen Parteien zutreffen und es wäre ihnen eben sehr angenehm, wenn es der christlichsozialen Partei ebenso erginge

. Die Wahlen werden zeigen, wie zerklüftet es im liberalen Lager ist und wie einig hingegen die Christlichsozialen sind. Der heiße Wunsch nach der Zerklüftung in der christlichsozialen Partei ist vergeblich und alle Meldungen hier über find tendenziöse Lügen. AevorsteHendes 4Vjahriges Kröuuugsjuöikäum des Königs von Wrrgar«. Am 8. Juni lausenden JahreS wird eS 40 Jahre, daß der Monarch zum Könige von Ungarn gekrönt wurde. Dieses Jubiläum wird

. Wir werden gegen jedermann jenen Grundsatz unverbrüchlich für alle Zeiten festhalten, denn er ist die Basis unserer politischen Existenz." Wenn nun die Christlichsozialen diesm Grundsatz auch in Tirol verkünden, dann werden heute, wo auch die Gebildeten immer mehr ersehen, daß es sich um einen Kampf um die Güter der christlichen Kultur handelt, auch dieser ihrer Fahne zueilen. Kirchliche Autorität und Politik. Im Wahlkampfe in Deutschland hat fich eine Episode zugetragen, die für uns Tiroler mit Rücksicht

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1906/17_02_1906/TIRVO_1906_02_17_1_object_7593038.png
Seite 1 von 12
Datum: 17.02.1906
Umfang: 12
ganzjährig 5 K 20 h, halbjährig 2 K 60 h, vierteljährig 1 K 30 h Inserate: kosten pro dreimal gespaltene Petitzeile 15 h und werden außer der Administration Maximilianstraße 7, auch entgegengenommen bei M. Winkler Anichstraße 3 und Hugo Angermair, Höttingergasse 14. Nr. 7 Samstag, den 17. Februar 1906 XIV. Jahrgang An die 'Parteigenossen Innsbrucks. Montag, den 19. Februar, 8 Uhr abends findet tut Adamörän (Veranda) eine Partei - Versammlung statt. Alle Parteigenossen und Mitglieder der Gewerkschaften

werden in Anbetracht der wichtigen Tages - Ordnung um vollzähliges Erscheinen ersucht. Pie Parteivertretung. Auch ein „Freund" der Wahlreform. Unter dem Schlagworte: „gleiches und ungleiches Wahlrecht" bespricht in der „Tiroler Post" der bekannte christlichsoziale Abgeordnete Dr. Schöpfer die Wahlresorm und zwar mit einer Ausführlichkeit, die man sonst in der christlichsozialen Presse nicht zu finden gewohnt ist. Schöpfer wendet sich in beiden Artikeln hauptsächlich gegen die Be schlüsse der von den Konservativen

Parteigenossen (z. B. der Obmannstellvertreter des Bauernbundes H ö l z l von Untermais) bei den „Konferenzen" nicht nur anwesend waren, sondern mit für die wahlrechtsseindlichen Beschlüsse gestimmt haben. Nun ist es aber gewiß nicht unsere Ausgabe, zu untersuchen, ob gerade deshalb Schöpfer die Feder zur Hand nahm. Seine Argumente, die er gegen die konservativ-christlichsozialen Wahlrechtsseinde ins Treffen führte, waren' kräftig und rissen der konservativ-christlichsozialen Bürgermeister-Allianz die Larve

vom Gesicht. Wenn Schöpfer von der Notwendigkeit des allgemeinen, gleichen Wahlrechtes wirklich so durchdrungen ist, wie die beiden „Post"-Artikel dartun, dann müssen wir ihn als den eigentlichen christlichsozialen Wahlrechts-Messias begrüßen. In Wirklichkeit steht die Sache aber doch etwas anders: Während Schöpfer in der „Tiroler Po st" eine Lanze gegen die Waid brucker Wahlrechtsseinde einlegt, tritt das eigentliche Leiborgan Schöpfers, die„Brixner Chronik", für eine fünfjährige Seßhaftigkeit ein, wobei

das edle Blatt noch bemerkte, daß die fünfjährige Seßhaftigkeit eine Minimal- sorderung der Christlich sozialen ist, die sie an die Wahlresorm knüpfen. Auf der einen Seite spaltenlange Artikel gegen die konservativen Wahlrechtsseinde, um gleichzeitig anderwärts die Forderung nach einer so langen Seßhaftigkeit zu erheben, die dem Arbeiter auch jeden Schein von einem Rechte nimmt, das konnte man- gleichzeitig in zwei christlichsozialen Blättern lesen. Wir wissen wirklich nicht, wem wir die Palme

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1907/19_01_1907/TIRVO_1907_01_19_4_object_7593742.png
Seite 4 von 8
Datum: 19.01.1907
Umfang: 8
und daß die geeinigten Parteien der besitzenden Klassen dem organisierten Proletariat entgegentreten. Die Stellung der Sozialdemokraten ist um so besser, je mehr die Wahrheit gesprochen wird, sie profi tieren immer, wenn die Wahrheit siegt. Ueber die Motive, die die Christlichsozialen veranlaßt haben, für das allgemeine Wahlrecht einzutreten, waren sich die Sozialdemokraten nie im Unklaren. Wir haben gewußt, daß das allgemeine Wahl recht von ihnen nicht zu dem Zwecke unterstützt wurde, um das sozialdemokratische

Doktor Schöpfer teilgenommen und das Agrarier programm — welches in den andern Punkten den größten Lebensmittelwucher fordert — namens der Christlichsozialen akzeptiert hat. Es steht also heute schon fest, daß die Christlichsozialen das Attentat auf das Koalitionsrecht der Arbeiter unterstützen werden. Diese Tatsache wird man sich merken müssen und auch die sogenannten christlichen Arbeiter mögen darüber Nachdenken. Natürlich können auch die Alldeutschen, die die Wahlreform mit den unlautersten

gepflogen werden, zu einem günsti gen Resultat führen. Besonders scharf -setzen sich die Christlichsozialen für die Einberufung des Landtages ein. Offenbar wollen die Herren, daß schon für die nächste Reichsratswahl die Wahl pflicht eingeführt werde. Der Abgeordnete Schraffl setzt in der „Reichspost" sich des längeren über die Landtagstagung auseinander und kommt zum Schlüsse, daß „die erste Aufgabe des Landtages sei, den Gegenstand (Wahlreform) zu erledigen, der vor l ] / 4 Jahren als am dring lichsten

erklärt wurde". Wir bezweifeln es sehr, daß die Chriftlichsozialen eine wirkliche Wahl reform wollen. Ihr Geschrei nach einer Landtags wahlreform ist nach unserem Dafürhalten nichts als ein Wahlmanöver, von dem sie bei beit Reichs ratswahlen Nutzen erhoffen. Wenn die Christlich sozialen einmal in die Lage kommen werden, eine Landtagswahlreform zu beschließen, dann - - wir können darauf Gift nehmen — wird dieselbe ebenso reaktionär und schlecht sein wie das Mach werk der Christlichsozialen

in Niederösterreich. Auch der Abgeordnete Schrott will ein Geschenk für seine Wähler und brachte des halb im Verein mit andern konservativen Ab geordneten Tirols einen Dringlichkeitsantrag ein, das Kunstweingesetz raschestens fertigzustellen. Der arme Teufel hat aber wenig Aussicht, daß er dieses Geschenk seinen südtiroler Bauern wird nach Hause bringen können. Uebrigens dürfte ihn dasselbe so Me so wenig nützen, sein Mandat ist heute schon so gut wie Psutsch! Die Christlichsozialen bekommen ein Programm

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1902/24_05_1902/TIRVO_1902_05_24_2_object_7592133.png
Seite 2 von 4
Datum: 24.05.1902
Umfang: 4
und der Christlichsozialen erhielten 200 bis 212, jene des deutschen Wählervereines (Lantschner Partei) 69 bis 77 Stimmen. Auf der Kandidatenliste der Christlichsozialen, die unter der Maske „Gewerbepartei" in den Wahlkampf zogen, prangte auch der Name des Herrn Zösmayer, so doß dieser, da er auch von der deutschen Volkspartei kandidiert war, die größte Stimmenzahl auf sich vereinigte. Die Christlichsozialen glaubten, es werden ihnen viele auf den Schwindel, denn sie damit beabsichtigten, hineinfliegen. Denn Herr

Zösmayer ist alles weniger als ein Schwarzer, wenn die ihn auch jetzt noch für sich reklamieren. Komisch wirkt daher der Trost der „Tiroler Post", mit welchem sich dieselbe über die Niederlage der christlichsozialen Partei hinwegznhelfen sucht, daß Herr Zösmayer nicht lange der einzige Vertreter der Christlichsozialen im Gemeinderate bleiben wird. Lange kanns ja nicht mehr dauern und der Gemeinderat ist in christlichsozialen Händen. Sie sind heute schon die stärkste Partei in Innsbruck, wenigstens

. Die Oeffentlichkeit ist zwar schon über sättigt von den ihr seit langem aufgetischten Intimitäten, doch dem Erscheinen dieser Broschüre sah man allenthalben mit be sonderem Interesse entgegen. Sie ist nun endlich erschienen und führt den Titel: „Warum ich Herrn Karl Hermann Wolf für ehrlos erklärt habe." Der Verfasser ist der „Kronprinz der alldeutschen Partei", Dr. Schalk, der erklärt, für die in der Broschüre aufgestellten Beschuldigungen den Wahr heitsbeweis bei Gericht erbringen und seine Auslieferung

, wenn wir davon absehen, daß sich die Herren in den Wählerversammlungen einige saftige Wahrheiten ins Gesicht sagten und daß der neue, aus Wien zur Rettung der „Post" und der neuklerikalen Partei be rufene Redakteur Thaler das Bedürfnis fühlte, sich durch eine regelrechte Dummheit ausgiebig zu blamieren. Das Resultat ist folgendes: Es siegten im III. Wahlkörper die Kandidaten der deutschen Volkspartei mit 330 bis 540 Stimmen, Baron Grass, Jnnerhofer, Länderer und Zösmayer. Die Kandidaten der Ge werbepartei

erzählts Herr Thaler feinen Lesern. Die christlichsoziale Kandidatenliste erhielt 212 Stimmen, die der deutschen Volkspartei 330 und die der Schönerianer 77. Trotzdem ist die christlichsoziale Partei die stärkste. Wie bringt dies Herr Thaler heraus? Auf die einfachste Art der Welt. Er teilt die Stimmen der deutschen Volkspartei in vier Teile: Liberale, Volkspartei, Wolfianer und Sozialdemokraten, kommen also aus jeden Teil kaum 82 Stimmen. Großartig! Dazu noch der Dreck auf der Straße, der viele

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1905/14_07_1905/TIPOS_1905_07_14_3_object_7993850.png
Seite 3 von 16
Datum: 14.07.1905
Umfang: 16
genommene Bischof eine solche Erlaubnis gegeben, weil das eben ein Vorgang wäre, der die Unparteilichkeit nicht im besten Lichte erscheinen ' ließe, und andererseits müßte" dann auch einem christlichsozialen Priester die Erlaubnis gegeben werden, für den Bauernbund einzutreten. Da uns aber von einer derartigen Erlaubnis nichts bekannt ist, so müssen wir bei der großen Wichtig keit dieser Sache die Frage stellen: Ist die Behaup- mng des Herrn Dr. Jehly wahr oder nicht? Hier^' über muß Klarheit herrschen

und wir erklären heute schon, daß wir nicht ruhen werden, bis diese dunkle Sgche ausgehellt sein wird. Abgeordneter Aaueis — Mitarbeiter der „Giroker Wo st"! Das hätte sich niemand träumen -lassen, daß' der Abg. Haueis, der doch sonst den Christlichsozialen nicht besonders grün ist, in seinen alten Tagen noch Mitarbeiter einer christlichsozialen Zeitung wird. Aber es geschehen noch Wunder und Zeichen. Um aber von seinen Gesinnungsgenossen nicht zu stark, vermoppelt zu werden, mutzte er eine Form wählen

auslegt. Und. so lassen wir zur Erheiterung unserer Leser das ergötzlichenSchrift-l stück folgen- und zwar genau im Wortlaute: Löbliches Redaktion! Unter Berufung auf § 19 des Preßge setzes ersuche ich um die Aufnahme folgendere Be richtigung in die nächste Nummer der „Tiroler Post":! In Nr. 25 der „Tiroler Post" vom 23 Juni l. I/ wird behauptet, ich hätte damit- daß ich auf deö Volksvereinsversammlung in - Pians am W. Juni erzählt habe, die Christlichsozialen seim schuld daran/ daß heute der Bauer

erkennen, daß der Volksverein es mit sehr ernsten Gegnern zu tun hat. Wie die Partei, so die, Presse, mit der die Partei behaftet ist." Was den. ersten Satz gnn belangt, so wundert es uns nicht,:, daß den „Stimm men" der Witz ausgegangen ist. Wir befinden uns in einer solchen Laune und Verfassung, daß es unsi noch einen Witz trägt. Und was die zweite Bemer kung anbelangt, so sind wir damit vollkommm ein« verstanden; es ist dies eben auch ein Grunds warum, so viele

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1904/10_06_1904/TIRVO_1904_06_10_1_object_7592485.png
Seite 1 von 4
Datum: 10.06.1904
Umfang: 4
eingebrockt. Und wenn die „Tiroler Stimmen" sich über diese Tatsache mit Humor hinwegzuhelfen suchen, so tun sie klug und weise, insgeheim werden fie freilich sehr ergrimmt sein und die Christlichsozialen bis in den untersten Pfuhl der Hölle verwünschen. Zur erstrebten Einigkeit der christlichsozialen Partei und der konservativen Partei hat der Baucrntag und die als greifbares Resultat aus demselben hervorgegangene Gründung eines Tiroler allgemeinen Bauernbundes jedenfalls nicht beigetragen

bewilligt also die neuen Lasten? Die 'Herrenhäusler und Großgrundbesitzer. Nicht einmal die Christlichsozialen haben sich für die Vorlage prostituiert: die Hurrakanaille wird lediglich von zwei oberösterreichischen Klerikalen und zwei Fortschrittlern vertreten. Unter den 38 Stimmen, die für die Vorlage abgegeben worden sind, sind 19 Herrenhäusler und 13 Großgrundbesitzer: die Wähler- und verantwortungslosen Dele gierten haben in der Delegation vorweg die Mehrheit! Die Bewilliger. Sehen

Dr. v. D e r s ch a t t a aus dem Semmering die Wirtschaft der Wiener Christlichsozialen über den grünen Klee gelobt und der Abgeordnete derselben Deutschen 'Volkspartei, Dr. Löcker, hat bei einer Versammlung in Linz dieselbe Wiener christlichsoziale Gemeindewirtschaft als eine korrupte erklärt. Am Semmering fehlte nicht viel, daß ein Führer der Deutschen Volkspartei offen die Verbrüderung mit den Christlich sozialen proklamierte und sin Linz versicherte der andere Führer der Deutschen Volkspartei, „die Christlichsozialen sollten

schändlich undschmählich aus der deutschen Ralliierung hinausgewiesen werden". Eine wunderbare Partei, diese Deutsche Volkspartei, voll Ein heitlichkeit und Klarheit über Ziel und Mittel! Franko Stein flüchtet sich. Herr Stein wird sich, wie er in Graslitz erklärt hat, bei der nächsten Wahl um das Mandat der fünften Kurie im dortigen Wahlbezirk nicht mehr bewerben. Wie deutschnationale Blätter erzählen, ist Stein bemüht, in einem alpenländischen Wahlkreise „Boden unter die Füße zu bekommen", um eventuell

Gesellschaftsordnung zusammenfällt. Aus Tirol. Erster Tiroler Bauerntag. Was die Christlichsozialcn da am letzten Sonntage in Sterzing veranstaltet haben, war ganz geschickt emgeleitet und wurde auch ganz geschickt durchgeführt. Es müssen wohl Tausende von Bauern gewesen sein, die hier zu sammengekommen find; die einen sprechen von 4000, die anderen gar von 5000 bis 6000 Bauern. Eins ist sicher. Man mag über den Bauerntag denken wie man will: den Konservativen wurde damit von den Christlichsozialen kräftigst

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1907/10_08_1907/TIRVO_1907_08_10_3_object_7594229.png
Seite 3 von 8
Datum: 10.08.1907
Umfang: 8
, ins richtige Licht zu setzen, ist es notwendig, an jene Landtags sitzung zu erinnern, in der der schwarze Hofrat Geßmann gegenüber dem Genossen Seitz, der die Wahlrechtssreundlichkeit der Christlichsozialen anzweifelte, sagte: „Wir (Christlichsoziale) sind ehrliche Freunde des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes und unsere Partei hat seit jeher und gewiß früher als die Sozialdemokraten in allen gesetzgebenden Körperschaften diese Tendenz vertreten." Heute, wo es an der Zeit wäre

kehrs erforderlich ist? Aus diesem Umstande geht wohl mit zwingen der Logik hervor, daß die wahren Schuldigen dort sind, wo man sie nicht sucht, am grünen Tische, an dem man kein Herz und kein Ver ständnis hat für das schwere Los des Eisen bahners. politische Rundschau. Oesterreich. Als Vockksbetrüger entlarvt. Die Christlichsozialen haben bekanntlich bei jedem Anlaß versichert, die lautersten Freunde des all gemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes zu sein. Wie es mit dieser Wahlvechtsfreundlich

- keit bestellt ist, davon gibt uns Nachstehendes ein klassisches Zeugnis: Der niederösterreichische Landtag wird am 5. September zusammentreten. Ueber die zu unterbreitenden Vorlagen berichtet die „Landeskorrespondenz", daß auch eine Vor lage auf Erweiterung des Landtagswahlrechtes eingebracht werden soll, doch ist es heute schon fraglich, ob hiefür die Vertreter der Landge meinden zu gewinnen sein werden. Um die Gaukelei, die die Christlichsozialen mit dem Volke zu treiben beabsichtigen

, diese Redensarten in die Tat umzusetzen, sagen 'die „ehrlichen Freunde" des gleichen Wahl rechtes, daß sie nur eine Vorlage aus „Er weiterung" des Wahlrechtes einbringen wollen, und ist es doch noch fraglich, ob der fast ganz christlichsoziale niederösterreichische Landtag diese „Erweiterung" überhaupt zum Beschluß erheben wird. — Die Christlichsozialen haben sich also wieder einmal als Volksbetrüger entlarvt. Ein Nachhall zur Wahlbewegung. Unsere Leser werden sich noch des Vorwurfes erinnern

Herausgeber die plötzliche Erklärung ab, sich doch erinnern zu können, den inkriminierten Artikel gelesen zu haben. Der Richter brach selbstver ständlich die Verhandlung sofort ab und verwies die ganze Angelegenheit vor das Schwurgericht, vor welchem der Prozeß voraussichtlich im Sep tember «dieses Jahres durchgeführt wird. — Man kann da auf ganz nette Sacherln über den neuesten Kompagnon der Christlichsozialen ge spannt sein. Gute Mahlzeit! Deutsches Reich. Das Urteil im Peters-Prozeß

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1907/08_06_1907/TIRVO_1907_06_08_3_object_7594053.png
Seite 3 von 8
Datum: 08.06.1907
Umfang: 8
des Parlamentes ist vom Ministerrate definitiv für Montag den 17. Juni beschlossen worden. Die Wirkung der Wahlen. „Unter den Parteien des alten Abgeordnetenhauses haben nur zwei aus der Vermehrung der Abgeordneten zahl Vorteil gezogen, die Christlichsozialen und die Sozialdemokraten. Die anderen Parteien sind kleiner geworden und bleiben zum Teile weit hinter ihrem früheren Mannschaftsstande zurück. Der Polenklub wird im besten Falle selbst mit Hinzuziehung der ihm politisch ferner stehenden Gruppen

nur 54 Mann stark sein, an Homo genität (Einheitlichkeit) aber sich mit der früher alle Entscheidungen so nachhaltig beeinflussenden Organisation der polnischen Abgeordneten nicht messen können. Die jungtschechische Partei hat nicht einmal die Hälfte ihrer früheren Mandate gewinnen können und würde für sich allein nur eine bedeutungslose Gruppe fein, welche von den anderen tschechischen Gruppen in allen Fragen der Konstituierung und des Anteils an der par lamentarischen Macht zurückgedrängt

Reichsratswahlen ergeben folgendes Parteienverhältnis: 13 Konservative (davon einer doppelt gewählt), 12 nationale Demokraten, 13 polnisches Zentrum, 2 unentschieden, somit 53 Mitglieder des Polenklubs; ferner 16 pol nische Bolkspartei, 16 Jungruthenen (ukrainische Partei), 5 Altruthenen, 3 radikale Ruthenen (davon einer doppelt gewählt), 4 polnische Sozial demokraten, 2 ruthenische Sozialdemokraten, 1 unabhängiger Israelit. Hiemit sind die Wahlen in sämtlichen Kronländern vollzogen. Die Wahlakten. Das große

sehr energisch einsetzen. Die Regierung ist keine Geg nerin dieser Forderung, nur müssen ihr die zur Durchführung solcher Reformen notwendigen Mittel bewilligt werden." Der Ministerpräsident suchte dann im weiteren Verlauf des Gespräches die unbegründete Furcht vor der Sozialdemokratie klarzulegen und sagte, die Höhe der Ziffer be stimmt keineswegs das Vorhandensein der so zialdemokratischen Gefahr. Je größer eine Partei ist, desto größer ist ihre Verantwortung. Ich glaube, daß die Sozialdemokraten

sparen. Weder Lob noch Tadel unserer Gegner wird die sozialdemokra tischen Abgeordneten einen Schritt vom Weg ab lenken. Klerikale und Christlichsoziale. Be kanntlich entrüsteten sich die Christlichsozialen über nichts so sehr, als über den Vorwurf, verkappte Klerikale zu sein. Schraffl, Niedrist und wie die Tiroler „Bauernführer" alle heißen, versicherten in unzähligen Versammlungen, daß die Christ lichsozialen eine christliche Volkspartei seien, welche die Herrschaft des Volkes

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1931/08_05_1931/TIRVO_1931_05_08_1_object_7651477.png
Seite 1 von 12
Datum: 08.05.1931
Umfang: 12
. Der Rebell Kotter, der die Sache mit der Sonderlrste „geschmissen" und dessen Temperament sich die deklassierten Politiker bedient, wird nun wohl als Sündenbock in die Wüste gejagt werden. Wie windig es aber mit der Einigkeit und Einmütig keit in der christlichsozialen Partei trotz der „Bereinigung" der Angelegenheit aussieht, mag das hartnäckig sich erhal tende Gerücht beweisen, daß Tr. Staudinger seinen Wider sachern in der Partei Ehrenbeleidigungsklagen in Aussicht gestellt hat. Sicher ist jedenfalls

verfolgen. Die Fortsetzung der außenpolitischen Debatte, die heute keineswegs das von der Presse angekündigte außerordent liche Interesse fand — die Zuschauertribünen waren nur halb besetzt und im Saale waren während der einzelnen Reden nur 50 bis 200 Abgeordnete anwesend — wurde dann auf morgen vertagt. Politische HobelWne. Die „böse Sieben" ist weg und damit ein zentner schwerer Stein vom.Herzen der offiziellen Tiroler Volks partei: es verbleiben demnach nur noch sechs Listen für die kommenden

Gemeinderatswahlen. Die von der christlich- sozialen Opposition eingebrachte Liste „Katholische Tiroler Volkspartei" ist zurückgezogen worden. Es waren vier peinliche Tage für die Innsbrucker Christlichsozialen, die sich noch vor kurzem gebrüstet hatten, daß bei ihnen die Listenerstellung eine Sache wäre, die dank ihrer Grundsatz treue und Zurückstellung persönlicher Motive zugunsten der christlichen Hochziele in einer Stunde erledigt sei. Diese Großsprecherei wurde durch die Oppositionsliste „Katho lische

, als daß man dies annehmen dürfte. Man darf wohl — wir kennen die christlichsozialen Gepflogenheiten diesbezüglich zu gut. damit rechnen, daß in nächster Zeit als Pflaster so eine Art Pairsschub, deutlich gesagt, Schiebung, erfolgen wird. Dr. Staudinger hat gestern im „Tiroler Anzeiger" zur Erklärung so eine Art politischen Schwanengesanges ver öffentlicht, worin er seine Parteidisziplin beschwört und sich dem Urteil der Parteiinstanzen unterwirft. Ein biß chen Schmerz, etwas Abschiedsstimmung und doch wieder ein wenig

Gruppen der christlichsozialen Landtags mehrheit schwer umstritten ist, soll weiterhin begraben blei- ben und wird kaum vor dem Herbst dieses Jahres in den Landtag kommen. In Tirol braucht nicht nur gut Ding, sondern auch schlecht Ding Weile. Wohl aber dürfte — wenn es der Amtsschimmel bis nächste Woche von Wien nach Innsbruck „vermacht" — ein anderer alter Bekannter wieder im kommenden Landtag auftauchen, und zwar das Tiroler Fortbildungs schulgesetz. Dieses Gesetz wird nachgerade eine kuriose

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1905/31_03_1905/TIPOS_1905_03_31_11_object_7993618.png
Seite 11 von 16
Datum: 31.03.1905
Umfang: 16
Blatt als eine politische Hand- lung (!!) hinzustellen suchten. Für die Auslieferung Haucks sprachen die christlichsozialen Abgeordneten Professor Doktor Schöpfer und S ch r a f s l) letzterer als'General- redner) und der konservative Oberösterreicher Doktor- Schlegel. Die drei Redner wurden von den Alldeutschen und Sozialdemokraten fortwährend unterbrochen und beschimpft, ja der alldeutsche Revoluzzer Franko Stein wurde nicht müde, dem Abgeordneten Schraffl die von den „N. T- St/ vor zwei Jahren

den Christlichsozialen wegen ihrer mannhaften Interpellation in der Hauck-Sache ge macht wurden. Im Nachstehenden bringen wir auszugsweise die Ausführungen der Abgeordneten Ar. Schöpfer und Schraffk. Abg. Dr. Schöpfer bezeichnet es als für das Parlament sehr beschämend, daß es sich mit einem solchen Falle beschäftigen müsse, für den Katholiken als sehr schmerzlich und für den treuen Staatsbürger auch bedenklich. Wir leben in einem Staate, der eine ganze Reihe von Religionsgenossen schaften als gleichberechtigt

bei den Christlichsozialen.) Ich betone, daß hier die Wahrheit dieses Dogmas in keiner Weise in Frage steht. Aber das wird man gewiß ruhig sagen können, daß, wenn ein Ka tholik seine eigene Ueberzeugung nicht Hochhalten würde, wenn er sich nicht getrauen würde, nach derselben zu leben, wenn er es ablehnen würde, einen Angriff darauf abzuwehren, auch der Nicht- gläubige einen solchen Katholiken verachten würde. (Lebhafte Zustimmung.) Leute, die in der Türkei, in Bosnien, in der Herzegowina waren, wissen

. Und doch hat das Haus ganz ungeniert ohne Debatte eine Reihe von Auslieferungen in Fällen bewilligt, denen allen die politische Absicht zu Grunde lag. (Abge ordneter Rieger: Es waren Privatehrenbeleidi- gungen!) Soll das Parlament nur für die Privat ehre und nicht auch für die religiöse Ueberzeugung eintreten? (Lebhafte Zustimmung.) Der Abg. Rieger hat zwar erklärt, daß seine Partei gegen die Aus lieferung stimmen werde, weil eine politische Sache vorliege. Er hat aber auch gesagt — und das haben vielleicht

als ihm selbst. Das mögen sich die Hüter des Staates merken. (Lebhafter Bei fall und Händeklatschen.) Abg. Schraffl weift die Beschuldigung einer Mitschuld an der Verbreitung des Artikels namens der christlich sozialen Partei auf das entschiedenste zurück. Ebenso müsse er den Vorwurf entschieden zurückweisen, daß die Interpellation aus Reklame bedürfnis eingebracht worden sei. Wir haben die Interpellation eingebracht, sagt er, weil wir glauben, daß dieser Angriff aus das uns Aüerheiligste eine Sühne erfordert

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1930/18_07_1930/TIRVO_1930_07_18_6_object_7649289.png
Seite 6 von 8
Datum: 18.07.1930
Umfang: 8
, was die Interpella tion in der Sache Pabst anlangt, betonen, daß ich auch heute noch Form, Inhalt und Legitimation meiner Intervention für richtig halte und daher davon nichts zurücknehmen kann. Stürmische Debatte. Auf Antrag der Sozialdemokraten wurde über die Jnterpellationsbeantwortung des Landeshauptmannes Dr. Rintelen, die von den Christlichsozialen und den Großdeut schen mit großem Beifall ausgenommen wurde, die Debatte eröffnet, die sich stellenweise äußerst stürmisch gestaltete. Landesrat

Dr. H ü b l e r (gd.) erklärte, seine Partei be dauere es, daß der Landbund die Interpellation eingebracht häbe, weil sie der bürgerlichen Sache schade. (Anhaltende Unruhe.) Nach längeren, gegen oie Sozialdemokraten gerichteten Ausführungen des Abg. Ser netz (Wirtschaftspartei) er klärte Landesrat Mach old (Soz.), nach Auffassung seiner Partei und nach der Zusammensetzung des Landtages habe sich der Landeshauptmann mit seiner Intervention mit der Mehrheit der Bevölkerung des Landes in Widerspruch ge stellt. In einer Polemik

gegen die beiden letzten Vorredner erklärte Machold, daß den nationalen Parteien die 90 Toten des 15. Juli 1927 gut genug waren, um die Heimatwehr aufzufrischen. Diese Worte entfesselten einen ungeheuren Entrüstungs sturm bei den Christlichsozialen, den Großdeuffchen und den Wirkschaftsparteilern. Der Lärm im Saale dauerte längere Zeit, so daß der Redner am Weitersprechen gehindert war. Das Glockenzeichen des Vorsitzenden blieb ungestört. Die Sozialdemokraten erwiderten mit erregten Zwischenrufen

Auseinandersetzungen zur Klärung der politi schen Verhältnisse im Lande beitragen werden. Landesrat Winkler (Landbund) betonte, die Inter pellation des Landbundes sei eingebracht worden, weil seine Partei alle Ursache habe, für die Regierung Dr. Schober einzutreten. Gegenüber den Ausführungen des Landes- rates Dr. Hübler erklärte Redner, es sei ein Verbrechen an der bürgerlichen Sache, wenn der erste Führe der Heimwehr Dr. Steidle die Behauptung aufgestellt habe, Bundeskanzler Dr. Schober sei ein Beschützer

, brachte dann den Verfassungs entwurf des Majors Pabst zur Sprache und erklärte, die Errichtung eines derartigen faschistischen Staates, wie er in dem Entwurf niedergelegt sei, zu bekämpfen, sei doch Ausgabe jedes wahrhaften Demo kraten. Ruse bei den Christlichsozialen: Antworten Sie doch auf die Erklärungen des Landeshauptmannes und stellen Sie einen Mißtrauensantrag. Große Unruhe. Zwischen dem christlichsozialen Abg. Gaß, der wieder holt Zwischenrufe gegen den Landesrat Winkler machte

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1927/02_04_1927/TIRVO_1927_04_02_2_object_7640478.png
Seite 2 von 16
Datum: 02.04.1927
Umfang: 16
allein, die nur ein Palliativmittel für den Augenblick ist. sondern die Hebung und den Ausbau der Produktion, durch eine wirklich großzügige Investitions- Politik. hat die sozialdemokratische Partei deshalb mit Recht und mit gutem Gewiffen an die Spitze ihrer wirffchaftlichen Forderungen für die neue Volksvertretung gestellt. Sie hat dabei wie ein fürsorglicher Arzt gehandelt, der den Krank heitsherd erkannt und zum Meffer für die Heilung greift. Die Gemeinde Wien ist da dem Bunde mit einem grandio

auch alle übernatürlichen Mittel zu Hilfe nehmen", vuft der „An zeiger". Den Herrgott sucht man gewöhnlich erst dann, wenn man ihn notwendig braucht. Wie der Ertrinkende nach einem Strohhalm greift, so klammern sich viele Menschen in der Not an den lieben Herrgott. Die christlichsozialen Po litiker appellieren nun auch als höchste Instanz sozusagen an die Hilfe von oben. Der liebe Gott soll helfen, damit die Durchreise da. Morgen fahre ich weiter. Ich wohne auf Zimmer 7. Ich bin hier ganz ftemd. Da las ich zufällig

Christlich- sozialen? Wir glauben fast, der liebe Gott kennt nicht Kle rikale und Sozi, sondern nur Gute und Böse. Wir glauben ganz uud gar nicht, daß sich der liebe Gott von den Christ lichsozialen einreden läßt, daß alle Sozialdemokraten die Bösen und alle Christlichsozialen die Guten sind. Das Gebet der Christlichsozialen um gute Wahlen wird dem Herrgott höchst gleichgültig, wenn nicht gar mißfällig sein. Politisch Gebet — ein garstig Gebet! Der arme liebe Gott! Er wird sich da nickst einmischen

. Was ist er -denn schon im Weltkrieg von Priestern und Gläubigen aller Nationen angegangen worden und er hat das Menschenvölklein tun lassen, wie es wollte. Und da starben doch Tag für Tag Tau sende aus den Schlachtfeldern und in Spttälern und aus tiefer Menfchenbrust, aus tteffter Seelennot schrie es nach einem Ende. Was sind dagegen die polittfchen Nöte unserer christlichsozialen Politiker? Was ist ihr Jammerblick nach oben? Was sirrd ihre Gebete um gute Wahlen? Eine Be» lästtgung für den lieben Gott

. Er interessiert sich bestimmt nicht für Politik, auch dann nicht, wenn sie ein Prälat macht. Ja. die österreichische christlichsoziale Politik ist ihm direkt ein Greuel. Wir können ihn uns lebhaft nach den bekannten Bibelbildern vorftellen. wie er abwehrend die Hände vorstreckt gegen die anstürmenden Gebetswellen der Christlichsozialen und entrüstet ruft: „Nein, nein, hinweg, ich mag von Polttik nichts wisien!" Der liebe Gott, «durch die christlichsozialen Wahlgebete auch noch so sehr bedrängt, wird besttmmt

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1929/03_04_1929/TIRVO_1929_04_03_2_object_7645729.png
Seite 2 von 8
Datum: 03.04.1929
Umfang: 8
der Christlichsozialen und Großdeutschen, ohne sie ausdrücklich beim Parteinamen zu nennen, durch den ganzen Ausruf. So heißt es u. a. an einer Stelle: „Sie (die erwerbenden Stände) haben den Wahlwerbern ihrer Partei die Stimmen gegeben und geglaubt, daß die Gewählten vor allem die wirtschaftlichen Bedürfnisse ihrer Wähler vertreten werden. Das war ein Irrtum und mutz ein Irrtum bleiben. Denn die Partei umfaßt Parteigänger aus allen Ständen und Berufen, und sie kann nicht Richter sein unter ihren Mit gliedern

zweifellos die volle In- seratengebühr berappen muffen —, und anderseits, um den „Wahlabtrünnigen" gehörig ins Gewissen zu reden. Wie wichtig das dem alten christlichsozialen Parteihaudegen er scheint, offenbart, daß er der an sich nicht gerade welt- erschütternden Tatsache in dem christlichfozialen Organ einen umfangreichen Leitartikel widmet, in dem er alle Re Eine lange, lange Strecke wanderte Wenzelchen, aber er empfand gar keinen Hunger, denn es war immer noch der schöne, helle Sommertag, der gar

und wunderte sich selber gister der UeberredungRrmst spielen läßt, um die abspensti. gen Gewerbetreibenden womöglich doch noch als Stimmvieh der Tiroler Volkspartei zu gewinnen. Natürlich wird das religiöse Moment stark in den Vordergrund geschoben, weil der Herr Schöpfer aus seiner reichen politischen Praxis zur Genüge weiß, daß die „gefährdete Religion" sich noch immer als das zugkräftigste Argument erwiesen hat. die urteils losen Wähler an der christlichsozialen Parteistange zu hal- ten. Freilich

scheint der „Bürgerliche Ständebund" mit seinen Wahlvorbereitungen schon so weit zu sein, daß auch die Mahnungen und Lockungen des Professors Schöpfer nicht mehr verfangen. Die Christlichsozialen werden es halt in Kauf nehmen müssen, daß ihnen ein paar hundert Stim men verloren gehen. Sie haben es immerhin noch bester, als die Großdeutschen, die (überhaupt keine Stimme zu ver lieren haben und für die das selbständige Auftreten der Gewerbetreibenden bei den Landtagswahlen zu einem De batte ausarten

um die Positionen im Landtag und in der Gemeinde stehen, Pröbchen der bürger lichen Art, Wahlkampf zu führen, hat man ja schon bekom men, als die bürgerliche Presse die ihr von der Heimatwehr- Prestestelle gelieferten dummen und nichtigen Angriffe we- gen der Freifahrten des Gen. Untermüller groß aufmachte. Ein Beweis für die geistige Dürre, an der die bürgerlichen Parteien leiden. In O b e r ö st e r r e i ch, wo die sozialdemokratische Partei verhältnismäßig stark ist, gehen derzeit die Wogen des Wahlkampfes

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1920/09_10_1920/TIRVO_1920_10_09_3_object_7619387.png
Seite 3 von 8
Datum: 09.10.1920
Umfang: 8
wir Sie auf! Es handelt fick nicht darum, Sie zu gewinnen, die sozialdemokratische Liste zu wählen. Ich denk« an die Heere derer, die draußen sind, zu denen unsere Stimme nicht kommt, und diese Menschen, ohne eine Ahnung von politischen Fra- gen, sie werden am 17. Oktober zu der Wahl geschleppt werden von der christlichsozialen Partei. Das m ü s- sen Sie verhüten! Ich denke vor allem an di« Frauen. S!« dürfen nicht Weggehen ohne den Vorsatz, ein« Liste von allen anzulegen, die Sie kennen, und bei jedem fragen: Wählt

. |®te Christlichsozialen trauen ihren eigenen Leuten nicht, ( ffe sagen: „Ihr seid zwar Christen, aber wir trauen euch ; doch nicht mehr", deshalb der Zwang, mit Arrest die .Religion den Leuten beizubringen. Am meisten aber habe die bürgerliche Gesellschaft ins Mark getroffen, daß das Wiffcnsmonopok der besitzenden Klaffen gebrochen wurde, daß heute jedes Kind, das die Fähigkeiten hat, emporkommen kann. Früher konnten nur die Kinder, deren Eltern eine gefüllte Brieftasche • hatten, vorwärts kommen

der Redner darauf hmweisev, daß gerade di« Christlichsozialen bei der Vermögensabgabe sich als die beste Judenschutztruppe erwiesen haben und die jüdi. schen Bankiers und Kriegsgewinner vor der Vermögens, abgobe schützten. Haderlumpen, die di« Rot des Volkes ausnützen und Wuchergeschäfte treiben, gibt es sowohl bei den Juden als auch bei den Ariern und genau so gut bei den frommen Christen. Wir Sozialdemokraten find gegen alle Wucherer. Schieber und Volksschädlinge .seien sie nun Christen oder Juden

in die Wagschale zu werfen, nicht der Partei die Treue hält ein Verbrechen an seiner Klaffe begeht. Rur durch Wiederaufrichtung des Militarismus kann sich die kapitalistische Gesellschaft, die Monarchie, halten; «er aber für eine freie wirtschaftliche Entwicklung 'st, wer für den Anschluß an Deutschland ist. mutz ft!n sür die Demokratie. für die Republik. Man hofft heute auf die Frauen. Schon unser großer Führer Vebel sagte «inst: „Wenn der Kapitalismus fei nen letzten Kampf führt, dann ist fein,letztes

Bollwerk Frau." ■ Wir Sozialdemokraten 'haben den Frauen das Wahlrecht gegeben, weil wir die große Bedeutung der Frau in der Wirtschaft und in der Politik erkannt bn'.:n. Die Frau hat das allcrfchwerste Kriegsopfer bringen muffen; sie mußte ihren Gotten, ihr: Kinder opfern dem Moloch Krieg und gerade die Frauen haben alle Ursache, für die sozjaldemolrcti-'? Partei zu stim men. weil sie sonst wieder den Z n't Sicherheit er leben werden, wo ihnen ihre ; weggerissen und auf dem Schlachtfelde

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/27_07_1923/TIRVO_1923_07_27_1_object_7631079.png
Seite 1 von 8
Datum: 27.07.1923
Umfang: 8
, um die ungeheuerlichen Widersprüche der Nationalsozia listen zy erkennen. Dies wohl auch der Grund, daß die Partei keinerlei Erfolge bei denkenden Menschen, die aus dem Boden einer festgegründeten Welt anschauung stehen, bei Sozialdemokraten und Christlichsozialen, erringen kann. Ihre »Erfolge" gehen aus Kosten der Großdeutschen, bei denen eben das Denken auch nicht weit her ist. Gleich und gleich gesellt sich gern. Der geistige Unterschied zwi schen Großdeutschen und Nationalsozialisten ist ein geringer

1 durch falsche Berichte den Anschein er- roeckte, als ob der Krieg ein Kinderspiel sei, ein lustiges Unternehncen, bei dem man mit einer Mi litärkapelle in Serbien einziehen und die Serben mit nassen Fetzen zu Paaren treiben könne. Vor allem die christlichsoziale Presse, also die Zeitungen jener Partei, die die christliche Nächsten liebe predigre. behauptete, daß alle Menschen Got tes Kinder feien, waren es, die Nummer für Num mer die nationalenLeidenschaften cmfpeitschten, hetz ten, daß dazu der Krieg

des Großkapitals, der Machtkitzel der Dynastie und ihrer Diplomatie einen Krieg brauchte? Die Natwnalratswahlen geben der Bevölkerung Gelegenheit, den Juliverbrechern von 1914 die rich tige Antwort zu geben, den Weg zu einer besseren Zeit zu bahnen, der Partei zum Siege zu verhelfen, die den -Krieg, den »Vater aller Uebel" seit je mit allen Mitteln bekämpft: der Sozialdemokratie! Nationalsozialismus. (Schluß.) Nationalsozialismus! Ein gutes Wort für eine schlechte Sache; für eine schlechte Sache

, wenn man darunter nichts anderes versteht, als jene Partei, die sich heute dieses Namens bemächtigt hat. Na tionalsozialismus! Eine Synthese voller Wider spruch, solange wir die heute herrschende Vorstel lung von »National" und ..Nationalismus" nicht verändert haben; solange der nationale Gedanke nichts anderes bedeutet als MilitärM^k und Fest reden und Hochs aus jene Vergangenheit, die uns doch schließlich diese Gegenwart beschert hat. Der nationale Gedanke ist kein Geschäft und er ist nicht erfüllt

und dem siegreichen Gedanken des Sozialismus. Aus all dem Vorhergesagten geht mit aller wün schenswerten Deutlichkeit hervor, daß das Pro gramm der nationalsozialistischen Partei eben kein Programm ist und nur aus den aus den verschieden sten Parteiprogrammen zusammengestohlenen Wi dersprüchen besteht. Ein unsinnigeres Programm, als das der Nationalsozialisten hat es wohl noch nie gegeben, es ist eben — nur als Schlagerpro- gramm für denkfaule oder denkunfähige Menschen berechnet. Nur ein wenig Denken genügt

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1921/26_03_1921/TIRVO_1921_03_26_4_object_7623984.png
Seite 4 von 16
Datum: 26.03.1921
Umfang: 16
christlichsozialen Ge meinderäte, die von dem Grabe eines Verstorde- nen einen Grabstein sich aneignen und damit das Grab ihrer Angehörigen schmücken. Zweitens hat Frau Rainer das Grab stets in Ordnung gehal ten, was auch durch Zeugen bestätigt wurde. Man ging.nun auf die Gemeinde und protestierte da gegen. Herr Kicchl verwies an Herrn Bachlech' ner und der erklärte wieder, dies sei Sache des Herrn Thurner. Des Laufens müde, ging man zum Bürgermeister, der Ordnung zu machen ver-. sprach. Einige Zeit später frug

sei nem Parteifreund zu einem billigen Grabstein verhikft, aber diese Art und Weise, fremde Grä ber zu plündern, ist mehr als merkwürdig. (Anm. b. Red. Tie Betroffenen hätten einfach bei Gericht die Klage wegen Rückersatz des Steines einbrin- gen sollen; dort würde man diesen Herrschaften den Unterschied zwischen Mein und Dein wohl beigebracht haben. Im übrigen ist dieser Fall für die christlichsozialen Herrschaften der Stadt Schwaz sehr bezeichnend. Bisher sind die Grab steine noch überall sicher

gewesen, yur in der christlichsozialen Hochburg des Unieriuntales scheint dies nicht mehr der Fall zu sein.) Teurer und schlechter. Uns wird geschrieben: Der all. gemeine Zug der Zeit scheint dahin zu gehen, die Preise allerseits weiter in die Höhe zu schrauben und das dafür Gebotene umso minderwertiger zu gestalten. Am krasse ster. tritt dies beim Tabak und bei den Tabakerzeug- nissen -zutage und diesem schönen staatlichen Beispiele folgt, wer 'nur lattn, u. a. auch die Innsbrucker Lokal bahn. Die Linie

, so verlangen wir schon offene Worte, zudem der Berichterstatter doch auch wissen müßte, daß zu den städt. Magazinen nicht nur Genos. sen, sondern auch Führer seiner Partei, wie Herr Kohle sowie Mühlthaler, die Aufsicht resp. die Schlüssel hat ten. In dieser Angelegenheit kann aber auch gar nie- mandem etwas nachgesagt werden, darum wäre es bes ser, der Herr Berichte eitter würde einmal feinen Blick auf ein anderes Lebensmittelmagazin in Kufstein wer- sen, in dem ein strammer Anhänger seiner Partei

be- dienstet war, aber in Anbetracht seiner „Tüchtigkeit" als Verkäufer aus demselben entfernt wurde. Mag der Be richterstatter des „Anzeigers" nur fortfahren mit ab geschmackten Verdächtigungen; unserer Partei wird er nicht schaden können, wohl aber wird die schäbige Kamp- feSweise der klerikalen Presse und Partei vielen Leuten die Augen öffnen. Je mehr diese Herrschaften schimp.

16
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1904/11_11_1904/TIPOS_1904_11_11_2_object_7993236.png
Seite 2 von 20
Datum: 11.11.1904
Umfang: 20
Zu den Innsbrucker Kämpfen. (Siehe Feuilleton Seite 9.) Zahllos sind die Sympathiekundgebungen, die von allen Seiten ohne Unterschied der Partei in Innsbruck einlangten. Die Schreckenstat der Ita liener in der Nacht des 3. November hat eben so sehr die .Entrüstung aller gerecht Denkenden heraus gefordert, daß alle Partei-Unterschiede vor dem Ge fühle der Zusammengehörigkeit aller deutschen Volks genossen zurücktraten. Einer der ersten, der sein Beileid und zugleich seine Empörung

Gemeinderates soli darisch erklärt, die Fortschrittspartei, die Groß grundbesitzer und die Christlichsozialen haben noch keine bestimmten Beschlüsse gefaßt. Den Standpunkt der christlichsozialen Abgeordneten Tirols gegenüber den Vorgängen in Innsbruck präzisiert Abgeordneter Schraffl folgendermaßen; „Wir erklären uns mit der Haltung der anderen deutschen Parteien soli darisch und bedauern die Vorfälle aufs tiefste. Auch wir halten die Entfernung der italienischen Fakultät als das einzige Mittel, um die Ruhe

herzustellen." — In der christlichsozialen Wiener Presse wird vor allem die Entfernung des Statthalters Baron Schwartzenau verlangt, der in dieser Frage wie in so vielen anderen eine unglückliche und ungeschickte Hand bewiesen habe. Die Wegierung scheint vorläufig überhaupt noch nicht zu wissen, was sie tun will. In der Audienz, die Abgeordneter Erler am Montag beim Ministerpräsidenten Doktor Körber hatte und bei der es ziemlich heftig herging, erklärte Dr. v. Körber, er müsse vor allem die Ruhe Herstellen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1909/14_12_1909/BRC_1909_12_14_2_object_152233.png
Seite 2 von 8
Datum: 14.12.1909
Umfang: 8
eine Kundgebung beigeschlossen, welche eine förmliche Kriegserklärung an die Cb.ristlichsoziale Partei enthält und zugleich wohl eine P-oskriptions- liste der obligaten und offiziellen Unsriedenschürer und Zwietrachtstister im Lande enthält, indem die selben sich als „Vertrauensmänner' jener Partei aufführen lassen, welche am Ausgange des Jubel jahres. das nach dem Pl^ne der Besten den so not wendigen Landfrieden inaugurieren sollte, zum neuen und hefngen Streite gegen die Christlichsozialen auf- foideu

wesentlicher Mängel hätte geschehen müssen, während der Führer der christlichsozialen Reichs partei von beiden Oberhäuptern der Kirche wiederholt belobt und ausgezeichnet wurde, obgleich über ihn — das verkörperte christlichsoziale Programm — seit zwanzig Jahren ungezählte Denunziationen nach Rom pilgerten. Es kam auch anläßlich des Anschlusses der ehemaligen konservativen Zentrums abgeordneten der übrigen Kronländer an die Reichs partei weder von Rom. noch vom österreichischen Episkopate irgendwelches

keine andere Kriegskontribution als das Einstellen der Feindseligkeiten gefordert, wobei zugleich der Anschluß an die christlichsoziale Mehrheit empfohlen wurde. Das mußte für die Ueberwundeuen in Tirol um so leichter erscheinen, als ihre sämtlichen politischen Gesinnungsgenossen in Salzburg, Oberösterreich, Steiermark und ander wärts, die ehemals mit ihnen im selben parla mentarischen Fraktionsnerbande (Katholische Volks partei und Zentrum) wirkten, bereits vor zwei Jahren, unmittelbar nach der letzten Wahlkampagne

, durchaus vorbehaltlos und solidarisch in den Christlichsozialen Michsratsklub übertraten und seither unter der ruhmreichen Fahne Dr. Lnegers freudig kämpfen, wohl wissend, daß unter den einmal ge gebenen öffentlichen Verhältnissen die katholischen Interessen Oesterreichs hier am besten geborgen sind, was sie auch wiederholt feierlich erklärten. Es bürgen die vollklingenden Namen der alten katholischen Parlamentarier Ebenhoch, Fnchs, Morsey, Abt Baumgartner, Schlegel, Doblhofer, Hagenhofer, Schachinger

u. a., die trotz geheimer Spaltungs versuche, die von ihren zentrifugalen früheren Partei kollegen aus Tirol in die neue große christliche Reichspartei schon östers verpflanzt wurden, der selben doch unerschüttert treu bleiben. Demungeachtet widerstrebten die so sehr redu zierten Tiroler Konservativen jederzeit nnd auch im bedeutungsvollen Jubeljahre des Landes jeder Ver ständigung. In den allerletzten Tagen kam es aber zu einer unglaublichen Kundgebung. Den altkouservativeu Blättern Tirols wurde nämlich

19
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1920/15_10_1920/ZDB-3059538-1_1920_10_15_10_object_8080050.png
Seite 10 von 14
Datum: 15.10.1920
Umfang: 14
sind die meisten geistlichen .Lehrkräfte angestellt? In Tirol! Warum? Weil sie die besten Stützen der christlichsozialen Partei und ohne zu wollen, gute Lohn drücker abgeben und nach dem Rezepte der Klerikalen schon die Schuljugend im klerikalen Sinne präpariert werden mutz. In welchem Lande sind die meisten einflassigen, also unter» organisierten .Schulen? In Tirol! Warum? Weil die Landtagsmehrheit die Mittel zum Aufbaue der Schule nicht bewilligt und es verstanden hat. auch die Ge meinden in diesem Sinne

haben nun die christlichsozialen „A Intevesse ihrer Hausnmchtpolftik die Deutschen m Oester --1 (g r :^ cn getrieben von den aroßdeutschen Und sozialdemokrati- reich noch immer an tz« Wand gedruckt und die deutschen De- - ■ ■ *■ - TY -‘“ lange Jahrhunderte lang auf das schwerste geschädigt hat. Zur Rettung unseres armen, durch die christlichsozial--! ozial- demokratische Koalition /roch tiefer in den wirschaftlichen Sumpf geführten Deutschösterreichs gibt es nur ein Mittel, den Anschluß an Deutschland. !Jtzde Partei

zu beeinflussen. In welchem Lande sind noch keine landwirtschaftlichen Fort bildungsschulen errichtet? In Tirol! Warum nicht? Weil es die christlichsozmle Partei infolge ihres Einflusses bisher zu verhindern wußte, da .ihnen atlch um die fachliche Bildung ihrer Mäkler nicht zu tun ist. Ist der der Tiroler Volksvartei gemachte Vorwurf, sie habe die Verelendung der Tiroler Lehrer Und deren Familien, die ebenso deutsche Volksgenossen und Tiroler sind, wie die Angehörigen der anderen Stände, auf dem Gewissen

, be rechtigt? Iä! Voll und ganz! Sie war es. die schon im Frieden nur Bezüge bewilligte, die kaum ein kümmerliches Vegetieren, viel weniger ein halbwegs menschenwürdiges Dasein ermöglichten. Sie war es, welche in den schweren Zeiten des Krieges der Lehrerschaft den verdienten Lidlohn vorenthielt. Sie war und ist es. die in der schrecklichsten Zeit ungeheuerster^ Teurrung dem Anträge der grotzdeutschen Partei und der Sozialdemokraten auf Gleichstellung der Lehrerschaft mit den Staatsbeamten

, dieser Domäne der Christlich- Zimmer für eine Partei eintreten. deren Führer mehr oder! sozialen, das Land, das Orte aufzuweisen hat. in denen der weniger versteckt aber mit a llem Cif er und mit Der wen-' Gemeindevorsteher den eintretenden ledigen Lehrpersonen r-- vung französischen Geldes die Rückkehr dieses verwerft! klären muß: Das Efsen wird euch die Gemeinde in lichen Systems vorbereitet. . ! d e. n v er Ichi ed enen G a st h äu s ern v er ab rei m en lal- Döe Partei des internationalen Klerikalismus

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1904/02_02_1904/BRG_1904_02_02_2_object_799042.png
Seite 2 von 12
Datum: 02.02.1904
Umfang: 12
Sie noch etwas reden? Bitte sich dann kurz zu fassen!' Zu diesem Gegenstände meldete sich nach dem Protokolle niemand mehr zimt Worte und es wurde ein anderer Gegenstand in Verhandlung ge nommen. Nach dieser Darlegung aus offiziellen Dokumenten fällt das Urteil über Schraffls eigenmächtiges Vor gehen und die Art wie die christlichfoziale Partei leitung die Ocffentlichkeit bedient, nicht schwer. Und das Organ der christlichsozialen Parteileitung und des christlichsozialen Landtagsklubes mag seine oben angeführten

Vertreter des evangelischen Bundes geführte Gegenpartei, die aus Handwerkern, Angestellten, Kellnern usw. be sieht — alles ehrbare Leute, die aber nichts zu verlieren haben — geltend, man solle nur die Kirche bauen, die Unterhaltungskosten würden schon von draußen gezahlt werden. Damit diese Partei jetzt und in der Folge die andere nicht überstimme, wurde der Antrag eingebracht, nur derjenige könne Die „antisemitische Mnsteetruppe'. Innerhalb der Wiener christlichsozialen Partei hat die Gruppe Gregorig

-Purscht, nicht gerade die honorigste unter den Christlichsozialen, eine neue Organisation gegründet: den „Bund der Antisemi ten'. Ihr Schlagwort ist: die „Verjudung' der christlich-sozialen Partei. Die Bedeutung der Gruppe ist nicht zu unterschätzen, an geheimen Helfern, die erst im Falle eines Erfolges hervortreten, wird es ihr nicht fehlen. Das größte und verbreiteste Parteiblatt der Christlichsozialen, Vergani's „Deut sches Volksblatt' liebäugelt stark mit der Gruppe. Die Verleihung des päpstlichen

Ein- berufer Nagorzanski als Zweck des neuen Ver eines: Eine schärfere Betonung des Antisemitismus als bisher innerhalb des Nahmens der christlich sozialen Partei ohne jedwede Sezession. — Der Abg. Gregorig pflichtete dem Vorredner bei. Redner sei seit Beginn der antisemitischen Partei in ihren Reihen und sei infolgedessen auch Mitglied der christlichsozialen Partei. Der neue Verein sei nicht gegründet worden, um Dr. Lueger zu be kämpfen, sondern ihn zu schützen vor seinen — Freunden. Mit gewissen Herren

, für die der Anti semitismus nur der Deckmantel für ihre Schand taten ist, müsse endlich aufgeräumt werden. „Wenn man sich unsere Bewegung ansieht und sich darüber Rechenschaft gibt, welche Leute sich jetzt der christlich sozialen Partei anschließen, so muß man noch gerade ängstlich werden. Ich bin keinesfalls dagegen, daß man Ueberläufer von anderen Parteien aufnimmt. Nein, jeder Mensch kann seine Meinung ändern; aber es ist nicht notwendig, daß Leute, die gestern noch über die Christlichsozialen

21